DE19706690C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenmodifizierung von für Beschichtungs- bzw. Dichtungsmassen verwendbaren Kunststoffpulverteilchen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenmodifizierung von für Beschichtungs- bzw. Dichtungsmassen verwendbaren KunststoffpulverteilchenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Oberflächenmo
difizierung von für Beschichtungs- bzw. Dichtungsmassen verwend
baren Kunststoffpulverteilchen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Sie
hat auch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zum
Gegenstand.
Ein derartiges Verfahren bzw. eine derartige Vorrichtung sind
aus DE 43 25 377 C1 bekannt. Dabei ist in der Niederdruckkammer
eine Drehtrommel vorgesehen, die das zu behandelnde Kunststoff
pulver aufnimmt. In der Drehtrommel ist stationär eine Stab
elektrode zur Plasmaerzeugung angeordnet, wobei die aus Metall
bestehende Trommel die Gegenelektrode bildet. Für die stationäre
Stabelektrode sind elektrisch isolierende Durchführungen in der
Stirnwand der Drehtrommel notwendig, ferner Durchführungen für
die Gaszufuhrleitungen. Die bekannte Vorrichtung weist damit
einen ziemlich komplizierten Aufbau auf.
Auch weist das mit einer solchen Stabelektrode erzeugte Plasma
nur einen relativ geringen Ionisierungsgrad auf. Zwar ist es
aus DE 41 41 805 A1 bekannt, an der Niederdruckkammer außen ein
Magnetron, also eine Mikrowellenquelle mit einem mikrowellen
durchlässigen Fenster anzuordnen, über das die Mikrowelle in die
Kammer und damit in die Drehtrommel eingespeist wird. Damit
kann zwar ein wesentlich höherer Ionisierungsgrad erreicht wer
den, jedoch muß die Drehtrommel ihrerseits aus einem mikrowel
lendurchlässigen Material, beispielsweise Quarzglas, bestehen.
Diese Vorrichung ist daher für eine großtechnische Anlage viel
zu kostspielig.
Erhebliche Probleme treten bei den bekannten Vorrichtungen je
doch vor allem dadurch auf, daß, wenn das Kunststoffpulver in
die Drehtrommel gegeben worden ist, die sehr feinen Kunststoff
teilchen in der Drehtrommel beim Evakuieren der Niederdruckkam
mer mit dem Abgasstrom mitgerissen werden und sich in den Lagern
der Drehtrommel, den Zuführungen, Ventilen und dgl. festsetzen.
Die bekannten Vorrichtungen besitzen daher eine sehr kurze
Standzeit und erfordern einen entsprechend hohen War
tungsaufwand. Zudem wird durch das abgesaugte Kunststoffpulver
die Ausbeute wesentlich verringert. Darüber hinaus bedarf es
Filter und dgl. Einrichtungen, um zumindest einen Teil des aus
der Drehtrommel gesaugten Kunststoffpulvers wieder aufzufangen.
Zwar kann dem Absaugen der Kunststoffpulverteilchen mit dem Abgasstrom
dadurch entgegengetreten werden, daß die Niederdruckkammer sehr
langsam evakuiert wird. Dadurch wird jedoch die Prozeßdauer
derart verlängert, daß ein großtechnisches Verfahren nicht mehr
durchführbar ist.
Das nach einem solchen Verfahren modifizierte Kunststoffpulver wird für
Beschichtungs- und Dichtungsmassen verwendet, bei denen die Kunststoffpul
verteilchen in einer flüssigen Phase dispergiert sind. Durch die
Plasmabehandlung wird die Oberfläche der Kunststoffpulverteilchen der
art modifiziert, daß sie eine entsprechende Dispergierbarkeit in
der flüssigen Phase erhalten.
Da die spezifische Oberfläche mit abnehmender Teilchengröße zu
nimmt, sollen die Kunststoffpulverteilchen eine möglichst geringe Teil
chengröße besitzen. So wird beispielsweise für ein Beschich
tungs- und Dichtungsmaterial für den Unterbodenschutz von Kraft
fahrzeugen ein mikronisches Kunststoffpulver mit einer Teilchen
größe von 1 bis 10 µm verlangt. Das geschilderte Problem der be
kannten Vorrichtungen mit einer Drehtrommel durch die Feinheit
des Kunststoffpulvers beim Evakuieren der Niederdruckkammer läßt sich mit
einem derart feinen Kunststoffpulver schon gar nicht mehr meistern.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dem
auch sehr feine Kunststoffpulverteilchen in einem Plasma mit einem hohen
Durchsatz intensiv und mit hoher Ausbeute unter Verwendung einer
einfach aufgebauten Vorrichtung mit hoher Standzeit an ihrer
Oberfläche modifiziert werden können.
Dies wird erfindungsgemäß mit dem in Anspruch 1 gekennzeichneten
Verfahren erreicht. In den Ansprüchen 2 bis 6 sind vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens angegeben. Im
Anspruch 7 ist eine bevorzugte Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens gekennzeichnet, welche durch die
Ansprüche 8 bis 13 in vorteilhafter Weise weiter ausgebildet
wird.
Bei der vorliegenden Erfindung wird also zur Bewegung der Kunststoffpul
verteilchen ausschließlich die Gravitation genutzt, wodurch in
einfacher Weise ein Kontakt der einzelnen Kunststoffpulverteilchen mit
dem Plasma ermöglicht wird. Da die Fallcharakteristik von Kunststoffpul
vern im Vakuum der in der Atmosphäre gleich ist eine ausrei
chende lange Kontaktzeit gewährleistet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst die Nieder
druckkammer zusammen mit dem Vorratsbehälter evakuiert. Dann
wird Prozeßgas zugeführt, wobei ein vorgegebener Unterdruck
eingestellt wird. Anschließend wird das Plasma erzeugt. Dann
läßt man das Kunststoffpulver von einer Zuführung im oberen Bereich der
Niederdruckkammer im freien Fall nach unten rieseln, wo es in
einem Behälter aufgefangen wird. Damit befindet sich in der
Niederdruckkammer kein Kunststoffpulver, wenn diese evakuiert wird. Ein
Absaugen von Kunststoffpulverteilchen mit dem Abgasstrom beim Evakuieren
ist so verhindert und damit eine hohe Ausbeute gewährleistet.
Während des Prozesses wird das verbrauchte Prozeßgas ständig ab
gesaugt, um den vorgegebenen Unterdruck zu halten. Der hierdurch
bedingte Gasstrom ist sehr schwach, so daß bei geeigneter Kam
mergröße kein Absaugen von Kunststoffpulver während dieser Phase erfolgt.
Durch konstruktive Maßnahmen, wie den Anschluß der Pumpleitung
an den oberen Bereich der Niederdruckkammer mit einem hinrei
chenden Abstand von der Kunststoffpulverzufuhreinrichtung wird dies zu
sätzlich verhindert.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens besteht im wesentlichen aus einer Niederdruckkammer, die
über wenigstens eine Pumpleitung mit einer Vakuumpumpe verbunden
ist und in die wenigstens eine Gaszufuhrleitung führt. Um die
Niederdruckkammer sind Magnetrone, also Mikrowellenquellen
angeordnet, wobei in der Kammerwand mikrwowellendurchläßige
Fenster zum Einspeisen der Mikrowelle in die Niederdruckkammer
vorgesehen sind. Daneben sind die Zufuhreinrichtung für das
Pulver im oberen Bereich der Niederdruckkammer sowie der Behäl
ter im unteren Bereich der Niederdruckkammer vorgesehen, der
das herabrieselnde Kunststoffpulver aufnimmt. Es können zwei oder mehrere
Magnetrone in gleicher Höhe oder in unterschiedlichen Höhen am
Umfang der Kammer angeordnet sein.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist also relativ einfach auf
gebaut, insbesondere ohne mechanisch bewegte Teile. Dadurch
wird eine hohe Standzeit ermöglicht.
Beim Herabfallen werden die Kunststoffpulverteilchen weitgehend verein
zelt. Damit ist praktisch ihre gesamte Oberfläche dem Plasma
ausgesetzt. Da die Kunststoffpulverteilchen beispielsweise durch elektro
statische Anziehungskräfte aneinander haften können, werden sie
vorzugsweise vor dem Herabrieseln getrennt, beispielsweise indem
sie durch ein Sieb vereinzelt werden.
Die Intensität der Plasmabehandlung der Kunststoffpulverteilchen kann
durch die Höhe der Niederdruckkammer, also der Fallstrecke ge
regelt werden, ferner durch die Zahl und Leistung der Magnetro
ne, die um die Wand der Niederdruckkammer angeordnet sind. Die
Fallstrecke kann in sehr weiten Grenzen schwanken, beispiels
weise zwischen 20 cm und 5 m und mehr.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können beliebige für Be
schichtungs- bzw. Dichtungsmassen verwendbare Kunststoffpulvermaterialien
an ihrer Oberfläche modifiziert werden. Vorzugsweise werden je
doch Kunststoffpulver behandelt,
die keine polaren Gruppen aufweisen, insbesondere Polyethylen-
oder Polypropylenpulver. Das Polyethylen kann dabei LDPE, LLDPE
oder HDPE sein.
Bisher wurde als Beschichtungs- und Dichtungsmaterial für den
Unterbodenschutz von Automobilen vor allem PVC-Plastisol einge
setzt. Aus Umweltschutzgründen soll jedoch in Zukunft das PVC
durch andere Kunststoffe, insbesondere Polyethylen ersetzt wer
den. Polyethylen ist jedoch nicht polar und damit in flüssiger,
insbesondere wässriger Phase schlecht benetz- bzw. dispergier
bar. Diese Dispergierbarkeit kann den Polyethylen nun durch die
Oberflächenmodifizierung im Niederdruckplasma nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren verliehen werden.
Dazu kann ein Edelgasplasma, beispielsweise Argon, verwendet
werden, das zu einer Aktivierung der Oberfläche der Kunststoff
teilchen führt oder ein reaktives Gas bzw. Gasgemisch, wie Sau
erstoff, Stickstoff, Ammoniak, Distickstoffmonoxid, Kohlendi
oxid, Schwefeldioxid, Schwefeltrioxid, Aceton usw., um polare
Gruppen an der Oberfläche der Kunststoffteilchen zu bilden bzw.
auf diese aufzupfropfen. Auch ist es möglich, die Kunststoff
teilchen vor dem Aufpfropfen erst in einem Edelgasplasma zu ak
tivieren.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können extrem kleine
Kunststoffteilchen an ihrer Oberfläche modifiziert werden. Bei
spielsweise kann die Teilchengröße 0,1 bis 1000 µm betragen.
Vorzugsweise werden erfindungsgemäß jedoch Kunststoffteilchen
mit einer Teilchengröße von weniger als 100 µm behandelt. So
werden für das Beschichtungs- und Dichtungsmaterial für den Un
terbodenschutz von Automobilen vorzugsweise Polyethylen-Pulver,
insbesondere LDPE-Pulver mit einer Teilchengröße von weniger als
20, insbesondere weniger als 10 µm eingesetzt.
Bei der Plasmaerzeugung durch Mikrowellen wird im allgemeinen
ein optimaler Ionisierungsgrad bei einem Druck von 0,1 bis 10
Millibar, insbesondere 1 bis 2 Millibar erreicht. Ein derart
niedriger Druck läßt sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne weiteres ein
stellen und aufrecht erhalten.
Da Kunststoffteilchen, insbesondere aus thermoplastischen
Kunststoffen, wie Polyethylen, einen relativ niedrigen Erwei
chungsgrad besitzen können, muß die thermische Belastung durch
das Plasma deutlich unter dem Erweichungspunkt des Kunststoffs
gehalten werden. Dies wird durch ein nicht thermisches Nieder
druckplasma mit Teilchentemperaturen der reaktiven Teilchen im
Bereich von 40°C bis 80°C, insbesondere etwa 60°C gewährlei
stet.
Als Mikrowellenquellen werden vorzugsweise Magnetrone mit einer
Standardfrequenz von 2,45 GHz verwendet.
Wie erwähnt, wird während der Plasmabehandlung der durch die
Niederdruckkammer rieselnden Kunststoffteilchen kontinuierlich
Prozeßgas zugeführt, beispielsweise in einer Menge von 1 cm3
bis 1 oder mehr Liter pro Minute. Das verbrauchte Prozeßgas
wird über die an den oberen Bereich der Niederdruckkammer ange
schlossene Pumpleitung mit gleicher Geschwindigkeit abgesaugt,
so daß der vorgegebene Druck in der Niederdruckkammer, der vor
zugsweise zwischen 0,1 und 10 Millibar liegt, aufrecht erhalten
bleibt.
Während die Pumpleitung in den oberen Bereich der Niederdruck
kammer oberhalb der Mikrowellenquellen mündet, mündet die Gas
zuleitung bzw. Gaszuleitungen unterhalb der Mikrowellenquellen
in die Niederdruckkammer. Damit ist das in der Niederdruckkam
mer langsam nach oben steigende Prozeßgas der vollen Ionisie
rungsleistung der um die Niederdruckkammer angeordneten Mikro
wellenquellen ausgesetzt und kann im Gegenstromprinzip zur Kunststoffpulverbewegung
optimal mit der Oberfläche der Kunststoffpulverteilchen rea
gieren.
Das Kunststoffpulver wird der Niederdruckkkammer von einem Kunststoffpulvervorlage
behälter zugeführt, der oberhalb der Niederdruckkammer angeord
net ist. Der Kunststoffpulvervorlagebehälter ist entweder direkt oder
beispielsweise über die Niederdruckkammer oder die Pumpleitung
indirekt mit der Vakuumpumpe verbunden.
Der Kunststoffpulvervorlagebehälter kann damit evakuiert und auf den
gleichen Druck eingestellt werden, wie die Niederdruckkammer.
Die direkte oder indirekte Verbindung des Kunststoffpulvervorlagebehäl
ters mit der Vakuumpumpe ist so ausgebildet, daß er so langsam
evakuiert werden kann, daß kein nennenswerter Anteil des Kunststoffpul
vers mit abgesaugt wird. Auch weist der Kunststoffpulvervorlagebehälter
gegenüber der Niederdruckkammer ein viel kleineres Volumen auf,
so daß er selbst bei einer geringen Sauggeschwindigkeit hinrei
chend schnell evakuierbar ist.
In der Verbindungsleitung von dem Kunststoffpulvervorlagebehälter zu der
Vakuumpumpe kann zudem ein Filter vorgesehen sein. Bei der er
findungsgemäßen Vorrichtung wird also allenfalls etwas unbehan
deltes Kunststoffpulver abgesaugt, bevor es in die Niederdruckkammer ein
tritt, jedoch kein bereits modifiziertes Kunststoffpulver. Bezogen auf
das der Niederdruckkammer zugeführte Kunststoffpulver, ist damit eine ho
he Ausbeute gewährleistet.
Zwischen dem Kunststoffpulvervorlagebehälter und der Niederdruckkammer
ist eine Dosiereinrichtung vorgesehen, mit der zugleich der
Kunststoffpulvervorlagebehälter von der Niederdruckkammer getrennt werden
kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann chargenweise oder kontinu
ierlich durchgeführt werden. Zum kontinuierlichen Betrieb sind
vorzugsweise mindestens zwei Kunststoffpulvervorlagebehälter und minde
stens zwei Aufnahmebehälter für das modifizierte Kunststoffpulver vorge
sehen. Sowohl die beiden Kunststoffpulvervorlagebehälter wie die beiden
Aufnahmebehälter sind dabei jeweils in einer Behälterkammer
vorgesehen, die von der Niederdruckkammer getrennt werden kann.
Das heißt, jede der beiden Behälterkammern für die beiden Kunststoffpul
vervorlagebehälter und jede der beiden Behälterkammern für die
beiden Aufnahmebehälter ist jeweils getrennt von der anderen
Behälterkammer und der Niederdruckkammer evakuier- und belüft
bar. Auf diese Weise kann während des Betriebs der Vorrichtung
einer der beiden Vorlagebehälter neu beschickt und einer der
beiden Aufnahmebehälter entnommen werden, während vom anderen
Vorlagebehälter Kunststoffpulver in die Niederdruckkammer rieselt, wel
ches mit dem anderen Aufnahmebehälter aufgenommen wird.
Nachstehend ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vor
richtung anhand der Zeichnung näher erläutert, deren einzige
Figur eine schematische Darstellung der Vorrichtung zeigt.
Danach ist in einem Niederdruckbehälter 1 eine Niederdruckkam
mer 2 vorgesehen, in der ein Plasma erzeugt wird. Dazu sind am
Umfang des Niederdruckbehälters 1 an gegenüberliegenden Seiten
zwei Magnetrone 3 angeordnet, die mit einem mikrowellendurchläs
sigen Fenster 4, beispielsweise aus Quarzglas oder Keramik,
versehen sind, durch die die Mikrowellenstrahlung in die Nie
derdruckkammer 2 eingespeist wird.
Auf dem Niederdruckbehälter 1 ist eine Kunststoffpulverzufuhreinrichtung
6 mit einem Kunststoffpulvervorlagebehälter 5 vorgesehen. Zwischen dem
Kunststoffpulvervorlagebehälter 5 und der Niederdruckkammer 2 weist die
Kunststoffpulverzufuhreinrichtung 6 eine Dosiereinrichtung 7 auf. Mit der
Kunststoffpulverzufuhreinrichtung 6 wird das Kunststoffpulver etwa der Mitte, also
im Bereich der Längsachse der Niederdruckkammer 2 zugeführt.
Im unteren Bereich der Niederdruckkammer 2 ist ein Kunststoffpulverauf
nahmebehälter 8 vorgesehen. Eine Pumpleitung 9 ist im Abstand
von der Kunststoffpulverzufuhreinrichtung 6 an den oberen Bereich der
Niederdruckkammer 2 oberhalb der Magnetrone 3 angeschlossen.
Zwei Gaszufuhrleitungen 10 erstrecken sich von gegenüberliegen
den Seiten unterhalb der Magnetrone 3 in die Kammer 2 hinein
bis zu einem Bereich, in dem das Kunststoffpulver von der Kunststoffpulverzufuhr
einrichtung 6 im freien Fall zu dem Aufnahmebehälter 8 rie
selt. An dem Kunststoffpulvervorlagebehälter 5 ist eine Leitung 11 ange
schlossen, über die der Kunststoffpulvervorlagebehälter 5 evakuierbar
ist.
Zum Betrieb der Vorrichtung wird die Niederdruckkammer 2 über
die Pumpleitung 9 mit der nicht dargestellten Vakuumpumpe auf
den gewünschten Druckbereich von beispielsweise 1 bis 2 Milli
bar evakuiert. Zugleich wird der mit dem zu behandelndem Kunststoffpulver
beschickte Vorlagebehälter 5 über die Leitung 11 evakuiert.
Alsdann wird über die Gaszufuhrleitungen 10 das gewünschte Gas
in der gewünschten Menge eingespeist. Um den erwähnten Unter
druck von beispielsweise 1 bis 2 Millibar zu halten und den nö
tigen Gasaustausch in der Niederdruckkammer 2 zu gewährleisten,
wird während des gesamten Prozesses über die Pumpleitung 9 kon
tinuierlich Gas abgepumpt.
Alsdann wird mit Hilfe der Magnetrone 3 ein nicht thermisches
Niederdruckplasma in der Niederdruckkammer 2 gezündet.
Nach Betätigung der Dosiereinrichtung 7 rieselt die gewünschte
Kunststoffpulvermenge pro Zeiteinheit aus dem Vorlagebehälter 5 durch das
Plasma in der Niederdruckkammer 2 nach unten in den Aufnahmebe
hälter 8, wodurch die Kunststoffpulverteilchen an der Oberfläche modifi
ziert werden.
Claims (13)
1. Verfahren zur Oberflächenmodifizierung von für Beschichtungs-
bzw. Dichtungsmassen verwendbare Kunststoffpulverteilchen, bei dem in einer evakuier
baren Niederdruckkammer ein das Kunststoffpulver bearbeitendes Plasma erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffpulver der evakuierten Niederdruckkammer
im oberen Bereich zugeführt und im freien Fall durch das Plasma rieseln gelassen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
nach unten rieselnde Kunststoffpulver in einem Behälter im unteren Bereich der Nieder
druckkammer aufgefangen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Kunststoffpulver vor dem Rieseln zumindest teilweise
in einzelne Teilchen vereinzelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Kunststoffpulver eine Teilchengröße
von 0,1 bis 100 µm aufweist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in der Niederdruckkammer zur
Plasmabildung ein Druck von 0,1 bis 10 Millibar einge
stellt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Niederdruckplasma mit
Mikrowellen erzeugt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine über eine Pumplei
tung (9) evakuierbare Niederdruckkammer (2) wenigstens eine Gaszufuhrleitung
(10) aufweist, mehrere über mikrowellendurchlässige Fenster (4) Mikrowellen in
die Niederdruckkammer (2) einspeisende Mikrowellenquellen (3) um die Nieder
druckkammer (2) angeordnet sind, im oberen Bereich eine Zufuhreinrichtung (6)
angebracht ist, von der das Kunststoffpulver im freien Fall durch das Plasma in der Nieder
duckkammer (2) nach unten rieselt und eine das Kunststoffpulver sammelnde Aufnahme
einrichtung (8) existiert.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpleitung (9) im Abstand von der Kunststoffpulverzufuhr
einrichtung (6) an dem oberen Bereich der Niederdruck
kammer (2) angeschlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gaszufuhrleitung (10) unterhalb der Mikrowel
lenquellen (3) in die Niederdruckkammer (2) mündet.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kunststoffpulverzufuhreinrichtung (6) mit
einem Kunststoffpulvervorlagebehälter (5) versehen ist, der über
eine Leitung (11) mit der Vakuumpumpe evakuierbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffpulverzufuhreinrichtung (7) zwischen dem Kunststoffpul
vervorlagebehälter (5) und der Niederdruckkammer (2)
eine Dosiereinrichtung (7) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosiereinrichtung (7) mit einem Sieb zum Ver
einzeln der Kunststoffpulverteilchen versehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffpulverzufuhreinrichtung und die Kunststoffpulveraufnahme
einrichtung jeweils wenigstens zwei Vorlagebehälter
bzw. Kunststoffpulveraufnahmebehälter in jeweils einer separat
evakuier- und belüftbaren Behälterkammer aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997106690 DE19706690C2 (de) | 1997-02-20 | 1997-02-20 | Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenmodifizierung von für Beschichtungs- bzw. Dichtungsmassen verwendbaren Kunststoffpulverteilchen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997106690 DE19706690C2 (de) | 1997-02-20 | 1997-02-20 | Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenmodifizierung von für Beschichtungs- bzw. Dichtungsmassen verwendbaren Kunststoffpulverteilchen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19706690A1 DE19706690A1 (de) | 1998-08-27 |
DE19706690C2 true DE19706690C2 (de) | 2002-11-28 |
Family
ID=7820918
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997106690 Expired - Fee Related DE19706690C2 (de) | 1997-02-20 | 1997-02-20 | Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenmodifizierung von für Beschichtungs- bzw. Dichtungsmassen verwendbaren Kunststoffpulverteilchen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19706690C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4141805A1 (de) * | 1991-12-18 | 1993-06-24 | Rhein Bonar Kunststoff Technik | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von thermoplastischen kunststoffteilen mit hilfe von niedertemperaturplasmen |
DE4325377C1 (de) * | 1993-07-26 | 1995-08-17 | Gvu Ges Fuer Verfahrenstechnik | Verfahren zur Herstellung eines als Pulverbeschichtungsmaterial und/oder Schmelzkleber einsetzbaren Kunststoffes |
-
1997
- 1997-02-20 DE DE1997106690 patent/DE19706690C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4141805A1 (de) * | 1991-12-18 | 1993-06-24 | Rhein Bonar Kunststoff Technik | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von thermoplastischen kunststoffteilen mit hilfe von niedertemperaturplasmen |
DE4325377C1 (de) * | 1993-07-26 | 1995-08-17 | Gvu Ges Fuer Verfahrenstechnik | Verfahren zur Herstellung eines als Pulverbeschichtungsmaterial und/oder Schmelzkleber einsetzbaren Kunststoffes |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19706690A1 (de) | 1998-08-27 |
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