DE19709715A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Ansteuern wenigstens eines kapazitiven Stellgliedes - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Ansteuern wenigstens eines kapazitiven StellgliedesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ansteuern wenig
stens eines kapazitiven Stellgliedes nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Be
treiben dieser Vorrichtung.
Es sind verschiedene Vorrichtungen zum Ansteuern kapazitiver
Stellglieder bekannt, bei denen die Energie zum Aufladen der
Stellglieder auf eine vorgegebene Spannung oder mit einem
vorgegebenen Energiebetrag einem Kondensator entnommen und
den Stellgliedern über ein strombegrenzendes Element zuge
führt wird.
Die zur Energiespeicherung benötigten Bauelemente (Kondensa
toren) sind groß und teuer. Da bei einer Strombegrenzung über
einen Widerstand in diesem zu viel Energie verloren geht,
kommt für diesen Zweck in vielen Fällen nur eine Spule infra
ge. Diese ist aber ebenfalls ein großes und teures Bauteil.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Ansteuern
wenigstens eines kapazitiven Stellgliedes mit möglichst weni
gen der großen und teuren Bauteile zu schaffen. Aufgabe der
Erfindung ist es auch, ein Verfahren zum Betreiben dieser
Vorrichtung anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den Merkmalen
des Anspruchs 1 durch eine Schaltung gelöst, welche auf einen
Kondensator verzichtet. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird nachstehend anhand einer schematischen Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine elektrische Schaltung einer Ansteuervorrich
tung für wenigstens ein kapazitives Stellglied, und
Fig. 2 ein Signaldiagramm für die Ansteuerung der elektro
nischen Schalter dieser Ansteuervorrichtung.
Die Schaltung einer Ansteuervorrichtung für wenigstens ein
kapazitives Stellglied P, P' nach Fig. 1, beispielsweise ei
nes Kraftstoff-Einspritzventils einer Kraftfahrzeug-Brenn
kraftmaschine, die von einer nicht dargestellten Spannungs
quelle mit den Polen +UV und GND versorgt wird, besteht aus
einer zwischen Pluspol +UV und Minuspol GND der Energiequelle
angeordneten Reihenschaltung aus einer Umladespule B und ei
nem ersten elektronischen Schalter S1, vorzugsweise einem
MOSFET-Transistor. Parallel zum ersten elektronischen Schal
ter S1 ist eine Reihenschaltung aus einer mit der Umladespule
L verbundenen, in Richtung von ihr weg stromleitenden ersten
Diode D1, dem kapazitiven Stellglied P und einem zweiten
elektronischen Schalter S2, vorzugsweise einem Thyristor, an
geordnet. Parallel zur ersten Diode D1 ist ein dritter elek
tronischer Schalter S3, vorzugsweise ein Thyristor, angeord
net, und parallel zum ersten elektronischen Schalter S1 ist
eine vom Minuspol GND zur Umladespule L hin stromleitende
zweite Diode D2 angeordnet, die bereits als Inversdiode im
ersten elektronischen Schalter S1 integriert ist, wenn dieser
ein MOSFET-Transistor ist.
Jedes weitere kapazitive Stellglied P' für weitere Kraft
stoff-Einspritzventile ist in Reihe mit einem ihm zugeordne
ten, weiteren zweiten elektronischen Schalter S' der Reihen
schaltung aus dem ersten Stellglied P und dem ihm zugeordne
ten zweiten elektronischen Schalter S2 parallelgeschaltet,
wie in Fig. 1 gestrichelt dargestellt.
Das Ansteuerverfahren, welches sequentiell in gleicher Weise
für alle Stellglieder P, P' u.s.w. durchgeführt wird, wird
für das Stellglied P beschrieben.
Die drei elektronischen Schalter S1 bis S3 der Schaltung, im
folgenden "Schalter" genannt, werden von den in Fig. 2 dar
gestellten digitalen Ausgangssignalen einer Steuerschaltung
ST abhängig von Steuersignalen st am Eingang der Steuerschal
tung gemäß dem nachstehend beschriebenen Verfahren leitend
oder nichtleitend gesteuert, wobei das Steuergerät ein Teil
eines nicht dargestellten, mikroprozessorgesteuerten Motor
steuergerätes ist.
Im Ruhezustand der Schaltung (vor dem Zeitpunkt t1 in Fig.
2) sind alle drei Schalter S1 bis S3 nichtleitend, und das
kapazitive Stellglied P ist entladen - das zugehörige, nicht
dargestellte Kraftstoffeinspritzventil ist dementsprechend
geschlossen.
Erscheint zum Zeitpunkt t1 ein Steuersignal st, so wird in
diesem Zeitpunkt der Schalter S1 leitend gesteuert, wodurch
ein ansteigender Strom vom Pluspol +UV durch die Umladespule L
zum Minuspol GND zu fließen beginnt. - Alternativ wäre ein
Vorlaufsignal von t1 bis t2 zum Aufladen der Umladespule L
denkbar, wobei dann aber das eigentliche Steuersignal st erst
zum Zeitpunkt t2 erscheinen würde. - Nach einer bestimmten
Dauer t2-t1, oder, wenn der durch die Spule L fließende Strom
einen bestimmten Wert erreicht, wird Schalter S1 wieder
nichtleitend gesteuert und gleichzeitig Schalter S2 leitend
gesteuert (Zeitpunkt t2). Der durch die Spule L fließende
Strom fließt nun über die Diode D1 zum Stellglied P, wodurch
dieses aufgeladen und das von ihm betätigte Kraftstoffein
spritzventil geöffnet wird.
Wenn infolge des Umschwingprozesses der Strom durch die Diode
D1 seine Richtung umkehren will, sperrt die Diode D1 und der
Schalter S2 wird nichtleitend gesteuert (Zeitpunkt t3). Das
Stellglied bleibt geladen (und damit das Kraftstoffeinspritz
ventil geöffnet).
Soll das Kraftstoffeinspritzventil geschlossen werden, so
werden die Schalter S2 und S3 (Zeitpunkt t4) leitend gesteu
ert, wodurch nun ein Strom vom Stellglied P in die Umladespu
le L zurückfließt. Wenn das Stellglied P entladen ist, er
reicht die Spannung über der Diode D2 eine Flußspannung, wo
durch die Diode D2 diesen Strom übernimmt, bis schließlich im
Zeitpunkt t5 der Strom Null wird und die beiden Schalter S2
und S3 nichtleitend gesteuert werden und damit der Ruhe zu
stand der Schaltung wieder erreicht ist. Der zurückgespeiste
Energiebetrag kann für den Ansteuervorgang des nächsten
Stellgliedes mitverwendet werden. Für jedes weitere Stell
glied P' wiederholt sich der beschriebene Vorgang.
Das beschriebene Verfahren kann als Steuerverfahren betrieben
werden, wobei die Umladespule (L) auf einen bestimmten, vor
gegebenen Stromwert oder für eine bestimmte, vorgegebene Dau
er geladen wird, was bei einer bestimmten Ladespannung einem
bestimmten Energiebetrag entspricht. Das beschriebene Verfah
ren kann aber auch als Regelverfahren betrieben werden, wobei
als Regelgröße (Istwert) die am Stellglied nach dem Umlade
vorgang anliegende Spannung oder der ihm zugeführte Energie
betrag anzusehen ist, welche mit einer vorgegebenen Führungs
größe (Sollwert) verglichen wird, und wobei bei Abweichungen
der Regelgröße von der Führungsgröße der bestimmte Wert der
Spulenladung (Stellgröße), also der Spulenstrom oder die La
dedauer, im folgenden Ansteuervorgang entsprechend korrigiert
wird.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Ansteuern wenigstens eines kapazitiven
Stellgliedes (P), insbesondere für ein piezoelektrisch be
triebenes Kraftstoffeinspritzventil einer Brennkraftmaschine,
mittels einer Steuerschaltung (ST) zugeführter Steuersignale
(st),
- - mit einer zwischen Pluspol (+UV) und Minuspol (GND) einer Energiequelle angeordneten Reihenschaltung aus einer Umlade spule (L) und einem ersten elektronischen Schalter (S1),
- - mit einer parallel zum ersten elektronischen Schalter (S1) angeordneten Reihenschaltung aus einer mit der Umladespule (L) verbundenen, in Richtung von ihr weg stromleitenden er sten Diode (D1), dem kapazitiven Stellglied (P) und einem zweiten elektronischen Schalter (S2),
- - mit einem parallel zur ersten Diode (D1) angeordneten drit ten elektronischen Schalter (S3), und
- - mit einer parallel zum ersten elektronischen Schalter (S1) angeordneten, vom Minuspol (GND) zur Umladespule (L) hin stromleitenden zweiten Diode (D2).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerschaltung (ST) ein Teil eines mikroprozessorgesteu
erten Motorsteuergerätes ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Diode (D2) als Inversdiode im ersten elektroni
schen Schalter (S1) integriert ist, welcher als MOSFET-
Transistor ausgebildet ist.
4. Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste elektronische Schalter (S1) leitend gesteuert wird (t1), um die Umladespule (L) auf einen bestimmten Wert zu laden,
daß anschließend der der erste elektronische Schalter (S1) nichtleitend gesteuert und der zweite elektronische Schalter (S2) leitend gesteuert wird (t2), um den Strom von der Umla despule (L) auf das kapazitive Stellglied (P) zu übertragen,
daß nach dem Nulldurchgang des Stromes der zweite elektroni sche Schalter (S2) nichtleitend gesteuert wird (t3), und die Ladung des kapazitiven Stellgliedes (P) durch die Sperrwir kung der ersten Diode (D1) erhalten bleibt, und
daß der zweite und der dritte elektronische Schalter (S2, S3) leitend gesteuert werden (t4), um das kapazitive Stellglied (P) in die Umladespule (L) zu entladen.
daß der erste elektronische Schalter (S1) leitend gesteuert wird (t1), um die Umladespule (L) auf einen bestimmten Wert zu laden,
daß anschließend der der erste elektronische Schalter (S1) nichtleitend gesteuert und der zweite elektronische Schalter (S2) leitend gesteuert wird (t2), um den Strom von der Umla despule (L) auf das kapazitive Stellglied (P) zu übertragen,
daß nach dem Nulldurchgang des Stromes der zweite elektroni sche Schalter (S2) nichtleitend gesteuert wird (t3), und die Ladung des kapazitiven Stellgliedes (P) durch die Sperrwir kung der ersten Diode (D1) erhalten bleibt, und
daß der zweite und der dritte elektronische Schalter (S2, S3) leitend gesteuert werden (t4), um das kapazitive Stellglied (P) in die Umladespule (L) zu entladen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
bestimmte Wert der Spulenladung ein bestimmter Stromwert ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
bestimmte Wert der Spulenladung ein bestimmter Energiebetrag
ist.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste elektronische Schalter (S1) zur Ladung der Umladespule
(L) für eine bestimmte Dauer (t1-t2) leitend gesteuert
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufladung der Umladespule (L) auf den bestimmten Wert abhän
gig von der Versorgungsspannung geregelt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein an das kapazitive Stellglied (P) anzu
legender Spannungswert vorgegeben ist, welcher über den be
stimmten Wert der Spulenladung geregelt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein auf das kapazitive Stellglied (P) zu
übertragender Energiewert vorgegeben ist, welcher über den
bestimmten Wert der Spulenladung geregelt wird.
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Publications (1)
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ID=7822790
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