DE19647701A1 - Vorrichtung zur Erzielung von konstanten Dichten von Kontrastmitteln in Geweben und Organen - Google Patents
Vorrichtung zur Erzielung von konstanten Dichten von Kontrastmitteln in Geweben und OrganenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit der die Art der Kontrastmittelinjektion
(Volumen, Injektionsgeschwindigkeit) so gesteuert werden kann, daß die Kon
trastmittelapplikation für den individuellen Patienten optimiert wird. Bei den
Diagnostikgeräten kann es sich zum Beispiel um einen Computer-Tomographen
(CT), einen Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT) oder ein Ultraschallgerät
handeln.
Bei der Suche nach Erkrankungen von Gefäßen oder auch Tumoren werden in
der Computer-Tomographie zur Zeit Kontrastmittel in einem Volumen von 0,5
bis 2 ml/kg mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 5 ml/sec. intravenös injiziert.
Dabei kommt es zu einem Dichteanstieg in den Gefäßen und den Geweben, zu
einem kurzzeitigen Maximum der Dichte und anschließend zu einem sehr
raschen Abfall. Für den Radiologen ist es jedoch erstrebenswert, in den
interessierenden Zielgeweben eine möglichst konstante Konzentration an
Kontrastmittel, und dabei eine konstante Röntgendichte für einen gewissen
Zeitraum zu erzielen.
Es stellt sich somit die Aufgabe, in den Gefäßen, Geweben und/oder Organen
die Kontrastdichte möglichst über einen ausreichend langen Zeitraum konstant
zu halten. Auch wenn möglicherweise geringe Schwankungen auftreten, sollen
diese jedoch in einem definierbaren und für die Diagnostik ausreichend kleinen
Bereich verlaufen.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Kontrastregulierung bei der
Kontrastmitteldiagnostik, insbesondere in Zielgeweben von Menschen und
Tieren, umfassend die folgenden Elemente:
- (i) einen Sensor zur Aufnahme eines Meßwertes;
- (ii) ein Pumpsystem zur Abgabe von Kontrastmittel;
- (iii) einen Sollwertgeber für die Vorgabe von mindestens einem Grenzmeßwert oder einem Meßwertintervall; und
- (iv) eine Verarbeitungseinheit, welche Meßwert und Sollwert vergleicht
und einen Steuerimpuls zur kontrollierten Abgabe von
Kontrastmittel an das Pumpsystem übermittelt;
wobei zwischen den Elementen (i) bis (iv) folgende Verknüpfungen bestehen: - (v) der Sensor ist mit der Verarbeitungseinheit verbunden und vermittelt den Meßwert über das Kontrastmittel;
- (vi) der Sollwertgeber ist mit der Verarbeitungseinheit verbunden und gibt mindestens einen Konzentrationsgrenzwert oder Dichtegrenzwert an;
- (vii) die Verarbeitungseinheit ist mit dem Pumpsystem verbunden und übermittelt einen Wert, welcher die Pumpleistung regelt.
Mit dieser Vorrichtung sind eine Vielzahl von Vorteilen verbunden. Für den Ra
diologen oder für den mit der Diagnostik beauftragten Arzt ist es erstrebenswert,
daß ein Gefäß oder Organ während einer möglichst langen Phase eine
konstante Menge an Kontrastmittel enthält, beziehungsweise eine konstante
Kontrastdichte aufweist. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es nun
möglich, eine gleichmäßige Kontrastmitteldichte in einem Gefäß oder Organ zu
erzielen. Gerade die konstante Intensität, mit der die mit Kontrastmittel gefüllten
Gefäße oder Organe abgebildet werden, gestatten dem Radiologen eine
bessere Interpretation der vorliegenden Daten. Es ist nicht mehr wie in der
Vergangenheit erforderlich, intensiv den richtigen Zeitpunkt für die Auslösung
der Messung festzulegen.
Die Vorrichtung ist bei der Diagnose von Tieren, bevorzugt von Säugern und am
meisten bevorzugt von Menschen verwendbar.
Bei den Sensoren sind verschiedene Geräte in Benutzung. So kann es sich um
übliche CT-, MRI- und Ultraschalldiagnostikgeräte handeln, welche von sich aus
die Konzentration an Kontrastmitteln, beziehungsweise die Kontrastdichte in
einzelnen Arealen des Körpers feststellen können.
Mit Hilfe des erreichbaren, konstanten Dichteanstieges ist es möglich, eine
hochspezifische Darstellung des Zielgewebes zu erzielen. Dieses geschieht
dadurch, daß bei der Auswertung ein sehr enges Dichtefenster ausgewählt wird,
das so beschaffen ist, daß die Dichte im Zielgewebe während der Plateauphase
genau in diesem Fenster liegt. Alle anderen Körperstrukturen haben eine
andere (höhere oder niedrigere) Dichte und werden deshalb nicht dargestellt.
Das Erzielen eines Dichte-Plateaus über einen bestimmten Zeitraum ist jedoch
vorzugsweise über die gezielte Steuerung einer Kontrastmittel-Infusionspumpe
möglich.
Bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung bei der das Pumpsystem
einen Injektomaten mit einer Pumpe umfaßt. Hierbei handelt es sich um
kommerziell erhältliche Geräte, bei denen Spritzen oder Kartuschen in eine
Preßvorrichtung eingelegt werden. Anschließend drückt der Injektomat den
Kolben in der Spritze oder Kartusche in Richtung Auslaß. Die Druckkraft kann in
verschiedener Form erfolgen, bevorzugt ist ein Stempel, der durch ein Gewinde
in Richtung der Spritze bewegt wird. Ebenfalls ist auch eine hydraulische
Krafteinwirkung denkbar. Besonders gut ist eine solche mechanische Pumpe in
der EP 0 584 531 (Reilly et al., Anmeldetag 21.07.1993) beschrieben. Das
Pumpsystem könnte auch ein System sein, bei dem das Medium durch die
Schwerkraft bewegt wird und der Fluß lediglich durch ein Ventilsystem geregelt
wird.
Bevorzugt sind auch Injektomaten, die eine Peristaltikpumpe darstellen. Auch
hierbei handelt es sich um Geräte, welche in vielfältiger Form im Markt angebo
ten werden.
Besonders bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der das
Pumpsystem über ein Ventil verfügt, welches alleine oder in Kombination mit
der Pumpe den Kontrastmittelzufluß reguliert. Ein Ventil ist gerade dann beson
ders vorteilhaft, wenn durch dieses Ventil eine Feinregulierung vorgenommen
werden kann. Für die Applikation der Kontrastmittel sind in einigen Fällen hohe
Drücke erforderlich. So ist es in der Tagesordnung, Drücke von 1 bis 15 bar zu
produzieren, welche mechanisch erzeugt werden müssen. Für die
Kontrastdichteregulierung in den Blutgefäßen ist jedoch ein sehr schnelles
Reagieren auf Dichteschwankungen erforderlich. Ein Ventil ist viel schneller in
der Lage, auf diese Schwankungen zu reagieren, als es für eine andere
mechanische Pumpvorrichtung und einen Elektromotor möglich wäre. Selbstver
ständlich ist es für den mechanischen Teil des Stempels dann erforderlich, den
Druck auf einen maximalen Arbeitsdruck reduzieren zu können. Andernfalls
käme es zu einer Zerstörung des Gerätes, wenn bei einer Bewegung des
Stempels und einem Verschließen des Ventils die Bewegung des Stempels
nicht unterbrochen würde.
Die bisher dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung stellt einen Regelkreis
dar, bei dem das bildgebende Gerät nicht mitumfaßt ist. Vorteilhaft ist es daher
wenn der Sensor mit einem Computer-Tomographen, einem Magnet-Reso
nanz-Tomographen und/oder Ultraschallgerät verbunden ist, um in den zuvor ge
nannten Geräten das bildgebende Kontrastmittel darzustellen und das zuvor
genannte Gerät über eine Subtraktionstechnik, -einheit mit dem Sensor verbun
den ist. (vgl. Contrast Media in Digital Radiography, eds. R. FELIX et al.
International Workshop Berlin, January 20-22,1983). In der Praxis sieht es für
den behandelnden Arzt derart aus, daß er eine maximale Kontrastdichte und
eine minimale Kontrastdichte einstellt. Erstrebenswerterweise ist der Abstand
beider Werte klein zu halten. Zu Beginn des Diagnostikverfahrens injiziert der
Injektomat Kontrastmittel zum Beispiel mit einer konstanten Volumen pro
Zeiteinheit, so 2 ml/s, bis im Zielgewebe oder Zielorgang der obere
Dichtegrenzwert erreicht wird. Anschließend wird die Injektionsgeschwindigkeit
reduziert, bis die Kontrastdichte auf den unteren Grenzwert gefallen ist. Nun
wird die Injektionsrate wieder erhöht. Je schneller und je feiner die Regulation
erfolgt, umso mehr läßt sich ein sichtbares Oszillieren um die Grenzwerte
vermeiden. Für den Radiologen ergibt sich nun die Situation, daß er ein
Blutgefäß vorliegen hat, welches mit einer konstanten Menge an Kontrastmittel
gefüllt ist.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Auswertung der diagnostischen
Messung. Dies wird im weiteren beschrieben. Für die Auswertung wird ein
Dichtefenster von zum Beispiel 100 ± 5 HU ausgewählt. Dies bedeutet, daß
Gewebe oder Organe mit einer Dichte größer als 105 HU und kleiner als 95 HU
"nicht sichtbar" sind, also eine hochspezifische Darstellung aller Bereiche mit
einer Dichte von 95 bis 105 HU möglich ist. Ein ähnliches Verfahren stellt die
DSA-Technik dar. (vgl. Contrast Media in Digital Radiography, eds. R. FELIX et
al. International Workshop Berlin, January 20-22,1983) Bei diesem Verfahren
wird vor und nach der Injektion eine Röntgenaufnahme gemacht.
Anschließend werden die beiden Bilder voneinander abgezogen, in der
Hoffnung, daß der Patient sich in der Zwischenzeit nicht bewegt hat. Das ist
jedoch auszuschließen, da zwischen der ersten und der zweiten Aufnahme
einigen Minuten vergehen und der Patient atmen muß. Entsprechend sind die
Bilder nicht immer scharf. Hinzu kommt, daß zwei Röntgenaufnahmen nötig
sind (eine vor und eine nach der Injektion). Mit der neuen Technik entfällt die
Aufnahme vor der Injektion. Nur während der Plateau-Zeit werden
Aufnahmen gemacht.
Die bevorzugte erfindungsgemäße Vorrichtung ist in den folgenden Figuren
beispielhaft abgebildet:
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung in Form eines
Schaltungsschemas und Fig. 2 zeigt die Auftragung der Kontrastdichte gegen
die Zeit.
In der Fig. 1 ist eine schematische Schaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zu sehen, die einen Sensor 1, ein Pumpsystem 2, einen
Sollwertgeber 3 und eine Verarbeitungseinheit 4 umfaßt. Der Sensor 1 bewegt
sich über und/oder um einen Körper 5 eines Patienten. Auf der anderen Seite
des Sensors 1 bezogen auf den Körper 5 befindet sich eine Strahlungsquelle 6,
die sich jedoch auch um den Patienten bewegen kann. Der Sensor 1 leitet seine
Impulswerte an einen Computer 7 weiter, der auf einem Monitor 8 ein Bild von
dem Körper beziehungsweise einem Zielgewebe einschließlich des
Kontrastmittels gibt. Von der Verbindung zwischen Sensor 1 und Computer 7
zweigt eine Leitung für Impulse ab, die zur Verarbeitungseinheit 4 führt, welche
wiederum über Leitungen mit dem Sollwertgeber 3 in Form eines Keyboards
oder anderer Eingabesysteme (denkbar sind stiftgesteuerte oder
sprachgesteuerte Systeme) und dem Pumpsystem 2 in Form eines
Injektomaten verbunden ist. Die Aufgabe der Verarbeitungseinheit 4 besteht
darin, einen vorgegebenen Sollwert, welcher von dem Keyboard 3 stammt, mit
dem Meßwert aus dem Sensor 1 abzugleichen. Erfüllen die lst-Werte aus dem
Sensor 1 nicht die Soll-Werte aus dem Keyboard 3, so leitet die
Verarbeitungseinheit 4 eine Stellgröße an das Pumpsystem 2, welches aus
einem Motor 9, einem Stempel 10 und einer Spritze 12 mit Stopfen 11 besteht.
Der Motor 9 treibt den Stempel 10 vorwärts, welcher auf den Stopfen 11 der
Spritze 12 drückt. Mittels eines Ventils 13 wird eine Feinregulierung
bewerkstelligt. Das Ventil 13 unterbricht den Schlauch 14, der sich von der
Spritze 12 bis zur Injektionsnadel oder Katheter 15 erstreckt, welche in dem
Patienten oder dem Tier plaziert sind.
In der Fig. 2 wird ein Diagramm dargestellt, bei dem die Kontrastdichte im
Zielgewebe in bezug auf die Zeit aufgetragen wird. Zum Zeitpunkt t0 beginnt die
Injektion des Kontrastmittels. Es dringt in das Zielgewebe ein, die Dichte erhöht
sich. Schließlich wird das Niveau der Dichte erreicht, welches auf der y-Achse
mit dem Buchstaben A gekennzeichnet ist. Hierbei handelt es sich um den
oberen Sollwert. Nachdem der Sensor den Ist-Wert festgestellt hat, welcher
dem Soll-Wert entspricht, wird die Stellgröße, nämlich das Pumpensystem 2 so
beeinflußt, daß weniger Kontrastmittel pro Zeiteinheit gefördert wird. Aufgrund
Senkung der Flußrate des Kontrastmittels sinkt die Kontrastdichte im
Zielgewebe ab, und der zweite Grenzwert, welcher mit dem Buchstaben B
gekennzeichnet ist, wird erreicht. Dadurch wird das Pumpsystem 2 zu einer
erhöhten Aktivität (Flußrate) veranlaßt. Zwischen den beiden Grenzwerten A
und B oszilliert die Dichte des Kontrastmittels bis der Zeitpunkt t2 erreicht wird.
Hier wird die Injektion beendet. Aufgrund der Fig. 2 ist ersichtlich, welcher
Vorteil in der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt: Die Dichte des
Kontrastmittels bleibt während der gesamten Beobachtungsphase zwischen t1
und t2 konstant, ein klareres Bild des Zielgewebes ist dadurch möglich,
Störeinflüsse, die bei einer Bolus-Applikation auftreten, werden hierdurch
vermieden.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Kontrastregulierung bei der Kontrastmitteldiagnostik,
umfassend die folgenden Elemente:
- (i) einen Sensor (1) zur Aufnahme eines Meßwertes;
- (ii) ein Pumpsystem (2) zur Abgabe von Kontrastmittel;
- (iii) einen Sollwertgeber (3) für die Vorgabe von mindestens einem Grenzmeßwert oder einem Meßwertintervall; und
- (iv) eine Verarbeitungseinheit (4), welche Meßwert und Sollwert ver
gleicht und einen Steuerimpuls zur kontrollierten Abgabe von
Kontrastmittel an das Pumpsystem (2) übermittelt;
wobei zwischen den Elementen (i) bis (iv) folgende Verknüpfungen bestehen: - (v) der Sensor (1) ist mit der Verarbeitungseinheit (4) verbunden und vermittelt den Meßwert über das Kontrastmittel;
- (vi) der Sollwertgeber (3) ist mit der Verarbeitungseinheit (4) verbun den und gibt mindestens einen Konzentrationsgrenzwert oder Dichtegrenzwert an;
- (vii) die Verarbeitungseinheit (4) ist mit dem Pumpsystem (2) verbun den und übermittelt einen Wert, welcher die Pumpleistung regelt.
2. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Pump
system (2) einen Injektomaten mit einer Pumpe umfaßt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei der Injektomat einen Stempel auf
weist, der in eine Spritze oder Kartusche (12) den Stopfen (11) minde
stens in der zur Nadel (15) oder zum Auslaß weisenden Richtung be
wegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei der Injektomat eine Peristaltikpumpe
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, wobei das Pumpsystem (2) über
ein Ventil (13) verfügt, welches alleine oder in Kombination mit der
Pumpe den Kontrastmittelzufluß reguliert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei das Ventil (13) ein Feinregulie
rungsventil ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Sensor (1)
mit einem Computer-Tomographen (CT) (7 und 8), einem Magnet
resonanztomographen (MRT) und/oder Ultraschallgerät verbunden ist,
um in den zuvor genannten Geräten das bildgebende Kontrastmittel dar
zustellen.
8. Vorrichtung nach Anspruch einem der vorherigen Ansprüche, wobei der
Sensor (1) mit einem Computer-Tomographen (CT) (7 und 8), einem
Magnetresonanztomographen (MRT) und/oder Ultraschallgerät verbun
den ist, um in den zuvor genannten Geräten das bildgebende Kontrast
mittel darzustellen und das zuvorgenannte Gerät über eine Subtraktions
technik-Einheit mit dem Sensor (1) verbunden ist.
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