DE19708806C1 - Faseroptisches Sondenhydrophon - Google Patents
Faseroptisches SondenhydrophonInfo
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- G01H9/004—Measuring mechanical vibrations or ultrasonic, sonic or infrasonic waves by using radiation-sensitive means, e.g. optical means using fibre optic sensors
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein faseroptisches
Sondenhydrophon zur Messung von Druckamplituden in einem
flüssigen Medium mit einem optischen Koppler, der mit einem
Ende in das flüssige Medium eintaucht und mit einer zeitlich
hochauflösenden einen Fotodetektor enthaltenden optischen
Reflexionsmeßanordnung.
Ein gattungsgemäßes Sondenhydrophon ist aus der EP 0354 229 B1
bekannt.
Bei der Charakterisierung von Wasserschallsignalen, speziell
von Ultraschallfeldern und Schockwellen, werden "Hydrophone"
verwendet. Der Großteil dieser Sensoren beruht auf dem
piezoelektrischen Prinzip. Seit jüngerer Zeit werden
sogenannte faseroptische Hydrophone verwendet. Die
Anforderungen an die Bandbreite, räumliches Auflösevermögen
und Empfindlichkeit dieser Meßmittel sind extrem hoch: Der
Schalldruckverlauf muß örtlich und zeitlich hochaufgelöst
aufgenommen werden. Die Sondengröße sollte dazu im Idealfall
kleiner als ¼ (IEC 1102) der Wellenlänge des zu detektierenden
Signals sein, bei ausreichender Bandbreite des
Gesamtmeßsystems. Für Schallfelder mit z. B. 10 MHz
Mittenfrequenz und 30% Bandbreite (typisch im medizinisch-
diagnostischen Bereich) müßte der Sondendurchmesser dann im
Bereich von 30 µm liegen.
Generelles Problem aller derartiger Sensoren ist es, eine
ausreichende Empfindlichkeit bzw. Signal zu Rausch (S/R)-
Verhältnis zu behalten, wenn ihre Abmessungen denen eines
idealen Sensors auch nur nahekommen.
Für bestimmte Einsatzgebiete weisen faseroptische Hydrophone
Vorteile auf. Dabei lassen sich prinzipiell zwei
Funktionsweisen dieser optischen Sensoren unterscheiden: Ein
Typ basiert auf kohärenter optischer Interferometrie, mittels
derer die Längenänderungen eines Sensormediums, zum Beispiel
PVDF-Folie [Dor95], Membran [Bac 88], oder der optischen Faser
selbst zum Beispiel [Koc 95] und US 4,536,861 detektiert wird.
Ein zweiter Typ, das optische Reflexions-Sondenhydrophon gemäß
EP 0354 229 B1, basiert auf der Messung der Modulation der
Lichtintensität, hervorgerufen durch die Druck- bzw.
Dichteschwankungen am Faserende bei Druckwelleneinfall.
Bei dem ersten Typ, den "interferometrischen" Hydrophonen,
existiert gemeinhin eine inhärente Bandbreitenbegrenzung
aufgrund mechanisch/akustischer Eigenresonanzen des
Sensormediums ähnlich wie bei den piezoelektrischen
Hydrophonen. Demgegenüber ist der zweite Typ, der
"Reflexionssensor", nur durch die Elektronik des
Photodetektor/Verstärkersystems in der Bandbreite begrenzt.
Gemeinsamer Vorteil der genannten optischen
Detektionsprinzipien ist die Unempfindlichkeit gegen
elektromagnetische Einstrahlung durch den jeweiligen
Schallgeber in das Sensorende selbst.
Das Prinzip des faseroptischen Reflexions-Sondenhydrophon, auf
welchem die vorliegende Erfindung aufbaut, ist in der
EP 0354 229 B1 angegeben. In einer weiteren Veröffentlichung
(Sta 93) sind Experimente mit diesem Aufbau beschrieben
worden, wobei eine Multimodefaser als Lichtleitfaser verwendet
wird und die Verwertung des Signals ohne Entfaltungsroutinen
erfolgt. Nur eine digitale Computeranalyse unter Annahme eines
zeitlich exponentiellen Abfalls der Druckverdoppelung vor dem
Faserende ist erwähnt.
Die technischen Daten der bekannten Ausführungen weisen eine
Druckauflösung bei Einzelpulsen von ca. 1MPa als theoretisches
Limit [Sta 93] auf; es liegt bei den veröffentlichten
Messungen offensichtlich höher. Der Grund dafür, daß die
optimale Auflösung in den bekannten Ausführungformen des
faseroptischen Sondenhydrophons nicht erreicht wird, liegt in
den zusätzlichen Rauscheinflüssen. Hierzu trägt unter anderem
das für Multimodefasern typische Modenrauschen bei. Die
bisherigen Veröffentlichungen verweisen außerdem nur auf
Messungen im hohen Druckbereich (< 10 MPa Spitzendrücke), wie
sie bei Lithotriptoren im Fokusbereich vorkommen.
Das faseroptische Reflexions-Sondenhydrophon gemäß
EP 0354 229 B1 läßt sich bisher am weitesten an den
Idealsensor in bezug auf Größe und Bandbreite annähern.
Jedoch ist die Hauptschwierigkeit beim Einsatz des
faseroptischen Reflexions-Sondenhydrophon das relativ
schlechte S/R-Verhältnis. Für die Vermessung von Schockwellen
(Kbar-Bereich) ist eine Auflösungsgrenze von einigen MPa
unkritisch. Um allerdings die Vorteile des Sondenhydrophones
auch bei der Vermessung von Schallsignalen mit geringeren
Druckamplituden (z. B. im medizinisch-diagnostischen Bereich)
nutzen zu können, ist eine Empfindlichkeitssteigerung
notwendig. Jede Verbesserung des S/R-Verhältnisses kann
weitere Meßmöglichkeiten u. U. überhaupt erst erschließen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße
Sondenhydrophon in bezug auf seine Empfindlichkeit und
bezüglich des S/R-Verhältnisses zu verbessern, Des weiteren
ist ein Ziel der Erfindung, auch das Anwendungsgebiet auf
niederfrequente Bereiche, insbesondere den niederfrequenten
Utraschallbereich kleiner 1 MHz zu erweitern. Die bisher
bekanntgewordenen Anwendungen waren auf den Frequenzbereich
größer 1 MHz beschränkt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Sondenhydrophon
gemäß den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den kennzeichnenden
Merkmalen der Unteransprüche entnehmbar.
Nachfolgend werden die erfindungsgemäßen Maßnahmen zur
Verbesserung der Empfindlichkeit und des S/R-Verhältnisses von
faseroptischen Sondenhydrophonen im einzelnen erläutert.
In der Zeichnung sind verschiedene Sondenhydrophone in
erfindungsgemäßer Ausführung beispielhaft schematisiert
dargestellt. Es zeigen
Abb. 1 ein faseroptisches Sondenhydrophon in
X-Kopplerausführung mit einem reflexionsarm
abgeschlossenen Faserende
Abb. 2 ein faseroptisches Sondenhydrophon in
erfindungsgemäßer Y-Kopplerausführung mit
reflexionsarm abgeschlossenem Faserende
Abb. 3 ein faseroptisches Sondenhydrophon in
X-Kopplerausführung mit zusätzlichem Fotodetektor
zur Online-Kalibration gemäß der Erfindung
Abb. 4 ein Endstück einer erfindungsgemäß eingesetzten
Monomodefaser als Lichtleitfaser 20 mit
lichtleitendem Kern 21 und Cladding (Hülle) 22
Abb. 5 Darstellung einer Aufzeichnung des Betrages der
Hydrophonantworten H0 gestrichelt und H2.5 liniert
Abb. 6 Argument der Hydrophonantworten H0 gestrichelt und
H2.5 liniert
Abb. 7 Aufnahme eines elektromagnetischen Meßsignals mit
dem faseroptischen Hydrophon im Monomodebetrieb
bei 10.000 Mittelungen
Abb. 8 mit der Hydrophonantwort H0 entfaltetes Signal
Abb. 9 Einfluß der Mittelungszahlen und der Optimierung
des Detektors auf die Auflösung.
In der Abb. 1 ist ein optischer Monomodefaser-X-Koppler 2
vorgesehen, in den das Licht von der Monomode-Laserdiode 1
eingekoppelt und über das freie Ende 9 des Kopplers 2
reflektiert wird. Das freie Ende 9 taucht in das flüssige
Medium 13 ein, in dem der Ultraschallkopf 8 des
Ultraschallgerätes 7 eintaucht. Die Schallsignale werden von
dem Schallsender, hier zum Beispiel dem medizinisch-
diagnostischen Ultraschallkopf 8 ausgesandt und modulieren die
reflektierte Lichtleistung.
Diese modulierten Lichtsignale werden über den Koppler 2 von
der Reflexionsmeßanordnung, beispielsweise einem als
Lawinendiode ausgebildeten Fotodetektor 4, der eventuell auch
als ein integriertes Fotodetektor-Verstärkerbauteil
ausgebildet ist, aufgenommen, digitalisiert und dann einem
nachgeschalteten Rechner, hier einem PC 5, zugeführt und dort
verarbeitet. In der Übertragungsleitung zwischen dem
Fotodetektor 4 und dem Rechner 5 kann ein analoges Filter
angeordnet sein. Digitale Filter werden gegebenenfalls
zusätzlich in dem Rechner 5 eingesetzt. Wenn die transienten
Meßsignale digitalisiert werden sollen, so muß vom
Ultraschallgerät 7 ein entsprechendes Triggersignal 6 zum
korrekten Setzen des Digitalisierungsfesters abgegriffen
werden.
Bei dem X-Koppler gemäß Abb. 1 ist das freie Faserende 3
reflexionsarm abgeschlossen.
In der Ausführung gemäß Abb. 2 ist an Stelle eines optischen
Monomodefaser-X-Kopplers ein Monomodefaser-Y-Koppler 2
eingesetzt.
In der Ausführung nach Abb. 3 ist wiederum ein Monomodefaser-
X-Koppler 2 für das Sondenhydrophon eingesetzt, wobei dessen
freies Ende mit einem Fotodetektor 10 für eine Online-
Kalibration der Reflexionsmeßeinrichtung 4 ausgerüstet ist.
Nachfolgend werden die durch die Ausbildung der
Sondenhydrophone mit einer Monomodefaser als Lichtleiter sowie
einer Monomodefaser-Laserdiode als Lichtquelle erzielbaren
Verbesserungen erläutert. Des weiteren wird durch den Einsatz
eines Rechners zusätzlich zu der Reflexionsmeßanordnung für
die Entfaltung und/oder Mittelung der empfangenen Meßsignale
eine weitere Verbesserung der Meßergebnisse als auch des
Frequenz- und Druckbereiches für die Messungen erreicht.
Das faseroptische Hydrophon (Abb. 1 bis 3) beruht auf der
Registrierung der optischen Brechungsindexänderungen, die
durch die einfallende Schalltransiente hervorgerufen werden.
An einem Ende des Faserkopplers 2 ruft dies eine Modulation
der reflektierten Lichtleistung IR hervor, deren Detektion den
Druckverlauf liefert:
∂IR/∂ = Iin ∂R/∂n Ξ
Dabei ist
Ξ= ∂n/∂p = 1,5 10-4/MPa
die piezooptische Konstante
für Wasser. Die Änderungen in Glas können vernachlässigt
werden. Bei der hier vorliegenden nahezu senkrechten Reflexion
ergibt sich für die Änderung des Reflexionskoeffizienten R mit
dem zu detektierenden Druck:
∂R/∂p = 4.6 10-6/MPa
Gleichzeitig wird ein erheblich größerer Teil dauernd
reflektiert
Roffset = 2 10-3
Es stellt sich also die Aufgabe, ein hochfrequentes Signal
niedriger Intensität auf einem hohen Offset optisch zu
detektieren. Wegen des daraus drastisch reduzierten
Signal/Rausch-Verhältnisses ist es zunächst notwendig, die
Rauschquellen des faseroptischen Hydrophons zu analysieren und
zu optimieren.
Daher ist zunächst auf einen rauscharmen Laserbetrieb zu
achten. Eine Multimodelaserdiode besitzt auch bei hoher
optischer Rückkopplung typischerweise ein Rauschen von:
RIN = 2ΔfδP2/P2 ≈ 3 10-14Δf/Hz
P: optische Leistung
P: optische Leistung
Es wurde gefunden, daß eine Monomodelaserdiode in der Regel
bessere Werte liefert, typischerweise bei 10-15 bis 10-16. Im
Multimodebetrieb kann zudem der Faserkoppler zu schwankenden
Kopplungsraten führen, aber auch aufgrund des Modenrauschens
[PET 80] erheblich zum Rauschen beitragen. Dieses relative
Intensitätsrauschen RIN liegt im Mittel über dem Laserrauschen
und kann vor allem bei Verwendung der Monomodelaserdiode um
über eine Größenordnung darüber liegen. Die dominierende
Rauschquelle aber ist bei den hier verwendeten eingekoppelten
Lichtleistungen und der gewünschten hohen Bandbreite die zur
Detektion verwendete Photodiode. Ursache ist zunächst das
thermische Rauschen
ith 2 = 4kTeΔν/RL
k: Boltzmannkonstante
Te: effektive Temperatur
Δν: Bandbreite
RL: Lastwiderstand
Te: effektive Temperatur
Δν: Bandbreite
RL: Lastwiderstand
In der Regel dominiert das shot-noise.
Für ein optimales Signal/Rausch-Verhältnis ist bei kleinen
optischen Leistungen die Verwendung einer Lawinendiode
sinnvoll, die ein shot noise besitzt von
ish 2 ≈ 2e2PoffsetηΔνMn/hν
h: Planck'sches Wirkungsquantum
η: Effizienz der Photodiode
M: Gain factor, n = 2 + x, x: excess noise factor
ν: verwendete optische Frequenz
ish 2 ≈ 2e2PoffsetηΔνMn/hν
h: Planck'sches Wirkungsquantum
η: Effizienz der Photodiode
M: Gain factor, n = 2 + x, x: excess noise factor
ν: verwendete optische Frequenz
Der Dunkelstrom kann bei der hohen Lichtleistung
vernachlässigt werden.
Sie liefert einen Signalstrom von:
iS = PeηM/hν
P: modulierte Lichtleistung (Gleichung 1)
iS = PeηM/hν
P: modulierte Lichtleistung (Gleichung 1)
Das Signal/Rausch-Verhältnis unter Berücksichtigung aller
genannten Rauschquellen hängt somit bei gegebenem Aufbau nur
von der eingekoppelten Lichtleistung und dem gain factor der
Lawinendiode also ihrer Vorspannung ab. Aus der Bedingung
(S/N)' = 0 erhält man für die jeweilige Einkopplung die ideale
Vorspannung. Für eine typische Einkopplung von 8 mW im
Monomodebetrieb ergibt sich experimentell für ein verwendetes
Detektorsystem eine Empfindlichkeit von ∂U/∂p = 138 mV/MPa
Das Gesamtrauschen liegt bei Unoise ≈ 294 mV.
Bei konstanter Detektoreinstellung ist beim faseroptischen
Hydrophon also über die Messung der eingekoppelten
Lichtleistung eine einfache Kalibrierung möglich, die im
Monomodebetrieb sogar on-line am zweiten Faserarm geschehen
kann. Zur Messung von Ultraschalldruckpulsen, wie sie in der
medizinischen Diagnostikverwendet werden, ist allerdings
aufgrund des hohen Rauschpegels eine Mittelung über mehrere
repititive Signale notwendig.
Im Multimodebetrieb ergibt sich bei einer vergleichbaren
Laserleistung da wegen des hier auftretenden Modenrauschens
die Signal/Rausch-Verhältnisse ungünstiger sind, eine
geringere Empfindlichkeit. Dies zeigt sich deutlich bei
Messungen unter Verwendung von Monomodelaserdioden in
Verbindung mit Monomodekopplern gemäß der Erfindung im
Vergleich zu Multimodekopplern. Bei gleicher eingekoppelten
Lichtleistung ergeben sich ungünstigere Werte für den
Multimode-Koppler.
Experimentell zeigte sich vor allem, daß sich sehr störend
hier der zeitlich schwankende Charakter des Modenrauschens
[Pet 80] sowohl auf die Rauschamplitude als auch die
Signalhöhe auswirkt, was für eine Eichung nicht zu tolerieren
ist.
Der Verwendungsbereich des faseroptischen Reflexionshydrophons
liegt bei der Erfindung nicht nur auf Lithotriptoren rsp.
Schockwellenvermessungen (Drücke im Fokusbereich < 10-20 MPa)
sondern besonders auch auf dem Niederdruckbereich (10 KPa - 10
20 MPa peak-peak), wie er bei z. B. für medizinisch-
diagnostische Ultraschallgeräte typisch ist. Hierfür liegt der
abzudeckende Frequenzbereich mindestens zwischen 2-60 MHz.
Ebenso läßt sich aber mit einer leichten Modifikation des
Aufbaus der Niederfrequente Bereich vermessen.
Nach der erfindungsgemäßen Ausführungsform wird als
Lichtleitfaser eine Monomodefaser in Form eines Monomode-
Faserkopplers 2 eingesetzt. Dies hat folgende entscheidende
Vorteile:
- 1. Verbessertes S/R-Verhältnis Monomodefaserkoppler zeigen kein Modenrauschen, d. h. der Aufbau ist stabiler und das S/R-Verhältnis wird verbessert.
- 2. Ortsauflösung im Bereich von 4-6 µm Der Kerndurchmesser (der eigentlich lichtleitende Kern, vgl. Abb. 4) von Monomodefasern hat einen Durchmesser von typisch 4-6 µm. Damit ist extreme Auflösungsverbesserung verbunden. Diese kann allerdings nur dann sinnvoll genutzt werden, wenn man die Beugungseffekte berücksichtigt.
Im Falle kleinerer optischer Laserleistungen wird der Einsatz
einer Lawinendiode als Sensor 4 vorgeschlagen.
Zur Empfindlichkeitssteigerung wird das reflexarme Abschließen
des zweiten Faserarmes vorgeschlagen. Wenn der zweite Arm des
Monomodefaserkopplers reflexarm (Abb. 1, 3) abgeschlossen
wird, zum Beispiel in brechungsindexangepaßter Flüssigkeit, so
reduziert sich die statische Reflexion um den Faktor zwei und
mit ihr das Rauschen. Das wiederum führt zu einem verbesserten
S/R-Verhältnis.
Zur Reduktion des Laserrauschens ist jede technische
Vorkehrung hilfreich. In der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Ausführungsform ist dies die thermische Stabilisierung der als
Laserlichtquelle 1 fungierenden Monomode-Laserdiode.
Durch die im folgenden beschriebenen Methoden/Verfahren kann
das erfindungsgemäße faseroptische Reflexions-Hydrophon
erstmals als örtlich höchstauflösender (4-6 µm) Sensor mit
ausreichender Empfindlichkeit zur Vermessung verschiedenster
Wasserschall-Signale auch bei niedrigen Drücken im 100 kPa
Bereich verwendet werden.
Bei repetitiven Schallpulsen können durch Signalmittelung
Signalanteile von weniger als 10 KPa aufgelöst werden.
Zunächst soll der Optimierungseffekt bei Mittelungen
hinsichtlich S/R behandelt werden. Abb. 9 zeigt die
experimentellen Werte für unterschiedliche Mittelungszahlen
und Vorspannungen des als Lawinendiode 4 ausgebildeten
Empfängers. Neben der erwarteten deutlichen
Auflösungssteigerung mit wachsender Mittelungszahl erkennt man
den Vorteil eines optimalen Gain factors über die Wahl der
Detektorvorspannung der Lawinendiode. Bei hohen
Mittelungszahlen kann es aufgrund geringer synchroner
Störungen sinnvoll sein, höhere Gainfactoren zu verwenden und
somit hohe Signalspannungen zu erhalten. Auf diese Weise kann
man im Prinzip jede erforderliche Auflösung erreichen. Mit
20.000 Mittelungen liegt sie beispielsweise bei 14 KPa. Bei
den üblichen Repetitionsraten der Ultraschallgeräte im KHz-
Bereich hängt die Dauer einer Aufnahme im wesentlichen von der
digitalen Verarbeitung ab.
Für das faseroptische Hydrophon ist die entscheidende Meßgröße
der Druck vor dem Faserkern. Aufgrund der auftretenden
Schallbeugungseffekte am Faserende stimmt dieser nicht mit dem
Druck der einfallenden Transiente überein. Der Faserradius
liegt dabei wie bei piezoelektrischen Nadelhydrophonen in der
Größenordnung der Schallwellenlänge, die daher stattfindende
Mie-Streuung ist meist nur grob berechenbar. Bei der hier
vorliegenden Zylindergeometrie für einfache Fälle und dem
kleinen Faserkernradius der erfindungsgemäß eingesetzten
Monomodefaser läßt sich aber die Schallbeugung berechnen und
somit kann man eine Hydrophonantwort angeben, mit deren
Kenntnis man die gemessenen Signale auf die real einfallenden
Transienten korrigieren kann.
Dazu nimmt man zunächst an, daß die einfallende Schallwelle am
Faserende eine Sekundärwelle erzeugt, wobei diese bei einem
senkrechten Einfall einer ebenen Welle aufgrund der
schallharten Reflexion am Faserende eine vom Betrag gleiche
aber entgegengesetzte Schnelle besitzt. Es stellt sich also im
Wesentlichen die Aufgabe, das Schallfeld direkt vor einem
"Zylinderförmigen Schallkopf", mit einer vorgegebenen Schnelle
zu berechnen. Der Druck vor dem Faserkern ergibt sich dann als
Superposition der beiden Schallwellen. Man geht zunächst vom
Rayleigh'schen Oberflächenintegral für das
Geschwindigkeitspotential ψ aus:
c: Schallgeschwindigkeit
Dabei wird über die Faserendfläche A1 integriert. Die
Schallschnellennormale vn kann nach dem soeben gesagten als
zeitlich beliebig aber räumlich konstant angenommen werden.
Man erhält für den gesamten Druck im Frequenzraum:
pω: einfallender Druck
r, r' sind Vektoren
r, r' sind Vektoren
Da der Faserkern die sensitive Fläche ist, findet bei der
Messung eine räumliche Mittelung über diesen statt. Für den
Druck, der durch das faseroptische Hydrophon detektiert wird,
erhält man das umfangreiche Ergebnis immer noch im
Frequenzraum:
A2: Faserkernfläche
Man hat jetzt also eine einfache Möglichkeit, die tatsächlich
senkrecht einfallende Druckwelle pein(r, t) aus dem gemessenen
Druck zu berechnen. Denn meßtechnisch gesehen ist der Meßwert
p(t) eine Faltung des Signals pein(t) mit den eben erwähnten
Termen, den sogenannten Hydrophonantworten H(t). Durch
Anwendung des Faltungssatzes ergibt sich daher ein einfaches
Vorgehen:
Man erhält also: pein(t) = iFFT(FFT(p(t))/Hω)
Da die Monomodefaser nur einen Kernradius von typischer Weise
2.5 µm besitzt bei einem Claddingradius von typischer Weise
62.5 µm, ergibt sich ein entscheidender Vorteil gegenüber der
Multimodefaser. Der Kern kann als punktförmigen Kern
angenommen werden. Dies bedeutet, es genügt p(0, t) zu
betrachten. Dann ergibt sich der einfache Ausdruck für die
zugehörige Hydrophonantwort H0:
H0 = 2 - exp(-iωa1/c)
Die Abb. 5 und 6 zeigen die berechneten
Hydrophonantworten für die Monomodefaser. H0 ist die bei
Annahme eines punktförmigen Kernes, H2.5 die exakt berechnete
Hydrophonantwort bei 2.5 µm Kernradius. Man erkennt, daß sich
für niedrige Frequenzen, die häufig in der medizinischen
Diagnostik verwendet werden, das faseroptische Hydrophon wie
ein punktförmiger Empfänger verhält.
Zu erwähnen ist auch, daß, wie man am Betrag der
Hydrophonantwort sieht, im Mittel und gerade bei Frequenzen um
10 MHz der doppelte Druck registriert wird. Dieses hat
positive Auswirkungen auf das Signal/Rausch-Verhältnis.
Bei Multimodefasern ergibt sich der Nachteil, daß das
Rayleigh'sche Oberflächenintegral streng nur für eine
ausgedehnte Faserfläche im Vergleich zur sensitiven Fläche
gültig ist. Der relativ große Kerndurchmesser schränkt also
hier die Verwendung der berechneten Hydrophonantworten ein.
Zur Verbesserung des S/R-Verhältnisses ist der Einsatz von
Filtern zur Bandbreitenbegrenzung eine sinnvolle Möglichkeit,
wie analoge oder digitale Filter.
Die bekannten Anwendungen des faseroptischen Sondenhydrophons
sind auf einen Frequenzbereich von < 1MHz beschränkt. Eine
weitere Anwendung für den niederfrequenten Ultraschallbereich
20KHz-1MHz, z. B. zur Vermessung von chirurgischen
Ultraschallsystemn wie sie z. B. in der Ophthalmologie,
Neurologie, oder Zahnheilkunde eingesetzt werden, ist
wünschenswert. Dies kann bei dem erfindungsgemäßen
Monomodefasersystem durch Wahl eines für diesen
Frequenzbereich angepaßten Detektionssystems erreicht werden.
[Koc 95]
Koch, Ch and Reibold, R. sensor system. Proc. World Congress on Ultrasonics 1995, p 931
[Koc 96]
Koch, Ch.: Coated fibe ultrasonic measurement. Ultrasonics 34 (1996) pp. 687-689
[IEC 1102] Messung und Charakterisierung von Ultraschallfeldern mit Hydrophonen im Frequenzbereich 0,5 MHz bis 15 MHz (Internationale Norm IEC 1102)
[BAC88]
Bacon, D. R.; pimary Cal optical interferometriy. IEEE Trans Ultrason Ferroelec Freq Contr UFFC-35 153-161 (1988)
[Bra 93]
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[Sta 93]
Staudenraus, J. Eisenmenger, Hydrophone for ultrasonic and shock-wave measurements in water. Ultrasonics vol. 31 267-272 (1993)
[Pet 80]
Petermann, K. Nonlinear Dis Optical Communication Systems due to Fiber Connectors. IEEE J. Q. E. QE-18 NO.4 p543-555 (1980)
[Dor 95]
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Claims (15)
1. Faseroptisches Sondenhydrophon zur Messung von
Druckamplituden in einem flüssigen Medium mit einem
optischen Monomode-X- oder -Y-Koppler (2) mit einer
Monomode-Faser als Lichtleiter, die mit einem Ende, das
eine Grenzfläche bildet, unmittelbar dem flüssigen Medium
ausgesetzt ist und in das flüssige Medium (13) eintaucht
und am anderen Ende von einer Monomode-Laserdiode (1)
beaufschlagt ist, und mit einer zeitlich hochauflösenden,
einen Fotodetektor (4) enthaltenden optischen
Reflexionsmeßanordnung, der das an der Grenzfläche vom
Druck und damit auch vom optischen Brechungsindex abhängig
reflektierte Licht der Monomode-Laserdiode (1) über den
Monomode-X- oder -Y-Koppler (2) zugeführt ist.
2. Sondenhydrophon nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Einsatz eines Monomode-X-
Kopplers eines seiner vier Enden (3) frei und
reflexionsarm abgeschlossen ist.
3. Sondenhydrophon nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der reflexionsarme Abschluß
des freien Endes (3) mittels einer
brechungsindexangepaßten Flüssigkeit erfolgt.
4. Sondenhydrophon nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Einsatz eines Monomode-X-
Kopplers einem seiner vier Enden (10) ein weiterer
Fotodetektor, welcher der Online-Kalibrierung der
Reflexionsmeßeinrichtung dient, zugeordnet ist.
5. Sondenhydrophon nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Monomode-Laser-Diode
thermisch stabilisiert ausgerüstet ist.
6. Sondenhydrophon nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß Monomode-Fasern mit einem
Durchmesser des lichtleitenden Kernes von 3 bis 6 µm
eingesetzt sind.
7. Sondenhydrophon nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei kleinen optischen
Laserleistungen in der Reflexionsmeßanordnung eine
Lawinendiode als Fotodetektor (4) vorgesehen ist.
8. Sondenhydrophon nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß bei repetitiven Schallpulsen
mittels Signalmittelung in der Reflexionsmeßanordnung
empfangene elektrische Meßsignale mit Signalanteilen von
weniger als 10 kPa auflösbar sind.
9. Sondenhydrophon nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die in der
Reflexionsmeßanordnung empfangenen elektrischen Meßsignale
mittels einer theoretisch oder experimentell für die als
Lichtleiter eingesetzte Monomode-Faser ermittelte
Impulsantwort entfaltbar sind.
10. Sondenhydrophon nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Meßsignale
mittels A/D-Wandler digitalisierbar sind und in dieser
Form rechnerisch mittels eines Rechners entfaltbar sind.
11. Sondenhydrophon nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Monomode-Faser-
Lichtleiterenden zum Eintauchen in das flüssige Medium
vorgesehen sind und in Form eines Arrays zur räumlichen
Messung der Druckamplituden eingesetzt sind.
12. Sondenhydrophon nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß als Array ein faseroptisches
Bündel von Monomode-Fasern vorgesehen ist.
13. Sondenhydrophon nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das in das flüssige Medium
einzutauchende Ende der Monomode-Faser in einfacher und
definierbarer Gestalt ausgebildet ist, wie abgerundet oder
eben.
14. Sondenhydrophon nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reflexionsmeßanordnung zum
Empfangen elektrischer Meßsignale auf den niederfrequenten
Bereich von 10 kHz bis 1 MHz mittels des für diesen
Frequenzbereich angepaßten Fotodetektors (4) optimiert
ist.
15. Sondenhydrophon nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbesserung des
S/R-Verhältnisses analoge oder digitale Filter zur
Bandbreitenbegrenzung in der Auswertung der empfangenen
elektrischen Meßsignale vorgesehen sind.
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