DE19709056A1

DE19709056A1 - Abdichtung für ein Kupplungsausrücklager

Info

Publication number: DE19709056A1
Application number: DE19709056A
Authority: DE
Inventors: Francis Schneider
Original assignee: INA Waelzlager Schaeffler OHG
Current assignee: IHO Holding GmbH and Co KG
Priority date: 1997-03-06
Filing date: 1997-03-06
Publication date: 1998-09-10
Anticipated expiration: 2017-03-07
Also published as: FR2760501B1; FR2760501A1; DE19709056B4

Description

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Abdichtung für ein als Ausrücklager einer Fahrzeug reibungskupplung ausgebildetes Wälzlager, wobei die Abdichtung in einem kreisringförmigen Einbauraum zwischen zwei Lagerringen, einem Innenring und einem Außenring angeordnet ist, wobei die aus einen Dichtwerkstoff geformte, mit einer Armierung versehene Abdichtung an einem ersten Lagerring drehfixiert ist und über zumindest eine Dichtlippe schleifend an dem zweiten Lagerring anliegt.

Hintergrund der Erfindung

Eine Abdichtung für ein Kupplungsausrücklager der zuvor genannten Bauart ist aus der DE 30 34 057 A1 bekannt. Der Dichtungsaufbau umfaßt eine Armie rung, die einen radial nach außen gerichteten, umlaufenden Bund am freien Ende des Wälzlager-Außenrings umgreift und an diesem formschlüssig gehalten ist. Die Armierung überdeckt weitestgehend einen kreisringförmigen Abstand zwischen dem äußeren und dem inneren Lagerring des Ausrücklagers. Zum inneren Lagerring zeigend ist das freie Ende der Armierung von einem elasti schen Dichtwerkstoff umgeben, an dem eine Dichtlippe angeformt ist, die unter Vorspannung an einem zylindrischen Abschnitt des inneren Lagerrings dichtend anliegt. Diese bekannte Dichtung erfordert einen hohen Montageaufwand bedingt durch ein Umbördeln der Armierung, mit der die Abdichtung am äuße ren Lagerring formschlüssig gehalten ist. Zur wirksamen Abdichtung ist eine relativ hohe, auf die Dichtlippe ausübende Radialkraft notwendig, was sich nachteilig auf den Verschleiß der Dichtlippe und das Reibungsmoment des Kupplungsausrücklagers auswirkt. Eine derart gestaltete Radialdichtung führt weiterhin zu einer nachteiligen Temperaturerhöhung des Ausrücklagers durch die mit hoher Radialkraft anliegende Dichtlippe, wodurch das im Ausrücklager befindliche Schmiermittel thermisch stärker belastet wird und die Gefahr eines Schmiermittelaustritts zunimmt, was zu einem vorzeitigen Ausfall des Kupp lungsausrücklagers führt.

Aufgabe der Erfindung

Von den zuvor genannten Nachteilen der bekannten Abdichtung ausgehend, ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für ein Ausrücklager eine einfach montierbare Abdichtung zu schaffen, die eine hohe Abdichtungsgüte aufweist, verschleißoptimiert ausgelegt ist und die eine verbesserte Lebensdauer ermög licht.

Zusammenfassung der Erfindung

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.

Danach umfaßt die erfindungsgemäße Abdichtung zwei V-förmig gespreizt ausgebildete Dichtlippen. Eine innere zu den Wälzkörpern des Ausrücklagers gerichtete Dichtlippe stützt sich dabei an einer Seitenwandung des Lagerrings ab und bildet damit eine axial anliegende Dichtlippe. Der inneren Dichtlippe ist eine axial beabstandete äußere Dichtlippe vorgelagert, die unter Einhaltung eines Ringspaltes, d. h. den Lagerring nicht berührend angeordnet ist. Diese Dichtlippengestaltung verbessert in einem hohen Maß die Abdichtungsgüte, da mit Hilfe der Vordichtung Verunreinigungen, insbesondere grobkörnige Schmutzpartikel von der nachgeordneten, schleifend angeordneten Dichtlippe ferngehalten werden. Aufgrund der an einer Seitenwandung anliegenden axialen Dichtlippe kann die Anlagekraft zur Schaffung einer wirksamen Abdichtung vorteilhaft verringert werden, da der axialen Dichtlippe eine Vordichtung vorangestellt ist. Die Anordnung der schleifenden Dichtlippe ermöglicht auch bei einer begrenzt radialen Verlagerung des Lagerrings, an dem die Abdichtung drehfixiert ist, - was beispielsweise bei einer Betätigung des Ausrücklagers auftreten kann, - keine Auswirkung auf die Abdichtung nimmt, da in diesem Fall die axiale Dichtlippe sich an der Seitenwandung verlagert, ohne Beeinträchti gung der Abdichtung. Die reduzierte Anlagekraft der Dichtlippe stellt weiterhin eine Verschleißoptimierung dar und vermindert gleichzeitig das Reibungsmo ment des Ausrücklagers. Außerdem wird durch die verminderte Anlagekraft der axialen Dichtlippe eine Temperaturerhöhung des Ausrücklagers vermieden, was sich vorteilhaft auf die Schmierung der Wälzkörper des Ausrücklagers auswirkt. Eine unzulässige Lagererwärmung verbunden mit der Gefahr eines Schmier mittelaustritts besteht folglich nicht. Die erfindungsgemäße Abdichtung stellt somit wirkungsvolle Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensdauer von Kupp lungsausrücklagern dar, ohne dabei den erforderlichen Montageaufwand zu erhöhen.

Weitere vorteilhafte erfindungsgemäße Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 8, die im folgenden näher beschrieben sind.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht einen gestuft gestalteten Lagerring vor, mit dem die Dichtlippen der Abdichtung zusammenwirken. Die äußere Dichtlippe, die Vordichtung ist dabei unter Einhaltung eines definierten Ringspaltes bis an eine zylindrische Mantelfläche des Lagerrings geführt, der zwischen den Dichtlippen eine radiale Stufe bildet und an deren Seitenwan dung die axiale Dichtlippe schleifend anliegt.

Zur Sicherstellung einer einfachen Montage der erfindungsgemäßen Abdichtung ist ein Lagerring mit einer umlaufenden Ringnut versehen, in die die Abdichtung formschlüssig lagefixiert verschnappt und dabei dauerhaft gehalten ist.

Für einen Ausrücklageraufbau, bei dem der Innenring umlaufend und der Außenring drehstarr angeordnet ist, ist es vorteilhaft, die Abdichtung am äuße ren Lagerring zu befestigen. Die Dichtlippen stehen dabei mit dem vorzugs weise gestuft gestalteten Bereich des umlaufenden Innenrings in Verbindung. Dieser Lageraufbau ermöglicht eine Dichtlippenanordnung im Bereich der geringsten Umfangsgeschwindigkeiten des Ausrücklagers, was sich vorteilhaft auf den Verschleiß und die Temperaturerwärmung auswirkt. Außerdem werden auf den rotierenden Innenring auftreffende Staubpartikel abgeschleudert, wo durch die Vordichtung nicht beaufschlagt wird.

Die Erfindung sieht weiterhin vor, den gestuft ausgebildeten Bereich des rotie renden Innenrings mit einer schräg gerichteten Seitenwand zu versehen. Die Ausbildung dieser geneigten oder konisch gestalteten Seitenwand sieht eine in Richtung des größten Durchmessers des Lagerrings verlaufende Neigung vor. Dieser Neigungsverlauf bewirkt bei einem verschleißbedingt geringfügig reduzierten radialen Abstand zwischen beiden Lagerringen und bei einer gleichzeitigen verschleißbedingten Abnahme der Anlagekraft der Axiallippe eine gewisse Kompensation dieser Anlagekraft, da die Dichtlippe an der konisch angebildeten Seitenwand sich weiter in Richtung der Wälzkörper verschiebt.

Die im Einbauzustand umgekehrt V-förmig gespreizt angeordneten Dichtlippen begrenzen einen umlaufenden Sammelraum. Dieser kann vorteilhaft dazu genutzt werden, daß geringste Leckmengen von Schmiermittel, insbesondere Schmierfett zur Schmierung der Wälzkörper sich darin sammeln und der Sam melraum damit eine schmutzabweisende Funktion übernimmt. Der Sammelraum ermöglicht dabei in Verbindung mit der vorgelagerten Dichtlippe eine weitere Verbesserung der erfindungsgemäßen Abdichtung.

In vorteilhafter Weise besitzt die erfindungsgemäße Abdichtung eine L-förmige Profilierung. Der kurze Schenkel ist dabei dem des äußeren drehstarr angeord neten Lagerrings zugeordnet. Die Dichtlippen sind dagegen am freien Ende des vertikal ausgerichteten langen Schenkels vorgesehen. Durch die L-förmige Profilierung der erfindungsgemäßen Abdichtung ist es möglich, auch bei axial kürzer gestalteten äußeren Lagerringen die erfindungsgemäße Abdichtung einzusetzen, die bedingt durch die L-förmige Profilierung einen axialen Versatz zwischen der Haltezone der Abdichtung und dem Abdichtbereich sicherstellt.

Zur Schaffung einer ausreichenden Versteifung und kostengünstigen Fertigung der erfindungsgemäßen Abdichtung ist die Armierung der L-förmig gestalteten Abdichtung angepaßt. Der elastische Dichtwerkstoff ist dabei auf der vom Lagerinnenraum abgewandten Seite der Armierung anvulkanisiert. Alternativ kann die Armierung auch vom Dichtwerkstoff vollständig umschlossen sein.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Aus der einzigen Figur ist in einem Längsschnitt ein Kupplungsausrücklager dargestellt in Verbindung mit einer erfindungsgemäßen Abdichtung.

Ausführliche Beschreibung der Zeichnung

In der einzigen Figur ist eine mit der Bezugsziffer 1 versehene Abdichtung im eingebauten Zustand in einem Kupplungsausrücklager 2 dargestellt. Der Aufbau des Kupplungsausrücklagers 2 umfaßt einen ersten Lagerring 3, der drehstarr angeordnet ist und der in einer Einbaulage über einen Schenkel 4 axial an einem nicht abgebildeten Betätigungsglied abgestützt ist. Dem Lagerring 3 ist radial nach innen versetzt ein innerer Lagerring 5 zugeordnet, und zwischen den Lagerringen 3 und 5 Wälzkörper 6 geführt. Die als Kugeln gestalteten Wälzkörper 6 sind mittels eines Wälzkörperkäfigs 7 zueinander beabstandet zwischen den Lagerringen 3 und 5 angeordnet. Die Abdichtung 1 besitzt ein L-förmiges Profil, wobei ein kurzer Schenke 8 weitestgehend parallel zum Lager ring 3 verlaufend angeordnet ist. Am freien Ende des Schenkels 8 ist ein recht winkelig nach außen gerichteter Bord 9 vorgesehen, der einstückig aus dem elastischen Dichtwerkstoff der Abdichtung 1 geformt ist, und der in eine Um laufnut 10 des Lagerrings 3 formschlüssig verschnappt. Ein weiterer längerer Schenkel 11 ist rechtwinkelig zum Lagerring 5 ausgerichtet und ist am freien Ende mit zwei beabstandet angeordnete Dichtlippen 12, 13 versehen. Die umgekehrt V-förmig gespreizt angeordneten Dichtlippen 12, 13 stehen im Bereich einer Stufe 14 mit dem Lagerring 5 in Verbindung. Durch die Stufe 14 ist der Lagerring 5 mit zwei radial zueinander versetzt angeordneten zylin drischen Abschnitten 15, 16 versehen, die über eine schräg verlaufende Seiten wand 17 verbunden sind. In der einzigen Figur sind die Abdichtung 1 und die mit ihr verbundenen Dichtlippen 12, 13 in der Einbaulage dargestellt. Dadurch wird die radiale Beabstandung der Dichtlippe 12 zum Abschnitt 15 sichtbar, gekennzeichnet durch den Ringspalt 18. Aus dieser Figur ist weiterhin die schleifend an der Seitenwandung 17 anliegende Dichtlippe 13 ersichtlich. Durch die Spreizung der Dichtlippen 12, 13 wird weiterhin ein ringförmiger Sammelraum 20 seitlich begrenzt, in dem sich beispielsweise Schmiermittel in einer geringen Menge ansammeln kann. Das eingeschlossene Schmiermittel in Verbindung von Schmutzpartikeln kann die Wirkung der Dichtlippe 12 ver stärken und damit insgesamt zur Verbesserung der Abdichtgüte der Abdichtung 1 beitragen. Zur Versteifung der Abdichtung 1 ist diese mit einer dem Profil der Abdichtung 1 entsprechend geformten Armierung 19 versehen, die außenseitig, d. h. auf der vom Wälzkörper 6 abgewandten Seite vom Dichtwerkstoff der Abdichtung 1 umschlossen ist, wobei zur Schaffung einer unlösbaren Verbin dung dieser Bauteile sich vorzugsweise eine Vulkanisation eignet.

Bezugszeichenliste

1

Abdichtung

2

Kupplungsausrücklager

3

Lagerring

4

Schenkel

5

Lagerring

6

Wälzkörper

7

Wälzkörperkäfig

8

Schenkel

9

Bord

10

Ringnut

11

Schenkel

12

Dichtlippe

13

Dichtlippe

14

Stufe

15

Abschnitt

16

Abschnitt

17

Seitenwandung

18

Ringspalt

19

Armierung

20

Sammelraum

Claims

1. Abdichtung für ein als Kupplungsausrücklager (1) ausgebildetes Wälzlager für eine Fahrzeugreibungskupplung, wobei die Abdichtung (1) in einem kreisring förmigen Einbauraum zwischen zwei Lagerringen (3, 5) angeordnet ist und die aus einem elastischen Dichtwerkstoff geformte, mit einer Armierung (19) ver sehene Abdichtung (1) an einem Lagerring (3) drehfixiert ist und über zumindest eine Dichtlippe (12, 13) schleifend an dem zweiten Lagerring (5) anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die in eine Umlaufnut (10) des Lagerrings (3) verschnappte Abdichtung (1) zwei gespreizt angeordnete Dichtlippen (12, 13) umfaßt, wobei die von Wälzkörpern (6) des Kupplungsausrücklagers (2) abge wandte Dichtlippe (12) unter Einhaltung eines Ringspaltes (18) bis an den Lagerring (5) geführt ist und die innere, rechtwinkelig zum Lagerring (5) ausge richtete Dichtlippe (13) an einer Seitenwandung (17) des Lagerrings (5) schlei fend anliegt.

2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerring (5) gestuft ausgebildet ist und dabei zwei radial zueinander versetzt angeordnete Abschnitte (15, 16) bildet, die über eine Seitenwandung (17) verbunden sind.

3. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung über einen radial nach außen gerichteten Bord (9) in eine Ringnut (10) des Lagerrings (3) formschlüssig verschnappt.

4. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung (1) an dem drehstarr angeordneten äußeren Lagerring (3) befestigt ist und die Dichtlippen (12, 13) mit dem umlaufenden inneren Lagerring (5) zusammen wirken.

5. Abdichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiten wandung (17) konisch d. h. von den Wälzkörpern (6) ausgehend nach außen schräg geneigt verlaufend ausgerichtet ist.

6. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippen (12, 13) seitlich einen ringförmig gestalteten Sammelraum (20) begrenzen.

7. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die L-förmig ausgebildete Abdichtung (1) mit einem kurzen Schenkel (8) am Lagerring (3) gehalten ist und die Dichtlippen (12, 13) endseitig an einem rechtwinkelig zum Lagerring (5) ausgerichteten Schenkel (11) der Abdichtung (1) angeordnet sind.

8. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierung (19) auf der vom Lagerinnenraum, den Wälzkörpern (6) abgewandten Seite von einem elastischen Dichtwerkstoff der Abdichtung (1) umschlossen ist.