DE19651807A1 - Verwendung eines Katalysators zur reduktiven NO¶x¶-Entfernung aus Abgasen - Google Patents
Verwendung eines Katalysators zur reduktiven NO¶x¶-Entfernung aus AbgasenInfo
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- B01D53/74—General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Katalysators zur
reduktiven NOX-Entfernung aus Abgasen.
Es ist bekannt, NOX aus Abgasströmen in Gegenwart solcher Re
duktionsmittel, wie Ammoniak oder Harnstoff, katalytisch zu
entfernen. Beispielsweise werden derartige Katalysatoren sowohl
für den Temperaturbereich um 380°C als auch für den Tieftempe
raturbereich von 160 bis 280°C angeboten [BASF-Firmenschrift
"BASF DeNOX-Katalysatoren" 1994, SIEMENS-Firmenschrift "Stick
oxid-Minderung mit Platten- und Wabenkatalysatoren"]. Nachtei
lig an diesen Entstickungskatalysatoren ist jedoch, daß sie als
katalytisch wirksame Komponente Vanadiumoxide enthalten (vgl.
hierzu auch B. Herrlander: Wirkungsvolle Entstickung von Rauch
gasen durch SCR, Chemie-Technik 20 (1991) 54). Dadurch bedingt
werden insbesondere bei höheren Reaktionstemperaturen mögliche
SO2-Anteile im Abgas zum unerwünschten SO3 oxidiert. Weiterhin
bereitet die Herstellung, der Einsatz und insbesondere aber die
Entsorgung derartiger Katalysatoren aufgrund der hohen Giftig
keit des Vanadiumpentoxids große Probleme. Ein weiterer Nach
teil derartiger Katalysatoren besteht in der Formgebung als Wa
ben- oder Plattenkörper, die sich zwar durch den erwünschten
niedrigen Druckverlust auszeichnen, jedoch aufgrund der Kanal
struktur keine Quervermischung zulassen und demzufolge einen
mehr oder minder ausgeprägten Ammoniak-"Schlupf" verursachen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu ent
wickeln, das mit vanadiumfreien Katalysatoren hohe Umsatzraten
von NOX mit Reduktionsmitteln auch bei niedrigen Temperaturen
realisiert, insbesondere bei hohen NO2 : NO-Verhältnissen, ohne
daß eine unerwünschte SO3-Bildung in Gegenwart von SO2 abläuft
und ohne daß ein Ammoniak-"Schlupf" auftritt.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Verwendung eines Katalysators
einer Legierung, die zu mindestens 90% aus drei oder mehreren
Elementen aus der Gruppe Mangan, Nickel, Kobalt, Eisen und Kup
fer besteht, wobei der Katalysator für eine Zeit von 0,05 bis
10 Stunden unter sauerstoffhaltiger Atmosphäre bei einer Tempe
ratur von 120 bis 1000°C erhitzt und danach mit einer wäßrigen
Lösung, die eine lösliche organische Verbindung, wie zum Bei
spiel Polyvinylalkohol, Stärke, Carbonsäuren und dgl. enthält,
behandelt sowie einer erneuten thermischen Behandlung bei Tem
peraturen zwischen 50 und 1000°C ausgesetzt wird, wobei das
NOX-haltige Abgas im Temperaturbereich von 150 bis 500°C in
Gegenwart von reduzierenden Medien, wie zum Beispiel Ammoniak,
Harnstoff, Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid, mit einer Vo
lumenbelastung von 1000 bis 50000 h-1 über den Katalysator ge
leitet wird.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird der
Lösung der organischen Verbindung dabei ein Element aus der
Reihe Bor, Aluminium, Indium, Germanium, Zinn, Blei, Scandium,
Yttrium, Lanthan, Titan, Zirkonium, Niob, Chrom, Molybdän,
Wolfram, Mangan, Technetium, Rhenium, Eisen, Kobalt, Nickel,
Kupfer, Cer, Praseodym, Neodym in löslicher Form beigefügt.
In einer ebenfalls vorteilhafter Weiterbildung wird der Lösung
der organischen Verbindung ein Element aus der Reihe Bor, Alu
minium, Indium, Germanium, Zinn, Blei, Scandium, Yttrium,
Lanthan, Titan, Zirkonium, Niob, Chrom, Molybdän, Wolfram, Man
gan, Technetium, Rhenium, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Cer,
Praseodym, Neodym in löslicher Form beigefügt.
Eine besonders gute katalytische Wirksamkeit läßt sich errei
chen, wenn der Katalysator in einer Form vorliegt, die über ei
ne hinreichend große Oberfläche verfügt, insbesondere in Form
eines Drahtgestrickes mit einem Drahtdurchmesser im Bereich von
0,05 bis 0,5 mm.
Der erfindungsgemäße Katalysator kann bei nicht mehr ausrei
chender katalytischer Aktivität ohne weitere Aufschluß- und
Trennprozesse durch Einschmelzen in den Stoffkreislauf zurück
geführt werden.
Die Erfindung wird durch nachfolgende Beispielenäher erläu
tert:
30 ml eines Drahtgestricks auf der Basis von Drähten (∅ 0,25
mm, Packungsdichte 0,3 g/ml) einer Legierung, bestehend aus ca.
72% Mangan, 19% Kupfer und 9% Nickel, wurde 1 h bei 500°C
in Luft getempert, nach Abkühlung mit wäßriger Polyvinylalko
hollösung und anschließend mit gesättigter wäßriger Kupfersul
fatlösung behandelt und jeweils eine Stunde bei 120°C und bei
500°C erhitzt und danach mit NOX-haltiger Luft ( 551 ppm,
180 1/h, NO2 : NO=2 : 1) beaufschlagt. Unter Zudosierung der
stöchiometrischen Menge gasförmigen Ammoniaks betrug der Umsatz
(bezogen auf NOX) bei einer Reaktionstemperatur von 250°C 56%
und bezogen auf NO2 80%.
10 ml eines Drahtgestricks auf der Basis von Drähten (∅ 0,25 mm,
Packungsdichte 0,3 g/ml) einer Legierung, bestehend aus ca.
72% Mangan, 19% Kupfer und 9% Nickel, wurde 1 h bei 500°C
in Luft getempert, nach Abkühlung mit wäßriger Polyvinylalko
hollösung behandelt und jeweils eine Stunde bei 120°C und bei
300°C erhitzt und danach mit NOX-haltiger Luft (551 ppm,
180 l/h, NO2 : NO=2 : 1) beaufschlagt. Unter Zudosierung der
stöchiometrischen Menge gasförmigen Ammoniaks betrugen die er
zielten Umsätze (bezogen auf NOX) bei einer Reaktionstemperatur
von 200°C 48% und bei 250°C 53% bzw. bezogen auf NO2 67
bzw. 77%.
Claims (4)
1. Verwendung eines Katalysators einer Legierung, die zu min
destens 90% aus drei oder mehreren Elementen aus der Gruppe
Mangan, Nickel, Kobalt, Eisen und Kupfer besteht, wobei der Ka
talysator für eine Zeit von 0,05 bis 10 Stunden unter sauer
stoffhaltiger Atmosphäre bei einer Temperatur von 120 bis
1000°C erhitzt und danach mit einer wäßrigen Lösung, die eine
lösliche organische Verbindung, wie zum Beispiel Polyvinylalko
hol, Stärke, Carbonsäuren und dgl. enthält, behandelt sowie ei
ner erneuten thermischen Behandlung bei Temperaturen zwischen
50 und 1000°C ausgesetzt wird, zur reduktiven NOX-Entfernung
aus Abgasen, wobei das NOX-haltige Abgas im Temperaturbereich
von 150 bis 500°C in Gegenwart von reduzierenden Medien, wie
zum Beispiel Ammoniak, Harnstoff, Kohlenwasserstoffe und Koh
lenmonoxid, mit einer Volumenbelastung von 1 000 bis 50000 h-1
über den Katalysator geleitet wird.
2. Verwendung eines Katalysators zur reduktiven NOX-
Entfernung aus Abgasen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lösung der organischen Verbindung ein Element aus der
Reihe Bor, Aluminium, Indium, Germanium, Zinn, Blei, Scandium,
Yttrium, Lanthan, Titan, Zirkonium, Niob, Chrom, Molybdän,
Wolfram, Mangan, Technetium, Rhenium, Eisen, Kobalt, Nickel,
Kupfer, Cer, Praseodym, Neodym in löslicher Form beigefügt
wird.
3. Verwendung eines Katalysators zur reduktiven NOX-
Entfernung aus Abgasen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Element aus der Reihe Bor, Aluminium, Indium, Germani
um, Zinn, Blei, Scandium, Yttrium, Lanthan, Titan, Zirkonium,
Niob, Chrom, Molybdän, Wolfram, Mangan, Technetium, Rhenium,
Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Cer, Praseodym, Neodym nach der
Behandlung mit einer Lösung, die eine organische Substanz er
hält, aus wäßriger Lösung aufgebracht wird.
4. Verwendung eines Katalysators zur reduktiven NOX-
Entfernung aus Abgasen nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator in einer Form vorliegt, die über eine hin
reichend große Oberfläche verfügt, insbesondere in Form eines
Drahtgestrickes mit einem Drahtdurchmesser im Bereich von 0,05
bis 0,5 mm und einer Packungsdichte zwischen 0,05 und 0,5 g/ml.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996151807 DE19651807C2 (de) | 1996-12-13 | 1996-12-13 | Verwendung eines Katalysators zur reduktiven NO¶x¶-Entfernung aus Abgasen |
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DE1996151807 DE19651807C2 (de) | 1996-12-13 | 1996-12-13 | Verwendung eines Katalysators zur reduktiven NO¶x¶-Entfernung aus Abgasen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19651807A1 true DE19651807A1 (de) | 1998-06-18 |
DE19651807C2 DE19651807C2 (de) | 1999-02-25 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996151807 Expired - Fee Related DE19651807C2 (de) | 1996-12-13 | 1996-12-13 | Verwendung eines Katalysators zur reduktiven NO¶x¶-Entfernung aus Abgasen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19651807C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6274532B1 (en) * | 1996-07-26 | 2001-08-14 | Krupp Vdm Gmbh | Method of making a completely-metallic oxidation catalyst |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19539827C1 (de) * | 1995-07-12 | 1996-10-02 | Krupp Vdm Gmbh | Vollmetallischer Oxidationskatalysator |
-
1996
- 1996-12-13 DE DE1996151807 patent/DE19651807C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19539827C1 (de) * | 1995-07-12 | 1996-10-02 | Krupp Vdm Gmbh | Vollmetallischer Oxidationskatalysator |
DE19539826C1 (de) * | 1995-07-12 | 1996-12-12 | Krupp Vdm Gmbh | Vollmetallischer Oxidationskatalysator |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6274532B1 (en) * | 1996-07-26 | 2001-08-14 | Krupp Vdm Gmbh | Method of making a completely-metallic oxidation catalyst |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19651807C2 (de) | 1999-02-25 |
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Legal Events
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