DE19650226A1 - Verfahren zum Spinnen, Verstrecken und Aufspulen eines synthetischen Fadens - Google Patents
Verfahren zum Spinnen, Verstrecken und Aufspulen eines synthetischen FadensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spinnen, Verstrecken
und Aufspulen eines synthetischen Fadens nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Ein derartiges Verfahren ist aus der Offenlegungsschrift DE
195 06 369 bekannt.
Bei diesem Verfahren hat sich gezeigt, daß beim Aufheizen eines
synthetischen Fadens mittels einer Heizeinrichtung mit langge
streckter Heizoberfläche, die auf eine Oberflächentemperatur,
die oberhalb der Schmelztemperatur des Fadenmaterials liegt,
erhitzt ist, sowie mit einer mit Einlauf in die Heizeinrichtung
eintretende Dampfbehandlung der Restschrumpf des Fadens besei
tigt oder vermindert wird. Eine derartige Schrumpfbehandlung ist
insbesondere vor der Aufwicklung erforderlich, um die Schrumpf
neigung des gerade auf gespulten Fadens auf der Spule zu vermei
den, da der sog. Spulenschrumpf eine Erhöhung der Fadenzugkraft
auf der Spule bewirkt, die zur Zerstörung der Spule führen kann.
Bei der Wärmebehandlung des Fadens mit höheren Temperaturen
besteht die Gefahr, daß einzelne Filamente überhitzt werden oder
einzelne Filamente brechen. In der DE 195 06 369 wird vorge
schlagen, den Fadenschluß durch eine Präparation herzustellen.
Die Präparation besitzt jedoch den Nachteil, daß sie sich wäh
rend der Aufheizung zum Teil verflüchtigt, und der Faden für
eine anschließende Verarbeitung im Prozeß zu wenig Präparation
enthält. Da sich bei dem Verfahren insbesondere die schnelle
Aufheizung des Fadens als besonders günstig auf die Schrumpf
behandlung auswirkt, würde zudem ein erhöhter Präparationsauf
trag eine gegenteilige Wirkung erzielen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen aus einer Vielzahl von
synthetischen Filamenten bestehenden Faden mit geringem Spulen
schrumpf herzustellen und den Faden mittels einer insbesondere
schockartigen Wärmebehandlung zu erwärmen.
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des An
spruchs 1.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
darin, daß die Filamente des Fadens mit einem ausreichenden
Zusammenhalt in eine Wärmebehandlungszone einlaufen. Damit wird
verhindert, daß bei starkem Auseinanderspreizen der Filamente,
z. B. durch elektrostatische Aufladung, einzelne Filamente über
hitzt werden oder sogar brechen können. Die zur Schrumpfbehand
lung vorteilhafte schockarige Erwärmung mittels einer Heizein
richtung, deren Heizoberfläche auf eine Temperatur oberhalb der
Schmelztempertatur des Fadenmaterials erhitzt ist, wird durch
den Fadenschluß nicht behindert. Die Weiterbehandlung des Fadens
im Prozeß ist durch die Verwirbelung der Filamente des Fadens
gewährleistet. Ein Verlust an Präparation in der Wärmebehand
lungszone hat keine nachteiligen Auswirkungen auf den Folgepro
zeß.
Das Verfahren nach Anspruch 2 besitzt zudem den Vorteil, daß der
Faden zur Wärmebehandlung einen weniger stabilen Fadenschluß
aufweist. Dadurch wird eine längsbezogene gleichmäßige Erwärmung
des Fadens erreicht. Der für die nachfolgende Bearbeitung erfor
derliche stabile Zusammenhalt der Filamente wird dem Faden erst
nach erfolgter Wärmebehandlung aufgegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sowohl zur besseren
thermischen Behandlung bei Verstreckung als auch bei einer der
Verstreckung nachgeschalteten thermischen Relaxierbehandlung
anwenden.
Die Wärmebehandlung wird vorzugsweise bei einer Oberflächentem
peratur der Heizoberfläche von 100 Kelvin oberhalb der Schmelz
temperatur des Fadenmaterials durchgeführt. Bei Fäden aus Polya
mid, Polyester oder Polytrimethylenterephthalat ist die Heiz
oberflächentemperatur vorzugsweise höher als 350°C, bei Fäden
aus Polypropylen vorzugsweise höher als 200°C.
Bei der Wärmebehandlung mit den hohen Temperaturen wird der
Faden nur einer geringen Fadenzugkraft unterworfen, die bei
einer Relaxierbehandlung niedriger als die zur Verstreckung des
bereits orientierten Fadens erforderliche Zugkraft ist. Bei der
Verstreckung liegt die Fadenzugkraft oberhalb der zur plasti
schen Verformung erforderlichen Zugkraft des Fadens.
Aufgrund der niedrigen Fadenzugkraft ist es möglich, daß die
Wärmebehandlung zwischen einer Galette und einer Aufwicklung
erfolgt, wobei die Fadenzugkraft so eingestellt wird, daß sie
gleichzeitig als Aufwickelzugkraft geeignet ist. Hierbei ist die
Verwirbelung nach der Wärmebehandlung direkt der Aufwicklung
vorgeschaltet. Die Verwirbelung vor der Wärmebehandlung wird
vorteilhafter Weise vor der Galette angeordnet, so daß eine
sichere Fadenführung durch die Galette erfolgen kann.
Um eine gleichmäßige Fadenzugkraft einstellen zu können, ist die
Verfahrenvariante nach Anspruch 5 von Vorteil. Hierbei erfolgt
die Verwirbelung vor der Wärmebehandlung bereits vor der ersten
Galette und die Verwirbelung nach der Wärmebehandlung hinter der
zweiten Galette.
Insbesondere nach dem Verfahren des Kurzspinnens sind die ent
stehenden verstreckten Fäden sehr schrumpfanfällig und bereiten
beim Aufspulen und Weiterverarbeiten erhebliche Schwierigkeiten.
In diesem Falle läßt sich die Verfahrensvariante nach Anspruch
7 vorteilhaft anwenden.
Die Verfahrensvariante nach Anspruch 9 ist besonders dann ge
eignet, wenn die Stabilität des Fadenschlusses durch Verwirbelung
zu gering ist, so daß kein ausreichender Fadenschluß entsteht.
Das Verfahren läßt sich auf alle gängigen Polymertypen anwenden.
Für die mechanischen Eigenschaften von Fäden kann es vorteilhaft
sein, daß diese aus einer Rezeptur verschiedener Polymere er
sponnen werden. Beispielsweise ist bekannt, daß die Beigabe von
bis zu 5% PBT (Polybythylenterephtalat) zu PETP die Spinnbar
keit und die elastischen Eigenschaften der Fasern verbessern.
Mit diesem Verfahren können bevorzugt Polypropylene mit einer
engen Molekulargewichtsverteilung im Bereich < 3, insbesondere
auf Metallocene-Basis hergestellte Typen verarbeitet werden.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Fig. 1 bis 3 beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch das erfindungsgemäße Verfahren und
die dazu erforderlichen Vorrichtungsteile.
Fig. 2 und 3 zeigen schematisch einige modifizierte Verfahrensva
rianten und die dazu erforderlichen Vorrichtungsteile.
Soweit nichts gesagt ist, gilt die Beschreibung für Fig. 1-3.
Ein Faden 1 wird aus einem thermoplastischen Material gesponnen.
Das thermoplastische Material wird durch eine Fülleinrichtung 2
dem Extruder 3 aufgegeben. Der Extruder 3 ist durch einen Motor
4 angetrieben. Der Motor 4 wird durch eine Motorsteuerung 49
gesteuert. In dem Extruder 3 wird das thermoplastische Material
aufgeschmolzen. Hierzu dient zum einen die Verformungsarbeit
(Scherenergie), die durch den Extruder in das Material einge
bracht wird. Zusätzlich ist eine Heizeinrichtung, z. B. in Form
einer Widerstandsheizung 5 vorgesehen, die durch eine Heizungs
steuerung 50 angesteuert wird. Durch die Schmelzeleitung 6, in
der ein Drucksensor 7 zur Messung des Schmelzedruckes für eine
Druck-Drehzahlsteuerung des Extruders 3 vorgesehen ist, gelangt
die Schmelze zu einer Zahnradpumpe 9, die durch Pumpenmotor 44
angetrieben wird. Der Pumpenmotor 44 wird durch die Pumpensteue
rung 45 derart angesteuert, daß die Pumpendrehzahl feinfühlig
einstellbar ist. Die Pumpe 9 fördert den Schmelzestrom zu dem
beheizten Spinnkasten 10. Zur Vereinfachung wurde die Schmelze
zufuhr - wie oben beschrieben - in Fig. 2 und Fig. 3 nicht ge
zeigt.
An der Unterseite des Spinnkastens befindet sich die Spinndüse
11. Aus der Spinndüse 11 tritt die Schmelze in Form von feinen
Filamentsträngen 12 aus. Die Filamentstränge durchlaufen einen
Kühlschacht 15. In dem Kühlschacht 15 wird durch Anblasen ein
Luftstrom 51 quer oder radial auf die Filamentschar 12 gerich
tet. Dadurch werden die Filamente gekühlt.
Am Ende des Kühlschachtes 15 wird die Filamentschar zu einem
Faden 1 mittels einer Präparationseinrichtung 56 zusammengefaßt.
Für Fig. 1 und 2 gilt nur:
Der Faden wird aus dem Kühlschacht 15 und von der Spinndüse 11 über eine Präparationseinrichtung 56 durch eine Abzugsgalette 54 abgezogen.
Der Faden wird aus dem Kühlschacht 15 und von der Spinndüse 11 über eine Präparationseinrichtung 56 durch eine Abzugsgalette 54 abgezogen.
Vor der Galette 54 ist eine Verwirbelungsdüse 63 angeordnet.
Hierin werden die Filamente des Fadens 1 durch Druckluft mitein
ander verwirbelt.
Der Faden umschlingt die Abzugsgalette 54 mehrfach. Dazu dient
eine verschränkt zu der Galette 54 angeordnete Überlaufrolle 55.
Die Überlaufrolle 55 ist frei drehbar. Die Galette 54 wird durch
einen Galettenmotor mit einer voreinstellbaren Geschwindigkeit
angetrieben. Diese Abzugsgeschwindigkeit ist um ein Vielfaches
höher als die natürliche Austrittsgeschwindigkeit der Filamente
12 aus der Spinndüse 11. Von der Abzugsgalette 54 gelangt der
Faden zu der zweiten Galette 16, die hier als Verstreckgalette
bezeichnet wird. Die Verstreckgalette 16 ist mit einer höheren
Geschwindigkeit angetrieben als die zuvor beschriebene Galette
54. Dadurch wird der Faden zwischen den beiden Galetten 54 und
16 verstreckt. Die Galette 54 kann mit einer Temperatur im Be
reich der Glasübergangstemperatur des betreffenden Polymers
beheizt sein, vorzugsweise mit einer Temperatur zwischen 60 und
120°C.
Es sei ausdrücklich erwähnt, daß die Galette 54 auch durch einen
Streckstift oder Platte, um die der Faden geführt wird, ersetzt
werden kann.
Eine besonders einfache Verfahrensführung würde sich bei der
Variante nach Fig. 1 ergeben, wenn die Galette 54 völlig ent
fällt, so daß der Faden direkt von der Spinnzone über die Ver
wirbelungsdüse 63 in die Heizeinrichtung 8 einläuft.
Zwischen den Galetten 54 und 16 ist eine Heizeinrichtung 8 vor
gesehen. Hierbei wird die Heineinrichtung 8 zum Verstrecken und
Fixieren des Fadens eingesetzt.
Bei der Verfahrensvariante nach Fig. 2 ist die Heizeinrichtung
8 der Verstreckgalette 16 nachgeschaltet. Hierbei wird die Heiz
einrichtung zur Relaxierung des Fadens eingesetzt. Bei bestimm
ten Fadenmaterialien, wie z. B. Polypropylen, kann aber auch
eine Nachverstreckung erforderlich sein, so daß die Heizeinrich
tung 8 in der nachgeschalteten Zone zur Nachverstreckung und
Relaxierung dient.
Für Fig. 1-3 gilt:
Die Heizeinrichtung 8 ist eine langgestreckte Schiene mit der Heizoberfläche 24, zu der der Faden mit geringem Abstand im wesentlichen ohne Berührung geführt wird. Diese Heizschiene weist eine oder auch mehrere Heizstufen auf, gezeigt sind zwei, die unabhängig voneinander beheizt werden können.
Die Heizeinrichtung 8 ist eine langgestreckte Schiene mit der Heizoberfläche 24, zu der der Faden mit geringem Abstand im wesentlichen ohne Berührung geführt wird. Diese Heizschiene weist eine oder auch mehrere Heizstufen auf, gezeigt sind zwei, die unabhängig voneinander beheizt werden können.
Bei dieser Ausführung wird die Heizeinrichtung mit sehr hohen
Temperaturen, die über der Schmelztemperatur des Fadenmaterials
liegen, also im wesentlichen über 220°, betrieben. Die Tempera
turen der ersten Heizzone 27 liegen vorzugsweise etwas höher als
die der zweiten Heizzone 28, und zwar bevorzugt zwischen 250 und
550°C. Die Temperatur der zweiten Heizzone 28 liegt bevorzugt
zwischen 150 und 450°C.
Von der Galette 16 bzw. nach der Heizeinrichtung 8 gelangt der
Faden 1 zu dem Kopffadenführer 25 und von dort in das Changier
dreieck 26. Zwischen der Galette 16 bzw. der Heizeinrichtung 8
und dem Kopffadenführer 25 ist eine zweite Verwirbelungsdüse 62
angeordnet. In der Verwirbelungsdüse 62 erhält der Faden den zur
Aufspulung und zur Weiterverarbeitung erforderlichen Faden
schluß. In der Verwirbelungsdüse 62 wird im Vergleich zur Ver
wirbelungsdüse 63 vor dem Heizer der Faden stärker verwirbelt.
In Fig. 1, 2 und 3 ist die Changiereinrichtung nicht
dargestellt. Es handelt sich dabei um gegensinnig rotierende
Flügel, die den Faden 1 über die Länge der Spule 33 hin- und
herführen. Dabei umschlingt der Faden hinter der Changierein
richtung eine Kontaktwalze (nicht dargestellt). Die Kontaktwalze
liegt auf der Oberfläche der Spule 33 an. Sie dient zur Messung
der Oberflächengeschwindigkeit der Spule 33. Die Spule 33 wird
auf einer Hülse 35 gebildet. Die Hülse 35 ist auf einer Spul
spindel 34 auf gespannt. Die Spulspindel 34 wird durch Spindelmo
tor und Spindelsteuerung derart angetrieben, daß die Oberflä
chengeschwindigkeit der Spule 33 konstant bleibt. Hierzu wird
als Regelgröße die Drehzahl der frei drehbaren Kontaktwalze
abgetastet.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Changiereinrichtung auch
eine übliche Kehrgewindewalze mit einem in der Kehrgewindenut
über den Changierbereich hin- und hergeführten Changierfaden
führer sein kann.
Die Verfahren nach Fig. 1 bzw. Fig. 2 werden dadurch ausgeübt,
daß der Faden mit sehr hoher Geschwindigkeit von mehr als 3500
m/min mittels der Galette 54 von der Spinndüse abgezogen wird.
Es sei bemerkt, daß in allen Fällen die Galetten mit Überlauf
rollen ersetzt werden können durch zwei oder mehr hintereinander
angeordnete, angetriebene Rollen, welche der Faden teilweise im
S-Sinne und /bzw. Z-Sinne, d. h. mit aufeinanderfolgend Gegen
richtung umschlingt.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Verfahrensmodifikation wird der
Faden galettenlos mit einer Abzugsgeschwindigkeit < 5000 m/min
direkt von der Aufwicklung 30 aufgenommen. Die Verstreckung
beginnt bereits in der Spinnzone. Der Faden wird sodann durch
die Präparationseinrichtung 56 zu der Verwirbelungsdüse 63 ge
führt. Der Faden erhält hier den zur Wärmebehandlung erforderli
chen Fadenschluß. Die Wärmebehandlung wird sodann in der Heiz
einrichtung 8 durchgeführt. Der Heizeinrichtung 8 ist die Ver
wirbelungsdüse 62 nachgeschaltet. Hier erhält der Faden wiederum
den Fadenschluß zur Aufspulung und späterer Weiterverarbeitung.
Mit dieser Verfahrensmodifikation werden Abzugsgeschwindigkeiten
im Bereich zwischen 6000 bis 7500 m/min erreicht.
Es hat sich bei diesen Verfahren erwiesen, daß insbesondere eine
Verwirbelung der Filamente vor und nach der Wärmebehandlung eine
schockartige Erwärmung des Fadens begünstigt. Durch die schock
artige Wärmebehandlung tritt eine Erholung des Molekulargefüges
derart ein, daß der Spulenschrumpf des Fadens sehr wesentlich
herabgesetzt wird.
Um eine gezielte Veränderung der Wärmebehandlung des Fadens
vornehmen zu können, ist es vorteilhaft, in der Präparationsein
richtung 56 nur eine Vorpräparation auf den Faden zu bringen,
die ausschließlich auf den Wärmeprozeß abgestimmt ist. Hierzu
ist es erforderlich - wie in Fig. 1 gezeigt -, daß nach der
Wärmebehandlung in einer Nachpräparationsstufe 59 der Faden die
zur Weiterverarbeitung notwendige Präparation erhält.
Das Zusammenwirken der Präparation und der Verwirbelung führt
dazu, daß zunächst der Präparationsauftrag durch die Verwirbe
lung nachträglich noch gleichmäßig um die Filamente verteilt
wird. Hierbei wird der Zusammenhalt des Fadens einerseits durch
das Präparationsmittel und andererseits durch die Verwirbelung
bestimmt. Die Erwärmung des Fadens wird dadurch wesentlich be
einflußt, da die anhaftende Emulsion miterhitzt werden muß.
Damit läßt sich die schockartige Erwärmung durch die Zusammen
setzung und die Menge der Präparation beeinflussen. Wie in Fig. 1
gezeigt, wird der Faden nach der Wärmebehandlung zwischen der
Heizeinrichtung 8 und der Verwirbelungsdüse 62 in einer Nach
präparationsstufe 59 nachpräpariert. Durch diese Maßnahme wird
das Verfahren dahingehend vorteilhaft ergänzt, daß die Vorpräpa
ration und die Verwirbelung vor der Heizeinrichtung ausschließ
lich auf die Wärmebehandlung abgestimmt sind. Dagegen werden die
Eigenschaften für die Weiterverarbeitung ausschließlich in der
Nachpräparation und der Verwirbelung hinter der Heizeinrichtung
8 beeinflußt. In der Vorpräparationsstufe 56 wie der Nachpräpa
rationsstufe 59 wird das Präparationsmittel jeweils über einen
Stift dem Faden zugeführt. Eine Ausführung als Walzenpräparation
wäre jedoch auch möglich. In der Nachpräparationsstufe 59 wird
im Vergleich zur Vorpräparationsstufe 56 der Faden mit einer
größeren Auftragsmenge präpariert, die vorzugsweise im Bereich
von 0,5 bis 1,2 Gewichts-% des trockenen Fadengewichts liegt.
Die Ölkonzentration der Nachpräparation liegt im Bereich von
vorzugsweise 5 bis 15%. Die Auftragsmenge in der Vorpräparation
liegt bei vorzugsweise < 0,5 Gewichts-% des trockenen Fadenge
wichts. Die Ölkonzentration liegt hierbei im Bereich von 30-70%.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist bei den üblichen Polymeren,
also insbesondere Polyäthylenterephthalat, Polytrimethylenter
ephthalat, Polypropylen und Polyamid (bevorzugt PA6 oder PA6.6,
aber auch PA-Blends verschiedener PA-Typen) mit Erfolg anwend
bar. Beim Polypropylen mit einer engen Molekulargewichtsvertei
lung im Bereich kleiner als 3, insbesondere auf Metallocene-Basis
hergestellte Typen werden sehr gute Ergebnisse erreicht.
Es sei hervorgehoben, daß eine günstige Wirkung nur durch die
gezielte Verwirbelung, ohne daß der Faden einer zusätzlichen
Dampfbehandlung unterworfen wird, erreicht werden kann. Durch
eine Dampfbehandlung können die Wirkungen noch verbessert wer
den. Hierzu ist unmittelbar am Eingang der Heizeinrichtung 8
eine Heißdampfdüse 23 vorgesehen, durch die Heißdampf auf den
Faden geblasen wird. Dieser Heißdampf kondensiert an dem bis
dahin kalten Faden sofort aus und verdunstet anschließend. Bei
der Kondensation wird die entsprechende Wärmemenge dem Faden
zugeführt. Andererseits verhindert die anschließende Verdunstung
ein sehr plötzliches Aufheizen des Fadens. Diese schonende Be
handlung des Fadens könnte vorteilhaft sein und führt in jedem
Falle zu einer Reduzierung des Spulenschrumpfes. Der erfindungs
gemäße Effekt hängt - so weit bisher ersichtlich - jedoch nicht
von der Verwendung der Heißdampfdüse ab.
Bezugszeichenliste
1 Faden
2 Fülleinrichtung
3 Extruder
4 Motor
5 Widerstandsheizung
6 Schmelzeleitung
7 Drucksensor
8 Heizeinrichtung
9 Zahnradpumpe
10 Spinnkopf, Spinnkasten
11 Spinndüse
12 Filamente, Filamentstrang
15 Kühlschacht
16 Galette
17 Überlaufrolle
23 Dampfdüse
24 Heizoberfläche
25 Kopffadenführer
26 Changierdreieck
27 erste Heizzone
28 zweite Heizzone
30 Aufwicklung
33 Spule
34 Spulspindel
35 Spulhülse
44 Pumpenmotor
45 Pumpensteuerung
49 Motorsteuerung
50 Heizungssteuerung
51 Luftstrom
54 Galette
55 Überlaufrolle
56 Fadenführer
58 Stift
59 Nachpräparationsstufe
60 Stift
62 Verwirbelungsdüse
63 Verwirbelungsdüse
2 Fülleinrichtung
3 Extruder
4 Motor
5 Widerstandsheizung
6 Schmelzeleitung
7 Drucksensor
8 Heizeinrichtung
9 Zahnradpumpe
10 Spinnkopf, Spinnkasten
11 Spinndüse
12 Filamente, Filamentstrang
15 Kühlschacht
16 Galette
17 Überlaufrolle
23 Dampfdüse
24 Heizoberfläche
25 Kopffadenführer
26 Changierdreieck
27 erste Heizzone
28 zweite Heizzone
30 Aufwicklung
33 Spule
34 Spulspindel
35 Spulhülse
44 Pumpenmotor
45 Pumpensteuerung
49 Motorsteuerung
50 Heizungssteuerung
51 Luftstrom
54 Galette
55 Überlaufrolle
56 Fadenführer
58 Stift
59 Nachpräparationsstufe
60 Stift
62 Verwirbelungsdüse
63 Verwirbelungsdüse
Claims (13)
1. Verfahren zum Spinnen, Verstrecken und Aufspulen eines aus
einer Vielzahl von synthetischen Filamenten bestehenden Fa
dens, bei dem der Faden vor der Aufwicklung einer Wärmebe
handlung zur Verstreckung und/oder Entspannung (Relaxie
rung) unterworfen wird, indem der Faden im wesentlichen
ohne Berührung über eine langgestreckte Heizoberfläche
geführt wird, die insbesondere auf eine Temperatur oberhalb
der Schmelztemperatur des Fadenmaterials erhitzt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Filamente des Fadens vor der Wärmebehandlung mittels
einer Verwirbelungsdüse verwirbelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Filamente des Fadens vor und nach der Wärmebehandlung
mittels jeweils einer Verwirbelungsdüse verwirbelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmebehandlung zwischen einer Galette und einer Auf
wicklung erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verwirbelung vor der Wärmebehandlung zwischen einer
Spinndüse und der Galette erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmebehandlung zwischen zwei Galetten erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verwirbelung vor der Wärmebehandlung vor der ersten
Galette und die Verwirbelung nach der Wärmebehandlung
hinter der zweiten Galette erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmebehandlung galettenlos zwischen der Spinndüse und
der Aufwicklung erfolgt, wobei die Abzugsgeschwindigkeit
oberhalb 5000 m/Min liegt, vorzugsweise zwischen 6000 und
7500 m/Min.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmebehandlung in mehreren Stufen erfolgt, wobei der
Faden zumindest in eine der Stufen entlang einer langge
streckten Heizoberfläche geführt wird, die auf eine Tempe
ratur oberhalb der Schmelztemperatur des Fadenmaterials
erhitzt ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden vor und nach der Wärmebehandlung jeweils mittels
einer Präparationseinrichtung benetzt wird.
10. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,,daß
der synthetische Faden aus Polyester insbesondere Polyethy
lenterephthalet oder Polytrimethylenterephthalat besteht.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der synthetische Faden aus einem Polyamid (PA6 oder PA 6.6
oder einem Blend verschiedener PA-Typen) besteht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der synthetische Faden aus einem Polypropylen besteht.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der synthetische Faden aus einem Polyethylen besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19650226A DE19650226A1 (de) | 1995-12-05 | 1996-12-04 | Verfahren zum Spinnen, Verstrecken und Aufspulen eines synthetischen Fadens |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19545321 | 1995-12-05 | ||
DE19611860 | 1996-03-26 | ||
DE19650226A DE19650226A1 (de) | 1995-12-05 | 1996-12-04 | Verfahren zum Spinnen, Verstrecken und Aufspulen eines synthetischen Fadens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19650226A1 true DE19650226A1 (de) | 1997-06-12 |
Family
ID=26020947
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19650226A Withdrawn DE19650226A1 (de) | 1995-12-05 | 1996-12-04 | Verfahren zum Spinnen, Verstrecken und Aufspulen eines synthetischen Fadens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19650226A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19809600C1 (de) * | 1998-03-03 | 1999-10-21 | Heberlein Fasertech Ag | Garnbehandlungseinrichtung |
DE10213921A1 (de) * | 2002-03-28 | 2003-10-30 | Roehm Gmbh | Verfahren zum Spinnen und Aufspulen von Polyester-Multifilament-Garnen unter Verwendung von Spinnadditiven sowie durch das Spinn-Verfahren erhältliche Polyester-Multifilament-Garne |
-
1996
- 1996-12-04 DE DE19650226A patent/DE19650226A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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