DE19702841A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Defibrillation des Herzens durch Stromimpulse - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Defibrillation des Herzens durch StromimpulseInfo
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- H03K17/13—Modifications for switching at zero crossing
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Defi
brillation des Herzens durch Stromimpulse, die durch elektro
magnetische Induktion mit Hilfe eines auf das Herz ausrichtbaren
gepulsten Magnetfeldes im Herzen selbst erzeugt werden, mit min
destens einer im Entladestromkreis eines an eine Gleichspan
nungsquelle anlegbaren Kondensators liegenden, vom Impulsstrom
durchflossenen, auf eine herznahe Stelle der Körperoberfläche
aufsetzbaren Stimulations-Magnetspule, sowie auf eine
Vorrichtung zur Durchführung des Defibrillationsverfahrens.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (DE 39 04 254 A1)
findet eine Vorrichtung Anwendung, in deren
Kondensator-Entladestromkreis ein elektrischer Schalter liegt, mit dessen
Hilfe der Kondensator mit der Magnetspule unmittelbar verbindbar
ist. Wird der Schalter geschlossen, findet eine Entladung über
die einen ferromagnetischen Kern enthaltende Magnetspule statt.
Das sich in einem Bruchteil einer Sekunde aufbauende Magnetfeld
induziert im Herzen den Stromimpuls. Beim Zusammenbruch des
Magnetfeldes der Spule wird wiederum ein Stromimpuls induziert,
der im Sinne einer erneuten Aufladung des Kondensators mit
folgender erneuter Entladung über die Magnetspule wirkt. Da die
Einheit aus Kondensator und Magnetspule einen Schwingkreis
bildet, in dem diese Elemente und die Leitungen Widerstände
darstellen, in denen die Energie vernichtet wird, klingen die
Schwingungen in sehr kurzer Zeit ab. Es ergibt sich ein hoher
Stromverbrauch. Ein erneuter Impuls setzt ein vorheriges
Aufladen des Kondensators voraus. Um eine Serie von sehr schnell
aufeinanderfolgenden Magnetfeld-Impulsen, nämlich 30 bis 100
Impulse pro Sekunde zu erzeugen, wie dies für einen
Defibrillator erforderlich ist, muß viel Energie bereitgestellt
werden, die beim Betrieb des Defibrillators im wesentlichen in
abzuführende Verlustwärme umgewandelt wird. Der Leistungsbedarf
liegt deshalb bei 15 MW. Diese sehr hohe Impulsleistung von ca.
15 MW ist zwar tatsächlich während des kurzzeitigen Aufbaus des
Magnetfeldes notwendig. Wenn man aber unter Einbeziehung der
Zwischenpausen zwischen den Impulsen bei den bisher
vorgeschlagenen Geräten (die es ja für die Defibrillation noch
nicht gibt) eine mittlere Leistungsaufnahme berechnen würde,
käme man auf schätzungsweise 10kW-100KW, bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung dagegen auf nur ca. 100W. Von
Nachteil ist ferner das durch den Spulenkern sowie die Größe der
Spule bedingte hohe Gewicht und der große Platzbedarf dieser
bekannten Vorrichtung. Allen diesen Eigenschaften läßt sich nur
bei Realisation in Form einer stationären Vorrichtung Rechnung
tragen.
Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, unter Beseitigung der genannten Nachteile
ein zu einem wesentlich geringeren Energiebedarf führendes
Verfahren zu schaffen und eine für dessen Durchführung dienende
Vorrichtung bereitzustellen, die sich durch eine relativ kleine
Bauweise auszeichnet, welche eine bequeme Handhabung sowie die
wirtschaftliche Herstellbarkeit in großen Stückzahlen und die
Mitführbarkeit als Ambulanzgerät in entsprechenden Ein
satzfahrzeugen ermöglicht.
Das Verfahren nach der Erfindung, bei der diese Aufgabe
gelöst ist, ist im wesentlichen gekennzeichnet durch eine solche
Steuerung von im zur Magnetspule führenden Entladestromkreis des
Kondensators liegenden Thyristoren mit Hilfe einer ihnen
zugeordneten Steuereinheit, daß der Stromkreis vom geladenen
Kondensator zur Stimulations-Magnetspule hin und für den an
schließenden Energierückfluß in den Kondensator, ohne unmit
telbar folgende nochmalige schwingkreisartige Entladung über die
Magnetspule durchlässig geschaltet wird.
Bei diesem Verfahren kommt es im Anschluß an die Durch
schaltung des geladenen Kondensators zur Stimulations-Magnetspule
hin und den anschließenden Energierückfluß in den
Kondensator, über die gesteuerten Thyristoren nicht mehr zu der
üblichen schwingkreisartigen L-C-Glied-Funktion gemäß dem
eingangs erläuterten Stand der Technik. Zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens findet in besonders vorteilhafter
Weise eine Vorrichtung Anwendung, die mindestens eine im Entla
destromkreis eines an eine Gleichspannungsquelle anlegbaren
Kondensators liegende, vom Impulsstrom durchflossene, auf eine
herznahe Stelle der Körperoberfläche auflegbare Stimulations-Magnetspule
umfaßt und sich im wesentlichen dadurch auszeichnet,
daß im zur Magnetspule führenden Entladestromkreis des
Kondensators Thyristoren angeordnet sind, die von einer ihnen
zugeordneten Steuereinheit aus über Stimulationsimpulse
durchlässig schaltbar sind. Über die Steuereinheit ist der
Zeitpunkt für die nächste Durchschaltung des zwischenzeitlich
wieder vollständig von der Gleichspannungsquelle aufgeladenen
Kondensators zur Magnetspule hin bestimmbar. Auf diese Weise ist
der Leistungsbedarf der erfindungsgemäßen Vorrichtung gegenüber
der vorerwähnten vorbekannten Vorrichtung um den Faktor 100
senkbar. Da aufgrund der Senkung der bislang üblichen Verluste
die Temperatur der Magnetspule keine kritischen Werte mehr er
reicht, läßt sich die Vorrichtung nunmehr im Dauerbetrieb ein
setzen.
Hier sei ergänzend erwähnt, daß die bisherigen Verfahren
bei ihren Schwingkreisen (bestehend aus dem Entladekondensator
und der Stimulations-Magnetspule) hinsichtlich der
Resonanzfrequenz einen Kompromiß eingehen. Diese ist nicht
gleichzeitig sowohl auf die physiologischen Erfordernisse des
(Herz-)Muskels als auch auf die Minimierung der Verluste bei
einer eventuellen Rückführung der Energie aus der Spule in den
Kondensator anpaßbar. Dieses Dilemma wird durch die neue
Anordnung, bei der die Rückführung der Energie aus dem
Kondensator verzögert werden kann, umgangen. Man kann die
Resonanzfrequenz hoch wählen, um die Rückspeiseverluste zu
minimieren, und gleichzeitig die Repetierfrequenz der
Stimulation auf 30-100 Hz herabsetzen um eine möglichst
effektive Muskelreizung zu erreichen.
Der Vollständigkeit halber ist an dieser Stelle ein in
Dänemark entwickelter, vorbekannter Hochfreguenz-Magnet-Stimu
lator mit einer ölgekühlten Spule und sehr geringer Wiederhol
rate (nur 8 Hz) zu erwähnen (J. Clin. Neurophysiol., Vol. 12,
No. 5, 1995), der in der klinischen Neurophysiologie zur Ände
rung der Erregbarkeit von Hirnrindenneuronen und für die Be
handlung der Spastizität bei multipler Sklerose, d. h. aus
schließlich zur Nervenstimulation, nicht aber zur Muskelstimu
lation, Anwendung findet. Dieser sogenannte Labmag-Stimulator
bedient sich ebenfalls eines Schaltkreises mit einer Spule, ei
nem Kondensator und zwischen beide eingeschalteten Thyristoren.
Diese Thyristoren lassen offensichtlich ein Ausschwingen im
durch den Kondensator und die Magnetspule gebildeten
Schwingkreis zu, so daß umfangreiche Maßnahmen für die Ableitung
entstehender Verlustwärme erforderlich sind. So weist die Spule
beispielsweise 16 Windungen eines Kühlmittel durchflossenen
Kupferrohres auf, das überdies eine Rohrwandungs-Quer
schnittsfläche von 14,8 mm2 besitzt.
Als besonders vorteilhaft hat es sich in weiterer Ausbil
dung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erwiesen, wenn die Sti
mulations-Magnetspule praktisch kernlos ausgeführt ist. Sie ist
dann so leicht, daß sie bequem von Hand gehalten und an den
Patienten angelegt werden kann. Erwähnenswert ist ferner, daß
die Vorrichtung bei gleichzeitiger Senkung der Größe und des Ge
wichtes der Magnetspule auch einen Batteriebetrieb ermöglicht.
Dies macht ihre bequeme Mitführung, insbesondere in Ambu
lanzeinsatzwagen möglich.
Gemäß einer ersten, besonders zweckmäßigen Ausführungsform
der Vorrichtung sind im Entladestromkreis des Kondensators zwei
mit der Steuereinheit verbundene, gegenseitig parallel
zueinander liegende, jeweils von der Steuereinheit in ab
wechselnder Folge gezündete Thyristoren angeordnet. Auf diese
Weise lassen sich in der Magnetspule positive und negative
Stromimpulse hervorrufen.
Bei einer abgewandelten Ausführung, bei der die Feldrich
tung in jedem Stimulus gleichbleibt, ist es von Vorteil, wenn
außer der Stimulations-Magnetspule eine Umladespule vorgesehen
ist und beiden parallel zueinander angeordneten Spulen jeweils
ein Thyristor vorgeschaltet ist, wobei zur Erzielung von die
Magnetspule erregenden Stromimpulsen mit ausschließlich gleichem
Vorzeichen beide Thyristoren zueinander gegensinnig geschaltet
sind und zunächst der erste Thyristor gezündet und anschließend
der zweite Thyristor zur Umpolung der Kondensatorspannung gezün
det wird.
Statt dessen ist es zur Abgabe von Stromimpulsen gleicher
Vorzeichen an die Stimulations-Magnetspule und damit gleichblei
bender Feldrichtung auch günstig, wenn im Stromkreis der
Stimulations-Magnetspule vier Thyristoren in Form einer
Brückenschaltung angeordnet sind, in der der erste und zweite
Thyristor in den beiden ersten parallel zueinander verlaufenden
Brückenzweigen gleichzeitig gezündet und der dritte und vierte
Thyristor in den beiden anderen parallel zueinander verlaufenden
Brückenzweigen zeitlich versetzt zu den ersten und zweiten
Thyristoren gezündet werden, und zwar in Abhängigkeit davon, ob
die Kondensatorspannung vorher positiv oder negativ war.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung anhand der beige
fügten Zeichnung. Es zeigen
Fig. 1 eine Schaltungsanordnung der Vorrichtung mit einer über
zwei gesteuerte Thyristoren gespeisten Stimulations-Magnetspule,
gemäß einer ersten Ausführung,
Fig. 2 eine Schaltungsanordnung der Vorrichtung mit einer über
zwei gesteuerte Thyristoren gespeisten Stimulations-Magnetspule
und einer hierzu parallelen Umladespule
gemäß einer zweiten Ausführung,
Fig. 3 eine Schaltungsanordnung der Vorrichtung mit einer über
vier gesteuerte Thyristoren gespeisten Stimulations-Magnetspule
gemäß einer dritten Ausführung,
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Spulenstroms bzw.
-Magnetfelds in Abhängigkeit von der Zeit bei der
Schaltungsanordnung nach Fig. 1,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Spulenspannung in
Abhängigkeit von der Zeit bei der Schaltungsanordnung
nach Fig. 1,
Fig. 6 eine schematische Darstellung des Spulenstroms bzw.
-Magnetfelds in Abhängigkeit von der Zeit, bei den
Schaltungsanordnungen nach Fig. 2 bzw. 3 und
Fig. 7 eine schematische Darstellung der Spulenspannung in
Abhängigkeit von der Zeit bei den Schaltungsanordnungen
nach Fig. 2 bzw. 3.
Wie aus den Fig. 1 bis 3 der Zeichnung ersichtlich, sind
in jeder der drei verschiedenen möglichen Schaltungsanordnungen
der Vorrichtung nach der Erfindung jeweils ein über einen
Schalter S an eine Ladeschaltung 1 anschließbarer Kondensator C
mit hoher Kapazität vorgesehen. Der Kondensator C steht
seinerseits mit einer Stimulations-Magnetspule L über einen
Entladestromkreis in Verbindung, in dem Thyristoren T angeordnet
sind. Den Figuren ist entnehmbar, daß die Thyristoren T, nämlich
die Thyristoren T1, T2 gemäß den Ausführungen nach den Fig. 1
und 2 bzw. die Thyristoren T1-T4 gemäß der in Fig. 3 gezeigten
Ausführung, jeweils mit einer Steuereinheit 2 in Verbindung
stehen, von der aus sie zu bestimmten Zeitpunkten zündbar, d. h.
durchlässig schaltbar sind.
Gemäß Fig. 1 sind die beiden im Entladestromkreis des
Kondensators c liegenden und mit der Steuereinheit 2 verbundenen
Thyristoren T1, T2, die gegensinnig parallel zueinander
angeordnet sind, jeweils von der Steuereinheit 2 in
abwechselnder Folge durchlässig schaltbar. Sie rufen so positive
und negative Stromimpulse in der Magnetspule hervor. Dabei
werden Spulenstrom- bzw. -Magnetfeldverläufe in Abhängigkeit von
der Zeit erzielt, wie sie in Fig. 4 schematisch veranschaulicht
sind. Der zugehörige Spulenspannungsverlauf in Abhängigkeit von
der Zeit ist in Fig. 5 veranschaulicht.
Die Zeitverläufe sind in den Fig. 4 und 5 wie auch in den
folgenden Fig. 6 und 7 nur rein qualitative Darstellungen; d. h.
die jeweils dargestellten Größen sind nur relativ zu einem
Maximalwert 1 gezeigt. Bezüglich der Zeitachse gilt, daß die
Breite der Einzelimpulse übertrieben veranschaulicht ist; bei
realistischer Darstellung wäre sie wesentlich geringer als
dargestellt im Vergleich zu den Abständen zwischen zwei Impul
sen. (Nur auf diese Weise ist die Form der Impulse noch er
kennbar). Hier muß auf die richtigen Zahlenwerte verwiesen
werden, die nachstehend in der Beschreibung angegeben sind.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 sind ebenfalls zwei Thy
ristoren T1, T2 in den Entladestromkreis des Kondensators C
eingeschaltet, der Thyristor T2 liegt hier jedoch allein im zur
Stimulations-Magnetspule L1 führenden Zweig, während der
Thyristor T1 in einem eine Umladespule L2 enthaltenden, parallel
zur Magnetspule L1 liegenden Zweig angeordnet ist, und zwar
gegensinnig, wie dies der Fig. 2 entnehmbar ist. Der Thyristor
T1 wird jeweils zur Erzeugung des Stimulationsimpulses gezündet.
Unmittelbar anschließend wird der Thyristor T2 gezündet, um so
über die Umladespule L2 eine Umpolung der Kondensatorspannung zu
erreichen. Infolgedessen werden über die Stimulations-Magnetspule
L1 nur Stromimpulse mit gleichem Vorzeichen
abgegeben, und die Feldrichtung bleibt bei jedem Stimulus auch
gleich. Mit der Vorrichtung nach Fig. 2 ergeben sich somit
Spulenstrom- bzw. -Magnetfeldverläufe, wie sie in Fig. 6
veranschaulicht sind, und Spannungsverläufe, die die Fig. 7
zeigt.
Die Ausführung nach Fig. 3 umfaßt dagegen vier gesteuerte
Thyristoren T1-T4, die in Form einer Brückenschaltung im
Stromkreis vom Kondensator C zur Stimulations-Magnetspule L
liegen. Der erste und der zweite Thyristor T1, T2 in den beiden
ersten parallel zueinander verlaufenden Brückenzweigen werden
gleichzeitig gezündet, und der dritte und vierte Thyristor T3,
T4 in den beiden anderen parallel zueinander verlaufenden
Brückenzweigen werden zeitlich versetzt zu den ersten und
zweiten Thyristoren T1, T2 gezündet. Dies erfolgt in
Abhängigkeit davon, ob die Kondensatorspannung vorher positiv
oder negativ war. Auch hier wird erreicht, daß nur Stromimpulse
mit gleichem Vorzeichen über die Stimulations-Magnetspule L
gegeben werden. Somit bleibt auch die Feldrichtung bei jedem
Stimulus gleich. Die für die Ausführung nach Fig. 2 geltenden
Spulenstrom- bzw. -Magnetfeldverläufe gemäß Fig. 6 sowie
Spannungsverläufe gemäß Fig. 7 stimmen somit mit den Verläufen
überein, die für die Ausführung nach Fig. 3 gelten.
Mit jeder der drei in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Vorrich
tungen läßt sich der Herzmuskel durch Magnetfeldimpulse wirksam
beeinflussen, wenn letztere mit einer gewissen Stärke, Form,
Anstiegsgeschwindigkeit und Impulsrate appliziert werden. Dabei
handelt es sich um Magnetfelder mit einer Stärke von bis zu 3T,
einer reduzierten Ausdehnung, d. h. einer großen Zielgenauigkeit,
einer Anstiegsgeschwindigkeit von rund 30us und einer Impulsrate
von 30 bis 100 Impulsen/Sekunde. Bei Applikation einer Serie
dieser Impulse kann eine starke Kontraktion des Herzmuskels und
damit eine Defibrillation oder eine Beseitigung des
Herzstillstandes erreicht werden. Durch eine Folge dieser Serien
in vorgegebener Herzrhythmusfrequenz läßt sich aber auch die
Herzfunktion steuern bzw. aufrechterhalten.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden zu diesem
Zweck magnetische Impulse mit einer Energie in der Größenordnung
von 100J in den Körper abgegeben. Der zeitliche Verlauf des
Magnetfeldes hat dabei die Form einer halben Sinuswelle mit etwa
60us Dauer. Nach diesen 60us ist die Energie wieder nahezu
vollständig in den Kondensator C zurückgespeist; es erfolgt
nicht das übliche energieverzehrende Ausschwingen, sondern die
Vorrichtung verzögert durch die Verwendung der Thyristoren T1
und T2 bzw. T1 bis T4 in Verbindung mit der Steuereinheit die
nächste Energieabgabe in die Spule L und ca. 10 bis 30 ms.
Dieser Vorgang wird während einer Serie einige Male mit der
genannten Wiederholrate von 30 bis 100 Impulsen/Sekunde
wiederholt.
Aufgrund dieser Steuerung der Thyristoren T ergibt sich
eine ganz erhebliche Verringerung des Leistungsbedarfs der
Vorrichtung. Sie läßt sich für Batteriebetrieb ausführen und ist
auf diese Weise tragbar, zumal die Größe und das Gewicht der
Spule L wesentlich gesenkt werden können, so daß sie sich bequem
in der Hand halten und an den Körper der Person anlegen läßt. Da
die Temperatur der Spule L keine kritischen Werte erreicht, ist
auch ein Dauerbetrieb der Vorrichtung möglich.
Claims (6)
1. Verfahren zur Defibrillation des Herzens durch
Stromimpulse, die durch elektromagnetische Induktion mit Hilfe
eines auf das Herz ausrichtbaren gepulsten Magnetfeldes im
Herzen selbst erzeugt werden, mit mindestens einer im
Entladestromkreis eines an eine Gleichspannungsquelle anlegba
ren Kondensators liegenden, vom Impulsstrom durchflossenen,
auf eine herznahe Stelle der Körperoberfläche aufsetzbaren
Stimulations-Magnetspule, gekennzeichnet durch eine solche
Steuerung von im zur Magnetspule führenden Entladestromkreis
des Kondensators liegenden Thyristoren mit Hilfe einer ihnen
zugeordneten Steuereinheit, daß der Stromkreis vom geladenen
Kondensator zur Stimulations-Magnetspule hin und für den an
schließenden Energierückfluß in den Kondensator, ohne unmit
telbar folgende nochmalige schwingkreisartige Entladung über
die Magnetspule durchlässig geschaltet wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Defibrillationsver
fahrens nach Anspruch 1 durch Stromimpulse, die durch elektro
magnetische Induktion mit Hilfe eines auf das Herz ausrichtba
ren gepulsten Magnetfeldes im Herzen selbst erzeugt werden,
mit mindestens einer im Entladestromkreis eines an eine
Gleichspannungsquelle anlegbaren Kondensators (C) liegenden,
vom Impulsstrom durchflossenen, auf eine herznahe Stelle der
Körperoberfläche aufsetzbaren Stimulations-Magnetspule (L,
L1), dadurch gekennzeichnet, daß im zur Magnetspule (L, L1)
führenden Entladestromkreis des Kondensators (C) Thyristoren
(T1, T2; T1-T4) angeordnet sind, die von einer ihnen zugeord
neten Steuereinheit (2) aus über Stimulationsimpulse durchläs
sig schaltbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stimulations-Magnetspule (L, L1) praktisch kernlos
ausgeführt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Entladestromkreis des Kondensators (C) zwei
mit der Steuereinheit (2) verbundene, gegenseitig parallel zu
einander liegende, jeweils von der Steuereinheit in abwech
selnder Folge gezündete Thyristoren (T1, T2) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß außer der Stimulations-Magnetspule (L1) eine Um
ladespule (L2) vorgesehen ist und beiden parallel zueinander
angeordneten Spulen jeweils ein Thyristor (T2, T1) vorgeschal
tet ist, wobei zur Erzielung von die Magnetspule (L1) erregen
den Stromimpulsen mit ausschließlich gleichem Vorzeichen beide
Thyristoren zueinander gegensinnig geschaltet sind und
zunächst der erste Thyristor gezündet und anschließend der
zweite Thyristor zur Umpolung der Kondensatorspannung gezündet
wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im Stromkreis der Stimulations-Magnetspule
(L) vier Thyristoren (T1-T4) in Form einer Brückenschaltung
angeordnet sind, in der der erste und zweite Thyristor (T1,
T2) in den beiden ersten parallel zueinander verlaufenden
Brückenzweigen gleichzeitig gezündet und der dritte und vierte
Thyristor (T3, T4) in den beiden anderen parallel zueinander
verlaufenden Brückenzweigen zeitlich versetzt zu den ersten
und zweiten Thyristoren gezündet werden, und zwar in Ab
hängigkeit davon, ob die Kondensatorspannung vorher positiv
oder negativ war.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702841A DE19702841A1 (de) | 1997-01-27 | 1997-01-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Defibrillation des Herzens durch Stromimpulse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702841A DE19702841A1 (de) | 1997-01-27 | 1997-01-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Defibrillation des Herzens durch Stromimpulse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19702841A1 true DE19702841A1 (de) | 1998-07-30 |
Family
ID=7818460
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702841A Withdrawn DE19702841A1 (de) | 1997-01-27 | 1997-01-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Defibrillation des Herzens durch Stromimpulse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19702841A1 (de) |
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