DE19702854A1 - Verfahren und Rollenmühle zur Zerkleinerung von Mahlgut - Google Patents
Verfahren und Rollenmühle zur Zerkleinerung von MahlgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren (entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruches 1) und eine Rollenmühle
(gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 4) zur Zerkleine
rung von Mahlgut.
Rollenmühlen bzw. Wälzmühlen der vorausgesetzten Art
werden vor allem zur Zerkleinerung von mineralischem
Mahlgut, wie z. B. Zement-Rohmaterialien, Zementklinker,
Kohle und dergleichen, verwendet. Bei diesen aus der
Praxis bekannten Zerkleinerungsverfahren und Rollenmüh
len wird im allgemeinen so vorgegangen, daß die An
triebsleistung für die Zerkleinerungsarbeit in der
Mühle entweder nur durch eine einzige Antriebseinrich
tung mit Antriebsmotor und Getriebe für den Drehantrieb
des Mahltellers oder durch eine etwa gleichartige An
triebseinrichtung für den Mahlteller und zusätzliche
Einzelantriebe für die Mahlrollen in die Mühle einge
bracht wird.
Diese bekannten Ausführungen sind mit einigen Nachtei
len behaftet: So ist es bei den Antriebseinrichtungen
für den Mahlteller zunächst im allgemeinen erforder
lich, speziell konstruierte Getriebe zu verwenden, die
im Bereich unter dem Mahlteller angeordnet und mit die
sem verbunden werden müssen, was zum einen einen re
lativ hohen Kostenaufwand (insbesondere bei den immer
größer werdenden Durchsatzleistungen) und zum andern
eine sehr umständliche Montage unterhalb des Mahltel
lers mit sich bringt. Gerade bei den immer größer wer
denden Durchsatzleistungen und somit bei den immer grö
ßer ausgeführten Rollenmühlen macht sich auch die al
lein durch die Anordnung des Getriebes unterhalb des
Mahltellers bedingte relativ große Bauhöhe nachteilig
bemerkbar. Des weiteren ist zumindest bei größeren Müh
lenausführungen auch ein entsprechend großer An
triebsmotor erforderlich, so daß dort meist kein han
delsüblicher Normmotor (Elektromotor) eingesetzt werden
kann, sondern ein entsprechend teurer Antriebsmotor in
Sonderausführung eingebaut werden muß.
Selbst bei einer Kombination von angetriebenem Mahltel
ler und einzeln angetriebenen Mahlrollen ist aufgrund
der Mühlenkonstruktion zumindest noch ein relativ teu
res Spezialgetriebe für den Mahltellerantrieb erforder
lich, wobei zu den Kosten für die Drehantriebseinrich
tung des Mahltellers noch die Einzelantriebe für die
Mahlrollen hinzukommen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter
Vermeidung dieser Nachteile der bekannten Ausführungen
ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
und eine Rollenmühle entsprechend dem Oberbegriff des
Anspruches 4 derart auszubilden, daß sowohl eine beson
ders zuverlässige Betriebsweise als auch ein relativ
vereinfachter und kostengünstiger Aufbau der Rollen
mühle ermöglicht werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß zum einen durch die
Verfahrensmerkmale im Kennzeichen des Anspruches 1 und
zum andern durch die Vorrichtungsmerkmale im Kennzei
chen des Anspruches 4 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein wesentlicher Gedanke des erfindungsgemäßen Zerklei
nerungsverfahrens in bzw. mit einer Rollenmühle ist vor
allem in einem sinnvollen Zusammenwirken (Kombination)
mehrerer Merkmale zu sehen: (a) die Antriebsleistung
für die Zerkleinerungsarbeit der Mühle wird ausschließ
lich über wenigstens einige, durch einen eigenen Dreh
antrieb direkt angetriebene Mahlrollen aufgebracht bzw.
in die Rollenmühle eingebracht, wobei der Mahlteller
während des Zerkleinerungsbetriebes frei drehbar gehal
ten wird bzw. frei umläuft und über das Mahlgutbett
drehantriebsmäßig mit den Mahlrollen gekoppelt ist, und
(b) dabei werden Betriebsschwankungen zwischen den
einzelnen Drehantrieben aller angetriebenen Mahlrollen
durch eine gemeinsame Lastausgleichsregelung ausgegli
chen.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren führt zu einer Reihe
von Vorteilen:
Wenn man bedenkt, daß im Vergleich zu den oben be
schriebenen bekannten Ausführungen durch die Erfindung
für den Mahlteller speziell hergestellte Getriebe-Mo
tor-Einheiten (-Einrichtungen) zum Einbringen der
Hauptzerkleinerungsarbeit in die Mühle nun entfallen,
dann lassen sich bei der erfindungsgemäßen Ausführung
zunächst die relativ hohen Sonderausführungskosten (wie
oben beschrieben) einsparen. Hierbei leuchtet ferner
ein, daß bei der erfindungsgemäßen Ausführung - im Ver
gleich zu den oben beschriebenen bekannten Ausführungen-
Montage- und Wartungsarbeiten im Bereich unterhalb
des Mahltellers relativ einfach ausgeführt werden kön
nen, weil zum einen eine aufwendige und speziell kon
struierte Hauptantriebseinrichtung für die Zerkleine
rungsarbeit am Mahlteller weggefallen ist und zum an
dern alle wesentlichen Teile gut zugänglich sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also die An
triebsleistung für die Zerkleinerungsarbeit in der
Mühle nur noch über einzeln und direkt angetriebene
Mahlrollen eingebracht. Im Vergleich zu dem sich auch
hier während des Zerkleinerungsbetriebes drehenden, und
zwar frei drehenden Mahlteller laufen die auf der Mahl
bahn bzw. auf dem darauf gebildeten Mahlgutbett ab
rollenden Mahlrollen mit höherer Drehzahl um, was be
deutet, daß die einzelnen Drehantriebe für jede ange
triebene Mahlrolle - wieder im Vergleich zu einem um
laufend angetriebenen Mahlteller - weniger hoch unter
setzt, d. h. mit wenigstens einer Getriebestufe weniger
ausgeführt werden können. Hierdurch sowie durch die
Tatsache, daß die einzelnen Mahlrollen im allgemeinen
durch Standardgetriebe und Normmotoren angetrieben wer
den können, ergibt sich nicht nur eine relativ einfache
Konstruktion, sondern auch ein besonders kostengünsti
ger Aufbau (deutlich billiger im Vergleich zu den oben
beschriebenen bekannten Ausführungen).
Wenn nun bei dieser erfindungsgemäßen Ausführung bei
dem relativ rauhen Zerkleinerungsbetrieb ein Schaden an
dem Drehantrieb einer Mahlrolle auftritt, dann besteht
hier auf besonders vorteilhafte Weise die Möglichkeit,
die Mühle beispielsweise mit einer Mahlrolle weniger
weiterarbeiten zu lassen. Die gegebenenfalls aus dem
Mühlengehäuse herausbewegte Mahlrolle bzw. deren Dreh
antrieb kann repariert oder ausgetauscht, oder der Dre
hantrieb kann beispielsweise für eine Reparatur vor
übergehend abgebaut werden, während die Mahlrolle ohne
eigenen Antrieb weiter mitläuft. Hierdurch ergibt sich
zwar eine gewisse Minderung der Gesamtdurchsatzleistung
der Mühle; gegenüber den oben beschriebenen bekannten
Ausführungen wird aber der besondere Vorteil erreicht,
daß der Mühlenbetrieb nicht während der gesamten Repa
ratur- und Umbauarbeiten ausfällt bzw. stillgesetzt
werden muß, d. h. der Zerkleinerungsbetrieb kann fortge
setzt werden.
Bei dem Zerkleinerungsbetrieb in einer solchen Rollen
mühle ist nun ferner zu beachten, daß die einzelnen
Mahlrollen einerseits über den Mahlteller und das dar
auf befindliche Mahlgut bzw. Mahlgutbett drehantriebs
mäßig miteinander gekoppelt sind, andererseits aber
stark unterschiedliche Leistungsaufnahmen haben können,
die beispielsweise auf unterschiedliche Abrolldurchmes
ser auf dem Mahlteller (Friktionspunkt/Durchmesser),
unterschiedliche Wirkdurchmesser der einzelnen Mahlrol
len (z. B. durch Verschleiß) und auf ein unterschiedli
ches Einzugsverhalten des Mahlgutes im Zusammenwirken
von Mahlteller und Mahlrolle zurückzuführen sind. Be
reits geringe Drehzahländerungen zwischen einzelnen
Mahlrollen bewirken bei den einzelnen Drehantrieben re
lativ hohe Leistungsschwankungen. Dies kann dazu füh
ren, daß die Mahlrollen dauernd beschleunigt oder ver
zögert werden, d. h. die einzeln angetriebenen Mahlrol
len arbeiten gegeneinander, was während des Zerkleine
rungsbetriebes zu einem deutlich erhöhten Kraft- bzw.
Energiebedarf führt.
Aus den zuvor angeführten Gründen ist es daher erfin
dungsgemäß von besonderem Vorteil, für die Drehantriebe
aller angetriebenen Mahlrollen eine gemeinsame Lastaus
gleichsregelung vorzusehen, durch die dann im Bedarfs
falle Betriebsschwankungen zwischen den einzelnen Dreh
antrieben ausgeglichen werden, d. h. relativ hohe Lei
stungsschwankungen, die zu einem erhöhten Kraftbedarf
während des Mahlprozesses bzw. Zerkleinerungsbetriebes
führen würden, können zuverlässig vermieden werden.
Diese gemeinsame Lastausgleichsregelung ist somit von
besonderer Bedeutung, wenn - wie bei der vorliegenden
Erfindung - die Antriebsleistung für die Zerkleine
rungsarbeit allein durch einzeln angetriebene Mahlrol
len in die Rollenmühle eingebracht wird.
Wie später noch im einzelnen erläutert wird, können die
einzelnen Drehantriebe entweder mit je einem Elektromo
tor oder mit je einem Hydromotor (hydraulischen Motor)
als Antriebsmotoren ausgestattet werden. Dementspre
chend ist dann bei den Elektromotoren eine gemeinsame
elektrische Lastausgleichsregelung und bei den Hydromo
toren eine gemeinsame hydraulische Lastausgleichsrege
lung vorzusehen.
Bei dem erfindungsgemäßen Zerkleinerungsverfahren ist
es grundsätzlich möglich, insbesondere bei der Verwen
dung einer größeren Anzahl von Mahlrollen
(beispielsweise drei oder vier Mahlrollen), nur einige,
d. h. nicht alle Mahlrollen mit eigenem Drehantrieb zu
versehen und somit direkt anzutreiben. Im Hinblick auf
relativ hohe Zerkleinerungsleistungen bzw. Gutdurch
satzleistungen wird es im allgemeinen aber vorgezogen
werden, sämtliche Mahlrollen über je einen eigenen Dre
hantrieb direkt anzutreiben.
Die erfindungsgemäß ausgeführte Rollenmühle zeichnet
sich durch folgende Merkmale (in Kombination) aus: zum
einen sind wenigstens einige Mahlrollen mit eigenen
Drehantriebseinrichtungen versehen, die die gesamte An
triebsleistung für die Zerkleinerungsarbeit in die
Mühle einbringen, wobei der Mahlteller während des Zer
kleinerungsbetriebes über das Mahlgutbett drehantriebs
mäßig mit den Mahlrollen gekoppelt und frei drehbar
ist, und zum andern ist den Drehantrieben aller ange
triebenen Mahlrollen eine gemeinsame Einrichtung zur
Lastausgleichsregelung zugeordnet.
Die Erfindung sei nachfolgend anhand der Zeichnung nä
her erläutert. In dieser Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine vertikale Teil-Schnittansicht durch
die erfindungsgemäße Rollenmühle;
Fig. 2 eine Grundrißansicht der Rollenmühle,
etwa entsprechend der Linie II-II in
Fig. 1;
Fig. 2a eine ähnliche Grundrißansicht wie Fig. 2,
jedoch zur Erläuterung einer Antriebsva
riante;
Fig. 3a, 3b, 3c drei verschiedene Vertikalschnittansich
ten ähnlich Fig. 1, als baulicher Ver
gleich zwischen der erfindungsgemäßen
Ausführung mit bekannten Ausführungen.
Ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäß aus
geführten Rollenmühle sei zunächst anhand der Fig. 1 und
2 erläutert. Diese Rollenmühle kann grundsätzlich - wie
an sich bekannt - als reine Zerkleinerungsvorrichtung
oder auch mit über der eigentlichen Zerkleinerungsvor
richtung - im gemeinsamen Mühlengehäuse - angeordneten
Windsichter ausgeführt sein.
Die Rollenmühle enthält ein Mühlengehäuse 1 mit einer
vertikalen Gehäuseachse 2. Im Mühlengehäuse 1 ist ein
Mahlteller 3 angeordnet, der auf geeigneten Lagern 4,
beispielsweise hydrostatische oder hydrodynamische La
gereinheiten, um die die vertikale Mühlen- bzw. Gehäu
seachse 2 frei drehbar gelagert ist. An der Oberseite
dieses Mahltellers 3 ist in üblicher Weise eine kreis
ringförmige Mahlbahn 5 ausgebildet.
Oberhalb dieser Mahlbahn 5 sind mehrere, im wesentli
chen stationär gehalterte Mahlrollen angeordnet, d. h.
im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 sei angenommen,
daß vier Mahlrollen 6 gleichmäßig über den Umfang der
Mahlbahn 5 verteilt angeordnet sind. Jede Mahlrolle 6
ist auf dem inneren Ende 7a einer Rollenantriebsachse 7
fliegend befestigt, deren Antriebsende 7b außerhalb des
Mühlengehäuses 1 in zwei Lagern, vorzugsweise zwei Pen
delwälzlagern 8, 9 drehbar gelagert ist. Darüber hinaus
ist jede Mahlrolle 6 über ihre Antriebsachse 7 in an
sich bekannter und daher nicht näher veranschaulichter
Weise in vertikaler Richtung, d. h. relativ zur Mahlbahn
5 federnd gehaltert.
Zwischen jeder Mahlrolle 6 und der Mahlbahn 5 ist somit
in üblicher Weise ein Mahlspalt 10 ausgebildet, in dem
zugeführtes Mahlgut ein Mahlgutbett bildet und in die
sem Mahlgutbett zerkleinert wird.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 veranschaulichten Ausfüh
rungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rollenmühle sind
alle Mahlrollen 6 mit je einer eigenen Drehantriebs
einrichtung 11 bzw. 11a versehen, die die gesamte An
triebsleistung für die Zerkleinerungsarbeit in diese
Mühle einbringen. Der Mahlteller 3 ist dabei während
des Zerkleinerungsbetriebes über das auf der Mahlbahn
ausgebildete Mahlgutbett drehantriebsmäßig mit den
Mahlrollen 6 gekoppelt, d. h. dieser Mahlteller 3 ist
während der eigentlichen Zerkleinerungsarbeit frei
drehbar und nicht angetrieben.
Jede Drehantriebseinrichtung 11 bzw. 11a enthält ein
mechanisches Getriebe 12 bzw. 12a, bei dem es sich in
jeweils geeigneter Weise um ein Planetengetriebe 12
oder ein Kegelrad- bzw. Winkelgetriebe 12a handeln
kann, sowie einen mit diesem Getriebe 12 bzw. 12a in
geeigneter Weise verbundenen Antriebsmotor, der bei
diesem ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 1 und 2) jeweils
als Elektromotor 13 ausgeführt ist. Wie ferner in der
Zeichnung zu erkennen ist, sind die äußeren Antriebsen
den 7b der Rollenantriebsachsen 7 außerhalb des Mühlen
gehäuses 1 mit dem entsprechenden Getriebe 12 bzw. 12a
der ebenfalls außerhalb des Mühlengehäuses 1 angeordne
ten zugehörigen Drehantriebseinrichtung 11 bzw. 11a ge
kuppelt.
Bei dieser erfindungsgemäßen Rollenmühle ist es in üb
licher Weise auch vorgesehen, daß jede Mahlrolle 6 mit
samt ihrer Antriebsachse 7 beispielsweise für Wartungs- und
Reparaturzwecke aus dem Mühlengehäuse 1 herausbe
wegt werden kann. Bei der in den Fig. 1 und 2
veranschaulichten Ausführungsform der Rollenmühle sei
zu diesem Zweck angenommen, daß in der Verbindung zwi
schen dem Getriebe 12 bzw. 12a und dem Elektromotor 13
jeweils eine abkuppelbare Gelenkwelle 14 angeordnet
ist.
Wie in Fig. 2 im Zusammenhang mit der untersten Rolle 6
vereinfacht dargestellt ist, kann jede Mahlrolle 6 mit
samt ihrer Antriebsachse 7, den Achslagern 8, 9 sowie
zumindest mit dem zugehörigen Getriebe 12a etwa hori
zontal und axial aus dem Mühlengehäuse 1 herausbewegt,
beispielsweise auf einer Art Schlitten verschoben wer
den, wobei dann der zugehörige Elektromotor 13 durch
Abbauen der Gelenkwelle 14 abgekoppelt ist und an sei
nem Aufstellungsplatz auf dem Mühlenfundament 15 oder
dergleichen verbleiben kann.
Den Elektromotoren 13 für die Drehantriebe 11, 11a al
ler angetriebenen Mahlrollen 6 ist eine gemeinsame Ein
richtung 16 zur elektrischen Lastausgleichsregelung
(LAR) zugeordnet. Diese Einrichtung 16 steht - wie
durch strichpunktierte Verbindungslinien angedeutet -
durch elektrische Steuerleitungen mit den Elektromoto
ren 13 aller Drehantriebseinrichtungen 11 bzw. 11a der
art in elektrischer Regelverbindung, daß bei
Betriebsschwankungen zwischen den einzelnen Drehantrie
ben aller angetriebenen Mahlrollen 6 Leistungsschwan
kungen ausgeglichen werden.
In Fig. 2a ist eine Ausführungsvariante zu dem zuvor an
hand der Fig. 1 und 2 beschriebenen Ausführungsbeispiel
beschrieben. Der wesentliche Unterschied zwischen die
ser Ausführungsvariante gemäß Fig. 2a zu der zuvor an
hand der Fig. 1 und 2 beschriebenen Ausführungsform ist
darin zu sehen, daß alle Antriebsmotoren der einzelnen
Drehantriebseinrichtungen 11' als Hydromotoren
(hydraulisch betriebene Antriebsmotoren) 20 ausgeführt
sind und diese Hydromotoren 20 dementsprechend über -
wiederum strichpunktiert angedeutete - hydraulische
Steuerleitungen mit der gemeinsamen Einrichtung 21 für
eine hydraulische Lastausgleichsregelung (Hyd.+LAR) in
Verbindung stehen. Der sonstige Aufbau und die sich
daraus ergebenden Betriebsweise entspricht genau denen,
wie sie zuvor und zum Teil auch nachfolgend anhand der
Fig. 1 und 2 beschrieben sind, so daß dementsprechend
auch dieselben Bezugszeichen verwendet worden sind.
Bei Rollenmühlen ist es nun generell bekannt, daß die
Mahlrollen 6 bei Fehlen eines Mahlgutbettes, d. h. wenn
sich kein Mahlgut auf der Mahlbahn 5 befindet, durch
ihre Federhalterung direkt gegen die Mahlbahn gedrückt
oder aber mit einem vorbestimmten, sogenannten
"Nullspalt" zwischen Mahlteller und Mahlrollen gehal
tert werden, d. h. in diesem Leerlaufzustand wird ein
vorbestimmter Spaltabstand zwischen dem Außenumfang der
Mahlrollen und der Mahlbahn des Mahltellers auf rechter
halten, um eine übermäßigen Abrieb bzw. Verschleiß an
diesen Teilen zu vermeiden. Wenn daher die erfindungs
gemäße Rollenmühle mit diesem sogenannten "Nullspalt"
ausgeführt ist, dann ist es zweckmäßig, dem Mahlteller
3 - wie in Fig. 1 strichpunktiert angedeutet - einen ei
genen Anfahrantrieb 17 mit relativ kleiner Antriebslei
stung zuzuordnen, der - wie in Fig. 1 angedeutet - rela
tiv platzsparend innerhalb des etwa glockenförmigen,
unteren Teiles des Mahltellers 3 angeordnet werden
kann. Auf diese Weise kann dann der Mahlteller 3 bei
Beginn des Zerkleinerungsbetriebes nur während einer
kurzen Anlaufphase durch diesen Anfahrantrieb 17 dre
hend angetrieben werden. Das heißt also, dieser Anfahr
antrieb 17 braucht nur eine ganz kurze Zeit lang ange
schaltet zu sein, um bei zunächst leerer Mahlbahn 5 den
Mahlteller so weit bzw. so lange zu drehen, bis sich
das neu zugeführte Mahlgut zu einem ausreichend dicken
Mahlbett verteilt bzw. ausgebildet hat, so daß dann der
Mahlteller für die eigentliche Zerkleinerungsarbeit
über das Mahlgutbett drehantriebsmäßig mit den Mahlrol
len gekoppelt ist; gleich nach Erreichen dieses Zustan
des wird der Anfahrantrieb 17 wieder ausgeschaltet.
Bei diesem Anfahrantrieb 17 kann es sich um einen rela
tiv kleinen Getriebemotor handeln, der den Mahlteller
über einen einfachen Reibradantrieb oder dergleichen in
Drehung versetzen kann. Als eigentlichen Antriebsmotor
für den Anfahrantrieb 17 kann sowohl ein geeigneter
Elektromotor als auch ein passender Hydromotor verwen
det werden, wobei letzterer sich vor allem durch sein
relativ günstiges Anfahrmoment auszeichnet. Darüber
hinaus kann ein solcher Anfahrantrieb auch gleichzeitig
dafür ausgenutzt werden, den Mahlteller während Repara
tur- bzw. Wartungsarbeiten schrittweise oder langsam
weiterzudrehen. Solche kleinen Antriebe werden bei be
kannten Rollenmühlenausführungen vielfach zusätzlich
vorgesehen und dann lediglich für die Drehbewegung des
Mahltellers bei Reparatur- und Wartungsleistungen be
nutzt.
Betrachtet man ferner die Darstellungen in den Fig.
3a, 3b und 3c, dann handelt es sich bei Fig. 3a um die
oben anhand der Fig. 1 und 2 beschriebene erfin
dungsgemäße Rollenmühlen-Ausführung, während die Fig.
3b und 3c bekannte Rollenmühlen-Ausführungen zei
gen, bei denen zumindest die Hauptantriebsleistung für
die Zerkleinerungsarbeit der Mühle über eine spezielle
Antriebseinrichtung 18 bzw. 19 aufgebracht wird, die
zumindest teilweise an der Unterseite des Mahltellers
3' montiert ist. Hierbei sei angenommen, daß von der
Antriebseinrichtung 18 gemäß Fig. 3b nur das Getriebe
18a, d. h. ein relativ großes Spezialgetriebe, an der
Unterseite des Mahltellers 3' angebaut und der - hier
nicht dargestellte - zugehörige Antriebsmotor winklig
dazu bzw. seitlich angeordnet ist, während bei der Aus
führung gemäß Fig. 3c die an der Unterseite des Mahltel
lers 3' angebaute Antriebseinrichtung 19 in Form eines
Ringmotors ausgeführt ist. Ferner sei angenommen, daß
alle Mahlrollen 6 bzw. 6' und Mahlteller 3 bzw. 3' in
der gleichen Größe ausgeführt sind, wobei das Mühlenge
häuse jeweils auf einem geeigneten Mühlenfundament 15
bzw. 15' bzw. 15'' abgestützt ist. Ein baulicher Ver
gleich zwischen der erfindungsgemäßen Rollenmühle
(Fig. 3a) und den bekannten Ausführungen (Fig. 3b und
3c) macht deutlich, daß allein die Bauhöhen H, H1 und
H2 im Bereich der Mühlenfundamente 15, 15', 15'' von
deren tiefster Stelle bis in Höhe der Mahlrollenachse
zu beträchtlichen Unterschieden führt, d. h. die Höhe H1
der bekannten Ausführung gemäß Fig. 3b ist bereits be
trächtlich größer als die Höhe H bei der erfindungsge
mäßen Ausführung, während die Höhe H2 des anderen be
kannten Ausführungsbeispieles (Fig. 3c) fast doppelt so
groß ist wie die Höhe H gemäß der Erfindung (Fig. 3a).
Die zuvor im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2 einer
seits sowie 3a, 3b, 3c andererseits gemachten Ausfüh
rungen bezüglich der Bauhöhe der erfindungsgemäßen Rol
lenmühle gelten gleichermaßen auch für die weiter oben
anhand der Fig. 2a beschriebene Ausführungsvariante (mit
Hydromotoren).
Claims (10)
1. Verfahren zur Zerkleinerung von Mahlgut in einer
vertikalen Rollenmühle mit einem Mühlengehäuse, ei
nem im Mühlengehäuse um die vertikale Gehäuseachse
drehbar gelagerten, auf der Oberseite eine Mahlbahn
aufweisenden Mahlteller sowie mit mehreren, im we
sentlichen stationär angeordneten, drehbar gelager
ten und federnd gehalterten Mahlrollen, wobei fri
sches Mahlgut der Mahlbahn zugeführt und unter Aus
bildung eines Mahlgutbettes im Mahlspalt zwischen
der Mahlbahn und den einzelnen Mahlrollen zer
kleinert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Antriebsleistung für die Zerkleinerungsar beit der Mühle ausschließlich über wenigstens einige, durch einen eigenen Drehantrieb (11, 11a, 11') direkt angetriebene Mahlrollen (6) aufgebracht wird, wobei der Mahlteller (3) wäh rend des Zerkleinerungsbetriebes frei drehbar gehalten wird und über das Mahlgutbett drehantriebsmäßig mit den Mahlrollen gekoppelt ist, und
- b) Betriebsschwankungen zwischen den einzelnen Dre hantrieben aller angetriebenen Mahlrollen (6) durch eine gemeinsame Lastausgleichsregelung (16, 21) ausgeglichen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Mahlrollen (6) über je einen eigenen
Drehantrieb (11, 11a, 11') direkt angetrieben wer
den.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Mahlrollen (6)
im mahlgutfreien Leerlaufzustand mit geringem
Spaltabstand über der Mahlbahn (5) gehalten werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mahlteller (3) bei
Beginn des Zerkleinerungsbetriebes nur während einer
kurzen Anlaufphase durch einen eigenen Anfahrantrieb
(17) kleiner Leistung drehend angetrieben wird.
4. Rollenmühle zur Zerkleinerung von Mahlgut, enthal
tend
- a) ein Mühlengehäuse (1) mit vertikaler Gehäuse achse (2),
- b) einen im Mühlengehäuse um die Gehäuseachse dreh bar gelagerten Mahlteller (3), an dessen Ober seite eine Mahlbahn (5) ausgebildet ist,
- c) mehrere, oberhalb der Mahlbahn im wesentlichen stationär angeordnete, drehbar gelagerte, etwa in vertikaler Richtung federnd gehalterte Mahl rollen (6),
- d) wobei zwischen jeder Mahlrolle (6) und der Mahl
bahn (5) ein Mahlspalt (10) ausgebildet ist, in
dem zugeführtes Mahlgut in einem Mahlgutbett
zerkleinert wird,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale: - e) wenigstens einige Mahlrollen (6) sind mit eige nen Drehantriebseinrichtungen (11, 11a, 11') versehen, die die gesamte Antriebsleistung für die Zerkleinerungsarbeit in die Mühle einbrin gen, wobei der Mahlteller (3) während des Zerkleinerungsbetriebes über das Mahlgutbett drehantriebsmäßig mit den Mahlrollen gekoppelt und frei drehbar ist;
- f) den Drehantriebseinrichtungen (11, 11a, 11') al ler angetriebenen Mahlrollen (6) ist eine ge meinsame Einrichtung (16, 21) zur Lastaus gleichsregelung zugeordnet.
5. Rollenmühle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß an jede Mahlrolle (6) eine eigene Drehantriebs
einrichtung (11, 11a, 11') angebaut ist, die ein Ge
triebe (12, 12a) und einen Antriebsmotor (13, 20)
enthält, und daß jede Mahlrolle (6) auf dem inneren
Ende (7a) einer Rollenantriebsachse (7) fliegend be
festigt ist, deren entgegengesetztes Antriebsende
(7b) außerhalb des Mühlengehäuses (1) lagert und mit
dem Getriebe der zugehörigen Drehantriebseinrichtung
gekoppelt ist.
6. Rollenmühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Antriebsmotoren als Elektromotoren (13)
ausgeführt und durch elektrische Steuerleitungen mit
der gemeinsamen Einrichtung (16) für eine elektri
sche Lastausgleichsregelung verbunden sind.
7. Rollenmühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Antriebsmotoren als Hydromotoren (20) aus
geführt sind und über hydraulische Steuerleitungen
mit der gemeinsamen Einrichtung (21) für eine
hydraulische Lastausgleichsregelung in Verbindung
stehen.
8. Rollenmühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Mahlrolle (6) mitsamt ihrer Antriebsachse
(7) aus dem Mühlengehäuse (1) herausbewegbar ist.
9. Rollenmühle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß als Getriebe ein Planetengetriebe (12) oder Win
kelgetriebe (12a) vorgesehen ist.
10. Rollenmühle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Verbindung zwischen dem Getriebe (12,
12a) und dem Elektromotor (13) jeweils eine abkup
pelbare Gelenkwelle (14) angeordnet und die zugehö
rige Mahlrolle (6) mitsamt ihrer Antriebsachse (7),
ihren Achslagern (8, 9) und zumindest dem Getriebe
(12, 12a) etwa horizontal auf dem Mühlengehäuse (1)
herausbewegbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997102854 DE19702854A1 (de) | 1997-01-27 | 1997-01-27 | Verfahren und Rollenmühle zur Zerkleinerung von Mahlgut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997102854 DE19702854A1 (de) | 1997-01-27 | 1997-01-27 | Verfahren und Rollenmühle zur Zerkleinerung von Mahlgut |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19702854A1 true DE19702854A1 (de) | 1998-07-30 |
Family
ID=7818469
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997102854 Withdrawn DE19702854A1 (de) | 1997-01-27 | 1997-01-27 | Verfahren und Rollenmühle zur Zerkleinerung von Mahlgut |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19702854A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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