DE19647682C2 - Reservefunkenstrecke für einen gasgefüllten Überspannungsableiter und gasgefüllter Drei-Elektroden-Überspannungsableiter mit aufgesetzten Reservefunkenstrecken - Google Patents
Reservefunkenstrecke für einen gasgefüllten Überspannungsableiter und gasgefüllter Drei-Elektroden-Überspannungsableiter mit aufgesetzten ReservefunkenstreckenInfo
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Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet des Überspannungsschutzes
für Kommunikationsnetze und befaßt sich mit der konstruktiven
Ausgestaltung einer Reservefunkenstrecke, die axial auf eine
Endelektrode eines gasgefüllten Überspannungsableiters, ins
besondere auf die beiden Endelektroden eines gasgefüllten
Drei-Elektroden-Überspannungsableiters aufgesetzt wird.
Zum Schutz gegen Überspannungen, wie sie unter anderem durch
Blitzeinschläge auftreten können, werden in Kommunikations
netzen und den zugehörigen Geräten gasgefüllte Überspannungs
ableiter verwendet, die zwei Entladungsstrecken aufweisen und
hierzu aus einer Mittelelektrode, zwei Endelektroden und zwei
hohlzylindrischen Keramikisolatoren bestehen. Dabei sind die
Keramikisolatoren sowohl mit der Mittelelektrode als auch mit
jeweils einer Endelektrode verlötet. Um sicherzustellen, daß
derartige Überspannungsableiter auch bei einer Undichtigkeit
im Gehäuse ihre Funktion wahrnehmen können, ist es bekannt,
jeder Ableiterstrecke eine Reservefunkenstrecke zuzuordnen,
die als Luftfunkenstrecke ausgebildet sein kann. Derartige
Reservefunkenstrecken werden als "Air-gap back up" bezeichnet
und bestehen häufig aus zwei scheibenförmigen Elektroden,
zwischen denen eine gelochte Isolierfolie aus Kunststoff,
Glimmer oder Keramik angeordnet ist. Bei einer bekannten Re
servefunkenstrecke dieser Art sind die beiden Elektroden und
die gelochte Isolierfolie miteinander verklebt und sind von
einem flachen Isoliergehäuse umfaßt, mit dessen Hilfe die Re
servefunkenstrecke axial auf die jeweilige Endelektrode des
Drei-Elektroden-Überspannungsableiters aufgesetzt wird. Zur
elektrischen Kontaktierung und zur mechanischen Fixierung der
beiden Reservefunkenstrecken dient weiterhin ein zweiarmiger
Federbügel, der auf die Mittelelektrode des Überspannungsab
leiters aufgeklemmt ist und mit seinen freien Enden axial an
der einen Elektrode jeder Reservefunkenstrecke anliegt (US 5 282 109).
Bei einem anderen bekannten Überspannungsableiter dieser Art
sind die beiden Reservefunkenstrecken gekapselt ausgebildet,
wobei die beiden Elektroden jeder Reservefunkenstrecke mit
tels eines Glasisolators vakuumdicht verbunden sind. Hier
wird die Höhe der Zündspannung durch die Gasfüllung einge
stellt (DE 42 36 538 A1, US 5 450 273).
Es ist weiterhin bekannt, die erwähnten Überspannungsableiter
zusätzlich so auszubilden, daß bei Überhitzung des Ableiters
die beiden Gasentladungswege kurzgeschlossen werden (sog.
"fail-safe-Verhalten"). Hierzu tragen die Enden des an der
Mittelelektrode befestigten Federbügels eine Kappe, die mit ei
nem flanschartigen Rand versehen ist. Dieser Rand wird mit
tels eines Abstandhalters auf Abstand zur jeweiligen Endelek
trode des Überspannungsableiters gehalten. Als Abstandhalter
dienen eine Schmelzpille und ein isolierendes Bauteil, bei
dem es sich um einen Metalloxid-Varistor handeln kann, der
die Funktion der Reservefunkenstrecke wahrnimmt (DE 43 18 366 A1
, US 5 388 023).
Ausgehend von einer Reservefunkenstrecke mit den Merkmalen
des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 (US 5 282 109) liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, die Reservefunkenstrecke so auszuge
stalten, daß sie einfach herzustellen und dem Überspannungs
ableiter leicht zuzuordnen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen,
daß die beiden scheibenförmigen Elektroden den gleichen Au
ßendurchmesser aufweisen und daß das weitere Kon
struktionselement, mit dem die beiden Elektroden und die Iso
lierfolie eine Baueinheit bilden, aus einem Schrumpfschlauch
besteht, der die Mantelfläche der beiden scheibenförmigen
Elektroden umfaßt.
Bei einer derartigen Ausgestaltung der Reservefunkenstrecke
werden die funktionsnotwendigen Teile mittels eines einfachen
und extrem kleinen und leicht zu montierenden Konstruktionse
lementes miteinander mechanisch verbunden.
Die gemäß der Erfindung ausgebildete Reservefunkenstrecke ist
besonders zur Bestückung von Drei-Elektroden-
Überspannungsableitern geeignet, bei denen an der Mittelelek
trode ein zweiarmiger Federbügel befestigt ist, dessen Enden
jeweils eine Reservefunkenstrecke axial federnd gegen eine
Endelektrode drücken. Zweckmäßig wird hierbei der Fußteil je
der Endelektrode mit einer zylindrischen Ausnehmung zur Auf
nahme einer Schmelzpille (wegen des erwünschten "fail-safe"-
Verhaltens) und zur zentrischen Aufnahme der einen Elektrode
der Reservefunkenstrecke versehen; weiterhin sollten die En
den der Arme des Federbügels eine die Reservefunkenstrecke
überdeckende Kappe mit einem flanschartigen Rand tragen, des
sen axialer Abstand von der jeweiligen Endelektrode zur Ge
währleistung des erwünschten "fail-Safe"-Verhaltens kleiner
als die Höhe der Schmelzpille ist.
Anstelle der beiden Kappen an den Enden der Arme des Federbü
gels als bewegliche Elektroden für den "fail-safe"-Fall kön
nen auch die außenliegenden Elektroden der Reservefunken
strecken als bewegliche Elektroden dienen. Hierzu sind die
außen liegenden Elektroden mit einem zylindrischen Ansatz zu
versehen, dessen Außendurchmesser größer ist als der Durch
messer der Ausnehmung im Fußteil der jeweiligen Endelektrode;
weiterhin muß gewährleistet sein, daß die axiale Tiefe der
Ausnehmung kleiner ist als die axiale Höhe der Schmelzpille
und des vom Schrumpfschlauch umfaßten Bereiches der Reserve
funkenstrecke.
Dadurch ist gewährleistet, daß die andere, d. h. die außenlie
gende Elektrode der Reservefunkenstrecke normalerweise durch
einen Luftspalt von der Endelektrode des Überspannungsablei
ters isoliert ist; im Falle einer thermischen Überlastung des
Überspannungsableiters schmilzt die Schmelzpille und als Fol
ge davon wird die außen liegende Elektrode der Reservefunken
strecke unter der Kraftwirkung eines Armes des Federbügels
gegen die Endelektrode des Überspannungsableiters gedrückt.
Zwei Ausführungsbeispiele der neuen Reservefunkenstrecke so
wie ein Ausführungsbeispiel eines gasgefüllten Drei-Elek
troden-Überspannungsableiters mit aufgesetzten Reservefunken
strecken sind in den Fig. 1 bis 3 dargestellt. Dabei zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Re
servefunkenstrecke,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer an
einer Ableiterelektrode angeordneten
Reservefunkenstrecke und
Fig. 3 eine Schnittdarstellung eines Drei-Elek
troden-Überspannungsableiters mit aufge
setzten Reservefunkenstrecken gemäß
Fig. 1.
Die Reservefunkenstrecke gemäß Fig. 1 besteht aus den beiden
kreisscheibenförmigen Elektroden 1 und 2, zwischen denen eine
Isolierfolie 3 angeordnet ist. Die beiden Elektroden 1 und 2
haben die gleichen Außendurchmesser d; die Isolierfolie 3 ist
mittig gelocht, ihr Außendurchmesser ist kleiner als der Au
ßendurchmesser der Elektroden 1 und 2. Ein Schrumpfschlauch 4
halt die beiden Elektroden 1 und 2 und die Isolierfolie 3
axial zusammen. Dabei ist die axiale Länge des Schrumpf
schlauches 4 etwas kürzer als die axiale Höhe der Reservefun
kenstrecke gewählt, um eine einwandfreie Kontaktierung der
beiden Elektroden der Reservefunkenstrecke zu gewährleisten.-
Bei einer mehr mittigen Kontaktierung der Elektroden kann
der Schrumpfschlauch auch länger gewählt werden, so daß er im
geschrumpften Zustand die Kanten der Elektroden umgreift.
Gemäß Fig. 2 werden für eine Reservefunkenstrecke die ge
lochte Isolierfolie 13 und die zwei Elektroden 11 und 12 ver
wendet, von denen die Elektrode 11 scheibenförmig und die
Elektrode 12 als abgestufter Zylinder ausgebildet ist. Der
Außendurchmesser der Elektrode 11 und der kleinere Außen
durchmesser d der Elektrode 12 sind gleich, und in diesem Be
reich liegt der Schrumpfschlauch 14 an den Elektroden an. Der
zylindrische Ansatz 15 der Elektrode 12 mit dem größeren Au
ßendurchmesser D überragt radial die Ausnehmung 20 im Fußteil
21 einer Endelektrode 22 eines Überspannungsableiters. Die
Ausnehmung 20 dient zur Aufnahme einer Schmelzpille 23 und
der Reservefunkenstrecke 11/12/13/14, wobei der zylindrische
Ansatz 15 zugleich einen axial bewegbaren Elektrodenkontakt
darstellt.
Fig. 3 zeigt in Anlehnung an die Darstellung gemäß der DE 43 18 366
/US 5 388 023 einen Drei-Elektroden-Überspannungsab
leiter mit den Endelektroden 31 und 32, einer Mittelelektrode
33, den Isolatoren 34 und 35, dem Federbügel 36 mit den Armen
37 und 38 und den Kappen 39 und 40. Die federnden Arme 37 und
38 drücken mittels der Kappen 39 und 40 jeweils eine Reserve
funkenstrecke gemäß Fig. 1 und eine Schmelzpille 41 gegen
eine Endelektrode. Der Fußteil 42 jeder Endelektrode ist
hierzu mit einer Ausnehmung 43 zur Aufnahme der Schmelzpille
41 und zur Zentrierung der Reservefunkenstrecke versehen.
Claims (3)
1. Reservefunkenstrecke zum axialen Aufsetzen auf eine End
elektrode eines gasgefüllten Überspannungsableiters,
bestehend aus einer ersten scheibenförmigen Elektrode und aus
einer axial dahinter angeordneten zweiten scheibenförmigen
Elektrode und aus einer zwischen diesen beiden Elektroden
angeordneten Isolierfolie, wobei die Isolierfolie und die
beiden Elektroden zusammen mit einem weiteren Konstruk
tionselement eine Baueinheit bilden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden scheibenförmigen Elektroden (1, 2; 11,12) den gleichen Außendurchmesser (d) aufweisen
und daß das weitere Konstruktionselement aus einem Schrumpfschlauch (4, 14) besteht, der die Mantelflächen der beiden scheibenförmigen Elektroden umfaßt.
daß die beiden scheibenförmigen Elektroden (1, 2; 11,12) den gleichen Außendurchmesser (d) aufweisen
und daß das weitere Konstruktionselement aus einem Schrumpfschlauch (4, 14) besteht, der die Mantelflächen der beiden scheibenförmigen Elektroden umfaßt.
2. Gasgefüllter Drei-Elektroden-Überspannungsableiter mit
zwei Reservefunkenstrecken,
bestehend aus einer Mittelelektrode, zwei hohlzylindrischen
Keramikisolatoren, zwei stirnseitig angeordneten Endelektro
den und zwei axial auf die Endelektroden aufgesetzten
Reservefunkenstrecken sowie aus einem an der Mittelelektrode
befestigten, zweiarmigen Federbügel, dessen Enden axial an
jeweils einer Elektrode einer Reservefunkenstrecke federnd
anliegen,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Reservefunkenstrecke (1, 2, 3, 4) gemäß Patentanspruch 1 ausgebildet ist,
daß der Fußteil (42) jeder Endelektrode (32) mit einer zylindrischen Ausnehmung (43) zur Aufnahme einer Schmelzpille (41) und zur zentrischen Aufnahme der einen Elektrode (1) der Reservefunkenstrecke versehen ist
und daß die Enden der Arme (37, 38) des Federbügels (36) eine Kappe (39, 40) mit einem flanschartigen Rand tragen, dessen axialer Abstand von der jeweiligen Endelektrode (31, 32) kleiner als die Höhe der Schmelzpille (41) ist (Fig. 3).
dadurch gekennzeichnet, daß jede Reservefunkenstrecke (1, 2, 3, 4) gemäß Patentanspruch 1 ausgebildet ist,
daß der Fußteil (42) jeder Endelektrode (32) mit einer zylindrischen Ausnehmung (43) zur Aufnahme einer Schmelzpille (41) und zur zentrischen Aufnahme der einen Elektrode (1) der Reservefunkenstrecke versehen ist
und daß die Enden der Arme (37, 38) des Federbügels (36) eine Kappe (39, 40) mit einem flanschartigen Rand tragen, dessen axialer Abstand von der jeweiligen Endelektrode (31, 32) kleiner als die Höhe der Schmelzpille (41) ist (Fig. 3).
3. Gasgefüllter Drei-Elektroden-Überspannungsableiter mit
zwei Reservefunkenstrecken,
bestehend aus einer Mittelelektrode, zwei hohlzylindrischen
Keramikisolatoren, zwei stirnseitig angeordneten Endelektro
den und zwei axial auf die Endelektroden aufgesetzten
Reservefunkenstrecken sowie aus einem an der Mittelelektrode
befestigten, zweiarmigen Federbügel, dessen Enden axial an
jeweils einer Elektrode einer Reservefunkenstrecke federnd
anliegen,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Reservefunkenstrecke (11, 12, 13, 14) gemäß Patentanspruch 1 ausgebildet ist,
daß der Fußteil (21) jeder Endelektrode (22) mit einer zylindrischen Ausnehmung (20) zur Aufnahme einer Schmelzpille (23) und zur zentrischen Aufnahme der ersten Elektrode (11) der Reservefunkenstrecke versehen ist
und daß die zweite Elektrode (12) der Reservefunkenstrecke einen zylindrischen Ansatz (15) aufweist, dessen Außendurchmesser (D) größer als der Durchmesser der Ausnehmung in dem Fußteil (21) der Endelektrode ist, wobei die axiale Höhe der Schmelzpille (23) und der ersten Elektrode (11) der Reservefunkenstrecke größer als die axiale Tiefe der Ausnehmung (20) ist.
dadurch gekennzeichnet, daß jede Reservefunkenstrecke (11, 12, 13, 14) gemäß Patentanspruch 1 ausgebildet ist,
daß der Fußteil (21) jeder Endelektrode (22) mit einer zylindrischen Ausnehmung (20) zur Aufnahme einer Schmelzpille (23) und zur zentrischen Aufnahme der ersten Elektrode (11) der Reservefunkenstrecke versehen ist
und daß die zweite Elektrode (12) der Reservefunkenstrecke einen zylindrischen Ansatz (15) aufweist, dessen Außendurchmesser (D) größer als der Durchmesser der Ausnehmung in dem Fußteil (21) der Endelektrode ist, wobei die axiale Höhe der Schmelzpille (23) und der ersten Elektrode (11) der Reservefunkenstrecke größer als die axiale Tiefe der Ausnehmung (20) ist.
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