DE19710714C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung schneller periodischer Bewegungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung schneller periodischer BewegungenInfo
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- G02B26/08—Optical devices or arrangements for the control of light using movable or deformable optical elements for controlling the direction of light
- G02B26/10—Scanning systems
- G02B26/105—Scanning systems with one or more pivoting mirrors or galvano-mirrors
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewegung eines Gegen
stands, insbesondere zur Steuerung einer periodischen Bewegung
eines Reflektorelements, wie z. B. eines Galvanometerspiegels
zur schritt- oder rasterartigen Ablenkung eines Laser-
Abtaststrahls, und Vorrichtungen zur Implementierung der Ver
fahren.
In der Meß- und Experimentiertechnik besteht häufig die Aufga
be, ein zu untersuchendes System (Probe) bezüglich einer be
stimmten Meßgröße rasterartig abzutasten (scannen). In einem
Mikroskop ist beispielsweise eine Probe mittels eines bewegli
chen Umlenkspiegels mit einem Lichtsignal abzutasten. Die Aus
lenkung des Umlenkspiegels soll einem bestimmten Zeitmuster
folgen, an das eine Datenakquisition angepaßt ist. Ein anderes
Beispiel ist die Scanbewegung von feldformenden Elementen (z.
B. Gitter) in ortsauflösenden, elektronenspektroskopischen
Analysatoren.
Probleme bei der Ansteuerung zur Erzeugung von Abtastbewegun
gen werden im folgenden am Beispiel eines Ablenkspiegels eines
konfokalen Laser-Fluoreszenz-Scanningmikroskops (abgekürzt:
LSM) erläutert.
Bei der Zeilenablenkung im LSM muß der Laserstrahl mit mög
lichst linearem Zeitverlauf zeilenartig über ein Objekt oder
einen Winkelbereich geführt werden. Dies erfolgt in der Regel
mit Galvanometerspiegeln, denen mit einem Treibersignal der
gewünschte Zeitverlauf des Ablenkwinkels aufgeprägt wird.
Standardmäßig werden rückgekoppelte Galvanometerspiegel mit
einem Winkelsensor verwendet (siehe E. H. K. Stelzer in "Hand
book of Biological Confocal Microscopy", Plenum Press, New
York 1995, S. 139-154). In einer Rückkopplungsschaltung mit
analoger Verstärkung wird das Sensorsignal mit einem Führungs
signal verglichen. Mit einem entsprechend gebildeten Stellsi
gnal wird dann dem Spiegel die gewünschte Auslenkung aufge
prägt. Das Führungssignal kann beispielsweise eine lineare
Funktion sein. Wegen der Einschwingzeit der Spiegel von rd.
0.5 bis 2 ms bei abrupter Auslenkung werden jedoch lediglich
Abtastraten von rd. 500 Hz erzielt, was eine Beschränkung für
Echtzeituntersuchungen darstellt.
Zur Erzielung höherer Abtastraten werden die Spiegel rückkopp
lungsfrei freischwingend bei einer vorbestimmten Frequenz
(beispielsweise bei einer Resonanzfrequenz) des Spiegels be
trieben. In diesem Fall erfolgt die Spiegelauslenkung im we
sentlichen sinusförmig. Die Datenaufnahme (Breite der Meßin
tervalle) ist dementsprechend ungleichförmig, was sich nach
teilig auf die Dateninterpretation auswirkt. Daher wird häufig
nur ein kleiner Auslenkungsbereich um den Nullpunkt herum, wo
die Sinusfunktion annähernd linear ist, zur Datenaufnahme ver
wendet. Dies führt jedoch zu dem Nachteil, daß nur ein Bruch
teil (z. B. 30%) des Arbeitszyklus einer vollen Umlenkperiode
zur Datenaufnahme zur Verfügung steht. Zusätzlich kann nach
der Datenaufnahme eine aufwendige Korrektur durchgeführt wer
den, um das erfaßte Bild zu linearisieren (siehe Tsien et al.
in "Handbook of Biological Confocal Microscopy", Plenum Press,
New York 1995, S. 459-478). Freischwingende Spiegel haben fer
ner den Nachteil einer geringen Langzeitstabilität. Neben den
genannten Problemen ist bei den Resonanzsystemen nachteilig,
daß der Betrieb auf eine feste Resonanzfrequenz festgelegt
ist, die als mechanischer Parameter nicht veränderlich ist und
die bei Überlagerung mit anderen Geräteeigenfrequenzen zu un
erwünschten Schwebungen führen kann.
Ein weiteres Problem bei der LSM-Spiegelsteuerung ist die Er
zielung einer ausreichenden Phasenstabilität beim Richtungs
wechsel der Bewegung. Daher wird bei herkömmlichen LSM häufig
zur Vermeidung eines Versatzes zwischen aufeinanderfolgenden
Abtastzeilen die Hälfte der Arbeitszyklen verworfen und je
weils nur das Abtasten bei einer Spiegelbewegung in einer vor
bestimmten Richtung zur Datenaufnahme verwendet.
Generell besteht also bei einem LSM das Problem, daß bei rück
gekoppelter Spiegelansteuerung mit einer linearen Führungs
funktion die Betriebsfrequenz begrenzt ist und bei rückkopp
lungsfreier Spiegelansteuerung zwar höhere Frequenzen erziel
bar sind, dies aber nur mit verminderter Stabilität und unter
erhöhtem Zeit- und Verarbeitungsaufwand. Dieses am Beispiel
der LSM illustrierte Problem tritt bei allen Anwendungen auf,
bei denen ein Gegenstand mit träger Masse entsprechend einer
Führungsfunktion schnell periodisch bewegt werden soll. Dies
betrifft z. B. generell bewegte Abtastreflektoren, z. B. in
Laser-Druckern oder bei Lichteffektdarstellungen (Lasershow),
aber auch bewegte Abtastsignalquellen oder dergleichen.
Es ist allgemein bekannt, daß in Regelkreisen mit Analogver
stärkung frequenzabhängig Amplituden- und Phasenfehler auftre
ten können. Dieser Erscheinung wird üblicherweise durch eine
Erhöhung des Verstärkungsfaktors begegnet. Dies ist jedoch nur
begrenzt möglich, da im Regelkreis selbsterregte Schwingungen
auftreten können oder der Verstärker in einen nichtlinearen
Betriebsbereich gelangt. In beiden Fällen ergeben sich bei der
geregelten periodischen Bewegung z. B. von Reflektorelementen
unannehmbare Störungen durch unerwünschte Frequenzkomponenten.
Dies führt wiederum zu einer Beschränkung auf niedere Betriebs
frequenzen.
Aus US 5 557 156 ist ein Verfahren zur Steuerung eines
Scanning-Mikroskops bekannt, bei dem eine Scanner-Einrichtung
mit einer Spannung angesteuert wird, die eine parametrische
Zeitfunktion ist. Je nach den erfaßten Positionen der Scanner-
Einrichtung werden laufend die Parameter der Zeitfunktion
nachgeregelt.
Weitere Scanner-Einrichtungen sind aus DE 43 22 694 A1,
US 4 984 857, US 4 648 685 und US 4 638 156 bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur
Bewegung eines Gegenstands, insbesondere zur Steuerung einer
periodischen Bewegung eines Reflektorelements, anzugeben, mit
dem die Beschränkungen herkömmlicher Prozeduren überwunden und
insbesondere eine erhöhte Bewegungsfrequenz, Genauigkeit,
Langzeitstabilität und Phasenstabilität erzielt werden können.
Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfah
ren zur Ermittlung einer optimalen Führungsfunktion zur Reg
lung einer Bewegung eines Gegenstandes anzugeben. Aufgabe der
Erfindung ist es auch, Vorrichtungen zur Implementierung der
Verfahren bereitzustellen.
Diese Aufgaben werden mit Verfahren bzw. Vorrichtungen mit
Merkmalen gemäß den Ansprüchen 1, 9 bzw. 15 gelöst. Vorteil
hafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Der Erfindung liegt gemäß einem ersten Aspekt die Idee zugrun
de, einen Gegenstand periodisch so zu bewegen, daß sich eine
Ortskoordinate des Gegenstands entsprechend einer Füh
rungsfunktion ändert, die sich aus einer Zielfunktion durch
Parametrisierung mit Zielparametern mittels Reihenentwicklung
und anschließende Optimierung der Zielparameter zur Bildung
der Führungsfunktion mit einer endlichen Zahl von Füh
rungsparametern ergibt.
Die Zielfunktion entspricht dem Bewegungsablauf, dem der Ge
genstand idealerweise folgen soll, dies aber aufgrund seiner
Massenträgheit nicht in allen Phasen des Arbeitszyklus
(Periode der Bewegung) kann. Die Zielfunktion kann beispiels
weise eine lineare Dreiecksfunktion oder eine lineare Rampen
funktion sein. Die Reihenentwicklung ist vorzugsweise eine
Fourier-Reihenentwicklung, die nur eine endliche Zahl der
Glieder umfaßt, die im realen, trägen System einen Frequenz
beitrag liefern können.
Die Bildung der Führungsfunktion erfolgt durch Veränderung der
Zielparameter (beispielsweise Fourierkoeffizienten) in Füh
rungsparameter derart, daß in einem Periodenteilintervall des
Arbeitszyklus ein bestimmtes Optimierungskriterium erfüllt
ist.
Das Optimierungskriterium kann beispielsweise so bestimmt
sein, daß im Periodenteilintervall die Führungsfunktion maxi
mal an die Zielfunktion angepaßt oder die Beschleunigung des
Gegenstands (gegebenenfalls unter Berücksichtigung weiterer
Randbedingungen) minimal ist. Es wurde festgestellt,
daß mit dem Übergang von einer unendlichen Zielparameterzahl
zu einer endlichen, optimierten Führungsparameterzahl zwar bei
Betrachtung der Gesamtperiode zwischen der Führungs- und der
Zielfunktion eine Abweichung auftritt, die aber im wesentli
chen auf Randbereiche jeder Halbperiode verschoben ist. Dage
gen ist in einem Periodenteilintervall, das durch die Randbe
reiche von dem Umkehrpunkten der periodischen Bewegung ge
trennt ist, die Führungsfunktion mit endlicher, optimierter
Parameterzahl wesentlich besser an die Zielfunktion angepaßt
als eine Fourier-Reihenentwicklung einer Rampenfunktion.
Soll der Gegenstand mit einer bestimmten Grundfrequenz bewegt
werden, so wird die Zahl n der zu berücksichtigenden Frequenz
komponenten (Harmonische) und somit der Führungsparameter in
Abhängigkeit von der Frequenzantwort oder -charakteristik des
Gegenstands gewählt. Die Wahl erfolgt vorzugsweise derart, daß
beim n-fachen Wert der Grundfrequenz die Frequenzantwort grö
ßer als Null ist und oberhalb einer bestimmten Grenze liegt.
Die Grenze kann beispielsweise einer bestimmten Dämpfung (z. B.
Faktor 1/100) bei hohen Frequenzen in Bezug auf die ungedämpf
te Frequenzantwort bei niedrigen Frequenzen entsprechen.
Der erfindungsgemäße Bewegungsablauf kann beispielsweise durch
ein Treibersignal für Antriebsmittel des Gegenstandes vorgege
ben werden, wobei das Treibersignal als Soll- oder Stellsignal
aus der Führungsfunktion und dem Sensorsignal gebildet ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
Antriebsmittel Teil eines Regelkreises, der ferner Sensormit
tel zur Erfassung des Bewegungszustandes (insbesondere der Po
sition oder Auslenkung) des Gegenstandes, Analogverstärkungs
mittel und Signalformungsmittel zur Bildung des Treibersignals
enthält.
Gemäß einem weiteren Aspekt wird erfindungsgemäß ein Regelungs
verfahren zur Einstellung einer Regelgröße unter Verwendung
einer kompensierten Führungsfunktion angegeben. Die Regelgröße
kann sich periodisch ändern wie z. B. bei der periodischen Be
wegung eines Gegenstands mit einer Grundfrequenz, wobei eine
Ortskoordinate des Gegenstands einer Führungsfunktion ent
spricht, die durch eine Überlagerung von Sinusfunktionen der
Grundfrequenz und deren Harmonischen gebildet ist, wobei An
triebsmittel des Gegenstandes entsprechend einer Treiberfunk
tion angesteuert werden, die durch eine frequenzabhängig
amplituden- und phasenkompensierte Überlagerung der Sinusfunk
tionen gebildet ist. Dabei werden in die Sinusfunktionen fre
quenzabhängige Amplituden- bzw. Phasenkompensationsparameter
eingeführt, die aus einer Amplituden-Frequenz- bzw. Phasen-
Frequenz-Charakteristik der Antriebsmittel oder bei Integra
tion in einen Regelkreis durch ein iteratives Verfahren erfaßt
werden.
Bei dem erfindungsgemäßen iterativen Verfahren werden nach
Vorgabe von Schätzwerten für die Amplituden- und Phasenkom
pensationsparameter die Antriebsmittel wiederholt für eine
vorbestimmte Anzahl von Vorlaufzyklen entsprechend einer ge
schätzten Treiberfunktion angesteuert, wobei das jeweils ge
messene und über die Vorlaufzyklen gemittelte Signal der Sen
sormittel einer Fourieranalyse unterzogen und die Schätzwerte
entsprechend den ermittelten Fourierkomponenten korrigiert
werden, bis das Sensorsignal im wesentlichen der Führungsfunk
tion entspricht. Bei der Fourieranalyse bleiben ein oder zwei
Zyklen (Einschwingvorgang am Beginn der Treiberfunktion) unbe
rücksichtigt.
Die erfindungsgemäßen Verfahren werden vorzugsweise einzeln
oder in Kombination zur Ansteuerung von Galvanometerspiegeln,
beispielsweise in Laser-Scanning-Mikroskopen verwendet.
Erfindungsgemäße Vorrichtungen zur Implementierung der erfin
dungsgemäßen Verfahren werden durch einen Regelkreis gebildet,
der Antriebsmittel für den zu bewegenden Gegenstand, Sensor
mittel zur Erfassung des Bewegungszustands des Gegenstands in
Bezug auf mindestens eine Ortskoordinate, Analogverstärkermit
tel zur Bereitstellung eines Sensor- oder Istsignals, Rückkopp
lungsverstärkermittel, Speichermittel und Signalformungsmit
tel für die Bildung eines Treibersignals in den Antriebsmitteln
aus dem Istsignal und einer Führungsfunktion umfaßt.
Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung werden im folgen
den unter Bezug auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1: Kurvendarstellungen zur Illustration der erfindungs
gemäßen Bildung einer Führungsfunktion;
Fig. 2: ein Flußdiagramm zur Erläuterung eines erfindungsge
mäßen Iterationsablaufs zur Ermittlung von Kompensa
tionsparametern;
Fig. 3: Kurvendarstellungen zur Illustration der erfindungs
gemäß kompensieren Führungsfunktion;
Fig. 4: eine schematische Darstellung einer erfindungsgemä
ßen Regelanordnung; und
Fig. 5: eine Darstellung zur Illustration der Ansteuerung
von schrittförmigen Verstellbewegungen.
Die Erfindung wird im folgenden am Beispiel der Ansteuerung
eines Galvanometerspiegels in einem LSM erläutert. Die ideale
Zielfunktion der Spiegelauslenkung wäre eine Dreiecks- oder
eine Rampenfunktion (sog. Sägezahnfunktion). Die Dreiecksfunk
tion hat gegenüber der Rampenfunktion die folgenden Vorteile:
Durch die Trägheit des Spiegels und die Obergrenzen der zuläs
sigen Treiberstromstärken ist die maximale Winkelbeschleuni
gung des Spiegels begrenzt. Dies wirkt sich bei der Rampen
funktion stärker aus als bei der Dreiecksfunktion. Außerdem
können bei der Dreiecksfunktion beide Halbzyklen der Periode
verwendet werden, so daß höhere maximale Zeilenfrequenzen zu
erwarten sind. Die folgende Erläuterung bezieht sich auf Drei
ecksfunktionen. Entsprechende Lösungen ergeben sich für Ram
penfunktionen (siehe unten).
Es wird eine periodische (repetitive) Auslenkung eines Galva
nometerspiegels mit einer Grundfrequenz f0 betrachtet. Nach ei
nem initialen Einschwingvorgang ist die Auslenkung vorteilhaf
terweise durch eine Fourierreihe darstellbar. Wegen der Symme
trie der Dreiecksfunktion fallen die Reihenglieder entspre
chend den geradzahligen Harmonischen der Grundfrequenz weg und
es ergibt sich eine Sinus-Reihe
Eine
nach wenigen Termen abgebrochene Reihenentwicklung stellt in
der Regel bereits eine gute Näherung für die entwickelte Funk
tion dar. Da die Amplituden-Frequenz-Charakteristik (sog.
Transferfunktion) von Spiegelgalvanometersystemen ohnehin
oberhalb einer bestimmten Grenzfrequenz schnell abfällt, ist
es sinnvoll, die Zahl der berücksichtigten Frequenzkomponenten
zu beschränken. Es hat sich gezeigt, daß bereits bei Rechnung
mit einer Summe, die nur die Grundwelle und die dritte Harmoni
sche enthält, für ein Periodenteilintervall von 75% der Gesamt
periode gute Linearisierungsergebnisse erzielbar sind.
Fig. 1A zeigt eine Kurvendarstellung der linearen Funktion
2x/π (gepunktet) und der entsprechenden Fourierentwicklung
(durchgezogen) im Bereich ± π. Die Fourierentwicklung ist nach
dem Summanden der dritten Harmonischen abgebrochen. Im Bereich
± π/2 zeigt sich eine verhältnismäßig starke Abweichung (ge
strichelt) zwischen beiden Funktionen (willkürliche Einheiten).
Erfindungsgemäß werden jetzt die Fourierkoeffizienten (Zielpa
rameter) aus der Entwicklung gemäß Fig. 1A verändert, um eine
Führungsfunktion mit optimierten Führungsparametern zu erhal
ten.
Die Funktion
y = A(sin x + b sin 3x) (1)
wird im Wertebereich ± 1.2 rad (Periodenteilintervall) durch
Variation der freien Parameter A und b an die Funktion 2x/π
angepaßt. Das Optimierungskriterium ist die Minimierung der
quadratischen Abweichung. Ein Minimum liegt bei den Werten
A = 0.774 und b = -0.073.
Fig. 1B zeigt das Ergebnis der Parameteroptimierung. Es zeigt
sich eine geringere Abweichung (gestrichelte Kurve) zwischen
der Führungsfunktion (durchgezogen) und der Zielfunktion (ge
punktet) als bei Fig. 1A. Bei einem Arbeitszyklus von 75% der
Gesamtperiode ist eine Abweichung vom gewünschten linearen Ver
lauf von weniger als 1.5% erzielbar.
Erfindungsgemäß wird der Galvanometerspiegel so angesteuert,
daß sein Bewegungsablauf der Funktion (1) folgt, wobei y bei
spielsweise eine Winkelkoordinate eines axial gedrehten Spie
gels und x = f0t ist.
Die Zahl n der in die Rechnung einbezogenen Fourierkomponen
ten, die Parameter A, b, ... und die Breite des Periodenteil
intervalls sind je nach den konkreten Anforderungen des Meßsy
stems zu bestimmen. Die Zahl n ist beispielsweise so wählbar,
daß höhere Harmonische (z. B. die fünfte Harmonische) berück
sichtigt werden. Dies ist jeweils nur sinnvoll, wenn f0 kleiner
oder gleich der Grenzfrequenz des Spiegelsystems ist. Um eine
weitere Verbesserung der Führungsparameter zu erzielen, muß
gegebenenfalls also die Grundfrequenz f0 der Spiegelbewegung gesenkt wer
den. Die Grundfrequenz ist (unter Vergrößerung von n) stetig
bis zu Frequenzen absenkbar, bei denen herkömmliche streng
rückgekoppelte Spiegel betrieben werden, bei denen die Füh
rungsfunktion durch die Zielfunktion gegeben ist. Diese Kompa
tibilität stellt einen besonderer Vorteil der erfindungsgemä
ßen Bewegungssteuerung dar.
Ersatzweise ist auch eine weitere Linearisierung zu erzielen,
wenn das Periodenteilintervall verkleinert wird (z. B. auf
Werte unterhalb von 75% des Arbeitszyklus). Es ist aber auch
eine Vergrößerung des Periodenteilintervalls möglich, sofern
die systembedingten, maximal zulässigen Winkelbeschleunigungen
nicht überschritten werden.
Ein alternatives Optimierungskriterium ergibt sich aus der Be
schreibung der linearen Bewegung als im wesentlichen beschleu
nigungsfreie Bewegung im gewünschten Periodenteilintervall. In
diesem Fall ist beispielsweise die zweite Zeitableitung der
Funktion (1) zu minimieren, wobei ggf. Randbedingungen zu er
füllen sind (z. B. Ausschluß der Bewegungslosigkeit y = 0).
In das Optimierungskriterium kann als Randbedingung auch eine
Beschränkung der Amplituden eingehen, um bei Implementierung
des Verfahrens in einem Regelkreis mit Analogverstärkung eine
Verzerrung der Führungsfunktion durch Nichtlinearitäten des
Verstärkers zu vermeiden. Das Maß für die Beschränkung der Am
plitude wird in Abhängigkeit von der Charakteristik des Ver
stärkers gewählt.
Falls die Zielfunktion durch eine Rampenfunktion gegeben ist,
so führt die dargestellte Ermittlung des erfindungsgemäßen Be
wegungsablaufs unter Verwendung von drei Fourierkomponenten zu
der Funktion
y = sin x - 0.287 sin 2x + 0.062 sin 3x (2)
(x = f0t). Die Parameter sind wiederum je nach Meß- und System
bedingungen veränderlich.
Anstelle der Fourierentwicklung sind auch andere Reihenent
wicklungen verwendbar, z. B. eine Potenzreihenentwicklung. Die
Fourierentwicklung wird jedoch bei periodischen Bewegungen be
vorzugt.
In einem LSM wird zur Implementierung des erfindungsgemäßen
Verfahren ein Regelkreis gebildet, der als Antriebsmittel für
den zu bewegenden Spiegel ein Galvanometersystem mit einem
Positions- oder Auslenkungsseansor zur Erfassung des Bewegungs
zustands des Spiegels, Analogverstärkermittel zur Bereitstel
lung eines Sensor- oder Istsignals, Rückopplungsverstärkermit
tel und Signalformungsmittel für die Bildung eines Treibersi
gnals im Galvanometersystem aus dem Istsignal und einer Füh
rungsfunktion umfaßt. Die Führungsfunktion wird von einer
Steuereinheit bereitgestellt. Die Ermittlung der Führungsfunk
tion erfolgt zumindest teilweise programmgesteuert. Die Reihen
entwicklungen können auch mit entsprechenden Analogschaltun
gen implementiert werden.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Kompensation des Fre
quenzverhaltens mit frequenzabhängigen Amplituden- bzw. Pha
senkompensationsfaktoren beschrieben.
Herkömmliche Galvanometersysteme (Galvanometer mit Rückkop
plungsverstärker) besitzen bei optimaler Einstellung der Ana
logelektronik eine Grenzfrequenz von 500 Hz bis 1 kHz. Über
schreitet das Führungssignal diese Frequenz, so ist die resul
tierende Bewegung abgeschwächt (Abschwächung a(f)) und phasen
verzögert (Phasenverzögerung ϕ(f)). Die Transferfunktion
(Amplitudenresponse) kann beispielsweise bei Frequenzen ober
halb 2 kHz ganz auf Null abfallen, oder die Phasenverzögerung
kann bei 1 kHz 90° betragen. Um dennoch eine möglichst hohe
Arbeitsfrequenz des Galvanometersystems zu erzielen, wird er
findungsgemäß bei einer Dreiecksansteuerung gemäß dem obigen
Ausführungsbeispiel eine modifizierte (kompensierte) Führungs
funktion gemäß
vorgegeben.
Die Grundfrequenz f0 wird nahe der Grenzfrequenz ausgewählt, so
daß eine Abschwächung und Verzögerung sowohl der Grundwelle
als auch - entsprechend der Transferfunktion in noch stärkerem
Maße - der höheren Harmonischer auftritt. Die Kompensationsfak
toren a(f) und ϕ(f) entsprechen gerade der Abschwächung und
Phasenverzögerung. Diese Kompensation kann ggf. auf Bewe
gungsabläufe mit kleinen Amplituden (kleine Auslenkung, klei
ner Probenbereich) beschränkt sein, um das Eintreten in einen
nichtlinearen Verstärkungsbereich zu vermeiden.
Die Kompensation gemäß Gleichung (3) kann auf beliebige perio
dische Ziel- und Führungsfunktionen verallgemeinert werden. Der we
sentliche Unterschied zur herkömmlichen elektronischen Kompen
sation durch frequenzunabhängige Verstärkungserhöhung besteht
darin, daß eine Modifizierung der Führungsfunktion derart er
folgt, daß frequenzabhängige Abschwächungs- und Phasenverzöge
rungsfaktoren in jeden Summanden der optimierten Führungspara
meterdarstellung eingehen.
Die Amplituden- bzw. Phasenkompensationsfaktoren lassen sich
wie folgt bestimmen.
Grundsätzlich lassen sich die Kompensationsfaktoren durch se
parate Vermessung des jeweiligen Galvanometersystems
(Amplituden-Frequenz- und Phasenverzögerungs-Frequenz-
Abhängigkeiten) bestimmen. Dies ist jedoch zeitaufwendig und
führt nur zu einer eingeschränkten Genauigkeit, da die Abhän
gigkeiten selbst amplitudenabhängig sind und es in der Praxis
unannehmbar ist, für jede mögliche Amplitude (Auslenkung, d. h.
Probenbereich bei der LSM-Anwendung die genau passenden Kur
venscharen zu speichern. Ferner wird eine hohe Phasengenauig
keit gefordert, wenn beide Halbzyklen des Bewegungsablaufs zur
Datengewinnung genutzt werden sollen. Daher wird erfindungsge
mäß ein iteratives Verfahren vorgeschlagen, das im folgenden
unter Bezug auf die Fig. 2 bis 4 beschrieben wird.
Das Ziel der Iteration besteht darin, Parameter für eine kom
pensierte Führungsfunktion ykomp (oder: Treiberfunktion) gemäß
Gleichung (3) derart zu ermitteln, daß der Galvanometerspiegel
(Sensorsignal) effektiv einen Bewegungsablauf gemäß Gleichung
(1) zeigt.
Gemäß Fig. 2 werden nach dem Start der Kompensationsparame
terbestimmung zunächst Startwerte vorgegeben (Schritt S1). Die
Startwerte enthalten die gewünschte Amplituden- bzw. Grundfre
quenzwerte, Startschätzwerte für die Amplituden- und Phasen
kompensationsfaktoren, Grenzwerte (S), die ein Abbruchkriteri
um für die Iteration repräsentieren, und Parameter der digita
len Sensorsignalverarbeitung. Letztere umfassen eine Zahl P
der pro Zyklus zu erfassenden Punkte (Abtastpunkte), ein mit P
und der Grundfrequenz in Zusammenhang stehendes Abtastinter
vall I, eine Zahl Z der Zyklen (Vorlaufzyklen), die in die je
weilige Sensor- oder Istsignalerfassung eingehen soll, und ei
ne Zahl der Zyklen, die in der Einschwingphase nicht berück
sichtigt werden sollen.
Mit den Amplituden- bzw. Grundfrequenzwerten wird eine unkom
pensierte Führungsfunktion für die Zeilenablenkung gemäß Glei
chung (1) berechnet (Schritt S2).
Anschließend wird eine kompensierte Führungsfunktion bei
spielsweise gemäß Gleichung (3) mit den Startschätzwerten für
die Amplituden- und Phasenkorrektur berechnet (Schritt S3) und
der Galvanometerspiegel mit einem entsprechenden Treibersignal
angesteuert (Schritt S4). Das über Z Vorlaufzyklen gemittelte
Sensorsignal (Z kann beispielsweise 50 betragen, wobei die er
sten Zyklen wegen des Einschwingens nicht in die Mittelung
eingehen) soll mit der unkompensierten Führungsfunktion gemäß
Gleichung (1) verglichen und die Abweichung beurteilt werden.
Dazu erfolgt zunächst eine Fourieranalyse des Sensorsignals
(Schritt S5), wobei die ersten vier Fourierkomponenten berech
net werden. Die zweiten und vierten Harmonischen werden über
prüft, um sicherzustellen, daß ihre Amplituden wesentlich
kleiner bzw. vernachlässigbar sind im Vergleich zur Grundwelle
und der dritten Harmonischen. Die Startschätzwerte werden als
neue Kompensationsparameter entsprechend den ermittelten Fou
rierkomponenten linear angepaßt oder korrigiert.
Falls der gemessene Amplitudenwert (Sensorsignal) einer höhe
ren oder geringeren Amplitude entspricht als der gewünschte
Amplitudenwert der Führungsfunktion, so soll eine Korrektur
des Amplituden-Kompensationsparameters jeweils entsprechend zu
kleineren oder größeren Werten erfolgen. Der Phasen-
Kompensationsparameter hingegen soll korrigiert werden, bis
die gemessene Phasenverschiebung vernachlässigbar ist. Die
Entscheidung über einen weiteren Korrekturschritt wird bei
Prüfung eines Abbruchkriteriums getroffen (Schritt S8). Das
Abbruchkriterium ist erfüllt, falls der absolute Abstand zwi
schen dem gemessenen Amplitudenwert (Sensorsignal) und dem ge
wünschten Amplitudenwert der Führungsfunktion oder das Ver
hältnis der letzten Amplitudenänderung relativ zum gewünschten
Amplitudenwert bzw. die Phasenverzögerung unterhalb vorbe
stimmter Schwellwerte liegen. Der Schwellwert für den relati
ven Amplitudenabstand kann z. B. mit 1‰ des gewünschten Am
plitudenwerts angesetzt werden. Der Schwellwert für die Pha
senverzögerung kann z. B. in einem Bereich zwischen 0° und 5°,
vorzugsweise bei 1° liegen.
Ist das Abbruchkriterium nicht erfüllt, so erfolgt ein weite
rer Iterationszyklus mit korrigierten Kompensationsparametern.
Es ist praktikabel, bei jedem Iterationsschritt nur etwa 80%
der gemessenen Abweichung in einem Schritt zu kompensieren.
Damit wird in vorteilhafterweise die Stabilität der Iteration
erhöht. Bei Erfüllung des Abbruchkriteriums werden die Kom
pensationsparameter gespeichert (Schritt S9) und das Verfahren
beendet.
Bei der folgenden Spiegelansteuerung wird die Führungsfunktion
mit den Kompensationsparametern gemäß Gleichung (3) modifi
ziert und das Treibersignal für den Spiegelantrieb entspre
chend eingerichtet.
Fig. 3 zeigt beispielhaft Kurvendarstellungen zur Illustra
tion der erfindungsgemäßen Kompensation der Führungsfunktion,
wobei auf der Abszissenachse jeweils die Nummer der Abtast
punkte als Zeitmaßstab aufgetragen ist. Kurve A stellt eine
Führungsfunktion gemäß Gleichung (1) dar. Dies ist also der
Bewegungsablauf, dem der Spiegel folgen soll, beispielsweise
um optimal einem Linearisierungskriterium entsprechend dem
eingangs erläuterten ersten Aspekt der Erfindung zu entspre
chen. Kurve B zeigt die erfindungsgemäß modifizierte
(kompensierte) Führungsfunktion, die im Regelkreis real als
Führungsgröße für das Treibersignal verwendet wird, um ein
Sensorsignal gemäß Kurve C zu erhalten, das aufgrund der Kom
pensation im wesentlichen dem gewünschten Bewegungsablauf ge
mäß Kurve A entspricht. Kurve C zeigt eine Abweichung von Kur
ve A lediglich in der Einschwingphase, in der die Bedingungen für
die Rechnungen mit periodischen Funktionen noch nicht erfüllt
sind.
Eine Vorrichtung zur Implementierung der erfindungsgemäßen Er
mittlung der Kompensationsparameter ist in Fig. 4 gezeigt.
Die Spiegelanordnung 10 mit einem Ablenkspiegel 11 und einem
Galvanometer (mit Sensor) 12 wird mit einer Regeleinheit 20
angesteuert. Die Regeleinheit 20 besitzt einen Anschluß 21 zur
Bereitstellung des Sensorsignals, das nach Verstärkung mit dem
Verstärker 23 an den ADC-Eingang einer Signalformungs- und
Steuerungsschaltung 30 angelegt wird. Das abgetastete Sensor
signal wird zur weiteren Verarbeitung (Schritte S5 bis S8,
siehe oben) an eine Rechnereinheit 40 geliefert, die jeweils
die korrigierte Führungsfunktion bereitstellt, die über den
DAC-Ausgang der Signalformungs- und Steuerungsschaltung 30 an
die Regeleinheit 20 zur Bildung eines korrigierten Treibersi
gnals geliefert wird. Zusätzlich ist ein Anzeigemittel 50
(z. B. Oszillograph) zur Überwachung des Iterationsvorgangs
vorgesehen.
Bei schrittartigen, einmaligen Einstellbewegungen ist eine al
ternative Kompensation möglich, die eine Abwandlung gegenüber
der oben unter Bezug auf Fig. 2 erläuterten Verfahrensweise
darstellt. Falls ein Gegenstand einmalig verstellt werden
soll, wie beispielsweise ein Zeilenwechselspiegel beim LSM, so
erfolgt dies herkömmlich durch eine Rechteck-Schrittfunktion.
Wegen der Trägheit des Gegenstands wird dessen Ausrichtung,
Verschwenkung o. dgl. jedoch nicht exakt der Schrittfunktion
folgen, sondern Verzögerungs- bzw. Überschwingerscheinungen
zeigen. Daher wird statt der Rechteck-Schrittfunktion eine mo
difizierte Kompensations-Schrittfunktion verwendet, wie sie in
Fig. 5 illustriert ist.
Die Kompensations-Schrittfunktion ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Amplitude gegenüber der Stellamplitude, die der ge
wünschten Schrittverstellung (Schrittgröße) entspricht, zu
nächst für eine Überschwingzeit D1 um einen Überschwingwert A1
vergrößert und anschließend für eine Unterschwingzeit D2 um
einen Unterschwingwert A2 verkleinert wird, bevor die Stellam
plitude angenommen wird. Die vier Parameter A1, D1, A2 und D2
werden in Abhängigkeit von den dynamischen Eigenschaften des
zu bewegenden Gegenstandes so gewählt, daß im Zeitbereich nach
einem Intervall T1 die Abweichung der Verstellung vom ge
wünschten Wert möglichst gering ist. Die Summe aus Über
schwingzeit D1 und Unterschwingzeit D2 ist somit kleiner als
das Intervall T1.
Bei der Anwendung zur Ansteuerung des Zeilenwechselspiegels in
einem LSM ist das das Intervall T1 so gewählt, daß nach Ablauf
von T1 der nächste lineare Bereich der Zeilenablenkung folgt.
Die Erfindung löst vorteilhafterweise insbesondere das Pro
blem, wie ein Laserstrahl zur rasterartigen Ablenkung z. B.
mit einem Galvanometerspiegel mit möglichst hoher Wiederhol
frequenz möglichst linear in einem maximalen Teilbereich des
Arbeitszyklus über ein Objekt oder einen Winkelbereich geführt
werden kann. So konnte beispielsweise beim kommerziell verfüg
baren Galvanometersystem AMP3 des Herstellers LOBO mit einem
verwertbaren Auslenkbereich von 1.5° (optischer Winkelbereich)
eine Abtastfrequenz von 4000 Zeilen pro Sekunde erzielt wer
den. Dies stellt eine erhebliche Erhöhung gegenüber dem Ver
gleichswert des Standes der Technik der rückgekoppelten Galva
nometerspiegel von nur 1000 Zeilen pro Sekunde dar. Wird ein
größerer Auslenkbereich gewünscht, so muß die Grundfrequenz
erniedrigt werden. Eine optimale Auslenkung über 15°, was dem
Vollbild an einem LSM entspricht, wurde mit einer Grundfre
quenz f0 = 670 Hz, d. h. mit 1340 Zeilen pro Sekunde erzielt.
Bei einer Grundfrequenz f0 = 1 kHz (2000 Zeilen pro Sekunde)
konnten 60% des Vollbilds abgetastet werden.
Weitere Vorteile bei Anwendung der Erfindung in einem LSM er
geben sich daraus, daß mit einem Arbeitszyklus von 75% die
Meßzeit wesentlich besser genutzt wird als bei herkömmlichen
Systemen, ohne daß eine Linearisierung der Datenaufnahme er
forderlich ist.
Zur flächigen Abtastung einer Probe mit dem LSM sind gewöhn
lich mindestens zwei Galvanometerspiegel erforderlich, von de
nen einer für die Zeilenabtastung und ein weiterer für die
Zeilenweiterschaltung (Auslenkung senkrecht zur Zeilenablen
kung des ersten Spiegels) eingerichtet ist. Die obige Erläute
rung bezog sich lediglich auf den Galvanometerspiegel für die
Zeilenabtastung. Bei der Zeilenweiterschaltung ist ein schnel
ler Bewegungsablauf nicht so kritisch, da etwa 12% des Ar
beitszyklus für eine kleine, schrittartige Änderung zur Verfü
gung stehen. Bei schneller Zeilenfolge kann die Erfindung
(insbesondere die Frequenzkompensation) jedoch auch zur Steue
rung der Zeilenweiterschaltung realisiert werden, wodurch
schrittartige Änderungen mit typischen Zeiten von weniger als
100 µs erzielbar sind.
Die Erfindung wurde am Beispiel des LSM illustriert, ist aber
auch bei anderen Anwendungen realisierbar, bei denen ein Ge
genstand mit träger Masse entsprechend einer Führungsfunktion
schnell periodisch bewegt werden soll. Dies betrifft z. B. ge
nerell bewegte Abtastreflektoren, z. B. in Laser-Druckern oder
bei Lichteffektdarstellungen (Lasershow), aber auch bewegte
Abtastsignalquellen oder feldformende Elemente (z. B. Spulen,
Elektroden) oder dergleichen.
Die unter Bezug auf die Fig. 2 und 3 erläuterten Prinzipien
der Amplituden- und Phasenkompensation sind nicht auf Bewe
gungssteuerungen beschränkt, sondern lassen sich bei beliebi
gen Rückkopplungsschaltungen einsetzen.
Claims (15)
1. Verfahren zur periodischen Bewegung eines Gegenstands, so
daß eine Ortskoordinate des Gegenstands mindestens in einem
Periodenteilintervall an eine Zielfunktion y'(t) angepaßt ist,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- 1. Parametrisierung der Zielfunktion als Reihenentwicklung ge
mäß
- 2. Bestimmung von n Führungsparametern a1, a2, ... an, für die
in dem Periodenteilintervall für eine Führungsfunktion
ein Optimierungskriterium erfüllt ist, und - 3. Ansteuerung eines Antriebsmittels des Gegenstands derart, daß dessen Ortskoordinate der Führungsfunktion y(t) ent spricht.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem der Gegenstand mit
einer Grundfrequenz f0 bewegt wird und die Reihenentwicklung
eine Fourierentwicklung ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem das Optimie
rungskriterium erfüllt ist, falls im Periodenteilintervall die
Summe der quadratischen Abweichungen zwischen der Führungs-
und der Zielfunktion minimal ist.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem das Optimie
rungskriterium erfüllt ist, falls im Periodenteilintervall die
zweite Zeitableitung der Funktion y(t) minimal ist.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4, bei dem die
Zahl der in die Reihenentwicklung eingehenden Frequenzkompo
nenten in Abhängigkeit von einer Frequenzcharakteristik des
Gegenstands ausgewählt wird.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 5, bei dem die
Zielfunktion eine gerade lineare Funktion ist und die Füh
rungsfunktion die Form
y(t) = A (a1 . sin(f0t) + a3 . sin(3f0t))
besitzt.
besitzt.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 5, bei dem die
Zielfunktion eine ungerade lineare Funktion ist und die Füh
rungsfunktion die Form
y(t) = A (a1 . sin(f0t) + a2 . sin(2f0t) + a3 . sin(3f0t))
besitzt.
besitzt.
8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
dem der bewegte Gegenstand ein Abtastspiegel in einem Laser-
Scanning-Mikroskop mit einer Galvanometeranordnung ist, die
entsprechend der Führungsfunktion angesteuert wird.
9. Regelungsverfahren zur Einstellung einer periodisch ver
änderlichen Regelgröße mit Antriebsmitteln entsprechend einer
Führungsfunktion y(t) der Form
wobei die Regelgröße gegenüber einer Treiberfunktion der Antriebs mittel eine Amplitudenverringerung und eine Phasenverzögerung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Treiberfunktion gemäß
gebildet ist, wobei ak(f0) und ϕ(f0) frequenzabhängige Amplituden- bzw. Phasenkompensationsparameter sind.
wobei die Regelgröße gegenüber einer Treiberfunktion der Antriebs mittel eine Amplitudenverringerung und eine Phasenverzögerung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Treiberfunktion gemäß
gebildet ist, wobei ak(f0) und ϕ(f0) frequenzabhängige Amplituden- bzw. Phasenkompensationsparameter sind.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, bei dem die Regelgröße eine
Ortskoordinate eines Gegenstands ist, der periodisch bewegt
werden soll, und eine Antriebsvorrichtung des Gegenstands ent
sprechend der Treiberfunktion angesteuert wird.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10, bei dem die Führungsfunktion
nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 8 gebil
det ist.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11, bei dem die
Amplituden- und Phasenkompensationsparameter aus einer
Amplituden-Frequenz- bzw. Phasen-Frequenz-Charakteristik der
Antriebsmittel erfaßt werden.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11, bei dem die
Antriebsmittel Teil eines Regelkreises sind, der Sensormittel,
Analogverstärkermittel und Signalformungsmittel zur Bildung
der Treiberfunktion enthält, und die Amplituden- und Phasen
kompensationsparameter durch ein iteratives Verfahren erfaßt
werden, bei dem nach Vorgabe von Schätzwerten für die
Amplituden- und Phasenkompensationsparameter die Antriebsmit
tel wiederholt für eine vorbestimmte Anzahl von Vorlaufzyklen
entsprechend einer geschätzten oder korrigierten Treiberfunk
tion angesteuert werden, wobei ein Sensorsignal der Sensormit
tel während der Vorlaufzyklen mit der Führungsfunktion vergli
chen und die Schätzwerte korrigiert werden, bis das Sensorsi
gnal der Führungsfunktion entspricht.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, bei dem zum Vergleich zwi
schen dem Sensorsignal und der Führungsfunktion das Sensorsi
gnal einer Fourieranalyse unterzogen wird und die Fourierkom
ponenten an die Parameter der Führungsfunktion angepaßt wer
den.
15. Regelvorrichtung zur Implementierung eines Verfahrens ge
mäß einem der Ansprüche 1 bis 14, umfassend Antriebsmittel,
Sensormittel, Analogverstärkermittel, Rückkopplungsverstärker
mittel, Speichermittel und Signalformungsmittel.
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