DE19702197C1 - Vorrichtung zum Spülen von Gas- und Ölbohrungen einer Untertage-Förderausrüstung - Google Patents
Vorrichtung zum Spülen von Gas- und Ölbohrungen einer Untertage-FörderausrüstungInfo
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH DRILLING; MINING
- E21B—EARTH DRILLING, e.g. DEEP DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
- E21B37/00—Methods or apparatus for cleaning boreholes or wells
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Spülen von
Gas- und Ölbohrungen einer Untertage-Förderausrüstung, bei
welcher die Bohrungen mit einem vorgelochten Liner verrohrt
worden sind, aufweisend eine Spüldüse mit einer Mehrzahl von
ausgerichteten Düsen, einem Düsenkörper, an dessen vorderen
Ende die Spüldüse und an dessen hinteren Ende eine in die
Bohrung einführbare Spülmittelleitung angeordnet ist, wobei
die Spülmittelleitung mit einer unter hydraulischem Druck
stehenden Spülmittelquelle verbunden ist.
In horizontalen Gas- und Ölbohrungen wird aus Gründen der
Gebirgsstabilität und um die Befahrbarkeit der Horizontal
strecke mit Spülmittelleitung (Coiled Tubing, Endlosrohr)
oder Gestänge langfristig zu gewährleisten, der Träger in der
Regel mit einem vor dem Einbau gelochten Liner verrohrt, der
nicht zementiert wird.
Es ergibt sich häufig die Notwendigkeit, durch eine
Waschbehandlung die Formation hinter dem Liner zu reinigen, um
die Produktivität der Bohrung zu verbessern. Hierfür wird eine
Spüldüse an einer Spülmittelleitung (Coiled Tubing) durch die
bestehende Untertage-Förderausrüstung eingefahren; der
grösstmögliche Aussendurchmesser der Spüldüse ist dabei durch
Restriktion in der Untertage-Ausrüstung begrenzt
(Untertagesicherheitsventil, Packer, Landenippelprofile), die
einen deutlich kleineren Innendurchmesser aufweisen als die
Endverrohrung. Dementsprechend groß verbleibt der
Fliessquerschnitt der Spüldose und dem Innendurchmesser des
Liners. Der größte Teil der Behandlungsflüssigkeit fliesst
daher innen im Ringraum zwischen Spüldose/Coiled Tubing
und Lochliner zurück und kommt nicht mit der Bohrlochwandung
hinter dem Liner in Kontakt. Eine ausreichende Reinigung der
Bohrlochwand kann daher nicht gewährleistet werden.
Der nicht zu beeinflussende Verlauf des Flüssigkeitsstromes
hinter den Liner führte in der Vergangenheit dazu, dass ein
größeres Flüssigkeitsvolumen als rein rechnerisch
erforderlich war, verpumpt werden mußte. Dabei war noch
nicht einmal sicher, ob die Waschflüssigkeit überhaupt die
Bohrlochwand erreichte und den vorgesehenen Zweck erfüllte.
Ein Verfahren zum gerichteten Anlegen von Hochdruckstrahlen
auf ein Bohrlochfuttergehäuse, um die Öffnungen in dem
Gehäuse, die Hülse und die umgebende geologische Formation
von Fremdmaterialien zu reinigen, ist aus der amerikanischen
Patentschrift US 5 060 725 bekannt. Hochgeschwindigkeits
flüssigkeitsstrahlen werden hierzu eingesetzt und
angetriebene Schwenkarme erlauben Drehung und Kelly-Rohre
ermöglichen Hin- und Herbewegungen des Strahlwerkzeugs,
während ein hoher Druck in der Vorrichtung aufrechterhalten
bleibt.
Weiterhin ist ein Werkzeug zum Reinigen von Perforationen in
einem Gehäuse in einer Bohrung aus dem amerikanischen Patent
US 3 760 878 bekannt. Es weist ein zylindrisches Gehäuse mit
einer oberen und einer unteren Öffnung auf. Das Gehäuse ist
an dem unteren Ende eines Stranges von Rohren befestigt. Das
Gehäuse hat verschiedene Greifteile und Durchgänge, so dass
die Reinigungsflüssigkeit im Ringraum zwischen dem Gehäuse
und den Rohren zirkulierend herabströmt, und zwar durch die
erste Öffnung hindurch und aus der zweiten Öffnung heraus
durch Perforationen auf der gleichen Höhe wie die zweite
Öffnung. Die Reinigungsflüssigkeit kehrt durch untere
Perforationen in dem Gehäuse zurück und trägt dabei Sand
oder anderes Material mit sich.
Es ist weiterhin bekannt, bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art einen ringförmigen aufweitbaren Teil
vorzusehen, der am Düsenkörper angebracht ist. Befindet sich
dieser Körper unter genügend hohem Innendruck, so kann er
sich bei der richtigen Dimensionierung an die Wandung des
Bohrlochs oder des Liners anlegen und eine gewünschte
Abdichtung für die Waschflüssigkeit schaffen. Der Nachteil
bei dieser Ausführungsform ist jedoch, dass der Düsenkörper
und damit die Düsen während des Einpumpens der
Waschflüssigkeit nicht bewegt werden können und dass der
Ring einem außerordentlich hohen Verschleiss ausgesetzt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, bei einer
Vorrichtung der eingangs genannten Art einerseits
sicherzustellen, dass die Waschflüssigkeit die vorgesehenen
Bereiche tatsächlich erreicht und dass während des
Einleitens der Waschflüssigkeit der Düsenkörper in beiden
Richtungen bewegt werden kann.
Erreicht wird dies durch die in den kennzeichnenden Teilen der
Ansprüche angegebenen Merkmale.
Am Beispiel der Spüldüse gemäß der Erfindung soll das System
erläutert werden. Nach hydraulischer Vergrößerung des
Außendurchmessers der Spüldüse wird der Fliessquerschnitt
zwischen der Spüldüse und dem Innendurchmesser des Lochliners
während des Pumpvorganges deutlich verkleinert, um damit eine
Zwangsumlenkung der Behandlungsflüssigkeit in den Ringraum
Lochliner / Bohrlochwand herbeizuführen. Während des Einbaues
ist der Durchmesser des Gerätes den vorgegebenen Restriktionen
in der Komplettierung angepaßt. Beim Verpumpen der
Behandlungsflüssigkeit vor Ort öffnen ab einer bestimmten
Pumprate federartig sechs Lamellen oder Segmente aus Metall
(Diverter), die den Fliessquerschnitt im Ringraum zwischen
Spüldüse und Lochliner reduzieren und die Zwangsumlenkung des
Flüssigkeitsstromes hinter den Lochliner bewirken. Nach
Reduzierung der Pumprate gehen die Segmente auf den
ursprünglichen Außendurchmesser zurück und das Gerät kann
durch die Restriktionen ausgebaut werden. Da die Diverter aus
Metall sind, unterliegen sie keinem nennenswerten Verschleiss;
das "Aktivieren" der Diverter ist daher beliebig oft durch
Veränderung der Pumprate wiederholbar. Auch kann das Gerät
während des Pumpens gefahren werden, da es trotz aktivierter
Diverter nicht im Liner fixiert ist.
Mit Hilfe der Vorrichtung gemäß der Erfindung kann mit einem
relativ geringen Volumen der Waschflüssigkeit gearbeitet
werden, so dass der Reinigungsgrad deutlich verbessert ist und
die Arbeitszeit, die hiermit verbunden ist, ebenfalls.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung
beispielsweise erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in
Schnittansicht, wobei die Lamellen in der einge
fahreren Position gezeigt sind.
Fig. 2 zeigt die entsprechende Darstellung mit ausgefahrenen
Lamellen.
In der Figur ist ein Düsenkörper 11 gezeigt, an dessen oberen
Ende eine Verschraubung 12 angebracht ist, die ihrerseits mit
der nicht gezeigten Wasch- oder Spülmittelleitung verbunden
ist. Am unteren, dem vorderen Ende des Düsenkörpers 11
befindet sich ein Düsenkopf 10 mit einer Mehrzahl
ausgerichteter Düsen.
Mit Hilfe der vorangehend beschriebenen Teile kann über eine
Druckmittelquelle Waschflüssigkeit über die Waschmittelleitung
und über die Verschraubung 12 in den Innenraum des
Düsenkörpers 11 unter genügend hohem Druck geführt werden, so
dass das Waschmittel aus den Düsen des Düsenkörpers 10
austritt.
Am Düsenkörper gemäß der Erfindung sind jedoch noch weitere
Teile vorgesehen, nämlich insgesamt sechs über den Umfang
verteilte Lamellen, von denen nur zwei in den Fig. 1 und 2
gezeigt sind und die dort die Bezugszahlen 13 tragen. Diese
Lamellen 13 sind an einem Korb 15 so befestigt, dass sie eine
nach außen gespreizte Lage einnehmen wollen, etwa diejenige,
die in Fig. 2 gezeigt ist. Die Lamellen können jedoch in der
Betriebslage nach Fig. 1 diese Lage deshalb nicht einnehmen,
weil sie von einer Hülse 14 umgeben sind. Die Hülse ist hin-
und herbewegbar auf dem Düsenkörper 11 angeordnet und ist an
ihrem freien Ende innen konisch ausgestattet, so dass bei
relativ geringem Außendurchmesser die Lamellem 13 die in Fig.
1 gezeigte Lage einnehmen, in welcher die Vorrichtung in das
Bohrloch eingebracht werden kann, und zwar unabhängig von
allen Restriktionen in dem Bohrloch. Die Hülse 14 ist über
zwei Dichtungen auf dem Düsenkörper 11 so angeordnet, dass
über eine Querbohrung vom Innenraum des Düsenkörpers 11 her
Waschmittel auch auf einen in Gegenrichtung vorspringen Teil,
der am besten in Fig. 2 zu erkennen ist, einwirken kann. In
dieser Lage übt die Waschflüssigkeit eine Kraft auf die Hülse
14 aus, so dass die Hülse 14 aus der in Fig. 1 gezeigten Lage
in die in Fig. 2 gezeigte Lage übergeht. Durch die
Axialverschiebung können die Lamellen 13 sich nach außen
spreizen und wie in Fig. 2 gezeigt, sich an die Innenwandung
des Bohrlochs bzw. des Liners anlegen. Auf diese Art und Weise
entsteht die gewünschte Absperrung des Raumes hinter dem
Düsenkörper, so dass die austretende Wasch- und
Spülflüssigkeit in den Raum vor den Düsenkörper eintritt,
praktisch jedoch nicht in den Raum hinter dem Düsenkörper.
Damit die Hülse 14 die in Fig. 1 gezeigte Lage nach Beendigung
des Spülvorganges wieder einnehmen kann, ist auf dem
Düsenkörper 11 eine Spirale 16 vorgesehen, welche dafür sorgt,
dass die Hülse 14 die nach vorn gerichtete Lage, wie in
Fig. 1 gezeigt, einnimmt. In der in Fig. 2 gezeigten Lage ist
jedoch der Druck der Waschflüssigkeit so hoch, dass entgegen
der Kraft der Feder die Hülse 14 sich zurückbewegt und die
Feder zusammendrückt. Verringert sich dann der
Waschmitteldruck wieder, kann die Feder 16 die Hülse in die in
Fig. 1 gezeigte Lage zurückführen.
Es liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung, für die
Bewegung der Lamellen 13 und der Hülse 14 auch andere Mittel
einzusetzen als den hydraulischen Druck der Waschflüssigkeit.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Spülen von Gas- und Ölbohrungen einer
Untertage-Förderausrüstung, bei welcher die Bohrungen mit
einem vorgelochten Liner verrohrt worden sind, aufweisend eine
Spüldüse mit einer Mehrzahl von ausgerichteten Düsen, einem
Düsenkörper, an dessen vorderen Ende die Spüldüse und an
dessen hinteren Ende eine in die Bohrung einführbare
Spülmittelleitung angeordnet ist, wobei die Spülmittelleitung
mit einer unter hydraulischem Druck stehenden Spülmittel
quelle verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass am
Düsenkörper (11) am Umfang verteilt eine Mehrzahl von Zungen
oder Lamellen (13) angeordnet ist, die während des Spülens
nach außen gespreizt den Ringquerschnitt zwischen Düsenkörper
(11) und der Wandung der Bohrung bzw. des Lochliners
herabsetzen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen 4 bis 8 Lamellen (13) gleichmäßig über den Umfang des
Düsenkörpers (11) verteilt vorhanden sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Lamellen (13) radial nach außen
federnd vorgespannt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lamellen (13) an ihren freien nach außen vorstehenden
Enden mit abgebogenen oder abgerundeten auf der Wandung
gleitenden Gleitteilen ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch eine am Düsenkörper (11) axial hin- und
herbewegliche Hülse (14), die in der einen Stellung die
Lamellen (13) an den Düsenkörper (11) anlegt und in der
anderen Stellung die Lamellen freigibt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Hülse (14) durch den Pumpendruck des Spülmittels bewegbar
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Hülse (14) innen konusförmig ausgestaltet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Lamellen (13) in zwei Gruppen an
unterschiedlichen Axialpositionen des Düsenkörpers (11) in
Umfangsrichtung zueinander versetzt angeordnet sind.
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Also Published As
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NO993545L (no) | 1999-07-19 |
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