DE19703429A1 - Anordnung einer energieabsorbierenden Struktur - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Anordnung einer energieabsorbierenden Struk
tur für ein Fahrzeug.
Aus der DE 42 03 460 A1 ist eine Struktur bekannt, die zum Abbau kinetischer
Energie ausgebildet und in einen Träger eines Fahrzeugs eingesetzt ist. Die ener
gieabsorbierende Struktur besteht beispielsweise aus Polyurethan- oder Alumi
nium-Hartschaum und wird durch ein über Wärmezufuhr aufschäumbares Material
im Inneren des Träges fixiert.
Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Anordnung weiterzubilden, insbeson
dere weitere Nutzungsmöglichkeiten der energieabsorbierenden Struktur aufzuzei
gen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Kerngedanke ist
es dabei, die Struktur zusätzlich zur Aufnahme einer Flüssigkeit zu nutzen. Erfin
dungsgemäß wird die Struktur hierzu im Inneren eines Flüssigkeitsbehälters ange
ordnet. Da die energieabsorbierende Struktur Frei- bzw. Hohlräume aufweist, kann
sie in der Regel 80 bis 90% des durch ihre Außenmaße bestimmten Volumens an
Flüssigkeit aufnehmen. Durch die Zusammenführung der Funktionen
"Energieabsorption" und "Flüssigkeitsbehälter" ergibt sich einerseits eine kompakte
Bauweise, durch die ein Freiraum für andere Fahrzeugkomponenten geschaffen
wird und andererseits eine Versteifung der Fahrzeugkarosserie. Neben der ener
gieabsorbierenden Struktur nimmt auch der Behälter selbst bei einem Fahr
zeugcrash kinetische Energie auf. Zusätzlich werden die Schwappgeräusche der
Flüssigkeit im Behälter in hohem Maße reduziert. Durch die Verringerung der
Schwappbewegungen der Flüssigkeit im Behälter wird außerdem die Ablagerung
von Verunreinigungen aus der Flüssigkeit, beispielsweise in einer Sammelmulde,
erleichtert.
Zwar ist es beispielsweise aus der DE 34 24 934 C2 bekannt, in das Innere eines
Kraftstoffbehälters einen schwammigen Körper mit offenen Zellen einzusetzen, um
die Schwappgeräusche zu minimieren. Außerdem ist es bekannt, bei Sicherheits
fahrzeugen und im Automobilrennsport Kraftstoffbehälter vollständig mit einem
Kunststoffschaum auszufüllen, um bei äußerer Gewalteinwirkung auf den Kraft
stoffbehälter die Gefahr einer Explosion des Kraftstoffes zu minimieren. In beiden
Fällen besteht die in den Kraftstofftank eingesetzte Struktur jedoch aus einem
nachgiebigen schwammigen Material, das nicht in der Lage ist, in nennenswertem
Umfang kinetische Energie abzubauen.
Besondere Vorteile ergeben sich gemäß Anspruch 2, wonach ein ansonsten nicht
genutzter Hohlraum eines Kraftfahrzeuges den Behälter aufnimmt. Somit bleibt der
üblicherweise für den Behälter freizuhaltende Einbauraum für andere Komponen
ten des Fahrzeugs frei.
Gemäß Anspruch 3 wird der Behälter und damit auch die energieabsorbierende
Struktur in einem solchen Bereich des Kraftfahrzeuges angeordnet, der bei einer
Fahrzeugkollision oder einem Aufprall auf ein Hindernis in größerem Maße verformt
wird. Der Behälter ist hierbei möglichst weit in Richtung der Fahrzeugendabschnitte
anzuordnen, damit die energieabsorbierende Struktur bereits in einem frühen
Stadium der Trägerverformung Energie abbauen kann, wodurch weitreichendere
Schäden an der Fahrzeugkarosserie vermieden werden. Durch den er
findungsgemäßen Einsatz der energieabsorbierenden Struktur wird die passive
Sicherheit des Kraftfahrzeugs erhöht. Auch sind in geringerem Maße Versteifungen
an der Karosserie erforderlich, wodurch die Herstellkosten für die Karosserie sin
ken.
Reinigungsflüssigkeit (Anspruch 4) läßt sich problem- und gefahrlos im Inneren
eines Behälters mit einer energieabsorbierenden Struktur unterbringen. Die Reini
gungsflüssigkeit ist weder im Inneren des Behälters noch im Fall des Austritts bei
einem Fahrzeugcrash aggressiv oder umweltgefährdend. Außerdem wird die Rei
nigungsflüssigkeit für die Scheibenwaschanlage bevorzugt im Bereich der vorderen
und hinteren Endabschnitte des Kraftfahrzeuges benötigt. Auch der Verbleib von
Reinigungsflüssigkeit bei der Entsorgung eines erfindungsgemäß ausgestatteten
Kraftfahrzeuges nach Ablauf seiner Nutzungsdauer ist unkritisch.
Die Ansprüche 5 bis 10 beschreiben mögliche Ausgestaltungen der energieabsor
bierenden Struktur. Die Struktur besteht beispielsweise aus Aluminium oder
Kunststoff, bevorzugt aus faserverstärktem Kunststoff.
Wabenstrukturen und Schaummaterialien (Ansprüche 5 und 6) zeichnen sich durch
ihre hohe Energieaufnahme aus. Insbesondere die Ausbildung einer Struktur aus
einem offenporigen Leichtmetallschaum, beispielsweise Aluminiumschaum, er
bringt Vorteile hinsichtlich der Herstellkosten, bei gleichzeitig hohem Energieauf
nahmevermögen und geringem Gewicht. Auch eine wollartige Struktur (Anspruch
7) weist bei entsprechender Materialauswahl (z. B. Glas- oder Aluminiumwolle)
eine hohe Energieaufnahme auf.
Bei der Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 8 kann der Behälter auch
nachträglich, d. h. nach seiner Herstellung und nach seinem Einsetzen in einen
Hohlraum eines Kraftfahrzeuges, mit energieabsorbierenden Struktur in Form
einzelner Hohlkörper befüllt werden. Dabei ist es auch möglich, die Hohlkörper an
ihren Außenseiten miteinander zu verkleben, um Relativbewegungen zwischen den
Hohlkörpern zu unterbinden.
Zur Erhöhung der Steifigkeit der Hohlkörper sowie zur Vergrößerung ihres Energie
aufnahmevermögens bei gleichzeitig geringem Gewicht sind die Hohlkörper gemäß
Anspruch 9 in ihrem Inneren mit Versteifungen versehen. So können die Hohlkör
per beispielsweise mit Glasfaser- oder Aluminiumdrahtwolle befüllt sein. Insbeson
dere bei quaderförmigen Hohlkörpern sind auch gitterförmige Versteifungen, bei
spielsweise in Form von diagonal verlaufenden Streben aus Aluminium oder Glas
fasermaterial, denkbar.
Durch die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 10 entstehen nicht nur im
Inneren der Hohlkörper, sondern auch zwischen den Hohlkörpern Freiräume zur
Aufnahme einer Flüssigkeit.
Die Materialien für die energieabsorbierende Struktur und den Behälter müssen
beispielsweise bei einem Waschwasserbehälter eine ausreichende Korrosionsbe
ständigkeit gegenüber Wasser aufweisen. Wird der Behälter vor der Lackierung
des Kraftfahrzeuges eingesetzt, so ist zusätzlich eine entsprechende Temperatur
beständigkeit aufgrund der in der Lackieranlage oder dem Trocknungsofen auftre
tenden Temperaturen Voraussetzung.
Die energieabsorbiernde Struktur wird, mit Ausnahme der Ausgestaltung der Erfin
dung nach Anspruch 8, vor dem Zusammenfügen des Behälters in diesen einge
bracht und gegenüber dem Behälter fixiert, z. B. durch Verklebung oder Ver
schweißung oder durch direkten Formschluß. Ebenso können abstandserzeu
gende Halteeinrichtungen vorgesehen sein.
Auch ist eine einstückige Herstellung von Behälter und Struktur möglich, beispiels
weise durch ein Kunststoff-Spritzgußverfahren.
Ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung eines Behälters 1 in
einem Hohlraum 2. Der Hohlraum 2 wird von mehreren Wänden 3 einer nicht näher
dargestellten Struktur einer Fahrzeugkarosserie, insbesondere eines vorderen oder
hinteren Längsträgers oder eines Schwellers, gebildet. Der Behälter 1 ist mittels
mehrerer Einlagen 4 (nur zwei Einlagen 4 dargestellt) gegenüber den Wänden 3
des Hohlraums 2 fixiert. Die Einlagen 4 vergrößern durch Temperatureinbringung
ihr Volumen und stellen somit eine spielfreie Anordnung des Behälters 1 gegen
über den Wänden 3 sicher. Die im rechten Teil der Figur dargestellte Einlage 4
befindet sich in ihrem Ausgangszustand vor der Wärmeeinbringung, während die
links dargestellte Einlage 4 bereits expandiert wurde.
Der Behälter 1 weist eine Befüll- und eine Entnahmeöffnung 5 bzw. 6 auf und dient
der Aufnahme einer Flüssigkeit 13, beispielsweise einer Reinigungsflüssigkeit für
die Scheibenwaschanlage eines Kraftfahrzeugs. Das Innere des Behälters 1 ist mit
einer energieabsorbierenden Struktur 7 nahezu vollständig ausgefüllt. Lediglich im
Bereich der Entnahmeöffnung 6 ist ein Freiraum 8 für einen nicht dargestellten
Entnahmestutzen vorgesehen. Die Struktur 7 wird über Abstandshalter 12 im Be
hälter 1 fixiert. Die Abstandshalter 12 werden mit dem Behälter 1 und der Struktur
7 verklebt oder verschweißt. Ebenso ist eine rein formschlüssige Fixierung möglich.
Die Struktur 7 ist einstückig ausgebildet und besteht aus einer Vielzahl sechsecki
ger Waben 9, deren Hohlräume 10 von dünnwandigen Trennwänden 11 begrenzt
sind. Durch den Abstand d zwischen der Außenkontur der Struktur 7 und der In
nenseite des Behälters 1 wird ein uneingeschränkter Transport der Flüssigkeit 13
ermöglicht. Auch durch Schrägstellung der Struktur 7 gegenüber einer horizontalen
Ebene kann der Flüssigkeitstransport verbessert werden. Der Abstand d zur In
nenseite des Behälters 1 kann auch durch behälterseitige Vorsprünge erreicht
werden. Nicht dargestellte Bohrungen in den Trennwänden 11, die die einzelnen
Hohlräume 10 verbinden, verbessern den Flüssigkeitstransport weiter.
Claims (10)
1. Anordnung einer energieabsorbierenden Struktur in einem Fahrzeug,
dadurch gekennzeichnet, daß die Struktur (7)
- - im Inneren eines Behälters (1) zur Aufnahme einer Flüssigkeit (13) an geordnet ist,
- - den Behälter (1) wenigstens teilweise ausfüllt und
- - vor der Befüllung des Behälters (1) mit der Flüssigkeit (13) freie Zwi schenräume und/oder offene Hohlräume (10) aufweist.
2. Anordnung einer energieabsorbierenden Struktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) in einem Hohlraum (2) des
Fahrzeugaufbaus angeordnet ist.
3. Anordnung einer energieabsorbierenden Struktur nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) im Inneren eines vorderen,
hinteren oder seitlichen Längsträgers des Fahrzeuges angeordnet ist.
4. Anordnung einer energieabsorbierenden Struktur nach einem der vorange
gangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) zur Aufnahme der Reini
gungsflüssigkeit (13) für eine Scheibenwaschanlage des Fahrzeugs ausge
bildet ist.
5. Anordnung einer energieabsorbierenden Struktur nach einem der vorange
gangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Struktur (7) von langgestreckten Waben (9)
gebildet wird.
6. Anordnung einer energieabsorbierenden Struktur nach einem der Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Struktur von einem offenporigen, steifen
Schaummaterial gebildet wird.
7. Anordnung einer energieabsorbierenden Struktur nach einem der Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Struktur von einem wollartigen Material
gebildet wird.
8. Anordnung einer energieabsorbierenden Struktur nach einem der Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Struktur von einer Vielzahl einzelner Hohl
körper gebildet wird.
9. Anordnung einer energieabsorbierenden Struktur nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper in ihrem Inneren Versteifungen
aufweisen.
10. Anordnung einer energieabsorbierenden Struktur nach Anspruch 8 und/oder
9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper - bedingt durch ihre äußere
Gestalt - untereinander Zwischenräume bilden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997103429 DE19703429A1 (de) | 1997-01-30 | 1997-01-30 | Anordnung einer energieabsorbierenden Struktur |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1997103429 DE19703429A1 (de) | 1997-01-30 | 1997-01-30 | Anordnung einer energieabsorbierenden Struktur |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19703429A1 true DE19703429A1 (de) | 1998-08-06 |
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ID=7818816
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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