DE19640168A1 - Hochgoldhaltige gelbe Lotlegierung für Dentalteile - Google Patents
Hochgoldhaltige gelbe Lotlegierung für DentalteileInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hochgoldhaltige, gelbe
Lotlegierung für Dental- und Schmuckteile, die frei ist von
Palladium, Kupfer, Nickel und Kadmium.
In der Vergangenheit wurden im Dentalbereich für
Prothesenteile meist Legierungen verwendet, welche
Palladium und/oder Kupfer enthielten. Als Legierungselement
wird Palladium zur Festigkeits- sowie zur Härtesteigerung
zugegeben; des weiteren bewirkt das Element Palladium in
einer Dentallegierung durch das Anheben der
Solidustemperatur eine Erhöhung der
Hochtemperaturfestigkeit und bedingt dadurch auch eine
Erhöhung der Verzugsfestigkeit bei Aufbrennlegierungen. Da
Palladium stark entfärbend wirkt, ändert sich der Farbton
von hochgoldhaltigen Legierungen mit steigenden
Palladiumgehalt über blaßgelb nach weiß. Als
Legierungselement wird Kupfer zur Steigerung der Härte
sowie zur Erzielung eines gelben Farbtones verwendet.
Aufgrund einer vom Bundesgesundheitsamt ausgesprochenen
Empfehlung gegen Palladium-Kupferlegierungen kamen auch die
Elemente Palladium und Kupfer als solche in Verruf. Dies
führte dazu, daß bei vielen neuen hochgoldhaltigen
Legierungen, den sogenannten "Bio-"Legierungen, auf die
Elemente Palladium und Kupfer verzichtet wird. Diese
Legierungen weisen, z. B. im Vergleich zu palladium
und/oder kupferhaltigen Legierung deutlich andere
Eigenschaften auf, wie z. B. deutlich niedrigere
Solidustemperaturen. Des weiteren war in den letzten Jahren
eine Trendwende bezüglich der Legierungsfarbe auf dem Markt
feststellbar. Bevorzugt werden Legierungen, welche eine
ästhetisch gelbe Goldfarbe aufweisen. Zusätzlich sind in
neuerer Zeit vermehrt Themen wie die Verträglichkeit und
mögliche Nebenwirkungen dentaler Werkstoffe auf die
menschliche Gesundheit in den Vordergrund getreten.
Die gleichen Bedenken wie gegen Palladium und Kupfer gelten
auch für die Elemente Kadmium und Nickel, die ebenfalls als
nicht unbedenklich für die menschliche Gesundheit
eingestuft wurden.
Die zum Verbinden von Teilen aus dienen Legierungen
erforderlichen Dentallote müssen eine Reihe von
Anforderungen erfüllen. Sie müssen mundbeständig sein,
gutes Benetzungs- und Fließverhalten zeigen, in der Farbe
und in ihrer Arbeitstemperatur den zu verlötenden
Legierungen angepaßt sein. Die Lotverbindung muß außerdem
eine hohe Festigkeit aufweisen.
Für Prothesenteile, die mit einer Keramikbeschichtung
versehen werden, müssen die Lötverbindungen bei der
Brenntemperatur eine ausreichende Festigkeit besitzen,
damit es nicht zu Dimensionsänderungen der gelöteten Teile
kommt. Da die Herstellung von metallischem Zahnersatz in
mehreren Schritten vor sich geht, ist es zweckmäßig, neben
einem Erstlot ein sogenanntes Zweitlot zur Verfügung zu
haben, das in seiner Arbeitstemperatur tiefer liegt, damit
nachfolgende Lötungen durchgeführt werden können, ohne die
zuerst gelötete Verbindung wieder zu lösen.
Die steigenden Anzahl von gelben, kupfer- und
palladiumfreien, hochgoldhaltigen Dentallegierungen macht
es somit notwendig, zu diesen Legierungsklassen kompatible
Lote zu entwickeln, da fast alle der bekannten Dentallote
aufgrund der Einschränkungen bezüglich der erlaubten
Legierungselemente, nur mehr beschränkt einsetzbar sind.
Zum Teil stimmt auch die Farbe des Lotes nicht mehr mit der
zu verlötenden Legierung überein.
Aufgrund der niedrigen Solidustemperaturen der neuen
Dentallegierungen fehlen insbesondere Lote, welche
entsprechende niedrige Arbeitstemperaturen aufweisen und
eine ausreichende Festigkeit besitzen.
Auch im Bereich der Schmucklegierungen sind Lote gefragt,
die in ihrer Farbe möglichst exakt mit den zu verlötenden
Teilen übereinstimmen und hohe Festigkeiten der
Lötverbindungen liefern. Da auch auf dem Schmucksektor nach
Möglichkeiten auf toxische und allergieauslösende Elemente
verzichtet wird, ist es vorteilhaft, wenn auch das
entsprechende Lot keine entsprechende
Legierungsbestandteile, wie zum Beispiel Nickel oder
Kadmium enthält.
Es sind eine Reihe von goldhaltigen, gelben Dentalloten
bekannt, die aber alle entweder Kupfer und/oder Palladium
enthalten.
So werden in der DE-AS 27 20 493 goldfarbene Legierungen
beschrieben, die aus 60 bis 70 Gew.% Gold, 0 bis 10 Gew.%
Platin, 0 bis 10 Gew.% Palladium, 10 bis 25 Gew.% Kupfer
und 5 bis 10 Gew.% Gallium bestehen. Die DE-AS 26 38 837
offenbart Dentallote mit 50 bis 78 Gew.% Gold, 0,1 bis 8
Gew.% Palladium, 3 bis 36 Gew.% Silber, 0,5 bis 18 Gew.%
Kupfer, 1 bis 5 Gew.% Zink und 1 bis 8 Gew.% Indium.
Die DE-AS 26 36 039 beschreibt kupfer- und kadmiumfreie
Dentalgoldlote, die aus 50 bis 80 Gew.% Gold, 10 bis 30
Gew.% Silber, 0 bis 10 Gew.% Palladium und/oder Platin,
0,05 bis 0,2 Gew.% Iridium, 0 bis 5 Gew.% Indium, 0 bis 5
Gew.% Zinn und 1 bis 14 Gew.% Zink bestehen, wobei der
Gehalt an Unedelmetallen maximal 14 Gew.% betragen muß.
Diese Lote können zwar auch palladiumfrei sein, die
beispielhaft angeführten Lote (32 Lote) enthalten
allerdings alle Palladium. Sie zeigen wegen des relativ
hohen Silberanteils keine satte Goldfarbe.
Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
hochgoldhaltige, gelbe Lotlegierung für Dental- und
Schmuckteile zu entwickeln, die frei ist von Palladium,
Kupfer, Nickel und Kadmium, die in ihrer Farbe dem gelben
Goldton nahekommt und eine Lötstelle mit ausreichender
mechanischer Festigkeit ausbildet. Außerdem sollte die
Arbeitstemperatur des Lotes den Dentallegierungen angepaßt
sein, die mit niedrigschmelzender Keramik verkleidbar sind.
Auch sollte die Arbeitstemperatur über die
Legierungszusammensetzung variierbar sein, ohne weitere
Legierungselemente zuführen zu müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einer
Lotlegierung, die aus 65 bis 98 Gew.% Gold, 0 bis 5 Gew.%
Platin, 0 bis 2 Gew.% Silber, 0 bis 0,5 Iridium, Rhodium,
Ruthenium und/oder Rhenium, 2 bis 20 Gew.% Zink, 0 bis 5
Gew.% Zinn und 0 bis 5 Gew.% Indium besteht.
Vorzugsweise besteht die Lotlegierung aus 70 bis 98 Gew.%
Gold, 0 bis 5 Gew.% Platin, 0 bis 1,5 Gew.% Silber, 0 bis
0,5 Gew.% Iridium, Rhodium, Ruthenium und/oder Rhenium, 2
bis 20 Gew.% Zink, 0 bis 2 Gew.% Zinn und 0 bis 2 Gew.%
Indium.
Besonders bewährt haben sich Legierungen, die aus 88 bis 94
Gew.% Gold, 0 bis 3 Gew.% Platin, 0 bis 1,5 Gew.% Silber, 0
bis 0,5 Gew.% Iridium, Rhodium, Ruthenium und/oder Rhenium
und 5 bis 8 Gew.% Zink bestehen.
Überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß diese
Lotlegierungen eine ästhetische, gelbe Goldfarbe aufweisen.
Sie zeigen ein besonders gutes Fließverhalten beim Löten.
Außerdem bilden sie einen homogenen Übergang
Lot-Dentallegierung aus d. h., die Übergangszone "Lot - zu
verlötende Legierung" ist kaum mikroskopisch sichtbar.
Trotz des Verzichts auf die festigkeitssteigernden Elemente
Kupfer und Palladium resultieren respektable
Zugfestigkeitswerte, was unter anderem auf das in der
Lotnaht sich ausbildende feine Gefüge zurückzuführen ist.
Beim Schmelzen tritt eine äußerst geringe Schlackenbildung
auf. Die Lotlegierungen sind gut verformbar, so daß sich
leicht die erforderlichen Lotfarmteile herstellen lassen.
Sie zeigen eine hohe Korrosionsfestigkeit im Lötverbund,
was dem Aspekt der Biokompatibilität gerecht wird.
In folgender Tabelle ist die Zusammensetzung einiger
erfindungsgemäßen Lote mit Arbeitstemperatur und der
erreichten Zugfestigkeit der Lötverbindungen bei
Raumtemperatur angegeben.
Claims (3)
1. Hochgoldhaltige, gelbe Lotlegierung für Dental- und
Schmuckteile, die frei ist von Palladium, Kupfer,
Nickel und Kadmium,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus 65 bis 98 Gew.% Gold, 0 bis 5 Gew.% Platin,
0 bis 2 Gew.% Silber, 0 bis 0,5 Gew.% Iridium, Rhodium,
Ruthenium und/oder Rhenium, 2 bis 20 Gew.% Zink, 0 bis
5 Gew.% Zinn und 0 bis 5 Gew.% Indium besteht.
2. Lotlegierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus 70 bis 98 Gew.% Gold, 0 bis 5 Gew.% Platin,
0 bis 1,5 Gew.% Silber, 0 bis 0,5 Gew.% Iridium,
Rhodium, Ruthenium und/oder Rhenium, 2 bis 20 Gew.%
Zink, 0 bis 2 Gew.% Zinn und 0 bis 2 Gew.% Indium
besteht.
3. Lotlegierung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus 88 bis 94 Gew.% Gold, 0 bis 3 Gew.% Platin,
0 bis 1,5 Gew.% Silber, 0 bis 0,5 Gew.% Iridium,
Rhodium, Ruthenium und/oder Rhenium und 5 bis 8 Gew.%
Zink besteht.
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DE19640168A DE19640168B4 (de) | 1996-09-28 | 1996-09-28 | Verwendung einer Lotlegierung |
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