DE19649526C2 - Fahrzeugkopf eines Eisenbahnfahrzeugs mit einer Führerkabine - Google Patents
Fahrzeugkopf eines Eisenbahnfahrzeugs mit einer FührerkabineInfo
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- B61C17/00—Arrangement or disposition of parts; Details or accessories not otherwise provided for; Use of control gear and control systems
- B61C17/04—Arrangement or disposition of driving cabins, footplates or engine rooms; Ventilation thereof
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugkopf eines Eisenbahnfahrzeugs mit einer
Führerkabine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der gattungsgemäßen EP 0 533 582 B1 ist eine Führerkabine bekannt, die ein Pult und
Wände nebst Boden und Dach aus Verbundmaterial aufweist, wobei die Wände und das
besagte, auf dem Kabinenboden stehende Gerüst einen von der übrigen Fahrzeugstruktur
unabhängig geformten, im wesentlichen geschlossenen Block aus Verbundmaterial bilden.
Das in den Verbund integrierte Pultgerüst ist eine zur Versteifung der Kabine unabkömmli
che Komponente dieser Konstruktion. Aufgrund dieser modularen Konzeption, die z. B. auch
in die Wände integrierte Leitungskanäle etc. umfaßt, werden die stilistische Gestaltung so
wie Aufbau und Demontage des technisch anspruchsvollen Fahrzeugkopfteils sehr verein
facht.
Die Gesamtkabine wird auf einer selbsttragend auskragenden Untergestell-Plattform über
elastische Auflager befestigt. Bei der Vereinigung der Kabine mit dem Untergestell bzw. der
übrigen Fahrzeugstruktur muß noch eine Vielzahl von Schnittstellen zur Steuerung von
Fahrzeugaggregaten gleichzeitig hergestellt werden. Es ist nicht möglich, die vom Führer
stand aus zu steuernden Fahrzeugaggregate bzw. die Funktion des komplett ausgerüsteten
Steuerpults ohne vorherigen Einbau der Kabine zu testen. Da die Kabine ebenso wie die
besagte Untergestell-Plattform selbsttragend sein muß, kann es trotz der im Vergleich mit
konventionellen Gerippekonstruktionen mit separater Außenhautbeblechung beachtlichen
Gewichtsreduzierung zu an sich unnötigen bodenseitigen Materialanhäufungen am kom
plettierten Fahrzeug kommen.
Es sind auch Fahrzeugköpfe bekannt, bei denen ein in sich selbsttragendes Gerüst mit ei
ner Außen- und Innenverkleidung bestückt wird, wobei letztere keinerlei versteifende oder
tragende Funktion haben.
Aus der DE 44 28 955 A1 ist eine Führerraumkabine für ein Schienenfahrzeug bekannt,
deren beide Hauptkomponenten Führertisch/Ausrüstungsschrank und Führer
sitz/Rückwandausrüstungsschrank über eine Fußbodenplattform miteinander verbunden
sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugkopf mit Führerkabine ausge
hend von dem eingangs genannten Stand der Technik so weiterzubilden, daß der Montage-
und Demontagevorgang der Führerkabine noch weiter vereinfacht wird.
Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugkopf mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Eine nach unten und hinten offene Haube in Verbundbauweise, bestehend aus einer flä
chenbildenden Kunststoffkomponente und einem unlösbar darin einlaminierten Gerüst, bil
det zusammen mit dem vorderen Teil des Untergestells (Vorbau) als Boden die Führerkabi
ne. Unter Fahrzeugkopf wird hier die Gesamtheit des Untergestell-Vorbaus und der Haube
mit Gerüst und Kunststoffkomponente verstanden. Auch die Innenausstattung wie z. B. ein
Steuerpult und der Fahrersitz gehören dazu.
Die angestrebte Gesamtsteifigkeit des erfindungsgemäßen Fahrzeugkopfs wird durch Zu
sammenwirken des Gerüsts, seiner Umhüllung und des Untergestells nach dem Herstellen
der lösbaren Verbindungen zwischen dem Gerüst der Haube und der Fahrzeugstruktur
synergistisch sichergestellt, so daß man mit dieser Konstruktion einen sehr festen, jedoch
auch sehr leichten selbsttragenden Aufbau erreicht.
Die für die Steuerung des Fahrzeugs notwendigen Komponenten des Führerstands
(Steuerpult etc.) können schon vor dem Aufsetzen der Haube auf dem Untergestell kom
plettiert und getestet werden. Noch verbleibende Schnittstellen (z. B. zu einer Fahrtzielan
zeige und zum Frontscheibenwischer) können beim Aufsetzen der komplett fertiggestellten
Haube durch vorpositionierte Steckverbindungen einfach und schnell fertiggestellt werden.
Die Trennfugen vom Rand der Haube zur anschließenden Fahrzeugaußenhaut werde hier
nach abgedichtet, so daß ein glatter Übergang entsteht.
Als weiterer Vorteil dieser Haubenkonstruktion ist ein Ausgleich von unvermeidlichen Maß
abweichungen des Untergestells in gewissen Grenzen möglich, weil die beiden Außensei
ten der Haube bodenseitig nur im vorderen Bereich miteinander verbunden sind und ihr
Abstand weiter hinten bei Bedarf leicht an das Untergestell angepaßt werden kann. Das
kann bei geringen Differenzen durch leichte Verformung der Haube selbst geschehen, grö
ßere Differenzen werden durch entsprechende Zwischenlagen ausgeglichen.
Das korrosionsgeschützte, vorzugsweise verzinkte metallische Gerüst der Haube wird un
trennbar in die Kunststoffummantelung einlaminiert. Die bevorzugte Zinkbeschichtung ver
bessert auch die Haftung zwischen dem Metall und dem Kunststoff. In einer Negativform
mit der Außenkontur des Fahrzeugkopfes werden zunächst die flächenbildenden Schichten
(Glasfasermatten mit Harztränkung für Innen- und Außenhaut mit zwischenliegendem wär
me- und schallisolierendem Schaumkern) gelegt Mach deren Aushärten wird das Gerüst
eingeführt. Schließlich werden bestimmte Partien des Gerüsts mit weiteren harzgetränkten
Matten überdeckt und einlaminiert. Die für Fenster, Lampen, Kupplung etc. notwendigen
Durchbrüche in der Außenhaut werden gleich mit eingeformt, so daß ihre Zargenwände
ebenfalls aus GFK-Schichten bestehen. Es entsteht ein unlösbarer, selbsttragend ei
gensteifer, jedoch in gewissen Grenzen noch elastisch verformbarer Verbund.
Das in GFK einlaminierte Stahlgerüst gewährleistet
- - zum einen die ausreichend steife Anbindung von Fahrzeugkopf und Untergestell (Überhang vor dem führenden Laufwerk) an die tragende Wagenkastenstruktur unter Berücksichtigung der vorwiegend vertikalen Betriebslasten (Gewicht der Geräte, Eigen gewicht des Fahrzeugkopfes incl. Untergestellvorbau und Anbauten, Beschleunigung und Eigenfrequenz),
- - zum anderen die Aufnahme des Versatzmomentes aus der horizontalen Prüfkraft von 1500 kN Zug/Druck,
- - und die Einleitung der auf den Brüstungsträger wirkenden 300 kN Druckkraft in das Un tergestell bzw. den Voutenlangträger (Dachkante) des Wagenkastens.
Weitere Einzelheiten des Gegenstands der Erfindung gehen aus der Zeichnung eines
Ausführungsbeispiels und deren sich im folgenden anschließender eingehender Beschrei
bung hervor.
Es zeigen in vereinfachter Darstellung
Fig. 1 eine Zeichnung eines Fahrzeugkopfes mit einer an dessen Untergestell befestigten
Haube für die Führerkabine,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Haubengerüsts,
Fig. 3 eine Schnittansicht durch ein Detail der Haube im Bereich ihrer Anbindung an das
Untergestell.
Ein aerodynamisch günstig geformter Front- oder Kopfbereich eines Schienen-Trieb
fahrzeugs 1, insbesondere eines Leichttriebwagens, ist gemäß Fig. 1 im wesentlichen
von einer Führerkabine 2 gebildet. Man erkennt deren angedeutete Innenausstattung
mit Fahrersitz und Steuerpult, die direkt auf einem vom führenden Laufwerk (nicht
dargestellt) auskragenden Kopf-Vorbau des metallischen Untergestells 3 befestigt sind.
Eine aus Fertigungsgründen mehrteilige Stirnfensterscheibe 4F ist in einen großen
Stirnfensterausschnitt 4 flächenbündig eingeklebt; ebenso können seitliche Fenster 5
in entsprechende Ausschnitte eingeklebt sein. Im oberen Teil des Stirnfensteraus
schnitts 4 ist hinter dem oberen Teil der Scheibe 4F eine Fahrtzielanzeige 6
angeordnet.
Die Front- und Seitenwände des Fahrzeugkopfs 2 bilden eine am Untergestell 3 befe
stigte Haube, die selbsttragend aus einem Metallgerüst-Kunststoff-Verbund hergestellt
ist. Fig. 2 zeigt das Metall-Gerüst 7 des Fahrzeugkopfs, das im wesentlichen aus
einem im Bugbereich angeordneten Brüstungsträger 8 mit zwei Seitenwangen 8S,
zwei sich davon ausgehend etwa auf Bodenhöhe nach hinten erstreckenden profilier
ten Längsträgern 9 und 10 sowie zwei sich von der Oberseite des Brüstungsträgers 8
nach hinten und oben erstreckenden Säulen 11 und 12. Letztere sind oberhalb des gut
erkennbaren großen Stirnfensterausschnitts 4 noch durch eine Querstrebe 13 mitein
ander verbunden. Schließlich kann man hinter den seitlichen Fensteröffnungen noch
einen zusätzlichen umlaufenden Spant (nicht gezeigt) vorsehen.
Dieses Gerüst 7 wird nun, wie es die Schnittansicht in Fig. 3 verdeutlicht, in der schon
erwähnten Weise mit einer Kunststoffummantelung 14 der Haube fest verbunden. Man
erkennt dort den Hut-Querschnitt des Längsträgers 9 und der laminierten Kunst
stoffummantelung 14. Letztere ist im allgemeinen ca. 28 mm dick, von denen jeweils
ca. 4 mm eine Außen- und Innenhaut aus harzgetränkten Glasfasermatten bilden und
20 mm aus Schaummaterial zur Wärme- und Schallisolierung bestehen. Im Bereich der
Hauben-Längsträger 9 bzw. 10, also unmittelbar oberhalb ihrer Unterkanten, ist die
Kunststoffummantelung 14 jedoch deutlich dicker ausgeführt.
An den Längsseiten beider Hauben-Längsträger 9 und 10 bilden obere und untere Flan
schen 15 die zum Einlaminieren benötigten Querschnittsüberlappungen. Diese Flan
schen werden einstückig durch Abkanten der Längsträger aus Blechzuschnitten (ca. 4
bis 5 mm dick) hergestellt.
Man sieht in Fig. 3, daß zusätzliche Laminatschichten 16 die besagten Flanschen 15
formschlüssig übergreifen und an ihrer Basis mit der Kunststoffummantelung 14 stoff
schlüssig verbunden sind. Solche Flanschen sind auch an weiteren Stellen des Gerüsts
überall da vorzusehen, wo eine innige und unlösbare Verbindung zur Kunststoffkompo
nente hergestellt werden muß. Die Säulen 11 und 12, die z. B. aus Stahlrohr-Sektio
nen zusammengesetzt sein oder aus einem entsprechend gebogenen Rohrstück beste
hen können, werden in ihrem Längsverlauf vollständig durch Laminatschichten um
hüllt, weil sie nicht direkt mit der Fahrzeugstruktur verbunden werden müssen.
Am rückwärtigen umlaufenden Rand der Kunststoffummantelung 14 der Haube ist eine
nach innen ragende Flanschfläche (nicht gezeigt) vorzusehen, welche an den stirnseiti
gen Abschluß des Wagenkastens bzw. des Passagierraums anzusetzen ist.
Die beiden Längsträger 9 und 10 des Gerüsts 7 werden mit den im wesentlichen ebe
nen, vertikal verlaufenden Außenflanken des Vorbaus des Untergestells 3 verbunden.
Sie schließen den Vorbau zwischen sich ein. Vorzugsweise werden sie lösbar mit
Schrauben befestigt, wobei die benötigten Bohrungen im Untergestell bereits in der
Vorfertigung anzubringen sind. Wo aufgrund von fertigungsbedingten Maßabweichun
gen in der Länge oder Breite eine geringfügige Eigenverformung der Haube nicht aus- .
reicht, um die Längsträger von beiden Seiten her direkt an das Untergestell 3 anzule
gen, können Zwischenlagen (hier nicht gezeigt) vorgesehen werden.
Die freien Enden der beiden Säulen 11 und 12 werden etwa in Dachhöhe mit dach
seitigen Langträgern der Wagenkastenstruktur ebenfalls lösbar verbunden. Eine ver
bleibende umlaufende Fuge zwischen dem hinteren Rand der Haube und dem an
schließenden Wagenkasten wird mit dauerelastischen Dichtmitteln flächenbündig ge
füllt, so daß nach der Endlackierung der Außenflächen nur ein nahtloser Übergang von
der Kunststoffhaube zum metallischen Wagenkasten (oder einer ebenfalls aus Kunst
stoff bestehenden Außenhaut) sichtbar ist.
Mit dieser Gesamt-Konstruktion werden die bahnseitigen Anforderungen vollständig er
füllt: 1500 kN Zug/Druck in der Achse der automatischen Kupplung und 300 kN
Druckkraft, gleichmäßig verteilt über die Fahrzeugbreite in Höhe des unterhalb des
Stirnfensterausschnittes angeordneten Brüstungsträgers, werden ohne bleibende Ver
formung aufgenommen.
Claims (9)
1. Fahrzeugkopf eines Eisenbahnfahrzeugs mit einer Führerkabine (2), die lösbar mit
der übrigen Fahrzeugstruktur, einem Untergestell (3) und einem Wagenkasten ver
bunden ist und deren Wände und Dach aus einem Verbundmaterial bestehen, da
durch gekennzeichnet, daß die Führerkabine (2) von einer nach unten und hinten of
fenen Haube gebildet ist, die selbsttragend aus einem formbestimmenden metalli
schen Gerüst (7) besteht, das in eine untrennbare Kunststoffummantelung (14) ein
laminiert wird und zum bodenseitigen Anschließen an das Untergestell (3) zu beiden
Seiten jeweils einen Längsträger (9, 10) aufweist, über welche die Führerkabine (2) mit
Außenlangträgern des Untergestells (3) verbindbar ist, und wobei am umrissbildenden
hinteren Rand der Kunststoffummantelung (14) der Haube ein nach innen eingezoge
ner Flansch zum dichten Anbinden der Haube an einen stirnseitigen Rand des Wa
genkastens vorgesehen ist.
2. Fahrzeugkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerüst (7)
aus den bodenseitigen Längsträgern (9, 10), einem vorderen Brüstungsträ
ger (8) und zwei sich davon nach hinten und oben erstreckenden Säulen (11, 12) be
steht
3. Fahrzeugkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerüst (7) ferner
einen bogenförmigen Spant umfaßt, der die Längsträger (9, 10) und die Säulen
(11, 12) auf ihrer vom Brüstungsträger (8) abgewandten Seite miteinander verbindet.
4. Fahrzeugkopf nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsträger
(9, 10) des Gerüsts (7) aus Blechzuschnitten abgekantet sind.
5. Fahrzeugkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gerüst (7) in die glasfaserverstärkte Kunststoffummantelung (14)
durch stoffschlüssig mit letzterer verbundene Laminatschichten (16) einlaminiert ist.
6. Fahrzeugkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Haube an einem frei auskragenden Vorbau des Untergestells (3)
befestigbar ist, der so dimensioniert ist, daß nach dem Befestigen der Haube im Zu
sammenwirken des Gerüsts (7) und der Kunststoffummantelung (14) mit dem Vorbau
selbst eine hinreichend steife, selbsttragende Baugruppe gebildet ist.
7. Fahrzeugkopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsträger
(9, 10) des Gerüsts (7) an vertikalen Außenkanten des Unter
gestells (3) befestigt werden und den Vorbau des Untergestells (3) zwischen sich ein
schließen.
8. Fahrzeugkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das ein Steuerpult nebst seinen Anschlüssen zum Fahrzeug auf dem
Untergestell (3) vor dem Befestigen der Haube montierbar ist.
9. Fahrzeugkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gerüst (7) zum Korrosionsschutz und zum Verbessern der Haftung
der laminierten Kunststoffummantelung verzinkt ist.
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