DE19645375A1 - Elektromagnet mit äußerem Feldstärkefokus - Google Patents
Elektromagnet mit äußerem FeldstärkefokusInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Elektromagneten mit äußerem Feldstärkefokus, vorzugsweise für
gepulsten Betrieb.
Elektromagneten werden verwendet für die Fern- bzw. zentrale Betätigung von elektrischen
Schaltern, Ventilen, Lüftungsklappen und ähnlichen Steuerungsorganen mit alternierender
Schließ-/Öffnungsfunktion. Sie besitzen eine zylindrische Feldwicklung, welche von einem aus
magnetisch leitendem Material bestehenden Magnetkörper allseitig umschlossen ist. Dieser
Magnetkörper besteht aus dem im zylindrischen Innenraum der Wicklung angeordneten Kern,
den an den Stirnseiten der Wicklung befindlichen Jochen und dem am äußeren Umfang der
Erregerwicklung angeordneten zylindrischen Mantel bzw. Rückschlußschenkel. Ein Teil des
Magnetkörpers, der sogenannte Magnetanker, ist in Richtung der magnetischen Kraftlinien
beweglich angeordnet. Er befindet sich an der Stelle des magnetischen Kreises, an welcher
dieser durch einen Luftspalt, d. h. eine Strecke geringer magnetischer Leitfähigkeit,
unterbrochen ist.
In dem durch den Luftspalt gebildeten Raum ist die bei elektrischer Erregung des
Magnetkreises erzeugte magnetische Energie des Elektromagneten fokusartig konzentriert.
Um einen Zustand möglichst geringer Energie einzunehmen, hat der Magnetkern das
Bestreben, diesen Raum in Richtung der magnetischen Kraftlinien zu verkleinern, so daß auf
den Anker eine entsprechende Kraft ausgeübt wird. Diese Kraft und die durch sie ausgelöste
Bewegung des Ankers wird über Gestänge, Hebel oder ähnliche mechanische Mittel auf einen
Schaltkontakt, einen Ventilhebel, eine Klappe oder andere Betätigungsorgane nach außen
übertragen.
Bei allen bisher bekannten Elektromagneten befindet sich der Feldstärkefokus im Inneren eines
geschlossenen Magnetkörpers bzw. innerhalb der Feldwicklung. Übliche Elektromagneten
können daher nicht zum Einsatz gebracht werden, wenn die mechanische Übertragung der im
Feldstärkefokus des Magneten erzeugten Kraft auf den außerhalb des Magneten befindlichen
Körper nicht möglich ist, selbst wenn dieser ferromagnetische Eigenschaften besitzt.
Dies ist z. B. der Fall, wenn sich dieser Körper in einem hermetisch abgeschlossenen,
evakuierten oder mit Gas gefüllten Raum in einer Umgebung außerhalb des Elektromagneten
befindet. Auch die Manipulation eines mit einem ferromagnetischen Anker versehenen
Katheders im menschlichen Körper - eine durchaus denkbare medizintechnische Anwendung
magnetischer Kräfte - ist mit einem herkömmlichen Elektromagneten mit innerem
Feldstärkefokus nicht möglich.
Die Extraktion von Nägeln aus Holzbalken - eine ökologisch wie auch wirtschaftlich
interessante Anwendung magnetischer Kräfte - erforderte ebenfalls eine direkte Einwirkung
des Elektromagneten auf den Nagel, wozu sich der Nagel selbst als außerhalb des
Elektromagneten liegender Magnetanker im Feldstärkefokus des Elektromagneten befindet.
Eine durch einen impulsförmigen Strom erregte Induktionsspule, mit deren Hilfe stoßartig
wirkende Zugkräfte auf Nägel, Stifte und dergleichen ausgeübt werden sollen, ist im DE
Gebrauchsmuster 92 13 139.5 beschrieben. Sie weist an ihrem dem Nagel zugewandten Ende
eine trichterförmige Erweiterung in Gestalt eines sich zum Nagel hin öffnenden Kegelstumpfes
auf.
Um die fokusierende Wirkung des Nagels auf die magnetischen Kraftlinien zu erhöhen, besitzt
die Induktionsspule keinen eigenen Magnetkörper.
Die Fokusierung der magnetischen Kraftlinien auf einen außerhalb der Induktionsspule
liegenden Punkt wird erreicht, indem die Spule aus zwei auf der Kegelmantelfläche
nebeneinander angeordneten Teilspulen aufgebaut ist, die gegensinnig durchflutet sind. Durch
geeignete Aufteilung der Amperewindungszahlen und der Kegelmantelfläche auf die beiden
Spulen entsteht zwischen den beiden Teilspulen ein kegelförmiges Magnetfeld, das durch Wahl
des Öffnungswinkels des Spulenkegels mit seiner Spitze auf einen beliebigen Punkt des
Nagelschaftes, vorzugsweise in unmittelbarer Nähe des Nagelkopfes, fokusiert werden kann.
Wegen der quadratisch mit dem Abstand von den Spulenwindungen abnehmenden
magnetischen Feldstärke ist jedoch trotz der Fokusierung des Magnetfeldes die erreichbare
magnetische Kraftliniendichte und damit die auf den Nagel erzielbare Kraft im Verhältnis zu
der dafür aufzuwendenden magnetischen Erregung noch zu gering.
Um eine möglichst hohe magnetische Feldstärke zu erreichen, muß die in die Feldspule des
Elektromagneten eingespeiste elektrische Energie zu einem möglichst hohen Anteil als
magnetische Energie in das Fokusgebiet eingetragen werden. Dem steht die Streuinduktivität
der Feldspule entgegen, welche einen Teil der magnetischen Energie bindet und einer Nutzung
im Fokusgebiet entzieht.
Das gilt im besonderem Maße für Elektromagneten ohne bzw. ohne geschlossenem
Magnetkörper.
Um die Streuinduktivität einer Feldspule ohne Magnetkörper weitgehend zu unterdrücken und
den Anteil der im inneren Zylinderraum der Spule nutzbaren magnetischen Energie möglichst
groß zu machen, ist es nach den DE Offenlegungsschriften 390 69 08 und 392 59 26 bekannt,
zwischen axial übereinander geschichteten, in Reihe geschalteten Scheibenspulen massive
Leiterplatten in Form von Kreislochscheiben anzuordnen, welche an einer Stelle ihres Umfangs
in radialer Richtung von ihrem Innen- bis zu ihren Außendurchmesser durchgehend geschlitzt
sind. Wird in die Scheibenspulen ein Wechselstrom eingespeist, so werden in diesen
Leiterplatten Wirbelströme induziert, welche das magnetische Feld aus den Scheibenspulen in
den inneren, durch das Kreisloch der scheibenförmigen Leiterplatten gebildeten Hohlzylinder
verdrängen.
Eine Erhöhung der magnetischen Feldstärke im Hohlzylinder wird damit aber nur erreicht,
wenn eine bestimmte elektrische Energie, z. B. in Form einer Kondensatorladung, stoßartig und
möglichst vollständig, d. h. mit geringer Dämpfung, in magnetische Energie umgesetzt wird.
Bei andauerndem quasistationären Betrieb ist aber meist - mit Rücksicht auf die
Spulenerwärmung - der Magnetisierungsstrom vorgegeben. In diesem Fall wird durch die
Wirbelströme keine Veränderung der magnetischen Feldstärke in dem inneren Hohlzylinder der
Spulenanordnung bewirkt. Die Wirbelströme ergeben lediglich eine geringere Induktivität der
Feldspule und eine entsprechende Verringerung der von der Feldspule in magnetische Energie
umsetzbaren elektrischen Energie.
Das bedeutet, daß mit Hilfe der geschlitzten Leiterplatten eine Erhöhung der magnetischen
Feldstärke im inneren Hohlzylinder der Feldspule im quasistationären Betrieb nur möglich ist,
wenn unter Inkaufnahme höherer Stromwärmeverluste oder eines vergrößerten Wickelraums
ein höherer Strom in die Scheibenspulen eingespeist oder die Windungszahl der
Scheibenspulen entsprechend vergrößert wird. Der Nachteil dieser Spulenanordnung mit
wirbelstrominduzierter Feldsteuerung beruht im wesentlichen darauf, daß sich der Fokus auf
die gesamte axiale Länge der Feldspule erstreckt. Infolgedessen wird die Feldstärke am Rande
der Feldspule im Vergleich zu herkömmlichen Elektromagneten durch die Wirbelströme in den
Leiterplatten nicht oder nur unwesentlich erhöht. Das Feldstärkemaximum liegt - wie bisher
üblich - im Zentrum der Feldspule und ist nur unwesentlich größer als der über die Länge der
Feldspule gemittelte Wert.
Dies bedeutet, daß für das Erreichen örtlich hoher Feldstärken noch unverhältnismäßig hohe
magnetische Energien benötigt werden, zu deren Erzeugung nicht nur große
Kondensatorenbatterien mit hohen Ladespannungen erforderlich sind, sondern auch hohe
mechanische Beanspruchungen der Feldspule durch die dabei entstehenden Lorentzkräfte
beherrscht werden müssen.
Zur Erhöhung der Feldstärke an den Polenden eines Elektromagneten ist es bekannt, in die
Polschuhe Kurzschlußringe oder Kurzschlußleiterschleifen einzulassen, die einen Teil der
Polschuhfläche umfassen. Bei Erregung der Feldspule mit Wechselstrom werden die
magnetischen Kraftlinien an der vom Kurzschlußring umfaßten Polfläche durch den in den
Kurzschlußring induzierten Kurzschlußstrom in die Randflächen des Polschuhs verdrängt.
Dadurch kommt es dort zu einer Verdichtung der magnetischen Kraftlinien und zu einer
entsprechenden Erhöhung der magnetischen Feldstärke. Diese Feldstärkeerhöhung erstreckt
sich auf einen kleinen, ringförmigen Raum in unmittelbarer Nähe der Polenden und kann nur im
Luftspalt eines geschlossenen Magnetkörpers in eine entsprechende Erhöhung der Anzugskraft
umgesetzt werden.
Die für die Extraktion eines Nagels erforderlichen Stoßkräfte in der Größenordnung von
einigen 1000 N lassen sich mit den bekannten Elektromagneten bei technisch-wirtschaftlich
noch sinnvollem Aufwand an elektrischer Energie und an Material für Feldspule und
Stoßkondensatoren nicht erzeugen. Dies trifft insbesondere auch für solche Anwendungsfälle
zu, bei denen ein mit geringen Kräften zu bewegender ferromagnetischer Körper in einem im
Vergleich zum Innendurchmesser der Feldspule großen Abstand außerhalb des von der
Feldspule eingeschlossenen Raumes befindet.
Ziel der Erfindung ist ein Elektromagnet mit einem Magnetkörper, welcher zu einer Stirnseite
hin offen ist, mit dessen Hilfe eine hohe Längskraft unmittelbar auf einen ferromagnetischen
Körper ausgeübt werden kann, der sich außerhalb des Elektromagneten in dessen Längsachse
befindet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine nicht oder nur teilweise von einem Magnetkörper
umschlossene Wicklungsanordnung für eine Feldspule mit wirbelstrominduzierter
Feldsteuerung zu schaffen, die es gestattet, die durch einen bestimmten, eingespeisten
Wechselstrom hervorgerufenen magnetischen Kraftlinien möglichst vollständig auf einen in der
Spulenachse außerhalb des magnetisch offenen Randes der Wicklungsanordnung befindlichen,
nicht ferromagnetischen Wirkraum zu fokusieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine zylindrische Feldspule am
Rande ihres halben Längsschnitts u-förmig von einem konzentrisch zu ihr angeordneten
magnetisch leitenden, zylindersymmetrischen Körper und hierzu entgegengesetzt u-förmig von
einem ebenfalls konzentrisch zu ihr angeordneten, elektrisch leitenden, zylindersymmetrischen
Körper auf ihrem gesamten Umfang oder auf dem größten Teil ihres Umfangs umgeben ist,
und daß der elektrisch leitende, zylindersymmetrische Körper als Bestandteil der
Wicklungsanordnung auf seiner ganzen Länge an einer Stelle seines Umfangs durch einen
elektrisch isolierenden Schlitz aufgetrennt ist, wobei sich der Schlitz über die gesamte radiale
Dicke des elektrisch leitenden, zylindersymmetrischen Körpers erstreckt.
Durch diese elektromagnetische Anordnung wird zunächst erreicht, daß die durch Erregung
der Feldspule hervorgerufenen magnetischen Kraftlinien in das offene Randgebiet des
zylindersymmetrischen, in seinem halben Längsschnitt u-förmigen Magnetkörpers geleitet und
dort in Richtung auf den in der Wicklungsachse befindlichen Magnetkern konzentriert werden.
Die der Erfindung eigentümliche Fokusierung des Magnetfeldes wird jedoch erst bei Erregung
der Feldspule mit Wechselstrom erreicht. Nur dann werden in den elektrisch leitenden, in
seinem halben Längsschnitt u-förmigen, zylindersymmetrischen Körper Wirbelströme induziert,
die das magnetische Feld aus diesem Körper und teilweise auch aus der Feldspule in das offene
Randgebiet des Magnetkörpers verdrängen und dort konzentrisch auf ein annähernd
halbkugelförmiges Gebiet am offenen Ende des Magnetkerns fokusieren. Aufgrund dessen
wird der elektrisch leitende, zylindersymmetrische Körper als Feldverdrängungszylinder
bezeichnet. Durch seine einseitig durchgehende Schlitzung wird die Ausbildung einer
Kurzschlußwindung unterbunden. Die Durchflutungen der Wirbelströme kompensieren sich
dabei im Bezug auf den durch den Feldverdrängungszylinder eingeschlossenen zylindrischen
Kernraum des Elektromagneten vollständig. Dies erfolgt auf die Weise, daß die
Wirbelstrombahnen ringförmig gekrümmte Schleifen um die Spulenachse beschreiben, die sich
im Bezug auf den Kernraum bifilar verhalten. Die in diesen Schleifen fließenden Wirbelströme
erzeugen ein eigenes magnetisches Feld, das dem induzierenden Feld der Feldspule
entgegengerichtet ist. Aus der Überlagerung des Wirbelstromfeldes mit dem induzierenden
Feld geht die feldverdrängende Wirkung der Wirbelströme hervor. Im Bodenbereich des
Feldverdrängungszylinders erzeugen die Wirbelströme ein Magnetfeld mit einer ausgeprägten,
in das Randfeldgebiet gerichteten Feldstärkekomponente, die eine Aufspreizung des
Randfeldes und zugleich eine Konzentration seiner Kraftlinien in Richtung auf die Achse des
Elektromagneten erzwingt. Damit verlängern die Wirbelströme den Weg der magnetischen
Kraftlinien im offenen Randgebiet der Wicklungsanordnung außerhalb des Magnetkörpers, was
eine Erhöhung des magnetischen Widerstands und eine entsprechende Verringerung der
Induktivität des Elektromagneten zur Folge hat. Dabei liefern die Wirbelströme keinen Beitrag
zur magnetischen Umlaufspannung entlang einer um die Feldspule geschlossenen, durch den
Magnetkörper und sein Randgebiet verlaufenden Feldlinie, da sie sich in jedem Längsschnitt
des Feldverdrangungszylinders in ihre Summe gegenseitig aufheben.
Mit ihrer feldverdrängenden Wirkung auf den Verlauf der magnetischen Kraftlinien erhöhen die
Wirbelströme aber nicht allein den magnetischen Widerstand des Elektromagneten insgesamt,
sondern bestimmen auch dessen Verteilung auf die Teilstrecken des magnetischen
Umlaufweges. Da die magnetischen Kraftlinien gerade im Bereich des elektromagnetischen
Fokus besonders stark zusammengedrängt werden, wird dort der anteilige magnetische
Widerstand besonders groß. Je größer diese Wirkung der Wirbelströme ist, desto größer ist
auch der Anteil der von der Feldspule erzeugten magnetischen Umlaufspannung, der über dem
elektromagnetischen Fokus abfällt.
Auf diese Weise wird mit Hilfe der Wirbelströme eine Konzentration der mit der Feldspule in
den magnetischen Kreis insgesamt eingetragenen Energie auf den begrenzten Raum des
elektromagnetischen Fokus am offenen Rand des Elektromagneten erreicht.
Die räumliche Ausdehnung und die maximale Feldstärke des elektromagnetischen Fokus kann
leicht mit Hilfe einer zentrischen Bohrung im Boden des Feldverdrängungszylinders durch
geeignete Wahl des Bohrungsdurchmessers in weiten Grenzen variiert werden. Durch eine
zweckmäßige Ausbildung der Längsschnittkontur der Bohrung und/oder des angrenzenden
Kernraums bzw. des an den Kernraum angrenzenden Teils des Feldverdrängungszylinders kann
das Feldstärkemaximum erhöht und gleichzeitig an den offenen Rand des Elektromagneten
geschoben werden. Dabei hat sich gezeigt, daß eine konische Erweiterung der Bohrung und
des angrenzenden Kernraums in das Innere des Elektromagneten sich besonders günstig auf
den magnetischen Widerstand und seine Verteilung im fokusnahen Bereich auswirkt.
Durch eine zweckmäßige Gestaltung des Elektromagneten kann weiter erreicht werden, daß
der Anteil des durch das offene Randgebiet des Elektromagneten ziehenden, nutzbaren
magnetischen Kraftflusses am Gesamtfluß der Feldspule möglichst groß ist. Eine solche
Gestaltung kann z. B. darin bestehen, den Elektromagneten möglichst schlank, d. h. seine Länge
im Verhältnis zu seinem Durchmesser möglichst groß zu machen. Damit wird auch das
Wickelfenster der Feldspule schlanker, was eine Zunahme des magnetischen Widerstandes
entlang der mit der Feldspule verketteten Streufeldlinien und eine entsprechende Verringerung
des parasitären Streuflusses zur Folge hat. Dagegen nimmt der magnetische Widerstand auf
dem Weg des nutzbaren Kraftflusses ab, da die Luftstrecke auf der offenen Seite des
Magnetkörpers infolge des schmaleren Randfeldes kurzer wird. Er kann mit Hilfe geeigneter
Polschuhe am offenen Ende des Magnetmantels noch weiter verringert werden. Der längere
Weg der Feldlinien durch den schlankeren Magnetkörper wirkt sich wegen dessen im
Verhältnis zu den Luftstrecken um Größenordnungen kleineren magnetischen Widerstands
dabei auf die Größe des nutzbaren Kraftflusses kaum merkbar aus.
Eine solche Maßnahme zur Erhöhung des nutzbaren Anteils des magnetischen Gesamtflusses
hat allerdings ihre Grenzen dort, wo durch zu hohe Wirbelstromdichten in dem ebenfalls
schlanker werden Feldverdrängungszylinder thermisch und dynamisch nicht mehr
beherrschbare Wirbelstromdichten entstehen.
Eine weitere Erhöhung der in nutzbare magnetische Energie umsetzbaren elektrischen Energie
kann durch Verringerung des elektrischen Widerstandes der Wirbelstrombahnen erreicht
werden. Dazu ist der Einsatz von Hochtemperatursupraleitern an den Stellen der höchsten
Wirbelstromdichten, vorzugsweise im Bereich des elektromagnetischen Fokus des
erfindungsgemäßen Elektromagneten, sehr sinnvoll. Durch Einbettung solcher supraleitenden
Schichten in den elektrisch leitenden Körper des Feldverdrängungszylinders wird der
Supraleiter thermisch und dynamisch vor Überbelastungen geschützt, welche insbesondere bei
Überschreiten der kritischen magnetischen Feldstärke durch Übergang in den normal leitenden
Zustand hervorgerufen werden. Dabei kann der elektrisch leitende Körper an diesen Stellen so
dimensioniert werden, daß er die feldverdrängende Wirkung des Supraleiters in einem solchen
kritischen Betriebszustand vorübergehend voll übernimmt.
Durch die erfindungsgemäße elektromagnetische Anordnung und ihre hier beschriebene
Auswirkung auf die Ausbildung des Randfeldes des Elektromagneten wird eine hohe
Längskraft unmittelbar auf einen ferromagnetischen Körper ausgeübt, der sich zunächst
außerhalb der Feldspule des Elektromagneten in deren Längsachse befindet. Ein solcher
ferromagnetischer Körper kann z. B. ein Nagel sein, der vollständig im Holz eingeschlagen ist.
Ist der Elektromagnet mit seinem Fokus auf den Nagelkopf ausgerichtet, so können damit
Extraktionskräfte in der Größenordnung von 1000 N auf den Nagel ausgeübt werden, was
vorzugsweise durch stoßweise Erregung der Feldspule im Millisekundenbereich erfolgt.
Auch in großer Entfernung vom Feldstärkefokus sind noch brauchbare Kräfte erreichbar, die
ausreichen, um leichte, z. B. an einem Katheder befestigte Magnetanker zu bewegen. Diese
Fernwirkung kommt insbesondere dann zustande, wenn die Feldstärke im Fokus weit über der
Sättigungsgrenze ferromagnetischer Werkstoffe liegt und der Magnetanker als
ferromagnetischer Körper aus dauermagnetischem Material besteht.
Erst wenn in größerer Entfernung die Sättigungsgrenze unterschritten wird, nimmt bei weiterer
Vergrößerung des Abstandes die Kraftwirkung auf einen ferromagnetischen Körper deutlich
ab. Dabei geht von dem ferromagnetischen Körper selbst eine fokusierende Wirkung aus. Ein
weiteres Absinken der Feldstärke auf Werte unterhalb der Sättigungsgrenze wird dadurch in
der Nähe des ferromagnetischen Körpers aufgehalten und zwar um so stärker, je weiter sich
dieser Körper in Richtung der Feldachse erstreckt.
Befindet sich der ferromagnetische Körper unmittelbar im Fokus des Elektromagneten, und
soll er durch die auf ihn wirkende Magnetkraft auf einer Strecke bewegt werden, die größer als
sein Abstand vom offenen Ende des Kernes ist, so ist der Kern des Elektromagneten axial frei
verschiebbar angeordnet, d. h. als Magnetanker ausgebildet.
Der zylindrische Innenraum des Feldverdrängungszylinders dient dabei ganz oder teilweise als
Hubraum für den Magnetanker. Die Länge dieses Hubraums entspricht annähernd der Strecke,
auf welcher der ferromagnetische Körper bewegt werden soll.
Um bei Erregung der Feldspule eine Startbewegung des Magnetkerns hervorzurufen, muß die
Kraft, die ihn in den Hubraum zieht, größer sein als die entgegengesetzte Kraft, welche der
ferromagnetische Körper auf ihn an seinem offenen Ende ausübt.
Ist der ferromagnetische Körper z. B. ein Nagel, so muß demnach die Hubkraft auf den
Magnetanker größer sein als die Kraft, mit welcher der Nagel den Magnetanker auf sich zieht.
Die überschüssige Hubkraft wird für die Beschleunigung des Magnetankers und des Nagels
benötigt.
Diese überschüssige Hubkraft wird dadurch erreicht, daß der Magnetanker an seinem offenen
Ende in Form eines Kegelstumpfes konisch ausgebildet ist. Der Kraftfluß, welcher in die ebene
Fläche des Kegelstumpfes eintritt, ruft die Anziehungskraft zwischen Magnetanker und dem
ferromagnetischen Körper hervor. Der in die konische Mantelfläche des Kegelstumpfes
eintretende Nebenfluß hat dagegen keine unmittelbare Wirkung auf den ferromagnetischen
Körper. Er tritt zusammen mit den in die ebene Fläche eingeleiteten Hauptfluß an dem
hubraumseitigen Ende des Magnetankers aus und erzeugt dort auf seinem Weg in das Joch des
Elektromagneten die für die Beschleunigung erforderliche überschüssige Hubkraft.
Je größer der Konuswinkel am offenen Ende des Magnetankers ist, desto größer ist der
Nebenfluß und um so größer die Beschleunigungskraft.
Da der Nebenfluß aber für die Erzeugung der Zugkraft auf den ferromagnetischen Körper
verlorengeht, muß er auf das notwendige Maß begrenzt sein. Dies kann außer durch Wahl des
Konuswinkels zusätzlich durch eine geeignete Ausbildung des Feldverdrängungszylinders
erreicht werden. Hierzu besitzt der Feldverdrängungszylinder in seinem Boden eine konische
Bohrung, die sich dem Konus des Magnetankers anpaßt. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn
sowohl der Konus des Magnetankers als auch die Bohrung des Feldverdrängungszylinders zum
offenem Rande des Elektromagneten hin in ein zylindrisches Endstück münden. Die Länge
dieses zylindrischen Endstücks bietet eine weitere Möglichkeit, die anteilige Größe des
Nebenflusses im Sinne eines funktionellen Optimums zu beeinflussen.
Der Anteil des Nebenflusses sollte sich bei der Bewegung des Magnetankers möglichst wenig
von seiner optimalen Größe unterscheiden.
Hierzu kann es vorteilhaft sein, den Teil des Feldverdrängungszylinders, welcher sich am
Konus des Magnetankers befindet, abzutrennen und fest mit dem Magnetanker zu verbinden,
so daß er sich zusammen mit diesem bewegen kann. Damit wird erreicht, daß die feldsteuernde
Wirkung von Magnetkonus und Wirbelströmen auf den Nebenfluß unabhängig von der Lage
des Magnetankers weitgehend erhalten bleibt.
Zur Erhöhung der Anzugskraft des Elektromagneten ist es zweckmäßig, den magnetischen
Widerstand, soweit wie möglich, zu reduzieren.
Dies kann dadurch erreicht werden, daß das Joch als ferromagnetischer Zylinder axial in den
Hubraum ragt, wobei der Innendurchmesser des Jochzylinders um ein bestimmtes Maß größer
als der Außendurchmesser des Magnetankers ist. In seiner Ausgangsstellung ist der
Magnetanker so angeordnet, daß er mit seinen hubraumseitigen Ende dem Jochzylinder
stirnseitig auf kurzer Distanz gegenübersteht, so daß zwischen den ringförmigen Rändern der
beiden Magnetkörper ein Feldstärkefokus hoher Flußdichte entsteht.
Auf diese Weise wird bei mäßig erhöhtem Ausgangswert des magnetischen Widerstands eine
hohe Anfangsbeschleunigung des Magnetkörpers erzeugt. Durch geeignete Gestaltung und
Bemessung der sich gegenüberstehenden Randgebiete des Magnetankers und des Jochzylinders
kann auf bekannte Weise erreicht werden, daß der magnetische Widerstand im Fokusbereich
möglichst gering und die Anzugskraft möglichst hoch ist.
Bei Beschleunigung des Magnetankers dringt dieser in den Jochzylinder ein, wobei sich der
magnetische Widerstand mit zunehmender Durchdringung der beiden Magnetkörper stetig
verringert. Dabei muß der magnetische Widerstand auf dieser Strecke stärker abnehmen, als er
am anderen Ende des Magnetankers infolge der größer werdenden Entfernung vom offenem
Ende des Magnetmantels zunimmt. Denn nur solange, wie bei Bewegung des Magnetankers
der magnetische Widerstand des Elektromagneten insgesamt abnimmt, wird eine resultierende
Kraft erzeugt, welche den Magnetanker in Bewegungsrichtung beschleunigt.
Diese Bedingung kann auf bekannte Weise durch geeignete Dimensionierung des zylindrischen
Luftspaltes erfüllt werden, der sich beim Eindringen des Magnetankers zwischen diesem und
dem Jochzylinder einstellt. Auf gleiche Weise kann auch dafür gesorgt werden, daß der
Magnetanker abgebremst wird, wenn er die geforderte Hubstrecke zurückgelegt hat. Dazu ist
der Übergang zwischen Magnetanker und Jochzylinder so zu gestalten, daß der magnetische
Widerstand von da an in Bewegungsrichtung konstant bleibt oder zunimmt. Dazu ist z. B. nur
dafür zu sorgen, daß der Jochzylinder nach außen offen ist, so das der Magnetanker über den
äußeren Rand des Jochs aus dem Jochzylinder heraustreten kann.
Eine zusätzliche Abbremsung des Magnetankers kann mit Hilfe einer Rückstellfeder in einem
außerhalb des Jochs angeordneten Gehäuse erfolgen.
Die für die Beschleunigung des Magnetankers notwendige Abnahme des magnetischen
Widerstands mit der Hubbewegung des Magnetankers kann auch dadurch erreicht werden, daß
in den Hubraum pulverförmiges ferromagnetisches Material eingebracht wird. Bei Erregung
der Feldspule richtet sich das Magnetpulver fadenförmig entlang den Kraftlinien des
magnetischen Feldes aus und überbrückt damit die Luftstrecke zwischen Magnetanker und
Magnetjoch im Hubraum des Elektromagneten. Um dabei ein Zusammenbrechen der Hubkraft
infolge eines "magnetischen Kurzschlusses" des Hubraumes zu vermeiden, muß der
Magnetanker und/oder das Joch jeweils an seinem hubraumseitigen Ende eine Polplatte aus
nicht ferromagnetischen Material besitzen. Diese Polplatte sollte möglichst dünn sein, um einen
möglichst niedrigen magnetischen Widerstand am Ende des Hubweges zu erreichen.
Die Magnetpulverfäden haben das Bestreben, ihren Querschnitt im magnetischen Feld zu
vergrößern und infolgedessen ihre Länge zu verkürzen, wodurch die Hubkraft auf den
Magnetanker hervorgerufen wird. Sie wird um so größer sein, je weiter sich das Magnetpulver
zu Beginn in der magnetischen Sättigung befindet.
Der Hubraum setzt sich in das Joch fort. Der im Joch befindliche Teil des Hubraums dient als
Kompressionsraum für das Magnetpulver. Die durch die Bewegung des Magnetankers in den
Kompressionsraum gedrückte Luft kann zunächst durch ein Filter mit geringem Druck
entweichen. Doch mit zunehmender Verdichtung des Magnetpulvers im Kompressionsraum
wird der Luftwiderstand größer, wodurch der Magnetanker schließlich abgebremst wird.
Zweckmäßig erstreckt sich der Kompressionsraum über das Joch hinaus, so daß das
Magnetpulver zusätzlich eine magnetische Bremskraft hervorruft, sobald es durch den
Magnetanker in den außerhalb des Jochs liegenden Teil des Kompressionsraums geschoben
wird.
Zur Aufrechterhaltung eines definierten Luftspaltes für die Steuerung des magnetischen
Widerstandes ist auch der Jochraum an seiner Wandung mit einem nichtferromagnetischen
Material abgedeckt.
Die hohe Induktion im äußeren Feldstärkefokus kann außer zur Krafterzeugung auch zur
induktiven Erwärmung eines Körpers verwendet werden, der hierzu nicht ferromagnetisch,
sondern nur elektrisch leitfähig sein muß. Vorteilhaft wird hierbei im Boden des
Feldverdrängungszylinders eine konzentrische, ringscheibenförmige Öffnung vorgesehen, deren
Außendurchmesser gleich dem Innendurchmesser des Magnetmantels und deren
Innendurchmesser annähernd gleich oder kleiner als der mittlere Durchmesser der Feldspule ist.
Dadurch wird erreicht, daß das magnetische Feld weiter in den freien Raum hinausgreift, so
daß ein größeres Volumen des induktiv zu erwärmenden Körpers vom magnetischen Feld
erfaßt wird. Die damit gleichzeitig bewirkte Erhöhung der Strominduktivität der Feldspule
kann durch Optimierung des Innendurchmessers der ringscheibenförmigen Öffnung im
Bodenbereich des Feldverdrängungszylinders gering gehalten werden. Für eine induktive
Erwärmung durch Wirbelströme sind Erregerfrequenzen in der Größenordnung von einigen
kHz erforderlich, wobei sich auch im Feldverdrängungszylinder örtlich hohe
Stromwärmeverluste im Bereich des elektromagnetischen Fokus einstellen. Diese können
durch Einsatz von Supraleitern praktisch auf Null reduziert werden.
In vielen Fällen kann eine intensive örtliche Kühlung des Feldverdrängungszylinders im
Fokusbereich erforderlich sein. Hierzu ist zweckmäßig ein an sich bekanntes Wärmerohr
vorgesehen, das in den inneren Aufbau des Elektromagneten integriert ist. Der
Verdampfungsraum wird durch Kanäle in der konischen Mantelfläche des Magnetankers
gebildet, welche in Bohrungen münden, welche die Verbindung zwischen diesen Kanälen und
einer axialen Zentralbohrung im Magnetanker herstellen, die zum Hubraum offen ist.
Der Hubraum dient als Kondensationsraum, wobei die angrenzende Wandung des
Feldverdrängungszylinders radial innen als Kapillarrohr und radial außen als Wärmetauscher
ausgebildet ist. Das Kühlmittel verdampft im Fokusbereich, der Kühlmitteldampf gelangt aus
den Kanälen durch die Verbindungsbohrungen in die Zentralbohrung des Magnetankers und
von da in den Hubraum. Dort kondensiert der Kühlmitteldampf an der kalten Wand des
Feldverdrängungszylinders und gibt dabei seine Verdampfungswärme an den Wärmetauscher
ab. In dem Kapillarrohr an der Innenwandung des Feldverdrängungszylinders gelangt das
verflüssigte Kühlmittel wieder in den Verdampfungsraum zwischen Magnetanker und
Feldverdrängungszylinder.
Durch das Kapillarrohr ist der Kühlmittelkreislauf weitgehend unabhängig von der
Arbeitsstellung des Elektromagneten, da der Kühlmitteltransport nicht durch die
Gravitationskraft sondern durch Kapillarkräfte bewirkt wird.
Ein weiteres Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Elektromagneten ist die Erzeugung
extrem hoher, gepulster magnetischer Feldstärken im 100 T-Bereich, wie sie in der Werk
stofforschung, insbesondere auf dem Gebiet der Supraleitung benötigt werden.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen elektromagnetischen Anordnung besteht hierbei
insbesondere darin, daß sich das Gebiet hoher magnetischer Feldstärke nicht im Inneren,
sondern im Randfeld der Feldspule befindet, und daß sich seine Ausdehnung mit einfachen
Mitteln in weiten Grenzen variieren läßt, wobei in diesem Gebiet der größte Teil der von der
Feldspule erzeugten magnetischen Energie konzentriert ist.
Damit wird erreicht, daß von dem elektromagnetischen Fokus mit seinen hohen magnetischen
Feldstärken praktisch keine Lorentzkräfte auf die Feldspule ausgehen, d. h. Feldspule und
Fokus dynamisch entkoppelt sind. Lorentzkräfte wirken nur noch auf den Boden des
Feldverdrängungszylinders in radialer Richtung. Sie können hier durch geeignete
Werkstoffwahl und/oder durch einen entsprechend dimensionierten äußeren Spannring ohne
großen konstruktiven Aufwand beherrscht werden.
Auch kann der Boden des Feldverdrängungszylinders als separatives Bauteil ausgeführt
werden, so daß er bei einer Beschädigung leicht gegen einen neuen ausgetauscht werden kann,
ohne daß der Elektromagnet ansonsten Schaden nimmt.
Durch die Konzentration der magnetischen Energie auf den Fokus wird erreicht, daß für ihre
Erzeugung eine bedeutend geringere elektrische Energie aufgewendet werden muß.
Bei Stoßerregung bedeutet dies, daß man mit wesentlich kleineren Kondensatorenbatterien und
geringen Ladespannungen auskommen kann, selbst wenn extrem hohe Induktionen in der
Größenordnung von 100 T zu erzeugen sind.
Eine mögliche, völlig neuartige Anwendung der erfindungsgemäßen elektromagnetischen
Anordnung besteht in der Stabilisierung des ringförmigen Plasmas eines Kernfusionsreaktors.
Diese kann dadurch erreicht werden, daß das Plasma streckenweise axial durch das Randfeld
des Elektromagneten geführt wird.
Durch die auf den Plasmastrahl gerichtete Radialkomponente des Randfeldes wird dieser in
Drehung um seine eigene Achse versetzt. Dadurch entsteht eine rotierende, in tangentialer
Richtung wirkende Komponente des Plasmastroms, auf den die Axialkomponente des
Randfeldes des Elektromagneten eine in radialer Richtung wirkende Lorentzkraft ausübt.
Dadurch wird bei entsprechender Polung des Magnetfeldes bzw. des Plasmastromes der
Plasmastrahl mit Annäherung an den magnetischen Fokus zunehmend komprimiert, wobei
gleichzeitig seine Rotation zunimmt, so daß sich eine strudelförmige Plasmastruktur mit hoher
Stabilität im Randfeld des Elektromagneten ausbildet. Da der auf den Plasmastrahl übertragene
Drehimpuls im evakuierten Brennraum des Reaktors für lange Zeit erhalten bleibt, ist ein
gepulster Betrieb des Elektromagneten ausreichend. Dabei kann auch eine thermische
Zerstörung des Feldverdrängungszylinders durch das Plasma, zumindest in seinem
Bodenbereich, in Kauf genommen werden. Eine laufende Übertragung von Drehimpuls auf
den Plasmastrahl kann durch "kalte" Ladungsträgerstrahlen erfolgen, die außerhalb des
Brennraumes mit Hilfe der erfindungsgemäßen elektromagnetischen Anordnung in Rotation
versetzt und dann kontinuierlich oder stoßweise in die Plasmaringbahn des Reaktors
eingeschossen werden. Dabei kann eine Zerstörung des Feldverdrängungszylinders vermieden
werden.
In gleicher Weise kann der Elektromagnet auch als magnetische Linse oder als
Ablenkeinrichtung für eine Elektronenstrahlkanone genutzt werden.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der
zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt des Elektromagnets
(Schnitt C-C nach Fig. 3),
Fig. 2 einen Querschnitt (Schnitt B-B nach Fig. 1),
Fig. 3 eine Bodenansicht (Schnitt A-A nach Fig. 1),
Fig. 4 ein Feldbild im Längsschnitt.
In dem Magnetkörper, bestehend aus dem Joch 1, dem Mantel 2 und dem Kern 3 ist die
zylindrische Feldwicklung 4 angeordnet. Die Feldwicklung 4 ist an ihren Mantelflächen und der
nicht vom Joch 1 abgedeckten Stirnfläche von dem Feldverdrängungszylinder 5 aus elektrisch
leitendem Material eingehüllt. Dieser besteht aus dem äußeren Zylinder 5.1, dem inneren
Zylinder 5.2, der Bodenplatte 5.3 mit der zentrischen Bohrung 5.4. Der Kern 3 füllt den
inneren Zylinder 5.2 und die Bohrung 5.4 der Bodenplatte aus und ist wie letztere zu seinem
offenen Ende bzw. zum freien Rand der Bodenplatte hin absatzweise konisch verjüngt.
Der Feldverdrängungszylinder 5 ist durch den Isolierschlitz 9 an einer Stelle des Umfangs über
seine ganze axiale Höhe und radiale Breite einseitig aufgetrennt.
Bei Erregung der Feldspule 4 mit einem Wechsel- oder Stoßstrom bildet sich das in Bild 4
dargestellte äußere Magnetfeld mit den Feldlinien 6 aus, das im Bereich der zentrischen
Bohrung 5.4 der Bodenplatte 5.3 fokusartig konzentriert ist. Das parasitäre Streufeld der
Feldspule mit den Feldlinien 8 ist durch die Wirkung des Feldverdrängungszylinders 5 auf das
Wickelfenster zurückgedrängt. Die Zylinder 5.1 und 5.2 sind praktisch feldfrei. Der Anteil der
Streuinduktivität der Feldspule an der Gesamtinduktivität des Elektromagneten ist dadurch
kleiner als 25%.
Die Feldlinie 7 kennzeichnet das Streufeld der im Fokusbereich der Bodenplatte fließenden
Wirbelströme.
Claims (6)
1. Elektromagnet mit äußerem Feldstärkefokus, welcher aus einer zylindrischen Feldspule
und einem die Feldspule teilweise umschließenden Magnetkörper besteht, wobei der
Magnetkörper aus einem kreisscheibenförmigen Joch, einem die Feldspule umhüllenden
zylindrischen Mantel und einem in die Feldspule eintauchenden zylindrischen Kern gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Feldspule an ihren Mantelflächen und an ihrer nicht vom Joch
abgedeckten Stirnfläche von einem zylindrischen, elektrisch leitenden Körper ganz oder
teilweise eingehüllt ist, welcher aus zwei koaxialen Zylindern und einer kreisscheibenförmigen
Bodenplatte besteht, und daß die koaxialen Zylinder und die Bodenplatte an einer, jeweils
gleichen Stelle ihres Umfangs radial und axial geschlitzt sind, wobei in dem Schlitz eine
elektrische Isolierung vorgesehen ist.
2. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestandteile des
elektrisch leitenden Körpers ganzflächig oder zumindest stellenweise elektrisch leitend
verbunden sind.
3. Elektromagnet nach Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte
eine zentrische Bohrung besitzt.
4. Elektromagnet nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Bohrung vom
Spulenraum her nach außen hin konisch verjüngt.
5. Elektromagnet nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Schlitz
radial vom äußerem Umfang des Feldverdrängungszylinders bis zur zentrischen Bohrung der
Bodenplatte erstreckt.
6. Elektromagnet nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Kern
an seinem freien Ende konisch verjüngt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996145375 DE19645375A1 (de) | 1996-10-26 | 1996-10-26 | Elektromagnet mit äußerem Feldstärkefokus |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996145375 DE19645375A1 (de) | 1996-10-26 | 1996-10-26 | Elektromagnet mit äußerem Feldstärkefokus |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19645375A1 true DE19645375A1 (de) | 1998-04-30 |
Family
ID=7810584
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996145375 Withdrawn DE19645375A1 (de) | 1996-10-26 | 1996-10-26 | Elektromagnet mit äußerem Feldstärkefokus |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19645375A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2061044A2 (de) * | 2007-11-19 | 2009-05-20 | Carl Freudenberg KG | Haftmagnet mit durchbrochenen Flussführungselementen |
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1996
- 1996-10-26 DE DE1996145375 patent/DE19645375A1/de not_active Withdrawn
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