DE19705240A1 - Tiefbohreinrichtung, Verfahren zu ihrem Betrieb und Verwendung eines Reitstockes bei einer Tiefbohreinrichtung - Google Patents
Tiefbohreinrichtung, Verfahren zu ihrem Betrieb und Verwendung eines Reitstockes bei einer TiefbohreinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Tiefbohreinrichtung, ein Verfah
ren zum Betrieb der Tiefbohreinrichtung und eine Verwendung
eines Reitstockes bei einer Tiefbohreinrichtung.
Das Tiefbohren ist ein modernes, wirtschaftliches Bearbei
tungsverfahren, das sowohl zur Herstellung langer bzw. tiefer
Bohrungen als auch zur Herstellung kürzerer Bohrungen mit
höheren Genauigkeiten, dem sogenannten Präzisbohren, benutzt
wird. Ziel der Bearbeitung ist das Erzeugen von möglichst
maßgenauen Bohrungen, die entlang ihrer gesamten Länge
möglichst wenig von einer geraden, koaxial zur Werkzeugdreh
achse verlaufenden Bohrungsachse abweichen.
Es sind sowohl das Vertikalbohren als auch das Horizontalboh
ren bekannt, wobei das Horizontalbohren beispielsweise aus
Platzgründen insbesondere bei sehr langen Bohrungen bevorzugt
wird. Die Bearbeitung des Werkstückes kann mit drehendem
Werkzeug und ruhendem Werkstück, mit drehendem Werkstück und
ruhendem Werkzeug oder aber mit drehendem Werkzeug und
vorzugsweise gegenläufig drehendem Werkstück erfolgen. Eine
Drehung des Werkstückes bei der Bohrung kann für die Zen
trizität der Bohrung z. B. deshalb förderlich sein, weil bei
langen Bohrungen und entsprechend langen Tiefbohrwerkzeugen
beim Horizontalbohren in ruhenden Werkstücken die auf das
Werkzeug wirkende Schwerkraft zu einer Abweichung von der
(horizontalen) Bohrungsachse nach unten führen kann.
Zur Bearbeitung kann das Werkstück beispielsweise zwischen
einem an einer Arbeitsspindel eines Spindelstockes befestig
ten Spannfutter und einer diesem axial gegenüberliegenden
Werkzeugführung der Tiefbohreinheit unter Aufbau einer
axialen Spannung eingespannt werden. Die Werkzeugführung ist
üblicherweise als Bohrbuchse mit einer axialen Durchtritts
öffnung ausgebildet, liegt mit ihrer dem Werkstück zugewand
ten Vorderseite an einer Stirnseite des Werkstückes an und
führt das durch die Durchgangsöffnung zum Werkstück hindurch
gehende Tiefbohrwerkzeug. Während beim Tiefbohren mit fest
stehendem Werkstück starre, konstruktiv einfach aufgebaute,
Bohrbuchsen verwendet werden können, sind für Bohrungen bei
drehendem Werkstück konstruktiv aufwendigere drehbare Bohr
buchsen notwendig.
Beim Bohrvorgang kann das Tiefbohrwerkzeug in das axial
unbewegliche Werkstück eingeführt werden. Es ist auch mög
lich, das Werkzeug axial feststehend zu verwenden und entwe
der eine relativ zu einem fest auf dem Maschinenbett sitzen
den axial verschiebbare Spindelachse vorzuschieben oder einen
entlang einer Linearführung der Tiefbohreinrichtung axial
verschiebbaren Spindelstock zu verwenden, der gleichzeitig
mit der Werkzeugführung in Richtung auf das Werkzeug bewegt
wird. Dazu kann der Spindelstock mit einer beispielsweise
über Zahnräder am Maschinenbett angreifenden Vorschubeinheit
ausgerüstet sein. Es ist auch schon vorgeschlagen worden,
einen passiven Spindelstock ohne eigene Vorschubeinheit durch
eine an dem Maschinenbett hinter dem Spindelstock festgesetz
te separate Vorschubeinheit vorzuschieben, die eine im
Fußbereich des Spindelstockes angreifenden Vorschubspindel
hat.
Es hat sich gezeigt, daß selbst bei aufwendig konstruierten
Tiefbohreinrichtungen, die ein Bohren mit drehendem Werkstück
erlauben, Abweichungen der tatsächlichen Bohrungsachse von
der idealen Bohrungsachse vorkommen können. Die Gründe für
diese Abweichung waren bisher nicht bekannt.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine
Tiefbohreinrichtung zu schaffen, mit der Bohrungen mit im
Vergleich zum Stand der Technik besserer Zentrizität erzeugt
werden können. Die Verbesserung der Tiefbohreinrichtung soll
insbesondere ohne gegebenenfalls aufwendige Neukonstruktion
bekannter Tiefbohreinrichtungen möglich sein.
Zur Lösung dieses Problemes schlägt die Erfindung zunächst
eine Tiefbohreinrichtung mit den Merkmalen von Anspruch l
vor. Weiterhin wird ein Verfahren zum Betrieb einer Tiefbohr
einrichtung gemäß Anspruch 12 vorgeschlagen sowie die Verwen
dung eines Reitstockes an einer Tiefbohreinrichtung gemäß
Anspruch 16.
Die Tiefbohreinrichtung hat einen Spindelstock, an dem eine
mit Haltemitteln für ein Werkstück versehene Arbeitsspindel
um eine Spindelachse drehbar gelagert ist. Die Arbeitsspindel
ist vorzugsweise durch einen eigenen Antrieb antreibbar. Die
Haltemittel sind üblicherweise als Spannfutter, insbesondere
als Dreibackenfutter ausgebildet, können aber beispielsweise
auch als zum Zusammenwirken mit einer gegenüberliegenden
Spannglocke ausgebildete Spannglocke ausgebildet sein.
Erfindungsgemäß sind Druckerzeugungsmittel zur Erzeugung
eines koaxial zur Spindelachse in Richtung auf die Halte
mittel gerichteten Druckes auf die Arbeitsspindel vorgesehen.
Der Spindelstock ist üblicherweise mit seinem Fußbereich auf
dem Maschinenbett der Tiefbohreinrichtung verschiebbar
geführt. Der Angriffspunkt der den Spindelstock verschieben
den Kraft lag bisher ebenfalls im Fußbereich des Spindel
stockes. Die mit der Drehachse des Werkzeuges idealerweise
koaxiale Spindelachse der Arbeitsspindel, entlang der der
beim Bohrvorgang aufgebaute Arbeitsdruck verläuft, liegt
dagegen bei Horizontalbohrmaschinen oberhalb des Maschinen
bettes. Beim Bohrvorgang entstand wegen der vertikalen
Versetzung zwischen Befestigungsort des Spindelstock-Fußes
auf den Maschinenbett bzw. Angriffspunkt der Vortriebskraft
und der Werkzeugachse ein auf die Arbeitsspindel und den
Spindelstock wirkendes Kippmoment. Ein Kippmoment kann auch
entstehen, wenn an der Arbeitsspindel einseitig ein die
Arbeitsspindel relativ zum Spindelstock verschiebender
Antrieb angreift. Aufgrund dieses Kippmomentes wirkte sich
jegliches Spiel zwischen Spindelstock und Arbeitsspindel
und/oder Spindelstock und Maschinenbett derart aus, daß sich
die Spindelachse gegenüber der Werkzeugachse anstellt. Dies
kann zu den unerwünschten Abweichungen der Bohrung von der
gewünschten Bohrungsachse führen. Die Druckerzeugungsmittel
nach der Erfindung vermeiden das Auftreten dieses Kippmoments
und sorgen für einen idealerweise koaxial zur Werkzeugachse
gerichteten Druck auf die Arbeitsspindel und das daran
gehaltene Werkstück, was zu einer Verbesserung der Zentrizi
tät der erzeugten Bohrung führt. Es wird eine kippfreie
Führung von Antriebsspindel und ggf. Spindelstock erreicht.
Die Arbeitsspindel kann relativ zum festgesetzten Spindel
stock in axialer Richtung linear verschiebbar sein und die
Druckerzeugungsmittel können direkt oder über Zwischenelemen
te in axialer Richtung an einer den Haltemitteln abgewandten
Rückseite der Arbeitsspindel angreifen. Bevorzugt ist es,
wenn der Spindelstock entlang der Linearführung frei beweg
lich geführt ist und wenn die Druckerzeugungsmittel zur
Erzeugung einer Bewegung des Spindelstockes entlang der
Linearführung ausgebildet sind. Der Spindelstock selbst kann
auch ein bezüglich des Maschinenbettes der Tiefbohreinrich
tung festes oder festsetzbares Fußteil und eine an einer
Linearführung des Spindelstockes gegenüber dem Fußteil
verschiebbaren Teil haben, in dem die Arbeitsspindel gelagert
ist.
Es kann ein relativ zur Tiefbohreinrichtung unbewegliches,
insbesondere an der Tiefbohreinrichtung befestigtes Abstütz
element vorgesehen sein und die Druckerzeugungsmittel können
zur Erzeugung einer das Abstützelement mit dem Spindelstock
verbindenden, koaxial zur Spindelachse wirkenden Druckverbin
dung ausgebildet sein. Durch das wie ein Widerlager wirkende
Abstützelement und die Druckverbindung kann der Spindelstock
insgesamt oder ein axial beweglicher Teil des Spindelstockes
mit der Arbeitsspindel oder die Arbeitsspindel selbst kippmo
mentfrei axial in Richtung auf das Werkstück gedrückt werden.
Obwohl es möglich ist, daß das Abstützelement unlösbar an der
Tiefbohreinrichtung befestigt ist, beispielsweise dadurch,
daß es an dieser angeschweißt oder einstückig mit dieser
ausgebildet ist, ist eine bevorzugte Ausführungsform dadurch
gekennzeichnet, daß das Abstützelement lösbar an der Tief
bohreinrichtung, insbesondere am Maschinenbett der Tiefbohr
einrichtung befestigbar ist. Vorzugsweise ist das Abstützele
ment als ein zum Zusammenwirken mit der Linearführung der
Tiefbohreinrichtung ausgebildeter, entlang der Linearführung
verschiebbarer, vorzugsweise an der Tiefbohreinrichtung
festsetzbarer Reitstock ausgebildet.
Obwohl das Abstützelement als Ganzes ggf. in Schritten
beispielsweise mittels eines elektrischen Schrittmotors,
verschiebbar sein kann, ist eine Ausführungsform bevorzugt,
bei der das Abstützelement, insbesondere der Reitstock, einen
an der Tiefbohreinrichtung festsetzbaren Abstützkörper und
mindestens ein relativ zu dem Abstützkörper parallel zu der
Linearführung, vorzugsweise koaxial mit der Spindelachse
verschiebbar antreibbares Verschiebeorgan aufweist. Dieses
kann an der Arbeitsspindel angreifen, ist aber vorzugsweise
zum Andrücken an eine den Haltemitteln abgewandte Rückseite
des Spindelstockes ausgebildet. Das Verschiebeorgan kann
beispielsweise mittels eines elektrischen Antriebes, bei
spielsweise über eine Spindel, und/oder pneumatisch und/oder
hydraulisch bewegbar sein. Vorzugsweise kann das Verschiebe
organ eine Kolbenstange eines an dem Abstützelement angeord
neten Hydraulikzylinders umfassen. Der Hydraulikzylinder kann
im Reitstockkörper ausgebildet sein. Wenn das Verschiebeorgan
zum Vorschub benutzt wird, kann es auch als Vorschuborgan
oder Vorschubelement bezeichnet werden.
Der von den Druckerzeugungsmitteln auf die Arbeitsspindel
bzw. den Spindelstock ausgeübte Druck kann an einem auf der
Spindelachse liegendem Punkt beispielsweise über eine Druck
spitze angreifen, greift jedoch vorzugsweise an symmetrisch
zur Spindelachse verteilten Orten, an. Dies können radialsym
metrisch zur Spindelachse verteilte Paare von Druckpunkten
sein. Vorzugsweise greifen die Druckerzeugungsmittel flächig
an. Es kann an dem Reitstock oder an dem Verschiebeorgan an
der dem Spindelstock zugewandten Seite ein Druckverteilungs
element befestigt sein, das insbesondere als eine symmetrisch
zur Spindelachse anordenbare, vorzugsweise runde Scheibe
ausgebildet ist. Diese kann mit einer vertikalen Druckfläche
an einer vertikalen Rückseite des Spindelstockes angreifen.
Vorzugsweise ist das Druckverteilungselement lösbar mit dem
Verschiebeorgan verbunden, so daß beispielsweise an einem
Verschiebeorgan ggf. unterschiedlich geformte, auswechselbare
Druckverteilungselemente angebracht werden können.
Der Spindelstock und das an ihm angreifende, drückende
Element können mit Vorteil zusammenwirkende Zentriermittel
haben, die einen axialen Angriff des Druckes gewährleisten.
Die Zentriermittel können z. B. eine Zentrierspitze an dem
Druckelement und eine entsprechende z. B. axial angeordnete
Ausnehmung an der Spindelstock-Rückseite oder umgekehrt
umfassen.
Die Druckerzeugungsmittel können eine Bewegung der Arbeits
spindel bzw. des Spindelstockes in Vorwärtsrichtung in
Richtung auf das Werkzeug bewirken. Zweckmäßig weist die
Tiefbohreinrichtung auch Rückbewegungsmittel zur Erzeugung
einer das Werkstück, insbesondere die Arbeitsspindel zurück
bewegenden Rückwärtsbewegung auf, wobei die Rückbewegungs
mittel vorzugsweise zur Erzeugung einer den Spindelstock
zurückbewegenden Bewegung ausgebildet sind. Die Rückbewe
gungsmittel können so ausgebildet sein, daß sie einen Druck
auf die Arbeitsspindel bzw. den Spindelstock aus Richtung des
Werkzeuges bewirken. Der Spindelstock selbst kann auch einen
Antrieb für eine Zurückbewegung aufweisen. Vorzugsweise sind
die Rückbewegungsmittel als an dem Spindelstock angreifende
Zugmittel ausgebildet. Die Zugkraft kann vorzugsweise koaxial
zur Spindelachse in Richtung weg vom Werkzeug gerichtet sein.
Besonders vorteilhaft ist eine Ausführung, bei der das
Verschiebeorgan an den Spindelstock vorzugsweise lösbar
ankoppelbar ist. Die Kupplung kann im wesentlichen axial
spielfrei sein, so daß der Spindelstock einer Vor- oder
Zurückbewegung des Verschiebeorgans ohne Zeitverzögerung
folgen kann. Es ist auch möglich, einen durch einen Antrieb
verschiebbaren Reitstock oder dergleichen, der kein Vorschub
element haben muß, an den Spindelstock entsprechend anzu
koppeln. Die Ankopplung kann beispielsweise derart erfolgen,
daß an dem Spindelstock ein das Druckverteilungselement auf
der Seite des Reitstockes teilweise hintergreifendes Halte
element vorgesehen ist, so daß der Spindelstock bei Zurück
ziehen des Druckverteilungselementes von diesem gezogen wird.
Wenn eine Tiefbohreinrichtung Rückbewegungsmittel zur Rückbe
wegung der das Werkstück haltenden Arbeitsspindel bzw. des
Spindelstockes aufweist, kann ein besonders vorteilhaftes
Verfahren zum Betrieb der Tiefbohreinrichtung durchgeführt
werden, das auch unabhängig von den sonstigen beschriebenen
Merkmalen mit Vorteil durchführbar ist. Es ist ein Verfahren
zum Betrieb einer Tiefbohreinrichtung, die eine antreibbare
Arbeitsspindel mit einem Haltemittel für ein Werkstück und
eine dem Haltemittel gegenüberliegende, eine axiale Durch
gangsöffnung für das Tiefbohrwerkzeug aufweisende Werkzeug
führung umfaßt. Das Verfahren umfaßt folgende Schritte:
Axiales Einspannen des Werkstückes zwischen den Haltemitteln und der Werkzeugführung; Anbohren des Werkstückes durch das sich in eine Werkzeugdrehrichtung drehende Tiefbohrwerkzeug; Trennung des Werkstückes von der Werkzeugführung derart, daß ein direkter Berührungskontakt zwischen Werkzeugführung und Werkstück aufgehoben wird.
Axiales Einspannen des Werkstückes zwischen den Haltemitteln und der Werkzeugführung; Anbohren des Werkstückes durch das sich in eine Werkzeugdrehrichtung drehende Tiefbohrwerkzeug; Trennung des Werkstückes von der Werkzeugführung derart, daß ein direkter Berührungskontakt zwischen Werkzeugführung und Werkstück aufgehoben wird.
Nach diesen Verfahren wird die vorzugsweise als Bohrbuchse
ausgebildete Werkzeugführung nach dem Anbohren axial frei.
Das beim Anbohren vorzugsweise ruhende Werkstück wird dann
von den Haltemitteln und dem Tiefbohrwerkzeug geführt und
gehalten. Der Bohrdruck kann jetzt, falls gewünscht, durch
entsprechend gesteuertes oder geregeltes axiales Bewegen des
Werkstückes reguliert werden. Insbesondere bei Bohrvorgängen,
bei denen das Werkstück gedreht werden soll, kann nach diesem
Verfahren darauf verzichtet werden, die Werkzeugführung,
insbesondere die Bohrbuchse, drehbar auszubilden. Dies
vermeidet konstruktiven Aufwand bezüglich der Werkzeugfüh
rung. Zudem können Bohrungsexzentrizitäten, die sich aufgrund
unnötig starker Einspannkräfte am Werkstück ergeben könnten,
vermieden werden.
Obwohl auch die Werkzeugführung in Richtung Werkzeugspindel
stock zurückgezogen werden kann, erfolgt vorzugsweise die
Trennung von Werkstück und Werkzeugführung durch Zurückziehen
des Werkstückes bei unbewegter Werkzeugführung. Dazu können
mit Vorteil die oben beschriebenen Rückbewegungsmittel
eingesetzt werden, durch die die Arbeitsspindel bzw. der
Spindelstock durch eine vorzugsweise axial angreifende Kraft
zurückbewegt werden. Wenn nach der Trennung eine Drehung des
Werkstückes mittels der Arbeitsspindel in eine Werkstückdreh
richtung erfolgt, dann können beim Horizontalbohren die
durch Schwerkraft verursachten beschriebenen Abweichungspro
bleme beseitigt werden. Dies ist insbesondere dann gut mög
lich, wenn die Werkzeugdrehrichtung und die Werkstückdreh
richtung gegenläufig sind.
Die beschriebenen Vorteile sind an Tiefbohreinrichtungen des
Standes der Technik besonders leicht, kostengünstig und
wirksam zu erreichen, wenn ein Reitstock in der beschriebenen
Weise verwendet wird. Bisher werden Reitstöcke, beispiels
weise bei Drehmaschinen, auf der Werkstückseite eines Spin
delstockes bzw. von dessen Arbeitsspindel gegenüber dem
Drehmaschinenfutter angeordnet und tragen entweder eine
Zentrierspitze zum Halten des Werkstückes oder ein Bohrwerk
zeug. Der mit Hilfe des Reitstockes ausgeübte Druck wirkt
zwar idealerweise ebenfalls koaxial zu der Spindelachse, er
ist aber genau in die entgegengesetzte Richtung wie bei der
Verwendung nach der Erfindung gerichtet, nämlich vom Halte
mittel zur Arbeitsspindel hin. Auch ist ein konventioneller
Reitstock gegenüber der Vorderseite des Spindelstockes (mit
den Haltemitteln) angeordnet, während nach der Erfindung der
Reitstock auf der Rückseite des Spindelstockes angeordnet
sein kann. Der Reitstock kann auch als Rückbewegungsmittel
für den Spindelstock verwendet werden, indem er als Zugmittel
ausgebildet ist oder Zugmittel aufweist, mittels derer er den
Spindelstock auf sich zu ziehen kann.
Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen
auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei
die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu
mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausfüh
rungsform der Erfindung oder auf anderen Gebieten verwirk
licht sein und vorteilhafte Ausführungen darstellen können.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht mit teilweisem Schnitt eines
Spindelstockes einer Tiefbohreinrichtung mit einer
Ausführungsform der Druckerzeugungsmittel nach der
Erfindung,
Fig. 2 ein Ausschnitt einer schematisch dargestellten
Tiefbohreinrichtung während des Anbohrens mit einem
gegen eine Werkzeugführung gedrückten Werkstück und
Fig. 3 die Tiefbohreinrichtung von Fig. 2 nach Zurück
ziehen des Werkstückes von der Werkzeugführung
gemäß einer Ausführungsart des Verfahrens der
Erfindung.
In Fig. 1 ist ein axialer Abschnitt eines Maschinenbettes 1
einer Horizontal-Tiefbohreinrichtung 2 gezeigt. Das Maschi
nenbett 1 hat an seiner i.w. ebenen Oberseite parallel zur
Papierebene verlaufende Linearführungen 3, die in konventio
neller Weise ausgebildet und daher nicht näher erklärt sind.
Ein Spindelstock 4 ist mit seinem Schlitten 5 in die Linear
führungen 3 eingesetzt und entlang der Linearführung frei
nach vorne in Richtung des Pfeiles 6 oder nach hinten in
Richtung des Pfeiles 7 verschiebbar. In dem Spindelstock 4
ist eine Arbeitsspindel 8 um eine Spindelachse 13 drehbar
gelagert. Die Arbeitsspindel 8 kann durch einen als Elektro
motor ausgebildeten Antrieb 9 über ein Getriebe drehbar
angetrieben werden, wobei zwischen gegenläufigen Drehrichtun
gen umgeschaltet werden kann. Der Spindelstock 9 kann auch
aus einem Getriebemotor mit Hohlwelle bestehen, in welcher
die Arbeitsspindel 8 befestigt ist. Dadurch entstehen bei
Drehung des Antriebes nur parallel zur Maschinenbett-Ebene
gerichtete Drehmomente, aber keine nachteiligen Kippmomente.
Die Arbeitsspindel ragt über die Vorderseite 10 des Spindel
stockes hinaus und weist an ihrem vorderen Ende ein als
Dreibackenfutter ausgebildetes Haltemittel 11 auf, in das ein
rundstabförmiges Werkstück 12 fest eingespannt ist. Bei
Drehung der Arbeitsspindel 8 um die Spindelachse 13 drehen
sich das Dreibackenfutter 11 und das Werkstück 12 ebenfalls
um die Spindelachse 13.
Der Aufbau der Horizontal-Tiefbohreinrichtung auf der in Fig.
1 nicht gezeigten Seite des Werkstückes 12 ist in den Fig.
2 und 3 teilweise zu erkennen, die stark schematisch und
nicht maßstabsgetreu einen Teil des Aufbaus der Tiefbohrein
richtung zeigen. Der Aufbau kann wie folgt aussehen. Das
freie Ende 14 des eingespannten Werkstückes 12 liegt mit
seiner Stirnseite 15 gegenüber einer später näher beschriebe
nen Werkzeugführung 16, die als starre Bohrbuchse ausgebildet
ist und in einer zentralen, axialen Durchtrittsöffnung eine
zylindrische Führungshülse 17 mit einer axialen Durchlaßöff
nung 18 aufweist, in der ein langgestrecktes Tiefbohrwerkzeug
19 spielfrei axial geführt ist. Die starre Bohrbuchse 16
sitzt in der teilweise senkrechten Vorderwand eines als
Spänekasten ausgebildeten Bohrbuchsenträgers 20, durch den
hindurch das Tiefbohrwerkzeug 19 geführt ist. Jenseits des
Bohrbuchsenträgers 20 wird das Tiefbohrwerkzeug 19 von einer
Lünette geführt, jenseits dieser Lünette ist das Tiefbohr
werkzeug in einer elektromotorisch antreibbaren Werkzeugspin
del eines Werkzeugspindelstockes eingespannt, der relativ zum
Maschinenbett 1 axial verschiebbar ist.
In Fig. 1 ist zu sehen, daß auf dem Maschinenbett 1 auf der
Seite der dem Spannfutter 11 gegenüberliegenden Rückseite 21
des Spindelstockes 4 ein Reitstock 22 mittels eines Spann
hebels 23 und einer Spannbrücke 24 auf dem Maschinenbett 1
festgeklemmt ist. Er ist dadurch im gezeigten Zustand nicht
entlang der Linearführung 3 verschiebbar. Der Reitstock 22
ist auf einem zweiten Schlitten 25 der Linearführung, welcher
eine Spindelmutter aufweist, befestigt. Die Grundeinstellung
wird durch Drehen der Spindel vorgenommen, im Betrieb ist die
Spindel geklemmt. Der Reitstock 22 stützt sich über die
Spindelmutter auf der geklemmten Vorschubspindel ab. Der
Reitstock kann auch außerhalb der Linearführung 3 am Maschi
nenständer befestigt sein.
Im gezeigten Zustand ist ein Teil 27 des Reitstockes am
Schlitten festgeklemmt. Der Träger 27 trägt einen Hydraulik
zylinder 28, dessen Zylinderachse in der gezeigten Konstruk
tion koaxial zur Spindelachse 13 liegt. Auf der Vorderseite
des Hydraulikzylinders 28 ragt aus diesem eine hydraulisch
axial nach vorne oder hinten verschiebbare Kolbenstange 29
heraus. Auf die vordere Stirnseite der Kolbenstange 29 ist
mittels einer Mutter 30 ein zylindrischer Zapfen 31 in
koaxialer Anordnung an der Kolbenstange 29 lösbar befestigt.
Der Zapfen 31 ist zentrisch auf einer runden Scheibe 32
einstückig mit dieser ausgebildet; Scheibe 32 und Zapfen 31
sind ein Drehteil. Die Scheibe 32 liegt mit ihrer leicht
gewölbten, vertikal ausgerichteten Vorderseite an einer
ebenen, vertikalen Rückwand 33 des Spindelstockes 4 symme
trisch zur Spindelachse 13 an.
Auf der Rückwand 33 des Spindelstockes ist symmetrisch zur
Spindelachse 13 ein Halteelement 34 aufgeschraubt, das
zusammen mit der Rückwand 33 des Spindelstockes einen zylin
derförmigen Hohlraum bildet, dessen axiale Ausdehnung der
axialen Dicke der Scheibe 32 entspricht. Die Scheibe 32 sitzt
somit axial spielfrei in dem Innenraum des Halteelementes,
wobei der Zapfen 31 durch eine zentrale Durchgangsöffnung des
Halteelementes in Richtung auf die Kolbenstange 29 über die
Rückseite des Halteelementes hinausragt. Das Halteelement 34
hintergreift die Scheibe 32 auf ihrer Rückseite derart, daß
beim Zurückziehen der Scheibe in Richtung 7 zum Reitstock 22
hin durch die Kolbenstange 29 der gesamte Spindelstock ohne
Verzögerung sich zurückziehen läßt. Gleichermaßen wird der
Spindelstock 4 bei Vorschub der Kolbenstangen 29 in Richtung
6 nach vorne bewegt. Der Reitstock 22 mit dem als Kolbenstan
ge 29 ausgebildeten Verschiebeorgan kann damit als Drucker
zeugungsmittel zur Erzeugung eines koaxial zur Spindelachse
13 in Richtung auf die Haltemittel 11 gerichteten Druckes auf
die Arbeitsspindel 8 bezeichnet werden. Er kann auch als
Rückbewegungsmittel eingesetzt werden, das als an dem Spin
delstock 4 angreifendes Zugmittel ausgebildet ist.
Wenn das Werkstück 12 durch das Tiefbohrwerkzeug 19 bearbei
tet wird, so übt das Tiefbohrwerkzeug einen koaxial mit der
Spindelachse 13 in Richtung auf das Spannfutter 11 gerichte
ten Druck auf das Werkstück und damit auf die Arbeitsspindel
8 aus. Diesem Druck wirkt der durch die Scheibe 32, den
Zapfen 31 und die Kolbenstange 29 übermittelte Druck des
Hydraulikzylinders genau entgegen. Es kann kein Kippmoment
entstehen, das zu einer Kippung der Arbeitsspindel und damit
des Werkstückes 12 nach hinten in Richtung auf den Reitstock
22 führen könnte. Damit kann die Zentrizität der Bohrung
verbessert werden.
Im Zusammenhang mit den Fig. 2 und 3 wird ein Verfahren
zum Betrieb der Tiefbohreinrichtung beschrieben, das eben
falls die Zentrizität und damit die Qualität der Bohrung
fördern kann und zusätzlich die Verwendung einer starren
Bohrbuchse beim Tiefbohren mit drehendem Werkstück ermög
licht. In Fig. 2 ist die Vorrichtung während des Anbohrens
des ruhenden Werkstückes 12 durch das Tiefbohrwerkzeug 19
gezeigt, das einen im Bereich der Spitze 35 mündenden axialen
Kühlmittelkanal aufweist. Beim Anbohren liegt das freie Ende
14 des Werkstückes 12 mit seiner Stirnseite 15 an der Bohr
buchse 17 der Bohrbuchsenaufnahme 16 an. Das Werkstück 12
wird durch Vordrücken des Spindelstockes in Richtung auf die
Bohrbuchse mittels des Reitstockes 22 geringfügig axial
vorgespannt. Dann wird unter Vorschub des sich in Werkzeug
drehrichtung 36 drehenden Werkzeuges 19 in Richtung auf das
Werkstück 12 das feststehende Werkstück 12 angebohrt, vor
zugsweise bis der angeschrägte Bereich der Spitze vollständig
im Werkstück versenkt ist und ein erster zylindrischer
Abschnitt der Bohrung erzeugt wurde. Dann wird das Werkstück
12 von der Bohrbuchse 17 durch Zurückziehen des Werkstückes
getrennt, so daß der Berührungskontakt zwischen der Stirn
fläche 15 und der Bohrbuchse 17 aufgehoben ist. In Fig. 2
ist das Ausmaß des Zurückziehens zum Zwecke der Illustration
stark übertrieben gezeigt. In der Praxis reicht ein axialer
Abstand zwischen Werkstück und Werkzeugführung von Bruchtei
len von Millimetern aus, so daß nur ein geringer freier
Abstand vom Tiefbohrwerkzeug 19 zu überbrücken ist. Wenn das
Werkstück 12 von der Werkzeugführung getrennt ist, wird das
Werkstück im wesentlichen von dem Dreibackenfutter 11 ge
halten und im Bereich des freien Endes durch das Tiefbohr
werkzeug in seiner axialen Ausrichtung parallel zur Spindel
achse 13 gehalten. Nach Aufhebung des Berührungskontaktes
kann das Werkstück 12 in die Werkstückdrehrichtung 37 gedreht
werden, die im gezeigten Beispiel der Drehrichtung 36 des
Werkzeuges 19 entgegengerichtet ist. Dabei wird die das
Werkstück 12 haltende Arbeitsspindel von dem Antrieb 9
angetrieben. Die Bohrbuchse 17 muß dank des Abstandes zum
Werkstück nicht mehr drehbar sein, sondern sie kann starr
sein.
Das Andrücken des in das Dreibackenfutter 11 eingespannten
Werkstückes 12 an die Bohrbuchse 17, wie es in Fig. 2 gezeigt
ist, kann nach Einbau und Festklemmen des Werkstückes 12 im
Dreibackenfutter dadurch erreicht werden, daß der Spindel
stock 4 mit Hilfe des Reitstockes 22 unter Vorschub des
Kolbens 29 feinfühlig gegen die Bohrbuchse 17 gedrückt wird.
Das Zurückziehen des Werkstückes beispielsweise in die in
Fig. 3 gezeigte Stellung kann ebenfalls mit Hilfe des als
Zugmittel verwendbaren Reitstockes gemäß Fig. 1 ausgeführt
werden, indem die Kolbenstange 29 in den Hydraulikzylinder
28 des auf dem Maschinenbett 1 festgesetzten Reitstockes 22
hineingezogen wird.
Anders als bei der gezeigten Ausführungsform ist es auch
möglich, einen Reitstock 22 so auszubilden, daß er relativ
zum Maschinenbett 1 in der Linearführung 3 verschiebbar und
selbst antreibbar ist. Dann kann auf ein relativ zum Körper
des Reitstockes bewegliches Vorschubelement verzichtet
werden, denn der Reitstock selbst kann, beispielsweise über
einen an ihm ausgebildeten Arm oder dergleichen, an dem
Spindelstock koaxial zur Spindelachse 13 angreifen. Auch die
Haltemittel sind nur beispielsweise als Spannfutter, insbe
sondere Dreibackenfutter gezeigt. Es ist auch möglich, das
Werkstück zwischen zwei zusammenwirkenden Spannglocken axial
einzuspannen.
Es wird aus der Beschreibung deutlich, daß durch die Verwen
dung eines ggf. modifizierten, aber im Prinzip bekannten
Reitstockes, der gegenüber der Rückseite des Spindelstockes
am Maschinenbett 1 angebracht wird, sich die Vorteile der
Erfindung ohne konstruktive Änderungen an bereits existieren
den Tiefbohreinrichtungen erreichen lassen. Dank der Erfin
dung kann durch Einsatz vergleichsweise geringer Mittel eine
substanzielle Verbesserung der Qualität von Bohrungen mit
Tiefbohreinrichtungen erreicht werden.
Claims (17)
1. Tiefbohreinrichtung (2) mit einem Spindelstock (4), an
dem eine mit Haltemitteln (11) für ein Werkstück (12)
versehene Arbeitsspindel (8) um eine Spindelachse (13)
drehbar gelagert ist, und mit Druckerzeugungsmitteln zur
Erzeugung eines koaxial zur Spindelachse (13) in Rich
tung auf die Haltemittel (11) gerichteten Druckes auf
die Arbeitsspindel.
2. Tiefbohreinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spindelstock entlang einer Linearfüh
rung (3) der Tiefbohreinrichtung verschiebbar und
entlang der Linearführung frei beweglich ist und daß die
Druckerzeugungsmittel zur Erzeugung einer axialen Bewe
gung des Spindelstockes (4) entlang der Linearführung
(3) ausgebildet sind.
3. Tiefbohreinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein relativ zur Tiefbohreinrichtung
(2) unbewegliches, insbesondere an der Tiefbohreinrich
tung befestigbares Abstützelement (22) vorgesehen ist
und daß die Druckerzeugungsmittel zur Erzeugung einer
das Abstützelement (22) mit dem Spindelstock (4) verbin
denden, koaxial zur Spindeldrehachse (13) wirkenden
Druckverbindung ausgebildet sind.
4. Tiefbohreinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennz
eichnet, daß das Abstützelement (22) lösbar an der Tief
bohreinrichtung (2) befestigbar ist, insbesondere daß
das Abstützelement als ein zum Zusammenwirken mit der
Linearführung (3) der Tiefbohreinrichtung ausgebildeter,
vorzugsweise entlang der Linearführung verschiebbarer,
vorzugsweise und an der Tiefbohreinrichtung festsetz
barer Reitstock (22) ausgebildet ist.
5. Tiefbohreinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abstützelement (22) einen Ab
stützkörper und mindestens ein relativ zu dem Abstütz
körper parallel zu der Linearführung, vorzugsweise
koaxial mit der Spindelachse verschiebbar antreibbares
Verschiebeorgan (29) aufweist.
6. Tiefbohreinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verschiebeorgan (29) zum Andrücken an
eine den Haltemitteln (11) abgewandte Rückseite (33) des
Spindelstockes (4) ausgebildet ist.
7. Tiefbohreinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verschiebeorgan (29) mittels
eines elektrischen Antriebs und/oder pneumatisch und/oder
hydraulisch bewegbar ist, wobei vorzugsweise das
Verschiebeorgan eine Kolbenstange eines an dem Abstütz
element angeordneten Hydraulikzylinders (28) umfaßt.
8. Tiefbohreinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Verschiebeorgan (29)
an seiner dem Spindelstock (4) zugewandten Seite ein
Druckverteilungselement vorzugsweise lösbar befestigt
ist, wobei vorzugsweise das Druckverteilungselement eine
symmetrisch zur Spindelachse anordenbare Scheibe (32)
ist.
9. Tiefbohreinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Reitstock (22), insbe
sondere das Verschiebeorgan (29) an den Spindelstock
vorzugsweise lösbar, vorzugsweise im wesentlichen axial
spielfrei ankoppelbar ist.
10. Tiefbohreinrichtung, insbesondere nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Rück
bewegungsmittel zur Erzeugung einer Rückwärtsbewegung
der Arbeitsspindel vorgesehen sind, wobei die Rückbewe
gungsmittel vorzugsweise zur Erzeugung einer den Spin
delstock (4) zurückbewegenden Bewegung ausgebildet sind.
11. Tiefbohreinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rückbewegungsmittel als an dem Spin
delstock angreifende Zugmittel ausgebildet sind.
12. Verfahren zum Betrieb einer Tiefbohreinrichtung, die
eine antreibbare Arbeitsspindel (8) mit einem Halte
mittel (11) für ein Werkstück und eine dem Haltemittel
gegenüberliegende, eine axiale Durchlaßöffnung für ein
Tiefbohrwerkzeug (19) aufweisende Werkzeugführung (16,
17) umfaßt, das folgende Schritte aufweist:
Axiales Einspannen des Werkstückes (12) zwischen dem Haltemittel (11) und der Werkzeugführung (16, 17);
Anbohren des Werkstückes durch das sich in eine Werk zeugdrehrichtung (36) drehende Tiefbohrwerkzeug;
Trennung des Werkstückes von der Werkzeugführung derart, daß ein direkter Berührungskontakt zwischen Werkzeugfüh rung (16, 17) und Werkstück (12) aufgehoben wird.
Axiales Einspannen des Werkstückes (12) zwischen dem Haltemittel (11) und der Werkzeugführung (16, 17);
Anbohren des Werkstückes durch das sich in eine Werk zeugdrehrichtung (36) drehende Tiefbohrwerkzeug;
Trennung des Werkstückes von der Werkzeugführung derart, daß ein direkter Berührungskontakt zwischen Werkzeugfüh rung (16, 17) und Werkstück (12) aufgehoben wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trennung durch Zurückbewegen, insbesondere Zurück
ziehen des Spindelstockes erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeich
net, daß nach der Trennung eine Drehung des Werkstückes
in eine Werkstückdrehrichtung (37) erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkzeugdrehrichtung (36) und
die Werkstückdrehrichtung (37) gegenläufig sind.
16. Verwendung eines zum Zusammenwirken mit einer Linearfüh
rung einer Tiefbohreinheit ausgebildeten Reitstockes
(22) zur Ausübung eines symmetrisch zu einer Spindel
achse (13) der Tiefbohreinheit angreifenden und koaxial
zu der Spindelachse (13) wirkenden Druckes oder Zuges
auf eine dem Reitstock zugewandte Rückseite (33) eines
entlang einer Linearführung der Tiefbohreinheit frei
verschiebbar geführten Spindelstockes (4) der Tiefbohr
einrichtung.
17. Verwendung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
der Reitstock an der Linearführung gegenüber einer
Rückseite (33) des Spindelstockes festgesetzt wird und
daß der Druck oder der Zug durch ein relativ zu einem
Reitstockkörper des Reitstockes parallel zu der Linear
führung (3), vorzugsweise koaxial mit der Spindelachse
verschiebbaren Verschiebeorgan (29) des Reitstockes
ausgeübt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997105240 DE19705240A1 (de) | 1997-02-12 | 1997-02-12 | Tiefbohreinrichtung, Verfahren zu ihrem Betrieb und Verwendung eines Reitstockes bei einer Tiefbohreinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997105240 DE19705240A1 (de) | 1997-02-12 | 1997-02-12 | Tiefbohreinrichtung, Verfahren zu ihrem Betrieb und Verwendung eines Reitstockes bei einer Tiefbohreinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19705240A1 true DE19705240A1 (de) | 1998-09-10 |
Family
ID=7819955
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997105240 Withdrawn DE19705240A1 (de) | 1997-02-12 | 1997-02-12 | Tiefbohreinrichtung, Verfahren zu ihrem Betrieb und Verwendung eines Reitstockes bei einer Tiefbohreinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19705240A1 (de) |
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