DE19648005C1 - Verfahren zur Kodierung von Sendungen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kodierung von Sendungen mittels aufgebrachten
lesbaren Kodezeichen.
Bei der automatischen Verarbeitung von Postsendungen werden heute Informationen
durch die Maschine auf die Sendung aufgebracht. Dies kann durch Aufdruck eines
Balkencodes (oder andere Kodes) oder durch Aufdruck von Klartext geschehen.
Die aufgedruckte Information kann
- - Zielinformation enthalten, also Information über den Sendungsempfänger, die z. B. zur Sortierung herangezogen wird,
- - eine Kennzeichnung der Sendung enthalten, so daß ein späteres Wiedererkennen möglich wird. Eine solche Kennzeichnung wird häufig als Identifikationscode (ID-Kode) bezeichnet und ist z. B. bei der Offline Bearbeitung erforderlich.
- - Information über den Absender enthalten,
- - Statistische oder sonstige Information enthalten.
Üblich sind auch Kombinationen aus zwei oder mehreren der genannten
Informationstypen. Zur Verringerung des Risikos von Lesefehlern wird häufig zusätzlich
redundante Information aufgebracht. Dabei sollen Druck- und Lesetechnik so einfach
und billig wie möglich und die Lesesicherheit möglichst hoch sein. Bei Verwendung von
Balkenkodes ist heute die einfachste und dabei relativ sichere Methode der einzeilige
Druck eines fluoreszierenden Bar/No-Bar-Kodes mit einem Balkenabstand von z. B.
1,5 mm.
Die Kodierung und die Zeichenanzahl und -abstände werden bisher so festgelegt, daß
für die häufigsten Sendungen mit größerer Standardgröße und Kodierungen, insbes.
Identifikationskodierungen, eindeutig sind und den dafür vorhandenen Platz möglichst
ausfüllen.
Befinden sich unter den Sendungen auch Sendungen mit geringerer Länge als die
Standardlängen, so kann es vorkommen, daß bei Beibehaltung der vereinbarten
Kodezeichenabstände der zur Verfügung stehende Platz für den ID-Kode nicht mehr
ausreicht.
Eine Verkleinerung der Kodezeichen und -abstände würde eine Verteuerung der Lese-
und Drucktechnik sowie eine Verminderung der Lesesicherheit zur Folge haben.
In der DE 24 43 418 werden zu sortierende Gegenstände mit maschinenlesbaren
Unterscheidungsmerkmalen in Form von binären Zeichen in einem modular
aufgebauten Sortierer, der aus mehreren Fördereinrichtungen mit jeweils einer
Weiche besteht, sortiert. Jedem Modul ist ein Kennzeichen zugeordnet. Jedes
Modul besitzt auch ein Lesegerät bzw. ein Lesegerät wird mehrmals durchlaufen.
Je nach Bestimmungsort und Postleitzahl kann die Anzahl der binären
Codezeichen verschieden sein. Das Problem des nicht ausreichenden Platzes für
die Codezeichen infolge unterschiedlicher Größen der zu sortierenden
Gegenstände ist hier nicht angesprochen.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt deshalb das Problem zugrunde,
Sendungen mit unterschiedlicher Größe unter Beibehaltung der für große
Sendungen gewählten Kodezeichengröße und -abstände eindeutig zu kodieren.
Durch die Ermittlung der zum Aufbringen des Kodes zur Verfügung stehenden Fläche
der eingehenden Sendungen und durch die Wahl und anschließendes Aufbringen eines
eindeutigen Kodes mit einer der jeweils ermittelten Fläche für die Kodierung angepaßten
Zeichenanzahl ist es möglich, trotz kleinerer Sendungen die ursprüngliche Zeichengröße
und Zeichenabstände beizubehalten.
Zum Ermitteln der für die Kodierung zur Verfügung stehenden Größe sind verschiedene
Verfahren möglich. So wird beim optischen Abtasten der Sendungsoberfläche am
vereinbarten Ort der unbedruckte Bereich und dessen Größe ermittelt. In vielen Fällen
reicht es, die Länge zu ermitteln, oder es wird einfach die Sendungslänge gemessen
und um einen festen Betrag reduziert.
Gemäß Anspruch 2 ist es vorteilhaft, zur Reduzierung der Stellenanzahl eines ID-Kodes
vorhandene Redundanzinformationen zu reduzieren.
Bei einem ID-Kode kann gemäß Anspruch 3 bei kleineren, insbesondere kürzeren
Sendungen und deshalb reduzierter Zeichenanzahl die Eindeutigkeit des ID-Kodes
überprüft werden, indem über die Häufigkeit unterschiedlicher, für den ID-Kode zur
Verfügung stehender Längen bisher verarbeiteter Sendungen, die Auswirkungen auf die
aufzubringende Zeichenanzahl haben, eine Statistik geführt wird. Die Eindeutigkeit ist
gegeben, wenn für den betrachteten Zeitraum mit der der Länge angepaßten ID-Kode-An
zahl alle angefallenen Sendungen eindeutig unterscheidbar sind.
Nachfolgend wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen erläutert.
Als eindeutiges Sendungskennzeichen soll eine 10-stellige Dezimalzahl im Klartext
aufgedruckt werden, um täglich 100 Mio Sendungen über einen Zeitraum von 100 Tagen
eindeutig zu unterscheiden. Es ist aufgrund statistischer Erhebungen bekannt, daß 3%
der Sendungen zu kurz sind, um 10 Ziffern aufzunehmen, jedoch ausreichend lang um
mit 9 Ziffern bedruckt zu werden.
Der Vorrat von 10¹⁰ unterscheidbaren Zeichenfolgen beinhaltet nicht nur 10-stellige
Zahlen, sondern auch kürzere, nämlich
10⁹ neunstellige
+10⁸ achtstellige
+. . .
Zeichenfolgen (eine führende Null muß im Zehnersystem nicht gedruckt werden).
10⁹ neunstellige
+10⁸ achtstellige
+. . .
Zeichenfolgen (eine führende Null muß im Zehnersystem nicht gedruckt werden).
Damit können bis zu 11,1% der Sendungen mit kürzeren als 10-stelligen Kennzeichen
versehen werden. Dieser Anteil ist größer als 3%, das heißt alle auftretenden Sendungen
können ohne Verlust der Eindeutigkeit und ohne sonstige Nachteile eindeutig
gekennzeichnet werden.
Die zu druckende Information sei in Bar/No-Bar-Technik zu drucken und bestehe aus 40
Bit Zielinformation und 40 Bit ID-Code.
Mit der Vereinbarung, daß ein gedruckter Balken eine binäre "Eins" und ein
ausgelassener Balken eine binäre "Null" bedeuten, enthält der verfügbare ID-Vorrat von
2⁴⁰ Zeichenfolgen,
2³⁹ Folgen der Länge 39 Balken,
2³⁸ Folgen der Länge 38 Balken, usw.
2⁴⁰ Zeichenfolgen,
2³⁹ Folgen der Länge 39 Balken,
2³⁸ Folgen der Länge 38 Balken, usw.
Können auf kurze Sendungen z. B. nur 75 anstatt 80 Balken aufgebracht werden, so
stehen immer noch mehr als 3% der Zeichenfolgen (2³⁵/2⁴⁰ = 0,031) für diese Fälle zur
Verfügung.
Zur Fehlerminderung werden der zu druckenden Information Redundanzzeichen
hinzugefügt. Dabei stehen wahlweise drei Verfahren zur Verfügung. Die Gesamtmenge
der druckbaren Zeichenfolgen setzt sich also aus drei Teilmengen von Zeichenfolgen
unterschiedlicher Länge zusammen. Abhängig von der gemessenen Sendungslänge
wird eine Zeichenfolge aus derjenigen Teilmenge gewählt, die auf dem zur Verfügung
stehenden Raum gerade noch druckbar ist.
Üblicherweise soll der aufzubringende Kode eine als Dezimalzahl vorliegende
Information repräsentieren. Günstig ist es, wenn der Kode mit Hilfe einer kleinen
Schabole vom Menschen leicht entzifferbar ist. Bei Verwendung von Bar-No-Bar-Technik
bietet sich dazu an, jede Stelle der Dezimalzahl durch eine Gruppe von 4 Balken
dazustellen, die dann mit einer 10-zeiligen Tabelle leicht entschlüsselbar ist. Bei
Verwendung von 4-state-Balkentechnik kann jede Dezimalstelle durch zwei Balken
repräsentiert werden. Eine 3stellige Dezimalzahl erfordert demnach 3*4=12 Balken in
Bar-No-Bar-Technik bzw. 3*2=6 Balken in 4-state-Technik. Die Zahl der Balken und
somit die erforderliche Drucklänge auf der Sendung kann reduziert werden, indem auf
Kosten einer für den Menschen leichten Entschlüsselbarkeit zu einer binären Kodierung
übergegangen wird. In binärer Darstellung genügen 10 Balken in Bar-No-Bar-Technik
bzw. 5 Balken in 4-state-Balkentechnik, um jede 3stellige Dezimalzahl darzustellen, denn
2¹⁰ < 1000 und 4⁵ < 1000. Entsprechendes gilt, wenn anstelle von Dezimalzahlen Text
kodiert werden soll.
Claims (3)
1. Verfahren zur Kodierung von Sendungen, bestehend aus den Verfahrensschritten:
- a) Ermitteln der zum Aufbringen der Kodes zur Verfügung stehenden Fläche auf den eingehenden Sendungen,
- b) Aufbringen eines eindeutigen Kodes mit einer der jeweils ermittelten, für die Kodierung zur Verfügung stehenden Fläche angepaßten Zeichenanzahl.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem eine im Kode enthaltene Anzahl von Redundanzzeichen der zur
Verfügung stehenden Fläche angepaßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem zur Überprüfung der Eindeutigkeit eines gewählten Identifikationskodes
(ID-Kode) eine Statistik über die Häufigkeit unterschiedlicher, für den ID-Kode zur
Verfügung stehender Längen bisher in einem festgelegten Zeitraum verarbeiteter
Sendungen, die Auswirkungen auf die aufzubringende ID-Kode-Zeichenanzahl
haben, geführt wird, um dann festzustellen, ob für den festgelegten Zeitraum mit
der der Sendungslänge angepaßten ID-Kode-Zeichenanzahl alle angefallenen
Sendungen eindeutig unterscheidbar sind.
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