DE19741747C1 - Faseroptisches Hydrophon - Google Patents
Faseroptisches HydrophonInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein faseroptisches Hydrophon
zur Messung von Druckamplituden in flüssigen Medien durch Be
stimmung der Änderungen der Lichtreflexion an der Grenzfläche
eines in das Medium eintauchenden Lichtleiterendes.
In der Lithotripsie werden Druckpulswellen mit Stoßwellen
quellen erzeugt. Diese Pulse werden durch eine Ultraschallin
se gebündelt und erzeugen in einem Wirkort, in einem Bereich
von einigen mm3, intensive Stoß- oder Druckwellen zur Thera
pie vor allem von Steinleiden (Urologie) und Schmerzleiden
(Orthopädie). Zur Entwicklung von Druckpulssystemen und deren
Funktionsüberwachung ist es nötig und wichtig, den Druckver
lauf von der Quelle bis zum Fokus qualitativ und reproduzier
bar zu messen. In der Medizin-Geräteverordnung ist dies aus
drücklich vorgeschrieben.
Zur Messung derartiger Druckimpulse werden neben Membranhy
drophonen und piezokeramischen Sensoren bevorzugt faseropti
sche Hydrophone eingesetzt, bei denen ein Lichtleiterende in
das flüssige Medium, in dem die Druckamplituden bestimmt wer
den sollen, eintaucht. Eine über eine Weiche in den Lichtlei
ter eingespeiste Lichtstrahlung wird am eingetauchten Stir
nende reflektiert und nach Auskupplung über die Weiche gemes
sen, wobei die Reflexion in Abhängigkeit von der Dichte des
flüssigen Mediums an der Stirnfläche und damit in Abhängig
keit von den dort herrschenden Druckamplituden erfolgt. Vor
allem im Zugbereich kann durch Abreißen des Wasserfilms es zu
einem Signalabriß kommen. Dadurch erhöhen sich zum einen die
Meßzeiten und darüber hinaus wird die Glasfaserspitze im Lau
fe einiger hundert Stoßwellen zerstört und muß neu präpariert
werden.
In der DE 195 41 952 A1 und der DE 38 02 024 A1 sind faser
optische Hydrophone beschrieben, bei denen jeweils die Stirn
fläche des Lichtleiterendes nicht unmittelbar vom Druck be
aufschlagt wird. Im Falle der DE 195 41 952 A1 ist nämlich an
der Faserstirnfläche eine Beschichtung vorgesehen. Im Falle
der DE 38 02 024 A1 befindet sich die Faserstirnfläche inner
halb eines mit einer Flüssigkeit gefüllten Ballons. Die
Schicht im Falle der DE 195 41 952 A1 kann ferner als Fabry-
Perot-Resonator wirken.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein faser
optisches Hydrophon zu schaffen, das eine höhere Standzeit
besitzt und gleichzeitig eine geringere Gefahr eines Signal
abrisses aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem
faseroptischen Hydrophon der eingangs genannten Art vorge
sehen, daß zumindest die Stirnfläche der Glasfaser des Licht
leiterendes durch Behandeln mit einer hydrophilen Lösung
hydrophiliert ist, insbesondere in der Weise, daß das Ende
der Glasfaser mit einem Aminosilan-Haftvermittler beschichtet
ist.
Durch die Hydrophilisierung des Glasfaserendes läßt sich der
Kontaktwinkel auf Werte unter 10° reduzieren - gegenüber Kon
taktwinkeln von normalem Glas in der Größenordnung von 65° -
was eine bessere Ankopplung der wäßrigen Phase an das Licht
leiterende bewirkt und ein vorzeitiges Abreißen auch einer
Zugwelle des Ultraschallimpulses verhindert.
Die erfindungsgemäß bevorzugte Verwendung eines Aminosilan-
Haftvermittlers nutzt die hohe Hydrophilität primärer organi
scher Aminogruppen, wobei besonders günstig noch hinzu kommt,
daß derartige primäre organische Aminogruppen im Gegensatz zu
Hydroxylgruppen eine Oberfläche dauerhaft hydrophilisieren
können, wenn sie durch chemische Bindungen auf der Oberfläche
fest verankert sind. Aminosilane, welche üblicherweise als
Haftvermittler für Lacke auf Siliziumoberflächen verwendet
werden, verfügen über reaktive Gruppen, mit denen sie sich
mit SiOH-Gruppen auf Silizium, Glas oder Keramiken verankern
können. Außerdem können sie aus wäßrig-alkoholischer Lösung
durch einen einfachen, kostengünstigen Tauchvorgang in mono
molekularen Schichten auf Gläser aufgebracht werden.
In Weiterbildung der Erfindung ist daher vorgesehen, daß das
Glasfaserende wenigstens einmal in die Lösung getaucht und
nach Abtropfen mit Heißluft getrocknet wird, um eine ge
wünschte dünne Schicht des Aminosilan-Haftvermittlers zu er
zielen.
Vorteilhafterweise läßt sich hier eine Lösung einsetzen, die
aus 0,5 Gew.% eines Aminosilans, insbesondere N-(2-Ami
noethyl)-3-aminopropyl-methyldimethoxysilans, 95 Gew.% Metha
nol und 5 Gew.% Wasser besteht.
Diese Lösung läßt man nach der Zubereitung vorzugsweise etwas
altern, ehe das Glasfaserende eines faseroptischen Hydrophons
wie vorstehend beschrieben damit behandelt wird. Messungen
des Kontaktwinkels einer ebenso behandelten Glasscheibe (aus
dem gleichen Material wie die Glasfaser) ergeben sehr nied
rige Werte zwischen 5 und 10°, die auch nach mehreren Tagen
Lagerung der Folie an normaler Luft erhalten bleiben, unab
hängig davon, ob die Luft trocken oder feucht ist. Selbst das
Eintauchen in das flüssige Medium, z. B. in Wasser, führt
nicht, oder jedenfalls erst sehr langsam, zu einer Aufhebung
der Hydrophilisierung.
Claims (8)
1. Faseroptisches Hydrophon zur Messung von Druckamplituden
in flüssigen Medien durch Bestimmung der Änderungen der
Lichtreflexion an der Grenzfläche eines in das Medium eintau
chenden Lichtleiterendes, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest die Stirnfläche der Glasfa
ser des Lichtleiterendes durch Behandeln mit einer hydrophi
len Lösung hydrophiliert ist.
2. Faseroptisches Hydrophon nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ende der Glasfaser
mit einem Aminosilan-Haftvermittler beschichtet ist.
3. Faseroptisches Hydrophon nach Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, daß der
Aminosilan-Haftvermittler eine alkoholisch/wässrige Lösung
eines Aminosilans des Typs R1-NH-R2-Si(O-R3)(R4)(R5) ist, wo
bei R1 = H, Alkyl, Aminoalkyl, Hydroxyalkyl, R2 = Alkyl, R3 =
Alkyl; R4 und R5 = Alkyl, Alkoxy, cyclische Alkyl- oder
Alkoxygruppe, insbesondere N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyl
methyldimethoxy-silan, bedeuten.
4. Verfahren zur Herstellung eines faseroptischen Hydrophons
nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Glasfaserende wenigstens einmal
in die hydrophile Lösung getaucht und nach dem Abtropfen mit
Heißluft getrocknet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lösung aus 0,1-10
Gew.% eines Aminosilans und 1-10 Gew.% Wasser in einem Alkohol
besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lösung aus 0,5% eines
Aminosilans und 5 Gew.% Wasser in einem Alkohol besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lösung als Aminosilan N-
(2-Aminoethyl)-3-aminopropyl-methyldimethoxysilans enthält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die
Lösung als Alkohol Methanol, Ethanol oder Isopropynol ent
hält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997141747 DE19741747C1 (de) | 1997-09-22 | 1997-09-22 | Faseroptisches Hydrophon |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997141747 DE19741747C1 (de) | 1997-09-22 | 1997-09-22 | Faseroptisches Hydrophon |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19741747C1 true DE19741747C1 (de) | 1998-08-20 |
Family
ID=7843205
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997141747 Expired - Fee Related DE19741747C1 (de) | 1997-09-22 | 1997-09-22 | Faseroptisches Hydrophon |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19741747C1 (de) |
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-
1997
- 1997-09-22 DE DE1997141747 patent/DE19741747C1/de not_active Expired - Fee Related
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CN102240510B (zh) * | 2011-05-18 | 2013-10-09 | 浙江大学 | 一种超亲水聚偏氟乙烯膜的制备方法 |
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