DE19705320A1 - Verfahren und Vorrichtung zum mechanischen Bearbeiten der Innenoberfläche eines Rohres - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum mechanischen Bearbeiten der Innenoberfläche eines RohresInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Bearbeiten der Innenoberfläche eines Rohres,
insbesondere einer Schweißnaht am Innenumfang einer in ein
Heizrohr eines Dampferzeugers eingeschweißten Reparaturhülse.
Die in Kernkraftwerken mit Druckwasserreaktor zum Erzeugen
von Dampf im Sekundärkreis seit längerer Zeit im Einsatz be
findlichen Dampferzeuger können Heizrohre aufweisen, die mit
Reparaturhülsen oder Sleeves an insbesondere im Bereich des
Rohrbodens auftretenden Leckagen repariert sind. Diese Repa
raturhülsen sind mit ringförmigen Schweißnähten mit dem de
fekten Heizrohr verschweißt und überdecken die mögliche oder
schon bereits vorhandene Leckstelle. Diese Schweißnähte müs
sen in regelmäßigen Wartungsabständen mit Methoden der zer
störungsfreien Werkstoffprüfung auf Fehler untersucht werden.
Diese Messungen werden jedoch dadurch erschwert, daß die
Schweißnähte an ihrer Oberfläche uneben sind, so daß die bei
spielsweise bei der Ultraschallprüfung gewonnenen Meßresulta
te aufgrund der durch die Unebenheit vorliegenden unklaren
Einschallwinkel nur schwer interpretierbar sind.
Um eine bessere Prüfbarkeit dieser Schweißnähte zu ermögli
chen, müssen diese Unebenheiten möglichst definiert und
gleichmäßig am gesamten Rohrumfang geglättet werden. Die zum
Glätten von Oberflächen üblichen Schleifverfahren sind hierzu
jedoch nur bedingt geeignet. So ist es beispielsweise nicht
möglich, beim Schleifen einen auf dem gesamten Umfang gleich
mäßigen Abtrag mit einer definierten Tiefe zu gewährleisten.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum mechanischen Bearbeiten der Innenoberfläche eines Rohres
anzugeben, mit dem Unebenheiten definiert und gleichmäßig ab
getragen und geglättet werden können. Außerdem liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Durchfüh
ren des Verfahrens anzugeben.
Die erstgenannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst, mit
einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Da
die Innenoberfläche durch Fräsen in einem Fräswerkzeug ge
glättet wird, können Unebenheiten definiert abgetragen und
eine möglichst glatte, ebene Oberfläche bei möglichst gerin
ger Aufhärtung des Werkstoffes erzeugt werden.
Die zweitgenannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit
einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 5.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf das Ausfüh
rungsbeispiel der Zeichnung verwiesen, in deren einziger Figur
eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in einem beispielhaften
Anwendungsfall in Arbeitsposition an einer Schweißnaht im In
nern eines Rohres schematisch veranschaulicht ist.
Gemäß der Figur ist in einem äußeren Rohr 2, beispielsweise
das Heizrohr eines Dampferzeugers einer Kernreaktoranlage mit
Druckwasserreaktor, ein inneres Rohr 4 angeordnet und über
eine durch das innere Rohr 4 hindurchgehende Schweißnaht 6
mit dem äußeren Rohr 2 verschweißt. Der Innendurchmesser des
inneren Rohres 4 kann dabei im Ausführungsbeispiel wenig mehr
als 17 mm betragen. Dieses innere Rohr 4 wird auch als Repa
raturhülse oder Sleeve bezeichnet.
In das Innere des innenliegenden Rohres 4 ist eine Sonde 8
eingeführt, die ein Kopfteil 10 sowie ein Basisteil 12 um
faßt, auf dem das Kopfteil 10 quer zur Längsachse 14a des Ba
sisteils 12 verschoben exzentrisch gelagert ist, so daß sich
zwischen der Längsachse 14a des Basisteils 12 und der Längs
achse 14b des Kopfteils 10 ein Versatz 15 ergibt.
Im Kopfteil 10 ist ein Fräswerkzeug 16 sowie ein Werkzeugan
trieb 18 gelagert, mit dem das Fräswerkzeug 16 in eine
schnelle Rotationsbewegung versetzt werden kann.
Als Fräswerkzeug 16 ist ein Hartmetall-Schaftfräser vorgese
hen. Der Werkzeugantrieb 18 ist im Ausführungsbeispiel eine
druckluftbetriebene Turbine, mit der eine hohe Drehzahl des
Fräswerkzeuges 16 erreicht werden kann. Die Drehgeschwindig
keit der das Fräswerkzeug 16 tragenden Spindel des Werk
zeugantriebs 18 beträgt im Ausführungsbeispiel im Leerlauf
etwa 60.000 Umdrehungen/min, so daß je nach Durchmesser des
Fräswerkzeuges 16 Geschwindigkeiten zwischen Schneide und Be
arbeitungsfläche von wenigstens 30 m/s erreicht werden.
Das Fräswerkzeug 16 ist im Kopfteil 10 in einem halbschalen
förmigen Gehäuse 20 angeordnet, das oberhalb und unterhalb
des Fräswerkzeuges 16 jeweils einen Anschlag 22 aufweist,
über den das Fräswerkzeug 16 mit einer vorgegebenen Höhe aus
einer seitlichen Öffnung 23 des Gehäuses hinausragt, die der
maximalen Bearbeitungstiefe entspricht. Die Anschläge 22 sind
im Ausführungsbeispiel so eingestellt, daß die Bearbei
tungstiefe des Fräswerkzeuges 16 auf etwa 0,1 mm begrenzt
ist.
Gegenüber der Öffnung 23 des Gehäuses 20 sind am Kopfteil 10
oberhalb und unterhalb des Fräswerkzeuges 16 Federelemente 24
angeordnet, die sich federnd an die Innenoberfläche des inne
ren Rohres 4 anlegen und das Kopfteil 10 quer zu seiner
Längsachse 14b an die dem Federelement 24 gegenüberliegende
Innenoberfläche des inneren Rohres 4 andrücken, so daß das
Fräswerkzeug 16 gleichmäßig und achsparallel an die Oberflä
che der Schweißnaht 6 angestellt wird. Da das Basisteil 12
weitgehend zentrisch und drehfixiert im inneren Rohr 4 und
somit auch im äußeren Rohr 2 gelagert ist, ergibt sich der
bereits vorstehend erwähnte Versatz der Längsachse 14b des
Kopfteils 10 gegenüber der Längsachse 14a des Basisteils 12
und damit auch gegenüber der Längsachse des Rohres 2, so daß
das Fräswerkzeug 16 exzentrisch zur Rohrachse angeordnet ist.
Der quer zur Längsachse 14b des Basisteils 12 vorhandene Ver
satz 15 des Kopfteils 10 ermöglicht eine Bearbeitung der
Schweißnaht 6 auch dann, wenn diese in einem Bereich des in
neren Rohres 4 liegt, der gegenüber dem restlichen Bereich
des inneren Rohres 4 einen größeren Innendurchmesser hat.
Dieser im Ausführungsbeispiel etwa 0,8 mm größere Innendurch
messer entsteht dadurch, daß das innere Rohr 4 vor seinem
Einschweißen in das Rohr 2 in der für das Schweißen vorgese
henen Zone mechanisch oder hydraulisch aufgeweitet und in in
nigem Kontakt mit dem Rohr 2 gebracht wird.
Zum axialen Vorschub der Sonde 8 im inneren Rohr 4 ist das
Basisteil 12 mit einem Schubschlauch 30, im Ausführungsbei
spiel ein flexibles drucksteifes Kunststoffrohr aus Polyethy
len PE, verbunden. Der Schubschlauch 30 ist hierzu zwischen
antreibbaren Rollen eines in der Figur nicht dargestellten,
außerhalb der Rohre 2 und 4 befindlichen axialen Vorschubsy
stems gelagert. Dieses Vorschubsystem ist im Anwendungsbei
spiel an einem Manipulator gehaltert ist, der sich unterhalb
des Rohrbodens des Dampferzeugers befindet und die Sonde 8
vor ihrem Einführen in das mit dem inneren Rohr 4 versehene
äußere Rohr 2 in Position bringt.
Im Innern des Schubschlauches 30 ist eine durch das Basisteil
12 geführte und drehmomentschlüssig mit dem drehbar in dem
Basisteil 12 gelagerten Kopfteil 10 verbundene Welle 34 ge
führt, die mit ihrem von der Sonde 8 abgewandten Ende drehmo
mentschlüssig mit einem Drehantrieb 32 verbunden ist, der
ebenso wie das Vorschubsystem auch dann, wenn die Sonde 8 in
Arbeitsposition ist, außerhalb der Rohre 2 und 4 verbleibt.
Bei einer Drehbewegung des Kopfteils 10 wird die Schweißnaht
6 in Umfangsrichtung des Rohres 4 vom Fräswerkzeug 16 bear
beitet.
Die Welle 34 ist als Hohlwelle ausgeführt und besteht bei
spielsweise aus einem Edelstahlwellschlauch. Sie dient zu
gleich zur Führung der Druckluft zum Betreiben des als Turbi
ne ausgebildeten Antriebes 18 zur Sonde 8, die mit einer zwi
schen Drehantrieb 32 und Schubschlauch 30 angeordneten Dreh
durchführung 36 in die Welle 34 eingeleitet wird.
Aufgrund der sehr hohen Drehzahl des Fräswerkzeuges 16 und
der durch das Federelement 24 einstellbaren geringen Andruck
kräfte in Verbindung mit einer geringen Leistung des Werk
zeugantriebs 18, beispielsweise etwa 20 W, erfolgt die Bear
beitung sehr schonend und erzeugt eine sehr glatte Oberflä
che. Darüber hinaus ist die durch eine solche mechanische Be
arbeitung erfolgende Werkstoff-Kaltverfestigung und damit
auch die Anfälligkeit für das Auftreten einer Spannungsriß
korrosion gegenüber anderen Bearbeitungsverfahren, beispiels
weise Schleifverfahren, deutlich verringert.
Claims (13)
1. Verfahren zum mechanischen Bearbeiten der Innenoberfläche
eines Rohres (4), insbesondere einer Schweißnaht (6) am In
nenumfang einer in ein Heizrohr eines Dampferzeugers einge
schweißten Reparaturhülse, wobei die Innenoberfläche durch
Fräsen mit einem Fräswerkzeug (16) geglättet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem als Fräswerkzeug (16)
ein Hartmetall-Schaftfräser verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Geschwindig
keit des Fräswerkzeuges (16) an seiner Schneide im Leerlauf
wenigstens 30 m/s beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das
Fräswerkzeug (16) federnd an die Innenoberfläche des Rohres
(4) angestellt wird.
5. Vorrichtung zum mechanischen Bearbeiten der Innenoberflä
che eines Rohres (4), insbesondere einer Schweißnaht am In
nenumfang einer in ein Heizrohr eines Dampferzeugers einge
schweißten Reparaturhülse, mit einer in das Rohr (4) einführ
baren Sonde (8), in der ein Fräswerkzeug (16) sowie ein Werk
zeugantrieb (18) für dessen Rotation gelagert sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der als Werkzeugantrieb
(18) eine druckluftbetriebene Turbine vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, bei der die
Sonde (8) ein Basisteil (12) umfaßt, das an einen Schub
schlauch (30) zum axialen Vorschub der Sonde (8) im Rohr (4)
angeschlossen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, bei der im Basisteil (12) ein
das Fräswerkzeug (16) und den Werkzeugantrieb (18) enthalten
des Kopfteil (10) drehbar gelagert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, mit einem außerhalb des Roh
res (4) angeordneten und drehmomentschlüssig mit dem Kopfteil
(10) über eine innerhalb des Schubschlauches (30) angeordnete
Welle (34) verbundenen Drehantrieb (32).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, bei der als Welle (34) eine
Hohlwelle vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei der
die Hohlwelle zugleich zum Führen der Druckluft für die Tur
bine vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, bei dem
das Kopfteil (10) auf dem Basisteil (12) exzentrisch gelagert
ist und am Außenmantel des Kopfteiles (10) wenigstens ein
Federelement (24) derart an der Innenoberfläche des Rohres
(4) abstützbar angeordnet ist, daß das Kopfteil (10) mit dem
Fräswerkzeug (16) an die gegenüberliegende Innenoberfläche
des Rohres (4) federnd und achsparallel anstellbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, mit einem am Kopfteil (10)
befindlichen mechanischen Anschlag zum Begrenzen der Abtrags
tiefe des Fräswerkzeuges.
Priority Applications (3)
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DE1997105320 DE19705320A1 (de) | 1997-02-12 | 1997-02-12 | Verfahren und Vorrichtung zum mechanischen Bearbeiten der Innenoberfläche eines Rohres |
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- 1998-02-11 BE BE9800104A patent/BE1011408A6/fr not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ES2156473A1 (es) | 2001-06-16 |
BE1011408A6 (fr) | 1999-08-03 |
ES2156473B1 (es) | 2002-01-16 |
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