DE19648656B4 - Vorrichtung zum Beschleunigen von Partikeln auf Zellen zum ballistischen Transfer - Google Patents

Vorrichtung zum Beschleunigen von Partikeln auf Zellen zum ballistischen Transfer Download PDF

Info

Publication number
DE19648656B4
DE19648656B4 DE1996148656 DE19648656A DE19648656B4 DE 19648656 B4 DE19648656 B4 DE 19648656B4 DE 1996148656 DE1996148656 DE 1996148656 DE 19648656 A DE19648656 A DE 19648656A DE 19648656 B4 DE19648656 B4 DE 19648656B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cells
disc
gas
microprojectiles
cell
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE1996148656
Other languages
English (en)
Other versions
DE19648656A1 (de
Inventor
Frank Geneit
Rainer Dr. Kunz
Claas Junghans
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
HIPER CERAMICS GMBH, 16727 EICHSTAEDT, DE
Original Assignee
HIPER CERAMICS GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by HIPER CERAMICS GmbH filed Critical HIPER CERAMICS GmbH
Priority to DE1996148656 priority Critical patent/DE19648656B4/de
Publication of DE19648656A1 publication Critical patent/DE19648656A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19648656B4 publication Critical patent/DE19648656B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N15/00Mutation or genetic engineering; DNA or RNA concerning genetic engineering, vectors, e.g. plasmids, or their isolation, preparation or purification; Use of hosts therefor
    • C12N15/09Recombinant DNA-technology
    • C12N15/87Introduction of foreign genetic material using processes not otherwise provided for, e.g. co-transformation
    • C12N15/89Introduction of foreign genetic material using processes not otherwise provided for, e.g. co-transformation using microinjection
    • C12N15/895Introduction of foreign genetic material using processes not otherwise provided for, e.g. co-transformation using microinjection using biolistic methods
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12MAPPARATUS FOR ENZYMOLOGY OR MICROBIOLOGY; APPARATUS FOR CULTURING MICROORGANISMS FOR PRODUCING BIOMASS, FOR GROWING CELLS OR FOR OBTAINING FERMENTATION OR METABOLIC PRODUCTS, i.e. BIOREACTORS OR FERMENTERS
    • C12M35/00Means for application of stress for stimulating the growth of microorganisms or the generation of fermentation or metabolic products; Means for electroporation or cell fusion
    • C12M35/04Mechanical means, e.g. sonic waves, stretching forces, pressure or shear stimuli

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Cell Biology (AREA)
  • Sustainable Development (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Plant Pathology (AREA)
  • Apparatus Associated With Microorganisms And Enzymes (AREA)

Abstract

Vorrichtung zum Beschleunigen von Partikeln auf Zellen, gekennzeichnet durch eine durch Bohrungen einer Weite von 30 μm bis 1 mm mikrostrukturierte Scheibe zur Aufnahme von Mikroprojektilen, sowie einer Anordnung aus mehreren Gaszuleitungen, wobei diese Gaszuleitungen über ein oder mehrere Ventile oder andere zum Erzeugen einer kurzen Gasdruckstoßwelle geeignete Vorrichtungen eine kurze Gasdruckstoßwelle auf die mikrostrukturierte Scheibe zu richten geeignet sind.

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Apparatur zur Veränderung von Zellen in vitro, ex vivo oder in vivo, durch Einbringen von Substanzen.
  • Einführung
  • Viele Fragestellungen der modernen biomedizinischen Forschung und Technologie erfordern das Einbringen von Substanzen wie Nucleinsäuren, Proteinen, Pharmaka oder biosynthetische Vorstufen von relevanten Molekülen in lebende Zellen. Die Problematik und ihre bisher bekannten Lösungen werden in dem Patent "Methode zur Separation von Zellen, die durch ballistischen Transfer modifiziert wurden" ( DE 44 16 784 , EP 686 697 ) ausführlich erläutert. Wie darin erklärt, stellt für viele Problemstellungen die Methode des ballistischen Transfers die einzige praktikable Lösung dar. Prinzip des ballistischen Transfers ist, die einzubringende Substanz direkt in die Zellen zu "schiessen", indem sie in Richtung der Zielzellen stark beschleunigt wird, so dass sie die Plasmamembran der Zielzellen durchtritt und in die Zellen gelangt. Abhängig von Grösse und Geometrie der Zellen und dem relativen Volumenanteil des Zellkerns gelangt ein Teil der transportierten Substanz auch in den Zellkern. In den bekannten technischen Verwirklichungen dieses Prinzips wird die einzubringende Substanz meist an ein massereiches Mikroprojektil adsorbiert, das seinerseits beschleunigt wird, um auf diese Weise die kinetische Energie des Teilchens zu erhöhen und den Eintritt in die Zelle zu erleichtern. Das Mikroprojektil hat dabei eine Grösse, die gering ist im Vergleich zur Zielzelle, da diese ja den Vorgang möglichst unbeschadet überleben soll.
  • Ein wesentlicher Vorteil des ballistischen Transfers gegenüber den alternativen Transfektionsmethoden ist, dass die Methode relativ leicht zwischen verschiedenen Zell- oder Gewebetypen übertragbar ist. Die heute vielfach angewendeten Methoden zur Transfektion von eukaryoten Zellen, wie Elektroporation oder Lipofektion, haben zudem den entscheidenden Nachteil, dass die Behandlung die zu transportierende Substanz nur über die Plasmamembran bringt, die erste Barriere, die die Zelle von ihrer Umwelt abgrenzt. Es ist aber für die meisten in die regulatorischen Funktionen der Zelle eingreifenden Substanzen notwendig, aus dem Zytoplasma über die nucleäre Membran in den Zellkern zu gelangen. Diese Membran ist biophysikalisch grundsätzlich verschieden von der Plasmamembran, und Methoden wie Elektroporation oder Lipofektion überwinden diese Barriere nicht. Der Grund, warum die genannten Methoden dennoch bei einem Teil der Zellen z.B. zur Expression in die Zelle eingebrachter rekombinierter Nucleinsäurekonstrukte führt, ist die Tatsache, dass beim Vorgang der Zellteilung die nucleäre Membran offenbar durchlässig wird. Dies hat als Konsequenz, dass mit Methoden wie Elektroporation oder Lipofektion nur Zellen transfiziert werden können, die sich teilen. Für viele sich langsam oder gar nicht teilende Zellarten, die im Rahmen möglicher gentherapeutischer Behandlungen interessant sind, wie Stammzellen des Immunsystems oder der Hämatopoiese, Muskelzellen, Zellen exokriner oder endokriner sekretorischer Organe, oder Neuronen oder ihre Begleitzellen kommen deshalb diese Methoden nicht in Frage. Die ebenfalls verbreitete, und in der Transfektionseffizienz sehr erfolgreiche, Methode des retroviralen Transports von Erbmaterial hat den grossen Nachteil, die transfizierten Zellen einer möglichen immunologischen Reaktion des Wirtsorganismus auszusetzen, was sie für gentherapeutische Ansätze nur sehr begrenzt in Frage kommen lassen dürfte.
  • Angesichts dieser Tatsache ist es überraschend, dass die Methode des ballistischen Transfers noch relativ wenig Verbreitung gefunden hat.
  • Insbesondere auf dem Gebiet der Gentherapie, wo die Behandlung grosser Zellmengen in Routineabläufen mit standardisierbaren Protokollen zu erfolgen hat, wäre mit der Methode des ballistischen Transfers eine grosse Zahl heute noch vorhandener Schwierigkeiten hinsichtlich der Art, Menge und Reinheit transfizierter Zellen überwindbar. Möglicherweise ist die relativ seltene Anwendung des ballistischen Transfers der apparativen Verwirklichung des Prinzips geschuldet, die für medizinische Routineanwendungen immer noch unzureichend ist. Die einzige bisher kommerziell erhältliche Verkörperung der Idee des ballistischen Transfers lässt nur den Beschuss von Zellmengen bis zu ca. 106 Zellen zu, was für die meisten gentherapeutischen Ansätze zu wenig ist. Die Apparatur ist nicht für ein kontinuierliches Arbeiten geeignet, die Vorbereitung der Apparatur erfordert immer wieder eine Unterbrechung der Zellkulturarbeit, und der ganze Aufbau ist nur in Teilen autoklavierbar, was die Verwendung derselben Apparatur für verschiedene Chargen von Zellen, die verschiedenen Patienten innerhalb einer gentherapeutischen Behandlung zurückgegeben werden sollen, unmöglich macht. Verbesserungen, die eng an die existierende Apparatur angelehnt sind, wie die Vergrösserung der beschiessbaren Fläche durch Verteilung des Gasstosses auf mehrere Schiessmodule (Wittig et al. DE 19510696 ; EP 732395 ), mögen zwar eine gewisse Erleichterung der Situation bewirken, ändern aber nichts an den negativen Merkmalen der Gesamtkonzeption.
  • Bekannt ist eine Apparatur, die sich die direkte Beschleunigung von Teilchen im Druckluftstrom zur Transfektion von Zellen zunutze macht (McCabe, WO 95 19799). Hier allerdings werden die Mikroprojektile in einer pistolenartigen Anordnung entlang eines Laufes 1,5 × 106 pa bis über 5 × 106 pa, die strömenden Volumina weit oberhalb dem Betriebsdruck der hier beschriebenen Erfindung. Das Prinzip der zitierten Erfindung beruht auf dem Mitreißen der Partikel im Volumenstrom, nicht, wie bei der vorliegenden Erfindung, auf der Übertragung eines Stoßimpulses bei minimalem Volumenstrom. Zwangsläufig ist bei der zitierten Erfindung die Verteilung der Mikrocarrier beim Auftreffen auf die Zielzellen nicht so uniform und dicht, wie für das Ziel einer reproduzierbaren, hohen Transfektionsrate bei einer großen Anzahl beschossener Zellen erforderlich. Gleichzeitig setzt der Schussvorgang die Zielzellen einem beträchtlichen Gasdruck aus, was bei Anwendung der Apparatur auf Zellen in vitro, besonders bei nicht-adhärenten Zellen wie Lymphozyten, die Zellen aufwirbeln oder zerstören kann. Die Erfindung von McCabe wurde hauptsächlich für die genetische Vaccinierung von Säugern im Feldeinsatz konzipiert, wo die genannten Merkmale nicht negativ in Erscheinung treten sollten; für massenhafte Transfektion von Zellkulturzellen allerdings ist die Apparatur kaum geeignet. Grundsätzlich ist das jetzt verfügbare Gerät nicht auf die Verarbeitung von um Größenordnungen größeren Zellmengen eingerichtet.
  • Aus der DE 691 03 631 T2 ist weiterhin eine Vorrichtung bekannt, bei der die Mikroprojektile auf der dem Ziel des Transfers zugewandten Oberfläche eines elastischen, gegebenenfalls oberhalb eines bestimmten Drucks spontan zerreißenden Substrats, vorzugsweise einer Membran, haften. Der Transfer der Mikroprojektile zum jeweiligen Ziel (Target) mit den zu behandelnden Zellkulturen erfolgt durch einen, mittels eines Gasrohrs erzeugten, zentral auf das Substrat gerichteten Gasstoßes. In Folge des Gasstoßes dehnt sich das elastische Substrat im Auftreffpunkt des Gasstoßes und in den Bereichen, welche den Auftreffpunkt umgeben aus. Hierdurch oder durch ein spontanes Zerreißen der Membran werden die Mikroprojektile quasi katapultartig von der Substratoberfläche hin zum Ziel beschleunigt. Allerdings dürfte sich dabei ein nur wenig gleichförmiges Trefferbild auf dem Target ergeben. Zumindest sollte dieses im Hinblick darauf, dass sich das Substrat im Auftreffpunkt des Gasstoßes stärker ausdehnt als in den davon weiter entfernten Bereichen, insbesondere den Randbereichen, in denen das Substrat gehalten wird, oder aber bei einer spontan zerreißenden Membran schwer zu steuern sein.
  • Erfindungsgemäße technische Lösung
  • Der hier beschriebenen Erfindung liegt ein Beschleunigungsprinzip für die Mikroprojektile zugrunde, das von dem bekannten Prinzip des „Mikroprojektil auf Makroprojektil" abweicht. Die Mikroprojektile werden vielmehr direkt durch einen von einem Gasstoß übertragenen Impuls direkt beschleunigt. Das dabei strömende Gasvolumen ist sehr klein. Die Mikroprojektile haben erfindungsgemäß von ihrer Ruheposition bis zum Auftreffen auf die Zielzellen eine im Vergleich zu den bekannten Methoden viel geringere Distanz zu überwinden, was den Verlust an kinetischer Energie der Mikroprojektile durch Reibung während des Fluges minimiert. Die kinetische Energie der Mikroprojektile ist zudem eine Funktion des direkt auf sie übertragenen Impulses des Gasstoßes, nicht, wie bei der „Mikroprojektil auf Makroprojektil"-Anordnung, eine Funktion der Geschwindigkeit des Makroprojektils. Dies führt dazu, dass theoretisch die Masse der Mikroprojektile eine geringere Rolle für die kinetische Energie der Teilchen beim Auftreffen auf die Zellen spielen sollte. Dies könnte die Verwendung von anderen Mikroprojektilmaterialen ermöglichen, als die sehr dichten Schwermetalle, die bisher verwendet werden. Die Mikroprojektile, treffen zudem unter Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung, anders als dies bei der Lösung nach der DE 691 03 631 T2 der Fall sein dürfte, ziemlich gleich verteilt auf den zu behandelnden Zellkulturen auf.
  • Erfindungsgemäß wird die apparative Anordnung von einer Scheibe 1, einem Gasdruckgefäß 2, Ableitungen 3 davon, und einem oder mehreren Ventilen 4 zur Regulierung des Gasdruckes, insbesondere zum stoßweisen Entlassen von Gasdruck über einen sehr kurzen Zeitraum gebildet. In die Scheibe sind Bohrungen 5 orthogonal zur Scheibenoberfläche angebracht. Die Scheibe wird so innerhalb der Apparatur angeordnet, das unter ihr ein Gefäß 6 in die Apparatur eingebracht werden kann, das die zu transfizierenden Zellen 7 beinhaltet. Auf der dem Zellgefäß abgewandten Seiten der Scheibe werden mehrere Ableitungen des Gasdruckgefäßes in großer räumlicher Nähe zur Scheibe so angeordnet, dass alle Bohrungen der Scheibe einen vergleichbar starken Impuls durch einen aus den Ableitungen kommenden Gasstoß erfahren. Der Gasstoß wird durch ein oder mehrere, in den Ableitungen angeordnete Ventile kontrolliert. Zur Verwendung der Apparatur werden die Mikroprojektile, an deren Oberfläche die zu transportierende Substanz adsorbiert ist, in Bohrungen besagter Scheibe gebracht, so dass die Mikroprojektile die Bohrungen verschließen. Da die Mikroprojektile einen um Größenordnungen geringeren Durchmesser haben als die Bohrungen, werden die Bohrungen jeweils von einer Vielzahl von Mikroprojektilen verschlossen. Durch einen kurzen Gasstoß wird ein Impuls auf die Mikroprojektile übertragen, der die Mikroprojektile in Richtung der Zielzellen beschleunigt. Beim Eindringen der Mikroprojektile in die Zellen wird die auf die Mikroprojektile adsorbierte Substanz desorbiert.
  • Das Beschleunigungsprinzip beruht auf der Übertragung eines Stoßimpulses direkt auf die Mikropartikel. Darin unterscheidet sich die Erfindung grundsätzlich von den bekannten Beschleunigungsprinzipien auf dem Gebiet des ballistischen Transfers, die entweder auf einer Beschleunigung eines Makroprojektils durch Gasstoß oder einer Beschleunigung der Mikroprojektile durch Mitreißen im Volumenstrom (WO 95 19799) beruhen.
  • Ein grundlegender Vorteil der hier beschriebenen Apparatur ist die Möglichkeit, sie beliebig der Menge an zu transfizierenden Zellen anpassen zu können. Geht man davon aus, dass die zu transfizierenden Zellen in Zellkultur vorliegen, so ist die Zahl der in einem Arbeitsgang transfizierbaren Zellen direkt proportional der Fläche, die in einem Arbeitsgang beschossen werden kann. Die Fläche der Scheibe 1 ist der korrespondierende Parameter in der vorliegenden Apparatur. Diese ist im Rahmen der Druckbelastbarkeit der Scheibe frei wählbar.
  • Die Scheibe wird aus einem stabilen Material, vorzugsweise Aluminiumoxidkeramik, Zirkonoxidkeramik oder Metall hergestellt. Die Stärke der Scheibe hängt ab von ihrem Durchmesser und ihrer Geometrie und liegt zwischen 1 und 20 mm. In die Scheibe werden Bohrungen von geringem Durchmesser eingebracht. Der Durchmesser der Bohrungen ist in einem Bereich von 1 mm bis unter 100 μm wählbar, als vorteilhaft hat sich bei den von uns verwendeten Materialien für Scheibe und Mikropartikel ein Durchmesser von 100 μm erwiesen. Zahl und Verteilung der Bohrungen beeinflussen im Zusammenspiel mit der Füllmenge an Mikropartikeln, die in die Bohrungen eingebracht werden, die Verteilung der Mikropartikel auf der Zielfläche. Die Bohrungen sind orthogonal zur Scheibenoberfläche angebracht und weisen auf die zu transfizierenden Zellen. Der Abstand der Scheibe zu den Zellen sollte variierbar sein und in der Grössenordnung von unter einem bis wenige Zentimeter liegen.
  • Auf der dem Zellgefäss abgewandten Seite der Scheibe werden ein oder mehrere Zuleitungen für einen Gasstoss in grosser räumlicher Nähe so angeordnet, dass alle Bohrungen der Scheibe einen vergleichbaren Impuls durch einen aus den Zuleitungen kommenden Gasstoss erfahren. Der Gasstoss wird hervorgerufen durch Expansion eines Gases aus einem unter Druck stehenden Gasgefäss, das während eines kontrollierten Zeitraumes mit den Zuleitungen für den Gasstoss verbunden wird, entweder a) durch ein elektromagnetisch operiertes Ventil, oder b) durch laterales Verschieben einer zwischen dem Druckraum und den Zuleitungen befindlichen Scheibe, in die Öffnungen eingebracht sind, die für eine durch Öffnungsquerschnitt und Verschiebungsgeschwindigkeit bestimmte Zeit den Druckraum mit den Zuleitungen verbinden. Die Dauer des Gasstosses wird von der Öffnungszeit des Wegeventils bestimmt, das die Zuleitungen mit dem Gasdruckgefäss verbindet, und liegt im Millisekundenbereich. Der Druck liegt im Bereich zwischen 1,5·105 pa und 2·106 pa, vorzugsweise zwischen 6,5·105 pa und 1·106 pa. Das verwendete Gas ist Druckluft, N2, Helium, Argon oder ein anderes geeignetes Inertgas. Der Abstand der Scheibe von den Zuleitungen beträgt je nach Dimensionierung der Scheibe von 40 bis 0,5 mm.
  • Die Verwendung von Keramik, vorzugsweise Aluminiumoxidkeramik oder Zirkoniumoxidkeramik, für die Herstellung der Scheibe 1 hat sich als vorteilhaft erwiesen. Zum einen wird dadurch eine sehr hohe Materialbeständigkeit auch in den Mikrostrukturen der Bohrungen gegenüber den beim Betrieb, der Reinigung und der Sterilisation auftretenden mechanischen und chemischen Einflüssen gewährleistet. Zum anderen lässt sich durch geeignete Behandlung eine extrem glatte Oberfläche der Scheibe herstellen, was bei der Verteilung der Mikropartikel in die Bohrungen von grossem Vorteil ist.
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung der prizipiellen Komponenten. Die Darstellung ist nicht masstabsgerecht. Eine Zuleitung zum Druckgefäss 2, die dieses nach Betrieb der Anlage wieder auffüllt, ist aus Vereinfachungsgründen weggelassen.

Claims (2)

  1. Vorrichtung zum Beschleunigen von Partikeln auf Zellen, gekennzeichnet durch eine durch Bohrungen einer Weite von 30 μm bis 1 mm mikrostrukturierte Scheibe zur Aufnahme von Mikroprojektilen, sowie einer Anordnung aus mehreren Gaszuleitungen, wobei diese Gaszuleitungen über ein oder mehrere Ventile oder andere zum Erzeugen einer kurzen Gasdruckstoßwelle geeignete Vorrichtungen eine kurze Gasdruckstoßwelle auf die mikrostrukturierte Scheibe zu richten geeignet sind.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die mikrostrukturierte Scheibe aus Zirkonoxidkeramik oder Aluminiumoxidkeramik besteht.
DE1996148656 1996-11-14 1996-11-14 Vorrichtung zum Beschleunigen von Partikeln auf Zellen zum ballistischen Transfer Expired - Fee Related DE19648656B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1996148656 DE19648656B4 (de) 1996-11-14 1996-11-14 Vorrichtung zum Beschleunigen von Partikeln auf Zellen zum ballistischen Transfer

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1996148656 DE19648656B4 (de) 1996-11-14 1996-11-14 Vorrichtung zum Beschleunigen von Partikeln auf Zellen zum ballistischen Transfer

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19648656A1 DE19648656A1 (de) 1998-05-20
DE19648656B4 true DE19648656B4 (de) 2005-08-11

Family

ID=7812641

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1996148656 Expired - Fee Related DE19648656B4 (de) 1996-11-14 1996-11-14 Vorrichtung zum Beschleunigen von Partikeln auf Zellen zum ballistischen Transfer

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19648656B4 (de)

Citations (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0414044A1 (de) * 1989-08-16 1991-02-27 Nippon Zeon Co., Ltd. Injektionssystem für die Behandlung von Zellen
US5066587A (en) * 1990-01-26 1991-11-19 The Upjohn Company Gas driven microprojectile accelerator and method of use
US5100792A (en) * 1984-11-13 1992-03-31 Cornell Research Foundation, Inc. Method for transporting substances into living cells and tissues
US5204253A (en) * 1990-05-29 1993-04-20 E. I. Du Pont De Nemours And Company Method and apparatus for introducing biological substances into living cells
WO1995019799A1 (en) * 1994-01-21 1995-07-27 Agracetus, Inc. Gas driven gene delivery instrument
DE4416784A1 (de) * 1994-05-09 1995-11-30 Soft Gene Gmbh Methode zur Anreicherung von Zellen, die durch ballistischen Transfer modifiziert wurden
WO1996014855A1 (en) * 1994-11-15 1996-05-23 Agracetus, Inc. Method for inducing humoral and cellular immune responses utilizing intracellular delivery of peptide-coated microparticles
DE19510696A1 (de) * 1995-03-14 1996-09-19 Soft Gene Gmbh Vorrichtung zur Druckverteilung im Kopfstück einer Apparatur zum ballistischen Transfer von Zellen
EP0778343A1 (de) * 1995-12-05 1997-06-11 Nippon Medical & Chemical Instruments Co., Ltd Apparat um biologische Substanzen um biologische-aktiven Substanzen in lebenden Zellen einzuführen

Patent Citations (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5100792A (en) * 1984-11-13 1992-03-31 Cornell Research Foundation, Inc. Method for transporting substances into living cells and tissues
EP0414044A1 (de) * 1989-08-16 1991-02-27 Nippon Zeon Co., Ltd. Injektionssystem für die Behandlung von Zellen
US5066587A (en) * 1990-01-26 1991-11-19 The Upjohn Company Gas driven microprojectile accelerator and method of use
US5204253A (en) * 1990-05-29 1993-04-20 E. I. Du Pont De Nemours And Company Method and apparatus for introducing biological substances into living cells
DE69103631T2 (de) * 1990-05-29 1995-02-23 Cornell Res Foundation Inc Verbessertes verfahren und apparat, um biologische substanzen in lebenden zellen einzuführen.
WO1995019799A1 (en) * 1994-01-21 1995-07-27 Agracetus, Inc. Gas driven gene delivery instrument
DE4416784A1 (de) * 1994-05-09 1995-11-30 Soft Gene Gmbh Methode zur Anreicherung von Zellen, die durch ballistischen Transfer modifiziert wurden
WO1996014855A1 (en) * 1994-11-15 1996-05-23 Agracetus, Inc. Method for inducing humoral and cellular immune responses utilizing intracellular delivery of peptide-coated microparticles
DE19510696A1 (de) * 1995-03-14 1996-09-19 Soft Gene Gmbh Vorrichtung zur Druckverteilung im Kopfstück einer Apparatur zum ballistischen Transfer von Zellen
EP0778343A1 (de) * 1995-12-05 1997-06-11 Nippon Medical & Chemical Instruments Co., Ltd Apparat um biologische Substanzen um biologische-aktiven Substanzen in lebenden Zellen einzuführen

Also Published As

Publication number Publication date
DE19648656A1 (de) 1998-05-20

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69529495T2 (de) Gasbetätigtes element zum austragen von genmaterial
DE69832069T2 (de) Elektrospray-anordnung zur einführung von material in zellen
DE19752585B4 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Verkapseln von mikrobiellen, pflanzlichen und tierischen Zellen bzw. von biologischen und chemischen Substanzen
DE69103631T2 (de) Verbessertes verfahren und apparat, um biologische substanzen in lebenden zellen einzuführen.
DE10322054B4 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Kultivierung von Zellen
EP0317811B1 (de) Fermenter zum Züchten von Zellkulturen
DE102015116391B4 (de) Medizinische Vorrichtung für die selektive Separierung einer biologischen Probe
EP1421173A2 (de) Verfahren und vorrichtung zur in vitro vermehrung von zellen
DE68921974T2 (de) Bioreaktor.
EP0035705B1 (de) Mechanischer Schaumzerstörer und Verfahren zur mechanischen Schaumzerstörung
EP1879995A1 (de) Fermentationsverfahren und anordnung zu dessen durchführung
DE19648656B4 (de) Vorrichtung zum Beschleunigen von Partikeln auf Zellen zum ballistischen Transfer
WO2005087912A2 (de) Erfindung betreffend bioreaktoren und bioreaktorsysteme
EP1326962A2 (de) Verfahren zur in-vitro-herstellung von vitalem, biologischem ersatzgewebe unter verwendung von zellkulturen und einem trägermaterial
EP0259411A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum behandeln einer biokatalysatoren oder vergleichbare teilchen enthaltenden flüssigen mischung.
EP1996694A1 (de) Vorrichtung und verfahren zur kultivierung und generierung von biologischem material in einem nährstoffnebel
EP0732395B1 (de) Vorrichtung zur Druckverteilung im Kopfstück einer Apparatur zum ballistischen Transfer von Zellen
EP3874021B1 (de) Fluidikvorrichtung, fluidiksystem und verfahren zum entwickeln dreidimensionaler zellulärer gebilde
DE4416784A1 (de) Methode zur Anreicherung von Zellen, die durch ballistischen Transfer modifiziert wurden
EP0335188A1 (de) Verfahren zum Aufschluss von Zellen in einer Zellsuspension und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
WO1996028247A1 (de) Verkapselungsgerät
DE4243692C1 (de) Verfahren und Anordnung zum Aufschließen von biologischen Zellen
DE69827151T2 (de) Methode zur einführung organischer moleküle in zielzellen
WO2024125895A1 (de) Vorrichtung und verfahren zum splitten dreidimensionaler agglomerate
DE102004058828B4 (de) Vorrichtung und Verfahren zur parallelen Aufbereitung von Biopolymeren

Legal Events

Date Code Title Description
8101 Request for examination as to novelty
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: HIPER CERAMICS GMBH, 16727 EICHSTAEDT, DE

8105 Search report available
8110 Request for examination paragraph 44
8125 Change of the main classification

Ipc: C12M 142

8364 No opposition during term of opposition
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee

Effective date: 20130601