DE19646387A1 - Steuerverfahren für ein System, insbesondere für ein Sicherheitssystem in Kraftfahrzeugen - Google Patents
Steuerverfahren für ein System, insbesondere für ein Sicherheitssystem in KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Steuerverfahren für ein System,
insbesondere für ein Sicherheitssystem in Kraftfahrzeugen,
mit einer Zentraleinheit und einer Mehrzahl von Modulen, die
mit der Zentraleinheit verbunden sind.
Bei derartigen Systemen, bei denen eine Vielzahl von Modulen
von einer Zentraleinheit gesteuert werden und im Bedarfsfall
einzeln, gruppenweise oder gemeinsam sehr schnell aktiviert
werden müssen, ist es erforderlich, die Steuerinformation zum
Aktivieren der einzelnen Module von der Zentraleinheit nicht
nur zuverlässig sondern auch schnell zu den Modulen zu über
tragen.
Bei Sicherheitssystemen in Kraftfahrzeugen, bei denen eine
Vielzahl von Insassenschützenden Einrichtungen, wie
Front-Airbags, Seiten-Airbags, Gurtstraffer, Überrollschutz und
dergleichen, von einem zentralen Steuergerät angesteuert und
ausgelöst werden, weist das zentrale Steuergerät neben der
Zentraleinheit eine der Anzahl der personenschützenden Mittel
entsprechende Anzahl von Endstufen auf, die jeweils einen
Zündkreis für die zugeordnete insassenschützende Einrichtung
umfassen. Um bei der hohen Anzahl der Endstufen - in Zukunft
ist mit 20 und mehr Endstufen entsprechend der steigenden
Zahl von immer mehr Insassenschützenden Einrichtungen zu
rechnen - diese sehr schnell ansprechen zu können, ist es er
forderlich, daß die Schnittstelle zwischen der Zentraleinheit,
beispielsweise einem Mikroprozessor, und den Endstufen, die
beispielsweise zu Gruppen zusammengefaßt auf anwendungsspezi
fischen Integrierten Schaltungen (ASIC) vorgesehen sind, sehr
schnell funktioniert. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß
die Schnittstelle zu den ASIC's direkt parallel mit dem
µP-Bus des Mikroprozessors verbunden wird.
Diese sehr schnell funktionierende Schnittstelle ist jedoch
anfällig gegen kurze Störimpulse und Substratströme. Daneben
wird die Gesamtverlustleistung im System erhöht, da die Trei
berausgänge wegen der hohen Schnittstellenfrequenz mehr Strom
benötigen. Dies ist insbesondere bei einem gefährlichen Auf
prall, also wenn die Insassenschützenden Einrichtungen ausge
löst werden müssen, von Nachteil, da das Sicherheitssystem
dann ggf. autark arbeiten muß, und nur noch von im System
vorgesehenen Autrakiekondensatoren mit Strom versorgt wird.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Schnittstelle
infolge der hohen Schnittstellenfrequenz während der ständi
gen Überprüfungen, die beispielsweise alle 0,5 s zyklisch
wiederholt werden, Störungen aussendet (EMV-Störaussendung),
die andere elektronische Einrichtungen des Fahrzeugs stören
und den Rundfunkempfang beeinträchtigen können.
Bei Sicherheitssystemen, die als dezentrales System reali
siert sind, bei denen also die Endstufen zur Auslösung der
insassenschützenden Einrichtungen als periphere Module ange
ordnet sind, machen sich die oben beschriebenen Nachteile
noch stärker bemerkbar. Außerdem führt die parallele Verbin
dung der Schnittstellen mit dem µP-Bus des Mikroprozessors zu
einer derartig aufwendigen Verkabelung im Fahrzeug, die prak
tisch nicht mehr mit einem vertretbaren Aufwand zu realisie
ren ist.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
weiteres Steuerverfahren der eingangs genannten Art bereit
stellen, das insbesondere eine schnelle und zuverlässige An
steuerung einer Vielzahl von Modulen auf einfache und ener
giesparende Weise ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch das Steuerverfahren nach Anspruch 1
gelöst.
Erfindungsgemäß wird also zum Aktivieren von Modulen eine
Steuerinformation von der Zentraleinheit an alle Module über
tragen, die in jedem einzelnen Modul mit einer dort gespei
chert Aktivierungsinformation verglichen oder in Beziehung
gesetzt wird. Steht die übertragene Steuerinformation in ei
ner vorgegebenen Beziehung zu der gespeicherten Aktivier
ungs-Information, so wird das entsprechende Modul aktiviert. Es
werden also nur diejenigen der angesprochenen Module akti
viert, in denen die Steuerinformation mit Aktivierungsinfor
mation des Moduls in der vorgegebenen Beziehung steht.
Auf diese Weise kann eine sehr schnelle Aktivierung von aus
gewählten Modulen erfolgen, selbst wenn die Steuerinformation
seriell zu den Modulen übertragen wird, da die Übertragung zu
allen Modulen gleichzeitig erfolgt. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Zentraleinheit
nicht berechnen muß, welche der Module in dem gegebenen Si
tuation zu aktivieren sind, sondern nur eine die Situation
bezeichnende Steuerinformation an die Module zu übertragen
braucht, die dann aufgrund der in ihnen gespeicherten Akti
vierungsinformation die Aktivierungsentscheidung selber tref
fen. Hierdurch wird Rechenkapazität in der Zentraleinheit
eingespart, bzw. vorhandene Rechenkapazität kann anderweitig
genutzt werden. Damit läßt sich beispielsweise auch die Ver
lustleistung der Zentraleinheit reduzieren.
Die serielle Datenübertragung zwischen der Zentraleinheit und
den Modulen hat ferner den Vorteil, daß der schaltungstechni
sche Aufbau des System vereinfacht werden kann, da für die
serielle Datenübertragung weniger Treiberausgänge der Zen
traleinheit erforderlich sind. Außerdem kann die Schnittstel
lenfrequenz verringert werden, da je nach Auslegung der Akti
vierungsinformation die erforderliche Steuerinformation mit
nur einem oder wenigen Schreibvorgängen an alle Module
gleichzeitig übertragen werden kann. Dies führt zu einer ge
ringeren EMV-Störausstrahlung, was insbesondere im
Kfz-Bereich von Vorteil ist, da dort immer häufiger Kunststoffge
häuse zu Gewichtseinsparung eingesetzt werden.
Umgekehrt ist aber auch die Störanfälligkeit einer seriellen
Schnittstelle mit relativ niedriger Schnittstellenfrequenz
geringer als die einer schnellen parallelen Schnittstelle, so
daß sich auch die Zuverlässigkeit des Systems erhöht.
Da das erfindungsgemäße Verfahren eine serielle Datenübertra
gung von der Zentraleinheit zu den Modulen ermöglicht, läßt
sich insbesondere bei einem zentralen System, bei dem die
Zentraleinheit und die Module auf einer Leiterplatte angeord
net sind, die Verbindungsleitungen zwischen den Modulen und
der Zentraleinheit verringern, so daß sich insbesondere das
Layout der Leiterplatte mit geringerem Aufwand einfacher ge
stalten läßt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die in den Modulen gespei
cherte Aktivierungsinformation einstell- oder programmierbar
ist. Werden die einzelnen Module von der Zentraleinheit zy
klisch überprüft, so wird die in den Modulen gespeicherte Ak
tivierungsinformation insbesondere während der zyklischen
Überprüfungen eingestellt.
Als Aktivierungsinformation kann je nach der Komplexität des
Systems, also je nach Art und Anzahl der Module ein einzelner
Schwellenwert oder eine Kombination von zwei oder mehr
Schwellenwerten vorgesehen sein.
Während es bei einem zentralen System, also bei einem System,
bei dem die Zentraleinheit und die Module beispielsweise auf
einer Leiterplatte angeordnet sind, zweckmäßig ist, die Modu
le über Auswahlleitungen zu adressieren, ist es bei einem de
zentralen System, also bei einem System bei dem die Module
über eine Busleitung mit der Zentraleinheit verbunden sind,
vorteilhaft, jedem Modul eine erste Adresse zum Austausch von
Daten mit der Zentraleinheit und eine zweite Adresse zum Emp
fangen der jeweils von der Zentraleinheit übertragenen Steue
rinformation zuzuordnen, wobei die zweite Adresse für alle
Module des Systems dieselbe ist.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild eines Sicher
heitssystems für Kraftfahrzeuge mit zentral ange
ordneten Endstufen für die Auslösung von Insassen
schützenden Einrichtungen,
Fig. 2 ein schematisches Blockschaltbild der Zentralein
heit und der Endstufen des in Fig. 1 gezeigten Si
cherheitssystems,
Fig. 3 ein vereinfachtes schematisches Blockschaltbild ei
ner Endstufe des in Fig. 1 gezeigten Sicherheitssy
stems,
Fig. 4 ein schematisches Blockschaltbild eines Sicher
heitssystems für Kraftfahrzeuge mit dezentral ange
ordneten, jeweils eine Endstufe umfassenden Modu
len, die gruppenweise über einen seriellen Bus mit
der Zentraleinheit verbunden sind,
Fig. 5 ein schematisches Blockschaltbild eines Moduls bzw.
einer Endstufe des in Fig. 4 gezeigten Sicherheits
systems.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind einander ent
sprechende Bauteile und Schaltungselemente mit gleichen Be
zugszeichen versehen.
Wie Fig. 1 zeigt, umfaßt ein Sicherheitssystem für ein Fahr
zeug zur Personenbeförderung eine Aufprallerkennungseinrich
tung 10 mit einer einen oder mehrere Beschleunigungsaufnehmer
aufweisende Beschleunigungsaufnehmeranordnung 11 und einem
damit verbundenen Auslösegerät 12. An das Auslösegerät 12
sind mehrere Schutzeinrichtungen 13, von denen nur eine dar
gestellt ist, angeschlossen jede Schutzeinrichtung 13 weist
eine Auslöseeinrichtung 14 auf, die im Falle eines gefährli
chen Aufpralls bei Bedarf ein insassenschützendes Mittel 15,
wie einen Front- oder Seitenairbag, einen Gurtstraffer oder
dergleichen sowie ggf. einen Überrollbügel auslöst.
Um bei einem Unfall nur die insassenschützenden Mittel 15
auszulösen, die einem von einer Person belegten Fahrzeugsitz
zugeordnet sind, ist eine Sitzbelegungserkennungseinrichtung
16 vorgesehen, die die Belegung der Fahrzeugsitze während des
Betriebs des Fahrzeugs ständig überwacht und die ein Freiga
besignal an das Auslösegerät 12 liefert, wenn der Fahrzeug
sitz belegt ist und die darauf befindliche Person eine Sitz
haltung einnimmt, in der die Auslösung der dem jeweiligen
Sitz zugeordneten insassenschützenden Mittel nicht zu Verlet
zungen führen kann.
Im Auslösegerät 12 ist als Zentraleinheit eine Auswerteschal
tung 17 vorgesehen, die beispielsweise einen Mikroprozessor
umfaßt und die eine Endstufenanordnung 18 ansteuert. Wie in
Fig. 2 dargestellt, weist die Endstufenanordnung 18 bei
spielsweise vier Endstufenschaltungen 19 mit jeweils vier
Endstufen 20 (siehe Fig. 3) auf, die die mit der Zentralein
heit verbundenen Module darstellen. Die Endstufenschaltungen
19 sind dabei beispielsweise als anwendungsspezifische inte
grierte Schaltungen (ASIC) ausgebildet, die zusammen mit der
Auswerteschaltung 17 zentral auf einer nicht dargestellten
Leiterplatte angeordnet sind. An jede der Endstufen 20 ist
eine der Auslöseeinrichtungen 14 angeschlossen, die schema
tisch als sogenannte Zündpille eines Gasgenerators darge
stellt ist.
Wie in Fig. 3 gezeigt, umfaßt jede der Endstufenschaltungen
19 neben den vier Endstufen 20, von denen nur eine darge
stellt ist, eine Schnittstelle 21, die den Informationsaus
tausch zwischen der Auswerteschaltung 17 und den Endstufen 20
ermöglicht. Für den Informationsaustausch, also für die Pro
grammierung und Überprüfung der Endstufen 20 sowie für die
Übertragung einer Auslöseinformation, ist die Schnittstelle
21, die beispielsweise ein Schieberegister zur Übernahme und
Weiterleitung von Information aufweist, über einen seriellen
Dateneingang MOSI, einen seriellen Datenausgang MISO, einen
Takteingang CLK und einen Enable-Eingang EN mit der Auswerte
schaltung 17 verbunden.
Jede der Endstufen 20 weist einen Steuerkreis 22 mit einer
programmierbaren Speichereinrichtung auf, der eingangsseitig
mit der Schnittstelle 21 sowie über eine Auswahlleitung SEL
mit der Auswerteschaltung verbunden ist und der zur Betäti
gung des insassenschützenden Mittels 13 einen Zündkreis 23
beaufschlagt. Der Zündkreis 23 umfaßt eine Reihenschaltung
aus einem Autarkiekondensator 24, einem ersten Schalter 25,
der Auslöseeinrichtung 14, und einem zweiten Schalter 26.
Beim Betrieb des beschriebenen Sicherheitssystem in einem
Fahrzeug überwacht die Auswerteschaltung 17 ständig die von
der Beschleunigungsaufnehmeranordnung 11 gelieferte Informa
tion über die momentan auf das Fahrzeug wirkende Beschleuni
gung, um einen gefährlichen Aufprall und ggf. ein Überschla
gen des Fahrzeugs zu erkennen und um daraufhin in Abhängig
keit von dem oder den von der Sitzbelegungserkennungseinrich
tung 16 zugeführten Freigabesignal bzw. -signalen die zum
Schutz der Fahrzeuginsassen vorgesehenen Schutzeinrichtungen
zu betätigen.
Daneben wird ständig die Funktionsfähigkeit der einzelnen End
stufen überwacht. Hierzu werden die Endstufen 20 einzeln von
der als Zentraleinheit dienenden Auswerteschaltung 17 an ge
sprochen, in dem eine Überprüfungsinformation in die Schnitt
stelle 21 geschrieben wird. Die jeweils angesprochene Endstufe
20 wird dabei mittels eines über die entsprechende Auswahl
leitung SEL zugeführten Auswahlsignals adressiert.
Wird im Falle eines gefährlichen Aufpralls eine Betätigung
von Schutzeinrichtungen 13 erforderlich, so sind je nach Art
des Aufpralls unterschiedliche Schutzeinrichtungen 13 zu ak
tivieren.
Beispielsweise reicht es bei einem mittelschweren Frontauf
prall aus, nur die Gurtstraffer der belegten Sitze zu akti
vieren. Bei einem schweren Frontaufprall sind neben den Gurt
straffern auch die Frontairbags auszulösen. Bei einem Seiten
aufprall werden zweckmäßigerweise die Gurtstraffer und die
entsprechenden Seitenairbags ausgelöst. Bei einem gefährli
chen seitlichen Frontaufprall sind neben den Gurtstraffern
und Frontairbags auch die entsprechenden Seitenairbags zu be
tätigen. Bei einem Heckaufprall ist es zweckmäßig die Gurt
straffer zu betätigen, um die Fahrzeuginsassen fest in den
Sitzen zu halten, so daß sie bei einem häufig nachfolgenden
Frontaufprall bereits sicher im Sitz festgehalten werden. Er
folgt ein Heckaufprall seitlich, so ist wiederum der Einsatz
der entsprechenden Seitenairbags zusätzlich zu den Gurtstraf
fern erforderlich.
Entsprechend den beispielsweise beschriebenen Unfallklassen
wird in der Speichereinrichtung im Steuerkreis 22 jeder End
stufe 20 eine der zugeordneten Schutzeinrichtung 13 entspre
chende Aktivierungsinformation gespeichert.
Die Aktivierungsinformation kann dabei im einfachsten Fall
ein einzelner Schwellenwert sein. Dies reicht beispielsweise
aus, wenn das Fahrzeug nur mit Frontairbags und Gurtstraffern
ausgerüstet ist. Auch wenn dabei Frontairbags mit zweistufi
gen Gasgeneratoren verwendet werden, um Temperatureinflüsse
auf die Aufblasgeschwindigkeit des Airbags ausgleichen zu
können und/oder um die Aufblaßgröße entsprechend der Perso
nengröße zu verändern, reicht dabei ein einzelner Schwellen
wert aus.
Beispielsweise wird den Gurtstraffern ein Schwellenwert "1"
und den Airbags ein Schwellenwert "2" zugewiesen. Diese
Schwellenwerte werden jeweils in den Speichereinrichtungen
der entsprechenden Endstufen 20 gespeichert. Diese Speiche
rung der Schwellenwerte kann z. B. während der ersten Über
prüfung der Endstufen 20 nach der jeweiligen Inbetriebnahme
des Fahrzeugs erfolgen. Dabei wird für die Programmierung je
der Endstufe 20 ein Schreibvorgang durchgeführt, bei dem jede
Endstufe 20 mit Hilfe einer entsprechende Auswahl über die
Auswahlleitung SEL individuell angesprochen wird. Für einen
derartigen Schreibvorgang wird beispielsweise 1 ms benötigt.
Weist das Sicherheitssystem, wie in Fig. 2 angedeutet, 16
Endstufen 20 auf, so reichen für die Programmierung 16 ms.
Die Programmierungszeit ist also verglichen mit der für die
zyklischen Überprüfungen vorgesehenen Zeit von 500 ms sehr
kurz.
Wird während des normalen Fahrzeugbetriebs von der Sitzbele
gungserkennungseinrichtung 16 festgestellt, daß ein Fahrzeug
sitz, z. B. der Beifahrersitz nicht belegt ist, so wird in
den Endstufen 20 der dem Beifahrersitz zugeordneten Schutz
einrichtungen 13 ein Schwellenwert gespeichert, der größer
ist als der der schwersten Unfallklasse zugeordnete Schwel
lenwert, um eine unnötige Auslösung der in diesem Fall nicht
benötigten Schutzeinrichtungen 13 zu verhindern. Im darge
stellten Beispiel wäre dieser Schwellenwert "3" oder größer.
Sind die Frontairbags hier z. B. als zweistufige Airbags aus
gelegt, um die Größe einer auf dem Fahrzeugsitz befindlichen
Person zu berücksichtigen oder um einen Temperatureinfluß auf
die Aufblasgeschwindigkeit des Airbags ausgleichen zu können,
so wird in Abhängigkeit von der von der Sitzbelegungserken
nungseinrichtung 16 gelieferten Personengröße oder von einem
erfaßten Temperaturwert der Schwellenwert in den jedem zwei
stufigen Airbag zugeordneten Endstufen 20 ein entsprechender
Schwellenwert "2" oder "3" gespeichert, je nach dem welche
Stufen des Airbags bei einem gefährlichen Aufprall zu akti
vieren sind.
Da die Speicherung der Schwellenwerte, also die Programmie
rung der Endstufen 20 im Vergleich mit der Dauer der zykli
schen Überprüfung der Endstufen 20 sehr schnell erfolgt, kön
nen die Schwellenwerte entsprechend der ständig von der Sitz
belegungserkennungseinrichtung 16 gelieferten Information
fortlaufend aktualisiert werden.
Um nun im Falle eines gefährlichen Aufpralls alle zu betäti
genden Schutzeinrichtungen sehr schnell zu aktivieren, über
trägt die Zentraleinheit bzw. die Auswerteschaltung 17 den
der ermittelten Unfallklasse entsprechenden Schwellenwert,
"1" oder "2", als Steuerinformation an die den Endstufen 20
zugeordneten Schnittstellen 21 und zwar unabhängig davon,
welche der einzelnen Endstufen 20 zur Betätigung der Schut
zeinrichtungen 13 zu aktivieren sind. Gleichzeitig werden
auch alle Endstufen 20 ausgewählt oder adressiert, so daß je
der Endstufe 20 Im Falle eines Unfalls die Steuerinformation
zur Verfügung steht.
Ist es bei einem mittelschweren Aufprall nur erforderlich die
Gurtstraffer zu betätigen, so wird die Steuerinformation "1"
an die Endstufen 20 übertragen bzw. in die Schnittstellen 21
eingeschrieben. Während daraufhin die Gurtstraffer ausgelöst
werden, werden die Airbags nicht betätigt, da deren Schwel
lenwert größer ist als die Auslöse- bzw. Steuerinformation.
Bei einem schweren Aufprall wird eine Steuerinformation "2"
an die Schnittstellen 21 übertragen, so daß allen Endstufen
20 die Steuerinformation zur Verfügung steht und die Endstu
fen 20 zum Betätigen der zugeordneten Schutzeinrichtungen 13
aktiviert werden, deren Schwelleninformation kleiner oder
gleich der Steuerinformation ist. Erfindungsgemäß werden also
nur diejenigen der angesprochenen Endstufen aktiviert, deren
Aktivierungsinformation oder Schwellenwert zu der übertrage
nen Auslöse- oder Steuerinformation in einer vorgegebenen Be
ziehung steht.
Anstelle des einzelnen Schwellenwerts kann bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren auch eine Kombination von zwei oder
mehr Schwellenwerten vorgesehen sein, wenn das Sicherheitssy
stem neben den beschrieben Schutzeinrichtungen 13 noch weite
re Schutzeinrichtungen 13 aufweist, für die neben der Schwere
des Aufpralls auch dessen Richtung für eine Auslöseentschei
dung wichtig ist, wie bei Seitenairbags.
Hierbei kann beispielsweise ein erster Schwellenwert wie oben
beschrieben für die Betätigung der Frontairbags und der Gurt
straffer verwendet werden, während ein zweiter Schwellenwert
die Richtungsinformation liefert. Der zweite Schwellenwert
zeigt also an, ob die rechten oder die linken Seitenairbags
zu betätigen sind. Die beiden, den unterschiedlichen Schwel
lenwerten entsprechenden Steuerinformationen können dabei
entweder gleichzeitig oder auch nacheinander jeweils in alle
Schnittstellen 21 eingeschrieben werden, so daß die erforder
lichen Schutzeinrichtungen 13 nach einem oder zwei
Schreibvorgängen, bei denen jeweils die Steuerinformation in
alle Schnittstellen 21 eingeschrieben wird und somit allen
Endstufen zur Verfügung steht, aktiviert werden.
Sobald die nötige Steuerinformation an die einzelnen Endstu
fen 20 übertragen ist, werden diese also unmittelbar akti
viert, wenn die Steuerinformation in einer vorgegebenen Weise
mit dem oder den Schwellenwerten übereinstimmt, wenn also die
in den Endstufen 20 gespeicherte Aktivierungsinformation mit
der übertragenen Steuerinformation eine vorbestimmte Bezie
hung erfüllt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird im Falle eines ge
fährlichen Aufpralls von der Auswerteschaltung 17 also eine
dem Unfall entsprechende Steuerinformation an alle Endstufen
20 bzw. an alle Schnittstellen 21 der Endstufenschaltungen 19
gleichzeitig übertragen, um die einzelnen Schutzeinrichtungen 13
zu aktivieren, während die Entscheidung, ob die jeweilige
Endstufe 20 im vorliegenden Unfall zu aktivieren ist, in den
Endstufen 20 selbst erfolgt. In der Auswerteschaltung 17
braucht also nicht mehr berechnet zu werden, welche der End
stufen 20 aktiviert werden müssen, so daß der Auswerteschal
tung 17 mehr Zeit für andere Aufgaben, z. B. zum Aufzeichnen
eines Unfallprotokolls, zur Verfügung steht.
Für die Auslöse-Entscheidung in den einzelnen Endstufen 20
kann beispielsweise ein entsprechendes logisches Gatter vor
gesehen sein, das mittels einem Speicherglied einstellbar
oder programmierbar ist. Denkbar ist beispielsweise eine Kom
bination aus UND-Gattern und einem Flip-Flop, dessen Ausgang
eines der UND-Gatter sperrt, falls der zugeordnete Fahrzeug
sitz nicht belegt ist und die entsprechenden Schutzeinrich
tungen nicht betätigt zu werden brauchen oder nicht betätigt
werden dürfen.
Bei dem beschriebenen zentralen System läßt sich der Auslöse
verzug gegen über herkömmlichen Auslöse- oder Steuerverfahren
deutlich verringern, da die einzelnen Endstufen 20 nicht mehr
einzeln sondern gemeinsam angesprochen werden. Damit läßt
sich auch der Auslösezeitpunkt für die Schutzeinrichtungen
während des Aufpralls optimieren.
Fig. 4 zeigt ein dezentrales System, bei dem eine Vielzahl
von Endstufenmodulen 40 als periphere Module angeordnet sind,
die über serielle Busleitungen 41 mit einer als Zentralein
heit dienenden Auswerte- und Steuerschaltung 17 verbunden
sind. Dieses mit dem erfindungsgemäßen Verfahren steuerbare
System kann bei entsprechender Auslegung zusammen mit einer
Aufprallerkennungseinrichtung, einer Sitzbelegungserkennungs
einrichtung und insassenschützenden Mitteln ebenfalls ein Si
cherheitssystem bilden, es kann aber auch ebenso wie das oben
beschriebene System für andere Zwecke eingesetzt werden, bei
denen es erforderlich ist, eine Vielzahl von Vorrichtungen
einzeln, gruppenweise oder gemeinsam sehr schnell anzusteu
ern.
Die einzelnen Endstufenmodule 40 des in Fig. 4 gezeigten Sy
stems besitzen, wie in Fig. 5 gezeigt, jeweils eine Sen
de/Empfangs-Einrichtung 42, die zwischen den ersten und den
zweiten Eingangs/Ausgangs-Anschluß 43 bzw. 44 geschaltet ist.
Ein Steuerkreis 22 des Endstufenmoduls 40 ist über Leitungen
45 mit der Sende/Empfangs-Einrichtung 42 verbunden, so daß
ihm von der Sende/Empfangs-Einrichtung 42 empfangene Informa
tionen zugeführt werden können und er umgekehrt zu sendende
Informationen der Sende- und Empfangseinrichtung 42 zuführen
kann. Der Steuerkreis 22 ist mit einem Ausgangsschaltkreis
verbunden, der bei einem Sicherheitssystem ein Zündkreis 23
für ein insassenschützendes Mittel 15 ist.
Die Sende/Empfangs-Einrichtung 42 übergibt an einem Ein
gang/Ausgangs-Anschluß 43 bzw. 44 empfangene Informationen an
den Steuerkreis 22 und leitet die Information gleichzeitig
über den anderen Eingangs/Ausgangs-Anschluß 44 bzw. 43 wei
ter. Dabei werden die weiterzuleitenden Daten jeweils ver
stärkt, so daß die Treiberleistung der Zentraleinheit, also
der Auswerteschaltung 17 auch bei einer Vielzahl von anzu
steuernden Endstufen gering gehalten werden kann. Es ist je
doch auch möglich bei einer genügend hohen Treiberleistung
der Auswerteschaltung 17 die Busleitung einfach durch die
Endstufenmodule 40 durchzuschleifen.
Bei dem dezentralen Sicherheitssystem erfolgt die Programmie
rung der Schwellenwerte für die einzelnen Endstufenmodule 40
ebenfalls während der zyklischen Überprüfung. Um die Endstu
fen individuell ansprechen zu können, ist jedem Endstufenmodul
40 eine erste, individuelle Adresse zum Austausch von Daten
mit der Zentraleinheit, also mit der Auswerteschaltung 17,
zugeordnet. Daneben weist jedes Endstufenmodul 40 eine zweite
Adresse zum Empfangen der jeweils von der Auswerteschaltung
17 übertragenen Steuerinformation auf, die vorzugsweise für
alle peripheren Endstufenmodule 40 des Systems dieselbe ist.
Während die Programmierung der Schwellenwerte der einzelnen
Endstufenmodule 40 in Abhängigkeit von der von der Sitzbele
gungserkennungseinrichtung 16 gelieferten Information indivi
duell unter Verwendung der ersten Adressen erfolgt, wird für
die Auslösung oder Aktivierung der einzelnen Schutzeinrich
tungen 13 die zweite, allen Endstufenmodulen 40 gemeinsame
Adresse verwendet. Bei der Übertragung von Steuerinformation
werden also alle Endstufen 40 gleichzeitig angesprochen und
übernehmen die Steuerinformation, die Aktivierung erfolgt je
doch erst aufgrund der Auswertung der Steuerinformation in
den Endstufenmodulen 40.
Auch bei dem dezentralen System läßt sich also das erfin
dungsgemäße Steuerverfahren vorteilhaft einsetzen, um den
Auslöseverzug möglichst gering zu halten, bzw. um den Auslö
sezeitpunkt der Schutzeinrichtungen zu optimieren. Dabei wer
den alle Endstufenmodule 40 je nach den verwendeten Schwel
lenwerten mit einem oder zwei Schreibvorgängen der Auswerte
schaltung 17 gemeinsam angesprochen. Die Entscheidung, ob das
jeweilige Endstufenmodul 40 aktiviert wird oder nicht, wird
also wiederum im Endstufenmodul 40 selbst getroffen, so daß
die Auswerteschaltung 17 nur die Unfallklasse festzustellen
braucht und nicht berechnen muß, welche Schutzeinrichtungen
13 zu betätigen sind.
Claims (7)
1. Steuerverfahren für ein System, insbesondere für ein Si
cherheitssystem in Kraftfahrzeugen, mit einer Zen
traleinheit (17) und einer Mehrzahl von Modulen (20;
40), die mit der Zentraleinheit (17) verbunden sind,
- - bei dem in jedem Modul (20; 40) eine Aktivierungs information gespeichert wird,
- - bei dem zum Aktivieren von Modulen (20; 40) eine Steuerinformation von der Zentraleinheit (17) an die Module (20; 40) übertragen wird, und
- - bei dem nur diejenigen der angesprochenen Module (20; 40) aktiviert werden, deren Aktivierungsinfor mation zu der übertragenen Steuerinformation in ei ner vorgegebenen Beziehung steht.
2. Steuerverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die in den Modulen (20; 40) gespei
cherte Aktivierungsinformation einstellbar ist.
3. Steuerverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die einzelnen Module (20; 40) von der
Zentraleinheit (17) zyklisch überprüft werden und daß
die in den Modulen (20; 40) gespeicherte Aktivierungsin
formation während der zyklischen Überprüfungen einge
stellt oder aktualisiert wird.
4. Steuerverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Aktivierungsinformation
ein einzelner Schwellenwert vorgesehen ist.
5. Steuerverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Aktivierungsinformation
eine Kombination von zwei oder mehr Schwellenwerten vor
gesehen ist.
6. Steuerverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß jedem Modul (20; 40)
eine erste Adresse zum Austausch von Daten mit der Zen
traleinheit (17) und eine zweite Adresse zum Empfangen
der jeweils von der Zentraleinheit (17) übertragenen
Steuerinformation zugeordnet ist.
7. Steuerverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Adresse für alle Module
(20; 40) des Systems dieselbe ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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