DE19707358C2 - Resonanzkörper von Stabspielen,insbesondere Glockenspiele oder Xylophone - Google Patents

Resonanzkörper von Stabspielen,insbesondere Glockenspiele oder Xylophone

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Description

Die Erfindung betrifft einen Resonanzkörper von Stabspielen, insbesondere Gloc­ kenspiele oder Xylophone, der mit schulterstückartigen Zapfen zur Halterung von Klangstäben versehen ist, wobei die Zapfen jeweils einen auf einen Schaft ange­ ordneten Kopf und einen Steckfuß besitzen.
Für derartige Resonanzkörper sind Zapfen bekannt, die aus einem weichen Kunststoffmaterial, z. B. Weich-PVC, bestehen, in das ein den Aufsteckkopf für einen Klangstab darstellender Stahlstift eingegossen ist. Aufgrund des Weichma­ terials sowohl der Stahlstift-Umhüllung als auch des Steckfußes sind diese Zapfen allerdings verschleißanfällig, da beim Abnehmen oder Aufsetzen der Klangstäbe auf den Resonanzkörper die Klangstäbe unvermeidlich über die Weichmaterial- Umhüllung gleiten; zudem sind sie nicht auszugssicher, weil der weiche Steckfuß keinen ausreichenden Widerstand bietet. Die in sich instabilen Steckfüße bzw. Zapfen können sich beim Lagern und Transportieren verformen und erfordern für ihre Anbringung an dem Resonanzkörper eine manuelle Montage.
Durch die DE 29 27 924 A1 ist eine Stabauflage zur Unterstützung der Klangstäbe von Stabspielen bekanntgeworden, die im wesentlichen eine kreuzförmige Kontur besitzt, die eine Querstrebe und ein aufrechtes Mittelteil aufweist. Die mit dem Mittelteil einstückige Querstrebe besitzt in der Nähe ihrer Schulterenden Auflagenoppen sowie einen zwischen den beiden Auflagenoppen hochstehenden Halte­ stift für den Klangstab. Als Bestandteil der Querstrebe - und zwar des Mittelteils - schließt sich nach unten hin einstückig ein Fußteil an. Ein von unten, d. h. dem Fußteil her bis in den Haltestift hochgeführter starrer Bolzen (z. B. ein Drahtstift) dient zur Aus- bzw. Versteifung der Stabauflage. Diese gesamte einstückige Bau­ einheit, d. h. die Querstrebe mit den Auflagenoppen samt Mittel- und Fußteil, be­ steht aus einem elastischen Material, beispielsweise Weichgummi oder Weich­ kunststoff. Der in dieses weichelastische Bauteil hineinragende Bolzen wird somit - bis auf den in einen Klangstabträger einzusteckenden freien Vorkragabschnitt - vollständig von einem Weichmaterial umhüllt.
Bei einer anderen Ausführung ist es bekannt, als Unterlage für die Klangstäbe an beiden Seiten entlang der Hohlraumöffnung des Resonanzkörpers Filzstreifen mit in den gewünschten festen Abständen voneinander angeordneten Zapfen aus ei­ nem harten, widerstandsfähigen Material vorzusehen. Bei diesen Zapfenbändern tritt zwar beim Abnehmen bzw. Aufsetzen der Klangstäbe auf den Zapfen kein Verschleiß auf, jedoch müssen die Zapfenbänder speziell auf die jeweilige Länge des Rahmen bzw. Resonanzkörpers hergestellt werden; bei wechselnden To­ numfängen sind daher jeweils gesonderte Zapfenbänder von entsprechend unter­ schiedlicher Länge notwendig, die insgesamt montiert werden müssen. Eine wie für die Filzstreifen beschriebene Teilevielfalt mit einer schwierigen bzw. aufwendi­ gen Handhabung und Montage ergibt sich bei ebenfalls bekannten Bändern aus Weich-PVC als Unterlage zwischen dem Resonanzkörper und den Klangstäben. Diese Weich-PVC-Bänder sind mit voneinander beabstandeten Nägeln bestückt, die von separaten Weichgummihüllen umschlossen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen gattungsgemäßen Resonanz­ körper einen Zapfen anderer Art zu schaffen, der sich einfacher herstellen und handhaben, sich insbesondere auch maschinell in den Resonanzkörper eindrüc­ ken läßt, und der trotz einer Weichelastizität verschleißfest sowie auszugsfest ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zapfen aus einen den Kopf und den Steckfuß bildenden verformungssteifen Kern bestehen, der nur bereichsweise, und zwar zumindest einerseits in einem Kontaktbereich zu dem Resonanzkörper und andererseits zu einem Klangstab mit einer weichelastischen Auflage versehen ist. Bei dem erfindungsgemäßen, in einfacher Weise spritz­ gießtechnisch aus zwei verschiedenen Materialien einstückig herzustellenden Zapfen lassen sich mehrere Vorteile gleichzeitig erreichen. Es liegt ein Einzelteil vor, das ein maschinelles Eindrücken, z. B. mittels Roboter, der in der Zuführung zuvor selektierten Zapfen in den Resonanzkörper ermöglicht, der mit entspre­ chenden Stecköffnungen vorbereitet ist. Trotz der somit möglichen Einzelteil- Montage bietet der Zapfen dennoch gezielt unterschiedliche, gewünschte Eigen­ schaften.
Denn durch die weichelastische Auflage, die nach einer Ausgestaltung der Erfindung eine Teil-Länge des Kopfschaftes umschließt und das Schulterstück überdeckt sowie jede Schulter zum Resonanzkörper hin mit einem Fortsatz durchdringt, wird ein Doppeleffekt erreicht, nämlich einerseits verhindert, daß der harte Kern des Zapfens in Kontakt mit dem Resonanzkörper gelangt und andererseits zugleich einem aufzusteckenden Klangstab eine abgedämpfte Unterlage geboten. Da der den Kopf- und den Steckfuß einschließende Kern des Zapfens aber aus einem Hartmaterial besteht, das Verformungen beim Lagern und beim Transport verhindert, dennoch aber so flexibel ist, daß keine Bruchgefahr besteht, werden weiterhin auch die Verschleißfe­ stigkeit und die Auszugssicherheit des Zapfens verbessert.
Es wird vorgeschlagen, daß diametral zu jedem den abgedämpften Kontaktbereich zu dem Resonanzkörper definierenden Fortsatz eines jeden Zapfens ein Auflagenoppen angeordnet ist. Damit liegen auf den Noppen der Auflagen die Klangstäbe und über die Fortsätze der Auflagen die Zapfen selbst auf dem Resonanzkörper auf.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Steckfuß des Zapfens mit einer Schlitzöffnung ausgebildet ist. Der Steckfuß soll durch diese Maßnahme begrenzt nachgiebig gemacht werden, so daß er sich in eine kleiner als der Steckfuß selbst bemessene Stecköffnung des Resonanzkörpers eindrücken läßt und sich danach dann aber wieder in seine Ausgangslage zurückstellt. Der Zapfen läßt sich auf diese Weise auszugssicher in dem Resonanzkörper festlegen, was vorteilhaft durch eine Rastwulst am Steckfuß begün­ stigt wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung näher erläutert ist. Es zeigen:
Fig. 1 in der Draufsicht einen Resonanzkörper eines Stabspieles, der noch nicht vollständig mit Klangstäben bestückt ist;
Fig. 2 in vergrößerten Maßstab die Gesamtansicht eines Zapfens zur Halterung von Klangstäben auf den in Fig. 1 gezeigten Resonanzkörper;
Fig. 3 den Zapfen gemäß Fig. 2 in der Draufsicht;
Fig. 4 den Zapfen gemäß Fig. 2 im Längsschnitt, hier in einem kleineren Maßstab.
Ein in Fig. 1 gezeigter, im wesentlichen rechteckiger Rahmen bzw. Resonanzkörper 1 eines Stabspieles weist in seiner Deckplatte 2, d. h. oberhalb des Hohlraumes des Resonanzkörpers 1 eine sich von rechts nach links weitende Ausnehmung 3 auf. Entlang der Längsseiten der Ausnehmung 3 sind Stecköffnungen 4 vorgesehen, in die zur Halterung von Klangstäben 5 - in Fig. 1 ist am linken Ende des Resonanzkörpers 1 lediglich eine Teilbestückung dargestellt - Zapfen 6 eingesteckt werden. Der Vierkant-Querschnitt der Stecköffnungen 4 begünstigt ein ausgerichtetes Eindrücken der Zapfen 6 sowie deren verdrehsicheren Sitz.
Jeder Zapfen 6 ist zwar einstückig, damit leicht zu handhaben und auch maschinell von einem Roboter in die Stecköffnungen 4 einzu­ drücken, besteht aber dennoch aus zwei unterschiedlichen Materia­ lien, von denen das eine einen verformungssteifen Kern 7 und das andere eine weichelastische Auflage 8 bildet, wie aufgrund der unterschiedlichen Schraffierung in Fig. 4 deutlich zu erkennen ist. Der Kern 7 umfaßt einen sich nach unten hin erstreckenden Steckfuß 9 und einen sich im Anschluß an einen Übergang in Form eines Schul­ terstückes 10 nach oben hin erstreckenden Schaft 11 mit einem darauf ausgebildeten Kopf 12. Die weichelastische Auflage 8 umschließt eine Teillänge des Kopfschaftes 11 und überdeckt im übrigen beide Schultern des Schulterstückes 10. An seiner Oberseite ist die weichela­ stische Auflage 8 mit zwei Noppen 13 versehen, die mit einem Fort­ satz 14 jeweils eine Schulter des Schulterstückes 10 durchdringen (vgl. Fig. 4) und daher in der Einbaulage der Zapfen 6 gemäß Fig. 1 dem Resonanzkörper 1 mit einem dämpfenden Kontaktbereich 15 aufliegen.
Der aus dem Hartmaterial bestehende Steckfuß 9 der Zapfen 6 ist mit einer Schlitzöffnung 16 ausgebildet, die es ermöglicht, daß der Zapfen 6 mit seinem Steckfuß 9 in die kleiner bemessene Stecköffnung 4 des Resonanzkörpers 1 eingedrückt werden kann. In der Einbaulage nimmt der Steckfuß 9 dann wieder seine Ausgangsform an, so daß der Zapfen 6 auszugssicher in dem Resonanzkörper 1 angeordnet ist; die - lediglich unter Einsatz einer Zange zu überwindende - Auszugs­ sicherheit wird noch durch eine Rastwulst 17 am Steckfuß 9 unter­ stützt.
Die maschinell in den Resonanzkörper 1 eindrückbaren Zapfen 6 besitzen durch den verformungssteifen, harten Kern 7 einerseits eine hohe Verschleißfestigkeit in den Abschnitten, die beim Abnehmen bzw. Anbringen der Klangstäbe 5 am meisten beansprucht sind, nämlich im Bereich des Kopfes 12. Andererseits sorgt die weichelastische Auflage 8 für eine Dämpfung sowohl der auf den Noppen 13 aufliegen­ den Klangstäbe 5 als auch der Zapfen 6 selbst in Bezug auf den Resonanzkörper 1.

Claims (5)

1. Resonanzkörper von Stabspielen, insbesondere Glockenspiele oder Xylo­ phone, der mit schulterstückartigen Zapfen zur Halterung von Klangstäben versehen ist, wobei die Zapfen jeweils einen auf einen Schaft angeordneten Kopf und einen Steckfuß besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (6) aus einem den Kopf (12) und den Steckfuß (9) bilden­ den verformungssteifen Kern (7) bestehen, der nur bereichsweise, und zwar zumindest einerseits in einem Kontaktbereich (15) zu dem Resonanz­ körper (1) und andererseits zu einem Klangstab (5), mit einer weichelasti­ schen Auflage (8) versehen ist.
2. Resonanzkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weichelastische Auflage (8) eine Teillänge des Kopf­ schaftes (11) umschließt und das Schulterstück (10) des Kerns (7) überdeckt sowie jede Schulter zum Resonanzkörper (1) mit einem Fortsatz (14) durchdringt.
3. Resonanzkörper nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen diametral zu jedem Fortsatz (14) angeordneten Auflage­ noppen (13).
4. Resonanzkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckfuß (9) des Zapfens (ö) mit einer Schlitzöffnung (16) ausgebildet ist.
5. Resonanzkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckfuß (9) des Zapfens (6) eine Rastwulst (17) auf­ weist.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US11069330B2 (en) 2019-09-16 2021-07-20 SONOR GmbH Tone bar of a percussion instrument and associated connecting element
US11295711B2 (en) 2019-12-20 2022-04-05 SONOR GmbH Percussion instrument with at least two tone bars
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