DE19641039A1 - Verfahren zur Korrektur eines Meßfehlers - Google Patents
Verfahren zur Korrektur eines MeßfehlersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Korrektur eines
Meßfehlers nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Zur berührungslosen Drehwinkelerfassung eines drehbaren
Elements oder zur linearen Lagemessung werden beispielsweise
Induktivsensoren verwendet, deren Ausgangssignal sich in
Abhängigkeit von der zu erfassenden Meßgröße, also des
Winkels oder der Lage ändert. Ein solches Meßsystem zur
berührungslosen Drehwinkelerfassung eines drehbaren Elements
ist beispielsweise aus der DE-OS 195 43 564 bekannt.
Bei diesem bekannten Meßsystem zur Drehwinkelerfassung ist
ein drehbares Element vorhanden, das eine magnetische
Struktur aufweist und eine magnetische Feldstärke erzeugt.
Diese magnetische Feldstärke wird mit Hilfe eines
feststehenden Sensors, der Feldstärkeänderungen erkennt, zur
Drehwinkelerkennung abgetastet. Der spezielle Aufbau des
Sensors führt zu einer Ausgangsspannung, deren Höhe sich
weitgehend linear in Abhängigkeit vom Drehwinkel des
drehbaren Elements ändert. Bei korrektem Zusammenbau des
Meßsystems steigt die Ausgangsspannung des Sensors mit
größer werdendem Drehwinkel an. Würde ein solches
Drehwinkelerfassungssystem um 180° verdreht zusammengebaut,
würde sich die Ausgangsspannung des Sensors in Abhängigkeit
vom Drehwinkel verringern.
Ausgehend von dieser Erkenntnis
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
entwickeln, bei dem bei einem Meßsystem mit einem Sensor,
der ein von der Meßgröße abhängiges Ausgangssignal liefert,
das beispielsweise mit größer werdender Meßgröße ansteigt,
eine eindeutige Auswertung des Sensorsignales auch bei
falschem Einbau zu ermöglichen. Gelöst wird diese Aufgabe
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, bei
dem das Ausgangssignal des Sensors daraufhin untersucht
wird, ob es sich bei einer Veränderung der Meßgröße in der
erwarteten Weise ändert und falls dies nicht der Fall ist
davon ausgegangen wird, daß das Meßsystem falsch,
beispielsweise um 180° verdreht zusammengebaut wurde und
diese Tatsache bei der Ermittlung der Meßgröße aus dem
Ausgangssignal des Sensors berücksichtigt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Korrektur eines
Meßfehlers mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den
Vorteil, daß bei falschem Zusammenbau des Meßsystems dennoch
eine zuverlässige und eindeutige Bestimmung der zu
ermittelnden Meßgröße möglich ist. Erzielt wird dieser
Vorteil, indem das Verhalten des Ausgangssignals des Sensors
daraufhin untersucht wird, ob es sich in der zu erwartenden
Weise verändert und falls dies nicht der Fall ist darauf
geschlossen wird, daß das Meßsystem falsch zusammengebaut
ist und eine Korrektur durchgeführt wird, die den falschen
Zusammenbau kompensiert.
Weitere Vorteile der Erfindung lassen sich mit den in den
Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen erzielen. Dabei ist
besonders vorteilhaft, daß bei Einsatz eines Mikroprozessors
zur Signalauswertung und Signalverarbeitung die
erforderlichen Korrekturmaßnahmen im Mikroprozessor ablaufen
können, wobei diese Korrekturen durch einzelne
Verfahrensschritte im Mikroprozessor realisierbar sind.
Bei einmal erkanntem falschem Zusammenbau des Systems kann
diese Erkenntnis als entsprechende Information in einem
Speicher des Mikroprozessor abgelegt werden und bei jeder
neuen Inbetriebnahme des Meßsystems sofort berücksichtigt
werden. Besonders vorteilhaft ist, daß das erfindungsgemäße
Auswerteverfahren praktisch keinen Mehraufwand erfordert und
es gestattet, daß beim Zusammenbau des Meßsystems keine
speziellen Anforderungen bezüglich der Einbaurichtung
gestellt werden müssen, da bei falscher Einbaurichtung eine
Korrektur erfolgt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen im einzelnen Fig. 1 und 2 zwei
verschiedene Meßsysteme und Fig. 3 einen
Induktivitätsverlauf für einen Winkelsensor, der bei
Verwendung eines linearen Sensors zu einem Ausgangssignal
des Sensors führt, das vom Prinzip her ähnlich ist.
In Fig. 1 ist ein Meßsystem dargestellt, bei dem das
erfindungsgemäße Verfahren zum Einsatz kommen kann. Dabei
handelt es sich um ein Meßsystem, bei dem mittels
Wegsensoren der Abstand zwischen einer Fahrzeugachse und dem
Fahrzeugrahmen gemessen werden soll. Dazu wird mit Hilfe
einer Spule 10, in die ein Anker 11 geschoben werden kann,
die sich beim Verändern der Lage ergebende
Induktivitätsänderung ermittelt. Die Wegänderung wird über
das Gestänge 12, den Hebel 13, Exzenter 14 und Pleuel 15 an
den Anker 11 weitergegeben. Die sich einstellende
Induktivität wird gemessen, indem das elektronische
Steuergerät 15, das einen Mikroprozessor 16 umfaßt,
Spannungsimpulse in die Spule 10 schickt und die Reaktion
der Spule 10 ausgewertet wird. Die Gegeninduktion der Spule
wirkt in bekannter Weise der Spannungsänderung entgegen und
führt zu einem von der Induktivität abhängigen
Spannungsanstieg. Das Steuergerät mißt jeweils die Zeit
zwischen dem Anlegen der Spannung und dem Erreichen eines
vorgebbaren Spannungsgrenzwertes und errechnet aus dieser
Zeit die Induktivität der Spule 10, die ihrerseits ein Maß
für die Ankerstellung und damit für den zu ermittelnden
Abstand zwischen der Fahrzeugachse und dem Fahrzeugrahmen
ist. Wurde die Sensorspule versehentlich um 180° verdreht
eingebaut, ändert sich der erwartete Zusammenhang zwischen
Induktivität und zu messendem Weg. Dieser Sachverhalt soll
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kompensiert werden.
In Fig. 2 ist ein zweites Beispiel für einen Winkelsensor
dargestellt. Bei diesem Winkelsensor ist die Sensorwelle mit
17 bezeichnet, sie weist eine Nut oder ähnliches zum
Justieren auf. Die Sensorwelle 17 ist Bestandteil des
Sensors 19, der zusätzlich Befestigungslöcher 20 und eine
Zentrierbohrung 21 für die Justierung aufweist.
Beim Zusammenbau dieses Sensors kann die Sensorwelle 17
versehentlich falsch herum eingebaut werden, so daß die
Laufrichtung nicht stimmt. Der gewünschte Zusammenhang
zwischen Laufrichtung und Weg, der nach der Beziehung hohe
Induktivität gleich weiter Weg gelten soll, ist dann gerade
umgekehrt und eine hohe Induktivität steht für einen kurzen
Weg. Erfindungsgemäß soll dieser falsche Einbau im
Steuergerät 16 mittels einer geeigneten Software bzw. eines
geeigneten Verfahrens korrigiert werden, so daß unabhängig
vom Zusammenbau ein Signal erhalten wird, das dem
gewünschten Zusammenhang zwischen Weg und Induktivität
entspricht.
In Fig. 3 ist der Verlauf der Induktivität über dem Winkel
für einen bestimmten Winkelsensor aufgetragen. Bei korrekter
Montage des gesamten Meßsystems sollen die Messungen in
einem bestimmten Arbeitsbereich, der mit AB1 bezeichnet ist,
durchgeführt werden. In diesem Arbeitsbereich wird die
Induktivität des Sensors bei richtigem Zusammenbau mit
steigendem Winkel kleiner, wobei zwischen den
Abgleichpunkten AP2 und AP3 ein im wesentlichen linearer
Zusammenhang zwischen Induktivität und Winkel gegeben ist.
Die Abgleichpunkte AB1, AP2 und AP3 sind besonders
hervorgehoben, da eine wirkliche Meßgenauigkeit nur an
diesen drei abgeglichenen Punkten zu erwarten ist.
Wird das Meßsystem falsch, das heißt um 180° verdreht
zusammengebaut, ist der Zusammenhang zwischen Induktivität
und Winkellage ein anderer und man befindet sich
beispielsweise im Arbeitsbereich AB2. In diesem
Arbeitsbereich ändert sich die Induktivität des Sensors
winkelabhängig in der Weise, daß die Induktivität mit
steigendem Winkel linear zunimmt. In beiden Arbeitsbereichen
AB1 und AB2 sind Messungen durchführbar, jedoch muß der
Fehlzusammenbau, der zur Arbeitsbereichsverlagerung führt,
erkannt werden und bei der Bestimmung der Winkellage
berücksichtigt werden. Als Arbeitsbereiche AB1′ und AB2′
lassen sich auch Bereiche definieren, die sich über jeweils
180° erstrecken, wobei in diesem Fall Nichtlinearitäten des
Induktivitätsverlaufes zu berücksichtigen sind.
Das Erkennen, daß das Meßsystem falsch zusammengebaut ist,
daß also beispielsweise die Sensorwelle um 180° gegenüber
der gewünschten Lage verdreht ist, muß gleich nach der
Inbetriebnahme des Meßsystemes erfolgen. Wird nach der
Erstinbetriebnahme bzw. nach dem Zusammenbau eine
Kalibrierung durchgeführt, bei der die gewählte Drehrichtung
bekannt ist, kann bereits zu diesem Zeitpunkt überprüft
werden, ob sich die Meßwertänderung in der erwarteten Weise
ergibt. Falls erkannt wird, daß das Meßsystem richtig
zusammengebaut ist, wird diese Information abgespeichert.
Falls erkannt wird, daß ein falscher Einbau durchgeführt
wurde, wird dies ebenfalls abgespeichert und bei der
Winkelbestimmung berücksichtigt.
Falls keine Kalibrierung möglich ist, kann über ein
entsprechendes Bit in einem Speicher, beispielsweise einem
E2PROM des auswertenden Steuergerätes eine entsprechende
Information eingebracht werden. Bei der erfindungsgemäßen
Fehlerkorrektur handelt es sich um einen automatischen
Vorgang, der aktiviert wird wenn ein Montagefehler vorliegt
und erkannt wurde. Zur Fehlerkorrektur sind keine
mechanischen Bearbeitungen erforderlich.
Die Erfindung kann grundsätzlich für beliebige Sensoren bzw.
Geber angewendet werden, bei denen ein falscher oder
ungenauer Zusammenbau möglich ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur Korrektur eines Meßfehlers, insbesonders
eines Zusammenbaufehlers bei einem Meßsystem, das einen
Sensor umfaßt, der ein Ausgangssignal abgibt, das sich in
Abhängigkeit von der Meßgröße in vorhersehbarer Weise
ändert, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
Signalverhalten, das nicht den Erwartungen entspricht, ein
falscher Zusammenbau des Meßsystems angenommen wird und
erforderliche Korrekturen durchgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor ein induktiver, ohmscher oder kapazitiver Sensor
oder ein Hallsensor oder ein beliebiger Sensor mit zwei
spiegelverkehrten Arbeitsbereichen ist, dessen veränderbarer
Parameter, insbesonders dessen Induktivität sich in
Abhängigkeit vom zu messenden Weg oder vom zu messenden
Winkel verringert oder erhöht und daß ein falscher
Zusammenbau erkannt wird, wenn sich die Induktivität bei
einer entsprechenden Weg- oder Winkeländerung erhöht oder
verringert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es in einem elektronischen Steuergerät mit wenigstens
einem Mikroprozessor abläuft und der falsche Zusammenbau
sowie die erforderliche Korrektur mittels eines
Softwareprogrammes vom Steuergerät durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Überprüfung ob ein
Zusammenbaufehler des Meßsystems vorliegt, nach jedem
Zusammenbau durchgeführt wird und ein erkannter richtiger
Zusammenbau oder ein erkannter falscher Zusammenbau als
entsprechende Information in einem Speicher des
Steuergerätes abgelegt wird und bei nachfolgenden
Meßwertermittlungen berücksichtigt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Kalibrierung des Sensors
zusätzlich überprüft wird, ob ein Montagefehler vorliegt und
falls keine Kalibrierung durchgeführt wird, eine
entsprechende Information in einem Speicher des
Steuergerätes abgelegt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996141039 DE19641039A1 (de) | 1996-10-04 | 1996-10-04 | Verfahren zur Korrektur eines Meßfehlers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996141039 DE19641039A1 (de) | 1996-10-04 | 1996-10-04 | Verfahren zur Korrektur eines Meßfehlers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19641039A1 true DE19641039A1 (de) | 1998-04-09 |
Family
ID=7807917
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996141039 Ceased DE19641039A1 (de) | 1996-10-04 | 1996-10-04 | Verfahren zur Korrektur eines Meßfehlers |
Country Status (1)
Country | Link |
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