DE19653099C2 - Verfahren zum Spritzgießen von aus mindestens zwei unterschiedlichen Materialien bestehenden Kunststoffgegenständen - Google Patents
Verfahren zum Spritzgießen von aus mindestens zwei unterschiedlichen Materialien bestehenden KunststoffgegenständenInfo
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- B29C45/00—Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
- B29C45/17—Component parts, details or accessories; Auxiliary operations
- B29C45/46—Means for plasticising or homogenising the moulding material or forcing it into the mould
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spritzgießen von aus
mindestens zwei unterschiedlichen Materialien bestehenden Kunststoff
gegenständen, das die Schritte aufweist:
- a) Fördern einer ersten Kunststoffkomponente in ein Misch element,
- b) Zumindest teilweise gleichzeitig mit Schritt a): Fördern mindestens eines zweiten Materials, vorzugsweise einer zweiten Kunststoffkomponente, in ein Mischelement und
- c) Fördern der im Mischelement vermischten Materialien in die Kavität eines Spritzgießwerkzeugs,
wobei die Vermischung der mindestens zwei Materialien im
Mischelement durch eine von einem mechanischen Antrieb bewirkte
Mischbewegung vorgenommen wird.
Bei der Herstellung von Kunststoffgegenständen, die aus mehreren
Rohmaterialien bestehen, kommt es darauf an, diese möglichst gut vor
dem Einspritzen ins Formwerkzeug zu vermischen, damit aus den beiden
unterschiedlichen Rohstoffen ein möglichst homogener Spritzgieß
werkstoff entsteht. Der intensiven Vermischung der einzelnen
Materialkomponenten kommt also eine große Bedeutung zu.
Hierzu ist folgende Lösung bekannt: Die zu vermischenden einzelnen
Kunststoffkomponenten werden zunächst getrennt aufgeschmolzen,
wobei in bekannter Weise Plastifizierextruder eingesetzt werden. Die
beispielsweise zwei unterschiedlichen Schmelzen werden dann in ein
Mischelement eingespeist, in dem beide Kunststoffkomponenten
vermischt werden. Die Schmelzen werden dabei durch eine Anordnung
von statischen Mischelementen hindurchgepreßt, so daß es zu einem
Homogenisierungsprozeß kommt. Die Mischelemente weisen beispiels
weise Stifte und andere Mischelemente auf, die - in bekannter Weise - zu
einer guten Vermischung der Schmelze führen.
Nachteilig ist bei dem bekannten Vorgehen, daß die Vermischung -
insbesondere wenn die zu vermischenden Komponenten stark
unterschiedliche Viskosität aufweisen - bei ungenügend langer
Mischstrecke nicht ausreichend ist und außerdem mit einem starken
Druckverlust einhergeht.
Aus dem DE GM 74 14 436 ist ein verbessertes gattungsgemäßes
Verfahren bekannt, bei dem ein Mischelement zum Einsatz kommt, das
von einem mechanischen Antrieb in Bewegung versetzt wird, um eine
Mischung der zu verarbeitenden Kunststoffkomponenten zu erreichen. D. h.
der Gießkopf ist zwecks Vermischung der Einzelkomponenten mit
einer Mischkammer ausgerüstet, in die die Komponenten des
Kunststoffes über Zuführungsleitungen eingeführt werden. In diesen
Leitungen sind pneumatisch verstellbare Absperrventile angeordnet. In
der Mischkammer selber ist ein Rührwerk für die Durchmischung der
Komponenten angeordnet. Über die Leitungen werden von Vorrats
behältern aus die einzelnen Komponenten in die Mischkammer gefördert.
Gleichzeitig wird das Rührwerk in Gang gesetzt. Damit beginnt der
Austritt des durchmischten Kunststoffes in die Form.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Mischverfahren zu schaffen, mit dem eine angepaßte Durchmischung der
zu verarbeitenden Kunststoffkomponenten erreicht werden kann. Es
sollen auch Komponenten mit sehr unterschiedlicher Viskosität vor der
Einspritzung ins Werkzeug einwandfrei homogenisiert werden, wobei
gleichzeitig ein platzsparendes Mischelement angestrebt wird.
In Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Mischbewegung im Mischelement (2) gemäß
einer vorgegebenen Zeitfunktion (n(t)) erfolgt.
D. h. es wird beispielsweise von der Maschinensteuerung für die
Drehzahl der Mischanordnung ein Zeitverlauf vorgegeben, der
unabhängig von anderen Prozeßparametern ist. Damit wird es
insbesondere möglich, bereits vor der Zuführung der zu mischenden
Komponenten die Mischvorrichtung zu aktivieren, so daß von Anfang an
eine optimale Durchmischung der Materialien erreicht werden kann.
Weiterhin kann vorgesehen sein, daß die Mischbewegung im
Mischelement (2) in Abhängigkeit von mindestens einem Zustands
parameter mindestens einer der Förderelemente (6, 7) für das Fördern
eines Materials (K1, K2) erfolgt. Als besonders brauchbare Parameter
haben sich hier die Einspritzgeschwindigkeit der Extruder (6, 7) und
deren Temperatur, aber auch der Einspritzdruck in den Extrudern
herausgestellt.
Eine weitere Möglichkeit ist, daß die Mischbewegung im
Mischelement (2) in Abhängigkeit von mindestens einem, die Qualität
des zu fertigenden Formteils bestimmenden Parameter erfolgt. Hier
kommt in Betracht, daß die Intensität der Vermischung nach Feststellung
des Spritzgieß-Ergebnisses modifiziert, also z. B. intensiviert, wird.
In vorteilhafter Weise wird mit dem erfindungsgemäßen Gegenstand
folgendes erreicht:
- - Die Baulänge der Mischeinheit ist wesentlich kürzer als die der Mischeinheiten im Stand der Technik.
- - Durch aktive Beeinflussung der Mischungsintensität können die einzelnen Materialien beliebig gut vermischt werden.
- - Ein ggf. vorhandener Viskositätsunterschied zwischen den einzelnen Materialien spielt hinsichtlich der Durchmischung keine Rolle mehr. Es kann auch beispielsweise einer Kunststoffschmelze eine flüssige Komponente beigemischt werden. Im Grenzfall können auch zwei Flüssigkeiten vermischt werden.
- - Das erfindungsgemäße Mischelement kann flexibel eingesetzt werden. Es ist leicht zugänglich, was insbesondere für die Handhabung und Instandhaltung wesentlich ist. Die einzelnen Maschinenelemente können leicht ausgetauscht werden.
- - Es kann auf einfache Weise ein Spülbetrieb mit nur einer der zu verarbeitenden Kunststoffkomponente durchgeführt werden, wobei dann das das Mischelement passierende Material natürlich nicht in die Spritzgießform injiziert wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Lösung dargestellt. Die Figur zeigt schematisch den Schnitt durch eine
Spritzgießvorrichtung für die Verarbeitung zweier Kunststoff
komponenten K1 und K2.
Zwei unterschiedliche Kunststoffe K1 und K2 werden in jeweils einem
Plastifizierextruder 6 und 7 aufgeschmolzen, d. h. der Kunststoff wird
zunächst in den jeweiligen Schneckenschubeinheiten plastifiziert. Die
beiden Schmelzeströme werden einem Mischelement 2 zugeführt, d. h.
der plastifizierte Kunststoff für das nächste zu fertigende Formteil wird
von den üblichen Spritzeinheiten (in der Figur nicht näher dargestellt) der
Extruder in das Mischelement geleitet. Im Mischelement werden die
Schmelzen vermischt und homogenisiert, bevor sie in die Kavität 3 eines
Werkzeugs 4 eingespritzt werden. Dadurch entsteht in bekannter Weise
ein Spritzgießformteil 1.
Das Mischelement 2 weist - in bekannter Weise - Misch- und/oder
Scherelemente 8 auf. Diese sind über einen Elektro- oder Hydromotor 5
im gezeigten Beispiel rotatorisch angetrieben, so daß es unabhängig von
der Durchströmung der Elemente 8 zu einem Mischeffekt beider
Komponenten K1 und K2 kommt. Hierzu steht der Elektro- oder
Hydromotor 5 mit einer Welle in drehfester Verbindung, auf der Misch-
und Scherelemente angeordnet sind.
Die Anordnung der Elemente 8 auf der Welle 9 kann angepaßt an die aktuellen
Bedürfnisse erfolgen. Hierzu werden Mischelemente oder Scherelemente
in gewünschten Sequenzen auf der Welle angeordnet, wobei
Erfahrungswerte die Anordnung bestimmen.
Vor der Einspritzung der Kunststoffkomponenten K1 und K2 wird der
Elektro- oder Hydromotor aktiviert, womit sich die Misch- und
Scherelemente 8 in Bewegung setzen. Bereits das erste eintretende
Material K1 wird so mit dem ebenfalls in das Mischelement 2
eintretenden Material K2 effizient durchmischt. Für die Drehzahl der
Welle wird ein Zeitprofil vorgegeben werden, das den rheologischen
Verhältnissen Rechnung trägt. Die Durchmischung wird damit - im
Unterschied zum Stand der Technik - vom Einspritzvorgang abgekoppelt.
Die gute Vermischung der Einzelkomponenten ist insbesondere dann
besonders wichtig, wenn die Komponenten chemisch reagieren.
Durch die gute Vermischung können beispielsweise auch
Kunststoffschmelzen mit stark unterschiedlicher Viskosität gut
durchmischt verarbeitet werden.
Zur Maximierung der Vermischungsleistung kann vorgesehen sein, daß
der Antriebsmotor 5 des Mischelements 2 die Durchmischung bereits
aktiviert, bevor Schmelze K1 bzw. K2 in das Mischelement eintritt, und
daß der Antrieb auch noch für gewisse Zeit nach dem Ende des
Einspeisens von Schmelze in das Mischelement fortgesetzt wird.
Wenngleich der Fall nicht dargestellt ist, kann auch vorgesehen werden,
anstelle der in der Figur dargestellten Konzeption ein Mischelement
vorzusehen, bei dem zwei ineinandergreifende (ggf. verzahnte)
Mischzylinder zum Einsatz kommen.
Obwohl grundsätzlich beim Spritzgießen zunächst ein Dosieren des
Kunststoffes über die Schneckenschubeinheit des Extruders erfolgt und
danach der Kunststoff über die Schnecke als Kolben eingespritzt wird
und somit erst dann Schmelze in das Mischelement 2 gelangt, ist es
jedoch mit der erfindungsgemäßen Lösung genauso auch möglich, bereits
während der Plastifizierung den Kunststoff dem Mischelement
zuzuführen und somit den normalerweise getrennten Dosier- und
Einspritzvorgang durch einen gleichzeitigen Vorgang der Plastifizierung
und Einspritzung vorzunehmen. Dies ist z. B. beim sog. Intrusions
verfahren der Fall.
1
Kunststoffgegenstand
2
Mischelement
3
Kavität
4
Spritzgießwerkzeug
5
mechanischer Antrieb: Elektro- oder Hydromotor oder ähnlicher
Antrieb
6
,
7
Förderelemente für die Materialien K1, K2: Extruder
8
Misch- und/oder Scherelemente
9
Welle
10
zylindrische Bohrung
K1erstes spritzgießfähiges Kunststoffmaterial
K2zweites Material
n(t)vorgegebene Drehzahl des Elektro- oder Hydromotors
K1erstes spritzgießfähiges Kunststoffmaterial
K2zweites Material
n(t)vorgegebene Drehzahl des Elektro- oder Hydromotors
5
als
Funktion der Zeit
Claims (5)
1. Verfahren zum Spritzgießen von aus mindestens zwei
unterschiedlichen Materialien (K1, K2) bestehenden Kunststoff
gegenständen (1), das die Schritte aufweist:
- a) Fördern einer ersten Kunststoffkomponente (K1) in ein Mischelement (2);
- b) Zumindest teilweise gleichzeitig mit Schritt a): Fördern mindestens eines zweiten Materials, vorzugsweise einer zweiten Kunststoffkomponente (K2), in das Mischelement (2);
- c) Fördern der im Mischelement (2) vermischten Materialien (K1, K2) in die Kavität (3) eines Spritzgießwerkzeugs (4);
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischbewegung im Mischelement (2) in Abhängigkeit von mindestens
einem Zustandsparameter mindestens eines der Förderelemente (6, 7) für
das Fördern eines Materials (K1, K2) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zustandsparameter die Einspritzgeschwindigkeit eines Förderelements (6,
7) ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zustandsparameter die Temperatur und/oder der Einspritzdruck in
mindestens einem der Förderelemente (6, 7) ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischbewegung im Mischelement (2) in Abhängigkeit von
mindestens einem, die Qualität des zu fertigenden Formteils
bestimmenden Parameter erfolgt.
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1996
- 1996-12-20 DE DE1996153099 patent/DE19653099C2/de not_active Expired - Fee Related
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