DE19713519A1 - Verfahren zum Vorbehandeln und Beschichten von Aluminium-Bohrungsoberflächen - Google Patents
Verfahren zum Vorbehandeln und Beschichten von Aluminium-BohrungsoberflächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Technologie mechanischer Endbear
beitung von Metalloberflächen und die thermische Abscheidung
von Metallen auf Substraten, insbesondere die Ausführung sol
cher Technologien an einem Aluminiumsubstrat wie z. B. einem
Aluminiummotorblock.
Der in der Industrie beim thermischen Spritzen üblicherweise
angewandte Vorbehandlungsprozeß besteht in einem Sandstrahlen
metallischer Substrate unter Anwendung von Mitteln wie bei
spielsweise Quarz, Sand, Aluminiumoxid, Karbid oder Granat.
Hierdurch wird eine aufgerauhte Oberflächentopographie mit
einem trichterartigen oder gehämmerten Effekt erzeugt, die
üblicherweise frei von Oxiden ist. Typischerweise werden etwa
45,4 g (0,1 lb.) Sand pro Minute durch eine Düse mit Einlaß
drücken bis zu etwa 124 Bar (1,8 ksi) in einem Gasmedium (N₂
oder Luft) herausgestrahlt. Die Auslaßgeschwindigkeiten kön
nen im Überschallbereich liegen, wobei sich das Materialab
tragsvolumen mit steigender Partikelgeschwindigkeit ändert.
Die gestrahlte Oberfläche muß anschließend gereinigt werden,
um sämtliche Fremdverunreinigungen bzw. Restsand oder Oxide
zu entfernen. Trotz einer derartigen Reinigung besteht immer
noch das Problem eines Sand- oder Oxideinschlusses in der
vorbehandelten Oberfläche und einer Sandverschmutzung des
Teils und der umgebenden Maschinerie als Ergebnis eines sol
chen Strahlvorgangs. Das Sandstrahlen kann sowohl das Endpro
dukt als auch die Einrichtungen für den Herstellungsprozeß
beschädigen, was zu erhöhten Wartungskosten und einer redu
zierten Produktivität führt. Das herstellungsbegleitende Sam
meln, Aufbewahren und Beseitigen des Sandstrahlmediums ist
ein schwieriger und für die Umwelt belastender Prozeß.
Zur Erzeugung einer auf gerauhten Oberfläche kann weiterhin
ein Rauhschneiden mittels eines nur einen Punkt bearbeitenden
Werkzeuges eingesetzt werden. Dieses Rauhschneiden wird häu
fig mit einem Sandstrahlen kombiniert, um eine entsprechend
aufgerauhte Endoberfläche zu erzielen. Ein Problem bei der
Anwendung des Rauhschneidens als Oberflächenvorbehandlung zum
thermischen Sprühen besteht darin, daß kein ausreichendes Maß
an Haftfestigkeit erzeugt wird. Das Rauhschneiden erzeugt in
folge des Einsatzes eines feststehenden Schneidewerkzeuges
mit halbkreisförmiger Spitze oder Schneidkante sich nicht
überschneidende Furchen, wobei jede Furche glatt bzw. flach
ist. Die Furchen liegen in regelmäßigen Abständen, was sich
negativ auf die Haftfestigkeit einer auf diese aufgebrachten
Beschichtung auswirkt.
Eine besondere Herausforderung bezüglich der Haftung einer
Beschichtung an der vorbehandelten Oberfläche stellen Alumi
niumsubstrate dar, insbesondere solche, die unter extremen
Betriebsbedingungen, wie sie in einer Zylinderkammer eines
Verbrennungsmotors auftreten, eingesetzt werden. Durch die
nur schwer vermeidbare Bildung von Aluminiumoxid an jeder of
fenliegenden Aluminiumoberfläche kann eine effektive chemi
sche oder mechanische Bindung der überlagerten metallischen
Beschichtung unabhängig von der Art des angewendeten thermi
schen Spritzverfahrens unmöglich werden.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine
verbesserte mechanisch/chemische Bindung zwischen einer ther
misch gesprühten metallischen Beschichtung und einem
Aluminiumsubstrat ohne die Nachteile hoher Kosten für die
Oberflächenvorbehandlung oder die Nachteile einer Sandver
schmutzung, von Oxidrückständen und einer Sandbeseitigung,
wie sie bei herkömmlichen Technologien auftreten, zu schaf
fen.
Erfindungungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum
Vorbehandeln und Beschichten zylindrischer Bohrungsoberflä
chen in einem Aluminiumwerkstück gelöst, welches die Schritte
aufweist: (a) Einführen und drehendes Hin- und Herbewegen von
Honelementen gegenüber der Bohrungsoberfläche mit einem Druck
von mindestens 2,07 Bar (30 psi), um ein Muster sich spiral
förmig überlappender Abtragsspuren auf der Oberfläche zu er
zeugen, wobei jedes Element von mehrfach facettierten, unre
gelmäßig geformten und abrasiven Partikeln gebildet wird, wo
bei die Partikel, wenn sie in einen Kontakt mit der Oberflä
che kommen, mikrofeine, nicht-glatte und unregelmäßig ge
formte Furchen in das Aluminiumwerkstück eingraben, was zu
spiralartigen Spitzen und Tälern entlang der Bewegungsrich
tung der Partikel führt, worauf dann eine gegenläufige wie
derholte Hin- und Herbewegung und Drehung der Elemente zu
überlappenden Furchen und einem Querabtrag der vorher erzeug
ten Spitzen und Täler, begleitet von einer Umformung und Um
faltung bestimmter Spitzen und Täler führt, so daß unregel
mäßige mikrofeine Risse, Falten und Unterschnitte erzeugt
werden; und (b) thermisches Abscheiden verschleißbeständiger
metallischer Partikel auf der abgetragenen Oberfläche, um
eine haftende Beschichtung zu erzeugen, wobei die ab
geschiedenen Partikel in die unregelmäßigen Risse, Falten und
Unterschnitte während der thermischen Abscheidung einwandern,
so daß die mechanische Haftfestigkeit der Beschichtung auf
der Werkstückoberfläche verbessert wird.
Bevorzugt besteht das Aluminiumwerkstück aus einer Aluminium
legierung "319"; die abrasiven Partikel bestehen bevorzugt
aus Diamant oder Siliziumkarbid mit einer kontrollierten
Größe im Bereich von 30 bis 1300 µm (30 bis 400 US mesh) und
die Bewegungsrate der Elemente liegt bevorzugt bei etwa 15
bis 60 Oberflächenmetern pro Minute (50 bis 200 sfm). Weiter
hin wird ein leichter Kontaktdruck zwischen den Elementen und
dem Werkstück sichergestellt, indem die Steine auf diesem mit
einem kontinuierlichen Kontakt gleiten.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen bei
spielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Aufrißansicht in Explosionsdarstellung eines
ausfahrbaren Honwerkzeuges, das zum Honen des Innen
durchmessers von Zylinderbohrungen gemäß der vorlie
genden Erfindung verwendbar ist,
Fig. 1A eine stark vergrößerte Ansicht eines Abschnittes der
Oberfläche der Honsteine von Fig. 1 zur Illustration
des Gemisches von Harz und abrasiven Partikeln,
Fig. 2 eine vergrößerte Querschnittsansicht des Kopfes des
Werkzeugs gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Aufrißansicht einer Vertikalhonmaschine, welche
das Honwerkzeug zwecks Einführung in ein Alu
miniumwerkstück (einen Motorblock mit mehreren Zylin
derbohrungen) trägt,
Fig. 4 eine schematische Darstellung zur Erläuterung, wie
die Steine in einen tragenden Kontakt mit dem Innen
durchmesser der zylindrischen Bohrungsoberfläche ge
bracht werden,
Fig. 5 eine isometrische Ansicht der Innenoberfläche einer
Zylinderbohrung nach einer erfindungsgemäßen Be
arbeitung mit einem Honstein,
Fig. 6 eine Ansicht des abgewickelten Musters der Ab
tragsspuren, das sich aus der durch diese Erfindung
angewendeten Drehung und Hin- und Herbewegung von
Honsteinen ergibt,
Fig. 7 eine isometrische Ansicht eines durch den Steinkon
takt entstandenen Abtragspfades,
Fig. 8 eine extrem vergrößerte schematische Darstellung ne
beneinanderliegender, eine Umformung und Umfaltung
von Spitzen und Furchen vorausgegangener Abtragsspu
ren bewirkender Honstein-Partikel, mittels derer eine
Textur von Unterschnitten erhalten wird,
Fig. 9 eine schematische Aufrißschnittansicht einer Draht
lichtbogen-Thermosprüh-Pistole (thermal spray wire
arc gun), welche zum erfindungsgemäßen Abscheiden ei
ner metallischen Beschichtung auf einer gehonten
Oberfläche einer Zylinderbohrung verwendet wird und
Fig. 10 eine schematische Querschnitts-Vergleichsansicht ei
ner rauhgeschnittenen Oberfläche im Vergleich zu ei
ner erfindungsgemäß aufgerauhten Oberfläche.
Das in Verbindung mit dieser Erfindung verwendete ausfahrbare
Honwerkzeug 10 weist ein Antriebsteil 11 mit einem einstell
baren Kopf 12 auf, in welchem eine entfernbare Hohlwelle 13
angeordnet ist, die einen konischen Stab 16 trägt, der sich
zwischen den Teilen 12 und 13 erstreckt. Eine Axialbewegung
des konischen Stabes 14 bewirkt, daß mehrere Halter 15, wel
che von Ausdehnungselementen 16 in Schlitzen eines Körpers 19
gehalten werden, durch Betätigung mittels eines abgeschrägten
Dorns oder eines Konus 17 radial ausgefahren werden. Jeder
Halter 15 trägt einen abrasiven Honstein 18. Gemäß Darstel
lung in Fig. 2 werden bis zu 8 Honsteine 18 verwendet, wovon
jeder eine Außenoberfläche 20 mit einem zu dem Innenradius
der Zylinderbohrung 21 des zu honenden Aluminiummotorblocks
24 komplementären Radius aufweist. Die Aluminiumoberfläche 25
des zu honenden Motorblocks besteht vorzugsweise aus einer
"319"-Aluminiumlegierung.
Das Material der Steine 18 besteht vorzugsweise aus einem
Pulvermetallverbund 22, welcher Partikel 23 einer Größe ent
hält, die statistisch in einem Bereich von 37 bis 1270 µm va
riiert. Die abrasiven Partikel 23 bestehen bevorzugt aus Dia
mant, können aber auch aus anderen harten Materialien, durch
die eine wirksame Abtragung einer Aluminiumoberfläche möglich
ist, bestehen, z. B. Siliziumkarbid, Aluminiumoxid, Bornitrid
usw . . Diamant ist härter und behält länger scharfe Kanten,
während Siliziumkarbid ein besserer Wärmeleiter als Alumini
umoxid ist und leichter zerbricht, was neue Schneideoberflä
chen erzeugt, welche die Gebrauchslebensdauer des Schleifmit
tels erhöhen. Diese Materialien sind insbesondere für das Po
lieren von Metallen niedriger Festigkeit wie z. B. Aluminium
geeignet. Die Diamantpartikel sind vorzugsweise in einem Pul
vermetallverbund enthalten, der im Vergleich zu Diamanten
eine geringere Verschleißrate aufweist. SiC-Partikel sind
vorzugsweise in einer Phenolharzmatrix in einer ähnlichen
Weise enthalten, so daß eine Vielzahl zufällig verteilter
Mehrfachkanten vorliegt. Derartige Partikel (Diamant oder
SiC) zeigen unregelmäßig geformte, mehrfach facettierte, ab
rasive Schneidkanten. Der Stein bzw. das Honelement ist ein
Verbundmaterial, welches kontrolliert mit zufällig verteilter
Partikelgröße und Struktur hergestellt wird, da dies für
einen erfolgreichen Einsatz wichtig ist.
Das Honwerkzeug 10 wird so eingeführt und drehend hin und her
bewegt, daß mehrere Honsteine gegen die Bohrungsoberfläche 25
mit einem Druck von 2,07 bis 10,3 Bar (30 bis 150 psi) an
drücken. Es hat sich herausgestellt, daß ein Druck von minde
stens 2,07 Bar (30 psi) aufgebracht werden muß, um das Alumi
nium derart zu bearbeiten.
Diese Bearbeitung kann von einer üblichen Industrie-Honma
schine 26, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist, ausgeführt wer
den, in welcher das Werkzeug 10 mittels einer Einrichtung 27
entlang eines Pfades für die Hin- und Herbewegung abgesenkt
und angehoben wird. Eine mit einem Elektromotor 29 versehene
Rotationsantriebseinheit 28 dreht die Wellenanordnung 30,
welche Kreuzgelenke 31 aufweist, um ein Schweben des Werkzeu
ges mit leichtem Druck gegenüber der Bohrungsoberfläche 25 zu
ermöglichen, damit die Konzentrizität um die Bohrungsachse
aufrechterhalten wird.
Gemäß Darstellung in Fig. 4 bringt die Kraft oder der Druck
32 des Konus oder Dorns die Steine 18 mit der Oberfläche 25
des Blocks 24 mit einem Oberflächendruck 33 in Kontakt. Jede
Kontaktfläche oder jeder Partikelumfang der Steine unterliegt
sowohl einer Drehung 34 als auch einer Hin- und Herbewegung
entlang des Hubpfades 35.
Die Steine bewirken ein Muster sich spiralförmig überlappen
der Abtragsspuren oder Riefen 36 auf der Oberfläche 25, wie
in Fig. 5 dargestellt. Die Partikel 33 graben, wenn sie mit
der Oberfläche in Kontakt kommen, mikrofeine, nicht-glatte
und unregelmäßig geformte Furchen 36 in die Alumini
umoberfläche ein, was zu spiralförmigen Spitzen 38 und Tälern
39 entlang der Bewegungsrichtung 37 der Partikel führt. Nach
wiederholten Hin- und Herbewegungen und Drehungen (vgl. Fig.
7) liegen sich überlappende Furchen 36 und ein Querabtrag der
zuvor erzeugten Spitzen und Täler an Schnittpunkten 40 (siehe
Fig. 6) vor. Dies wird von einer Umformung und Umfaltung be
stimmter zuvor erzeugter Spitzen und Täler begleitet, so daß
mikrofeine Risse 41 und Unterschnitte 42 (siehe Fig. 8) er
zeugt werden. Die abrasiven Partikel weisen einen zufällig
verteilten Korngrößenbereich von 30 bis 1300 µm (30 bis 400
US mesh) auf, um die unregelmäßige Abstandsbildung der Fur
chen oder Riefen 36 zu gewährleisten, und sind ferner an dem
Kontaktpunkt mit der Oberfläche 25 gezackt, um nicht-glatte
Seitenwände oder Täler der Riefen 36 zu bewirken.
Die Steine werden bevorzugt mit einer Oberflächengeschwindig
keit von etwa 15 bis 60 Oberflächenmetern pro Minute (50 bis
200 sfm) bewegt, die Abtragsrate des Materials beträgt etwa
0,048 cm³/cm/min (0,0075 in.³ /in./min.), wobei die Größe der
den Stein bearbeitenden Diamanten etwa 30 bis 50 Ge
wichtskarat beträgt. Die sich ergebende Oberfläche oder auf
gerauhte Endschicht der Aluminiumoberfläche liegt in einem
Bereich von etwa 0,5 bis 17 µm. Wie insbesondere aus Fig. 6
ersichtlich, führt der Querabtrag zuvor eingegrabener Ab
tragsspuren zu Überschneidungen 40, welche zuvor erzeugte
Furchen umformen und umfalten, so daß Risse und Unterschnitte
42 erzeugt werden.
Die bei dem Rauhschneiden nach dem Stand der Technik verwen
dete Schneidkante ist glatt und abgerundet (da der Radius ein
regelmäßiger Halbkreis ist), wodurch relativ flache Furchen
50 (gemäß Darstellung in Fig. 10) mit glatten Oberflächen am
Boden jedes Tales 51 erzeugt werden. Die Furchen 50 sind
gleichmäßig, wie bei 52 dargestellt, beabstandet und haben
eine gleichförmige Tiefe 53, welche sich aus der einzigen
festgelegten Anordnung zu dem Werkstück ergibt. Es gibt weder
ein Überlappungsmuster von Furchen, noch Überschneidungen von
Spitzen und Tälern, da nur ein Bearbeitungsvorgang in nur ei
ner Richtung vorliegt. Im Gegensatz hierzu werden erfindungs
gemäß unregelmäßig geformte abrasive Partikel verwendet, wel
che wegen ihrer unregelmäßigen Form und zufallsbedingten Kon
taktkanten oder -Punkte unregelmäßige, nicht glatte Furchen
54 oder Riefen erzeugen, die tiefer sein können und einen Ab
stand 55 und eine Tiefe 56 besitzen, die zufallsbedingt ist.
Die Partikel des abrasiven Steins ragen verschieden stark aus
dem Stein hervor und bewirken eine zufällige Überlappung und
Überschneidungen der Spitzen und Täler, welche zuvor erzeugte
Spitzen und Täler wegdrücken, falten und aufreißen. Dieses
Reißen und Falten erzeugt Unterschnitte 56 bzw. teilweise von
Aluminium abgedeckte Hohlräume. Das geschmolzene Sprühmittel
kann diese unterfließen und sich in derartigen Metallfalten
verhaken.
Nach der topographischen Aufrauhung der Oberfläche 25 wird
eine thermische Abscheidung verschleißbeständiger, metalli
scher Partikel 43 auf der abgetragenen Oberfläche so ausge
führt, daß auf dieser eine zusammenhängende Beschichtung 44
(siehe Fig. 9) ausgebildet wird. Die abgeschiedenen geschmol
zenen Partikel wandern während der thermischen Abscheidung
als Folge der Aufprallkraft sowie der halb-fluiden Eigen
schaften der Partikel bei dem Kontakt mit der
Aluminiumoberfläche in die unregelmäßige Textur und in Unter
schnitte 42 oder 56 ein. Das Einwandern in die Unterschnitte
und in die unregelmäßige Textur erhöht die mechanische Haft
festigkeit der Beschichtung auf der Werkstückoberfläche bis
auf ein Niveau von etwa 207 bis 310 Bar (3000 bis 4500 psi).
Der thermische Sprühvorgang kann mit einer Vorrichtung gemäß
Darstellung in Fig. 9 ausgeführt werden, in welcher Drähte 45
und 46 an einer drehbaren und hin- und herbeweglichen Trag
welle entlanggeführt und so ausgerichtet werden, daß deren
Spitzen 48 sich in einem nahen Abstand befinden, um das Er
zeugen eines Lichtbogens zu ermöglichen, durch welchen ein
Gas hindurchtritt. Elektrischer Strom aus einer Energiever
sorgungsquelle 50 wird durch die Drähte geführt, um den
Lichtbogen über dem Spalt 49 zu erzeugen, während unter Druck
stehendes Gas durch den Spalt geführt wird, um geschmolzene
Tröpfchen von den Drähten zu wegzusprühen. Die Tröpfchen wer
den dann als Folge der Gasströmung auf die Sprühzielfläche,
welche einen Bereich der Bohrungsinnenoberfläche darstellt,
projiziert (43). Dieser Prozeß unterscheidet sich von anderen
thermischen Sprühprozessen dadurch, daß es keine externe Wär
mequelle wie z. B. eine Gasflamme oder ein elektrisch indu
ziertes Plasma gibt. Der Erwärmungs- und Schmelzvorgang tritt
dann auf, wenn die zwei elektrisch entgegengesetzt geladenen
Drähte, welche das Sprühmaterial aufweisen, in einer Weise
zusammengeführt werden, daß ein kontrollierter Lichtbogen an
dem Schnittpunkt entsteht. Die geschmolzenen Metalltröpfchen
aus den Drahtspitzen werden zerstäubt und auf das vorbehan
delte, auf gerauhte Substrat geschleudert. Die Tröpfchen wer
den mit einer Geschwindigkeit von etwa 15 bis 60 m/min (50
bis 200 feet/min.) auf geschleudert. Die Abscheidungsraten der
Metalltröpfchen können bis zu 54,4 kg/h (120 lbs./h) be
tragen. Der Draht kann aus einer Vielzahl metallischer Mate
rialien, vorzugsweise aber aus einem niedrig legierten Stahl
draht, wie z. B. 1010-Stahl mit niedrigem Kohlenstoffanteil,
bestehen. Weiterhin können vor dem Sprühen einer Außenober
flächenbeschichtung aus Stahl Vor-Sprühbeschichtungen unter
Verwendung von Nickelaluminid, Siliziumbronze oder anderen
auf Eisen basierende Materialien ausgeführt werden. Sekundär
luft oder eine Regelung der Primärluft können dazu verwendet
werden, die Bildung eines kleinen Anteils eines Festschmier
stoffes in der Form von FeOx beim Sprühen des Stahls zu er
zeugen.
Claims (10)
1. Verfahren zum Vorbehandeln und Beschichten einer Innenzy
linder-Bohrungsoberfläche (25) eines Aluminiumwerkstückes,
(24) mit den Schritten:
- (a) Einführen und drehendes Hin- und Herbewegen (34, 35) von Honelementen (18) gegenüber der Bohrungsoberflä che (25) mit einem Druck (33) von mindestens 2,07 Bar (30 psi), um ein Muster sich spiralförmig überlappen der Abtragsspuren (36) auf der Oberfläche zu erzeu gen, wobei jedes Element von mehrfach facettierten, unregelmäßig geformten abrasiven Partikeln (23) ge bildet wird, wobei die Partikel, wenn sie mit der Oberfläche in Kontakt kommen, mikrofeine, nicht glatte und unregelmäßig geformte Furchen (36) in das Aluminiumwerkstück eingraben, was zu spiralartigen Spitzen und Tälern entlang der Bewegungsrichtung (37) der Partikel führt, worauf dann eine gegenläufige wiederholte Hin- und Herbewegung und Drehung der Ele mente zu überlappenden Furchen und einem Querabtrag der vorher erzeugten Spitzen und Täler, begleitet von einer Umformung und Umfaltung bestimmter Spitzen und Täler führt, so daß unregelmäßige mikrofeine Risse (41), Falten und Unterschnitte (42) erzeugt werden; und
- (b) thermisches Abscheiden verschleißbeständiger metalli scher Partikel auf der abgetragenen Oberfläche, um eine haftende Beschichtung (44) zu erzeugen, wobei die abgeschiedenen Partikel in die nicht glatten Fur chen und in die unregelmäßigen Risse (41), Falten und Unterschnitte (42) während der thermischen Abschei dung eindringen, so daß die mechanische Haftfestig keit der Beschichtung (44) auf der Werkstückoberflä che (25) verbessert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die abrasiven Partikel (23) eine zufällig verteilte Korn
größe aufweisen, um den unregelmäßigen Abstand (52) der
Furchen (36) zu erzeugen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die abrasiven Partikel (23) an dem Kontaktpunkt mit
der Oberfläche (25) gezackt sind, um die nicht glatten
Furchen (36) zu erzeugen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die abrasiven Partikel (23) entweder
aus Diamant oder Siliziumkarbid oder Al₂O₃ bestehen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Honelemente (18) Honsteine sind,
welche aus in Pulvermetall (22) gebundenen, mehrfach fa
cettierten, abrasiven Partikeln (23) bestehen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die abrasiven Partikel (23) eine Größe
in einem Bereich von 30 bis 1300 µm aufweisen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die sich ergebende Haftfestigkeit der
Beschichtung (44) auf der aufgerauhten Oberfläche (25) in
einem Bereich von 207 bis 310 Bar (3000 bis 4500 psi)
liegt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die durch den Schritt (a) bewirkte
mittlere Oberflächenrauhigkeit in einem Bereich von 0,5
bis 17 µm liegt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die in dem Schritt (b) abgeschiedenen
Partikel aus einem niedriglegierten Stahl bestehen, wobei
der thermische Sprühvorgang (43) eine kontrollierte Menge
Luft oder Sauerstoff zuführt, um die Abscheidung einer
vorbestimmten Menge FeO in der Beschichtung (44) zu be
wirken.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die abrasiven Elemente (23) mit einer
Geschwindigkeit von etwa 15 bis 60 Oberflächenmetern pro
Minute (50 bis 200 sfm) bewegt werden, um eine auf ge
rauhte Topographie von etwa 10 Mikrometern zu erzeugen.
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