DE19712109A1 - Gummiformdichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gummiformdichtung mit mehreren,
insbesondere randoffenen Montageöffnungen für
Befestigungsmittel und mit einem Träger, der wenigstens
abschnittsweise mit einem Gummimaterial umspritzt ist.
Derartige Gummiformdichtungen sind bekannt und werden
vorzugsweise im Kraftfahrzeugbau verwendet und zwischen zwei
gegeneinander abzudichtenden Bauteilen angeordnet, zum
Beispiel zum Abdichten des Zylinderhaubendeckels, des
Ölwannendeckels oder des Getriebedeckels. Die Montageöffnungen
dienen zum Durchführen von Befestigungsmitteln, wie Schrauben,
Bolzen oder dergleichen, mittels derer die beiden Bauteile
gegeneinander festgezogen werden, wodurch der Spalt zwischen
den Bauteilen durch die Gummiformdichtung abgedichtet wird.
Bei bekannten Gummiformdichtungen besteht der Träger aus einem
Trägerblech; er wird also aus einem flächenhaften Abschnitt
aus beispielsweise Stahl, Edelstahl oder auch aus Aluminium,
gestanzt. Da die Dichtungen häufig U-förmig oder auch
ringförmig geschlossen ausgebildet sind, entstehen hierbei
große Mengen an Abfall, was als nachteilig empfunden werden
muß und zudem hohe Herstellungskosten, insbesondere
Materialkosten bedeutet.
Es war bei bekannten Gummiformdichtungen mit Trägerblechen
zudem stets erforderlich, ein Stützelement, dem die Aufgabe
eines Abstands- oder Distanzhalters zukommt, im Bereich der
Montageöffnungen zu verwenden, das die beiden Bauteile in
einem vorgegebenen Abstand voneinander hält. Hierdurch soll
verhindert werden, daß durch die beim Anziehen der
Befestigungselemente auftretenden Presskräfte zu groß werden
und die Gummibeschichtung des Trägerblechs aus dem Spalt
fließt und dadurch Undichtigkeiten bzw. eine mangelnde
Dichtfunktion auftritt.
Desweiteren ist das Trägerblech bekannter Gummiformdichtungen
stets in einer Ebene verlaufend angeordnet. Wenn ein
dreidimensionaler Dichtungsverlauf erreicht werden soll, so
kann dies stets durch einen entsprechenden Verlauf des
angespritzten Gummimaterials erreicht werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Gummiformdichtung der eingangs beschriebenen Art
dahingehend zu verbessern, daß bei der Herstellung weniger
Materialabfall entsteht und die Herstellungskosten sowie die
umweltbedingten Belastungen mit Entsorgung und/oder der
Aufwand der Rückführung zur Wiederverwertung verringert werden
sowie eine universelle Einsetzbarkeit der Gummiformdichtung
erreicht wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Gummiformdichtung der genannten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Träger aus einem
oder mehreren geformten Drahtstücken hergestellt ist.
Es wird also erfindungsgemäß auf eine Platinenfertigung, d. h.
die Ausbildung des Trägers aus einem zu stanzenden
flächenhaften Trägerblech verzichtet, und es wird statt dessen
der Träger aus einem oder mehreren Drahtstücken gefertigt,
indem diese der erwünschten Form der Dichtung entsprechend
gebogen werden. Anschließend wird der Träger in eine
Spritzgießform eingesetzt und wenigstens abschnittsweise mit
einem Gummimaterial umspritzt.
Die erfindungsgemäße Gummiformdichtung läßt sich ohne
Weiteres komplexer ausbilden als bekannte Gummiformdichtungen.
Eine dreidimensionale Formgebung kann erreicht werden, indem
der Träger, d. h. das oder die Drahtstücke, so geformt werden,
daß sie aus der eigentlichen Trägerebene heraustretende
bzw. -geformte Abschnitte aufweisen.
Der bei einer erfindungsgemäßen Gummiformdichtung bei der
Herstellung auftretende Materialabfall ist vernachlässigbar.
Es wird auch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die
Querschnittsform des Drahts beliebig gewählt werden kann
(rund, elyptisch, polygonal).
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bildet
der Träger selbst die geschlossenen oder randoffenen
Montageöffnungen oder -augen. Zu diesem Zweck kann ein
Drahtstück schlingenförmig verlaufen oder ein randoffenes Auge
begrenzen. Es ist dann möglich, auf separate Stützelemente zu
verzichten, was die Montagekosten wie auch die Materialkosten
erheblich senkt. Solchenfalls wird die Distanzhalterfunktion
von den die Montageöffnungen bildenden Abschnitten des
drahtförmigen Trägers selbst gebildet. Die gegen die
gegeneinander abzudichtenden Bauteile anlegbaren Stirnflächen
des Trägers im Bereich der Montageöffnungen werden dann nicht
mit Gummimaterial umspritzt, so daß sie die eingangs erwähnte
Distanzhalterfunktion ausüben können.
Es erweist sich in Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens
als zweckmäßig, daß der Träger im Bereich der
Montageöffnungen eine größere Dicke aufweist als im Bereich
zwischen Montageöffnungen, wo dem Träger lediglich eine Stütz-
bzw. Haltefunktion für das Gummimaterial, welches die
Abdichtung bewirkt, zukommt. Um die Dicke des Trägers bzw. des
Drahts entlang seiner Erstreckung einstellen zu können, hat es
sich als vorteilhaft erwiesen, den Draht in einem
Presswerkzeug zu bearbeiten. Dabei erweist es sich als
besonders vorteilhaft, daß hierbei eine Art Kaltverfestigung
des Materials herbeigeführt wird, das dabei verdichtet und
versteift wird. Eine auf diese Weise hergestellte
Gummiformdichtung ist also sehr viel weniger biegeschlaff, was
sich beim Handling, insbesondere bei der automatisierten
Handhabung und Montage der Dichtungen, als vorteilhaft
erweist.
Nach einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung
ist der Träger unlösbar an Stützelemente angefügt, welche die
insbesondere randoffenen Montageöffnungen bilden und im
montierten Zustand der Formdichtung die Funktion eines
Distanzelements ausüben. Die den Träger bildenden Drahtstücke
sind solchenfalls an die Stützelemente, bei denen es sich
beispielsweise um Ringscheibenelemente handeln kann,
angeformt. Zum Anformen sind Schweiß-, Stumpfschweiß- oder
Pressverfahren oder sonstige geeignete Fügeverfahren denkbar.
Als Alternative zum unlösbaren Anfügen von Stützelementen an
den Träger ist es auch denkbar, daß Stützelemente beweglich
jedoch, insbesondere bei der Handhabung, unverlierbar am
Träger gehalten sind.
In bevorzugter Weiterbildung des zuletzt genannten
Erfindungsgedankens weisen diese Stützelemente eine in
Umfangsrichtung verlaufende äußere Nut auf, deren Nutflanken
die lichte Querschnittsfläche der Montageöffnung oben und
unten übergreifen.
Um die Stützelemente zwar unverlierbar, jedoch gleichwohl
spielbehaftet in oder an den Montageöffnungen anzuordnen, was
sich insbesondere beim Einsetzen in das Spritzgußwerkzeug als
besonders vorteilhaft erweist, da keine Spannungen innerhalb
der Formdichtung entstehen, wird vorgeschlagen, die
Stützelemente so auszubilden, daß sie in die Montageöffnungen
einsetzbar sind und sodann unter Durchziehen eines Dorns
geweitet werden können, so daß die Nutflanken die lichte
Querschnittsfläche der Montageöffnung oben und unten
übergreifen.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen sowie der
zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Gummiformdichtung. In
der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Gummiformdichtung;
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie II-II;
Fig. 3 eine Schnittansicht entlang der Linie III-III;
Fig. 4 eine teilweise Ansicht einer weiteren
Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Gummiformdichtung;
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Gummiformdichtung;
Fig. 6 eine Schnittansicht entlang der Linie VI-VI;
die Fig. 7 und 8 Ansichten einer dreidimensional geformten
Gummiformdichtung.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen den Aufbau einer ersten
Ausführungsform einer Gummiformdichtung mit einem eine
geschlossene Form bildenden Träger 2, der aus einem einzigen
Abschnitt eines Drahts 4, dessen Ende durch Stumpfschweißen
miteinander verbunden sind, gebildet ist. Der Draht 4, aus dem
der Träger 2 hergestellt ist, ist in dem hier dargestellten
Fall ein Runddraht. Der Draht 4 ist so gebogen, daß der
Träger randoffene Montageöffnungen oder -augen 6 bildet, die
im montierten Zustand der Dichtung Gewindebohrungen bzw.
Durchgangsöffnungen in den gegeneinander abzudichtenden
Bauteilen sowie die hindurch geführten in den Figuren nicht
dargestellten Befestigungsmittel wenigstens teilweise
umgreifen. Im Bereich der Montageöffnungen 6 ist die Dicke des
Trägers 2 bzw. Drahts 4, wie aus den Fig. 2 und 3
ersichtlich ist, größer als in Bereichen 8 zwischen zwei
Montageöffnungen 6. Dies wird herstellungstechnisch dadurch
erreicht, daß der auf die dargestellte Form gebogene Träger 2
in ein Presswerkzeug eingesetzt und in der erforderlichen
Weise verformt wird. Dabei werden die einander
gegenüberliegenden und eine Anlagefläche an die gegeneinander
abzudichtenden Bauteile bildenden Stirnseiten 10, 12 des
Drahts 4 geringfügig abgeplattet, so wie dies aus der Fig. 3
zu ersehen ist. In den Bereichen 8 wird der Träger jedoch
stärker gepreßt, wobei einerseits eine Verdichtung aber auch
ein Fließen des Drahtmaterials herbeigeführt wird, so daß die
Dicke des Trägers 2 senkrecht zur Dichtungsebene in den
Bereichen 8 geringer ist als die Dicke im Bereich der
Montageöffnungen 6, damit die in einem weiteren
Verfahrensschritt vorzusehende Gummischicht beim Festziehen
der Befestigungsmittel komprimiert werden kann und dabei die
Abdichtung bewirkt. Im Bereich der Montageöffnungen 6 (Fig.
3) wirkt der Träger 2 bzw. Draht 4 als Distanzhalter, wobei
die Stirnseiten 10, 12 eine Anschlagfläche für die
gegeneinander abzudichtenden Bauteile bilden.
Der so gebildete Träger 2 wird dann in ein Spritzgießwerkzeug
eingesetzt, wobei es sich als besonders vorteilhaft erweist,
daß keine zusätzlichen Stützelemente bzw.
Distanzhalterelemente eingesetzt und im Spritzgußwerkzeug in
aufwendiger Weise ausgerichtet werden müssen. Das
Spritzgießwerkzeug ist so ausgebildet, daß die einander
gegenüberliegenden Stirnseiten 10, 12 des Trägers 2 nicht mit
Gummimaterial beschichtet werden, so daß sie ihre
Distanzhalterfunktion ausüben können. Im Bereich 8 zwischen
zwei Montageöffnungen 6 ist der metallische Drahtkern jedoch
vollständig mit Gummimaterial umspritzt und dient in diesem
Bereich lediglich als Träger für das Gummimaterial.
Fig. 4 zeigt einen Abschnitt einer weiteren Ausführungsform
einer Gummiformdichtung, bei der metallische Stützelemente 20
vorgesehen sind, die unlösbar mit Drahtabschnitten 22,
insbesondere durch Stumpfschweißen verbunden sind.
Eine weitere Ausführungsform verdeutlichen die Fig. 5 und
6. Ein Abschnitt eines Drahtstücks 24 ist so gebogen, daß er
eine runde Montageöffnung 26 zu mehr als die Hälfte ihres
Umfangs begrenzt. Der Drahtabschnitt 24 bildet also
gewissermaßen die Form des griechischen Buchstabens Omega. In
der Montageöffnung 26 ist unverlierbar ein
kreisscheibenförmiges Stützelement 28 spielbehaftet
aufgenommen. Das Stützelement wies vor dem Einsetzen in die
Montageöffnung 26 einen solchen Außendurchmesser auf, daß das
Stützelement 28 in die lichte Querschnittsfläche der
Montageöffnung 26, also senkrecht zur Zeichnungsebene,
einsetzbar war. Im Anschluß hieran wurde das
ringscheibenförmige Stützelement 28 durch Durchziehen eines
Dorns durch seine mittige Öffnung 30 derart geweitet, daß
seine geschlossene Umfangsnut 32 mit ihren Nutflanken 34 den
Draht 24 über- bzw. untergreift und somit unverlierbar jedoch
spielbehaftet an dem Draht 24 gehalten ist. In diesem Fall
bildet die mittige Öffnung die eigentliche Montageöffnung für
ein Befestigungselement.
Es versteht sich, daß das Stützelement 28 ggf. auch durch
Aufweiten der randoffenen Montageöffnung 26 des Drahts 24 in
die Öffnung einsetzbar bzw. einklipsbar ist. Solchenfalls ist
das Stützelement 28 jedoch klemmend gehalten, was als weniger
vorteilhaft angesehen wird.
Die Fig. 7 und 8 zeigen andeutungsweise eine
dreidimensional geformte Dichtung mit einem Träger 40 mit
einem aus der Trägerebene 42 vorstehenden bzw. herausgebogenen
bogenförmigen Abschnitt 44.
Claims (9)
1. Gummiformdichtung mit mehreren insbesondere randoffenen
Montageöffnungen (6, 26) für Befestigungsmittel und mit
einem Träger (2), der wenigstens abschnittsweise mit
einem Gummimaterial umspritzt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger (2) aus einem oder
mehreren geformten Drahtstücken (4) hergestellt ist.
2. Gummiformdichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger (2) die insbesondere
randoffenen Montageöffnungen (6) bildet.
3. Gummiformdichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger (2) im montierten Zustand
der Formdichtung im Bereich der Montageöffnungen (6) die
Funktion eines Distanzelements ausübt.
4. Gummiformdichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger (2) im Bereich der
Montageöffnungen (6) eine größere Dicke aufweist als in
Bereichen (8) zwischen Montageöffnungen (6).
5. Gummiformdichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß am Träger (22) unlösbar
Stützelemente (20) gehalten sind, welche die insbesondere
randoffenen Montageöffnungen bilden und im montierten
Zustand der Formdichtung die Funktion eines
Distanzelements ausüben.
6. Gummiformdichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß am Träger (24) unverlierbar
Stützelemente (28) gehalten sind, welche die insbesondere
randoffene Montageöffnungen (30) bilden und im montierten
Zustand der Formdichtung die Funktion eines
Distanzelements ausüben.
7. Gummiformdichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützelemente (28) eine in
Umfangsrichtung verlaufende äußere Nut (32) aufweisen,
deren Nutflanken (34) die lichte Querschnittsfläche der
Montageöffnung (26) oben und unten übergreifen.
8. Gummiformdichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützelemente (28) unter
Durchziehen eines Dorns derart geweitet sind, daß die
Nutflanken (34) die lichte Querschnittsfläche der
Montageöffnung (26) oben und unten übergreifen.
9. Gummiformdichtung nach einem oder mehreren der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Träger aus seiner Ebene heraustretende bzw. -geförmte
Abschnitte aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997112109 DE19712109A1 (de) | 1997-03-22 | 1997-03-22 | Gummiformdichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997112109 DE19712109A1 (de) | 1997-03-22 | 1997-03-22 | Gummiformdichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19712109A1 true DE19712109A1 (de) | 1998-09-24 |
Family
ID=7824316
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997112109 Withdrawn DE19712109A1 (de) | 1997-03-22 | 1997-03-22 | Gummiformdichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |