DE19703388C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines elektronischen Systems zum Zwecke der Energieeinsparung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines elektronischen Systems zum Zwecke der EnergieeinsparungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Steuerung eines elektronischen Systems zum Zwecke der
Energieeinsparung, insbesondere bei einem mobilen
Datenerfassungs- und Datenausgabegerät, gemäß dem Oberbegriff
der Ansprüche 1 und 8.
Die Mehrzahl der heutigen Mikroprozessoren und Computer
verfügt üblicherweise über ein auf dem jeweiligen
Prozessorchip integriertes Energiesparmanagement. Es handelt
sich hierbei um Hardware- und dazugehörende
Softwarekomponenten, mit deren Hilfe die Mikroprozessoren oder
Computer während des Betriebes in verschiedene Betriebsarten
mit reduziertem Energieverbrauch umgeschalten werden. Als
energiesparende Betriebsarten sind insbesondere zu nennen:
Reduzierung der Oszillatorfrequenz, Sleep-Modus, Soft
ware-Standby-Modus und Hardware-Standby-Modus. Die genannten
energiesparenden Betriebsarten werden nicht von allen
Mikroprozessoren unterstützt. Die hierbei erzielten
Energieeinsparungen variieren zwischen ca. 10% und über 90%
der Energie, welche von dem Computer im normalen Betriebsmodus
verbraucht wird.
Viele Mikroprozessoren unterstützen eine automatische
Anpassung der Oszillatorfrequenz, mit welcher der Mikro
prozessor getaktet wird. Wird von dem Mikroprozessor eine
hohe Leistung gefordert, so beträgt die Oszillatorfrequenz 100%
der maximalen Oszillatorfrequenz. Bei geringen
Anforderungen an den Mikroprozessor wird die
Oszillatorfrequenz entsprechend vermindert. Der
Energieverbrauch des Mikroprozessors wird hierbei nur in
geringem Maße reduziert. Vorteil dieser Betriebsart ist es
jedoch, daß zwischen Betriebsarten mit verschiedenen
Oszillatorfrequenzen umgeschalten werden kann, ohne daß der
Mikroprozessor neu gestartet werden muß. Hierdurch wird beim
Umschalten in eine energiesparende Betriebsart die
Unterbrechung der Abarbeitung von Anwendungsprogrammen mit
Hilfe des Mikroprozessors vermieden.
Eine höhere Energieeinsparung ermöglicht der sogenannte
Sleep-Modus. Dieser Modus ermöglicht eine Energie-Ver
brauchsreduzierung um ca. 30%. Der Sleep-Modus bedingt
jedoch beim Umschalten in eine energiesparende Betriebsart
einen Ausführungsstopp für jedes zum Umschaltzeitpunkt auf dem
Mikroprozessor laufende Anwendungsprogramm. Befindet sich ein
Computer in der Betriebsart "Sleep-Modus", so steht keine
Prozessorleistung und keine Bildschirmfunktion zur Verfügung.
Üblicherweise wird diese Betriebsart durch die Betätigung
einer beliebigen Taste des Computers beendet. Nach Betätigung
dieser Taste "erwacht" der Computer wieder. Wurde in den
Sleep-Modus umgeschaltet, während ein Anwendungsprogramm auf
dem Computer abgearbeitet wird, so wird die Abarbeitung dieses
Anwendungsprogrammes fortgesetzt, nachdem die Taste durch den
Benutzer betätigt wurde. Hierbei erfolgt die Fortsetzung des
Programmablaufes an der Stelle, an welcher der Programmablauf
vorher unterbrochen wurde.
So ist aus der EP 0 750 248 A2 ein Datenverarbeitungssystem,
welches sich in einen energiesparenden Sleep-Modus versetzen
läßt, bekannt. Nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit, seit der
letzten Dateneingabe über eine Tastatur oder Maus, wird bei
weiterhin fehlender Dateneingabe, ein Power-Management-Pro
gramm (PM-Programm) aktiviert, das die zum gegenwärtigen
Zeitpunkt vorliegenden hardwarebezogenen und VRAM-Daten im
Hauptspeicher speichert. Nachdem die Speicherung erfolgt ist,
veranlaßt das PM-Programm einen Power-Management-Prozessor zur
Aufhebung der Spannungsversorgung mit Ausnahme der des
Hauptspeichers. Nach Abschaltung der Spannungsversorgung ist
das bekannte Datenverarbeitungssystem nicht mehr in der Lage
Dateneingaben zu verarbeiten. Erst nachdem der periodisch
aktivierte Power-Management-Prozessor Eingaben über die
Tastatur oder Maus festgestellt hat, wird die
Spannungsversorgung wieder hergestellt und erst damit
insbesondere der Bildschirm und der eigentliche Prozessor für
die Datenverarbeitung erneut in Betrieb genommen.
Aus der EP 0 567 957 A1 ist ferner ein
Datenverarbeitungssystem bekannt, das von einer
Kontrolleinrichtung für die Spannungsversorgung in eine
Standby-Betriebsart versetzt werden kann. Das
Datenverarbeitungssystem wird in die Standby-Betriebsart
versetzt, indem eine bestimmte Taste einer Tastatur
kontinuierlich gedrückt wird. Mit dem Aufruf der Standby-Be
triebsart wird ein Interrupt-Signal erzeugt, mit dem der
Prozessor und die Bildschirmsteuerung abgeschaltet wird. Damit
verschwindet das vor der Abschaltung auf dem Monitor sichtbare
Bild.
Eine wesentlich höhere Einsparung von Energie (< 90%) wird
mit der Betriebsart "Software-Standby" erreicht. Wie in der
Betriebsart "Sleep-Modus" wird beim Umschalten in die
Betriebsart "Software-Standby" die Ausführung aller laufenden
Anwendungsprogramme gestoppt. Der Computer steht während
dieses Zeitraumes für einen Benutzer nicht zur Verfügung. Dies
gilt insbesondere für den Bildschirm des Computers.
Üblicherweise bleiben in der Betriebsart "Software-Standby"
die Werte in einigen der Register des Mikroprozessors und auch
einige Werte in internen Speichern des Mikroprozessors
erhalten.
Um die Betriebsart "Software-Standby" zu beenden und nach
Abbruch dieser Betriebsart die Abarbeitung von
Anwendungsprogrammen an der Stelle fortzusetzen, an welcher
das Programm vorher unterbrochen wurde, bedarf es zusätzlicher
Software-Routinen.
In einer weiteren energiesparenden Betriebsart sinkt der
Energieverbrauch des Mikroprozessors nahezu auf 0. Es handelt
sich hierbei um die Betriebsart "Hardware-Standby". Im
Unterschied zu den Betriebsarten "Sleep-Modus" und "Software-Stand
by" können Anwendungsprogramme, deren Abarbeitung durch
das Umschalten in die energiesparende Betriebsart unterbrochen
wird, nicht an der Stelle fortgesetzt werden, an der sie
unterbrochen wurden. In der Betriebsart "Hardware-Standby"
gehen insbesondere die Werte der Mikroprozessoren-Register
verloren. Soll die Betriebsart "Hardware-Standby" beendet
werden und die Abarbeitung von Anwendungsprogrammen mit Hilfe
des Computers wieder aufgenommen werden, so ist ein
zeitaufwendiger Wiederanlauf des Computers notwendig. Wurden
die Werte der Register des Mikroprozessors vor dem Eintritt
der Betriebsart "Hardware-Standby" in externen Speichern
gesichert, so ist bei der Fortführung des unterbrochenen
Anwendungsprogrammes eine spürbare Wartezeit in Kauf zu
nehmen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine
verbesserte Möglichkeit zum energiesparenden Betrieb eines
Mikroprozessors oder eines Computers zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen 1
und 8 offenbarte technische Lehre gelöst.
Der wesentliche Vorteil, welcher mit der Erfindung gegenüber
dem Stand der Technik erreicht wird, besteht darin, daß zur
Energieeinsparung ein großer Teil der elektronischen
Komponenten eines mobilen Datenerfassungs- und
Datenausgabegerätes abgeschaltet werden kann, ohne daß der
Benutzer dies bemerkt. Insbesondere die elektronischen
Komponenten, deren Betriebsbereitschaft zur Erkennung des
Beginns einer Dateneingabe notwendig sind, stehen weiter zur
Verfügung.
Die Erfindung ist mit einem geringen zusätzlichen Hardware-Auf
wand realisierbar. Sie kann leicht an verschiedene
Mikroprozessoren oder Computer angepaßt werden und ist für
diese optimierbar.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die
Steuereinheit, die mindestens eine Ein-/Ausgabeeinheit und die
Steuerlogik mittels eines Taktsignal getaktet, welches von
einem Oszillator erzeugt wird. Hierdurch können diese
Teilkomponenten des elektronischen Systems unabhängig vom
Prozessor getaktet werden.
Bei einer zweckmäßigen Ausführung der Erfindung wird mit Hilfe
der Steuerlogik der Beginn der Dateneingabe mittels der
mindestens einen Ein-/Ausgabeeinheit erkannt und löst die
Steuerlogik notwendige Prozesse zur Erfassung der Dateneingabe
aus, bevor die Dateneingabe beendet wird. Hierdurch wird
vorteilhaft sichergestellt, daß jede Dateneingabe durch den
Benutzer des Datenerfassungs- und Datenausgabegerätes
unverzüglich erkannt wird und die Daten rechtzeitig erfaßt
werden.
Bei einer zweckmäßigen Ausführung der Erfindung erzeugt die
Steuerlogik ein Unterbrechungssignal, wird der Prozessor
mittels des Unterbrechungssignals gestartet, werden die
notwendigen Schritte zur Erfassung der Dateneingabe durch den
Prozessor initiiert und werden die notwendigen Schritte zur
Erfassung der Daten abgeschlossen, bevor die Dateneingabe
beendet wird. Dies sichert ein "Erwachen" des Prozessors, um
die vom Benutzer einzugebenden Daten zu erfassen und zu
verarbeiten.
Vorteilhaft kann vorgesehen sein, daß das elektronische System
nach Abschluß der Erfassung der Dateneingabe wieder in den
"Standby-Modus" umgeschalten wird, wodurch ohne
Zeitverzögerung wiederum in eine energiesparende Betriebsart
umgeschalten wird und die Energieeinsparung optimiert wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß
der Prozessor abgeschaltet wird. Hierdurch ist es im
besonderen Umfang möglich, Energie einzusparen.
Vorteilhaft kann vorgesehen sein, daß die Steuerlogik
überwacht, wann einzelne Dateneingaben mittels mehrerer
Ein-/Ausgabeeinheiten beginnen, und die einzelnen Dateneingaben
gemäß einer jeweiligen Wichtung der mehreren Ein-/Aus
gabeeinheiten erfaßt werden, bevor die einzelnen
Dateneingaben beendet werden. Dies ist von Vorteil, wenn der
jeweilige Zeitaufwand für die Erfassung der einzelnen
Dateneingaben verschieden ist. Mittels der Wichtung kann mit
der Erfassung der Dateneingabe zuerst begonnen werden, für
welche der größte Zeitaufwand notwendig ist. So wird
vorteilhaft sichergestellt, daß alle einzelnen Dateneingaben
erfaßt werden können, bevor die Dateneingaben beendet werden.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die
jeweilige Wichtung der mehreren Ein-/Ausgabeeinheiten vor
einem Umschalten in den Standby-Modus festgelegt. Liegen
mehrere Dateneingaben von mehreren Ein-/Ausgabeeinheiten vor,
so kann unverzüglich mit der Erfassung dieser Dateneingaben
begonnen werden. Es muß nicht zunächst eine Wichtung zwischen
den mehreren Dateneingaben stattfinden. Dies würde eine
Zeitverzögerung beim Beginn der Datenerfassung darstellen.
Die abhängigen Unteransprüche des Anspruches 8 weisen die
Vorteile der ihnen entsprechenden abhängigen
Verfahrensansprüche auf.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in folgendem anhand
einer Zeichnung näher erläutert. Fig. 1 zeigt ein
elektronisches System zur Ausführung der Erfindung.
Gemäß Fig. 1 weist das erfindungsgemäße elektronische System
einen Prozessor 1, einen Systemspeicher 4, eine
Bildschirmsteuerung 5 und eine Tastatursteuerung 7 auf. Diese
vier Komponenten des elektronischen Systems sind untereinander
über eine Adreßleitung 9, eine Datenleitung 10 und eine
Steuerleitung 11 verbunden, wobei über die entsprechenden
Leitungen Adressen, Daten oder Steuersignale ausgetauscht
werden. Die Bildschirmsteuerung 5 ist über Leitungen 17 mit
einem Bildschirmspeicher 6 verbunden. Die Tastatursteuerung 7 ist mit
der Tastatur 8 verbunden. Das elektronische System weist
weiterhin einen Oszillator 3 auf, welcher direkt mit einer
Steuerlogik 2 verbunden ist. Die Steuerlogik 2 ist direkt über
Leitungen 14, 15, 16, 18 mit dem Prozessor 1, der
Bildschirmsteuerung 5 und der Tastatursteuerung 7 verbunden.
Die Tastatursteuerung 7, die Bildschirmsteuerung 5 und die
Steuerlogik 2 sind außerdem an eine zweite Oszillatorleitung
13 angeschlossen.
Neben den beschriebenen Komponenten kann das mobile
Datenerfassungs- und Datenausgabegerät weitere Teilkomponenten
aufweisen. Diese sind über die entsprechenden Leitungen 9-12
mit den beschriebenen Komponenten verbunden.
Die Tastatursteuerung 7 und die Bildschirmsteuerung 5 erhalten
die für ihre Funktionsfähigkeit notwendigen Taktsignale über
die Leitung 13 von der Steuerlogik 2. Die Steuerlogik 2 stellt
die Taktsignale mit Hilfe des Oszillators 3 zur Verfügung.
Auch der Prozessor 1 kann über die Leitung 18 Taktsignale von
der Steuerlogik 2 empfangen. Diese Verbindung 18 zwischen dem
Prozessor 1 und der Steuerlogik 2 kann bei Notwendigkeit auch
unterbrochen werden. Über die Leitung 13 können weitere
Teilkomponenten des mobilen Datenerfassungs- und
Datenausgabegerätes Taktsignale empfangen. Mittels der
Oszillatorleitung 13 empfangen alle Komponenten des mobilen
Datenerfassungs- und Datenausgabegerätes Taktsignale, deren
Betriebsbereitschaft im energiesparenden Standby-Modus gegeben
sein muß. Alle weiteren Teilkomponenten, die während der
energiesparenden Betriebsart "Standby-Modus" nicht benötigt
werden, erhalten Taktsignale über eine weitere
Oszillatorleitung 12, die diese weiteren Teilkomponenten mit
dem Prozessor 1 verbindet.
Mit Hilfe der Steuerlogik 2 kann das mobile Datenerfassungs- und
Datenausgabegerät in einen Standby-Modus umgeschalten
werden. Dieser Standby-Modus ist dadurch charakterisiert, daß
der Prozessor 1 und Teilkomponenten im wesentlichen
abgeschalten sind. Der Benutzer des Datenerfassungs- und
Datenausgabegerätes bemerkt diesen Standby-Modus jedoch nicht,
da die von ihm benutzten Teilkomponenten (Tastatur 8,
Bildschirm) weiterhin für eine Interaktion zur Verfügung
stehen. Der Prozessor 1 und die abgeschalteten Teilkomponenten
werden nur bei unverzichtbarem Bedarf wieder eingeschaltet.
Hierbei muß sichergestellt sein, daß ein Anwenderprogramm,
dessen Abarbeitung durch das Umschalten in den Standby-Modus
unterbrochen wurde, ohne Verlust von Daten fortgeführt werden
kann. Als energiesparende Betriebsarten für den Prozessor 1
bieten sich deshalb insbesondere die beschriebenen
Betriebsarten "Sleep-Modus" und "Software-Standby" an.
Im Standby-Modus sorgt die Steuerlogik 2 weiterhin dafür, daß
der Bildschirminhalt einer zu diesem Zeitpunkt aktiven
Programmanwendung weiterhin angezeigt wird, obwohl er
Prozessor 1 und weitere Teilkomponenten abgeschaltet sind.
Hierdurch entsteht bei dem Benutzer des Datenerfassungs- und
Datenausgabegerätes der Eindruck, daß das Gerät unverändert zu
seiner Verfügung steht. Der Benutzer bemerkt das Umschalten in
den Standby-Modus nicht. Bei dem darzustellenden Bildinhalt
kann es sich insbesondere um einen aktiven Cursor handeln.
Befindet sich das Datenerfassungs- und Datenausgabegerät im
Standby-Modus, so wird mit Hilfe der Steuerlogik erkannt, ob
eine Taste der Tastatur 8 betätigt wurde. Im Standby-Modus ist
es nicht möglich, zu erkennen, welche Taste der Tastatur 8
betätigt wurde. Es wird festgestellt, ob und zu welchem
Zeitpunkt eine Taste der Tastatur 8 betätigt wird.
Wurde eine Taste der Tastatur 8 betätigt, so empfängt die
Steuerlogik 2 über die Leitung 14 von der Tastatursteuerung 7
ein Signal. Die Steuerlogik 2 generiert einen Interrupt, der
über die Leitung 16 auf den Prozessor 1 übertragen wird. Dies
ist das Signal für den Prozessor 1 seine energiesparende
Betriebsart zu beenden. Der Prozessor initiiert anschließend
die notwendigen Schritte, um zu erfassen, welche Taste der
Tastatur 8 gedrückt wurde. Zum Austausch von Signalen mit dem
Speicher 4 und Tastatursteuerung 7 bedient er sich der
Leitungen 9, 10 und 11. Nachdem die Taste erkannt wurde, wird
das dieser Taste zugeordnete Zeichen in den Speicher 6 des
Bildschirmes gespeichert und auf dem Bildschirm angezeigt.
Wurden durch die Steuerlogik 2 keine weiteren Dateneingaben
registriert, so wird das Gerät anschließend wieder in den
Standby-Modus umgeschaltet.
Von entscheidender Bedeutung ist, daß die benötigte Zeit vom
Erkennen des Beginns einer Dateneingabe (Tastaturbetätigung)
bis zum Erfassen des Inhaltes der Dateneingabe (Erkennen der
betätigten Taste) kürzer ist, als der Zeitraum, den der
Benutzer benötigt, um die Daten in das Gerät einzugeben.
Beispielhaft treten derartige Situationen bei der Eingabe von
Text auf. Die durchschnittliche Eingabezeit für einen
Buchstaben beträgt bei einer geübten Person ca. 375 msec. Für
das Abspeichern und das Darstellen des Buchstaben auf dem
Bildschirm benötigt der Prozessor hingegen nur ca. 2 µsec.
Obwohl der exakte Zeitbedarf stark von dem verwendeten
Prozessor und dessen Taktfrequenz abhängt, ist er doch stets
wesentlich kürzer als die Eingabezeit. Beträgt die Zeit
zwischen dem Erkennen einer Buchstabeneingabe und dem Erfassen
des Buchstabens etwa 1 msec., so verbleiben leicht
nachvollziehbar ≧ 99% der Zeit für ein Umschalten in den
Standby-Modus. Während dieser Zeit kann der Prozessor 1 in
eine energiesparende Betriebsart umgeschaltet werden. Die
Steuerlogik 2 hält die für eine Interaktion mit dem Benutzer
notwendigen Teilkomponenten (Tastatur 8, Bildschirm) während
dieser Zeit funktionsfähig.
Die Bereitstellung von Teilkomponenten des Gerätes zur
Interaktion mit einem Benutzer ist beispielhaft für die
Funktionsweise der Steuerlogik 2. Aber auch andere
Teilkomponenten eines Datenerfassungs- und Datenausgabegerätes
können mit Hilfe der Steuerlogik 2 funktionell zur Verfügung
stehen, während der Prozessor abgeschaltet ist. Beispielhaft
sind die Komponenten einer Auto-Motor-Steuerung zu nennen.
Hierbei kann mit Hilfe der Steuerlogik ein Betriebszustand
realisiert werden, in welchem Daten von den Teilkomponenten
Motor, Getriebe, Kupplung usw. empfangen werden können,
während der zentrale Prozessor abgeschaltet ist oder sich in
einer anderen energiesparenden Betriebsart befindet. Die
Steuerlogik 2 überwacht, wann eine Dateneingabe von den
Teilkomponenten an den zentralen Prozessor beginnt. Wird der
Beginn einer Dateneingabe festgestellt, so werden die
notwendigen Schritte zur Datenerfassung eingeleitet.
Mit Hilfe der Steuerlogik kann festgelegt werden, in welcher
Reihenfolge die Daten aus den einzelnen Teilkomponenten erfaßt
werden sollen. Beginnt eine Dateneingabe in mehrere
Teilkomponenten gleichzeitig, so werden diese Daten
entsprechend der festgelegten Reihenfolge von dem Prozessor
bearbeitet. Bei der Festlegung der Reihenfolge der zu
erfassenden Dateneingaben können vorzugsweise die Wichtigkeit
der Dateneingaben und die für die Dateneingaben jeweils
benötigten Zeiträume berücksichtigt werden. Die Reihenfolge
der Datenerfassung kann bereits bei der Installation der Auto-
Motor-Steuerung festgelegt werden. Aber auch eine spätere
Festlegung der Reihenfolge oder eine Veränderung der anfangs
bestimmten Reihenfolge ist möglich. So kann flexibel auf
veränderte Betriebsbedingungen reagiert werden.
Die Steuerlogik 2 kann mit Hilfe dem einschlägigen Fachmann
bekannten elektronischen Bauelementen an die jeweiligen
Voraussetzungen eines Datenerfassungs- und Datenausgabegerätes
angepaßt werden. Hierdurch wird ein optimaler Energie-Ein
spareffekt erreicht. Die für die Steuerlogik benötigten
Schaltungen bedingen nur einen geringen zusätzlichen "Gate-Count"
auf den meistens bereits vorhandenen ASICs (Application
Specific Integrated Circuit) oder FPGAs (Field Programable
Gate Array).
Je nach Aufgabenstellung kann es sich auch als wirtschaftlich
erweisen, einen ganz speziellen integrierten Schaltkreis für die
Steuerlogik zu integrieren.
Claims (9)
1. Verfahren zur Steuerung eines elektronischen Systems zum
Zwecke der Energieeinsparung, insbesondere bei einem
mobilen Datenerfassungs- und Datenausgabegerät, wobei
das elektronische System einen Prozessor (1), mindestens eine Ein-/Ausgabeeinheit (8), eine Steuereinheit (7) für die Ein-/Ausgabeeinheit (8), eine Bildschirmsteuerung (5), einen Bildschirmspeicher (6), und einen Bildschirm aufweist,
die Bildschirmsteuerung (5) mit dem Bildschirmspeicher (6) und dem Bildschirm verbunden ist,
der Prozessor (1) mit der Steuereinheit (7), und die Steuereinheit (7) mit der mindestens einen Ein-/Ausgabeeinheit (8) verbunden ist,
eine Steuerlogik (2) mit der Steuereinheit (7) und mit der Bildschirmsteuerung (5) verbunden ist und erste Mittel aufweist, die feststellen, ob eine Dateneingabe über die Ein-/Ausgabeeinheit (8) erfolgt, und
die Steuerlogik (2) zweite Mittel aufweist, die eine energieeinsparende Betriebsart, einen Standby-Modus des Systems, mindestens des Prozessors (1), wie insbesondere dessen Abschaltung, herbeiführen, wenn in einem zurückliegenden Zeitraum keine Dateneingabe über die Ein-/Ausgabeeinheit (8) erfolgt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerlogik (2) dritte Mittel aufweist, die die Bildschirmsteuerung (5), anstelle des in der energieeinsparenden Betriebsart befindlichen Prozessors (1), derart ansteuern, daß
die Bildschirmsteuerung (5) den Bildschirm weiterhin zur Darstellung des vor der Änderung der Betriebsart des Prozessors (1) dargestellten Bildes veranlaßt.
das elektronische System einen Prozessor (1), mindestens eine Ein-/Ausgabeeinheit (8), eine Steuereinheit (7) für die Ein-/Ausgabeeinheit (8), eine Bildschirmsteuerung (5), einen Bildschirmspeicher (6), und einen Bildschirm aufweist,
die Bildschirmsteuerung (5) mit dem Bildschirmspeicher (6) und dem Bildschirm verbunden ist,
der Prozessor (1) mit der Steuereinheit (7), und die Steuereinheit (7) mit der mindestens einen Ein-/Ausgabeeinheit (8) verbunden ist,
eine Steuerlogik (2) mit der Steuereinheit (7) und mit der Bildschirmsteuerung (5) verbunden ist und erste Mittel aufweist, die feststellen, ob eine Dateneingabe über die Ein-/Ausgabeeinheit (8) erfolgt, und
die Steuerlogik (2) zweite Mittel aufweist, die eine energieeinsparende Betriebsart, einen Standby-Modus des Systems, mindestens des Prozessors (1), wie insbesondere dessen Abschaltung, herbeiführen, wenn in einem zurückliegenden Zeitraum keine Dateneingabe über die Ein-/Ausgabeeinheit (8) erfolgt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerlogik (2) dritte Mittel aufweist, die die Bildschirmsteuerung (5), anstelle des in der energieeinsparenden Betriebsart befindlichen Prozessors (1), derart ansteuern, daß
die Bildschirmsteuerung (5) den Bildschirm weiterhin zur Darstellung des vor der Änderung der Betriebsart des Prozessors (1) dargestellten Bildes veranlaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinheit (7), die Bildschirmsteuerung (5) und
die Steuerlogik (2) mittels eines Taktsignals, unabhängig
vom Prozessor (1), getaktet werden, welches von einem
Oszillator (3) erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerlogik (2) mit Beginn einer Dateneingabe, die zur Erfassung der Dateneingabe notwendigen Schritte veranlaßt, und
daß die notwendigen Schritte zur Erfassung bereits eingegebener Daten abgeschlossen werden, bevor die Dateneingabe beendet wird.
die Steuerlogik (2) mit Beginn einer Dateneingabe, die zur Erfassung der Dateneingabe notwendigen Schritte veranlaßt, und
daß die notwendigen Schritte zur Erfassung bereits eingegebener Daten abgeschlossen werden, bevor die Dateneingabe beendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerlogik (2) ein Unterbrechungssignal erzeugt,
daß mittels des Unterbrechungssignals der Prozessor (1) gestartet wird, und
daß der Prozessor (1) die notwendigen Schritte zur Erfassung der Dateneingabe initiiert, und
daß die notwendigen Schritte zur Erfassung bereits eingegebener Daten abgeschlossen werden, bevor die Dateneingabe beendet wird.
daß die Steuerlogik (2) ein Unterbrechungssignal erzeugt,
daß mittels des Unterbrechungssignals der Prozessor (1) gestartet wird, und
daß der Prozessor (1) die notwendigen Schritte zur Erfassung der Dateneingabe initiiert, und
daß die notwendigen Schritte zur Erfassung bereits eingegebener Daten abgeschlossen werden, bevor die Dateneingabe beendet wird.
5. Verfahren nach einem Ansprüche 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß
das elektronische System nach Abschluß der Erfassung der
Dateneingabe wieder in den Standby-Modus umgeschaltet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerlogik (2) überwacht, wann einzelne Dateneingaben mittels mehrerer Ein-/Ausgabeeinheiten (8) beginnen, und
die einzelnen bereits eingegebenen Daten gemäß einer jeweiligen Wichtung der mehreren Ein-/Ausgabeeinheiten erfaßt werden, bevor die einzelnen Dateneingaben beendet werden.
die Steuerlogik (2) überwacht, wann einzelne Dateneingaben mittels mehrerer Ein-/Ausgabeeinheiten (8) beginnen, und
die einzelnen bereits eingegebenen Daten gemäß einer jeweiligen Wichtung der mehreren Ein-/Ausgabeeinheiten erfaßt werden, bevor die einzelnen Dateneingaben beendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die jeweilige Wichtung der mehreren Ein-/Ausgabeeinheiten
vor einem Umschalten in den Standby-Modus festgelegt
werden.
8. Elektronisches System mit einer Steuerung zum Zwecke der
Energieeinsparung, insbesondere bei einem mobilen
Datenerfassungs- und Datenausgabegerät, wobei
das elektronische System einen Prozessor (1), mindestens eine Ein-/Ausgabeeinheit (8), eine Steuereinheit (7) für die Ein-/Ausgabeeinheit (8), eine Bildschirmsteuerung (5), einen Bildschirmspeicher (6), und einen Bildschirm aufweist,
die Bildschirmsteuerung (5) mit dem Bildschirmspeicher (6) und dem Bildschirm verbunden ist,
der Prozessor (1) mit der Steuereinheit (7), und die Steuereinheit (7) mit der mindestens einen Ein-/Ausgabeeinheit (8) verbunden ist,
eine Steuerlogik (2) mit der Steuereinheit (7) und mit der Bildschirmsteuerung (5) verbunden ist und erste Mittel aufweist, die feststellen, ob eine Dateneingabe über die Ein-/Ausgabeeinheit (8) erfolgt, und
die Steuerlogik (2) zweite Mittel aufweist, die eine energieeinsparende Betriebsart, einen Standby-Modus des Systems, mindestens des Prozessors (1), wie insbesondere dessen Abschaltung, herbeiführen, wenn in einem zurückliegenden Zeitraum keine Dateneingabe über die Ein-/Ausgabeeinheit (8) erfolgt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerlogik (2) dritte Mittel aufweist, die die Bildschirmsteuerung (5), anstelle des in der energieeinsparenden Betriebsart befindlichen Prozessors (1), derart ansteuern, daß
die Bildschirmsteuerung (5) den Bildschirm weiterhin zur Darstellung des vor der Änderung der Betriebsart des Prozessors (1) dargestellten Bildes veranlaßt.
das elektronische System einen Prozessor (1), mindestens eine Ein-/Ausgabeeinheit (8), eine Steuereinheit (7) für die Ein-/Ausgabeeinheit (8), eine Bildschirmsteuerung (5), einen Bildschirmspeicher (6), und einen Bildschirm aufweist,
die Bildschirmsteuerung (5) mit dem Bildschirmspeicher (6) und dem Bildschirm verbunden ist,
der Prozessor (1) mit der Steuereinheit (7), und die Steuereinheit (7) mit der mindestens einen Ein-/Ausgabeeinheit (8) verbunden ist,
eine Steuerlogik (2) mit der Steuereinheit (7) und mit der Bildschirmsteuerung (5) verbunden ist und erste Mittel aufweist, die feststellen, ob eine Dateneingabe über die Ein-/Ausgabeeinheit (8) erfolgt, und
die Steuerlogik (2) zweite Mittel aufweist, die eine energieeinsparende Betriebsart, einen Standby-Modus des Systems, mindestens des Prozessors (1), wie insbesondere dessen Abschaltung, herbeiführen, wenn in einem zurückliegenden Zeitraum keine Dateneingabe über die Ein-/Ausgabeeinheit (8) erfolgt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerlogik (2) dritte Mittel aufweist, die die Bildschirmsteuerung (5), anstelle des in der energieeinsparenden Betriebsart befindlichen Prozessors (1), derart ansteuern, daß
die Bildschirmsteuerung (5) den Bildschirm weiterhin zur Darstellung des vor der Änderung der Betriebsart des Prozessors (1) dargestellten Bildes veranlaßt.
9. Elektronisches System nach Anspruch 8, gekennzeichnet
durch
einen Oszillator (3), mit dem die Steuerlogik (2), die
Steuereinheit (7) und die Bildschirmsteuerung (5)
unabhängig vom Prozessor (1) getaktet sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997103388 DE19703388C1 (de) | 1997-01-30 | 1997-01-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines elektronischen Systems zum Zwecke der Energieeinsparung |
US09/007,298 US6282664B1 (en) | 1997-01-30 | 1998-01-14 | Method and apparatus for switching an electronic system between an operating mode and stand-by mode |
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