DE19653263A1 - Elektronisch steuerbares Bremssystem für Fahrzeuge, insbesondere Nutzfahrzeuge - Google Patents
Elektronisch steuerbares Bremssystem für Fahrzeuge, insbesondere NutzfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem elektronisch steuerbaren
Bremssystem nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Es ist schon ein solches Bremssystem bekannt
(DE 35 44 965 C2) bei dem ein Bremswertgeber mit zwei
elektrischen Teilen zwei Bremskreise des Fahrzeugs steuert.
Dem Bremswertgeber ist außerdem ein pneumatischer Teil
zugeordnet, welcher nur auf einen Bremskreis wirkt. Dieser
als Notbremsventil bezeichnete Teil wird von der Trittplatte
des Bremswertgebers erst dann betätigt, wenn die
elektrischen Teile die Vollbremsstellung erreicht oder
überschritten haben. Bei ordnungsgemäß arbeitendem
Bremssystem ist also der pneumatische Teil des
Bremswertgebers nicht an der Abbremsung des Fahrzeugs
beteiligt.
Die elektrischen Teile des Bremswertgebers und das als
Sonderventilbauform ausgebildete Notbremsventil arbeiten mit
Drucksteuerventilanordnungen zusammen, die jeweils radnah
zwischen einem Druckluftvorrat und einem Bremszylinder
angeordnet sind. Die Drucksteuerventilanordnungen weisen
zwei 2/2-Wegeventile mit elektrisch steuerbaren
Vorsteuerventilen auf. Fällt die elektrische Steuerung des
Bremssystems aus, so sind die unbestromt ihre Sperrstellung
einnehmenden Wegeventile mittels des Notbremsventils
pneumatisch für eine Vollbremsung des Fahrzeugs schaltbar.
Gemäß einer Weiterbildung des bekannten Bremssystems sind
mit dem Notbremsventil auch abstufbare Bremsungen möglich,
was aber aufwendige Geräteausführungen beim Notbremsventil
und den Wegeventilen der Drucksteuerventilanordnungen
notwendig macht.
Das erfindungsgemäße Bremssystem mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber folgende
Vorteile: Der Bremswertgeber ist durch die Verwendung eines
handelsüblichen Betriebsbremsventils kostengünstig
herstellbar. Bei funktionsfähiger elektrischer Steuerung des
Bremssystems ist das Betriebsbremsventil unbetätigt, so daß
sein Anschluß für Energieabfluß mit dem Anschluß zur
Atmosphäre verbunden ist. Hierdurch werden Leitungen
gespart, denn das zum Druckabbau im Bremszylinder
erforderliche Absteuern von Druckluft mittels der
Drucksteuerventilanordnung kann auf einfache Weise
unmittelbar über das unbetätigte Betriebsbremsventil
erfolgen, unabhängig davon, ob es sich um eine Bremsung mit
oder ohne Bremsschlupfregelung handelt. Ist dagegen die
elektrische Steuerung des Bremssystems ausgefallen, so
übernimmt das Betriebsbremsventil allein die
Bremsdrucksteuerung im Sinne einer Hilfsbremsung, und zwar
ohne Umschalten der Drucksteuerventilanordnung wie beim
bekannten Bremssystem oder die Verwendung zusätzlicher
Wegeventile.
Ein erhöhter Aufwand ist dagegen beispielsweise bei dem aus
EP 0 187 901 B1 bekannten elektronisch gesteuerten
Bremssystem erforderlich, da dort ein elektrischer Teil und
ein pneumatischer Teil eines Bremswertgebers gleichzeitig
betätigt werden, wobei der Ausgang des pneumatischen Teils
an den Entlüftungsanschluß von Magnetventilen zur Steuerung
des Bremsdrucks in Bremszylindern angeschlossen ist. Zwar
ist der vom pneumatischen Teil des Bremsweggebers
ausgesteuerte Druck um einen definierten Wert niedriger als
der vom elektrischen Teil ausgesteuerte Druck, jedoch ist
die zusätzliche Anordnung eines Absperrventils in der
Verbindungsleitung zwischen dem Ausgang des pneumatischen
Teils des Bremswertgebers und dem Entlüftungsanschluß der
Magnetventile erforderlich, wenn lastabhängig oder
bremsschlupfabhängig der vom elektrischen Teil des
Bremswertgebers erzeugte Druck unter den vom pneumatischen
Teil ausgesteuerten Druck abgesenkt werden soll.
Durch die im Anspruch 2 aufgeführte Maßnahme ist auch bei
Erzeugung des pneumatischen Bremsanforderungssignals eine
beschleunigte Druckeinsteuerung in den Bremszylinder
möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 ein
Schaltschema eines elektronisch steuerbaren Bremssystems für
Fahrzeuge, Fig. 2 im Detail eine Drucksteuerventilanordnung
des Bremssystems und Fig. 3 eine Variante der
Drucksteuerventilanordnung nach Fig. 2.
Ein in Fig. 1 der Zeichnung mit 10 bezeichnetes
elektronisch steuerbares Bremssystem für Fahrzeuge,
insbesondere Nutzfahrzeuge, weist an der Fahrzeug-
Vorderachse 11 zwei Bremszylinder 12, 13 sowie an der
Fahrzeug-Hinterachse 14 zwei Bremszylinder 15, 16 auf. Den
Bremszylindern 12, 13, 15, 16 ist jeweils eine der
Bremsdruckmodulation dienende Drucksteuerventilanordnung 17
zugeordnet. Diese sind durch eine Arbeitsleitung 18 mit dem
jeweiligen Bremszylinder verbunden. Die
Drucksteuerventilanordnungen 17 der Vorderachse 11 sind
durch eine Versorgungsleitung 19 an einen Druckluftvorrat 20
angeschlossen, die Drucksteuerventilanordnungen 17 der
Hinterachse 14 stehen über eine Versorgungsleitung 21 mit
einem Druckluftvorrat 22 in Verbindung. An die
Drucksteuerventilanordnungen 17 beider Fahrzeugachsen 11, 14
ist ferner jeweils ein Sensor 23 zur Überwachung des
Raddrehverhaltens angeschlossen. Das Bremssystem 10 ist
daher auch für brems- und/oder antriebsschlupfabhängige
Bremsdruckmodulation ausgebildet.
Das Bremssystem 10 ist mit einem Bremswertgeber 26
ausgestattet, welcher einen elektrischen Teil 27 sowie zwei
pneumatische Teile 28 und 29 hat. Der elektrische Teil 27
des Bremswertgebers 26 steht durch eine elektrische
Steuerleitung 30 mit einem elektronischen Steuergerät 31 des
Bremssystems 10 in Verbindung. An dieses sind mit einem
Leitungsnetz 32 die Drucksteuerventilanordnungen 17 an
beiden Achsen 11 und 14 des Fahrzeugs angeschlossen. Mit dem
elektrischen Teil 27 des Bremswertgebers 26 ist ein
elektrischer Steuerkreis I einer Betriebsbremsanlage
steuerbar.
Die beiden pneumatischen Teile 28 und 29 des Bremswertgebers
26 sind von der Bauart handelsüblicher, zweikreisiger
Betriebsbremsventile. Derartige Betriebsbremsventile sind in
"Bosch Technische Unterrichtung, Druckluftanlagen für
Nutzfahrzeuge 2, Geräte", Ausgabe 94/95, Best.-Nr.
1 987 722 016 beschrieben. Der pneumatische Teil 28 des
Bremswertgebers 26 ist energiezuflußseitig mit der
Versorgungsleitung 19, energieabflußseitig durch eine
Arbeits- oder Steuerleitung 35 mit den
Drucksteuerventilanordnungen 17 an der Vorderachse 11 des
Fahrzeugs verbunden. Der pneumatische Teil 29 steht dagegen
mit der Versorgungsleitung 21 sowie einer Arbeits- oder
Steuerleitung 36 mit den Drucksteuerventilanordnungen 17 an
der Hinterachse 14 des Fahrzeugs in Verbindung. Mit den
pneumatischen Teilen 28 und 29 des Bremswertgebers 26 sind
pneumatische Steuerkreise II und III einer Hilfsbremsanlage
des Fahrzeugs steuerbar.
Der Bremswertgeber 26 hat eine Trittplatte oder ein Pedal
als Betätigungsmittel 39. Wird dieses betätigt, so erzeugt
der elektrische Teil 27 ein elektrisches
Bremsanforderungssignal, mit dem über den Steuerkreis I die
Betriebsbremsanlage des Fahrzeugs steuerbar ist. Während der
Erzeugung des elektrischen Bremsanforderungssignals sind die
beiden pneumatischen Teile 28 und 29 des Bremswertgebers 26
unbetätigt. Dies ist in Fig. 1 der Zeichnung dadurch
verdeutlicht, daß zwischen einem Stößel 40 des elektrischen
Teils 27 und einem Stößel 41 zur Betätigung der beiden
pneumatischen Teile 28 und 29 ein Leerhub angedeutet ist.
Dieser Leerhub wird bei der Betätigung des Bremswertgebers
29 erst bei oder nach dem Überschreiten des vollen
Betätigungsbereichs des elektrischen Teils 27 überwunden.
Danach erfolgt bei weiterem Niedertreten des
Betätigungsmittels 39, vorzugsweise nach Überwinden einer
Betätigungskraftschwelle, die simultane Betätigung der
beiden pneumatischen Teile 28 und 29 des Bremswertgebers 26.
Diese erzeugen jeweils ein pneumatisches
Bremsanforderungssignal, mit dem über die pneumatischen
Steuerkreise II und III die Drucksteuerventilanordnungen 17
an der Vorderachse 11 und an der Hinterachse 14 im Sinne
abstufbarer Bremsungen ansteuerbar sind. Die Erzeugung
pneumatischer Bremsanforderungssignale ist jedoch nur bei
Ausfall der Betriebsbremsanlage erforderlich. Die
pneumatischen Bremsanforderungssignale für die Steuerkreise
II und III der Hilfsbremsanlage werden bei den als
Betriebsbremsventil ausgebildeten pneumatischen Teilen 28
und 29 des Bremswertgebers 26 in an sich bekannter Weise
durch Doppelsitzventile erzeugt, welche die Verbindung
zwischen dem Energiezufluß und dem Energieabfluß sowie einer
als Anschluß zur Atmosphäre ausgebildeten
Druckentlastungsstelle 42 der beiden pneumatischen Teile 28
und 29 des Bremswertgebers 26 steuert. Das Zusammenwirken
des Bremswertgebers 26 mit den Drucksteuerventilanordnungen
17 zum Zwecke der Wandlung der elektrischen und
pneumatischen Bremsanforderungssignale in Bremsdruck wird
später anhand der Fig. 2 und 3 der Zeichnung beschrieben.
Das Bremssystem 10 ist ferner zur Ansteuerung einer nicht
dargestellten Anhängerbremsanlage ausgebildet. Hierzu weist
das Bremssystem 10 ein an einen Druckluftvorrat 45
angeschlossenes Anhängersteuerventil 46 oder ein in der
nachveröffentlichten DE 196 09 222 A1 beschriebenes
Anhängersteuermodul auf. Dieses ist vom elektrischen
Steuerkreis I, vom pneumatischen Steuerkreis II und von
einer nicht dargestellten Feststellbremsanlage des Fahrzeugs
ansteuerbar. Vom Anhängersteuerventil 46 gehen eine
Vorratsleitung 47 und eine Bremsleitung 48 für den Anschluß
an die Anhängerbremsanlage aus. Außerdem ist vom
elektronischen Steuergerät 31 eine elektrische Steuerleitung
49 zur Übertragung des elektrischen Bremsanforderungssignals
des Steuerkreises I zur Anhängerbremsanlage herangeführt.
Das Bremssystem 10 kann weitere Ausstattungsmerkmale sowie
abweichende Ausstattungen aufweisen: So kann das
elektronische Steuergerät 31 zusätzlich Informationen von
Achslastsensoren erhalten, um den Bremsdruck in den
Bremszylindern 12, 13, 15, 16 beladungsabhängig zu steuern.
Auch kann der Bremswertgeber 26 zwei elektrische Teile 27
enthalten, um mit einem elektrischen Steuerkreis die
Drucksteuerventilanordnungen 17 an der Vorderachse 11 und
mit einem zweiten elektrischen Steuerkreis die
Drucksteuerventilanordnungen 17 an der Hinterachse 14 des
Fahrzeugs zu steuern. Desgleichen kann der Bremswertgeber 26
auch nur einen pneumatischen Teil 28 oder 29 aufweisen, der
auf die Bremszylinder 12, 13, 15, 16 beider Fahrzeugachsen
11, 14 oder nur an einer Fahrzeugachse, beispielsweise der
Vorderachse 11 einwirkt.
Die in Fig. 2 dargestellte Drucksteuerventilanordnung 17
weist folgenden inneren Aufbau auf:
Es sind zwei 2/2-Wegeventile 52 und 53 vorgesehen. Das erste
Wegeventil 52 nimmt federbetätigt seine Sperrstellung ein.
Es ist mit einem ersten Anschluß 54 der
Drucksteuerventilanordnung 17 an die vom Druckluftvorrat 22
herangeführte Versorgungsleitung 21 angeschlossen. Das
Wegeventil 52 ist von einem elektromagnetbetätigten
pneumatischen Vorsteuerwegeventil 56 in seine
Durchlaßstellung schaltbar. Das Vorsteuerwegeventil 56 ist
an ein internes Steuergerät 57 der
Drucksteuerventilanordnung 17 angeschlossen. Das interne
Steuergerät 57 wiederum steht mit dem elektronischen
Steuergerät 31 des Bremssystems 10 in Verbindung.
Das zweite 2/2-Wegeventil 53 nimmt federbetätigt seine
Durchlaßstellung ein. Es ist an einem zweiten Anschluß 60
der Drucksteuerventilanordnung 17 mit der Arbeitsleitung 36
verbunden, welche von einem Anschluß 61 für Energieabfluß
des pneumatischen Teils 29 des Bremswertgebers 26 ausgeht.
Ein mit der Arbeitsleitung 18 verbundener dritter Anschluß
62 der Drucksteuerventilanordnung 17 steht mit beiden
Wegeventilen 52 und 53 in Verbindung. Das zweite Wegeventil
53 der Drucksteuerventilanordnung 17 liegt also im Zuge der
vom Bremswertgeber 26 zum Bremszylinder 16 führenden
Arbeitsleitungen 36, 18. Das zweite Wegeventil 53 ist von
einem elektromagnetisch betätigbaren pneumatischen
Vorsteuerwegeventil 63 in seine Sperrstellung umschaltbar.
Das Vorsteuerwegeventil 63 ist ebenfalls an das interne
Steuergerät 57 angeschlossen. Schließlich ist noch ein
Drucksensor 64 vorgesehen, welcher mit dem Steuergerät 57
verbunden ist und den Druck im Bremszylinder 16 erfaßt.
So wie beim vorbeschriebenen Beispiel sind auch die übrigen
Drucksteuerventilanordnungen 17 des Bremssystems 10 in
entsprechender Weise mit den pneumatischen Teilen 28 und 29
des Bremswertgebers 26 und den zugeordneten Bremszylindern
12, 13, 15 verknüpft.
Bei nicht betätigtem Bremssystem 10 nehmen die beiden
Wegeventile 52 und 53 der Drucksteuerventilanordnung 17 die
gezeichnete Stellung ein. Der im Druckluftvorrat 22
gespeicherte Druck wird einerseits vom unbetätigten
pneumatischen Teil 29 des Bremswertgebers 26 und
andererseits vom seine Sperrstellung einnehmenden ersten
Wegeventil 52 zurückgehalten. Der Bremszylinder 16 ist
drucklos, da sich das zweite Wegeventil 53 in der
Durchlaßstellung befindet und der Anschluß 61 am
pneumatischen Teil 29 des Bremswertgebers 26 mit der
Druckentlastungsstelle 42 in Verbindung steht.
Beim Betätigen der Betriebsbremsanlage erzeugt nur der
elektrische Teil 27 des Bremswertgebers 26 ein elektrisches
Bremsanforderungssignal, welches zum elektronischen
Steuergerät 31 gelangt. Dieses gibt das Signal
gegebenenfalls last- und/oder radschlupfabhängig modifiziert
an das interne Steuergerät 57 der jeweiligen
Drucksteuerventilanordnung 17. Der von diesem aus dem Signal
gebildete Bremsdruck-Sollwert wird durch Umschalten des
zweiten Wegeventils 53 in die Sperrstellung und getaktetes
Schalten des Wegeventils 52 in die Durchlaßstellung im
Bremszylinder 16 eingestellt. Der Bremsdruck-Istwert wird
vom Drucksensor 64 erfaßt und für Druckregelzwecke im
internen Steuergerät 57 verarbeitet. Druckhalten im
Bremszylinder 16 wird durch Schalten beider Wegeventile 52
und 53 in die Sperrstellung erzielt, Druckabbau durch
Schalten des Wegeventils 52 in die Sperrstellung, während
das Wegeventil 53 seine Durchlaßstellung einnimmt. Die
Druckluft im Bremszylinder 16 kann sich durch die
Arbeitsleitung 36 zur Druckentlastungsstelle 42 des
pneumatischen Bremswertgeberteils 29 entspannen. Die in
dieser Weise arbeitende Drucksteuerventilanordnung 17 wird
beispielsweise auch als Druckregelmodul bezeichnet.
Bei ausgefallener Betriebsbremsanlage nehmen die beiden
Wegeventile 52 und 53 die gezeichnete Stellung ein. Nach
Überwinden des Leerhubs am Bremswertgeber 26 werden bei oder
nach dem Überschreiten des vollen Betätigungsbereichs des
elektrischen Teils 27 des Bremswertgebers die beiden
pneumatischen Teile 28 und 29 betätigt. Diese erzeugen nun
ein weg- und/oder kraftabhängiges pneumatisches
Bremsanforderungssignal in der Form eines Bremsdrucks,
welcher im Fall des Ausführungsbeispiels nach Fig. 2 durch
die Arbeitsleitung 36 und das durchgängige Wegeventil 53
durch die Arbeitsleitung 18 ungemindert zum Bremszylinder 16
gelangt. Da die pneumatischen Teile 28 und 29 des
Bremswertgebers 26 von der Bauart eines Betriebsbremsventils
sind, ist mit diesen in für den Fahrzeugführer gewohnter
Weise der Bremsdruck im Sinne einer abgestuften Bremsung
modulierbar.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Variante der
Drucksteuerventilanordnung 17 nehmen die beiden
elektromagnetbetätigten 2/2-Wegeventile 52 und 53 in
gleicher Weise ihre Ruhe- und Arbeitsstellung ein, wie beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2. In Abweichung sind die
beiden Wegeventile 52 und 53 an das von einer Steuerkammer
gebildete Betätigungsmittel 67 eines Relaisventils 68
angeschlossen. Dieses ist eingangsseitig über die
Versorgungsleitung 21 mit dem Druckluftvorrat 22 und
ausgangsseitig durch die Arbeitsleitung 18 mit dem
Bremszylinder 16 verbunden. Das Relaisventil 68 weist in
bekannter Weise eine zur Atmosphäre führende
Druckentlastungsstelle 69 auf. Ebenfalls abweichend vom
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist der Drucksensor 64
zwischen dem Relaisventil 68 und dem Bremszylinder 16 an die
Arbeitsleitung 18 angeschlossen. Ferner ebenfalls abweichend
bildet die zwischen dem pneumatischen Teil 29 des
Bremswertgebers 26 und dem zweiten Wegeventil 53 verlaufende
Leitung 36 eine Steuerleitung.
Bei wirksamer Betriebsbremsanlage wird bei der Variante der
Drucksteuerventilanordnung 17 nach Fig. 3 in einer dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 entsprechenden Weise mit
den beiden Wegeventilen 52 und 53 Steuerdruck erzeugt und
dem Betätigungsmittel 67 des Relaisventils 68 zugeführt.
Dieses steuert einen vom Steuerdruck abhängigen Bremsdruck
in den Bremszylinder 16 ein. Die Entlastung des
Betätigungsmittels 67 des Relaisventils 68 vom Steuerdruck
erfolgt durch die Druckentlastungsstelle 42 am pneumatischen
Teil 29 des Bremswertgebers, die Druckentlastung des
Bremszylinders 16 über die Druckentlastungsstelle 69 des
Relaisventils 68. Bei betätigter Hilfsbremsanlage erzeugt
dagegen der pneumatische Teil 29 des Bremswertgebers 26 den
zur Ansteuerung des Relaisventils 68 erforderlichen
Steuerdruck.
In den beiden Ausführungsbeispielen der
Drucksteuerventilanordnung 17 sind 2/2-Wegeventile 52, 53
für die Bremsdruckmodulation verwendet. Diese können jedoch
auch durch ein elektromagnetbetätigtes 3/3-Wegeventil
ersetzt werden, dessen erster Anschluß mit dem
Druckluftvorrat 22, der zweite Anschluß mit dem
pneumatischen Teil 29 des Bremswertgebers 26 und der dritte
Anschluß mit dem Bremszylinder 16 verbunden ist. In der
ersten, stromlosen Stellung dieses Wegeventils sind der
zweite und dritte Anschluß miteinander verbunden und der
erste Anschluß abgesperrt. In der zweiten, magnetbetätigten
Stellung sind alle drei Anschlüsse abgesperrt. In der
dritten, magnetbetätigten Stellung stehen der erste und
dritte Anschluß in Verbindung, während der zweite Anschluß
abgesperrt ist. In dieser dritten Stellung des 3/3-
Wegeventils erfolgt Druckeinsteuerung in dem Bremszylinder
16, in der zweiten Stellung Druckhalten und in der ersten
Stellung Druckabsenkung.
Das vorbeschriebene Wegeventil kann in die erwähnten drei
Stellungen geschaltet werden. Statt dessen ist in der
Drucksteuerventilanordnung 17 auch ein durch Stromsteuerung
in beliebige Zwischenstellungen steuerbares 3/3-Wegeventil,
also ein sogenanntes drosselndes Wegeventil
(Proportionalventil) verwendbar. Eine Weiterbildung dieses
Ventils kann darin bestehen, daß der zur Betätigung des
Bremszylinders 16 ausgesteuerte Druck der
steuerstromabhängig eingestellten Magnetkraft entgegenwirkt,
es also als Druckventil arbeitet.
Claims (2)
1. Elektronisch steuerbares Bremssystem (10) für Fahrzeuge,
insbesondere Nutzfahrzeuge,
mit einem Bremswertgeber (26), mit dessen Betätigungsmittel (39) wenigstens ein elektrischer Teil (27) und wenigstens ein an einen Druckluftvorrat (20, 22) angeschlossener pneumatischer Teil (28, 29) zur Abgabe von Bremsanforderungssignalen betätigbar sind, wobei das pneumatische Bremsanforderungssignal bei oder nach dem Überschreiten des vollen Betätigungsbereichs des elektrischen Teils (27) des Bremswertgebers (26) erzeugt wird,
sowie mit einer vom elektrischen Teil (27) des Bremswertgebers (26) ansteuerbaren Drucksteuerventilanordnung (17), welche mit einem ersten Anschluß (54) an den Druckluftvorrat (20, 22) mit einem zweiten Anschluß (60) an eine Druckentlastungsstelle (42) und mit einem dritten Anschluß (62) wenigstens mittelbar an einen Bremszylinder (16) angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der pneumatische Teil (28, 29) des Bremswertgebers (26) von der Bauart eines Betriebsbremsventils ist, welches die Druckentlastungsstelle (42) aufweist und dessen Anschluß für Energieabfluß (61) unmittelbar an den zweiten Anschluß (60) der Drucksteuerventilanordnung (17) angeschlossen ist, die stromlos den zweiten Anschluß (60) mit dem dritten Anschluß (62) verbindet.
mit einem Bremswertgeber (26), mit dessen Betätigungsmittel (39) wenigstens ein elektrischer Teil (27) und wenigstens ein an einen Druckluftvorrat (20, 22) angeschlossener pneumatischer Teil (28, 29) zur Abgabe von Bremsanforderungssignalen betätigbar sind, wobei das pneumatische Bremsanforderungssignal bei oder nach dem Überschreiten des vollen Betätigungsbereichs des elektrischen Teils (27) des Bremswertgebers (26) erzeugt wird,
sowie mit einer vom elektrischen Teil (27) des Bremswertgebers (26) ansteuerbaren Drucksteuerventilanordnung (17), welche mit einem ersten Anschluß (54) an den Druckluftvorrat (20, 22) mit einem zweiten Anschluß (60) an eine Druckentlastungsstelle (42) und mit einem dritten Anschluß (62) wenigstens mittelbar an einen Bremszylinder (16) angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der pneumatische Teil (28, 29) des Bremswertgebers (26) von der Bauart eines Betriebsbremsventils ist, welches die Druckentlastungsstelle (42) aufweist und dessen Anschluß für Energieabfluß (61) unmittelbar an den zweiten Anschluß (60) der Drucksteuerventilanordnung (17) angeschlossen ist, die stromlos den zweiten Anschluß (60) mit dem dritten Anschluß (62) verbindet.
2. Bremssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drucksteuerventilanordnung (17) ein Relaisventil (68)
aufweist, in dessen Betätigungsmittel (Steuerkammer 67) ein
vom elektrischen oder pneumatischen Bremsanforderungssignal
abhängiger Steuerdruck einsteuerbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996153263 DE19653263B4 (de) | 1996-12-20 | 1996-12-20 | Elektronisch steuerbares Bremssystem für Fahrzeuge, insbesondere Nutzfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1996153263 DE19653263B4 (de) | 1996-12-20 | 1996-12-20 | Elektronisch steuerbares Bremssystem für Fahrzeuge, insbesondere Nutzfahrzeuge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19653263A1 true DE19653263A1 (de) | 1998-06-25 |
DE19653263B4 DE19653263B4 (de) | 2010-04-08 |
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ID=7815509
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996153263 Expired - Fee Related DE19653263B4 (de) | 1996-12-20 | 1996-12-20 | Elektronisch steuerbares Bremssystem für Fahrzeuge, insbesondere Nutzfahrzeuge |
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Country | Link |
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