DE19711130A1 - Mobile Zuglenkung - Google Patents
Mobile ZuglenkungInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L27/00—Central railway traffic control systems; Trackside control; Communication systems specially adapted therefor
- B61L27/10—Operations, e.g. scheduling or time tables
- B61L27/14—Following schedules
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Electric Propulsion And Braking For Vehicles (AREA)
- Train Traffic Observation, Control, And Security (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur mobilen Zug
lenkung eines Schienenfahrzeugs.
Mit Annäherung eines Schienenfahrzeugs oder Zuges an ein
Stellwerk mit Selbststellbetrieb wird für diesen Zug auto
matisch der in dem Folgestellwerk übliche Regelfahrweg für
eine Durchfahrt gestellt. Diese Betriebsform des Selbststell
betriebs kann durch den Fahrdienstleiter ein- oder ausge
schaltet werden. Ein höherer Automatisierungsgrad ist bei
dieser Betriebsform jedoch nicht möglich, da das Stellwerk
die Identität des Zuges nicht kennt.
Bei einer Betriebsform mit einem vergleichsweise hohen Auto
matisierungsgrad ist eine Zuglenkung vorgesehen, die entweder
dezentral in Stellwerksnähe installiert oder zentral in eine
Betriebssteuerzentrale integriert ist. Als Basis für die Zug
lenkung wird eine Zuglaufverfolgung und eine zugnummernabhän
gige Fahrweginformation benötigt. Damit kann die Zuglenkung
zum richtigen Zeitpunkt den für einen Zug laut Fahrplan vor
gesehenen Fahrweg einstellen. Im Gegensatz zum Selbststellbe
trieb kann sich die Zuglenkung bei der Fahrwegwahl auf eine
Einfahrt beschränken, wenn die Zugfahrt im Folgebahnhof en
det. Optional kann zusätzlich eine Störfallbehandlung, z. B.
in Form eines Alternativgleises, in die Zuglenkung einge
bracht werden. Diese Betriebsform der zentralen oder dezen
tralen Zuglenkung basiert auf der bisherigen Stellwerkstech
nik.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
mobilen Zuglenkung mit einem hohen Automatisierungsgrad anzu
geben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale
des Anspruchs 1. Dabei wird anhand eines dem Schienenfahrzeug
zugeordneten Fahrplans und dessen Zugnummer ein Fahrweg er
mittelt, wobei in Abhängigkeit von aktuellen Fahrzeugdaten
eine Fahrweganforderung fahrzeugseitig erfolgt.
Die mobile Zuglenkung ist vorzugsweise Teil einer mobilen
Leittechnik, die in einem Fahrzeuggerät oder als Zusatzintel
ligenz zum Fahrzeuggerät im Schienenfahrzeug untergebracht
ist. Dabei nutzt die mobile Leittechnik eine vorhandene Mo
bilkommunikation sowie vorhandene Anzeige- und Bedieneinrich
tungen auf dem Führerstand.
Bei der mobilen Zuglenkung ortet sich das Schienenfahrzeug
selbst und kennt seine eigene Identität. Daher kann zum rich
tigen Zeitpunkt der für dieses Schienenfahrzeug laut Fahrplan
vorgesehene Fahrweg eingestellt werden. Voraussetzung dabei
ist das Vorhandensein des fahrplanmäßigen Fahrwegs im Fahr
zeuggerät des Schienenfahrzeugs. Der oder jeder Fahrplan kann
beispielsweise abschnittsweise während der Fahrt oder unmit
telbar vor Fahrtbeginn durch Funkübertragung in die fahrzeug
seitige mobile Zuglenkung eingeladen werden. Alternativ kann
der gesamte Periodenfahrplan des Schienenfahrzeugs rechtzei
tig vor einem Planwechsel eingeladen werden. Durch Eingabe
der Zugnummer in das Fahrzeuggerät wählt dieses dann selb
ständig den richtigen Fahrplan aus der Menge aller Fahrpläne
aus.
Unter der Voraussetzung, daß die Basisfunktionalität und die
Zugsicherungsfunktion auf dem Schienenfahrzeug bereits vor
handen ist, ist die mobile Zuglenkung lediglich ein fahrzeug
seitiges Zusatzmodul zur bereits vorhandenen Funktionalität.
Anhand der Zugnummer und des Fahrplans werden zusätzlich zur
Fahrroute oder zum Fahrweg eventuelle Besonderheiten bezüg
lich der Fahrweganforderung, z. B. ein Aufenthalt von einigen
Minuten, ermittelt. Dabei wird der Zeitpunkt zur Fahrwegan
forderung vorzugsweise anhand der Geschwindigkeit und des Or
tes des Schienenfahrzeugs ermittelt, so daß die Ausgabe der
Fahrweganforderung spätestmöglich erfolgen kann.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson
dere darin, daß durch eine mobile Zuglenkung zusätzlich zu
einem besonders hohen Automatisierungsgrad im Gegensatz zu
einer zentralen Zuglenkung eine Verteilung der Zuglenkung auf
viele Fahrzeuggeräte erfolgt, so daß eine besonders hohe Aus
fallsicherheit erreicht wird. Bei Ausfall eines Fahrzeugge
räts ist somit lediglich das entsprechende Schienenfahrzeug
von dem Ausfall betroffen. Auch kann bei Ausfall der Zentrale
der Fahrbetrieb über einen nicht unerheblichen Zeitraum weit
gehend ungestört aufrechterhalten werden. Durch die Vertei
lung der Zuglenkung ist darüber hinaus die besonders hohe
Komplexität des gesamten Zuglenksystems vergleichsweise ein
fach beherrschbar, wobei sich Erweiterungen und Änderungen
auf einfach handhabbare Subsysteme beschränken. Ferner wird
bei der mobilen Zuglenkung die zur allgemeinen Zuglenkung
benötigte Rechnerbelastung auf eine Mehrzahl von Geräten ver
teilt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt die Figur schematisch
ein Schienenfahrzeug mit einem Modul zur mobilen Zuglenkung.
Die Figur zeigt ein Schienenfahrzeug 1 vor einer Fahrwegab
zweigung 2. Das Schienenfahrzeug 1 umfaßt zusätzlich zu einem
üblicherweise vorgesehenen Fahrzeuggerät 3 und einer mobilen
Zugsicherung 4 ein Modul 5 zur mobilen Zuglenkung.
Dem Modul 5 zur mobilen Zuglenkung werden als Eingangsgrößen
der oder jeder Fahrplan FP und die Zugnummer ZN sowie die ak
tuelle Geschwindigkeit v und der aktuelle Zugstandort x des
Schienenfahrzeugs 1 zugeführt. Aus diesen aktuellen Fahrzeug
daten FP, ZN, v, x ermittelt das Modul 5 die jeweilige Fahr
weganforderung FA. Dabei werden anhand der Zugnummer ZN und
des Fahrplans FP der jeweilige Fahrweg und eventuelle Beson
derheiten bezüglich der Fahrweganforderung FA ermittelt. Vor
zugsweise wird der jeweilige Zeitpunkt für die Fahrweganfor
derung FA anhand des Zugstandorts x und der Geschwindigkeit v
ermittelt.
Die Ausgabe der Fahrweganforderung FA erfolgt dabei so spät
wie möglich, um nicht vorzeitig unnötige Ressourcen an das
beanspruchende Schienenfahrzeug 1 zu binden. Die Ausgabe der
Fahrweganforderung FA erfolgt jedoch rechtzeitig, um eine
Bremsung aufgrund eines Haltesignals zu vermeiden. Beispiels
weise wird eine Fahrweganforderung FA eine Minute vor Errei
chen der Fahrwegverzweigung 2 ausgegeben.
Für den Fall, daß das Schienenfahrzeug 1 eine andere als im
Fahrplan FP eingegebene Fahrroute befahren soll, kann der
Triebfahrzeugführer rechtzeitig den gewünschten Fahrweg ma
nuell anfordern. Auch kann der Fahrdienstleiter einer Leit
zentrale in die mobile Zuglenkung eingreifen, indem er diese
stationsbezogen oder zugbezogen ein- und ausschalten kann.
Ein derartiges Ein- oder Ausschalten wird den Streckengeräten
oder dem Fahrzeuggerät 3 über Funk mitgeteilt. Eine weitere
Eingriffsmöglichkeit besteht in einer frühzeitigen manuellen
Einstellung des Fahrwegs durch den Fahrdienstleiter, bevor
die mobile Zuglenkung den Fahrweg angefordert hat. Soll dabei
generell die Anforderung eines fahrplanabweichenden Fahrwegs
manuell durch den Fahrdienstleiter erfolgen, ist anstelle der
mobilen Zugsicherung 4 ein Stellwerk vorzusehen.
Claims (4)
1. Verfahren zur mobilen Zuglenkung eines Schienenfahr
zeugs, bei dem anhand eines dem Schienenfahrzeug (1) zugeord
neten Fahrplans (FP) und dessen Zugnummer (ZN) ein Fahrweg
ermittelt wird, wobei in Abhängigkeit von aktuellen Fahrzeug
daten (v, x) eine Fahrweganforderung (FA) fahrzeugseitig er
folgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der oder jeder Fahr
plan (FP) an das Schienenfahrzeug (1) übermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei eine Ortung des
Schienenfahrzeugs (1) fahrzeugseitig erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der
Zeitpunkt zur Fahrweganforderung (FA) anhand der Geschwindig
keit (v) und des Ortes (x) des Schienenfahrzeugs (1) ermit
telt wird.
Priority Applications (8)
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-
1998
- 1998-01-16 DE DE59803726T patent/DE59803726D1/de not_active Expired - Lifetime
Also Published As
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