DE19541952A1 - Faseroptisches Hydrophon - Google Patents
Faseroptisches HydrophonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein faseroptisches Hydrophon nach dem Oberbegriff 1.
Die präzise Messung des räumlichen und zeitlichen Verlaufs von Ultraschallsigna
len in Wasser oder anderen flüssigen Medien ist von großem praktischen Inter
esse. Insbesondere im medizinischen Bereich, wo Ultraschall in zahllosen Fällen
angewandt wird, ist die Kenntnis der Schallfeldgrößen notwendig, um die Heilwir
kung oder auch mögliche Schädigungen eines Patienten durch therapeutische oder
diagnostische Ultraschallgeräte abschätzen zu können. Eine besonders wichtige
Meßgröße ist dabei der Schalldruck. Ein Sensor für eine entsprechende Messung,
ein Hydrophon, sollte dabei eine hohe räumliche und zeitliche Auflösung besitzen,
das Ultraschallfeld während der Messung möglichst wenig stören und eine an die
Meßaufgabe angepaßte Empfindlichkeit besitzen. Gleichzeitig ist für die Untersu
chung von Hochenergieimpulsen (Stoßwellen) eine hohe Druckfestigkeit des
Sensors notwendig.
Es ist bekannt, daß man für eine solche Meßaufgabe faseroptische Hydrophone
einsetzt, die aus glatt abgeschnittenen oder modifizierten Enden eines Lichtwellen
leiters (im folgenden kurz als "Faser" bezeichnet) bestehen und die in die Flüssig
keit in Richtung zur Schallquelle eingetaucht werden. Dabei können zwei Meßprin
zipien unterschieden werden:
- a) Interferometrisches Hydrophon:
Die als Sensor dienende Faserendfläche folgt unmittelbar der durch die Ultra schallwelle induzierten Teilchenverschiebung. Diese Verschiebung moduliert die optische Phase eines in die Faser eingekoppelten und an der Faserendfläche reflektierten Lichtfeldes. Ist die Sensorfaser Teil eines Interferometers, so kann die Phasenänderung in eine Intensitätsänderung umgewandelt werden, die durch einen Photodetektor registriert werden kann. (Konferenzband "Ultrasonics International 91", Butterworth-Heinemann, Oxford, 1991, S. 347-350) - b) Intensitätssensitives Hydrophon:
Die Ultraschallwelle moduliert die Teilchendichte und damit die Brechzahl der Flüssigkeit direkt an der Faserspitze. Die dadurch hervorgerufene Änderung des Reflexionskoeffizienten kann mit Hilfe eines in die Faser eingekoppelten und an der Faserspitze reflektierten Lichtfeldes abgefragt und als Intensitätsmodulation mit Hilfe eines Photodetektors nachgewiesen werden. (Patent WO 89106512, Zeitschrift "Ultrasonics", Band 31, Jahrgang 1993, S. 267-273).
Beide Methoden haben jedoch wichtige Vor- und Nachteile. Das interferometrische
Verfahren bietet eine hohe räumliche und zeitliche Auflösung sowie eine große
Empfindlichkeit und kann für Ultraschallfelder des gesamten Leistungsspektrums
eingesetzt werden. Es ist jedoch technisch aufwendig, insbesondere um die hohe
zeitliche Auflösung zu sichern. Das intensitätssensitive Verfahren ist einfach zu
realisieren und liefert eine genügende räumliche und zeitliche Auflösung. Allerdings
ist die Empfindlichkeit gering, und diese Sensoren können nur unter Verwendung
von leistungsstarken Lasern auf intensive Ultraschallfelder angewandt werden.
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zu Grunde, ein faseroptisches Hydrophon mit
hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung, an die Meßaufgabe angepaßter
Empfindlichkeit, einfachem, kostengünstigem Aufbau und wenig aufwendiger
Meßsignalverarbeitung zu konstruieren, das im gesamten Leistungsbereich zur
Charakterisierung von Ultraschallfeldern verwendet werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch die kennzeich
nenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Als Meßsensor wird dabei eine geschnittene oder gebrochene Faser mit glatter
oder modifizierter Endfläche (z. B. angeschmolzen) verwendet. Auf diese Endfläche
werden eine oder mehrere harte, dielektrische Schichten zur Empfindlichkeitsstei
gerung aufgebracht. Dabei kann man durch sputtern harte Schichten erhalten, die
auch Stoßwellen von Lithotriptoren stand halten. Wie aus der Theorie der dielektri
schen dünnen Schichten bekannt ist (Hugo Anders, "Dünne Schichten für die
Optik", Wiss. Verlagsgesell., Stuttgart, 1965, 1. Teil), wird durch Aufbringen dünner
Lagen eines Materials mit höherer oder tieferer Brechzahl der Reflexionskoeffizient
einer Grenzfläche zwischen zwei Medien vergrößert oder verkleinert. Das an der
Rückseite der Schicht reflektierte Lichtfeld interferiert dabei mit der an der Vorder
seite zurückgeworfenen Lichtwelle (sowie den mehrfach reflektierten Anteilen), und
der Reflexionskoeffizient hängt somit von der optischen Schichtdicke (Brechzahl
multipliziert mit der physischen Dicke) ab. Bringt man die Faser nun in ein Ultra
schallfeld, so wird durch den Schalldruck die Schicht elastisch verformt, was zu
einer Änderung der optischen Schichtdicke und damit zu einer Änderung des
komplexen Reflexionskoeffizienten führt. Je dicker die Schicht bzw. je mehr
Schichten der Sensor enthält, um so größer ist die Änderung des Reflexionskoeffi
zienten in Abhängigkeit vom Druck und damit die Empfindlichkeit. Gleichzeitig wird
durch die Interferenz die Änderung des Reflexionskoeffizienten durch Variation der
Brechzahl des Wassers, wie er bei herkömmlichen Sensoren der Art b) zur Anwen
dung kommt, verstärkt. Beide Prozesse überlagern sich konstruktiv, wobei bei einer
oder wenigen Schichten letzterer überwiegt. Sind jedoch viele Schichten aufgetra
gen, so liefert die Änderung der optischen Schichtdicke den dominierenden Anteil
zum Meßsignal. Die Dicken der Schichten sind so einzustellen, daß sich eine
möglichst große Steilheit der Abhängigkeit des Reflexionskoeffizienten von der
optischen Dicke bzw. der Druckamplitude einstellt. Die Dicke aller Schichten
zusammen muß dabei deutlich kleiner als die akustische Wellenlänge des zu mes
senden Ultraschallsignals bleiben. Da die typischen Dicken optischer Schichten im
Bereich λ/2 (λ: optische Wellenlänge) liegen, ist diese Bedingung allerdings sehr
unkritisch.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen niedergelegt.
Ein besonders einfaches, kostengünstiges und für Stoßwellenuntersuchungen
ausreichend empfindliches Hydrophon entsteht durch Aufbringen nur einer harten
Schicht mit hohem Brechungsindex, z. B. aus Nb₂O₅ oder TiO₂.
Die Empfindlichkeit läßt sich erhöhen, indem viele solcher Schichten mit hohem
Brechungsindex aufgetragen werden, die durch Schichten aus einem Material
niedriger Brechzahl, z. B. SiO₂, voneinander getrennt werden.
Hydrophone mit besonders hoher Empfindlichkeit lassen sich durch die
Kombination von Schichtsystemen erzeugen. Trennt man z. B. zwei
hochreflektierende Schichtsysteme durch eine dicke Schicht mit einer Brechzahl
ähnlich der der Faser, so läßt sich ein Fabry-Perot Mikro-Resonator mit hoher
Finesse erzeugen, der durch Vielstrahlinterferenz eine weitere Steigerung der
Empfindlichkeit ermöglicht. Solche Vielschicht-Hydrophone lassen sich vorteilhaft
zur Messung des Schalldrucks von Ultraschallsignalen geringer Intensität
verwenden.
Auf Grund der Temperaturabhängigkeit der Brechzahl und der Dicke der Schichten
ist insbesondere bei Vielschicht-Hydrophonen das Meßsignal von der Temperatur
abhängig. Dieser Effekt kann bei Druckmessungen durch Veränderung der
Lichtwellenlänge mit Hilfe von einfachen Regelungsschaltungen kompensiert
werden, sofern der dadurch bedingte Meßfehler zu groß wird. Andererseits ergibt
sich bei konstant gehaltener Lichtfrequenz die Möglichkeit der optischen
Temperaturmessung unter Verwendung derselben Anordnung, wie sie für die
Druckmessung zum Einsatz kommt.
Faseroptische Hydrophone verwenden die von der Ummantelung befreiten Fasern
als Sensoren. Eine solche Faser mit einem Außendurchmesser von nur 125 µm ist
überaus empfindlich gegen seitliche mechanische Belastung. Zum Schutz kann die
Sensorfaser in angespitzte Hohlkapillaren mit einem Innendurchmesser geringfügig
größer als der Außendurchmesser der Faser eingeschmolzen werden, so daß
Kapillarenspitze und Faser glatt abschließen. Danach wird der Beschichtungspro
zeß durchgeführt. Dabei geht die hohe räumliche Auflösung nicht verloren, da sie
im wesentlichen vom Durchmesser des Faserkerns bestimmt wird.
Zur Messung der Änderung des Komplexen Reflexionskoeffizienten sind mehrere
optische Anordnungen möglich, da sowohl die Amplituden- als auch die
Phasenänderungen des reflektierten Lichtes ausgewertet werden können.
Für die Messung der Amplitudenänderung wird das reflektierte Licht auf einen
Photodetektor mit hoher Bandbreite ( 100 MHz) gegeben und die Änderung der
Intensität des Lichtes mit Hilfe eines Oszilloskops bzw. Transientenrekorders
dargestellt.
Die Erfassung der Phasenänderung des reflektierten Lichtfeldes kann durch
Integration der Meßfaser in ein (externes) Interferometer geschehen oder aber
durch die Verwendung von frequenzmoduliertem Licht. Dabei wird die Frequenz
des Laserlichts mit einem Hochfrequenzsignal moduliert und das Schwebungs
signal des Trägers mit den Seitenbändern detektiert. Es enthält ein elektrisches
Signal mit der Modulationsfrequenz, in dessen Phase das Meßsignal enthalten ist.
Mit Hilfe eines doppelt balancierten Mischers kann es ins Basisband umgesetzt und
der direkten Messung durch ein Oszilloskop oder Transientenrekorder zugänglich
gemacht werden. Dieses Verfahren hat gegenüber einer Integration in ein externes
Interferometer den Vorteil, daß es störende Verschiebungen des Sensorfaserendes
durch die Druckwelle kompensiert. Gegenüber der Methode aus Anspruch 7 ver
mindert es die Störanfälligkeit gegen Veränderungen des Gleichlichtpegels, ver
meidet niederfrequentes Rauschen und ermöglicht die einfache Konstruktion von
zuverlässigen Regelschaltungen zur Kompensation von Temperatur- und anderen
Drifteffekten.
Das beschriebene Verfahren zur Erfassung der Phasenänderung des reflektierten
Lichtfeldes erfordert entweder große Modulationsfrequenzen oder einen großen
Modulationshub, um ein hohes Signal-Rausch-Verhältnis erreichen zu können.
Große Modulationsfrequenzen lassen sich mit Hilfe von Laserdioden realisieren,
die mit Höchstfrequenzsignalen betrieben werden. Einen großen Modulationshub
kann man durch Nutzung der sehr breitbandigen Emissionslinie einer Superlumi
neszenzdiode erreichen. Das Licht tritt dabei durch ein optisches Filter, dessen
Mittenfrequenz durch das Modulationssignal variiert wird. Ein solches breit
abstimmbares Filter kann durch ein Mach-Zehnder Interferometer mit einem
Gangunterschied der beiden Arme von wenigen optischen Wellenlängen herge
stellt werden. Die Abstimmung erfolgt dabei durch periodische Änderung der
optischen Wegdifferenz mit Hilfe eines elektrooptischen Modulators, der mit dem
Modulationssignal angesteuert wird.
Eine weitere Möglichkeit, ein solches Filter zu konstruieren besteht darin, ein
dünnes Kristallplättchen aus elektrooptisch aktivem Material mit optisch teildurch
lässigen Metallschichten zu versehen. Diese Metallschichten dienen einerseits als
Elektroden für das anzulegende Modulationssignal, andererseits als Spiegel für
das senkrecht einzustrahlende Laserlicht. Damit steht ein Fabry-Perot Interferome
ter mit großem freiem Spektralbereich zur Verfügung, das durch elektrooptische
Änderung der Brechzahl im Kristallplätchen abgestimmt wird.
Insgesamt verfügt die Erfindung gegenüber dem bisherigen Stand der Technik über
eine Reihe von Vorteilen.
Beschichtete faseroptische Hydrophone sind in der Lage, die Vorteile der
bisherigen Verfahren a) und b) in einer Methode bzw. Vorrichtung zu vereinen. Sie
besitzen eine hohe räumliche und zeitliche Auflösung sowie eine hohe
Empfindlichkeit bei einfachem und kostengünstigem technischen Aufbau. Sie
gestatten die Untersuchung und Charakterisierung von Ultraschallsignalen des
gesamten Leistungsbereiches und kommen dabei mit optischen Leistungen im
mW-Bereich aus, die mit sehr preiswerten Lasern erreichbar sind. Die Empfindlichkeit
kann durch die Wahl der Anzahl und der Art der Schichten an die Meßaufgabe
angepaßt werden. Die optische Reflexionsmessung kann sowohl als Intensitäts- als
auch als Phasenmessung durchgeführt werden. Dabei ist insbesondere der Einsatz
von Modulationstechniken möglich, was die Störanfälligkeit verringert und die
Meßfehler verkleinert.
Beschichtete faseroptische Hydrophone eignen sich deshalb besonders für die
Beschreibung der Wirkung und die Bestimmung der akustischen Eigenschaften von
medizinischen Ultraschallgeräten des gesamten Leistungsbereiches.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen 1-5 dargestellt und
wird im folgenden näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine senkrecht geschnittene Spitze einer Monomode Faser (1), die mit
einer Nb₂O₅-Schicht (4) der Dicke λ/4 belegt ist und in die Flüssigkeit (3) getaucht
wurde. Die Stoßwelle (5) trifft von rechts senkrecht auf die beschichtete Facette der
Faser und variiert sowohl die Dicke der Schicht als auch die Brechzahlen des
Wassers, der Schicht und der Faser. In der Folge ändert sich der komplexe
Reflexionskoeffizient an der Faserspitze für ein in die Monomode Faser
eingekoppeltes Lichtfeld (2).
In Fig. 2 ist ein Beispiel für eine optische Anordnung angegeben, mit der die
Änderung der Amplitude des reflektierten Lichtes gemessen werden kann. Als
Lichtquelle dient ein Laser (6), dessen Ausgangsstrahl über einen Strahlteiler oder
einen optischen Koppler (7) und ein Linsensystem (8) in eine Monomode Faser (1)
eingekoppelt wird, an deren Ende sich das beschichtete Hydrophon (4) befindet.
Das am Faserende reflektierte Licht wird wiederum über den Strahlteiler (7) auf
eine Photodiode (10) gegeben, die die Änderungen der Lichtintensität detektiert.
Gleichzeitig wird mit einer zweiten Photodiode (9) die Intensität des Eingangs
laserstrahls gemessen. Die Differenz der beiden Photoströme, die in einem
Transimpedanzverstärker (11) in eine Spannung umgewandelt wird, ergibt das
Meßsignal, das proportional zum Druck des Schallfeldes und weitgehend frei von
störendem Intensitätsrauschen ist. Es wird mit Hilfe eines Oszilloskops (12) oder
eines Transientenrekorders dargestellt.
In Fig. 3 ist ein Beispiel für eine optische Anordnung gezeigt, die unter Verwendung
der Modulationstechnik die Phasenänderung des reflektierten Lichtfeldes durch die
Ultraschallwelle detektiert. Die Frequenz des Lasers (6) wird mit Hilfe eines Hoch
frequenzgenerators (15) und einer geeigneten Steuereinrichtung mit der Frequenz
fmod moduliert. Der Ausgangsstrahl des Lasers wird wiederum über einen Strahltei
ler oder einen optischen Koppler (7) und ein Linsensystem (8) in eine Monomode
Faser (1) eingekoppelt, an deren Ende sich das beschichtete Hydrophon (4) befin
det. Das reflektierte Licht trifft nach Passieren des Strahlteilers (7) auf eine schnelle
Photodiode (13), deren Photostrom im Verstärker (14) in eine Spannung umgewan
delt wird. Dieses Signal wird auf einen Doppel-Gegentaktmischer (16) gegeben, der
es ins Basisband umsetzt. Als Überlagerungsoszillator dient dabei der Hoch
frequenzgenerator (15). Das Ausgangssignal des Mischers (16) ist proportional zur
Druckamplitude und wird direkt mit Hilfe eines Oszilloskops oder Transienten
rekorders dargestellt.
Fig. 4 zeigt einen Lichtwellenleiter (1), der entsprechend Anspruch 6 in eine Kapil
lare (17) eingeschmolzen und dann beschichtet wurde. Die Spitze der Kapillare und
die Faserspitze, insbesondere der Faserkern (19), schließen miteinander ab, die
Rückseite wird mit elastischem Silikon-Gummi (18) verschlossen. Innerhalb der
Kapillare liegt die Faser frei, und wird dadurch gegen störenden Seitendruckwellen
geschützt.
Mit einem Aufbau nach Fig. 2 wurde ein Muster der Erfindung getestet. Fig. 5 zeigt
im oberen Bild die Spannung U, die den zeitlichen Druckverlauf einer Stoßwelle
darstellt, gemessen mit einem beschichteten faseroptischen Hydrophon nach
Unteranspruch 2. Zum Vergleich ist im unteren Bild der Druckverlauf dargestellt,
wie er unter gleichen experimentellen Bedingungen mit einem herkömmlichen
faseroptischen Hydrophon des Verfahrens b) gemessen werden kann. Es zeigt
sich, daß die gemessene Spannung im Fall des beschichteten Hydrophons 10mal
größer ist, was sich in einem deutlich verbesserten Signal-Rausch-Verhältnis
niederschlägt.
Claims (11)
1. Faseroptisches Hydrophon mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung insbe
sondere für die Messung des Schalldrucks von Ultraschallsignalen großer und
geringer Intensität in Flüssigkeiten,
dadurch gekennzeichnet, daß die glatte oder modifizierte Endfläche eines Mo
nomode- oder Multimode-Lichtwellenleiters, die mit einer oder mehreren, vor
zugsweise durch sputtern aufgetragenen, harten, dielektrischen optischen
Schichten belegt ist, in die Flüssigkeit eingetaucht wird und die Änderung des
komplexen Reflexionskoeffizienten der Schichten oder Schichtsysteme infolge
der Druckeinwirkung dadurch gemessen wird, daß die Änderung der Amplitude
oder der Phase eines in den Lichtwellenleiter eingekoppelten und an der
Endfläche reflektierten Lichtfeldes mit einer geeigneten optischen Anordnung
detektiert wird.
2. Faseroptisches Hydrophon nach Anspruch 1 insbesondere für Stoßwellenunter
suchungen,
dadurch gekennzeichnet, daß nur eine Schicht aus einem Material mit hoher
optischer Brechzahl, z. B. Nb₂O₅, aufgetragen wird.
3. Faseroptisches Hydrophon nach Anspruch 1 insbesondere für die Messung von
Ultraschallsignalen geringerer Intensität,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere dielektrische optische Schichten mit
hoher und niedriger Brechzahl im Wechsel aufgetragen werden.
4. Faseroptisches Hydrophon nach Anspruch 1 insbesondere für die Messung von
Ultraschallsignalen sehr geringer Intensität,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Aufbringen hochreflektierender dielek
trischer oder teildurchlässiger metallischer Schichtsysteme, die durch dicke
Schichten mit Brechzahlen ähnlich dem des Lichtwellenleiters voneinander ge
trennt sind, Fabry-Perot Mikro-Resonatoren am Lichtwellenleiterende entstehen.
5. Faseroptisches Hydrophon nach Anspruch 1, 3, 4,
dadurch gekennzeichnet, daß bei konstant gehaltener Lichtfrequenz die Tempe
raturänderung der Flüssigkeit mit derselben optischen Anordnung gemessen
werden kann, wie sie bei der Druckmessung zum Einsatz kommt.
6. Faseroptisches Hydrophon nach Anspruch 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß die von der Ummantelung befreiten Lichtwellenlei
terenden zum Schutz gegen mechanische Zerstörung vor dem Beschichtungs
prozeß in angespitzte Kapillaren (17) mit einem Innendurchmesser geringfügig
größer als dem Außendurchmesser des Lichtwellenleiters eingeschmolzen
werden.
7. Faseroptisches Hydrophon nach Anspruch 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe einer optischen Anordnung, bestehend
aus einem Laser (6), einem Strahlteiler oder optischem Koppler (7) und zwei
Photodioden (9, 10), deren Photoströme voneinander abgezogen werden, die
Änderung der Amplitude des reflektierten Lichtfeldes gemessen wird.
8. Faseroptisches Hydrophon nach Anspruch 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz des Lasers (6) moduliert und mit
Hilfe eines Doppel-Gegentaktmischers (16) das durch die Photodiode (13)
detektierte Schwebungssignal des Trägers mit den Seitenbändern, welches das
Meßsignal enthält, ins Basisband umgesetzt und damit die Messung durch ein
Oszilloskop oder Transientenrekorder (12) möglich wird.
9. Faseroptisches Hydrophon nach Anspruch 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Kompensation von Temperatur- und anderen
Drifteffekten ein abstimmbarer Laser als Lichtquelle eingesetzt wird, dessen
Frequenz mit geeigneten Regelschaltungen gesteuert wird.
10. Faseroptisches Hydrophon nach Anspruch 1-6, 8,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung der Phasenänderung des reflektier
ten Lichts mit Hilfe von Modulationstechniken eine Superlumineszenzdiode
verwendet wird, deren Licht durch ein optisches Filter tritt, das aus einem
Mach-Zehnder Interferometer mit einem Gangunterschied von wenigen opti
schen Wellenlängen besteht, in dessen einem Arm sich ein elektrooptischer
Modulator befindet, mit dessen Hilfe die Mittenfrequenz des Filters moduliert
werden kann.
11. Faseroptisches Hydrophon nach Anspruch 1-6, 8,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung der Phasenänderung des reflektier
ten Lichts mit Hilfe von Modulationstechniken eine Superlumineszenzdiode
verwendet wird, deren Licht durch ein optisches Filter tritt, das aus einem beid
seitig mit optisch teildurchlässigen Metallschichten, die sowohl als Spiegel als
auch als Elektroden dienen, belegten Plättchen aus elektrooptisch aktivem
Material besteht, das als Fabry-Perot Interferometer wirkt und dessen Mitten
frequenz durch Anlegen des Modulationssignals an die beiden Metallschichten
moduliert werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995141952 DE19541952A1 (de) | 1995-11-10 | 1995-11-10 | Faseroptisches Hydrophon |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995141952 DE19541952A1 (de) | 1995-11-10 | 1995-11-10 | Faseroptisches Hydrophon |
Publications (1)
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DE19541952A1 true DE19541952A1 (de) | 1997-05-15 |
Family
ID=7777141
Family Applications (1)
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DE1995141952 Withdrawn DE19541952A1 (de) | 1995-11-10 | 1995-11-10 | Faseroptisches Hydrophon |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19541952A1 (de) |
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1995
- 1995-11-10 DE DE1995141952 patent/DE19541952A1/de not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
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