DE19649616C1 - Verfahren zur Herstellung eines Bodenbelages - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines BodenbelagesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bo
denbelages.
Aus der Zeitschrift "Boden Wand + Decke" 12/62, Seite 716 und
717 ist es durch den Artikel "Der Bodenbelag aus der Kanne"
bekannt, zur Erstellung eines Bodenbelages fließfähiges Mate
rial auf den Unterboden aufzuschütten und zu verteilen. Der üb
licherweise einfarbige Boden kann marmoriert werden, indem
die Marmorierfarbe nach dem Aufbringen der obersten Schicht
eingespritzt und mit einem Stahlfederkamm eingestrichen wird.
Aus der WO 91/18160 A1 ist es bekannt, einen Bodenbelag
durch Verteilung von fließfähigem Kunststoff herzustellen, in
welchem Farbpigmente inhomogen verteilt sind. Weiterhin ist es
aus dieser Druckschrift bekannt, im Bedarfsfall eine zusätzliche
Versiegelungsschicht aufzubringen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung eines Bodenbelages zu schaffen, mit dem ein mög
lichst naturähnlicher marmorartiger Steineffekt des Bodens er
zielbar ist.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, in die noch flüs
sige Grundbeschichtung Farbpigmente einzubringen und diese
mit der Grundbeschichtung regelrecht zu vermischen. Dies
unterscheidet sich von der Methode, Farbflocken, Metallflitter
teilchen od. dgl. in die Grundbeschichtung einzustreuen, da
durch, daß durch die Möglichkeit unterschiedlich intensiver
Vermischung Bereiche mit verlaufenden Farbübergängen, also
mit einer wolkigen Farbgebung geschaffen werden können oder
Bereiche mit gegenüber der Grundbeschichtung intensiv kon
trastfarbiger Farbgebung. Dadurch, daß sich die Farbpigmente
mit der Grundbeschichtung vermischen, wird eine Vergleich
mäßigung der Farbgebung ermöglicht, die mit dem Einstreuen
diskreter Teilchen nicht erzielbar ist. Anschließend an die Ver
mischung mit den Pigmenten werden noch kontrastfarbige Fä
den auf die erhaltene Beschichtung aufgebracht, so daß die ty
pischen Linierungen und Adern, wie sie für Natursteine, wie bei
spielsweise Marmor typisch sind, optisch nachgebildet sind.
Die Vermischung der Farbpigmente mit der Grundbeschichtung
kann mechanisch erfolgen, beispielsweise durch Pinsel,
Spachtel, Kamm, Rolle, Bürste od. dgl.. Vorteilhaft jedoch kann
die Vermischung durch einen Luftstrom erfolgen, da dieser eine
schnelle Bearbeitung der gewünschten Flächen ermöglicht und
zudem eine naturähnlich unregelmäßige Farbgebung bei der
Vermischung der Pigmente unterstützt. Durch den Luftstrom wird
die 1-2 mm stark aufgetragene Grundbeschichtung zur Seite
gedrückt; wird der Luftstrom weiterbewegt, fließt die Grundbe
schichtung wieder zurück. Bei den Fließbewegungen erfolgt die
Vermischung mit den Farbpigmenten.
Vorteilhaft kann angewärmte, also Warm- oder Heißluft ver
wendet werden, um durch das höhere Temperaturniveau die in
tensive Vermischung der Farbpigmente im Werkstoff der Grund
beschichtung zu unterstützen.
Vorteilhaft können die Farbpigmente bereits in Lösung befindlich
sein, um damit eine besonders intensive und gleichmäßige
Vermischung mit der Grundbeschichtung zu ermöglichen. Dabei
kann vorteilhaft die chemische Ähnlichkeit zwischen Grundbe
schichtung und den Farbpigmenten die gleichmäßige Durch
mischung weiter unterstützen.
Bei Verwendung von zweikomponentigen Materialien für die
Grundbeschichtung können die gelösten Farbpigmente che
misch einer der beiden Komponenten der Grundbeschichtung
ähnlich oder mit dieser sogar identisch sein, so daß ein pro
blemloses Vermischen einerseits sichergestellt ist und zum
zweiten die Aushärtung der Farbpigmente sichergestellt ist und
unter denselben Bedingungen erfolgen kann wie die Aushärtung
der Grundbeschichtung.
Die Farbpigmente können bewußt unregelmäßig auf der Grund
beschichtung verteilt werden, beispielsweise durch eine Sprüh-Pump
flasche, wobei durch die Wahl der Düse bewußt eine
Feinverteilung der Farbpigmente vermieden wird und eine unre
gelmäßige Farbgebung unterstützt wird.
Es können wahlweise nicht nur eine, sondern zwei oder drei
Farben durch die Zugabe von Farbpigmenten der Grundbe
schichtung zugemischt werden.
Die Kontrastfäden werden vorzugsweise durch einen Farbstoff
gebildet, der mit den Materialien der Farbpigmente und der
Grundbeschichtung nicht mischbar ist, so daß die naturähnliche
Optik scharf begrenzter kontrastfarbiger Adern erzielbar ist.
Derartige Fäden können aus einer Höhe von 20 bis 100 cm auf
den Boden aufgesprüht werden, wobei vorteilhaft leichte, ein
fach von Hand zu führende Sprühgeräte Verwendung finden,
die einen unregelmäßig und zackenförmigen Linienverlauf der
Farblinien ermöglichen.
Die zum Schluß aufgetragene transparente Versiegelung der
Bodenbeschichtung kann wahlweise hochglänzend oder sei
denmatt eingestellt sein. Sie kann rutschhemmende Beimi
schungen in Form von Glasperlen oder ähnlichen Körpern ent
halten, die die Rauhigkeit der Bodenoberfläche verbessern. Die
Rauhigkeit der Bodenoberfläche kann auch durch eine Oberflä
chenbearbeitung mit Hilfe einer Profilwalze od. dgl. erfolgen,
die der noch nicht ganz ausgehärteten oberen Versiegelungs
schicht eine strukturierte Oberfläche einprägt.
Um bewußt Unregelmäßigkeiten in dem optischen Erschei
nungsbild der Bodenbeschichtung hervorzurufen und eine Bla
senbildung innerhalb der fließfähigen Kunststoffe zu verhindern,
kann die Beschichtung mit einer Stachelwalze entlüftet werden.
Diese kann grundsätzlich nach jedem Bearbeitungsschritt ein
gesetzt werden. Vorteilhaft kann jedoch vorgesehen sein, die
Stachelwalze zu verwenden, bevor die fadenförmigen Farbstof
fe aufgetragen werden, damit deren Linienverläufe nicht durch
die anschließende Bearbeitung der Bodenoberfläche mit der
Stachelwalze gestört werden.
Die erfindungsgemäß aufgetragene Bodenbeschichtung kann
bereichsweise angewendet werden und durch rahmenartige
Bordüren eingefaßt sein. Diese Bordüren können vorteilhaft aus
dünner, farblich gestalteter oder bedruckter Folie bestehen, wel
che nicht mit der Grundbeschichtung, den Pigmenten und den
Farbstofflinien versehen wird, aber durch die abschließend auf
getragene transparente Versiegelungsschicht abgedeckt wer
den kann, so daß sich fugenlos ein Schutz der gesamten Bo
denoberfläche ergibt, der das Ablösen der Bordürenstreifen vom
Boden verhindert.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Bodenbelages, bei dem fließfähi
ger aushärtbarer Kunststoff auf dem Boden verteilt wird, wobei in
die zunächst aufgetragene, noch flüssige Grundbeschichtung
Farbpigmente eingebracht werden, deren Farbe von der der
Grundbeschichtung verschieden ist, und die Pigmente mit der
Grundbeschichtung vermischt werden, ein Fäden ausbildender
Farbstoff auf die Grundbeschichtung aufgetragen wird, nachdem
diese mit den Pigmenten vermischt wurde, und nach dem Aushär
ten des Kunststoffes eine fließfähige Versiegelungsschicht aufge
bracht und zum Aushärten gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vermischung mittels eines Luftstromes erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß er
wärmte Luft verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
Lösung befindliche Farbpigmente verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Fäden ausbildende Farbstoff auf den Boden aufgesprüht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit
der Grundbeschichtung und den Farbpigmenten nicht mischbarer
Fäden ausbildender Farbstoff verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf
oder neben der mit der Grundbeschichtung versehenen Bodenflä
che folienartige Zierstreifen auf dem Boden verwendet werden,
wobei die abschließend aufgetragene transparente Versiege
lungsschicht auf die Bodenbeschichtung und auf die Zierstreifen
aufgetragen wird und eine geschlossene Oberfläche ergibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996149616 DE19649616C1 (de) | 1996-11-29 | 1996-11-29 | Verfahren zur Herstellung eines Bodenbelages |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996149616 DE19649616C1 (de) | 1996-11-29 | 1996-11-29 | Verfahren zur Herstellung eines Bodenbelages |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19649616C1 true DE19649616C1 (de) | 1998-04-02 |
Family
ID=7813194
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996149616 Expired - Fee Related DE19649616C1 (de) | 1996-11-29 | 1996-11-29 | Verfahren zur Herstellung eines Bodenbelages |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19649616C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008037518B3 (de) * | 2008-11-04 | 2010-04-01 | Gizzi & Westphal Naturstein Gmbh | Terrazzofußboden und Herstellungsverfahren dazu |
DE102009055702A1 (de) * | 2009-11-26 | 2011-06-01 | Armin Lukoschek | Fußboden und Verfahren zu dessen Herstellung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1991018160A1 (de) * | 1990-05-23 | 1991-11-28 | Hauri Peter J | Dekorativer kunstharzbodenbelag |
-
1996
- 1996-11-29 DE DE1996149616 patent/DE19649616C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1991018160A1 (de) * | 1990-05-23 | 1991-11-28 | Hauri Peter J | Dekorativer kunstharzbodenbelag |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Zeitschrift "Boden Wand + Decke", Heft 12/1962, S. 716 u. 717 * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102008037518B3 (de) * | 2008-11-04 | 2010-04-01 | Gizzi & Westphal Naturstein Gmbh | Terrazzofußboden und Herstellungsverfahren dazu |
DE102009055702A1 (de) * | 2009-11-26 | 2011-06-01 | Armin Lukoschek | Fußboden und Verfahren zu dessen Herstellung |
DE102009055702B4 (de) * | 2009-11-26 | 2014-01-23 | Armin Lukoschek | Verfahren zur Herstellung eines Fußbodens und Fußboden nach dem Verfahren hergestellt |
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