DE19653586A1 - Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-5-aminomethylthiazol - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-5-aminomethylthiazolInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-5-amino
methylthiazol.
Die Herstellung von 2-Chlor-5-aminomethylthiazol durch Umsetzung von 2-Chlor-5-chlor
methylthiazol mit Hexamethylentetramin ist bekannt aus JP-A 4 021 674. Bei
dieser Reaktion ist es aber erforderlich das intermediär entstehende Hexamethylen
tetraminaddukt zu spalten und die bei der Spaltung entstehenden Nebenprodukte zu
entfernen und zu entsorgen.
Es war auch schon bekannt 2-Chlor-5-chlormethylthiazol mit wäßriger Ammoniak
lösung umzusetzen (EP-A 446 913). Allerdings sind die dabei erzielten Ausbeuten
unbefriedigend.
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-5-aminomethylthiazol gefunden,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in einer ersten Stufe 2-Chlor-5-methylthiazol
mit einem radikalischen Chlorierungsmittel in Gegenwart eines Radikalbildners und in
Gegenwart eines gegen radikalische Halogenierungsmittel stabilen Verdünnungs
mittels bis zu einem Umsatz von 40 bis 70 Gew.-% halogeniert und anschließend in
einer zweiten Stufe das entstandene Reaktionsgemisch mit Ammoniak oder wäßriger
Ammoniaklösung versetzt und das 2-Chlor-5-aminomethylthiazol in üblicher Weise
isoliert.
Die Reaktion läßt sich durch folgendes Formelschema darstellen:
Als radikalische Chlorierungsmittel seien bevorzugt N-Chlorsuccinimid, 1,3-Dichlor-
5,5-dimethylhydantoin und Trichlorisocyanursäure genannt.
Die Chlorierungsmittel werden in einer Menge von 0,5 bis 1,3 Äquivalenten Chlor
bezogen auf das Thiazol eingesetzt. Bevorzugt ist die in etwa äquivalente Menge
Chlorierungsmittel.
Als Radikalbildner seien genannt Diazylperoxide und Azobisalkylnitrile, bevorzugt
Azobisisobutyronitril (= ®Profor N), Azobiscyclohexylcarbodinitril, Peroxide wie z. B.
Laurylperoxid und Dibenzoylperoxid. Der Radikalbildner wird in einer Menge von
0,01 bis 1 Äquivalent, bezogen auf das Chlorierungsmittel eingesetzt. Bevorzugt ist
eine Menge von 0,001 bis 0,1 Äquivalent.
Als Verdünnungsmittel die gegen radikalische Halogenierung stabil sind seien
genannt: halogenierte aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe wie z. B.
Chlorbenzol, Tetrachlorkohlenstoff, 1,2-Dichlorethan, Decachlorbutan sowie Nitro
benzol oder Acetonitril.
Die Reaktion wird bei erhöhter Temperatur bevorzugt von Raumtemperatur bis
150°C, besonders bevorzugt bei der Siedetemperatur des Verdünnungsmittels
durchgeführt.
Die Reaktion wird bei Normaldruck durchgeführt. Man kann aber auch bei erhöhtem
Druck von 1 bis 10 bar arbeiten.
Die Halogenierungsreaktion wird solange durchgeführt, bis eine Ausbeute an 2-Chlor-
5-chlormethylthiazol von 40 bis 70 Gew.-%, bevorzugt von 50 bis 60 Gew.-%,
erreicht ist. Dann wird die Reaktion abgebrochen und die zweite Stufe der Reaktion
eingeleitet.
Es war überraschend, daß die Halogenierung von 2-Chlor-5-methylthiazol in der
Seitenkette ohne Probleme erfolgt. So konnte mit elementarem Chlor oder Sul
furylchlorid keine gezielte Seitenkettenhalogenierung erzielt werden. Es war auch
überraschend, daß das gewünschte Produkt ohne weitere Aufreinigung weiter
umgesetzt werden konnte. So war aus J. Am. Chem. Soc. 67 S. 400 (1945) bekannt,
daß z. B. 4-Chlormethyl-2-methylthiazol rasch verharzt. Auch vom gewünschten 5-Chlor
methyl-thiazolderivat hätte man ähnliche Verharzungsreaktionen und somit
Vereinigungen und Ausbeuteminderungen erwarten können.
Der Verlauf der Halogenierung wird durch fortlaufende gaschromatische Unter
suchung der Reaktionsmischung kontrolliert. Nach Erreichen der gewünschten Aus
beute an 2-Chlor-5-chlormethylthiazol wird das Reaktionsgemisch durch Destillation
vom Lösungsmittel befreit. Das so erhaltene Rohprodukt wird ohne weitere Aufreini
gung mit Ammoniak, gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels wie
z. B. Ether. Besonders bevorzugt ist die Umsetzung mit 65% NH3 (Rest H2O) bei
Temperaturen von 20 bis 150°C und erhöhtem Druck von 2-100 bar. Der
Molquotient 2-Chlor-5-chlormethylthiazol : NH3 beträgt 1 : 10-60. Die Reaktionszeit
liegt zwischen 0,5 und 6 Stunden.
Das Rohprodukt kann auch mit wäßriger konzentrierter Ammoniaklösung versetzt
werden. Es ist auch möglich die Reaktionsmischung aus der Halogenierung ohne vor
herige Entfernung des Lösungsmittels mit Ammoniak oder Ammoniaklösung zu
versetzen.
Die Umsetzung mit Ammoniak erfolgt bei Temperaturen von -40°C bis 150°C. Es
kann bei Normaldruck aber auch bei erhöhtem Druck gearbeitet werden. Arbeitet man
mit flüssigem Ammoniak, wird die Umsetzung bevorzugt im Autoklaven beim Dampf
druck des Ammoniak durchgeführt.
Nach beendeter Reaktion wird überschlüssiges Ammoniak entfernt, z. B. durch
Bestillation oder durch Neutralisation mit einer wäßrigen Säure z. B. Salzsäure.
Überschüssiges Lösungsmittel wird abdestilliert und die entstandene Mischung aus 2-Chlor-
5-aminomethylthiazol und 2-Chlor-5-methylthiazol wird in üblicher Weise, z. B.
aber Chromatographie, Destillation oder Abtrennung des Amins durch Salzbildung
getrennt.
2 g (0,015 mol) 2-Chlor-5-methylthiazol in 15 ml Tetrachlorkohlenstoff werden mit
2,4 g (0,019 mol) N-Chlorsuccinimid und 200 mg Azobisisobutyronitril (AiBN) und
für 6 Stunden auf Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen versetzt man mit 50 ml
CH2Cl2, filtriert, wäscht zweimal mit Wasser. Nach dem Trocknen und dem Abziehen
des Lösungsmittels im Vakuum erhält man eine gelblich gefärbte Flüssigkeit, welche
mit Feststoff durchsetzt ist. Der Umsatz beträgt nach GC 50,5%, kernchlorierte und
mehrfach chlorierte Verbindungen treten in einer Konzentration von < 2% auf
1,5 g (0,011 mol) 2-Chlor-5-methylthiazol in 10 ml Tetrachlorkohlenstoff werden mit
1,7 g 1,3-Dichlor-5,5-dimethylhydantoin und 150 mg AiBN 6 h auf Raumtemperatur
erhitzt. Nach analoger Aufarbeitung erhält man ein Rohprodukt, welches zu 48,5%
aus 2-Chlor-5-chlormethylthiazol besteht.
Das in Beispiel 1 erhaltene Rohgemisch wird in einem Autoklav mit 10 ml flüssigem
NH3 und 50 ml tert.-Amyl-methylether umgesetzt. Man läßt auf Raumtemperatur
kommen und rührt weitere 16 h bei Raumtemperatur nach. Nach dem Abdampfen des
Lösungsmittels und überschüssigen Ammoniaks versetzt man mit 50 ml 5% HCl,
extrahiert dreimal mit CH2Cl2, stellt die wäßrige Phase mit konz. NaOH auf pH 7 und
extrahiert dann erneut. Nach der Extraktion wird mit konz. NaOH auf pH 11-12
gestellt und das Produkt durch erneute Extraktion erhalten. Man isoliert 1,18 g an 5-Amino
methyl-2-chlorthiazol mit einem Gehalt von 95,3% nach GC.
Das in Beispiel 2 erhaltene Rohgemisch wird in einem Autoklav mit 30 ml 65%iger
NH3 bei 70°C und einem Druck von 30 bar 1,5 Stunden umgesetzt. Der Ansatz
wurde abgekühlt und entspannt. Nach dem Entgasen im Vakuum wird mit wäßrigen
HCl (5%) und 10 ml H2O ein pH-Wert von 7 eingestellt. Nach wie in Beispiel 3
beschriebener Aufarbeitung isoliert man 0,74 g des gewünschten
Produkts.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-5-aminomethylthiazol, dadurch gekenn zeichnet, daß in einer ersten Stufe 2-Chlor-5-methylthiazol mit einem radikalischen Chlorierungsmittel in Gegenwart eines Radikalbildners und in Gegenwart eines gegen radikalische Halogenierungsmittel stabilen Verdünnungsmittels bis zu einem Umsatz von 40 bis 70 Gew.-% halogeniert wird und anschließend in einer zweiten Stufe das entstandene Reaktionsgemisch, gegebenenfalls nach vorheriger Entfernung des Ver dünnungsmittels, mit Ammoniak oder wäßriger Ammoniaklösung, gegebenenfalls in einem Verdünnungsmittel, versetzt und das 2-Chlor-5-aminomethylthiazol in üblicher Weise isoliert wird.
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