DE19640160A1 - Steuerverfahren für ein stufenlos verstellbares Getriebe mit einem hydraulischen Drehmomentwandler und Überbrückungskupplung - Google Patents
Steuerverfahren für ein stufenlos verstellbares Getriebe mit einem hydraulischen Drehmomentwandler und ÜberbrückungskupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Steuerverfahren für ein stufenlos verstellbares Getriebe mit einem
hydraulischen Drehmomentwandler und einer Überbrückungskupplung für denselben, mit
den weiteren Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Automatikgetriebe in Kraftfahrzeugen, und insbesondere stufenlos verstellbare Getriebe
(mitunter auch mit der englischen Abkürzung CVT bezeichnet) werden üblicherweise mit
einem hydraulischen Drehmomentwandler in Reihe geschaltet, um ein Anfahren zu ermög
lichen. Der bei niedrigen Drehzahlen zum Anfahren benötigte hydraulische Drehmoment
wandler stört bei höheren Geschwindigkeiten des Kraftfahrzeuges, da der in ihm erzeugte
Schlupf mit Wirkungsgradverlusten einhergeht. Daher wird der hydraulische Drehmoment
wandler bei höheren Geschwindigkeiten häufig durch eine Überbrückungskupplung über
brückt, die mit einem Wirkungsgrad von nahezu 1 arbeitet.
Fig. 5 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines herkömmlichen aus Drehmomentwandler 10
und stufenlos verstellbarem Getriebe 12 bestehenden Triebstranges.
Ein nicht dargestellter Motor in Form einer herkömmlichen Brennkraftmaschine liefert eine
Motordrehzahl nmot auf das Pumpenrad P des Drehmomentwandler 10. Das Turbinenrad T
dreht sich mit einer Drehzahl nein der Getriebeeingangswelle 14 des stufenlosen Getriebes
12.
Das stufenlose Getriebe 12 besteht in an sich bekannter Manier aus zwei Kegelscheibensät
zen 16 und 18, zwischen denen ein Zugmittel, beispielsweise ein Keilriemen, oder ein
Druckmittel, beispielsweise in Form einer Gliederkette, um läuft. Durch Verstellen der axialen
Positionen des treibenden Scheibensatzes 16 ändert sich der wirksame treibende
Durchmesser, wodurch sich bei gegebener Länge des Treibmittels 20 der entsprechende
Abtriebsdurchmesser des getriebenen Scheibensatzes 18 einstellt.
Um den hydrodynamischen Drehmomentwandler zur Vermeidung seiner Verluste bei höhe
ren Geschwindigkeiten überbrücken zu können, ist eine Überbrückungskupplung ÜK vorge
sehen.
Die Überbrückungskupplung wird unter Berücksichtigung bestimmter Kriterien gesteuert ein-
oder ausgekuppelt. Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 195 19 461 A1 ist bekannt,
die Überbrückungskupplung einzukuppeln, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit eine vorbe
stimmte Fahrzeuggeschwindigkeit übertrifft und die Überbrückungskupplung dann wieder
auszukuppeln, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit unter eine zweite festgesetzte Fahr
zeuggeschwindigkeit fällt, welche niedriger ist, als die erstgenannte Fahrzeuggeschwin
digkeit. Aus dieser Druckschrift lassen sich darüber hinaus zusätzliche Kriterien zum Ein-
oder Auskuppeln der Überbrückungskupplung entnehmen, um Drehmomentstöße bei einer
plötzlichen Leistungsanforderung vom Fahrer des Kraftfahrzeuges an den Motor, d. h. die
Brennkraftmaschine, zu mildern.
Betrachtet man das Gesamt-Übersetzungsverhältnis des in Fig. 5 dargestellten Triebstran
ges, so erkennt man, daß das Drehzahlübersetzungsverhältnis des Drehmomentwandlers
mit dem Übersetzungsverhältnis des stufenlosen Getriebes multipliziert das Gesamt-Über
setzungsverhältnis ergibt. Für das Übersetzungsverhältnis des Drehmomentwandlers gilt:
Wegen des Schlupfes des Drehmomentwandlers, der sich berechnet als
nschlupf = nmot-nein
ist das Drehzahlübersetzungsverhältnis des Drehmomentwandlers im Zugbetrieb immer
größer als 1, d. h. nmot wird immer höher liegen als nein, d. h. die Drehzahl der Getriebeein
gangswelle 14 des stufenlosen Getriebes.
Für das stufenlose Getriebe gilt
so daß sich für das Gesamtverhältnis ergibt
Fig. 1 zeigt ein Diagramm eines beschleunigenden Kraftfahrzeuges, bei dem die Über
brückungskupplung gemäß dem Stand der Technik bei Überschreiten einer bestimmten
Fahrzeuggeschwindigkeit geschlossen wird.
In Fig. 1 ist auf der Abszisse die Zeit aufgetragen, auf der Ordinate Drehzahlen der ver
schiedenen Wellen oder die Fahrzeuggeschwindigkeit.
Wie die mit konstanter Steigung verlaufende Gerade zeigt, soll eine gleichmäßige Be
schleunigung des Kraftfahrzeuges angenommen werden. Die Fahrzeuggeschwindigkeit vF
steigt daher stetig an, sie ist direkt proportional zur Abtriebsdrehzahl des stufenlosen Getrie
bes 12, so daß gilt vF = c*nab.
Gestrichelt dargestellt ist ein wünschenswerter Verlauf der Eingangsdrehzahl nein des stu
fenlosen Getriebes. Die Eingangsdrehzahl und damit die Motordrehzahl soll kontinuierlich
während des Beschleunigens des Fahrzeuges steigen, während das stufenlose Getriebe in
der kürzesten Übersetzung imax geschaltet ist. Zum Zeitpunkt tG wird die Übersetzung des
stufenlosen Getriebes in Richtung längerer Übersetzung verfahren, um ein weiteres Anstei
gen der Motordrehzahl nmot zu verhindern. Man erkennt, daß die Motordrehzahl um den
Schlupf nschlupf = nmot - nein über einer gewünschten Motordrehzahl nmotsoll liegt.
Bei Überschreiten eines festgesetzten Grenzwertes der Fahrzeuggeschwindigkeit vF wird
die Überbrückungskupplung zum Zeitpunkt tÜK zugefahren, so daß die Drehzahl des Motors
nmot über den Schließzeitraum tschließ wegen des entfallenden Schlupfes des hydro
dynamischen Drehmomentwandlers abfällt, bis nmot = nein.
An diesem herkömmlichen Verfahren ist nachteilig, daß die Motordrehzahl nmot über den
wünschenswerten Sollwert nmotsoll hinausschwingt.
Fig. 2 zeigt eine alternative Verfahrensvariante, die ebenfalls aus dem Stand der Technik
bekannt ist.
Um das Überschwingen der Motordrehzahl nmot über die gewünschte Motordrehzahl
nmotsoll, so wie in Fig. 1 dargestellt, zu vermeiden, wird der Zeitpunkt tÜK, zu dem die
Überbrückungskupplung geschlossen wird, früher gewählt. Die Überbrückungskupplung wird
nun bereits geschlossen, während sich das stufenlose Getriebe noch in der kürzesten Über
setzung imax befindet. Man erkennt in Fig. 2, daß die Drehzahl nmot beginnend von der
Leerlaufdrehzahl nleer zunächst ansteigt und dann in der gezeichneten Form auf die Getrie
beeingangsdrehzahl nein zuläuft, die aber noch unter der Motorsolldrehzahl liegt.
Zum Zeitpunkt tG wird die Übersetzung des stufenlosen Getriebes stetig von imax in Rich
tung auf längere Übersetzung verfahren, so daß die Getriebeabtriebsdrehzahl und damit die
Fahrzeuggeschwindigkeit weiter stetig ansteigen, obwohl die Getriebeeingangsdrehzahl nein
konstant bleibt.
Dabei sind in den Fig. 1 und 2 die Verhältnisse insoweit vereinfacht dargestellt, als der
Schwund an Zugkraft bei sich änderndem Übersetzungsverhältnis des Getriebes und die
sich damit ändernde Fahrzeugbeschleunigung nicht berücksichtigt worden ist.
Bei dem Verfahren gemäß Fig. 2 ist nachteilig, daß nach Beginn des Einrückens der Über
brückungskupplung die Motorleistung wegen der sinkenden Drehzahl abfällt, so daß keine
optimale Beschleunigung möglich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Steuerungs- oder Regelverfahren zu
schaffen, das es beim Betrieb eines gattungsgemäßen stufenlosen Getriebes mit hydrody
namischem Wandler und Überbrückungskupplung erlaubt, die Motordrehzahl während eines
Beschleunigungsvorganges genauer mit einer gewünschten Motordrehzahl in Übereinstim
mung zu bringen.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein Überdrehen des Motors über eine
Motorsolldrehzahl hinaus bei eingestellter kürzester Übersetzung imax des stufenlosen
Getriebes bei einem Beschleunigungsvorgang zu verhindern.
Hinsichtlich der ersten Teilaufgabe ist die Lösung erfindungsgemäß dadurch gegeben, daß
während des Schließens der Überbrückungskupplung die sich dann wegen entfallenden
Schlupfes ändernde Übersetzung des hydraulischen Wandlers kompensiert wird, indem die
Übersetzung des stufenlosen Getriebes entsprechend in Richtung kürzerer Übersetzungs
verhältnisse verstellt wird.
Hinsichtlich der zweiten Teilaufgabe ist ein erfindungsgemäßes Steuerverfahren dadurch
gekennzeichnet, daß bei eingestellter kürzester Übersetzung imax des stufenlos verstellba
ren Getriebes die Überbrückungskupplung beim Beschleunigen des Kraftfahrzeuges teil
weise oder ganz geschlossen wird, um ein Überschreiten einer Motorsolldrehzahl nsoll zu
vermeiden.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Bevorzugt ist insbesondere vorgesehen, daß die Übersetzung des stetig verstellbaren Ge
triebes so verstellt wird, daß die gesamte Übersetzung von Motordrehzahl zu Getriebeab
triebsdrehzahl im wesentlich gleich bleibt. Während also bei herkömmlichen Verfahren der
Wegfall des im Drehmomentwandler auftretenden Schlupfes dazu führt, daß die Motordreh
zahl absinkt, ist erfindungsgemäß vorgesehen, die Eingangsdrehzahl des stufenlosen Ge
triebes durch entsprechendes Nachstellen der Übersetzung des stufenlosen Getriebes kon
tinuierlich so anzuheben, daß die Motordrehzahl bei gegebener Fahrzeuggeschwindigkeit,
d. h. gegebener Abtriebsdrehzahl des stufenlosen Getriebes, konstant bleibt.
Bevorzugt ist insbesondere vorgesehen, das erfindungsgemäße Verfahren zu nutzen, um
den Drehzahlverlauf der Motordrehzahl über der Zeit dem ideal gewünschten Drehzahlver
lauf möglichst anzunähern. Dieser ideale Verlauf der Motordrehzahl und damit der Ein
gangsdrehzahl des stufenlosen Getriebes besteht darin, daß die gewünschte Solldrehzahl
möglichst schnell erreicht und anschließend unverändert beibehalten wird, so wie dies in den
Fig. 1 und 2 als wünschenswerter Verlauf eingezeichnet ist. Dies ist deshalb erwünscht,
um die gewünschte Antriebsleistung schnell zu erhalten.
Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, daß ausgehend von dem kleinsten Übersetzungs
verhältnis des stufenlosen Getriebes diese Übersetzung während des Beschleunigens bei
behalten wird, bis die Drehzahl der Brennkraftmaschine eine Solldrehzahl erreicht, daß das
Übersetzungsverhältnis des stufenlosen Getriebes dann kontinuierlich in Richtung auf
längere Übersetzungsverhältnisse verfahren wird, so daß trotz steigender Getriebeab
triebsdrehzahl die Motordrehzahl im wesentlichen gleich bleibt, und daß dann beim
Schließen der Überbrückungskupplung die Übersetzung des stufenlosen Getriebes stetig
wieder in Richtung kürzerer Übersetzungsverhältnisse verfahren wird, so daß die Motor
drehzahl unter Berücksichtigung des entfallenden Schlupfes des Wandlers trotz steigender
Getriebeabtriebsdrehzahl im wesentlichen konstant bleibt. Da beim Schließen der
Überbrückungskupplung keine Motordrehzahländerung auftritt, kann das Schließen sehr
schnell und trotzdem für den Fahrer unmerklich vor sich gehen, was die Reibleistung an der
Kupplung mindert.
Bevorzugt ist insbesondere, das erfindungsgemäße Steuerverfahren dadurch zum Regel
verfahren zu machen, daß die Übersetzung des stufenlos verstellbaren Getriebes als Stell
größe verwendet wird, um die (gemessene) Motordrehzahl als Regelgröße auf eine vorge
gebene Motorsolldrehzahl zu regeln.
Dabei wird das einzustellende Übersetzungsverhältnis des stufenlosen Getriebes vorzugs
weise nach folgender Beziehung berechnet:
Vorzugsweise umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin die Bestimmung der Ge
triebeabtriebsdrehzahl, bei der die Überbrückungskupplung vorzugsweise einzukuppeln ist,
um bei bekannter Schließzeit der Überbrückungskupplung einerseits zu erreichen, daß bei
Ende des Schließvorganges die kürzeste Übersetzung des Getriebes eingestellt ist, um eine
maximale Beschleunigung zu gewährleisten, und andererseits die in der Kupplung in Wärme
umgesetzte Arbeit zu minimieren.
Dabei kann die Getriebeabtriebsdrehzahl, bei der der Schließvorgang der Überbrückungs
kupplung begonnen werden muß, bei bekannter Motorsolldrehzahl, bekannter Schließzeit
der Kupplung vorteilhaft aus folgender Beziehung abgeleitet werden, wenn der Gradient, mit
der sich die Getriebeabtriebsdrehzahl ändert, d. h. dnab/dt, bekannt ist oder zumindest ge
schätzt werden kann:
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Drehzahl- und Geschwindigkeitsverläufe bei
einem Steuerungsverfahren gemäß dem Stand der Technik,
Fig. 2 eine Darstellung gemäß Fig. 1, bei der der Kupplungszeitpunkt anders gewählt
ist,
Fig. 3 eine schematische Darstellung von Drehzahl- und Geschwindigkeitsverlauf des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 3 einer alternativen Ausführungsform, und
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines gattungsgemäßen, aus Drehmomentwand
ler, Überbrückungskupplung und stufenlosem Getriebe (CVT) bestehenden
Triebstranges bzw. Gesamtgetriebes.
Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 5 sind bereits in der Beschreibungseinleitung diskutiert worden.
Fig. 3 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren, wobei in dem oberen Diagramm von Fig. 3
wie in den Fig. 1 und 2 auf der Ordinate Drehzahl bzw. Fahrzeuggeschwindigkeiten auf
gezeichnet sind, während die Abszisse die Zeitachse darstellt. Zusätzlich ist in einer mit der
gleichen Abszisse versehenen Darstellung das Übersetzungsverhältnis iG über der Zeit auf
getragen. Dabei bedeuten hohe Zahlenwerte kurze Übersetzungsverhältnisse, das kürzeste,
einzustellende Übersetzungsverhältnis wird als imax bezeichnet. Beim Beschleunigen des
Fahrzeuges dreht der Motor aus der Leerlaufdrehzahl nleer in bekannter Weise hoch, wobei
die Fahrzeuggeschwindigkeit VF bis zu einem Zeitpunkt tG bei kontantem Getriebe
übersetzungsverhältnis iG = imax kontinuierlich ansteigt. Zum Zeitpunkt tG erreicht der
Motor die Solldrehzahl nmotsoll. Nun wird das Getriebe in Richtung auf längere
Übersetzungsverhältnisse verstellt, so daß trotz kontinuierlich weiter ansteigender Fahr
zeuggeschwindigkeit VF und damit ansteigender Getriebeabtriebsdrehzahl nab die Getrie
beeingangsdrehzahl nein und aufgrund des gleichbleibenden Schlupfes damit auch die Mo
tordrehzahl nmot konstant bleibt.
Die Motordrehzahl bleibt während dieses Zeitraumes konstant, wobei sie um den Schlupf
nschlupf = nmot - nein über der Getriebeeingangsdrehzahl nein liegt, die mit der Abtriebs
drehzahl des hydrodynamischen Drehmomentwandlers identisch ist.
Zum Zeitpunkt tÜK erreicht die Getriebeabtriebsdrehzahl nab einen Wert, der sich bestim
men läßt, wenn man den Gradienten dnab/dt kennt oder zumindest schätzen kann. Als
Schätzung kann der Winkel in Fig. 3 herangezogen werden. Nimmt man an, daß diese
Steigung konstant bleibt, so läßt sich aus der Beziehung
diejenige Drehzahl der Getriebeabtriebswelle nabschließ bestimmen, bei der begonnen
werden muß, die Überbrückungskupplung zu schließen, so daß nach Ablauf der Zeit
tschließ zum Zeitpunkt t₃ gerade wieder die kürzeste Getriebeübersetzung imax vorliegt.
Zwischen den Zeitpunkten tÜK und dem Zeitpunkt t₃, zu dem die Überbrückungskupplung
vollständig geschlossen ist, wird die Getriebeübersetzung gemäß Fig. 3 von einem ver
gleichsweise langen Übersetzungsverhältnis wieder in Richtung auf das kürzeste Überset
zungsverhältnis imax verfahren, so daß, wie Fig. 3 zeigt, die Getriebeeingangsdrehzahl
nein ansteigt, obwohl die Motordrehzahl nmot konstant bleibt.
Um die Verlustleistung der Antriebsanordnung möglichst gering zu halten, soll angestrebt
werden, daß der Zeitpunkt t₃ möglichst dicht am Schnittpunkt des mit der Steigung α verse
henen Getriebeeingangsdrehzahlverlaufs nein mit der Sollmotordrehzahl nmotsoll liegt.
Dabei ist anzustreben, daß der Zeitraum tschließ möglichst kurz zu wählen ist.
Insgesamt läßt sich das Verfahren als Regelverfahren ausgestalten, wenn die Motordreh
zahl nmot gemessen und das Übersetzungsverhältnis iG als Stellgröße verwendet wird.
Fig. 4 zeigt, daß es Fälle geben kann, in denen die Motordrehzahl nmottheor den Sollwert
einen Soll der Motordrehzahl zu übersteigen droht, obwohl dem durch Einstellen der läng
sten Getriebeübersetzung entgegengewirkt worden ist. In solchen Fällen kann die Über
brückungskupplung zum Zeitpunkt tÜK bei eingestelltem längstem Getriebeübersetzungs
verhältnis imin geschlossen werden, um durch Unterdrücken des Schlupfes des hydrody
namischen Drehmomentwandlers die Motordrehzahl nmot abzusenken und so zu ver
hindern, daß die Motordrehzahl über den gewünschten Wert nsoll ansteigt.
Die Überbrückungskupplung kann zum Regeln der Motordrehzahl eingesetzt werden, indem
der Kupplungsweg als Stellgröße verwendet wird und die Kupplung bei Abfallen der Dreh
zahl wieder etwas geöffnet, jedoch bei Überschreiten der Motorsolldrehzahl etwas
geschlossen wird. Anschließend wird bei weiterem Beschleunigen die Getriebeübersetzung
zum Zeitpunkt tG in Richtung lang verfahren.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß Fig. 3 das Gesamtübersetzungsver
hältnis bei richtiger Wahl der Getriebeübersetzung während des Schließvorganges der
Überbrückungskupplung durch den Schließvorgang nicht beeinflußt wird, d. h. keine Dreh
zahlsprünge und - bei Vernachlässigung des Wandlerwirkungsgrades im Verhältnis zum
Getriebewirkungsgrades - auch keine Momentensprünge auftreten, kann die Kupplung
schneller als bei herkömmlichen Verfahren geschlossen werden. Die in der Kupplung in
Wärme umgesetzte Verlustleistung verringert sich daher durch Verkürzung der Schließzeit.
Außerdem kann vorgesehen sein, daß der Schlupf der Überbrückungskupplung geregelt
wird, wenn ein Regeln der Übersetzung des Getriebes zur Aufrechterhaltung der Ge
samtübersetzung nicht in ausreichendem Maße möglich ist. Dabei wird die
Getriebeübersetzung in Richtung höherer Übersetzungsverhältnisse gesteuert. Beim
Öffnen der Überbrückungskupplung kann entsprechend mit inversem Steuerungscharakter
die Getriebeübersetzung verändert werden.
Claims (12)
1. Steuerverfahren für ein stufenlos verstellbares Getriebe (12) (CVT) eines Kraftfahr
zeuges mit einer Brennkraftmaschine (Motor), wobei das stufenlose Getriebe einen
hydraulischen Drehmomentwandler (10) mit einer Überbrückungskupplung (ÜK)
aufweist, die bei höheren Fahrzeuggeschwindigkeiten (vF) geschlossen wird, um die
Leistungsverluste des Wandlers zu vermeiden, dadurch gekennzeichnet, daß
- - während des Schließens der Überbrückungskupplung (ÜK) die sich dann we gen entfallenden Schlupfes ändernde Übersetzung (iW) des hydraulischen Wandlers kompensiert wird, indem die Übersetzung (iG) des stufenlosen Ge triebes (12) entsprechend in Richtung kürzerer Übersetzungsverhältnisse verstellt wird.
2. Steuerverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übersetzung
des stetig verstellbaren Getriebes (12) so verstellt wird, daß die Gesamtübersetzung
(iges) von Motordrehzahl (nmot) zu Getriebeabtriebsdrehzahl (nab) im wesentlichen
gleich bleibt.
3. Steuerverfahren nach Anspruch 1, angewandt während eines Beschleunigungsvor
ganges, dadurch gekennzeichnet, daß
- - ausgehend von dem kürzesten Übersetzungsverhältnis (imax) des stufenlo sen Getriebes (12) diese Übersetzung während des Beschleunigens beibe halten wird, bis die Motordrehzahl eine Solldrehzahl (nsoll) erreicht,
- - daß das Übersetzungsverhältnis (iG) des stufenlosen Getriebes (12) dann kontinuierlich in Richtung auf längere Übersetzungsverhältnisse verfahren wird, so daß trotz steigender Getriebeabtriebsdrehzahl (nab) die Motordrehzahl (nmot) im wesentlichen gleich bleibt, und
- - daß dann beim Schließen der Überbrückungskupplung (ÜK) die Übersetzung (iG) des stufenlosen Getriebes (12) stetig wieder in Richtung kürzerer Über setzungsverhältnisse verfahren wird, so daß die Motordrehzahl unter Berück sichtigung des entfallenden Schlupfes (nschlupf) des Wandlers (10) trotz steigender Getriebeabtriebsdrehzahl im wesentlichen konstant bleibt.
4. Regelverfahren mit den Merkmalen eines Steuerverfahrens nach einem oder mehre
ren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Übersetzung des stu
fenlos verstellbaren Getriebes als Stellgröße verwendet wird, um die Motordrehzahl
auf eine vorgegebene Motorsolldrehzahl zu regeln.
5. Regelverfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu der
Motordrehzahl als Regelgröße die Getriebeeingangs- und die Getriebeabtriebsdreh
zahl des stufenlosen Getriebes gemessen werden, daß aus der Motordrehzahl und
der Getriebeeingangsdrehzahl der über dem hydraulischen Drehmomentwandler
auftretende Schlupf berechnet wird, und daß die Getriebeübersetzung als Stellgröße
im wesentlichen gemäß folgender Beziehung generiert wird:
6. Steuer- oder Regelverfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Überbrückungskupplung mit einer bekannten Zu
stellfunktion und demgemäß bekannter Schließzeit (tschließ) geschlossen wird, und
daß der Schließzeitpunkt (tÜK) im Hinblick auf ein am Ende des Schließvorganges
vorgegebenes Übersetzungsverhältnis (imax) des stufenlosen Getriebes gewählt
wird.
7. Steuer- oder Regelverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abtriebsdrehzahlgradient (dnab/dt) des stufenlosen Getriebes gemessen wird, und
beim Beschleunigen des Kraftfahrzeuges eine Abtriebsdrehzahl (nabschließ) be
stimmt wird, bei der die Überbrückungskupplung bei bekannter Schließzeit (tschließ)
geschlossen werden soll, gemäß folgender Beziehung:
8. Regel- oder Steuerverfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Bestimmung der Abtriebsdrehzahl
(nabschließ) des stufenlosen Getriebes, bei dem die Überbrückungskupplung zu
schließen begonnen wird, eine Änderung des Abtriebsdrehzahlgradienten des stufen
losen Getriebes, und damit eine Änderung der Beschleunigung des Kraftfahrzeuges,
berücksichtigt wird.
9. Steuerverfahren für ein stufenlos verstellbares Getriebe (CVT) eines Kraftfahrzeuges
mit einer Brennkraftmaschine, wobei das stufenlose Getriebe einen hydraulischen
Drehmomentwandler mit einer Überbrückungskupplung aufweist, die bei höheren
Fahrzeuggeschwindigkeiten geschlossen wird, um die Leistungsverluste des
Wandlers zu vermeiden, dadurch gekennzeichnet, daß bei beliebig eingestellter
Übersetzung des stufenlos verstellbaren Getriebes (12) die Überbrückungskupplung
beim Beschleunigen des Kraftfahrzeuges teilweise oder ganz geschlossen wird, um
ein Überschreiten einer Motorsolldrehzahl (nsoll) zu vermeiden.
10. Regelverfahren mit den Merkmalen eines Steuerverfahrens nach Anspruch 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Zustellweg der Überbrückungskupplung als Stell
größe und die gemessene Motordrehzahl als Regelgröße verwendet werden.
11. Steuer- oder Regelverfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Überbrückungskupplung geöffnet wird, wenn die Motorsoll
drehzahl bei eingestellter kürzester Getriebeübersetzung des stufenlosen Getriebes
unterschritten wird.
12. Steuer- oder Regelverfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß der Schlupf der Überbrückungskupplung geregelt wird,
wenn ein Regeln der Übersetzung des Getriebes zur Aufrechterhaltung der Ge
samtübersetzung nicht in ausreichendem Maße möglich ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19640160A DE19640160A1 (de) | 1996-09-28 | 1996-09-28 | Steuerverfahren für ein stufenlos verstellbares Getriebe mit einem hydraulischen Drehmomentwandler und Überbrückungskupplung |
DE59709835T DE59709835D1 (de) | 1996-09-28 | 1997-09-03 | Steuerverfahren für ein stufenlos verstellbares Getriebe mit einem hydraulischen Drehmomentwandler und Überbrückungskupplung |
EP97115221A EP0833085B1 (de) | 1996-09-28 | 1997-09-03 | Steuerverfahren für ein stufenlos verstellbares Getriebe mit einem hydraulischen Drehmomentwandler und Überbrückungskupplung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19640160A DE19640160A1 (de) | 1996-09-28 | 1996-09-28 | Steuerverfahren für ein stufenlos verstellbares Getriebe mit einem hydraulischen Drehmomentwandler und Überbrückungskupplung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19640160A1 true DE19640160A1 (de) | 1998-04-09 |
Family
ID=7807341
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19640160A Withdrawn DE19640160A1 (de) | 1996-09-28 | 1996-09-28 | Steuerverfahren für ein stufenlos verstellbares Getriebe mit einem hydraulischen Drehmomentwandler und Überbrückungskupplung |
DE59709835T Expired - Lifetime DE59709835D1 (de) | 1996-09-28 | 1997-09-03 | Steuerverfahren für ein stufenlos verstellbares Getriebe mit einem hydraulischen Drehmomentwandler und Überbrückungskupplung |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE59709835T Expired - Lifetime DE59709835D1 (de) | 1996-09-28 | 1997-09-03 | Steuerverfahren für ein stufenlos verstellbares Getriebe mit einem hydraulischen Drehmomentwandler und Überbrückungskupplung |
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