DE19704808A1 - Vorrichtung zur Ansteuerung eines elektromagnetischen Verbrauchers - Google Patents
Vorrichtung zur Ansteuerung eines elektromagnetischen VerbrauchersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Ansteuerung eines elektromagnetischen Verbrauchers gemäß
den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung zur An
steuerung eines elektromagnetischen Verbrauchers, insbeson
dere eines Magnetventils, sind aus der DE-OS-44 26 021 be
kannt. Dort werden eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Ansteuerung eines elektromagnetischen Verbrauchers beschrie
ben, wobei der Verbraucher durch zwei Teilinduktivitäten ge
bildet wird. Über ein Schaltmittel ist der Verbraucher mit
Masse verbindbar. Eine Teilinduktivität ist über ein zweites
Schaltmittel ebenfalls mit Masse verbindbar.
Dadurch ist es möglich, nur die Teilinduktivität oder die
gesamte Induktivität des Verbrauchers zu bestromen. Beim
Öffnen der Schaltmittel treten bedingt durch die Induktivi
tät des Verbrauchers am Verbindungspunkt zwischen Induktivi
tät und Schaltmittel sehr hohe Spannungen auf, die zu einer
Beschädigung des Schaltmittels führen können.
Es ist bekannt, daß zum Schutz der Schaltmittel zwischen dem
Verbindungspunkt zwischen dem Schaltmittel und der Indukti
vität sowie dem Steuereingang des entsprechenden Schaltmit
tels eine Zenerdiode geschaltet wird.
Wird nun der Verbindungspunkt zwischen der Gesamtinduktivi
tät und dem Schaltmittel, das die Gesamtinduktivität steu
ert, mit einer Zenerdiode verbunden, so treten beim Abschal
ten sehr hohe Spannungen auf. Aus diesem Grund werden Zener
dioden mit einer entsprechenden Spannungsfestigkeit benö
tigt. Diese sind zum einen teuer und können nur schwer in
einen integrierten Schaltkreis realisiert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfah
ren einer Vorrichtung zur Ansteuerung eines elektromagneti
schen Verbrauchers der eingangs genannten Art einen Schutz
des Schaltmittels vor Überspannungen mit geringem Aufwand zu
gewährleisten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße
Verfahren haben den Vorteil, daß die Schaltmittel sicher vor
Überspannungen geschützt sind, wobei der Aufwand sehr gering
ist.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbil
dungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekenn
zeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einer in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsform erläutert. Es zeigen Fig. 1
ein Blockdiagramm der wesentlichen Elemente der erfindungs
gemäßen Vorrichtung und Fig. 2 verschiedene über der Zeit
aufgetragene Signale.
In Fig. 1 ist schematisch eine Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Bei dem elektro
magnetischen Verbraucher handelt es sich vorzugsweise um ei
ne Spule 100 eines Magnetventils, das im Bereich der Kraft
stoffzumessung eingesetzt wird. Die Verwendung der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist aber nicht auf den Einsatz bei der Kraftstoffzumessung
beschränkt. Es kann bei allen elektromagnetischen Verbrau
chern vorzugsweise in Kraftfahrzeugen eingesetzt werden, bei
dem es auf einen schnellen Schaltvorgang beim Ein- und Aus
schalten ankommt.
Erfindungsgemäß weist die Spule 100 des Verbrauchers drei
Anschlüsse auf. Ein erster Anschluß 101 steht mit der Ver
sorgungsspannung Ubat in Verbindung. Der zweite Anschluß 102
steht über ein erstes Schaltmittel 105 sowie über ein Strom
meßmittel 110 mit Masse 111 in Verbindung. Der dritte An
schluß 103, bei dem es sich vorzugsweise um einen Mittelab
griff der Spule handelt, steht über ein zweites Schaltmittel
115 und ein weiteres Strommeßmittel 120 ebenfalls mit Masse
111 in Verbindung. Eine Steuereinheit 130 bestimmt ausgehend
von verschiedenen Signalen, die von Sensoren 140 oder ande
ren Steuereinheiten bereitgestellt werden, Ansteuersignale
für das erste und zweite Schaltmittel.
Die Windungen zwischen den Anschlüssen 101 und 103 bilden
eine erste Teilinduktivität. Wobei der Stromfluß durch diese
Teilinduktivität mittels des Schaltmittels 115 steuerbar
ist. Die Windungen zwischen den Anschlüssen 102 und 103 bil
den eine zweite Teilinduktivität. Die Windungen zwischen den
Anschlüssen 101 und 102 bilden die Gesamtinduktivität. Wobei
der Stromfluß durch diese Gesamtinduktivität mittels des
Schaltmittels 105 steuerbar ist.
Des weiteren verarbeitet die Steuereinheit 130 ein Signal,
des dem durch die Strommeßmittel 110 und 120 fließenden
Strom entspricht.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgese
hen, daß anstelle der beiden Strommeßmittel 110 und 120 le
diglich ein Strommeßmittel 150 vorgesehen ist.
Die ersten und zweiten Schaltmittel sind vorzugsweise als
Transistoren insbesondere als Feldeffekttransistoren reali
siert.
Die Strommeßmittel 110 und 120 sind vorzugsweise als ohmsche
Widerstände realisiert, wobei der Spannungsabfall an den
beiden Anschlüssen der Widerstände als Signal bezüglich des
durch die Verbraucher fließenden Ströme verwendet wird. Ins
besondere ist vorgesehen, daß die Steuereinheit 130 den
durch die Spulen fließenden Strom auf vorgegebene Werte ein
regelt. Besonders vorteilhaft ist die eingezeichnete Reali
sierung, daß jedem Schaltmittel ein Strommeßwiderstand zuge
ordnet ist. Dadurch ist es möglich, den Strom durch beide
Teilspulen jeweils auf vorgegebene Werte zu regeln.
Zwischen dem zweiten Anschluß 102 der Spule und dem Gate-
Anschluß des ersten Schaltmittels 105 ist eine Diode 160 ge
schaltet. Diese Diode ist so geschaltet, daß sie bei durch
geschaltetem Schaltmittel 105 den Stromfluß von der Versor
gungsspannung zur Masse 111 freigibt.
Beim Öffnen eines der Schaltmittel steigt die Spannung am
Verbindungspunkt zwischen dem Schaltmittel und der Indukti
vität stark an. Dieser Spannungsanstieg kann zu einer Be
schädigung des Schaltmittels führen.
Wird eine Zenerdiode zwischen dem Anschluß 102 und dem Steu
eranschluß des Schaltmittels 105 geschaltet, so muß eine
Zenerdiode mit einer sehr hohen Spannungsfestigkeit verwen
det werden, um die gewünschte Spannungswerte am Anschluß 102
erzielen zu können.
Wird die Zenerdiode zwischen dem Anschluß 103 und dem Steu
eranschluß des Schaltmittels 115 geschaltet, so ist eine Be
grenzung der Spannung am Anschluß 102 nicht möglich.
Um die Spannung am Anschluß 102 auf einen Wert zu begrenzen,
der größer ist als die verwendete Zenerdiode, wird erfin
dungsgemäß vorgeschlagen, daß eine Zenerdiode 170 zwischen
dem dritten Anschluß 103 der Spule 100 und dem Gate-Anschluß
des ersten Schaltmittels 105 geschaltet wird. Diese Zenerdi
ode 170 ist derart beschaltet, daß die Zenerdiode 170 den
Stromfluß freigibt, wenn beim Abschalten die Spannung am
dritten Anschluß 103 die Zenerspannung der Zenerdiode 170
übersteigt.
Der Verbindungspunkt zwischen der Teilinduktivität und dem
Schaltmittel, das die Teilinduktivität steuert, steht über
eine Zenerdiode mit dem Steueranschluß des Schaltmittels in
Verbindung, das die Gesamtinduktivität steuert.
Dies bedeutet, daß der Spannungsabfall an der Teilinduktivi
tät, die durch die Spule zwischen den Anschlüssen 101 und 103
gebildet wird, zur Steuerung des Stromflusses durch die
Gesamtinduktivität, die durch die Spule zwischen den An
schlüssen 101 und 102 gebildet wird, verwendet wird.
In Fig. 2 sind verschiedene Signale über der Zeit t aufge
tragen. In Teilfigur 2a ist der Strom I, der durch den Ver
braucher fließt, über der Zeit t aufgetragen. In Teilfi
gur 2b ist die Spannung U1, die am dritten Anschluß 103 der
Spule anliegt, eingezeichnet. Die Fig. 2c zeigt die Span
nung U2, die am zweiten Anschluß 102 der Spule anliegt. Es
ist der Verlauf eines Einspritzvorganges über der Zeit auf
getragen.
Bis zum Zeitpunkt t1 wird die Spule nicht bestromt. Dies be
deutet, die beiden Schaltmittel 105 und 115 sind in ihrem
offenen Zustand. Dies bedeutet, der Strom nimmt den Wert 0
an. Die Spannungen an den Anschlüssen 102 und 103 liegen auf
einem Wert, der deutlich über 0 liegt.
Zum Zeitpunkt t1 beginnt die Ansteuerung des Magnetventils.
Vorzugsweise wird in einer ersten Phase bis zum Zeitpunkt t2
nur die Teilinduktivität bestromt, d. h. es wird lediglich
das Schaltmittel 115 derart angesteuert, daß es den Strom
fluß durch die Teilspule zwischen den Anschlüssen 101 und
103 freigibt. Dies hat zur Folge, daß der Strom I schnell
auf einen relativ hohen Wert, den Anzugstrom IA, ansteigt.
Die Spannung U1 und die Spannung U2 fällt gleichzeitig auf
einen Wert nahe 0 ab. Dabei ist die Spannung U1 geringfügig
niederer als die Spannung U2.
Zum Zeitpunkt t2 wird das erste Schaltmittel 105 derart an
gesteuert, daß es den Stromfluß durch die Gesamtspule frei
gibt. Gleichzeitig wird der Strom auf einen niederen Hal
testrom IH geregelt.
Zum Zeitpunkt t3 endet die Ansteuerung. Dies bedeutet, das
erste Schaltmittel 105 wird wieder geöffnet. Dies hat zur
Folge, daß die Spannungen U1 und U2 stark ansteigen. Auf
grund der Induktivität steigen die beiden Spannungen deut
lich über die Versorgungsspannung Ubat an. Da die Induktivi
tät der Teilspule geringer ist als die der Gesamtspule, ist
die U1 am dritten Anschluß 103 geringer als die Spannung U2
am Anschluß 102.
Erreicht die Spannung am Anschluß 103 die Zenerspannung UZ
der Zenerdiode 170, so gibt diese den Stromfluß frei, und
das Schaltmittel 105 wird derart angesteuert, daß die Span
nung am Anschluß 103 auf dem Wert UZ verbleibt. Dies hat zur
Folge, daß auch die Spannung U2 am Anschluß 102 auf ihrem
erreichten Wert verbleibt. Da die Induktivität der Ge
samtspule größer ist als die Teilinduktivität, wird diese
Spannung deutlich höher sein als die Spannung am An
schluß 103.
Mittels der Zenerdiode 170 kann die Spannung am Anschluß 103
und damit auch am Anschluß 102 auf einen konstanten Wert,
der von der Zenerspannung der Diode 170 abhängt, eingestellt
werden. Die Zenerdiode greift die Spannung an der Teilinduk
tivität (Anschluß 103) ab und steuert das Schaltmittel 105
an, das den Stromfluß durch die Gesamtinduktivität steuert.
Dadurch ist es möglich, die Spannung am Anschluß 102 auf ei
nen Wert zu begrenzen, der deutlich höher ist, als die
Durchbruchsspannung der Zenerdiode.
Mit einer billigen und einfachen Zenerdiode, die eine kleine
Durchbruchsspannung aufweist, kann eine Spannung auf einen
wesentlich größeren Wert begrenzt werden. Dadurch ist es
möglich, eine wesentlich billigere Diode zu verwenden bzw.
es wird sogar möglich, die Diode 170 zu integrieren.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Ansteuerung eines elektromagnetischen
Verbrauchers (100), wobei der Verbraucher (100) durch wenig
stens zwei Teilinduktivitäten gebildet wird, daß der Ver
braucher über ein erstes Schaltmittel (105) mit Masse und
eine Teilinduktivität über ein zweites Schaltmittel (115)
mit Masse verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß Mit
tel (170) vorgesehen sind, die das erste Schaltmittel (105)
abhängig von einer an einem Verbindungspunkt (103) zwischen
der Teilinduktivität und dem zweiten Schaltmittel (115) an
liegenden Spannung ansteuern.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Schaltmittel (105), bei einer vorgegebenen Span
nung an dem Verbindungspunkt (103), den Stromfluß freigibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen dem Verbindungspunkt (103) und dem Steuer
anschluß des ersten Schaltmittels (105) eine Zenerdiode
(170) geschaltet ist.
4. Vorrichtung nach einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zenerdiode (170) derart geschaltet
ist, daß das erste Schaltmittel (105) durchgesteuert wird,
wenn an dem Verbindungspunkt (103) eine Spannung anliegt,
die der Zenerspannung der Zenerdiode entspricht.
5. Vorrichtung nach einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilinduktivitäten in Reihe geschal
tet sind.
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