DE19706511C2 - Rasche Magnetresonanz-Impulsfolge für Mehrscheibenabbildung unter Unterdrückung von durch Fett oder Wasser bedingten Signalen - Google Patents
Rasche Magnetresonanz-Impulsfolge für Mehrscheibenabbildung unter Unterdrückung von durch Fett oder Wasser bedingten SignalenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Magnetresonanz- oder Kernspinresonanz-Bildgabe, und
insbesondere auf eine Magnetresonanz-Bildgabe, bei der das von einer bestimmten spek
tralen Komponente (zum Beispiel von Fett oder Wasser) stammende Signal gesättigt wird,
so daß es nicht zu dem Bild beiträgt. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Magne
tresonanz-Untersuchungen mit Multislice- bzw. Mehrscheiben-Abbildung mit Fett- oder
Wasserunterdrückung, und auf Mehrscheiben-Magnetresonanz-Untersuchungen, bei denen
das von mindestens einer unerwünschten spektralen Komponente stammende Signal
unterdrückt werden soll.
Magnetresonanz-Untersuchungen können durch künstliche Störungen (Artefakte), die durch
die Blutströmung hervorgerufen werden, oder durch reduzierten Kontrast, der durch das
Vorhandensein von Fett hervorgerufen wird, beeinträchtigt werden. Zur Vermeidung
dieser Verschlechterungen werden Untersuchungen mit Fett- oder Wasserunterdrückung
ausgeführt, indem die von Wasser oder Fett stammenden Signale gesättigt werden. Wenn
dies erfolgt ist, kann Wasser oder Fett nicht länger zu dem Magnetresonanzbild beitragen
bzw. sich in diesem zeigen. Diese Sättigung wird ihrerseits dadurch erreicht, daß minde
stens ein Sättigungs-Vorimpuls wiederholt eingesetzt wird. Der oder die Sättigungs-
Vorimpulse liegen zeitlich vor der zur Bildgabe eingesetzten Impulsfolge, die zum Aus
lesen einer oder mehrerer Zeilen aus Magnetresonanz-Daten eingesetzt wird.
Wenn Magnetresonanz-Untersuchungen in der Mehrscheiben-Technik (Multislice-Technik)
unter Unterdrückung von Fett oder Blut durchgeführt werden, führen die herkömmlichen
Methoden zur Unterdrückung von Wasser oder Fett zu einer starken Erhöhung der Zeit
dauer, die zur Durchführung der Untersuchung benötigt wird, so daß die Untersuchung
nicht korrekt oder angemessen durchgeführt werden kann. Ein Beispiel für solche Unter
suchungen ist die dynamische Magnetresonanz-Untersuchung der Leber und des Pankreas.
Bei einer dynamischen Magnetresonanz-Untersuchung der Leber und des Pankreas wird
dem Patienten Gd-DTPA zugeführt, und es werden die Leber und das Pankreas in einem
Magnetresonanz-Abtastgerät bzw. Untersuchungsgerät abgebildet, um hierdurch die Rate
zu messen, mit der das Gd-DTPA in das normale Gewebe und in abnorme Regionen
innerhalb der Organe eindringt. Falls die Untersuchung nicht rasch durchgeführt wird,
kann sie überhaupt nicht ausgeführt werden. Hierfür gibt es zwei Gründe. Zunächst verteilt
sich das Gd-DTPA rasch und es können charakteristische oder aussagestarke Konzen
trationsunterschiede verloren gehen. Zweitens wird eine dynamische Magnetresonanz-
Untersuchung der Leber und des Pankreas am besten ausgeführt, während der Patient bzw.
die Patientin seinen/ihren Atem anhält. Falls der Patient während der andauernden Unter
suchung atmet, führt die Atmungsbewegung zu einer Bewegung der Leber, was die
Untersuchung verschlechtert.
Das Pankreas grenzt an die Leber an und wird bei einer Abbildung mit Fettunterdrückung
sehr auffällig. Aus diesem Grund ist es für eine optimierte Untersuchung des oberen
Abdomens notwendig, daß das Fettsignal unterdrückt wird. Wenn die zur Sättigung des
Fetts führenden Sättigungs-Vorimpulse in herkömmlicher Weise, das heißt vor der Gewin
nung jeder Zeile aus Magnetresonanzdaten, durchgeführt wird, ist ein einzelnes Anhalten
des Atems lediglich lang genug, um die Magnetresonanzdaten für beispielsweise fünf
Scheiben zu gewinnen.
Die Leber ist ein relativ großes Organ, so daß ungefähr zwanzig Scheiben des Patienten
körpers erforderlich sind, um sie vollständig abzubilden. Zur Durchführung einer voll
ständigen Untersuchung der Leber mittels Magnetresonanz wären somit mindestens vier
aufeinanderfolgende Perioden mit Anhalten des Atems erforderlich. Dies ist für eine
dynamische Aufnahmeuntersuchung zu lang. Das Erfordernis hinsichtlich einer eine
Fettsättigung bewirkenden Magnetresonanz-Impulsfolge macht somit die Durchführung
einer umfassenden, dynamischen Magnetresonanz-Untersuchung der Leber und des
Pankreas eines Patienten unmöglich.
Die DE 44 05 979 C1 offenbart eine Multislice-Technik, bei der zusätzlich zur üblichen
Signalerzeugungssequenz ein weiterer Hochfrequenzimpuls geringer Bandbreite unter
Anwesenheit eines Scheibenselektionsgradienten angewendet wird, welcher als
Sättigungsimpuls auf eine Scheibe aus einem insgesamt zu untersuchenden
Mehrschichtpaket wirkt.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß der herkömmliche Einsatz von Sättigungs-
Vorimpulsen für Wasser und Fett wertvolle zusätzliche Zeit benötigt, die oberhalb der
Zeitdauer liegt, die zur Erreichung des gewünschten Ziels der Sättigung erforderlich ist.
Wasser- und Fett-Spins haben endliche T1-Zeiten, das heißt benötigen eine gewisse
Zeitspanne, damit sie ihre ursprüngliche Längsmagnetisierung wieder aufnehmen, nachdem
sie durch einen Hochfrequenzimpuls zur Nutation gebracht wurden. Wenn Sättigungs-
Vorimpulse zu rasch aufeinanderfolgen, haben die zur Nutation gebrachten Spins wenig,
wenn überhaupt etwas, von ihrer ursprünglichen Längsmagnetisierung wiedergewonnen,
bevor sie der nächsten Sättigung ausgesetzt werden. Als Ergebnis zeigen zu rasch
wiederholte Sättigungs-Vorimpulse einen geringen physikalischen Effekt bezüglich der
Wasser und Fett-Spins.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens, das die oben genannten
Probleme überwindet. Die Lösung ist dem Anspruch 1 zu entnehmen, vorteilhafte
Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
In Übereinstimmung mit der Erfindung wird daher mindestens ein Sättigungs-Vorimpuls
eingesetzt, um eine gesamte Gruppe von Scheiben des Patienten zu sättigen. Anschließend
werden Hochfrequenzimpulse angelegt und eine Zeile von Magnetresonanzdaten in jeder
Scheibe aus der Gruppe ausgelesen, ohne daß irgendein weiterer Sättigungs-Vorimpuls bis
zu einem Zeitpunkt nach dem Auslesen einer Zeile von Magnetresonanzdaten aus jeder
Scheibe in der Gruppe eingesetzt wird. Diese Schritte werden anschließend wiederholt,
wobei so viele Gruppen wie notwendig eingesetzt werden, wobei die phasenkodierten
Gradienten progressiv geändert werden. Diese Wiederholung findet so lange statt, bis die
Untersuchung abgeschlossen ist. Als Ergebnis wird eine viel kürzere Untersuchung erzielt,
wobei eine angemessene Unterdrückung des unerwünschten Signals in vollem Umfang
erreicht wird. Üblicherweise ist das unerwünschte Signal das Fettsignal oder das
Wassersignal, jedoch ist dies nicht erforderlich.
Falls es zum Beispiel bei einer bestimmten Magnetresonanz-Untersuchung erforderlich sein
sollte, daß viele Scheiben abgebildet werden, werden die Scheiben in Übereinstimmung mit
der Erfindung dann in mehr als eine Gruppe unterteilt. Falls zum Beispiel eine Unter
suchung der Leberfunktion mittels Magnetresonanz unter Einsatz eines bestimmten, eine
Fettsättigung bewirkenden Sättigungs-Vorimpulses, der das interessierende Volumen für
eine zur Gewinnung von zehn Scheiben mit aussagekräftigen Magnetresonanzdaten aus
reichend lange Zeitspanne sättigen kann, eingesetzt wird, können die zwanzig Scheiben bei
dieser Untersuchung in zwei Gruppen aus jeweils zehn Scheiben unterteilt werden. In
diesem Fall werden jedesmal dann, wenn ein die Fettsättigung bewirkender Sättigungs-
Vorimpuls zur Sättigung des interessierenden Volumens eingesetzt wird, zehn Zeilen aus
Magnetresonanzdaten (Magnetresonanz-Datenzeilen) ausgelesen, wobei jeweils eine
Magnetresonanz-Datenzeile für jede der Scheiben in der ersten Gruppe gelesen wird.
Nachdem der zweite, die Fettsättigung bewirkende Sättigungs-Vorimpuls das interessieren
de Volumen erneut sättigt, werden in gleichartiger Weise zehn Zeilen aus Magnetresonanz
daten ausgelesen, jedoch diesmal für jede der Scheiben in der zweiten Gruppe. Dieser
Ablauf kann so oft wie nötig wiederholt werden, falls zusätzliche Gruppen von Scheiben
erforderlich sind, wobei der gesamte Ablauf mit unterschiedlichen phasenkodierenden
Gradienten so lange wiederholt wird, bis eine ausreichende Menge an Magnetresonanz
daten gewonnen worden ist.
Es besteht kein Erfordernis dahingehend, daß die Scheiben in einer beliebigen Gruppe
physikalisch aneinander angrenzen, oder daß sie in irgendeiner bestimmten Weise ver
schachtelt wären. Es kann lediglich ein einziger Sättigungs-Vorimpuls vorgesehen sein,
oder es kann eine gesamte Abfolge von Sättigungs-Vorimpulsen vorgesehen sein, die in
beliebiger Kombination räumlich selektiv oder spektral selektiv sind. Weiterhin besteht
keine Anforderung, daß der oder die Sättigungs-Vorimpulse auf eine oder zwei spektrale
Komponenten (zum Beispiel auf Fett und/oder Wasser) beschränkt sind. Alternativ ist es
auch möglich, zum Beispiel drei spektrale Komponenten zu sättigen (zum Beispiel Fett
sowie Silikon und Wasser).
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Darstellung einer bekannten, gestörten (spoiled) Gradientenecho-
Impulsfolge mit Fett- und Wasserunterdrückung, die zur Durchführung einer
verschachtelten Mehrscheiben-Untersuchung eingesetzt wird, und
Fig. 2 zeigt eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung,
bei dem die Fett- und Wassersignale unterdrückt sind und das eine gestörte
Gradientenecho-Impulsfolge darstellt sowie zur Ausführung einer verschachtel
ten Mehrscheiben-Untersuchung geeignet ist.
Fig. 1 zeigt eine bekannte Impulsfolge, die ein minimales TR je Zeile von 6 ms, ein TE
gleich 2 ms und eine Bandbreite von 488 Hz/Bildelement aufweist. Es werden zwei
Wasserunterdrückungsimpulse WSP zur Unterdrückung des Wassersignals in den Volumina
oberhalb und unterhalb der jeweiligen, interessierenden Scheiben eingesetzt, denen ein
Fettunterdrückungsimpuls FSP nachfolgt, der das Fettsignal unterdrückt. Nach dem
Fettunterdrückungsimpuls FSP wird ein 80°-Hochfrequenzimpuls eingesetzt, der das
Auslesen einer Zeile von aus einer einzigen Scheibe auszulesenden Daten bewirkt. Die in
Fig. 1 dargestellte Impulsfolge führt somit zu dem Auslesen von zwei Datenlinien bzw.
Datenzeilen, wobei vor jeder Zeile Sättigungs-Vorimpulse vorgesehen sind.
Fig. 2 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer in Übereinstimmung mit der Er
findung stehenden Magnetresonanz-Impulsfolge. Diese weist gleichfalls ein minimales TR
je Zeile von 6 ms, ein TE von 2 ms und eine Bandbreite von 488 Hz/Bildelement (pixel)
auf und ist gleichfalls vom verschachtelten, gestörten (spoiled) Gradientenecho-Typ mit
Multislice-Abbildung. Sie enthält daher ebenfalls zwei Wasserunterdrückungsimpulse WSP
und einen Fettunterdrückungsimpuls FSP. Aus Fig. 2 ist jedoch ersichtlich, daß die Was
serunterdrückungsimpulse WSP das Wassersignal für sechzehn Bildgabeimpulse unter
drücken, und daß die Fettunterdrückungsimpulse FSP das Fettsignal für acht Bildgabe
impulse unterdrücken.
In Übereinstimmung mit dem bevorzugten, in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung wird durch die dort gezeigte Magnetresonanz-Impulsfolge eine
Datenzeile aus jeder von sechzehn Scheiben ausgelesen. Jeder der 80°-Hochfrequenz
impulse bewirkt das Auslesen einer Datenzeile aus einer einzigen Scheibe. Die Identität
der Scheibe, aus der die Datenzeile ausgelesen wird, hängt von dem Scheibenwählgradien
ten ab. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Mehrscheiben-Untersuchung
in verschachtelter Form durchgeführt und es sind die Scheiben in der Reihenfolge 1, 3, 5,
7, . . . 13, 15, 2, 4, 6, . . . 14, 16 angeordnet. Dies ist jedoch nicht erforderlich, sondern es
kann die Reihenfolge in gleicher Weise auch zum Beispiel 1, 2, 3, . . . 14, 15, 16 sein.
Nachdem alle sechzehn Zeilen ausgelesen worden sind, wird der phasenkodierende
Gradient geändert und es werden sechzehn weitere Zeilen mit einer anderen Phasenkodie
rung ausgelesen. Dies wird solange wiederholt, bis der gesamte Magnetresonanz-Datensatz
gewonnen worden ist. Üblicherweise enthält ein solcher Datensatz Daten, die bei 120 bis
150 Phasenkodierungen gewonnen worden sind.
Es ist somit eine Magnetresonanz-Impulsfolge zur Ausführung von Mehrscheiben-Magnet
resonanz-Untersuchungen mit Fett- oder Wasserunterdrückung beschrieben. Die Sätti
gungs-Vorimpulse werden weniger häufig als bei der herkömmlichen Praxis eingesetzt. Je
desmal, wenn mindestens ein Sättigungs-Vorimpuls zur Sättigung aller Scheiben in einer
Scheibengruppe eingesetzt wird, wird eine Magnetresonanz-Datenzeile aus jeder Scheibe
in der Gruppe gewonnen, ohne daß irgendein weiterer Sättigungs-Vorimpuls eingesetzt
wird.
Claims (4)
1. Verfahren zum raschen Durchführen einer Mehrfachschicht-Magnetresonanz-
Untersuchung eines Patienten unter Unterdrückung des von einer unerwünschten spektralen
Komponente stammenden Signals, mit den Schritten:
- a) Einsetzen mindestens eines Sättigungs-Vorimpulses zur Sättigung aller Schichten in einer Schichtgruppe, wodurch das von der unerwünschten spektralen Kom ponente stammende Signal in allen Schichten in der Gruppe unterdrückt wird,
- b) Anlegen von Hochfrequenzimpulsen und Auslesen einer Magnetresonanz- Datenzeile aus jeder Schicht in der Gruppe, ohne daß irgendein weiterer Sättigungs- Vorimpuls bis zum Abschluß des Auslesens einer Magnetresonanz-Datenzeile aus jeder Schicht in der Gruppe eingesetzt wird, und
- c) Wiederholen der Schritte a) und b) solange, bis aus allen Schichten in der Gruppe eine ausreichende Menge von Magnetresonanz-Daten gewonnen worden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Untersuchung mehr Schichten
enthält oder benötigt, als in einer Gruppe untergebracht werden können, mit den weiteren
Schritten der Unterteilung der Untersuchung in eine Mehrzahl von Schichtgruppen, und
der Gewinnung von Magnetresonanzdaten aus allen Schichten in allen diesen Gruppen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem jede Gruppe annähernd die gleiche
Anzahl von Schichten enthält.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das von der unerwünschten spektralen Komponente stammende Signal ein
Fett- oder Wassersignal ist.
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