DE19639498A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Entsorgen von Reaktordruckbehältern in Kernkraftwerken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entsorgen von Reaktordruckbehältern in KernkraftwerkenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Entsorgen von radioaktiv kontaminierten
Reaktordruckbehältern oder von Nuklearkomponenten in
Kernkraftwerken.
Die Zerlegung radioaktiv kontaminierter bzw.
aktivierter Bauteile aus Nukleareinrichtungen erfolgt
in bekannter Weise mit einer Reihe von Maschinen und
Handhabungsgeräten, mit denen aufgrund der radioaktiven
Strahlung in einer aufwendigen Prozeßkette verschiedene
Zerlegeschnitte nacheinander fernbedient durchgeführt
werden.
Die Problematik liegt trotz Kameraüberwachung und
Fernhantierung im Anbringen, Spannen und Einrichten der
Maschinen für die notwendigen verschiedenen Arbeits
schritte sowie im Festhalten und Ausbringen der abge
trennten Einzelteile. Weiterhin müssen die abgetrennten
Einzelteile noch in verpackungsgerechte Stücke nach
zerlegt werden. Aufgrund der unterschiedlichen
Geometrie und des Grades der Kontamination bzw. der
Aktivität der Stücke ist keine größtmögliche
Verpackungsdichte zu erreichen. Besonders bei dick
wandigen Bauteilen und Komponenten sind die Zerlege
und Handhabungsvorgänge schwer beherrschbar und
erfordern eine Reihe genau aufeinander abgestimmter
Maschinen und Vorrichtungen, die in zeitaufwendigen
Arbeitsschritten und unter Strahlungsbelastung
kombiniert werden müssen.
Aus der DE 296 07 448.9 ist eine mechanische
Vorrichtung zur Zerpanung, Trennung und Verpackung
radioaktiv kontaminierter bzw. aktivierter Bauteile aus
Nukleareinrichtungen wie z. B. Behälter und
Komponenten, die beim Rückbau von Kernkraftwerken
anfallen, bekannt.
Mit dieser Vorrichtung wird ein Zerspanen eines
Bauteils, beispielsweise ein Behälter, vom Behälter
inneren nach außen, mit nur einer Maschine bei einer
einmaligen Montage des Geräteträgers und Einrichtung
des Werkzeugs erreicht. Der Behälter kann entweder
komplett oder bis auf eine Restwandstärke, die
erfahrungsgemäß weit geringere Kontamination bzw.
Aktivierung aufweist, zerspant werden. Vom Bauteil
fallen praktisch nur Späne an, die mit herkömmlichen
Mitteln zu einer Abfüllstation befördert und dort in
Behälter eingegeben werden. Die Radioaktivität bzw.
Kontamination der Späne wird während der Spanförderung
gemessen und aufgezeichnet. Die Spanmengen werden je
nach Strahlungsgrad mittels Spanverteiler in
verschiedene Behälter abgefüllt.
Aus der bisher unveröffentlichten DE 196 13 466.8 ist
ein Verfahren zum Entsorgen von stillgelegten Reaktor
druckbehältern in Kernkraftwerken bekannt.
Der Reaktordruckbehälter wird in Teilstücke zerlegt,
die entsprechend der Kontaminierung und/oder
Aktivierung lagerfähig verpackt werden können.
Zur Herstellung dieser Teilstücke werden innerhalb des
Reaktordruckbehälters zunächst Vor-Trennschnitte mit
Hilfe mechanischer und/oder thermischer Werkzeuge in
horizontaler und/oder vertikaler Schnittebene durch
geführt, wobei die Bearbeitung von innen nach außen
erfolgt.
Die Trennvorgänge finden unter Wasser statt, d. h. der
stehende Reaktordruckbehälter ist während der Bearbei
tung je nach Strahlenbelastung bis annähernd Flansch
oberkante mit Wasser gefüllt. Die Vor-Trennschnitte
werden in der Regel fortlaufend von oben nach unten
gelegt. Nach Durchführung der Vor-Trennschnitte, bei
denen eine Restwanddicke von einigen Millimetern stehen
bleibt, findet das endgültige Durchtrennen statt. Zuvor
wird der Wasserstand im Reaktordruckbehälter auf ein
Niveau kurz unterhalb der jeweils vorgesehenen
endgültigen Durchtrennebene gesenkt.
Falls ein Reaktordruckbehälter in einem sehr engen Raum
innerhalb eines mit Wasser gefüllten Schachtes
installiert und eine äußere thermische Isolierung am
Reaktordruckbehälter befestigt ist, ist der Behälter an
keiner Stelle von außen zugänglich und ist am oberen
Mantelflansch aufgehängt. Es wurde daher geprüft, ob
bei dieser Anordnung des Reaktordruckbehälters in einem
engen, radioaktiv geschützten Schacht oder Tank eine
der bekannten Vorrichtungen bzw. Verfahren eingesetzt
werden kann.
Bei stückweiser Zerlegung von innen nach der
DE 196 13 466.8 müssen die unterhalb der Aufhängung
abgetrennten Teile gehalten und durch das Behälter
innere herausgehoben werden. Die engen Platzverhält
nisse in einem Behälter von nur 1,4 m Durchmesser
erlauben die Unterbringung der notwendigen Vorrich
tungen (Zerlegemaschine, Belüftung, Segmenttransport)
jedoch nicht. Weiterhin sind das Durchtrennen der
Befestigungsschrauben am Isoliermantel sowie die
Zerlegung des Isoliermantels mit dieser Zerlege
vorrichtung nicht möglich.
Daher bot sich eine mögliche Totalzerspanung im Schacht
nach der bereits genannten DE 296 07 448.9 an. Bei
diesem Vorgehen kann der Zerspanungsfortschritt in
Abhängigkeit vom Strahlungsgradienten gewählt werden.
So könnte zuerst die hochaktivierte Plattierung im
Corebereich unter Wasser entfernt werden, um
anschließend die niedriger radioaktiven Teile an Luft
von innen zu zerpanen. Bedenken bei der endlager
gerechten Abfallbehandlung durch Vergießen von kleinen
Spänen mit Beton in Containern gaben jedoch auch hier
Anlaß, diesen Weg nicht zu verfolgen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die eine
Entfernung eines Reaktodruckbehälters mit engem
Innenquerschnitt oder von einer Nuklearkomponente aus
der Betriebsposition ermöglicht und die eine Zerlegung
in einem Arbeitsraum in unmittelbarer Nähe unter
Abschirmungen gegen radioaktive Strahlung
gewährleistet.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt nach den kennzeichnenden
Merkmalen von Anspruch 1 und 6. Die Unteransprüche
stellen jeweils eine vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung dar.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung dazu
sieht vor, einen Reaktordruckbehälter oder eine
Nuklearkomponente von den Befestigungen, dem Anschluß
an den Brennelementeraum o.a. Anschlüssen sowie von
den Primärrohrleitungen freizutrennen und zusammen mit
dem Isoliermantel aus dem Reaktorschacht senkrecht hoch
herauszuheben und von außen fernbedient in einem
Rückbausystem - bestehend aus Sägemaschinen, Transport-
und Manipuliereinrichtungen - zu zerlegen.
Das Reaktordruckbehälter- oder Nuklearkomponenten-Rück
bauverfahren gliedert sich erfindungsgemäß in
folgende Verfahrensschritte:
- - Vorbereitung und Montage des Rückbausystemes,
- - Freitrennen des Reaktordruckbehälters oder einer Nuklearkomponente,
- - Einbringen des Reaktordruckbehälters oder einer Nuklearkomponente in das Rückbausystem,
- - Zerlegung des Isoliermantels,
- - Abnehmen der Isolierung,
- - Zerlegung des Reaktordruckbehälter- oder des Nuklearkomponenten-Mantels,
- - Demontage und Reinigung des Rückbausystemes.
Das erfindungsgemäße Rückbauverfahren zeichnet sich
dadurch aus, daß die Reaktordruckbehälter- oder
Nuklearkomponenten-Zerlegung einschließlich der
Handhabung der abgetrennten Teile in einem
abgeschlossenen, strahlengeschützten Arbeitsraum
durchgeführt wird, wobei beispielsweise ein ehemaliger
Brennelementeraum als radiologisch abgeschirmter
Arbeitsbereich genutzt werden kann.
Der das Rückbausystem aufnehmende Arbeitsraum besteht
aus einem Stahlbau-Traggerüst, der einerseits den
Reaktordruckbehälter oder eine Nuklearkomponente
aufnimmt sowie alle benötigten Maschinen und
Einrichtungen, die an senkrechten Führungsschienen
gleitend gelagert sind, in die vorbestimmten
Arbeitspositionen bringt. Weiterhin ist die radioaktive
Abschirmung in das Rückbausystem integriert, mit der in
zwei Schleusenebenen die Maschinen und Einrichtungen
radiologisch abgeschirmt, ein- und ausgebracht werden
können.
Die radiologische Sicherheit wird beispielsweise durch
vier Abschirmeinrichtungen erreicht, die in
verschiedenen Ebenen angebracht und auf folgende
Strahlungsquellen ausgelegt sind:
Boden-Abschirmung: gegen die Strahlung des Strahlen-Schutzbehälters
Reaktordruckbehälter-Abschirmung: gegen die hohe Strahlung aus dem Inneren des Reaktordruck behälters
Untere Bühne und Abschirm-Platform: als untere Schleusenebene gegen Strahlung vom Reaktordruck behälter-Mantel und aktivierten Segmenten
Obere Bühne und Abschirm-Platform: als obere Schleusenebene gegen Strahlung vom Reaktordruck behälter-Mantel und aktivierten Segmenten.
Boden-Abschirmung: gegen die Strahlung des Strahlen-Schutzbehälters
Reaktordruckbehälter-Abschirmung: gegen die hohe Strahlung aus dem Inneren des Reaktordruck behälters
Untere Bühne und Abschirm-Platform: als untere Schleusenebene gegen Strahlung vom Reaktordruck behälter-Mantel und aktivierten Segmenten
Obere Bühne und Abschirm-Platform: als obere Schleusenebene gegen Strahlung vom Reaktordruck behälter-Mantel und aktivierten Segmenten.
Alle Trenn- und Handhabungsarbeiten, einschließlich der
Verpackung der abgetrennten Teile in abgeschirmte
Container, erfolgen unter der unteren Schleusenebene
fernbedient und videoüberwacht.
Während der Arbeitsgänge bleiben die Schleusen stets
geschlossen. Der Vorgang beim Ausschleusen von
Maschinen und Einrichtungen beinhaltet eine Reinigung
der Teile (unter Abschirmung) zur Einhaltung der
zulässigen Dosisleistungen und zur Unterbringung der
Kontaminations-Verschleppung.
Die Betriebssicherheit der Bestandteile des Rückbau
systems wird durch verschiedene Maßnahmen gewährlei
stet. Hierzu zählen vor allem der Einsatz technisch
erprobter Module bei der Konzipierung der Zerlege- und
Handhabungseinrichtungen. Das gesamte Rückbausystem
wird vor Inbetriebnahme im Cold Test erprobt und
qualifiziert.
Für die Auswahl der Zerlegegeräte wird der Reaktor
druckbehälter- oder der Nuklearkomponenten-Zerlege
vorgang in Verfahrensschritte unterteilt, die
nacheinander ablaufen und sich gegenseitig nicht
beeinflussen bzw. behindern. Dadurch werden die
Anforderungen an Maschinen und Einrichtung überschaubar
gestaltet. So wird z. B. erst der dünne flexible
Isoliermantel mit einer hierfür geeigneten ersten
Schneidemaschine, beispielsweise einer Kreissäge,
abgetrennt, bevor der dickwandige Reaktordruckbehälter-
oder Nuklearkomponenten-Mantel mit einer zweiten
Schneidemaschine, die ebenfalls eine Kreissäge sein
kann, zerlegt wird, da beide Bereiche bezüglich der
Wandstärken und Schwingungen beim Zerlegen unter
schiedliche Anforderungen an die Trennmittel und
Halteeinrichtungen stellen.
Alle Maschinen und Einrichtungen müssen in eigenen
Arbeitsbereichen ungestört voneinander operieren, so
daß Verschachtelungen der Arbeitsabläufe oder
Kollisionen der Geräte ausgeschlossen werden.
Die Maschinen und Einrichtungen sind an vertikalen
Führungsleisten montiert und werden von oben in einem
Schacht an die Arbeitsorte geführt. Während der
Arbeitsabläufe wird der Schacht mit den Führungs
leisten für das jeweilige Gerät freigehalten, wodurch
die Entnahme einer Maschine oder Einrichtung für
Wartungs- bzw. Reparaturarbeiten jederzeit möglich ist.
Die Entnahme erfolgt durch Hochfahren und Ausschleusen.
In der Hubvorrichtung für den Reaktordruckbehälter oder
die Nuklearkomponenten sind Einrichtungen vorhanden zur
Beherrschung von Ausfällen wie beispielsweise
Rückschlagventile oder Schlauchbruchsicherungen, die
bei Ausfall sofort blockieren und ein Abfallen der Last
verhindern. Der Vorteil im hydraulischen Hubsystem
liegt in der Möglichkeit, den Heber bei Ausfällen auch
unter Last von-der Klemmplatte zu demontieren und
auszuwechseln.
Damit ist sichergestellt, daß der Reaktordruck
behälter in eine sichere Abschirmposition unter den
Arbeitsraum zurückgefahren werden kann.
Zum sicheren Abtransport der abgetrennten, aktivierten
Reaktordruckbehälter-Segmente werden die Manipulier
einrichtungen und der Containeraufzug mit zusätzlichen
(redundanten) Hebevorrichtungen versehen. Das Aufnahme-
oder Manipuliergerät übernimmt die Segmente in einer
Wanne, von unten haltend, womit das Herunterfallen der
Teile ausgeschlossen wird.
Der Reaktordruckbehälter- oder Nuklearkomponenten-Rück
bau erfolgt fernbedient und fernhantiert durch
sogenannte Maschinenroboter.
Es werden drei verschiedene Trenn- und Schneide
maschinen eingesetzt. Eine Fräsmaschine zum Frei
trennen, die unterschiedliche Fräsköpfe für Blech- und
Rohrtrennungen sowie für das Abfräsen der Schrauben
köpfe aufnehmen kann. Der Isoliermantel wird mit einer
kleinen ersten Schneidemaschine, einer Kreissäge,
zerlegt, die als Mehrzweckgerät ausgebildet ist und
neben Sägeblättern auch mit Trennscheiben bestückt
werden kann. Für die Zerlegung des Reaktordruckbe
hälters oder von Nuklearkomponenten wird eine stabile
große, zweite Schneidemaschine, eine Kreissäge, mit
entsprechender Leistung und zur Aufnahme großer
Sägeblätter geeignet, vorgesehen. Der Sägekopf der
beiden Sägen ist drehbar gelagert, so daß sowohl
horizontale als auch vertikale Schnitte bzw. Schnitte
in Schnittebenen dazwischen ausgeführt werden können.
Eine zusätzliche Bewegungsmöglichkeit erhalten die
Trennmaschinen durch Verlagerung auf verfahrbaren,
horizontalen oder vertikalen Schubvorrichtungen.
Die Trennmaschinen sind so konstruiert, daß mit ihnen,
nach Umbau der Tragkonstruktion und Anbau einer Dreh
vorrichtung, auch anschließend der Reaktordruck
behälterdeckel und andere Komponenten zerlegt werden
können.
Die Erfindung wird anhand von schematischen Zeichnungen
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Strahlenschutz-Tank
mit dem zur Entsorgung vorbereiteten
Reaktordruckbehälter,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Brennelemente
kammer/Arbeitsraum mit dem freihängenden
Reaktordruckbehälter und den Einrichtungen für
die Zerlegung,
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Reaktordruck
behälter in Höhe des Deckels,
Fig. 4 einen Querschnitt durch den Reaktordruck
behälter in Höhe des Mantels.
Fig. 1 zeigt in einem Längsschnitt die Anordnung des
Reaktordruckbehälters (1) in einem Strahlenschutz-Tank
(2), der unterhalb eines Brennelemente-Übergabe-/
Arbeitsraumes (20) angeordnet ist.
Eine Fräsmaschine (5) zum Freitrennen des Reaktordruck
behälters (1) von den Verbindungsrohrleitungen (24) ist
auf einem Drehtisch (8) angebracht, der oberhalb eines
Abschirmdeckels (9) auf dem Flansch (4) des Reaktor
druckbehälters (1) befestigt ist.
Zur Abschirmung des Strahlenschutztankes (2) ist eine
verfahrbare, zweiteilige Bodenabschirmung (16)
vorgesehen.
Fig. 2 zeigt den aus dem Strahlenschutztank (2)
herausgehobenen Reaktordruckbehälter (1) in hängender
Position in dem Brennelemente-Übergabe-/Arbeitsraum
(20), der durch eine Abdeckung (21) mit Abschirm
vorrichtung (17) geschlossen ist.
Der Reaktordruckbehälter (1) hängt drehbar in der
Anschlagvorrichtung (10), die einerseits an der
hydraulischen Hubvorrichtung (22) lösbar befestigt,
andererseits an den Drehtisch (8) über dem Abschirm
deckel (9) des Reaktordruckbehälters (1) angeschlagen
ist.
Die Geräte (7, 11) zum Zerlegen des Reaktordruck
behälters (1) und zum Transport der zerlegten Segmente
(12, 13) sind nach oben bzw. unten fahrbar an
Führungsleisten (15) angebracht.
Eine zweite Schneidemaschine (7) auf einer horizontalen
Verschubvorrichtung (25) mit drehbarem und horizontal
verfahrbarem Sägekopf und mit einem Sägeblatt von ca.
1100 mm Durchmesser schneidet Segmente, und zwar von
unten nach oben beginnend, aus dem Mantel des
Reaktordruckbehälters (1).
Während des Sägevorganges wird das zu trennende Segment
durch eine fahrbare Manipuliereinrichtung (11) mit
drehbaren Haltern gestützt.
Nach Beendigung des Sägeschnittes wird das Segment von
der Ladevorrichtung (12) übernommen, die an den
Behälteraufzug (14) gekoppelt ist und das abgetrennte
Segment wird in den Behälter (13) abgesetzt.
Der gefüllte Behälter (Container) (13) wird vor
Verlassen des Brennelemente-Übergabe-/Arbeitsraumes
(20) mit einem Behälterdeckel (23) verschlossen und
durch eine untere Schleuse (18) und obere Schleuse (19)
durch die Abdeckung (17, 21) aus dem Brennelemente-
Übergabe-/Arbeitsraum (20) entfernt.
Die Container (13) und Deckel (23) sind selbstverständ
lich so ausgelegt, daß eine radioaktive Strahlung nicht
in die Umwelt gelangt.
Fig. 3 zeigt in einem Querschnitt den ersten Teil des
Zerlegevorganges im oberen Teil der Brennelemente-
Übergabe-/Arbeitsraum (20), wobei zunächst die
Isolierung (3) des Reaktordruckbehälters (1) durch eine
erste Schneidemaschine (6) mit einem Sägeblattdurch
messer von ca. 400 mm in Segmente getrennt wird. Durch
die hier nicht dargestellte Manipuliereinrichtung wird
das Segment gehalten, bevor es von der Ladeeinrichtung
(12) abgenommen und in einen Behälter (13) des Aufzuges
(14, 15) abgelegt wird. Die Ausführung der ersten
kleinen Säge (6) entspricht in der Ausführung der oben
beschriebenen zweiten, großen Säge mit einer horizontal
verfahrbaren Schubvorrichtung (25), sie hat jedoch am
Drehkopf eine zusätzliche verfahrbare Schubvorrichtung
(26).
Fig. 4 zeigt in einem Querschnitt den zweiten Teil des
Zerlegevorganges im unteren Teil der Brennelemente
kammer (20). Eine zweite Schneidemaschine (7) mit Dreh
kopf und horizontal verfahrbarer Schubvorrichtung (25)
schneidet von unten nach oben beginnend, Segmente aus
dem Mantel des Reaktordruckbehälters (1), wobei die
Manipuliervorrichtung (11) vor Beendigung des
Sägeschnittes das Segment erfaßt und nach vollzogenem
Sägeschnitt von der darüber angeordneten Ladevorrich
tung aufgenommen und in einen der eingangs beschrie
benen Behälter abgelegt wird.
Die zweite Schneidemaschine (7) und die Manipulier
einrichtung (11) sind in gegenüberliegenden vertikalen
Führungsschienen (15) fahrbar angeordnet und mit je
einer horizontal verfahrbaren Schubvorrichtung (25)
ausgestattet.
Der gesamte Arbeitsraum (20) ist nach oben bzw. außen
gegen radioaktive Strahlung geschützt. Die Maschinen
(7, 11) werden ferngesteuert und durch Videokameras
(27) überwacht.
Bezugszeichenliste
1 Reaktordruckbehälter
2 Strahlenschutz-Tank
3 Isolierung/Isoliermaterial
4 Reaktordruckbehälter-Flansch
5 Fräsmaschine/Trennvorrichtung
6 Erste Kreissäge/Schneidemaschine
7 Zweite Kreissäge/Schneidemaschine
8 Drehvorrichtung/Drehtisch
9 Abschirmdeckel/Abschirmvorrichtung
10 Anschlagvorrichtung
11 Aufnahme- oder Manipuliereinrichtung
12 Ladegerät/Verladevorrichtung
13 Behälter/Container
14 Aufzug
15 Führungsleisten/Gleitschienen
16 Verfahrbare Bodenabschirmung des Strahlenschutz - Tanks
17 Abschirmvorrichtung über 1
18 Untere Schleuse
19 Obere Schleuse
20 Brennelemente-Übergabe-/Arbeitsraum
21 Abdeckung/Plattform
22 Hydraulische Hubvorrichtung
23 Behälterdeckel
24 Verbindungsrohrleitung von 1
25 Horizontal verfahrbare Schubvorrichtung
26 Am Drehkopf verfahrbare Schubvorrichtung
27 Videokamera
2 Strahlenschutz-Tank
3 Isolierung/Isoliermaterial
4 Reaktordruckbehälter-Flansch
5 Fräsmaschine/Trennvorrichtung
6 Erste Kreissäge/Schneidemaschine
7 Zweite Kreissäge/Schneidemaschine
8 Drehvorrichtung/Drehtisch
9 Abschirmdeckel/Abschirmvorrichtung
10 Anschlagvorrichtung
11 Aufnahme- oder Manipuliereinrichtung
12 Ladegerät/Verladevorrichtung
13 Behälter/Container
14 Aufzug
15 Führungsleisten/Gleitschienen
16 Verfahrbare Bodenabschirmung des Strahlenschutz - Tanks
17 Abschirmvorrichtung über 1
18 Untere Schleuse
19 Obere Schleuse
20 Brennelemente-Übergabe-/Arbeitsraum
21 Abdeckung/Plattform
22 Hydraulische Hubvorrichtung
23 Behälterdeckel
24 Verbindungsrohrleitung von 1
25 Horizontal verfahrbare Schubvorrichtung
26 Am Drehkopf verfahrbare Schubvorrichtung
27 Videokamera
Claims (14)
1. Verfahren zum Entsorgen von radioaktiv
kontaminierten Reaktordruckbehältern oder von
Nuklearkomponenten in Kernkraftwerken,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß ein außer Betrieb gesetzter Reaktordruck behälter oder eine Nuklearkomponente mittels einer Trennvorrichtung von den verbindenden Rohrleitungen freigetrennt wird,
- - daß der freigetrennte Reaktordruckbehälter oder die Nuklearkomponente drehbar an einer Haltevor richtung des Reaktordeckels und an einer hydraulischen Hebevorrichtung angeschlagen wird,
- - daß der Reaktordruckbehälter oder die Nuklear komponente in einem strahlengeschützten Arbeitsraum drehbar stationiert wird,
- - daß mittels einer ersten Schneidemaschine zunächst die Isolierung von unten nach oben verlaufend in Stücke getrennt wird und das zu trennende Stück während des Trennvorganges von einer Aufnahmevorrichtung erfaßt wird,
- - daß das abgetrennte Stück durch die Aufnahme vorrichtung aufgenommen, in einen Transport behälter abgelegt und aus dem Arbeitsraum mittels eines Aufzuges nach oben transportiert wird,
- - daß mittels einer zweiten Schneidemaschine die Wände des Reaktordruckbehälters oder einer Nuklearkomponente von unten nach oben verlaufend in Stücke getrennt und das zertrennende Stück während des Trennvorganges von einer Aufnahme vorrichtung erfaßt wird,
- - daß das abgetrennte Stück durch die Aufnahme vorrichtung aufgenommen, in einen Transport behälter abgelegt und aus dem Arbeitsraum mittels eines Aufzuges nach oben transportiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß alle Arbeitsgänge über fernbediente Steuer- und Kontrolleinrichtungen durchgeführt und durch mindestens eine Videokamera überwacht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die radiologische Sicherheit in dem Arbeits raum durch insgesamt vier verfahrbare Abschirm einrichtungen erreicht wird, die in den verschiedenen Ebenen angebracht sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß eine verfahrbare Bodenabschirmung gegen die radioaktive Strahlung eines Strahlen-Schutz tankes,
- - daß eine verfahrbare Abschirmung gegen die hohe Strahlung aus dem Reaktordruckbehälter oder der Nuklearkomponente,
- - daß eine verfahrbare untere Schleusenebene gegen die Strahlung des Mantels des Reaktordruck behälters oder der Nuklearkomponente sowie von aktivierten Segmenten und
- - daß eine verfahrbare obere Schleusenebene gegen die Strahlung des Mantels des Reaktordruck behälters oder der Nuklearkomponenten sowie von aktivierten Segmenten jeweils geöffnet und geschlossen wird, wenn einerseits der Reaktor druckbehälter bzw. eine Nuklearkomponente und andererseits ein Transportbehälter zwischen den verschiedenen Ebenen transportiert wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß im Falle von Störungen an den Zerlegegeräten bzw. Transportvorrichtungen der Reaktordruck behälter oder die Nuklearkomponente durch eine hydraulische Hub- und Senkvorrichtung in einen Strahlen-Schutztank abgesenkt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß oberhalb des Arbeitsraumes (20) Plattformen (21) mit integrierten Abschirmungen (17) zur Unterstützung und Halterung des Reaktordruck behälters (1) oder von einer Nuklearkomponente angeordnet sind,
- - daß eine mobile Trennvorrichtung (5) und Schneidemaschinen (6, 7) zur Zerlegung des Reaktordruckbehälters (1) oder von einer Nuklearkomponente und
- - daß Verlade- (11, 12) und Transportvorrichtungen (13, 14) für die abgetrennten Stücke des Reaktor druckbehälters (1) oder von einer Nuklearkompo nente vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß Hilfsausrüstungen für Reinigung, Wartung, Fernbedienung, Fernüberwachung, Spänebeseitigung etc. verfügbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die aus zwei Teilen bestehende verfahrbare Bodenabschirmung (16) mit eingelegtem Abschirmungsmaterial ausgestattet ist,
- - daß eine kombinierte Dreh- (8), Abschirm- (9) und Anschlagvorrichtung (10) auf dem Flansch (4) des Reaktordruckbehälters (1) oder der Nuklear komponente befestigt ist,
- - daß in mindestens zwei Ebenen, einer unteren und oberen Plattform (21), zwei Schleusensysteme (18, 19) zur Abschirmung und
- - daß in der Plattform (21) der unteren Schleuse (18) zusätzlich Abschirmvorrichtungen (17) gegen radioaktive Strahlung angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Zerlegung des Reaktordruckbehälters (1) oder der Nuklearkomponente mindestens eine Trenn vorrichtung (5) zum Freitrennen von Verbindungs rohrleitungen (24), mindestens eine erste Schneide maschine (6) zum Abtrennen des Isoliermaterials (3) und
mindestens eine zweite Schneidemaschine (7) zum Zerlegen des Reaktordruckbehälters (1) oder der Nuklearkomponente mobil angeordnet sind.
daß für die Zerlegung des Reaktordruckbehälters (1) oder der Nuklearkomponente mindestens eine Trenn vorrichtung (5) zum Freitrennen von Verbindungs rohrleitungen (24), mindestens eine erste Schneide maschine (6) zum Abtrennen des Isoliermaterials (3) und
mindestens eine zweite Schneidemaschine (7) zum Zerlegen des Reaktordruckbehälters (1) oder der Nuklearkomponente mobil angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß für den Transport des Reaktordruckbehälters (1) oder der Nuklearkomponente mindestens eine Dreh- (8) und Anschlagvorrichtung (10) in Ver bindung mit einer hydraulischen Hubvorrichtung (22) vorgesehen ist,
- - daß für die Halterung, Aufnahme und Transport der abgetrennten Mantelstücke des Reaktordruck behälters (1) oder der Nuklearkomponente und Teile der Isolation (3) mindestens eine Aufnahme vorrichtung (11) und mindestens eine Verladevor richtung (12) in einen Transportbehälter (13) und mindestens ein Aufzug (14) für den Transport behälter (13) /Personal installiert ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste (6) und zweite Schneidemaschine (7)
an vertikalen Gleitschienen (15) nach oben bzw.
unten verfahrbar angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmevorrichtung (11) und die
Verladevorrichtung (12) an vertikalen Gleitschienen
(15) nach oben bzw. unten verfahrbar angeordnet
sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste (6) und zweite Schneidemaschine (7),
die Aufnahmevorrichtung (11) und die Verladevor
richtung (12) jeweils mit einer horizontal
verfahrbaren Schubvorrichtung (25) versehen sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Schneidemaschine (6) mit einer am
Drehkopf verfahrbaren Schubvorrichtung (26)
versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19639498A DE19639498A1 (de) | 1996-09-26 | 1996-09-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Entsorgen von Reaktordruckbehältern in Kernkraftwerken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19639498A DE19639498A1 (de) | 1996-09-26 | 1996-09-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Entsorgen von Reaktordruckbehältern in Kernkraftwerken |
Publications (1)
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