DE19644693A1 - Beschichtung sowie ein Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Beschichtung sowie ein Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Beschichtung für Bauelemente sowie ein Verfah
ren zu deren Herstellung gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 5.
Solche Beschichtungen sind beispielsweise für Bauelemente vorgesehen, deren Be
grenzungsflächen in einen direkten Kontakt mit dampfförmigen Medien gebracht wer
den.
Rohrleitungen für Kühlmittel von Kondensatoren, die Bestandteil von Kraftwerken
sind, werden bis jetzt teilweise oder vollflächig mit einem Flüssigkeitsfilm benetzt,
wenn das für den Wärmetransport benutzte Arbeitsfluid an diesen Rohrleitungen
durch Phasenübergang von seinem dampfförmigen in seinen flüssigen Zustand über
geführt wird.
Diese Flüssigkeitsfilme stellen wegen der vergleichsweise geringen Wärmeleitfähig
keit des Arbeitsfluids einen Wärmewiderstand dar, der etwa 30% des Gesamtwär
mewiderstands ausmacht. Dieser setzt sich zusammen aus dem konvektiven Wär
mewiderstand an der Grenzfläche zwischen Kühlmittel und den Innenflächen der
Rohrleitungen des Kondensators, dem Wärmewiderstand des Rohrmaterials, dem
Wärmewiderstand von eventuellen Ablagerungen auf den Rohrleitungen oder nicht
kondensierbaren Dämpfen sowie dem Wärmewiderstand, der durch den oben er
wähnten Phasenübergang an der äußeren Oberfläche der Rohrleitung erzeugt wird.
Durch einen solchen zusammenhängenden Flüssigkeitsfilm wird weiterhin der Strö
mungswiderstand erhöht, den das dampfförmige Arbeitsfluid beim Durchströmen der
Zwischenräume zwischen den Rohrleitungen zu überwinden hat, da Reibungskräfte
zwischen dem Dampf und dem Kondensat auftreten.
Eine solche Filmkondensation bringt nicht nur diese Nachteile mit sich, sondern sie
kann auch zu Verunreinigungen und Ablagerungen auf den Bauelementen führen,
wenn entsprechende Stoffe im Arbeitsfluid mitgeführt oder in ihm gelöst sind. Solche
Ablagerungen können ihrerseits wiederum den Wärmewiderstand an den Begren
zungsflächen der Rohrleitungen vergrößern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beschichtung zu schaffen, mit der die
Ausbildung von Flüssigkeitsfilmen auf den Begrenzungsflächen von Bauelementen
und die Bildung fester Ablagerungen vermieden werden können, sowie ein Verfahren
aufzuzeigen, mit dem diese Beschichtung hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird, die Beschichtung betreffend durch die Merkmale des Patentan
spruchs 1 gelöst.
Diese Aufgabe wird, das Verfahren betreffend, durch die Merkmale des Patentan
spruchs 4 gelöst.
Mit Hilfe eines Überzugs aus einer nichtbenetzbaren organisch modifizierten Keramik
auf den Begrenzungsflächen von Bauelementen, die mit dem Dampf und/oder dem
Kondensat eines Mediums unmittelbar in Kontakt stehen, ist es möglich, die Ausbil
dung eines zusammenhängenden Kondensatfilms zu verhindern. Vor allem kann mit
einem solchen Überzug erreicht werden, daß sich das für den Wärmetransport in
Kraftwerken verwendete Arbeitsfluid im Kondensator auf den Oberflächen von Rohr
leitungen, durch die ein Kühlmittel geleitet wird, nur in Form von Tropfen nieder
schlägt. Damit erhöht sich der Wärmedurchgangskoeffizient des Kondensators um
ca. 5 bis 15%. Da mit diesen Maßnahmen auch der Druckabfall des Arbeitsfluids
beim Durchströmen der Zwischenräume zwischen den Rohrleitungen verringert wird,
läßt sich das Vakuum des Kondensators um ca. 4 bis 8 hPa bei einem Kondensator
auslegedruck von ca. 50 hPa absenken.
Zur Verringerung des Wärmewiderstands zwischen dem Überzug aus einer nichtbe
netzbaren organisch modifizierten Keramik und einem Bauelement wird dieses vor
der Beschichtung mit der nichtbenetzbaren organisch modifizierten Keramik soweit
aufgerauht, daß die effektive Grenzfläche zwischen Bauelement und Beschichtung
vergrößert wird. Die Vergrößerung hängt von der Struktur der Rauhigkeit und der
Tiefe der Aufrauhung ab. Die zu beschichtenden Begrenzungsflächen des Bauele
ments werden vorzugsweise 0,1 und 20 µm tief aufgerauht. Das Aufrauhen erfolgt
mittels chemischem oder physikalischem Ätzen. Vorzugsweise wird Plasmaätzen an
gewendet. Hiermit wird die effektive Grenzfläche um etwa einen Faktor 1,5 bis 2 ver
größert. Bei der anschließenden Beschichtung wird der Überzug so dick aufgetragen,
daß eine geschlossene und glatte Oberfläche aus nichtbenetzbarer organisch modi
fizierter Keramik gebildet wird, auf welcher der Dampf kondensieren kann.
Bei Bauelementen, deren Begrenzungsflächen nicht mit dem erfindungsgemäßen
Überzug versehen sind, werden Tropfen, die beim Kondensieren von dampfförmigen
Medien entstehen, so auseinandergezogen, daß sie ineinander fließen und geschlos
sene Flüssigkeitsschichten bilden. Ein Maß für das Nichtbenetzen einer Fläche durch
eine Flüssigkeit ist der Benetzungswinkel. Die erfindungsgemäße Beschichtung ist so
ausgebildet, daß der stationäre Benetzungswinkel zwischen dem Überzug und der
Flüssigkeit größer als 90 Grad ist. Dieses bedeutet, daß das dampfförmige Arbeits
fluid nur in Form von Tropfen auf den beschichteten Flächen kondensiert. Kondensa
te, die sich beispielsweise in einem Kraftwerkskondensator bilden, erzeugen deshalb
keinen geschlossen Film auf Flächen aus, die mit einer nichtbenetzbaren organisch
modifizierten Keramik beschichtet sind. Die Grenzflächenwechselwirkungen zwischen
dem Überzug und dem Arbeitsfluid sind hierbei so klein, daß die Tropfen nicht oder
nur geringfügig auf den Flächen haften. Unter der Einwirkung der Schwerkraft rinnen
sie schließlich an den Flächen der Rohrleitungen herab. Dabei werden andere Trop
fen mitgerissen und freie Bereiche auf den Oberflächen der Rohrleitungen gebildet, in
denen wieder dampfförmiges Arbeitsfluid kondensieren kann. Durch das schnelle
Herabrinnen der Tropfen wird die Verweilzeit des Arbeitsfluids auf den Rohrleitungen
verringert und damit der Aufbau eines erhöhten Wärmewiderstands durch einen Kon
densatfilm verhindert.
Die erfindungsgemäßen Überzüge werden bevorzugt aus einer nichtbenetzbaren or
ganisch modifizierten Keramik hergestellt, die perfluorierte Seitenketten aufweist.
Diese nichtbenetzbaren organisch modifizierten Keramiken weisen eine niedrige
Oberflächenenergie von ca. 20 mJ/m2 auf. Sie haben zudem den Vorteil, daß sich auf
ihnen keine Ablagerungen bilden können, die beispielsweise durch kleine Partikel
oder gelöste Stoffe hervorgerufen werden, welche von einem Arbeitsfluid mitgeführt
werden. Oxidschichten können sich auf einem solchen Überzug ebenfalls nicht aus
bilden.
Weitere erfinderische Merkmale sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
Fig. 1 Bauelemente mit der erfindungsgemäßen Beschichtung,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus einer beschichteten Begrenzungsfläche.
Die zur Beschreibung gehörige Fig. 1 zeigt zwei rohrförmige Bauelemente 1 aus Me
tall. Die Bauelemente 1 gehören zu einem Bündel von Rohrleitungen eines Kon
densators, der Bestandteil eines Kraftwerks (hier nicht dargestellt) ist. Die beiden
Bauelemente 1 sind aus Titan gefertigt und weisen jeweils eine Wandstärke von 0,5
bis 0,7 mm auf. Sie sind mit einem Wandabstand von etwa 5 mm bis 10 mm voneinan
der angeordnet. Jedes der beiden Bauelemente 1 ist auf seiner Begrenzungsfläche
1B mit einer Beschichtung 2 versehen. Diese Beschichtung 2 wird bei dem hier be
schriebenen Ausführungsbeispiel durch einen vollflächigen glatten Überzug 3 aus ei
ner nichtbenetzbaren organisch modifizierten Keramik gebildet, die perfluorierte Sei
tenketten aufweist, und sich gemäß folgender Strukturformel darstellen läßt:
Dabei kann Si teilweise durch Ti, Zr, oder Al ersetzt werden. X steht stellvertretend
für HO-, alky-O- oder Cl-. R steht für modifizierte Gruppen wie
oder -(CF2)n-CF3, bzw. für polymerisierte Gruppen in Form von
-(CH2)3-OH-CH-CH2 oder
Zur Verringerung des Wärmewiderstands zwischen den Beschichtungen 2 und den
Bauelementen 1 werden die Begrenzungsflächen 1B vor der Beschichtung auf
gerauht, derart, daß die effektive Grenzfläche zwischen den Bauelementen 1 und den
Beschichtungen 2 vergrößert wird. Diese Vergrößerung hängt von der Struktur der
Rauhigkeit und der Tiefe der Aufrauhung ab. Die zu beschichtenden Begrenzungsflä
chen 1B werden vorzugsweise 0,1 µm und 20 µm tief aufgerauht. Das Aufrauhen er
folgt beispielsweise mittels chemischem oder physikalischem Ätzen. Bevorzugt erfolgt
das Aufrauhen mittels Plasmaätzen. Hiermit wird die effektive Grenzfläche um etwa
einen Faktor 1,5 bis 2 vergrößert. Bei dem anschließenden Beschichten der Begren
zungsflächen 1B wird der Überzug 3 mit einer Dicke von 15 bis 50 µm aufgetragen.
Das Auftragen des Überzugs 3 kann z. B. durch Tauchen oder Sprühen erfolgen. In
Fig. 2 ist der Teilbereich einer Begrenzungsfläche 1B vergrößert dargestellt. Wie Fig.
2 zu entnehmen ist, wird durch den Überzug 3 eine geschlossene und gleichzeitig
glatte Oberfläche 1S aus nichtbenetzbarer organisch modifizierter Keramik gebildet.
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, wird durch das Kondensat eines dampfförmigen Arbeits
fluid 10, das an die beschichteten Bauelemente 1 herangeführt wird und daran kon
densiert, kein geschlossener Flüssigkeitsfilm erzeugt. Vielmehr bleibt das Kondensat
an dem Überzug 3 nur in Form von Tropfen 11 kurzzeitig haften.
Claims (5)
1. Beschichtung für Bauelemente, dadurch gekennzeichnet, daß die Be
grenzungsflächen (1B) eines jeden Bauelements (1) aufgerauht sind und darauf we
nigstens bereichsweise ein Überzug (3) aus einer nichtbenetzbaren organisch mo
difizierten Keramik aufgetragen ist, die perfluorierte Seitenketten aufweist.
2. Beschichtung für Bauelemente, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Begrenzungsflächen (1B) 0,1 und 20 µm tief aufgerauht sind und der Über
zug (3) eine Dicke von 15 bis 50 µm aufweist.
3. Beschichtung für Bauelemente, nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die nichtbenetzbare organisch modifizierte Keramik mit
perfluorierten Seitenketten gemäß folgender Strukturformel darstellbar ist:
Si kann teilweise durch Ti, Zr, oder Al ersetzt werden, X steht für HO-, alky-O- oder Cl, während R für modifizierte Gruppen wie
oder -(CF2)n-CF3, bzw. für polymerisierte Gruppen in Form von
-(CH2)3-O-CH-CH2 oder
steht.
Si kann teilweise durch Ti, Zr, oder Al ersetzt werden, X steht für HO-, alky-O- oder Cl, während R für modifizierte Gruppen wie
oder -(CF2)n-CF3, bzw. für polymerisierte Gruppen in Form von
-(CH2)3-O-CH-CH2 oder
steht.
4. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtung, dadurch gekennzeichnet
daß die Begrenzungsflächen (1B) eines jeden Bauelements (1) aufgerauht werden
und darauf wenigstens ein Überzug (3) aus einer nichtbenetzbarer organisch modifi
zierter Keramik mit perfluorierten Seitenketten aufgetragen wird.
5. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Begrenzungsflächen (1B) eines jeden Bauelements (1) bis
zu einer Tiefe von 0,1 µm bis 20 µm aufgerauht werden, und daß darauf ein Überzug
(3) aus nichtbenetzbarer organisch modifizierter Keramik mit perfluorierten Sei
tenketten in einer Dicke von 15 µm bis 50 µm aufgetragen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996144693 DE19644693A1 (de) | 1996-10-28 | 1996-10-28 | Beschichtung sowie ein Verfahren zu deren Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996144693 DE19644693A1 (de) | 1996-10-28 | 1996-10-28 | Beschichtung sowie ein Verfahren zu deren Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19644693A1 true DE19644693A1 (de) | 1998-04-30 |
Family
ID=7810171
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996144693 Ceased DE19644693A1 (de) | 1996-10-28 | 1996-10-28 | Beschichtung sowie ein Verfahren zu deren Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19644693A1 (de) |
Cited By (1)
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- 1996-10-28 DE DE1996144693 patent/DE19644693A1/de not_active Ceased
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