DE19638763C2 - Drehgestellanbindung für Jacobs-Drehgestelle - Google Patents
Drehgestellanbindung für Jacobs-DrehgestelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Drehgestellanbindung gemäß dem Oberbegriff des ersten
Anspruchs.
Eine bekannte Drehgestellanbindung dieser Art (EP 0 520 301 B1) dient zwischen
benachbarten Enden von zwei Schienenfahrzeug-Wagenkästen als gemeinsame
Abstützung auf einem als Jacobs-Drehgestell ausgebildeten Fahrwerk. Zwischen den
Enden befindet sich eine Gelenkkupplung, welche die Wagenkästen zug- und
druckgesichert miteinander verbindet. Zur Übertragung von Druck- und Zugkräften, wie
sie im Fahrbetrieb von Schienenfahrzeugen auftreten, ist ein Arm der Gelenkkupplung
über ein Drehpfannengelenk auf dem Rahmen des Drehgestells angelenkt. Das
kugelkalottenförmig aufgebaute Drehpfannengelenk erfordert einen hohen
mechanischen Aufwand bei der Herstellung und Montage und stellt eine in senkrechter
Richtung starre Verbindung dar, die zudem erhöhtem Verschleiß unterliegt und eine
hohe Bauweise zur Folge hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Drehgestellanbindung gemäß dem
Oberbegriff des ersten Anspruchs Maßnahmen zu treffen, durch welche ein
platzsparender Aufbau und insbesondere eine geringe Bauhöhe erzielt wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden
Merkmale des ersten Anspruchs.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
Bei einer Ausgestaltung einer Drehgestellanbindung eines Schienenfahrzeugs gemäß
der Erfindung mit einem im Drehgestellrahmen tiefgelegten, zwischen Drehgestell und
Wagenkasten-Gelenkkupplung angeordneten Lenker kann die Gelenkkupplung
entsprechend weit nach unten verlegt werden, so dass der Personen-
Übergangsbereich zwischen den Wagenkästen bzw. deren Fußboden sehr niedrig
angeordnet werden kann. Treppen oder schräg ansteigende Rampen können dadurch
vermieden werden. Durch zusätzliches Tieferlegen der Querträger, zwischen welchen
der Lenker sitzt, wird eine weitere Verminderung der Bauhöhe ermöglicht. Es kann
dadurch eine sehr einfach aufgebaute Lenkeranordnung zur Anwendung gelangen, bei
der Lenker in zumindest annähernd waagrechter Lage im Freiraum zwischen den
beiden Querträgern angeordnet ist. Es werden dann insbesondere beim Bremsen und
bei Anwendung eines Triebdrehgestells auch beim Beschleunigen auftretende, in
Längsrichtung des Fahrzeugs bzw. des Drehgestells wirkende Traktionskräfte und
Relativbewegungen über den Lenker und einen Stützarm zuverlässig vom Drehgestell
auf die Gelenkkupplung und damit auf die Wagenkästen übertragen. Andere
Sekundärfederelemente zwischen dem Drehgestellrahmen und den Wagenkästen
werden dadurch zumindest weitgehend von Traktionskräften freigehalten und brauchen
nur die im Wesentlichen senkrecht zur Drehgestellebene wirkenden Belastungskräfte
aufnehmen.
Die Gelenke des Lenkers können raumbeweglich ausgebildet, also als Kugelgelenk
oder Gummilager gestaltet sein. Beide Gelenke zusammen ermöglichen den Ausgleich
von Abstandsveränderungen zwischen dem Drehgestell und den Wagenkästen, z. B.
bei Änderung der Beladung, von Wankbewegungen sowie von Relativbewegungen bei
Kurven- und Kuppenfahrten. Die Gelenke des Lenkers werden dabei vorzugsweise so
angeordnet, dass sie bei Fahrt auf ebener, gerader Strecke im Wesentlichen in einer
parallelen Ebene zu den Achsen der Radsätze liegen. Aus Symmetriegründen befindet
sich der Lenker wie auch die Gelenkkupplung in einer senkrechten Ebene, welche die
Längsmittelachse des Drehgestells aufnimmt. Hierdurch ergibt sich für die zu
übertragenden Traktionskräfte ein symmetrischer Angriffspunkt. Vorzugsweise liegen
die Achsen der Gelenke des Lenkers in senkrechter Projektion unterhalb der Enden
der beiden benachbarten Wagenkastenenden, so dass eine ausreichende Länge des
Lenkers erzielt wird, die bei den im Betrieb auftretenden Relativbewegungen geringe
Winkelabweichungen von der Waagerechten erzeugen, so dass auch nur
entsprechend geringe Kraftkomponenten in den Gelenken erzeugt werden. Dabei
können die Gelenkachsen des Lenkers auch in senkrechter Richtung verlaufen,
nachdem die Gelenke raumbeweglich bzw. gummielastisch auszubilden sind.
Der Lenker ist insbesondere in einem Freiraum zwischen zwei Querträgern des
Drehgestellrahmens angeordnet und kann dabei direkt an einen der Querträger
angelenkt werden. Aufgrund der Raumbeweglichkeit der Gelenke des Lenkers ist es
zweckmäßig, dem Kuppelarm oder Stützarm und dem Drehgestellrahmen beidseitig je
einen quer zur Längsrichtung wirkenden elastischen Queranschlag zu zuordnen. Die
Queranschläge sitzen dabei insbesondere am Drehgestellrahmen und sind mit Spiel
vom Kuppelarm oder Stützarm angeordnet. Die Queranschläge können justierbar
gehalten sein und sind in sich insbesondere elastisch gestaltet, um Schlaggeräusche
zu vermeiden und eine progressive Querkraftkennlinie zu erzeugen. Bei
gummielastischer Ausbildung der Gelenke ist es zudem zweckmäßig, in Längsrichtung
des Lenkers wirksame Begrenzungsanschläge vorzusehen. Auch diese
Begrenzungsanschläge können insbesondere an dem Drehgestellrahmen bzw. dessen
Querträgern vorgesehen und ebenfalls elastisch ausgebildet sein. Eine Überlastung
der Gelenke wird dadurch insbesondere bei Stößen vermieden. Vorzugsweise werden
über den Lenker die häufig wirkenden Zug- und Bremskräfte elastisch übertragen. Die
Querträger des Drehgestellrahmens sind gegenüber den Enden, welchen die Radlager
der Radsätze zugeordnet sind, in der Ebene abgesenkt und liegen etwa in Höhe oder
unter der Ebene der Achsen der Radsätze, so dass der Angriffspunkt für die
Traktionskräfte über den Lenker bevorzugt unterhalb der Ebene der Radachsen Liegt.
Dabei ist es zweckmäßig, zwischen dem Kuppelarm oder dem Stützarm und dem
Drehgestellrahmen wenigstens einen Stoßdämpfer in Fahrzeugquerrichtung
anzuordnen, um bei im Betrieb auftretenden Stoßbelastungen den Wagenkasten nur
relativ langsam aus seiner zentrischen Mittellage auswandern zu lassen. Im übrigen ist
das Drehgestell über Federelemente im mittleren Bereich der Langträger des
Drehgestellrahmens nahe den Ansatzpunkten der Querträger mit dem darüber
befindlichen Wagenkasten verbunden, wobei diese Federelemente im Wesentlichen
nur vertikale Kräfte und horizontal wirkende Rückstellkräfte übertragen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer Drehgestellanbindung für ein Jacobs-
Drehgestells bei einem Gelenkzug im Bereich des Übergangs von einem
Wagenkastenende zum anderen, die beide auf einem Drehgestell
abgestützt sind,
Fig. 2 den Schnitt entlang der Linie A-A nach Fig. 1 (Draufsicht) und
Fig. 3 den vertikalen Schnitt entlang der Linie B-B nach Fig. 1.
Ein als Schienenfahrzeug ausgebildetes Gelenkfahrzeug mit einem ersten
Wagenkasten 1 und einem zweiten Wagenkasten 2 weist zwischen deren
benachbarten Enden 3 bzw. 4 eine Gelenkkupplung aus einem zentralen Kuppelsteg 5
und einem gabelförmigen Kuppelarm 6 auf. Der zwischen die Wangen des Kuppelarms
6 greifende Kuppelsteg 5 ist mittels eines zwischengefügten, nach Art eines
Kugelgelenks ausgebildeten Kuppelgelenks 7 elastisch verbunden, so dass Zug- oder
Druckkräfte zwischen den Wagenkästen 1 und 2 ruckfrei übertragen werden. Unterhalb
des Bodens 8 des jeweiligen Wagenkastens 1 bzw. 2 befindet sich im Bereich der
Enden 3 bzw. 4 je eine Quertraverse 9, an welchen die Kuppelelemente 5 und 6 starr
befestigt sind. Unterhalb der Wagenkästen 1 und 2 befindet sich ein gemeinsames
Jacobs-Drehgestell aus einem Drehgestellrahmen 10 und daran gehaltenen Radsätzen
11 und 12. Der Radsatz 11 untergreift dabei das Ende 3 des Wagenkastens 1,
während der Radsatz 12 das benachbarte Ende 4 des Wagenkastens 2 untergreift. Der
Drehgestellrahmen 10 weist im mittleren Bereich nach unten abgekröpfte Langträger
13 und zwischen den Radsätzen 11 und 12 parallel zu deren Achsen 14 bzw. 15
verlaufende, von einander getrennt angeordnete Querträger 16 bzw. 17 im
abgesenkten Bereich 13.1 auf. Im Bereich der Stoßstellen der Träger 13 sowie 16 und
17 sitzen Federelemente 18, die vorzugsweise als Luftfedern ausgebildet sind und auf
welchen andererseits die Quertraversen 9 des jeweils zugeordneten Wagenkastens 1,
2 aufsitzen. Die Federelemente 18 bilden Sekundärfedern, während Federelemente 19,
welche zwischen Radlagern 20 und dem darüber greifenden Ende 21 bzw. 22 des
Drehgestellrahmens angeordnet sind, Primärfedern bilden.
Um Traktionskräfte, die insbesondere beim Beschleunigen und Abbremsen auftreten,
auf einfache Weise, zumindest weitgehend rückwirkungsfrei zwischen dem
Drehgestellrahmen 10 und den Wagenkästen 1 und 2 übertragen zu können, ist im
Bereich eines Endes 3 bzw. 4 eines der Wagenkästen 1 und 2 ein in der
Längsmittelebene des Drehgestellrahmens 10 stehender, zum Kuppelgelenk
gehörender und nach unten weisender gabelförmiger Stützarm 23 angesetzt, zwischen
dessen Gabelarmen ein Lenker 24 um eine Gelenkachse 25 elastisch schwenkbar
angelenkt ist. Die Anordnung ist dabei so getroffen, dass der Lenker 24 in Richtung der
Drehgestellängsachse 26 verläuft, wobei seine zweite Gelenkachse 27 am Querträger
16 des Drehgestells 10 schwenkbar sitzt. Unter normalen Betriebsbedingungen liegen
die Gelenkachsen 25 bzw. 27 dabei in einer Ebene, die etwa parallel zu der die
Radachsen 14 und 15 aufnehmenden Ebene verläuft. Vorzugsweise liegt die die
Gelenkachsen 25 bzw. 27 aufnehmende Ebene unterhalb der die Radachsen 14 und
15 aufnehmenden Ebene. Der Abstand zwischen den Gelenkachsen 25 bzw. 27 wird
möglichst groß gewählt, damit z. B. bei Belastungsschwankungen der Lenker 24 nur um
unwesentliche Winkelgrade aus seiner waagerechten Lage verstellt wird, so dass
Traktionskräfte auch nur entsprechend kleine vertikale Kraftkomponenten zwischen
Drehgestell und Wagenkästen erzeugen. Dabei werden vertikale Abstandsänderungen
zwischen dem Drehgestellrahmen 10 und den Wagenkästen 1 bzw. 2 durch die
Anlenkung über Stützarm 23 und Lenker 24 problemlos ausgeglichen. Die zwischen
dem Drehgestellrahmen 10 und den Wagenkästen 1 und 2 angeordneten
Sekundärfederelemente 18 werden dadurch von Belastungen durch Traktionskräfte
zumindest weitgehend entlastet. Die Gelenkachsen 25 und 27 des Lenkers 24 liegen
daher in senkrechter Projektion jeweils im Bereich unterhalb des Endes 3 bzw. 4 der
beiden Wagenkästen 1 und 2. Als Ansatzpunkt für den Stützarm 23 eignet sich
bevorzugt der Kuppelarm 6 der Gelenkkupplung (Steg 5 und Arm 6), so dass diese
Teile eine gabelförmige Baueinheit bilden können, welche gemeinsam zu montieren ist,
wobei diese Baueinheit auch den Lenker 24 mit umfassen kann.
Der Lenker 24 ist in einem Freiraum 29 zwischen den Querträgern 16 und 17 geschützt
angeordnet, wobei am Querträger 16 ein Gegenlager 27.1 für die zugehörige
Gelenkachse 27 des Lenkers 24 angeordnet ist. Die Querträger 16 und 17 liegen dabei
etwa in Höhe der Achsen 14 bzw. 15 des jeweils benachbart an Drehgestellrahmen 10
gelagerten Radsatzes 11 bzw. 12 oder darunter, so dass über den Lenker übertragene
Kraftkomponenten jeweils unterhalb der Achsen 14 und 15 verlaufen.
Die Gelenke 25 und 27 des Lenkers 24 sind raumbeweglich und insbesondere nach Art
von Kugelgelenken oder bevorzugt von gummielastischen Gelenken ausgebildet. Im
Betrieb auftretende Querauslenkungen, Wankbewegungen oder
Winkellagenänderungen bei Kurvenfahrten und dgl. werden daher in den Gelenken 25
und 27 aufgefangen. Um die Querausschläge des Drehgestells quer zur Längsachse
26 zu begrenzen, ist dem Kuppelarm 6 oder Stützarm 23 und dem Drehgestellrahmen
10 beidseitig je ein quer zur Längsrichtung 26 wirkender elastischer Queranschlag 28
zugeordnet. Diese Queranschläge 28 sitzen am Drehgestellrahmen 10 und enden mit
Spiel seitlich neben dem Kuppelarm 6 oder dem Stützarm 23. Dabei kann das Spiel
durch Schraubeinrichtungen oder dgl. justierbar sein. Gummielastische Zwischenlagen
30 dienen hierbei zur gedämpften Übertragung von Stoßkräften bei einer seitlichen
Auslenkung der Stützarm-Lenker-Anordnung 23 bzw. 24.
Wenn die Gelenke 25 und 27 gummielastisch ausgebildet sind, ist es zweckmäßig,
dem Lenker 24 in Längsrichtung wirksame Begrenzungsanschläge 31 bei
entsprechend bemessenem Abstandsspiel zuzuordnen, die in Längsrichtung des
Lenkers 24 vor dessen Enden am benachbarten Querträger 16 bzw. 17 angeordnet
sind, wobei die Begrenzungsanschläge nur bei außergewöhnlichen Stößen wirksam
werden, während die häufig auftretenden Zug- und Bremskräfte elastisch übertragen
werden. Besonders hohe Traktions-Stoßkräfte brauchen daher nicht in voller Höhe von
den gummielastischen Gelenken 25 und 27 allein aufgenommen zu werden, nachdem
die Gegenanschläge 31.1 an Tragplatten 6.1 und 6.2 nach einer zulässigen axialen
Verformung der gummielastischen Einlagen der Gelenke 25 und 27 in Anlage mit den
Begrenzungsanschlägen 31 treten. Ferner ist es zweckmäßig, zwischen dem
Kuppelarm 6 oder dem Stützarm 23 und dem Drehgestellrahmen 10 wenigstens einen
Stoßdämpfer 32 vorzusehen, der insbesondere quer zur Längsachse 26 auftretende
Bewegungen dämpft. Dadurch werden Querschwingungen der Wagenkästen 1 und 2
gemindert.
Bei einer Ausgestaltung eines Gelenkfahrzeugs gemäß der Erfindung, wonach sich
zwei Wagenkästen im Bereich ihrer benachbarten Enden auf einem Jacobs-
Drehgestell über eine gemeinsame Gelenkkupplung zug- und druckfest gesichert
abstützen, erfolgt die Verbindung zum Drehgestell hin über eine einfache Hebel-
Anlenkung, deren Lager abgesenkt in den Freiraum zwischen zwei Drehgestell-
Querträger verlegt ist. Dabei bilden zusätzliche Queranschläge zwischen
Gelenkkupplung und Drehgestell sowie ein Stoßdämpfer für Querkräfte eine stabile, auf
die Betriebsbedingungen abgestimmte Verbindungseinrichtung, die unmittelbar der
Anlenkung zugeordnet ist und auf die der Drehgestellrahmen besonders abgestimmt
ist. Desweiteren sind zwei innerhalb der Langträger 13 angeordnete Wankstützen 37
elastisch an abgesenkten Mittenquerträgern 16.1 und 17.1 drehelastisch befestigt und
über Lenkerstangen mit dem jeweiligen Wagenkasten 1 und 2 verbunden. Die
Drehgestelle können dabei mit Antriebsmotoren ausgestattet oder als antriebslose
Laufdrehgestelle ausgebildet sein, welchen nicht dargestellte Bremseinrichtungen
zugeordnet sind.
Bei dem Drehgestell 10 mit zugeordneter Gelenkkupplung (Steg 5, Kuppelarm 6 und
Gelenk 7) ist gemäß den Fig. 1 bis 3 der gabelförmige Kuppelarm 6 an einer senkrecht
stehenden Tragplatte 6.1 an der zugeordneten Quertravese 9 des Wagenkastens 2
festgesetzt, die außerdem einen Gegenanschlag 31.1 für den am abgesenkten
Abschnitt 17.1 des Querträgers 17 angeordneten Anschlag 31 trägt. Der Anschlag 31.1
ist vorzugsweise starr und eben ausgeführt, er kann jedoch auch elastisch und ballig
sein (Fig. 2). Die abgesenkten mittleren Abschnitte 16.1 und 17.1 sind dabei durch
beidendiges Abkröpfen des zugehörigen Querträgers 16 bzw. 17 erzeugt. Das dem
Stützarm 6 abgewandte Lager des Lenkers 24 ist schwenkbar am Gegenlager 27.1
gehalten, das am benachbarten abgesenkten Abschnitt 16.1 des Querträgers 16 auf
der dem anderen Querträger 17 gegenüberstehenden Seite befestigt ist. Der
Kuppelarm 5 des Kuppelgelenks ist an einer quer zur Längsachse 26 des Drehgestells
10 stehenden Tragplatte 5.1 gehalten, die vom Wagenkasten 1 nach unten reicht und
einen Gegenanschlag 31.1 für den am benachbarten abgesenkten Abschnitt 16.1 des
Querträgers 16 gehaltenen Anschlag 31 aufweist.
Zur Verminderung der Beanspruchung der Querträger 16 und 17 aus im Betrieb
auftretenden Zug-, Brems- und Stoßkräften sind die beiden Querträger 16 und 17
seitlich von der Gelenkverbindung (Steg 5, Arm 6 und Lenker 24) durch je einen
Hilfslangträger 13.2 verbunden. Die Anordnung der Hilfslangträger ist dabei so
getroffen, dass sie zumindest die abgesenkten Abschnitte 16.1 und 17.1 der
Querträger 16 und 17 nach oben überragen. Um dennoch zumindest einen
Stoßdämpfer 32 anordnen zu können, ist im betreffenden Hilfslangträger ein
Durchbruch 33.1 vorgesehen, durch welchen mit ausreichendem radialen Spiel der
Stoßdämpfer 32 hindurchgeführt ist. Mit dem Hilfslangträger 13.2 ist über eine Stütze
33 eine Konsolplatte 34 verbunden, an welcher der im Wesentlichen
zylinderwalzenförmig ausgebildete Stoßdämpfer 32 einendig angelenkt ist, während
das andere Ende mit einem Gabelarm des Stützarms 23 gelenkig verbunden ist. Durch
die Anordnung des oder der Durchbrüche 33.1 in den Hilfslangträgern 13.2 können
dieselben somit in den Wirkungsbereich des Stoßdämpfers 32 abgesenkt werden, so
dass sich ein hochstabiler Aufbau des Drehgestells 10 ergibt.
Daneben bieten die Konsolplatten 34 noch die Möglichkeit, daran als Torsionsstäbe
ausgebildete Wankstützen 37 festzusetzen, die sich von einer Stütze bis zur anderen
Stütze 33 und beidendig darüber hinaus quer zur Längsachse 26 des Drehgestells 10
erstrecken. Dabei sind zwei parallel zueinander verlaufende Wankstützen 37
vorgesehen, die innerhalb der Langträger 13 jeweils mit einem der Wagenkästen 1
bzw. 2 in Eingriff zu bringen sind. Die Wankstützen 37 können jedoch auch über die
Langträger 13 des Drehgestells 10 hinaus verlängert sein, wenn die
Wagenkastenkonstruktion dies erfordert.
Claims (26)
1. Drehgestellanlenkung für Jacobs-Drehgestelle mit einer darauf angeordneten
Gelenkkupplung zuy gelenkigen Verbindung von benachbarten Wagenkästen (1 und 2)
eines Gelenkzuges, wobei die Gelenkkupplung raumbeweglich gekuppelte
Kuppelglieder aufweist, die jeweils an einem der Wagenkästen festzusetzen sind und
von welchen ein Kuppelglied schwenkbeweglich über ein Lager mit dem
Drehgestellrahmen (10) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lager (Gelenkachse 27) in einem Freiraum (29) zwischen zwei Querträgern
(16 und 17) des Drehgestellrahmens (10) liegt.
2. Drehgestell nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querträger (16 und 17) etwa in Höhe oder unter der Ebene der Achsen (14
bzw. 15) eines jeweils benachbart am Drehgestellrahmen (10) gelagerten Radsatzes
(11 bzw. 12) liegen.
3. Drehgestell nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Drehgestellrahmen (10) im mittleren Bereich (13.1) nach unten abgesenkte
Langträger (13) aufweist und dass die Querträger (16 und 17) die abgesenkten
Bereiche (13.1) nach unten überragen.
4. Drehgestell nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querträger (16 und 17) in ihrem mittleren Bereich (Querträger 16.1 bzw. 17.1)
gegenüber der oberen Ebene der mittleren Bereiche (13.1) der Langträger (13) nach
unten abgesetzt sind.
5. Drehgestell nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Lager (Gelenkachse 27) ein Lenker (24) angelenkt ist, der im Freiraum (29)
liegt und dass an der Gelenkkupplung (Steg 5 und Arm 6) ein in der Drehgestell-
Längsmittelebene stehender, nach unten weisender Stützarm (23) festgesetzt ist, an
den der Lenker (24) angelenkt ist.
6. Drehgestell nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils eine der Gelenkachsen (25 bzw. 27) des Lenkers (24) in senkrechter
Projektion unterhalb eines der beiden Wagenkästen (1 bzw. 2) liegt.
7. Drehgestell nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet
dass Gelenkachsen (25 und 27) des. Lenkers (24) in waagerechter und/oder
senkrechter Richtung Verlaufen.
8. Drehgestell nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gelenkachse (7) der Gelenkkupplung (Steg 5, Arm 6 und Gelenk 7) unterhalb
der Ebene des Bodens (8) der Wagenkästen (1 bzw. 2) liegt.
9. Drehgestell nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass einem Kuppelarm (6) oder dem Stützarm (23) der Gelenkkupplung am
Drehgestellrahmen (10) beidseitig je ein quer zur Drehgestell-Längsachse (26)
wirkender elastischer Queranschlag (28) zugeordnet ist.
10. Drehgestell nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Queranschläge (28) am Drehgestellrahmen (10) mittig sitzen und mit Spiel
neben dem Kuppelarm (6) oder Stützarm (23) enden.
11. Drehgestell nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Queranschläge (28) justierbar gehalten sind.
12. Drehgestell nach Anspruch 9 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Kuppelarm (6) oder dem Stützarm (23) und dem
Drehgestellrahmen (10) wenigstens ein Querstoßdämpfer (32) angeordnet ist.
13. Drehgestell nach Anspruch 7 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gelenke (25 und 27) gummielastisch ausgebildet sind und dass dem Lenker
(24) in Richtung der Drehgestell-Längsachse (26) wirksame Begrenzungsanschläge
(31) zugeordnet sind.
14. Drehgestell nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Begrenzungsanschläge (31) am Drehgestellrahmen (10) und an einem der
Kuppelarme (Steg 5 bzw. Arm 6) ausgebildet sind.
15. Drehgestell nach Anspruch 5 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützarm (23) starr mit einem Kuppelarm (Steg 5 bzw. Arm 6) der
Gelenkkupplung verbunden ist.
16. Drehgestell nach Anspruch 7 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querträger (16 bzw. 17) in ihrem mittleren Abschnitt (16.1 und 17.1) nach
unten abgekröpft sind und dass an einem dieser Abschnitte (16.1) an der dem anderen
Querträger (17) zugewandten Seite ein Gegenlager (27.1) des Lagers (27) angeordnet
ist.
17. Drehgestell nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf den mittleren Abschnitten (16.1 und 17.1) der Querträger (16 bzw. 17)
aufeinander zuweisende Begrenzungsanschläge (31) stehen, denen mit Spiel
Gegenanschläge (31.1) gegenüber stehen, von welchen der eine mit dem Kuppelarm
(6) und/oder dem Stützarm (23) und der andere mit dem Kuppelsteg (5) der
Gelenkkupplung fest verbunden ist.
18. Drehgestell nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kuppelarm (6) und der Kuppelsteg (5) je an einer quer zur Drehgestell-
Längsachse (26) stehenden Tragplatte (6.1 bzw. 5.1) sitzt, welche vom zugehörigen
Wagenkasten (2 bzw. 1) bis zum jeweils zugehörigen Gegenanschlag (31.1) reichen
und letzteren tragen.
19. Drehgestell nach Anspruch 5 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die tiefliegenden Querträger (16 und 17) seitlich vom Stützarm (23) mittels
Hilfslangträgern (13.2) verbunden sind, welche die abgesenkten Abschnitte (16.1 bzw.
17.1) der Querträger (16 bzw. 17) nach oben überragen.
20. Drehgestell nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass in wenigstens einem Hilfslangträger (13.2) ein Durchbruch (33) vorgesehen ist,
durch welchen ein Stoßdämpfer (32) mit ausreichendem radialem Spiel
hindurchgeführt ist.
21. Drehgestell nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Querstoßdämpfer (32) einendig an einer am zugehörigen Hilfslangträger
(13.2) bzw. an der zugeordneten Stütze (33) vorgesehenen Konsolplatte (34) angelenkt
ist, wobei die Stütze (33) seitlich vom zugehörigen Hilfslangträger (16.1 bzw. 17.1) auf
der dem Stützarm (23) abgewandten Seite angeordnet ist.
22. Drehgestell nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass je eine Konsolplatte (34) an den Hilfslangträgern (13.2) festgesetzt ist und dass
an den Konsolplatten (34) Wankstützen (37) für die benachbarten Wagenkästen (1 und
2) befestigt sind.
23. Drehgestell nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wankstützen (37) innerhalb oder außerhalb eng neben den Langträgern (13)
des Drehgestells (10) nach oben zum zugeordneten Wagenkasten (1 bzw. 2) geführt
sind.
24. Drehgestell nach Anspruch 19 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Queranschläge (28) über Konsolen (34) an den Hilfslangträgern (13.2)
festgesetzt sind und seitlich mit Spiel neben den Gabelarmen des Kuppelarms (6)
stehen.
25. Drehgestell nach Anspruch 22 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wankstützen (37) zwischen den Langträgern (13) nach oben geführt sind.
26. Gelenkfahrzeug mit wenigstens zwei Wagenkästen, deren benachbarte Enden
einerseits auf einem Drehgestellrahmen eines gemeinsamen Jacobs-Drehgestells
abgestützt und die andererseits mittels einer Gelenkkupplung miteinander verbunden
sind, sowie mit einer Anlenkung zwischen dem Drehgestell und einem an einem
Wagenkasten festgesetzten Kuppelarm der Gelenkkupplung, wobei das Drehgestell
insbesondere nach Anspruch 1 ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Gelenkkupplung (Steg 5, Arm 6 und Gelenk 7) ein in der Drehgestell-
Längsmittelebene stehender, nach unten weisender Stützarm (23) festgesetzt ist, an
den ein zumindest annähernd waagerecht liegender Lenker (24) angelenkt ist, der
andererseits an einem Querträger (16) des Drehgestells (10) angelenkt ist.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19638763A DE19638763C2 (de) | 1996-09-21 | 1996-09-21 | Drehgestellanbindung für Jacobs-Drehgestelle |
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