DE19654658A1 - Verfahren und Vorrichtung bei der Herstellung von Behältern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung bei der Herstellung von BehälternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Handhabung von
Formlingen im Bereich einer Vorrichtung zur Blasformung
von Behältern aus einem thermoplastischen Material, bei
dem ein Vorformling mindestens einer Heizeinrichtung
zur Temperierung und mindestens einer Blasstation zur
Blasverformung zugeführt wird und bei dem die Formlinge
entlang mindestens eines Teiles ihres Transportweges
von einem Tragelement gehalten werden.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Verfahren
zum Befüllen von Behältern.
Ebenfalls betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Handhabung von Formlingen bei der Durchführung eines
Blasvorganges zur Formgebung und eines anschließenden
Befüllvorganges.
Zusätzlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Reinigen von Behältern.
Ergänzend bezieht sich die Erfindung ebenfalls auf ein
Verfahren zum Spritzgießen von Formlingen, bei dem
plastifizierter Kunststoff in eine Form eingespritzt
und ein hohler Vorformling mit geschlossenem Boden,
offener Mündung sowie einem seitlichen Außenprofil in
einem Mündungsabschnitt hergestellt wird.
Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf einen Vorform
ling für die Herstellung von blasgeformten Behältern,
der einen geschlossenen Boden, einen Innenraum, eine
offene Mündung sowie einen Mündungsabschnitt mit seit
lichem Außenprofil aufweist.
Ergänzend bezieht sich die Erfindung auch auf einen
Behälter, der durch Blasverformung aus einem Vorform
ling hergestellt ist und der einen geschlossenen Boden,
einen Innenraum, eine offene Mündung sowie einen
Mündungsabschnitt mit seitlichem Außenprofil aufweist.
Schließlich betrifft die Erfindung ein Aufsatzelement
für Behälter, das einen Grundkörper aufweist, der mit
einem Innenprofil versehen ist, das angepaßt an ein
Außenprofil eines Mündungsabschnittes des Behälters
ausgebildet ist.
Gemäß dem bekannten Stand der Technik werden Vorrich
tungen zur Blasverformung von Formlingen dazu verwen
det, Vorformlinge aus einem thermoplastischen Material,
beispielsweise Vorformlinge aus PET (Polyethylentereph
thalat) innerhalb einer Blasmaschine unterschiedlichen
Bearbeitungsstationen zuzuführen. Typischerweise weist
eine derartige Blasmaschine eine Heizeinrichtung sowie
eine Blaseinrichtung auf, in deren Bereich der zuvor
temperierte Vorformling durch biaxiale Orientierung zu
einem Behälter expandiert wird. Die Expansion erfolgt
mit Hilfe von Druckluft, die in den zu expandierenden
Vorformling eingeleitet wird. Der verfahrenstechnische
Ablauf bei einer derartigen Expansion des Vorformlings
wird in der DE-OS 43 40 291 erläutert. Die Vorrichtung
kann ebenfalls dazu verwendet werden, fertig geblasene
Behälter aus der Blaseinrichtung zu entnehmen.
Der grundsätzliche Aufbau einer Blasstation zur Be
hälterformung wird in der DE-OS 42 12 583 beschrieben
und Möglichkeiten zur Temperierung der Vorformlinge
werden in der DE-OS 23 52 926 erläutert.
Innerhalb der Vorrichtung zur Blasformung können die
Vorformlinge sowie die geblasenen Behälter mit Hilfe
unterschiedlicher Handhabungseinrichtungen transpor
tiert werden. Bewährt hat sich insbesondere die Ver
wendung von Transportdornen, auf die die Vorformlinge
aufgesteckt werden.
Die Verwendung von Tragkörpern zur Handhabung der
Vorformlinge weist den Vorteil auf, daß die Vorform
linge mit ihrer Mündung auf ein Kopplungselement des
Tragkörpers aufgesteckt werden können und daß während
der weiteren Transportbewegungen die verwendeten Trans
portelemente lediglich auf den Tragkörper und nicht
direkt auf den Vorformling einwirken. Hierdurch werden
Beschädigungen und Verformungen des durch die Erwärmung
weichen Vorformlings vermieden. Darüber hinaus wird ein
Materialabtrag durch direkt wirkende Greifelemente, der
beispielsweise zu einer Staubentwicklung führen könnte,
vermieden.
Die bekannten Tragkörper in Form von Transportdornen
weisen eine hohe mechanische Festigkeit und hierdurch
bedingt eine hohe Zuverlässigkeit und eine lange
Lebensdauer auf. Insbesondere bei einer Verwendung von
rotierenden Transporteinrichtungen treten jedoch Flieh
kräfte auf, die die Handhabungsgeschwindigkeit beein
trächtigen.
Die Verwendung von Greifzangen zur Handhabung von
Vorformlingen wird beispielsweise in der FR-OS
27 20 679 beschrieben. Ein Spreizdorn, der zur Halte
rung in einen Mündungsbereich des Vorformlings einführ
bar ist, wird in der WO 95 33 616 erläutert.
Gemäß dem Stand der Technik treten bei der Handhabung
der Vorformlinge und der Handhabung der geblasenen Be
hälter aber eine Vielzahl von Problemen auf, die
einzeln bislang jeweils gut gelöst wurden, die beim
Auftreten in Kombination jedoch zu Einschränkungen
führen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
Verfahren zur Handhabung von Formlingen der einleitend
genannten Art derart zu verbessern, daß der Ge
staltungsfreiraum bei der Handhabung vergrößert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
während der Handhabung des Formlings entlang des Trans
portweges mindestens ein Teil eines Mündungsabschnittes
des Formlings von einem hülsenförmigen Aufsatzelement
umschlossen wird.
Weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein
Verfahren zum Befüllen von Behältern der einleitend
genannten Art derart anzupassen, daß Behälter mit er
weiterter Gestaltungsvielfalt gehandhabt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
vor einem Befüllvorgang im Bereich eines Mündungsab
schnittes des Behälters ein hülsenartiges Aufsatz
element angeordnet wird, das nach einer Beendigung des
Befüllvorganges wieder vom Behälter entfernt wird.
Eine zusätzliche Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, ein Verfahren zur Blasformung und
Befüllung von Formlingen der einleitend genannten Art
derart zu modifizierten, daß ein günstiger Materialfluß
bereitgestellt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
vor dem Blasen des Formlings im Bereich eines Mündungs
abschnittes eines Vorformlings ein hülsenförmiges Auf
satzelement angeordnet wird, daß der Formling mit dem
Aufsatzelement sowohl eine Blasvorrichtung als auch
eine Befüllvorrichtung durchläuft und daß nach einer
Beendigung des Befüllvorganges das Aufsatzelement vom
Formling getrennt wird.
Ebenfalls besteht eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, ein Verfahren zum Spritzgießen von
Vorformlingen der einleitend genannten Art zu modifi
zieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
nach einer Entformung des Vorformlings mindestens ein
Teil des Mündungsabschnittes von einem hülsenförmigen
Aufsatzelement umschlossen wird.
Weiterhin soll ein Vorformling der einleitend genannten
Art derart gestaltet werden, daß eine Materialein
sparung möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Mündungsabschnitt frei von einem seitlich über
stehenden Stützring ausgebildet ist und daß der
Mündungsabschnitt mindestens bereichsweise von einem
Aufsatzelement umschließbar ist.
Zusätzlich soll ein Behälter der einleitend genannten
Art mit verringertem Gewicht bereitgestellt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Mündungsabschnitt frei von einem seitlich über
stehenden Stützring ausgebildet ist und daß im Bereich
des Mündungsabschnittes ein Aufsatzelement anordbar
ist.
Schließlich besteht eine Aufgabe der vorliegenden Er
findung auch darin, ein Aufsatzelement der einleitend
genannten Art derart zu gestalten, daß eine Anpassung
an modifizierte Mündungsabschnitte von Behältern ge
geben ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Grundkörper hülsenförmig ausgebildet ist und einen
Zugang zu einem Behälterinnenraum freigibt.
Durch die erfindungsgemäßen Verfahren und die er
findungsgemäßen Konstruktionen wird es ermöglicht,
gleichzeitig eine Mehrzahl von Vorteilen zu re
alisieren. Zunächst wird in ästhetischer Hinsicht eine
verbesserte äußere Gestaltung der fertigen Behälter
bereitgestellt, da seitlich überstehende Elemente, die
insbesondere bei kleinen Behältern das Erscheinungsbild
stören, vermieden werden. Darüber hinaus wird eine
Gewichtseinsparung realisiert, die bei hohen Stück
zahlen erhebliche Kosteneinsparungen zur Folge hat.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Material
dicke im Mündungsabschnitt unter anderem dadurch be
dingt ist, daß der Vorformling durch Hochdruck,
typischerweise einem Druck von 30 bar bis 40 bar, zum
Behälter expandiert wird. Dieser Druck steht auch im
Mündungsabschnitt an und muß zur Vermeidung von Ver
formungen entsprechend abgefangen werden. Bei einer
Umschließung des Mündungsabschnittes durch das Aufsatz
element als außenseitige Stützhülse kann die Wandstärke
im Mündungsabschnitt derart verringert werden, daß
lediglich eine Anpassung an die bei der üblichen Hand
habung und den Befüllvorgängen auftretenden axialen
Kräfte gegeben ist. Hieraus resultiert eine weitere
Materialeinsparung und somit eine Kostenverminderung.
Nicht zuletzt wird durch die Anordnung der Stützhülse
im Mündungsabschnitt eine äußere Geometrie bereitge
stellt, die beispielsweise ohne Beschädigungen des
Vorformlings oder des Behälters von Handhabungsein
richtung erfaßt werden kann. Bei einer geeigneten
Materialauswahl für die Stützhülse können Toleranzen
bei der Übergabe durch jetzt zulässige Selbst
zentrierungen vergrößert werden, so daß eine Verein
fachung der mechanischen Abläufe möglich ist.
Die Handhabung der Aufsatzelemente für die Vorformlinge
beziehungsweise die geblasenen Behälter kann in viel
fachen Variationen erfolgen. Insbesondere kann ein Auf
setzen und Entfernen der Aufsatzelemente an unter
schiedlichen Stellen des Handhabungsprozesses erfolgen
und es kann so eine optimale Anpassung an jeweils vor
liegende konkrete Anwendungsanforderungen erfolgen.
Insbesondere ist es auch bei allen einzelnen
Handhabungsschritten möglich, die Aufsatzteile entweder
als Einwegbauelemente oder als mehrfach verwendbare und
rückführbare Bauelemente auszuführen. Die jeweils vor
gesehene Handhabung der Aufsatzelemente beeinflußt auch
die Materialauswahl für deren Herstellung.
Bei Mehrfachverwendungen und örtlich begrenzten Umlauf
wegen erweisen sich aufgrund der Verschleißfestigkeit
Aufsatzelemente aus Metall als vorteilhaft. Bei Ein
wegausbildungen oder örtlich ausgedehnteren Hand
habungswegen können auch andere Materialien, beispiels
weise Kunststoffe, verwendet werden.
Die hülsenförmige Gestaltung des Aufsatzelementes kann
beispielsweise bereits fertigungstechnisch vorgesehen
sein, dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn das Auf
satzelement auf den Mündungsabschnitt aufgeschraubt
werden soll. Es ist aber ebenfalls denkbar, eine mehr
teilige Ausbildung des Aufsatzelementes vorzusehen und
die hülsenförmige Grundgestalt erst nach einer Anord
nung im Mündungsabschnitt durch geeignete Verbindungs
elemente herzustellen.
Bei einer geeigneten Konstruktion des Aufsatzelementes
ist es insbesondere möglich, innerhalb der Blas
maschinen und der Befüllmaschinen die bisherige Hand
habungsgeometrie beizubehalten und durch die Anordnung
des Aufsatzelementes mit angeformtem Stützring einen
Behälter oder einen Vorformling mit eigenem Stützring
nachzubilden. Bei einer Modifizierung der bisherigen
Vorrichtungen ist es ebenfalls denkbar, die Anordnung
des Stützringes im Bereich des Aufsatzelementes zu ver
lagern oder Halterungsprofile anzuformen, die der Ver
wendung von Stützringen überlegen sind.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfin
dung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine vereinfachte Prinzipdarstellung einer
Vorrichtung zur Blasformung von Behältern,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Vorformling mit
aufgesetzter Stützhülse,
Fig. 3 eine teilweise Darstellung eines Vorformlinges
mit geschnittener Stützhülse in einer anderen
Ausführungsform,
Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 3 mit nochmals
modifiziertem Aufsatzelement,
Fig. 5 eine Draufsicht auf einen Vorformling, der mit
einem zweiteiligen Aufsatzelement versehen
ist,
Fig. 6 einen vergrößerten Längsschnitt durch einen
Vorformling ohne Stützring
und
Fig. 7 einen Längsschnitt durch einen geblasenen
Behälter ohne Stützring.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform weist
die Vorrichtung zur Blasformung von Behältern ein Heiz
rad (1) und ein Blasrad (2) auf. Zu verarbeitende
Vorformlinge werden über eine Zuführschiene (3) in den
Bereich einer Wendeeinrichtung (4) geleitet und von
Übergaberädern (5, 6, 7) in den Bereich des Heizrades (1)
transportiert. Bei dieser Variante werden die Vorform
linge hängend mit ihren Mündungen nach oben orientiert
entlang der Zuführschiene (1) geleitet und von der
Wendeeinrichtung (4) um 180° gedreht. Eine Beheizung im
Bereich des Heizrades (1) erfolgt hierdurch derart, daß
die Vorformlinge stehend mit ihren Mündungen nach unten
orientiert sind. Es ist aber ebenfalls denkbar, eine
hängende Heizung ohne vorhergehende Wendung der Vor
formlinge durchzuführen.
Entlang des Heizrades (1) sind Heizeinrichtungen (8)
und Kühleinrichtungen (9) angeordnet. Vorzugsweise ist
jeweils eine Kühleinrichtung (9) zwischen zwei Heizein
richtungen (8) angeordnet. Die Heizeinrichtungen (8)
beheizen die Vorformlinge mit Hilfe von IR-Strahlung
und die Kühleinrichtungen (9) blasen zur Oberflächen
kühlung Luft auf die Oberflächen der beheizten Vorform
linge.
Nach Abschluß der Beheizung und Durchlaufen einer Kühl
strecke werden die temperierten Vorformlinge von einem
Übergaberad (10) zum Blasrad (2) transportiert und hier
in Formen (11) eingesetzt, die von Blasstationen (12)
gehaltert sind. Die Blasstationen (12) sind buchartig
aufklappbar und verschließbar. Nach einem Abschluß des
Blasvorganges werden fertiggeblasene Behälter aus der
Blasstation (12) entnommen und von Übergaberädern
(13, 6, 14) einer Ausgabestrecke (15) zugeführt. Bei
einer Blasformung der Vorformlinge im Bereich des Blas
rades (2) mit einer Mündungsorientierung nach unten ist
insbesondere daran gedacht, zwischen dem Blasrad (2)
und der Ausgabestrecke (15) eine weitere Wendeeinrich
tung anzuordnen, so daß die geblasenen Behälter hängend
im Bereich der Ausgabestrecke (15) transportiert werden
können.
Alternativ zu der Verwendung eines Heizrades (1) ist es
ebenfalls denkbar, eine Förderung durch eine
tunnelartige Heizstrecke hindurch oder andere Heizein
richtungen zu verwenden. Alternativ zu einer Verwendung
eines Blasrades (2) ist ebenfalls eine Verwendung von
stationären Blasstationen (12) oder die Realisierung
einer anderen Orientierung von Blasstationen (12) im
Bereich eines beweglichen Trägers möglich.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch einen Vorformling
(32), der im Bereich eines Mündungsabschnittes (42) mit
einem Aufsatzelement (70) versehen ist. Das Aufsatzele
ment (70) weist einen im wesentlichen hülsenförmigen
Grundkörper (71) und einen seitlich überstehenden
Stützring (72) auf. Das Aufsatzelement (70) kann bei
spielsweise aus Metall oder aus Kunststoff gefertigt
sein.
Der Vorformling (32) weist im Bereich des Mündungsab
schnittes (42) außenseitig ein Außenprofil (52) auf.
Das Außenprofil (52) kann beispielsweise als Außenge
winde ausgebildet sein. Korrespondierend zum Außen
profil (52) ist das Aufsatzelement (70) mit einem
Innenprofil (73) versehen. Das Innenprofil (72) kann
beispielsweise als Innengewinde ausgebildet und auf das
Außenprofil (52) aufschraubbar sein.
Zur Bereitstellung einer definierten Positionierung des
Aufsatzelementes (20) im Bereich des Vorformlings (32)
in Richtung einer Längsachse (48) des Vorformlings ist
insbesondere daran gedacht, daß Aufsatzelement (70) mit
einem Anschlag (74) zu versehen, der gegen eine obere
Begrenzungsfläche (75) des Mündungsabschnittes (42)
stößt, der eine Zugangsöffnung (76) umgibt.
Die Dimensionierung des Aufsatzelementes (70) kann ins
besondere so durchgeführt werden, daß der Mündungsab
schnitt (42) des Vorformlings (32) bei einer
Blasverformung weitgehend abgestützt wird und durch
seine eigene Materialfestigkeit nur einen geringen
Anteil der einwirkenden Querkräfte aufnehmen muß. Die
Dimensionierung einer Wanddicke des Vorformlings (32)
im Bereich des Mündungsabschnittes (42) kann hierdurch
angepaßt an zu erwartende axiale Kräfte sowie angepaßt
an spätere Verwendungsanforderungen erfolgen. Es ergibt
sich hierdurch ein Potential an Materialeinsparungen
durch Wanddickenverminderung.
Eine weitere Variante des Aufsatzelementes (70) ist in
Fig. 3 dargestellt. Der Mündungsabschnitt (42) ist hier
weitgehend identisch zu Vorformlingen (32) entsprechend
dem Stand der Technik gestaltet. Der Anschlag (74) wird
bei dieser Ausführungsform durch einen Kontakt mit
einer radialen Verdickung des Vorformlings (32) bereit
gestellt. Eine Dimensionierung des Aufsatzelementes
(70) in Richtung der Längsachse (48) erfolgt derart,
daß der Stützring (72) relativ zum Vorformling (32)
gemäß dem Stand der Technik positioniert ist.
Fig. 4 zeigt eine gegenüber Fig. 3 abgewandelte
Variante, bei der der Stützring (72) auf einem höheren
Niveau angeordnet ist. In gestrichelten Linien ist eine
alternative Positionierung für den Stützring (72) ein
gezeichnet. Ebenfalls ist es denkbar, Stützringe (72)
sowohl an der in durchzogenen Linien als auch an der in
gestrichelten Linien eingezeichneten Positionierung
bereitzustellen. Hierdurch würde insbesondere eine
Handhabung des Vorformlings (32) durch Greifeinrich
tungen verbessert werden, da eine einfache Führung be
reitgestellt wird.
Grundsätzlich sind alternativ zu einer Ausstattung des
Aufsatzelementes (70) mit einem Stützring (72) auch
eine Vielzahl anderer Außenprofilierungen denkbar, die
eine Handhabung des Vorformlings (32) unterstützen.
Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf einen Vorformling
(32), der mit einem zweiteiligen Aufsatzelement (70)
versehen ist. Das Aufsatzelement (70) ist bei dieser
Ausführungsform in Längsrichtung geteilt und die beiden
sich ergebenden Halbschalen werden durch Verbindungs
elemente (77) zusammengefügt.
Bei der Bereitstellung einer über mehrere Fertigungs
stufen miteinander verzahnten Handhabung ist es mög
lich, die Aufsatzelemente (70) bereits im Anschluß an
eine spritzgußtechnische Fertigung der Vorformlinge
(32) auf den Mündungsabschnitt (42) aufzusetzen und die
Vorformlinge (32) mit den Aufsatzelementen (70) in den
Bereich einer Blasmaschine zu überführen. Ebenfalls ist
es aber denkbar, die Zusammenführung des Aufsatzele
mentes (70) und des Vorformlings (32) erst in einer
Umgebung der Blasmaschine oder innerhalb der Blas
maschine vorzunehmen.
Ebenfalls ist es denkbar, das Aufsatzelement (70)
bereits innerhalb der Blasmaschine nach einem Abschluß
der Blasformung oder in einer Umgebung der Blasmaschine
wieder vom geblasenen Behälter zu entfernen. Darüber
hinaus ist es aber auch möglich, eine Trennung des Auf
satzelementes (70) und des geblasenen Behälters erst im
Bereich einer Füllmaschine nach einem Abschluß eines
Befüllvorganges vorzunehmen. Der gleiche Gestaltungs
spielraum besteht ebenfalls bei der Handhabung von
Mehrwegbehältern im Rahmen anschließender Reinigungs-
und Wiederbefüllungszyklen.
Bei der Bereitstellung von mehrfachverwendbaren Auf
satzelementen (70) können die jeweiligen Rückführwege
beispielsweise ausschließlich im Bereich einer
jeweiligen Verarbeitungsmaschine oder übergeordnet zu
mehreren Verarbeitungsmaschinen implementiert werden.
Auch hier besteht für einen jeweiligen Anwender ein
erheblicher Gestaltungsspielraum.
Der Vorformling (32) besteht entsprechend der Ausfüh
rungsform in Fig. 6 aus dem Mündungsabschnitt (42),
einem den Mündungsabschnitt (42) von einem Halsbereich
(43) trennenden Zwischenbereich (44), einem den Hals
bereich (43) in einen Wandungsabschnitt (45) über
leitenden Schulterbereich (46) sowie einem Boden (47).
Der Wandungsabschnitt (45) verläuft im wesentlichen
koaxial zur Längsachse (48). In der Region des
Schulterbereiches (46) erweitert sich der Außendurch
messer des Vorformlings (32) ausgehend vom Halsbereich
(43) in Richtung auf den Wandungsabschnitt (45). Bei
einem aus dem Vorformling (32) herzustellenden Behälter
(33) bildet der Wandungsabschnitt (45) im wesentlichen
die Seitenwandung des Behälters (33) aus. Der Boden
(47) ist gerundet ausgebildet.
Der Mündungsabschnitt (42) kann beispielsweise mit
einem gewindeartigen Außenprofil (52) versehen sein,
das es ermöglicht, beim fertigen Behälter (33) einen
Schraubverschluß aufzusetzen. Es ist aber ebenfalls
möglich, den Mündungsabschnitt (42) mit einer Außen
wulst zu versehen, um eine Angriffsfläche für einen
Kronkorken zu schaffen. Darüber hinaus sind auch eine
Vielzahl weiterer Gestaltungen denkbar, um ein Auf
setzen von Steckverschlüssen zu ermöglichen.
Aus der Darstellung in Fig. 6 ist ersichtlich, daß der
Wandungsabschnitt (45) eine Innenfläche (49) sowie eine
Außenfläche (50) aufweist. Die Innenfläche (49) be
grenzt einen Vorformlingsinnenraum (51).
Im Schulterbereich (46) kann sich die Dicke einer Vor
formlingswandung (54) ausgehend vom Halsbereich (43) in
Richtung auf den Wandungsbereich (45) mit zunehmender
Wandstärke erstrecken. In Richtung der Längsachse (48)
weist der Vorformling (32) eine Vorformlingslänge (55)
auf. In Richtung der Längsachse (48) erstrecken sich
der Mündungsbereich (42) und der Zwischenbereich (44)
mit einer gemeinsamen Mündungslänge (56). Der Hals
bereich (43) weist im Bereich der Längsachse (48) eine
Halslänge (57) auf. Im Halsbereich (43) erstreckt sich
der Vorformling (43) vorzugsweise mit konstanter Wand
dicke.
Im Wandungsbereich (45) weist der Vorformling (32) eine
Wanddicke (58) auf und im Bereich des Bodens (47) ist
eine Bodendicke (59) anzutreffen. Eine weitere Dimen
sionierung des Vorformlings (32) erfolgt mit Hilfe
eines Innendurchmessers (60) und eines Außendurch
messers (61), die im annähernd zylindrisch verlaufenden
Wandungsbereich (45) gemessen werden.
Bei dem in Fig. 7 dargestellten flaschenförmigen Behäl
ter (33) sind im wesentlichen unverändert der Mündungs
abschnitt (42) und der Zwischenbereich (44) anzu
treffen. Der weitere Bereich des Behälters (33) ist
durch die durchgeführte biaxiale Orientierung sowohl in
Querrichtung als auch in Längsrichtung relativ zum
Vorformling (32) expandiert. Der Behälter (33) weist
hierdurch eine Behälterlänge (62) und einen Behälter
durchmesser (63) auf, der in Anbetracht der zu berück
sichtigenden Genauigkeiten im Folgenden nicht bezüglich
des konkreten Innendurchmessers beziehungsweise Außen
durchmessers unterschieden werden soll.
Fig. 7 zeigt unter anderem den Bodenbereich des blasge
formten Behälters (33). Der Behälter (33) weist eine
Seitenwandung (64) und einen Behälterboden (65) auf.
Der Behälterboden (65) besteht hier aus einem Standring
(66) und einem in Richtung auf einen Behälterinnenraum
(67) nach innen gewölbtem Dom (68). Der Dom (68) ist
aus einer Domschräge (69) und einem Zentrum (70) aus
gebildet.
Der Behälter (33) weist eine Behältermündungslänge (21)
und eine Behälterhalslänge (22) auf, wobei zumindest
die Behältermündungslänge (21) in der Regel gleich der
Mündungslänge (56) des Vorformlings (32) ist.
Alternativ zu einem Behälter (33) mit einem Standring
(66) können aber auch beliebige andere Behälter (33)
geformt werden. Insbesondere ist an eine Formung als
Flasche mit Standfüßen gedacht.
Claims (25)
1. Verfahren zur Handhabung von Formlingen im Bereich
einer Vorrichtung zur Blasformung von Behältern aus
einem thermoplastischen Material, bei dem ein
Vorformling mindestens einer Heizeinrichtung zur
Temperierung und mindestens einer Blasstation zur
Blasverformung zugeführt wird und bei dem die
Formlinge entlang mindestens eines Teiles ihres
Transportweges von einem Tragelement gehalten
werden, dadurch gekennzeichnet, daß während der
Handhabung des Formlings entlang des Transportweges
mindestens ein Teil eines Mündungsabschnittes (42)
des Formlings von einem hülsenförmigen Aufsatzele
ment (70) umschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufsatzelement (70) im Bereich eines ge
windeförmigen Außenprofils (52) des Formlings ange
ordnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Aufsatzelement aufgeschraubt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Aufsatzelement (70) aufgesteckt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Aufsatzelement (70) außen
seitig mit einem stützringartigen Profil versehen
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der mit dem Aufsatzelement (70)
versehene Formling von einem Transportdorn entlang
des Transportweges gehandhabt wird, auf den der
Formling zuvor aufgesteckt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der mit dem Aufsatzelement (70)
versehene Formling von einem Greifelement entlang
des Transportweges gehandhabt wird.
8. Verfahren zum Befüllen von Behältern, dadurch ge
kennzeichnet, daß vor einem Befüllvorgang im Be
reich eines Mündungsabschnittes (42) des Behälters
(33) ein hülsenartiges Aufsatzelement (70) ange
ordnet wird, das nach einer Beendigung des Befüll
vorganges wieder vom Behälter (33) entfernt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter mit einem Aufsatzelement (70) ver
bunden wird, das mit einem Außenprofil versehen
ist.
10. Verfahren zur Handhabung von Formlingen bei der
Durchführung eines Blasvorganges zur Formgebung und
eines anschließenden Befüllvorganges, dadurch ge
kennzeichnet, daß vor dem Blasen des Formlings im
Bereich eines Mündungsabschnittes (42) eines
Vorformlings (32) ein hülsenartiges Aufsatzelement
(70) angeordnet wird, daß der Formling mit dem Auf
satzelement sowohl eine Blasvorrichtung als auch
eine Befüllvorrichtung durchläuft und daß nach
einer Beendigung des Befüllvorganges das hülsen
förmige Aufsatzelement (70) vom Formling getrennt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufsatzelement (70) mit einem Innenprofil
(73) auf ein Außenprofil (52) des Formlings aufge
setzt wird.
12. Verfahren zum Reinigung von Behältern, dadurch ge
kennzeichnet, daß vor einem Reinigungsvorgang im
Bereich eines Mündungsabschnittes (42) des
Behälters (33) ein hülsenartiges Aufsatzelement
(70) angeordnet wird, das nach einer Beendigung des
Reinigungsvorganges wieder vom Behälter (33) ge
trennt wird.
13. Verfahren zum Spritzgießen von Vorformlingen, bei
dem plastifizierter Kunststoff in eine Form einge
spritzt und ein hohler Vorformling mit ge
schlossenem Boden, offener Mündung sowie einem
seitlichen Außenprofil an einem Mündungsabschnitt
hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach
einer Entformung des Vorformlings (32) mindestens
ein Teil des Mündungsabschnittes (42) von einem
hülsenförmigen Aufsatzelement (70) umschlossen
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufsatzelement (17) nach dem Blasen des
Behälters (33) und vor dem Befüllen des Behälters
(33) vom Behälter (33) getrennt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (33) gemeinsam mit dem Aufsatzele
ment (70) einer Befülleinrichtung zugeführt und
nach dem Befüllen vom Behälter (33) getrennt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß das Aufsatzelement (70)
als wiederverwendbares Bauteil ausgebildet wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß das Aufsatzelement (70)
als Einwegteil ausgebildet wird.
18. Vorformling für die Herstellung von blasgeformten
Behältern, der einen geschlossenen Boden, einen
Innenraum, eine offene Mündung sowie einen
Mündungsabschnitt mit seitlichem Außenprofil auf
weist, dadurch gekennzeichnet, daß der Mündungsab
schnitt (42) frei von einem seitlich überstehenden
Stützring ausgebildet ist und daß der Mündungsab
schnitt (42) mindestens bereichsweise von einem
Aufsetzelement (70) umschließbar ist.
19. Vorformling nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich
net, daß das Außenprofil als Gewinde ausgebildet
ist.
20. Vorformling nach Anspruch 18 oder 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Aufsetzelement (70) aufge
steckt im Bereich des Vorformlings (32) angeordnet
ist.
21. Vorformling nach einem der Ansprüche 18 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß eine Wanddicke im Bereich
des Mündungsabschnittes (42) in Abhängigkeit von
einer Kräftebeanspruchung in axialer Richtung
dimensioniert ist.
22. Behälter, der durch Blasverformung aus einem
Vorformling hergestellt ist und der einen ge
schlossenen Boden, einen Innenraum, eine offene
Mündung sowie einen Mündungsabschnitt mit seit
lichem Außenprofil aufweist, dadurch gekennzeich
net, daß der Mündungsabschnitt (42) frei von einem
seitlich überstehenden Stützring ausgebildet ist
und daß im Bereich des Mündungsabschnittes (42) ein
Aufsatzelement (70) anordbar ist.
23. Aufsatzelement für Behälter, das einen Grundkörper
aufweist, der mit einem Innenprofil versehen ist,
das angepaßt an ein Außenprofil eines Mündungsab
schnittes des Behälters ausgebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Grundkörper (71) hülsen
förmig ausgebildet ist und einen Zugang zu einem
Behälterinnenraum (67) freigibt.
24. Aufsatzelement nach Anspruch 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Grundkörper mit einem Außenprofil
versehen ist.
25. Aufsatzelement nach Anspruch 23 oder 24, dadurch
gekennzeichnet, daß das Außenprofil stützringartig
ausgebildet ist und den Grundkörper (71) seitlich
überkragt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19654658A DE19654658A1 (de) | 1996-12-28 | 1996-12-28 | Verfahren und Vorrichtung bei der Herstellung von Behältern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19654658A DE19654658A1 (de) | 1996-12-28 | 1996-12-28 | Verfahren und Vorrichtung bei der Herstellung von Behältern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19654658A1 true DE19654658A1 (de) | 1998-07-02 |
Family
ID=7816386
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19654658A Withdrawn DE19654658A1 (de) | 1996-12-28 | 1996-12-28 | Verfahren und Vorrichtung bei der Herstellung von Behältern |
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