DE19713265A1 - Vorrichtung zum Transport von kleinstückigem Gut - Google Patents
Vorrichtung zum Transport von kleinstückigem GutInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B65—CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
- B65G—TRANSPORT OR STORAGE DEVICES, e.g. CONVEYORS FOR LOADING OR TIPPING, SHOP CONVEYOR SYSTEMS OR PNEUMATIC TUBE CONVEYORS
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- B65G69/00—Auxiliary measures taken, or devices used, in connection with loading or unloading
- B65G69/16—Preventing pulverisation, deformation, breakage, or other mechanical damage to the goods or materials
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum schonenden vertikalen
Transport von mechanisch empfindlichem kleinstückigem Gut wie beispielsweise Tabletten,
Filmtabletten, Dragees oder Kapseln.
Auf vielen technischen Gebieten stellt sich das Problem der schonenden Beförderung von
kleinstückigem Gut in vertikaler Richtung. Ein Hauptgebiet ist dabei die pharmazeutische
Industrie, in der man oft dem Problem begegnet, daß Medikamente, die in kleinstückige
Darreichungsformen, wie Tabletten, Filmtabletten, Dragees oder Kapseln überführt wurden,
nach der Verarbeitung auf ein gegenüber dem Verarbeitungsniveau tiefer gelegenes Ni
veau zu befördern sind. Es ist üblich, dieses kleinstückige Gut vertikal unter Ausnutzung der
Schwerkraft etwa in Fallrohren nach unten zu befördern. Solange dabei lediglich Niveauun
terschiede von ca. 300 bis 500 mm zu überwinden sind, stellt dies je nach Beschaffenheit
des Guts kein Problem dar. Oftmals müssen jedoch größere Höhendifferenzen zwischen
der Verarbeitungsmaschine, etwa einer Tablettenpresse, und dem Ort, an den das Gut
dann verbracht wird, zurückgelegt werden. Dabei tritt häufig Bruch oder Abrieb auf, der na
türlich unerwünscht ist. Bis jetzt wurden daher zur Beförderung von kleinstückigem Gut über
größere Niveaudifferenzen Behälter benutzt, deren Einsatz jedoch relativ aufwendig und
umständlich ist und keine kontinuierliche Förderung erlaubt.
In der DE-PS 40 41 706 wird vorgeschlagen, bei der Förderung von Tabletten über Förder
rohre von einem höher gelegenen Ort in tiefer gelegene Transportbehälter in den Förder
rohren eine von unten nach oben gerichtete Luftströmung zu erzeugen, so daß die Tablet
ten entgegen dem Widerstand des Luftstroms langsam nach unten sinken. Nachteilig an
diesem Verfahren ist die schwierige Steuerung und Anpassung des Luftstroms an das zu
fördernde Gut sowie die insbesondere im Fall von Turbulenzen zu beobachtende mechani
sche Belastung des Förderguts.
In der Patentanmeldung EP-A-96 102 157 der Anmelderin wird eine Vorrichtung zur Förde
rung mechanisch empfindlicher kleinstückiger Güter über ein schräg abwärts verlaufendes
geschlossenes Rohr vorgeschlagen, wobei das Rohr einen im Rohrinneren zwischen den
beiden Enden des Rohres hin und her zu bewegenden, den Innenquerschnitt des Rohres
weitgehend ausfüllenden Pfropfen aufweist; der Pfropfen wird durch einen mit einer Seil
winde verbundenen Faden oder durch Druckluft in dem Rohr hin und her bewegt, wodurch
eine qualitätsschonende Beförderung des kleinstückigen Guts ermöglicht wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine Vorrichtung zur Verfü
gung zu stellen, mit der ein vertikaler Transport von kleinstückigem Gut auf ein tiefer gele
genes Niveau ermöglicht wird. Dabei muß ein qualitätsschonender Transport des Guts der
art gewährleistet sein, daß kein nennenswerter Abrieb bzw. kein Bruch entsteht. Weiterhin
müssen sich unterschiedliche Niveaudifferenzen mit dem System bewältigen lassen, und
es muß für verschiedene Arten von Gut, etwa den oben genannten Tabletten, Filmtablet
ten, Dragees oder Kapseln, verwendbar sein.
Die Aufgabe wird gelöst durch einen Hohlkörper, der an einer Innenseite untereinander an
gebrachte, nach innen ragende Lappen aufweist, die unter dem Gewicht des Guts nachge
ben und dieses so nach unten weitergeben.
Gegenstand der Erfindung ist daher eine Vorrichtung zur vertikalen Beförderung von fein
stückigem Gut auf ein tiefergelegenes Niveau mit einem Hohlkörper, der an einer Innenseite
untereinander angebrachte, nach innen ragende Lappen aufweist, die unter dem Gewicht
des Guts nachgeben und dieses so nach unten weitergeben.
Weitere erfindungsgemäße Ausführungsformen ergeben sich aus den Ansprüchen.
Die erwähnten Probleme bei der vertikalen Förderung von kleinstückigem Gut auf ein nied
rigeres Niveau treten, wie bereits erwähnt, häufig in der pharmazeutischen Industrie auf.
Pharmakologisch aktive Substanzen werden zu einer geeigneten Darreichungsform verar
beitet, die je nach Einsatzgebiet etwa eine Tablette, eine Filmtablette, ein Dragee oder eine
Kapsel sein kann. Nach Einbringen der Substanzen in Tablettier- bzw. Kapselfüllmaschinen
muß das resultierende Gut oft in Container verbracht werden, die sich unterhalb der Ma
schine befinden. Im einfachsten Fall steht der Container auf dem Boden des Raums, in
dem sich auch die Tabletten- bzw. Kapselfüllmaschine befindet. Der dann zu überwindende
Höhenunterschied stellt im allgemeinen apparativ keine Schwierigkeit dar, da sich die kriti
sche Fallhöhe des Guts von 300 bis 500 mm leicht einhalten läßt; oftmals ist es jedoch aus
baulichen oder produkttechnischen Gründen notwendig, die Tabletten über einen größeren
Niveauunterschied nach unten zu befördern, etwa in die darunter liegende Etage des Pro
duktionsgebäudes. Dabei müssen oftmals Höhenunterschiede bis zu einigen Metern über
wunden werden.
Mit der vorliegenden Erfindung lassen sich solche Transporthöhen in schonender Weise
elegant und ohne großen apparativen Aufwand zurücklegen.
Der erfindungsgemäße Hohlkörper kann aus den üblichen, einem Fachmann bekannten
Materialien bestehen. Geeignet sind Kunststoffe, wie beispielsweise Polyethylen, Polypro
pylen, Polyethylen-, Polypropylencopolymere, Polystyrol, Polycarbonate. Ebenfalls geeignet
sind Metalle, wie beispielsweise Edelstahl oder Aluminium.
Es versteht sich, daß die Wahl des geeigneten Materials von der Art des zu befördernden
Guts und dem Verwendungszweck abhängig ist. Werden Pharmazeutika durch den Hohl
körper befördert, müssen natürlich sämtliche damit in Berührung kommende Materialien le
bensmitteltauglich sein.
Der erfindungsgemäße Hohlkörper kann jegliches geeignete Innenprofil aufweisen. Es kann
sich um ein Rohr handeln, aber auch um ein Viereckprofil. Natürlich eignen sich Hohlkörper
mit vielen verschiedenen Innenprofilen für die Durchführung der Erfindung, etwa Dreiecks
hohlkörper.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Hohlkörper zu einer Seite offen ist und diese
Öffnung dann mit einem entsprechenden Profil als Deckel oder Abdeckung verschlossen
wird. Dadurch lassen sich beispielsweise die nach innen ragenden Lappen leicht anbringen;
sie werden an der offenen Seite eingeführt und dort befestigt. Besonders vorteilhaft ist es,
wenn an der offenen Seite Vorrichtungen angebracht sind, mit denen die Lappen fixiert
werden können. Dazu können etwa Ausnehmungen dienen, in die die nach innen ragenden
Lappen eingehängt werden. Durch das anschließende Anbringen des Abdeckprofils werden
die Lappen dann fixiert. Durch das abnehmbare Profil läßt sich der Hohlkörper dann bei ei
ner Verschmutzung leicht reinigen, auch können eventuell beschädigte Lappen leicht aus
getauscht werden.
Die Lappen sind erfindungsgemäß nur einseitig an der Innenwand des Hohlkörpers ange
bracht. Die Lappen können dabei so dimensioniert sein, daß sie starr in den Innenraum
hineinragen, aber auch so, daß sie sich bereits durch ihr Eigengewicht biegen. Sie können
von einer solchen Länge sein, daß sie einander überlappen, an der gegenüberliegenden
Innenwand anliegen oder in dem Hohlkörper einen schmalen, engen Durchgang oder Spalt
bilden. Die nach innen ragenden Lappen können vorteilhafterweise über die gesamte Län
ge des Hohlkörpers angebracht sein oder auch nur etwa im unteren Bereich, kurz vor dem
Austritt, um das Gut abzubremsen.
Als Material für die Lappen eignen sich die einem Fachmann bekannten elastomeren
Kunststoffe, wie Silicon, bekannte künstliche Kautschuke, wie etwa Styrol-Butadien-Kaut
schuk oder Butylkautschuk, oder natürlicher Kautschuk.
Die Lappen können an der Oberfläche auch mit einem Material wie beispielsweise Teflon
versehen sein, das ein leichtes Gleiten des Guts ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist vorteilhafterweise eine Produktaufgabe, wie bei
spielsweise einen Füllschuh oder einen Füllpfropfen, auf. Der Durchsatz durch die Hohlkör
per wird außer durch die konstruktiven Merkmale auch noch durch die Menge des zugeführ
ten und des unten nach dem Austreten abgeführten Guts geregelt.
Vorteilhafterweise erfolgt der vertikale Transport des kleinstückigen Gutes (z. B. Tabletten)
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in kontinuierlicher Form. Dabei wirken die im Hohl
körper nach innen ragenden Lappen in ihrer Gesamtheit bremsend auf den "Strom" des
kleinstückigen Gutes.
Selbstverständlich kann die Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung mit Sensoren zur
Überwachung der Steuerung des Durchsatzes, wie beispielsweise Lichtschranken, ausge
rüstet sein.
Entsprechend dem Füllgrad beispielsweise eines auf der unteren Ebene angebrachten
Containers kann die Vorrichtung auch manuell oder automatisch (sensorgesteuert) nach
oben gefahren werden.
Die Erfindung wird nun im Hinblick auf die beigefügten Figuren noch näher erläutert.
Fig. 1 ist die Darstellung eines erfindungsgemäßen Hohlkörpers, der an einer Innenseite
nachgiebige Lappen aufweist.
Fig. 2 zeigt einen kontinuierlichen Tablettenstrom in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nach Fig. 1.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Ausführungsform eines Hohlkörpers (1), der an seiner
Innenseite Lappen (2) aufweist in schräger Einbaulage in einer Decke (5). Vorteilhafterwei
se kann der Hohlkörper (1) in der Decke (5) in einem entsprechend schräg eingebauten
Futterrohr auf Rollen verschiebbar gelagert sein. Ebenfalls ist eine Produktaufgabe (3) ge
zeichnet. Die Lappen (2) sind nur auf einer Seite angebracht und so dimensioniert, daß sie
bis auf die gegenüberliegende Innenwand reichen. Vorzugsweise sind die Dimensionen der
Lappen (2) so gewählt, daß sie sich durch ihr Eigengewicht durchbiegen und an der gegen
überliegenden Wand anliegen. Durch das von oben durch die Produktaufgabe (3) zugeführ
te Gut werden die Lappen (2) von der Wand abgehoben, wodurch das Gut gebremst und
schonend nach unten befördert wird.
Die Lappen (2) können auch so gefertigt sein, daß sie nicht durchhängen, sondern sich ge
rade in den Innenraum erstrecken und bis auf die gegenüberliegende Wand reichen. Damit
läßt sich etwa die Bremswirkung verstärken, wenn schwereres Gut durch den Hohlkörper
(1) befördert wird.
Die beschriebene Ausführungsform mit sich durchbiegenden Lappen eignet sich vorzugs
weise für den Transport bei einem schräg angebrachten Hohlkörper (1). Bei schräg ange
brachtem Hohlkörper (1) wird neben der Überwindung des Höhenunterschiedes auch ein
seitlicher Versatz ermöglicht. Jedoch ist auch ein senkrechtes Anbringen des Hohlkörpers
(1) möglich, gegebenenfalls unter einer Änderung der Dimensionierung und des Materials
der Lappen (2) bis zu der beschriebenen Ausführungsform mit geraden Lappen.
Dem Fachmann ist es leicht möglich, je nach Art des zu befördernden Guts, das geeignete
Material und die geeignete Dimensionierung zur Herstellung der erfindungsgemäßen Vor
richtung auszuwählen sowie die geeignete Einbaulage zu ermitteln.
Der Winkel, mit dem die Lappen in den Innenraum des Hohlkörpers (1) hineinragen, ist
stark variabel und richtet sich nach der Stärke und Biegefestigkeit der Lappen und dem
Anstellwinkel des Hohlkörpers (1).
Gewünschtenfalls lassen sich die Lappen (2) durch Bürsten ersetzen.
Prinzipiell besteht hier keine Grenze für die Länge des Hohlkörpers (1).
Fig. 2 zeigt einen kontinuierlichen Tablettenstrom (4) in der erfindungsgemäßen Ausfüh
rungsform eines Hohlkörpers (1) mit abgehobenen Lappen (2).
Das Fördergut kann die erfindungsgemäße Vorrichtung ohne nennenswerte Staubildung
passieren.
Als Hohlkörper für die Beförderung des kleinstückigen Guts wird ein Hohlkörper der Ausfüh
rungsform gemäß Fig. 1 mit durchhängenden Lappen benutzt. Das Hohlprofil besteht aus
einem 3 m langen geschlitzten Edelstahl-Kastenprofil mit den Dimensionen 75 × 75 mm. In
die offene Seite des Kastenprofils, die nach oben gerichtet ist, werden im Abstand von 100 mm
Halter für Siliconlappen eingehängt. Diese Halter bestehen aus 1,5 mm starkem Edel
stahlblech und sind um etwa 30° in Richtung Kasteninneres abgewinkelt. Die Länge des
abgewinkelten Teils beträgt ca. 8 mm; das Ende des abgewinkelten Teils ist zur Aufnahme
der Siliconlappen nach oben abgebogen. Der Siliconlappen, der eine Materialstärke von 2
bis 3 mm und Abmessungen von 200 × 73 mm aufweist, wird in den Halter eingehängt. An
schließend wird das Kastenprofil zur Fixierung der Halter mit einer Abdeckung, die im vor
liegenden Fall ein Schiebeeinrastverschluß ist, verschlossen.
Durch die Produktaufgabe wird das stückige Gut in den Hohlkörper eingegeben. Es kann
ein Höhenunterschied von 2.600 mm bei einem seitlichen Versatz von 1.500 mm überwun
den werden. Das Fördergut tritt aus der Tablettenrutsche ohne eine nennenswerte Staub
bildung aus. Bei dieser Ausführungsform sollte die Einbaulage von 300 gegen die Vertikale
nicht unterschritten werden, da ansonsten die Bremswirkung der Lappen nicht mehr ge
währleistet ist. Weiterhin sollten 45° nicht überschritten werden, da ab einem solchen Win
kel das Gut durch die Reibung mit der Innenwand des Hohlkörpers zu stark abgebremst
wird und nicht mehr entsprechend nachrutscht.
Durch die Konstruktion mit einem geschlitzten Kastenprofil und abnehmbarer Abdeckung
läßt sich die Fördereinrichtung leicht demontieren und reinigen.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur vertikalen Beförderung von feinstückigem Gut auf ein tiefergelegenes
Niveau mit einem Hohlkörper (1), der an einer Innenseite untereinander angebrachte,
nach innen ragende, Lappen (2) aufweist, die unter dem Gewicht des Guts nachgeben
und dieses so nach unten weitergeben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Lappen (2) an der gegenüberliegenden Innen
wand anliegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei sich die Lappen (2) durch ihr Eigengewicht
durchbiegen.
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