DE19701835A1 - Kalthärtende, lösemittelarme oder lösemittelfreie Zweikomponenten-Polyurethan-Polyharnstoff-Massen - Google Patents
Kalthärtende, lösemittelarme oder lösemittelfreie Zweikomponenten-Polyurethan-Polyharnstoff-MassenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft lichtbeständige, kalthärtende,
lösemittelarme bzw. -freie Zweikomponenten-Polyurethan-Polyharn
stoff-Massen (PUR/PH-Massen), bestehend aus einem Diamin-Gemisch
aus Asparaginsäure-Derivaten (a1) (Reaktionsprodukte aus einem Mol
Diamin und zwei Molen eines Maleinsäure- oder Fumarsäureesters) und
speziellen disekundären Diaminen (a2) und (cyclo)aliphatischen NCO-
Komponenten (b) für Beschichtungen, Dichtungs- und Vergußmassen so
wie Reaktionslacke und Klebstoffe.
In der DE-OS 39 20 574 wird ein Verfahren zur Herstellung von Über
zügen durch Beschichtung beliebiger Substrate mit einem Zweikompo
nenten-Beschichtungsmittel beschrieben, welches als Bindemittel ein
Gemisch aus einer Polyisocyanatkomponente und einer Diaminkomponen
te, die ein Reaktionsprodukt aus einem Mol Diamin und zwei Molen
eines Maleinsäureesters ist, aufweist. In manchen Fällen weist die
se Bindemittelkombination der DE-OS 39 20 574 eine noch zu lange
Reaktionszeit auf. Durch Zugabe von (cyclo)aliphatischen Polyaminen
kann dieses Problem nicht gelöst werden, da diese Polyamine be
kanntlich mit Polyisocyanaten so heftig reagieren, daß die Mischun
gen nicht verarbeitbar sind. Überraschenderweise konnte dieses
Problem durch Verwendung bestimmter disekundärer Amine auf einfache
Weise gelöst werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher reaktive, lichtbe
ständige Zweikomponenten-Polyurethan-Polyharnstoff-Massen, die bei
Raumtemperatur in einer in einem weiten Bereich einstellbaren Reak
tionszeit härten, bestehend aus einem Diamingemisch aus
- (a1) 95 bis 5 Gew.-Teilen eines Diamins der allgemeinen Formel
wobei
R einen linearen, verzweigten oder cyclischen Kohlenwas serstoffrest mit 4 bis 18 C-Atomen bedeutet, und
R1 jeweils unabhängig einen linearen, verzweigten oder cyc lischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 C-Atomen be zeichnet, und - (a2) 5 bis 95 Gew.-Teilen eines Diamins der allgemeinen Formel
wobei
R2 einen gegebenenfalls alkylsubstituierten (Cyclo)alkylen rest mit 2 bis 16 Kohlenstoffatomen bedeutet, in dem ge gebenenfalls 1 bis 3 CH2-Gruppen durch -O- bzw. -N(CH3)- Gruppen ersetzt sind, und
R3 jeweils unabhängig eine Diisopropylmethyl- oder t-Butyl- Gruppe bezeichnet, und - (b) NCO-Komponenten mit (cyclo)aliphatisch gebundenen NCO-Gruppen und einer NCO-Funktionalität von ≧2,
wobei die Reaktionspartner (a1 + a2) und (b) im NCO : NH-Äquiva
lenzverhältnis von (1,5-1) : 1 umgesetzt werden und gegebenenfalls
die Aminkomponente (a1+a2) bis zu 50% durch die äquivalente Men
ge aus der Polyurethanchemie an sich bekannter OH-Gruppen enthal
tender Verbindungen ersetzt ist.
Als NCO-Komponente für die erfindungsgemäßen PUR/PH-Massen sind
Reaktionsprodukte aus verzweigten Polyether- und/oder Polyesterpo
lyolen, die auch lineare Polyether und/oder Polyesterpolyole ent
halten können, und (cyclo)aliphatischen Diisocyanaten geeignet, wo
bei das OH/NCO-Äquivalentverhältnis 1 : (1,5-2) sein kann. Als
lineare oder verzweigte Polyetherpolyole kommen besonders die
Polyalkylenpolyetherpolyole mit einem mittleren Molekulargewicht
von 200 bis 7000 in Frage, wie sie durch Copolymerisation, Block
polymerisation oder anionische Polymerisation von Alkylenoxiden,
wie insbesondere Ethylen- und/oder Propylenoxid, mit di- oder
höherfunktionellen Alkoholen, wie Ethylenglykol, Propandiol-1,3 und
Trimethylolpropan, oder Aminen, wie Ethylendiamin und Hexamethylen
diamin, als Startkomponenten oder durch kationische Polymerisation
und Copolymerisation cyclischer Ether, wie Tetrahydrofuran, Ethy
len- und Propylenoxid, mit sauren Katalysatoren erhalten werden.
Ferner eignen sich zur Herstellung der NCO-Komponenten (b) auch
Polyhydroxypolyester (Polyesterpolyole). Diese stellen Umsetzungs
produkte von mehrwertigen Alkoholen mit mehrwertigen Carbonsäuren
dar. Statt der freien Polycarbonsäuren können auch, falls herstell
bar, die entsprechenden Anhydride sowie Polycarbonsäureester von
niederen Alkoholen oder deren Gemische verwendet werden. Die Poly
carbonsäuren können aliphatischer, cycloaliphatischer, aromatischer
und/oder heterocyclischer Natur sein. Beispiele für geeignete Poly
carbonsäuren bzw. Polycarbonsäurederivate sind: Bernsteinsäure,
Adipin-, Sebacin-, Phthal- und Isophthalsäure, Hexahydro- und
Tetrahydrophthalsäure sowie Terepthalsäuredimethylester, Als mehr
wertige Alkohole für die Herstellung der Polyhydroxypolyester kom
men z. B. Ethylenglykol, Propylenglykol-1,2 und -1,3, Butandiol-1,4,
Hexandiol-1,6, Octandiol-1,8, Neopentylglykol, 2,2,4(2,4,4)-Trime
thylhexandiol-1,6, Cyclohexandimethanol-1,4,2-Methylpentandiol-1,5,
Glycerin, Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Hexantriol-1,2,6,
Diethylenglykol und Dibutylenglykol in Frage. Als Rohstoff
komponenten zur Polyesterherstellung können auch Lactone, z. B.
ε-Caprolacton, oder Hydroxycarbonsäuren, z. B. ε-Hydroxycapronsäure,
dienen, Geeignete OH-Komponenten für die in den erfindungsgemäßen
PUR/PH-Massen einzusetzenden NCO-Komponenten können natürlich auch
Polycaprolactone mit einer OH-Funktionalität ≧2 sein.
Als geeignete (cyclo)aliphatische Diisocyanate zur Herstellung der
NCO-Komponenten seien genannt: Hexamethylendiisocyanat-1,6 (HDI),
2-Methyl-pentamethylendiisocyanat-1,5, 2,2,4(2,4,4)-Trimethyl-hexa
methylendiisocyanat-1,6 (TMDI), Isophorondiisocyanat (IPDI), Methy
len-bis-(4-cyclohexylisocyanat), Tetramethyl-xylylendiisocyanat,
1,4-Bis-(isocyanatomethyl)-cyclohexan.
Die Herstellung der NCO-Komponenten in Substanz oder Weichmachern,
wie Benzylbutylphthalat, Phosphorsäureestern oder Chlorparaffinen,
erfolgt in bekannter Weise, das heißt, daß zu dem auf etwa 80°C er
hitzten Diisocyanat, gegebenenfalls im Gemisch mit dem Weichmacher,
die Polyolkomponente so zudosiert wird, daß die Temperatur des
Reaktionsgemisches 90°C nicht übersteigt. Nach erfolgter Polyolzu
gabe wird so lange bei 80°C weitererhitzt, bis die OH/NCO-Reaktion
quantitativ erfolgt ist. Die so hergestellten NCO-Komponenten ent
halten je nach Molgewicht der OH-Komponente 2 bis 7 Gew.-% monome
res Diisocyanat und besitzen einen NCO-Gehalt von 2 bis 10 Gew.-%.
In manchen Fällen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, des NCO-Kom
ponente in zwei Stufen herzustellen, wobei in der 1. Stufe 5 bis 10
Mole Diisocyanat mit 1 Mol Polyol bei ca. 80°C umgesetzt werden und
in der 2. Stufe man das nicht umgesetzte Diisocyanat durch Dünn
schichtverdampfung bei 150 bis 180°C/0,1 mbar aus dem Reaktionspro
dukt entfernt. Die so hergestellten NCO-Komponenten zeichnen sich
durch einen extrem niedrigen Monomerengehalt von ≦0,3 Gew.-% aus.
Bevorzugte NCO-Komponenten (b) sind Reaktionsprodukte aus Isopho
rondiisocyanat und einem Polyesterpolyol oder Polyetherpolyol mit
einer OH-Funktionalität ≧2 und einer OH-Zahl von 30 bis 200 mg
KOH/g, wobei IPDI und Polyesterpolyol oder Polyetherpolyol im
NCO : OH-Äquivalenzverhältnis von 2 : 1 umgesetzt werden.
Geeignet im Sinne der Erfindung zur Herstellung der PUR/PH-Massen
sind selbstverständlich auch die trimeren Formen der Diisocyanate,
wie Isocyanurate oder Biurete, die nach bekannten Methoden her
stellbar sind.
Bei der im erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden Diaminkompo
nente (a1) des Diamingemisches (a1 + a2) handelt es sich um bekann
te Reaktionsprodukte aus 1 Mol Diamin und 2 Molen Maleinsäureester,
wie sie in der DE-OS 16 70 812 beschrieben werden:
wobei R und R1 die bereits angegebene Bedeutung haben.
Für die Umsetzung mit den Maleinsäureestern kommen im Prinzip alle
(cyclo)aliphatischen Diamine mit zwei primären Aminogruppen in Fra
ge. Besonders geeignete Diamine sind jedoch 1,4-Diaminobutan, 1,6-
Diaminhexan, 2,5-Diamino-2,5-dimethylhexan, 2,2,4(2,4,4)-Trimethyl-
1,6-diaminohexan, 1,11-Diaminoundecan, 1,12-Diaminododecan, Isopho
rondiamin, 2,4- und/oder 2,6-Hexahydrotoluylendiamin, 4,4'-Diamino
dicyclohexylmethan sowie 3,3'-Dimethyl-4,4'-diaminodicyclohexylme
than.
Zur Herstellung der Aminkomponente (a1) geeignete Maleinsäureester
sind beispielsweise Maleinsäuredimethylester, -diethylester, -di-n-
butylester oder-di-2-ethylhexylester. Weiterhin geeignet sind die
entsprechenden Fumarsäureester.
Bei der Herstellung der Asparaginsäurederivate (a1) entsprechend
der angegebenen Reaktionsgleichung geht man so vor, daß zu dem auf
ca. 60°C erwärmten Maleinsäure- oder Fumarsäureester das Diamin so
zugegeben wird, daß die Temperatur nicht über 70°C steigt. Nach
Beendigung der Diaminzugabe wird zur Vervollständigung der Reaktion
noch ca. 2 h bei 60°C weitererhitzt. Die so hergestellten Diamin/
Malein- oder Fumarsäure-Addukte (a1) werden in der Regel ohne wei
tere Reinigung im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt.
Die für die erfindungsgemäßen PUR/PH-Massen geeigneten Diamine (a2)
des Diamingemisches enthalten zwei sekundäre, sterisch gehinderte
Aminogruppen und werden nach bekannten Verfahren in zwei Stufen
hergestellt, wobei in der 1. Stufe, wenn R = Diisopropylmethyl ist,
das diprimäre Diamin mit Diisopropylketon zur Schiffschen Base
umgesetzt wird und in der 2. Stufe die Hydrierung zum N,N'-Bis-
[diisopropylmethyl]-diamin erfolgt. Wenn R = tert.-Butyl ist, wird
zur Bildung der Schiffschen Base in der Regel tert.-Butylamin und
ein Dialdehyd, in der Regel Glyoxal, eingesetzt.
Bei den für die Umsetzung mit Diisopropylketon einsetzbaren Aminen
handelt es sich u. a. um folgende Verbindungen: Ethylendiamin, Pro
pylendiamin-1,2, Butylendiamin-1,4, 2,2.4(2.4,4)-Trimethylhexame
thylendiamin-1,6 (TMD), 2-Methylpentamethylendiamin-1,5, 1,4-Diami
nocyclohexan, 1,4-Bis-(aminomethyl)-cyclohexan, Isophorondiamin
(IPD), Methylen-bis-(4-cyclohexylamin) und 3,3'-Dimethyl-4,4'-di
aminodicyclohexylmethan. Als Reaktionskomponente für tert.-Butyl
amin kommen Dialdehyde, wie Glyoxal, Malondialdehyd, Succindialde
hyd, Glutardialdehyd und Terephthalsäuredialdehyd, in Frage.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Polyurethan-
Polyharnstoff-Massen werden die Komponenten - die NCO-Komponente
und die Diamine (a1) und (a2), einzeln oder als physikalische
Mischung - und gegebenenfalls die aus der Polyurethanchemie an sich
bekannte OH-Gruppen enthaltende Verbindung, gegebenenfalls in einem
inerten Lösemittel, wie Toluol, Xylol und Methoxypropylacetat, oder
Weichmachern, wie Dicarbonsäureestern, Benzylbutylphthalat, Phos
phorsäureestern (z. B. Trioctylphosphat oder Trikresylphosphat),
Sulfonsäureestern oder Chlorparaffinen, im NCO : NH/ggf. OH-Verhält
nis (1,5-1) : 1, vorzugsweise (1,2-1) : 1 gemischt und nach ei
ner Reifezeit von ca. 5 bis 10 Minuten appliziert.
Bei der Zugabe des Diamingemisches kann man so vorgehen, daß die
beiden Komponenten nacheinander der NCO-Komponente zugegeben wer
den, wobei es egal ist, in welcher Reihenfolge die Zugabe der Kom
ponenten erfolgt. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die beiden
Komponenten als Gemisch zuzugeben. Da die Mischung der beiden Kom
ponenten nahezu unbegrenzt lagerstabil ist, ist es nicht erforder
lich, die Komponenten erst kurz vor der Applikation miteinander zu
mischen.
Die erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Polyurethan-Polyharnstoff-
Massen eignen sich zur Herstellung von Beschichtungen, Dichtungs-
und Vergußmassen sowie für Zweikomponenten-Lacke (Reaktionslacke)
und Klebstoffe. Die für die jeweiligen Anwendungen erforderlichen
Hilfs- und Zusatzstoffe, wie Füllstoffe, Pigmente,, Katalysatoren
oder Entschäumer, können beigemischt werden. Als Untergrund für die
erfindungsgemäßen PUR/PH-Massen kommen beliebige Substrate in Fra
ge, z. B. Beton, Metall, Holz, Glas, Keramik, Stein sowie Kunststof
fe. Die Applikation erfolgt in bekannter Weise durch Rakeln, Gie
ßen, Spritzen oder Rollen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, nicht je
doch ihren Umfang begrenzen, wie er in den Patentansprüchen darge
legt ist.
Zu 2 mol Malein- bzw.- Fumarsäureester wird bei 50-60°C 1 mol
Diamin so zugetropft, daß die Temperatur des Reaktionsgemisches
nicht über 70°C steigt, nach Beendigung der Diaminzugabe wird zur
Vervollständigung der Reaktion noch ca. 2 h bei 60°C weitererhitzt.
Für die weitere Umsetzung mit der NCO-Komponente ist eine weitere
Behandlung (Destillation) des Reaktionsprodukts nicht erforderlich.
A.I.1 1 mol IPD und 2 mol Maleinsäurediethylester wurden entspre
chend der allgemeinen Herstellungsvorschrift umgesetzt. Das
Reaktionsprodukt hatte bei 23°C eine Viskosität von 340
mPa.s.
A.I.2 1 mol IPD und 2 mol Maleinsäuredibutylester wurden entspre
chend der allgemeinen Herstellungsvorschrift umgesetzt. Das
Reaktionsprodukt hatte bei 23°C eine Viskosität von 170
mPa.s.
A.I.3 1 mol 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan und 2 mol Maleinsäure
diethylester wurden entsprechend der allgemeinen Herstel
lungsvorschrift umgesetzt. Das Reaktionsprodukt hatte bei
23°C eine Viskosität von 1.200 mPa.s.
A.I.3 1 mol 3,3'-Dimethyl-4,4'-diaminodicyclohexylmethan und 2 mol
Maleinsäuredimethylester wurden entsprechend der allgemeinen
Herstellungsvorschrift umgesetzt. Die Viskosität bei 23°C
betrug 3.700 mPa.s.
A.II.1 Die Herstellung erfolgte in zwei Stufen, wobei in der 1.
Stufe Ethylendiamin und Diisopropylketon im Molverhältnis
1 : 2 ca. 24 h in Gegenwart von 1 Gew.-% eines sauren Ionen
austauschers erhitzt werden. Anschließend wird die wäßrige
Phase von der organischen abgetrennt. Zur Abtrennung des
Restwassers wird die organische Phase so lange bei 100°C und
0,1 mbar erhitzt, bis kein Wasser mehr übergeht.
In der 2. Stufe erfolgt die Hydrierung der Schiffschen Base an einem Co-Kontakt bei 130°C und 300 bar. Das Rohprodukt wird bei 140°C/0,1 mbar destilliert.
Das so hergestellte Reaktionsprodukt - 1.1.6,6-Tetraisopro pyl-2,5-diazahexan (A.II.1) hat einen basischen Amingehalt von 7,8 mmol NH2/g.
In der 2. Stufe erfolgt die Hydrierung der Schiffschen Base an einem Co-Kontakt bei 130°C und 300 bar. Das Rohprodukt wird bei 140°C/0,1 mbar destilliert.
Das so hergestellte Reaktionsprodukt - 1.1.6,6-Tetraisopro pyl-2,5-diazahexan (A.II.1) hat einen basischen Amingehalt von 7,8 mmol NH2/g.
A.II.2 Die Herstellung von A.II.2 erfolgte analog zu der Herstel
lung von A.II.1 in zwei Stufen, wobei in der 1. Stufe Gly
oxal und tert.-Butylamin im Molverhältnis 1 : 2 umgesetzt wer
den und die entstandene Schiffsche Base anschließend unter
den bei A.II.1 angegebenen Reaktionsbedingungen hydriert
wird.
Das so hergestellte Reaktionsprodukt hat einen basischen Amingehalt von 11.5 mmol NH2/g.
Das so hergestellte Reaktionsprodukt hat einen basischen Amingehalt von 11.5 mmol NH2/g.
I. Die für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzten NCO-Kom
ponenten wurden in der Regel so hergestellt, daß die OH-
Komponente (ein OH-Gruppen enthaltender Polyester oder Poly
ether) mit dem Diisocyanat, meistens IPDI, im OH : NCO-Ver
hältnis von 1 : 2 gemischt wurde und mit 0,05 Gew.-% Dibu
tylzinnlaurat (DBTL) bei 80°C so lange erhitzt wurde, bis
der theoretische NCO-Gehalt des Reaktionsproduktes erreicht
war.
II. In manchen Fällen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, so
vorzugehen, daß in einer 1. Stufe das Diisocyanat mit dem
Polyol im NCO : OH-Verhältnis von (10-20) : 1 umgesetzt
wird, und in einer 2. Stufe dann das nicht umgesetzte Diiso
cyanat durch Dünnschichtdestillation aus dem Reaktionspro
dukt entfernt wird.
2220 Gew.-Teile IPDI wurden mit 3360 Gew.-Teilen des Poly
ethertriols Voranol®CP 3322 und 0,55 Gew.-Teilen DBTL 60
min bei 80°C erhitzt. Während dieser Zeit fiel der NCO-Ge
halt auf 12,6 Gew.-%. Das nicht umgesetzte IPDI wurde bei
150°C/0,1 mbar vom Reaktionsprodukt abgetrennt. Der NCO-Ge
halt des Reaktionsproduktes betrug 2,6 Gew.-%.
IPDI wurde mit einem OH-Gruppen enthaltenden Polyester aus 1
mol Trimethylolpropan, 6 mol Hexandiol-1,6, 1 mol Adipinsäu
re und 5 mol Phthalsäureanhydrid mit einer OH-Zahl von 105
mg KOH/g entsprechend Verfahren I umgesetzt. Die so herge
stellte NCO-Komponente hatte einen NCO-Gehalt von 5 Gew.-%.
IPDI wurde mit einem OH-Gruppen enthaltenden Polyester aus 2
mol Trimethylolpropan. 6 mol Hexandiol-1,6, 3 mol Adipinsäu
re und 3 mol Phthalsäureanhydrid mit einer OH-Zahl von 195 mg
KOH/g entsprechend Verfahren I umgesetzt. Die so herge
stellte NCO-Komponente hatte einen NCO-Gehalt von 7,4 Gew.-%.
IPDI wurde mit einem OH-Gruppen enthaltenden Polyester aus 2
mol Trimethylolpropan, 5 mol Hexandiol-1,6, 2 mol Adipinsäu
re und 3 mol Phthalsäureanhydrid mit einer OH-Zahl von 207
mg KOH/g entsprechend Verfahren I umgesetzt. Die so herge
stellte NCO-Komponente hatte einen NCO-Gehalt von 7,8 Gew.-%.
IPDI wurde mit dem Polyethertriol Voranol® CP 3001 (OH-Zahl
57 mg KOH/g) entsprechend Verfahren I umgesetzt. Das
Reaktionsprodukt hatte einen NCO-Gehalt von 3,2 Gew.-%.
IPDI wurde mit dem Polytetrahydrofurandiol Teracol® 1000
(Molgewicht ca. 1000) entsprechend Verfahren I umgesetzt.
Das Reaktionsprodukt hatte einen NCO-Gehalt von 5,5 Gew.-%.
IPDI wurde mit dem Polytetrahydrofurandiol Teracol® 650
(Molgewicht ca. 650) entsprechend Verfahren 1 umgesetzt. Das
Reaktionsprodukt hatte einen NCO-Gehalt von 7,5 Gew.-%.
IPDI wurde mit dem Polypropylenglykol Voranol® 1010 (Mol
gewicht ca. 1000) entsprechend Verfahren 1 umgesetzt. Das
Reaktionsprodukt hatte einen NCO-Gehalt von 5,7 Gew.-%.
Die Aminkomponente A.I wird mit der NCO-Komponente im ange
gebenen NH : NCO-Äqivalenzverhältnis gemischt und nach einer
Reifezeit von ca. 5 min auf entfettete Stahlbleche aufgetra
gen und bei Raumtemperatur 7 Tage gehärtet.
Härtung von ZweiKomponenten-Polyurethan-Lacken
Härtung von ZweiKomponenten-Polyurethan-Lacken
Das IPDI-NCO-Komponente wird mit äquivalenten Mengen des
Diamingemisches (a1 und a2) und Voranol®CP 3001 und ggf.
0,05-0,1 Gew.-% Entschäumer. 0,1-0,3 Gew.-% Oxidations
stabilisator und 0,05- 0,1 Gew.-% Katalysator homogenisiert
und anschließend, falls erforderlich, weitgehend bis zur
Blasenfreiheit entgast. Die Gießmasse wird in Formen gegos
sen und bei Raumtemperatur gehärtet.
Die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Prüfdaten wur
den nach 14 Tagen ermittelt.
Herstellung von 2K-PUR-Beschichtungen (2 mm dicke
Prüfplatten)
Herstellung von 2K-PUR-Beschichtungen (2 mm dicke
Prüfplatten)
Claims (11)
1. Reaktive, lichtbeständige Zweikomponenten-Polyurethan-Poly
harnstoff-Massen, die bei Raumtemperatur in einer in einem weiten
Bereich einstellbaren Reaktionszeit härten, bestehend aus einem
Diamingemisch aus
- (a1) 95 bis 5 Gew.-Teilen eines Diamins der allgemeinen Formel
wobei
R einen linearen, verzweigten oder cyclischen Kohlenwas serstoffrest mit 4 bis 18 C-Atomen bedeutet, und
R1 jeweils unabhängig einen linearen, verzweigten oder cyc lischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 C-Atomen be zeichnet, und - (a2) 5 bis 95 Gew.-Teilen eines Diamins der allgemeinen Formel
wobei
R2 einen gegebenenfalls alkylsubstituierten (Cyclo)alkylen rest mit 2 bis 16 Kohlenstoffatomen bedeutet, in dem ge gebenenfalls 1 bis 3 CH2-Gruppen durch -O- und/oder -N(CH3)-Gruppen ersetzt sind, und
R3 jeweils unabhängig eine Diisopropylmethyl- oder t-Butyl- Gruppe bezeichnet, und - (b) NCO-Komponenten mit (cyclo)aliphatisch gebundenen NCO-Gruppen und einer NCO-Funktionalität von ≧2,
2. Polyurethan-Polyharnstoff-Massen nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie Zusätze von Weichmachern enthalten.
3. Polyurethan-Polyharnstoff-Massen nach Anspruch 1 und 2, da
durch gekennzeichnet, daß die NCO-Komponente (b) ein Reaktionspro
dukt aus Isophorondiisocyanat und einem Polyesterpolyol oder Poly
etherpolyol mit einer OH-Funktionalität ≧2 und einer OH-Zahl von 30
bis 200 mg KOH/g ist, wobei IPDI und Polyesterpolyol oder Poly
etherpolyol im NCO : OH-Äquivalenzverhältnis von 2 : 1 umgesetzt wer
den.
4. Verfahren zur Herstellung der Zweikomponenten-Polyurethan-Po
lyharnstoff-Massen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Komponenten (a1), (a2) und (b) in beliebiger Rei
henfolge miteinander gemischt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aminkomponenten (a1) und (a2) als Gemisch mit der NCO-Komponente
(b) gemischt werden.
6. Verwendung der Zweikomponenten-Polyurethan-Polyharnstoff-Mas
sen nach den Ansprüchen 1 bis 3 für Beschichtungen.
7. Verwendung der Zweikomponenten-Polyurethan-Polyharnstoff-Mas
sen nach den Ansprüchen 1 bis 3 für Reaktionslacke.
8. Verwendung der Zweikomponenten-Polyurethan-Polyharnstoff-Mas
sen nach den Ansprüchen 1 bis 3 für Dichtungs- und Vergußmassen.
9. Verwendung der Zweikomponenten-Polyurethan-Polyharnstoff-Mas
sen nach den Ansprüchen 1 bis 3 für Dichtungs- und Vergußmassen.
10. Verwendung der Zweikomponenten-Polyurethan-Polyharnstoff-Mas
sen nach den Ansprüchen 1 bis 3 für Klebstoffe.
11. Gehärtete reaktive Zweikomponenten-Polyurethan-Polyharnstoff-Mas
sen nach den Ansprüchen 1 bis 3.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997101835 DE19701835A1 (de) | 1997-01-21 | 1997-01-21 | Kalthärtende, lösemittelarme oder lösemittelfreie Zweikomponenten-Polyurethan-Polyharnstoff-Massen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997101835 DE19701835A1 (de) | 1997-01-21 | 1997-01-21 | Kalthärtende, lösemittelarme oder lösemittelfreie Zweikomponenten-Polyurethan-Polyharnstoff-Massen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19701835A1 true DE19701835A1 (de) | 1998-07-23 |
Family
ID=7817837
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997101835 Withdrawn DE19701835A1 (de) | 1997-01-21 | 1997-01-21 | Kalthärtende, lösemittelarme oder lösemittelfreie Zweikomponenten-Polyurethan-Polyharnstoff-Massen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19701835A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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