DE19638356A1

DE19638356A1 - Automatische Be- und Entladung von Kreisförderern mit Mehrfachgehänge

Info

Publication number: DE19638356A1
Application number: DE1996138356
Authority: DE
Inventors: Winfried Dipl Ing Schroer
Original assignee: Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Current assignee: Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Priority date: 1996-09-19
Filing date: 1996-09-19
Publication date: 1998-04-02

Description

Kreisförderer zählen zu den ältesten angetriebenen Stetigförderern. Ihre Vorzüge im Vergleich zu anderen Stetigfördertechniken sind:

- Robuste, wartungs- und verschleißarme Technik
- Leichte Realisierbarkeit von Kurven und Steilförderstrecken
- Geringer Energieverbrauch, da im wesentlichen Rollreibung und weniger Gleitreibung überwunden werden muß, in Anlagen mit Steigungs- und Gefällstrecken kommt hinzu, daß die potentielle Energie abwärts fahrender Teile über die Kette verlustarm auf die aufwärtsfahrenden Teile übertragen wird.
- Lange Strecken mit nur einem Antrieb möglich.
- Geringer Aufwand für Steuerungstechnik.

Trotz der Vielzahl unbestreitbarer Vorteile ist der Anteil der Kreisförderer an neuen Stetigförderanlagen rückläufig. Eine wichtige Ursache dafür liegt darin begründet, daß statt des früher üblichen manuellen Übergebens an den Förderer zunehmend das automatische Übergeben gefordert wird. Eine technisch einfache Lösung für das automatische Übergeben von Stückgütern an Kreisförderer-Gehänge, die auch mehrere übereinander angeordnete Auflageflächen aufweisen können, und das Abnehmen derselben von ihm wird im folgenden beschrieben:

Die Gehänge 1 des Kreisförderers 2 sind mit einer oder mehreren Auflageflächen 3 für die zu transportierenden Stückgüter 4 ausgestattet. Die Auflageflächen werden durch mehrere an einer Seite befestigten auskragenden Zinken 5 gebildet. An der Übergabestation sind an umlaufenden Ketten 6 ebenfalls auskragende Zinken 7 einseitig aufgehängt. Die Zinken von Gehänge und Übergabegerät haben den gleichen Teilungsabstand. Die Geschwindigkeit der Kette am Übergabegerät ist synchron zur Geschwindigkeit des Kreisförderes. Dies kann dadurch gewährleistet sein, daß die Übergabegerätkette über ein mechanisches Übertragungselement direkt von der Kreisfördererkette angetrieben wird oder durch eine steuerungstechnische Verknüpfung.

Das Entladen eines Gehänges läuft wie folgt ab. Der Kreisförderer ist so trassiert, daß sich die unterste zu entladene Ebene anfangs des Übergabegerätes mit geringem Abstand oberhalb der Übergabegerät-Zinken bewegt. Durch eine kurze Gefällestrecke 10 des Kreisförderers werden dann die Gehänge-Zinken zwischen den Übergabegerät-Zinken hindurch abwärts bis unter sie geführt und dabei das Ladegut übergeben. Das Gehänge wird anschließend durch eine Horizontalkurve 8 gefahren, so daß die Zinken der entladenen Ebene seitlich aus dem Raum zwischen den Übergabegerät-Zinken herausgeschwenkt werden. Das Ladegut wird am Ende der Übergabegerät-Kette von einem Rollen- oder Gurtförderer 9 übernommen, mit dem im weiterem Verlauf Funktionen wie Verzweigen und Stauen realisierbar sind.

Prinzipbedingt erfährt das Ladegut keinerlei Längs- oder Querbeschleunigungen, sondern wird materialschonend und lärmarm fließend weitergeben. Zum Entladen der weiteren Ebenen des Gehänges werden an beliebiger Stelle im weiteren Verlauf des Kreisförderes gleichartige Zinkenketten angeordnet. Voraussetzung ist nur, daß die Bauhöhe der Übergabegerät-Kette geringer ist als der Abstand zwischen zwei Gehängeebenen.

Das Beladen des Kreisförderes kann mit exakt der gleichen aber mit umgekehrter Drehrichtung betriebenen Übergabetechnik erfolgen.

Ein Beispiel für eine Anordnung von zwei Übergabegerät-Ketten für einen Kreisförderer mit 2-Ebenen-Gehängen ist in Fig. 1 in Seitenansicht und in Fig. 2 in Draufsicht dargestellt. Fig. 3 zeigt in Seitenansicht eine raumsparende Anordnung von Ent- und Beladestationen eines Kreisförderes mit 1-Ebenen-Gehänge 8, bei dem sowohl Hin- als auch Rücktrum für die Förderung genutzt werden. Fig. 4 zeigt die Ent- und Beladestation in Draufsicht.

Claims

1. Kreisförderer mit einem Gehänge (1) mit mindestens einer Auflagefläche (3) für die zu transportierenden Güter (4), wobei die Auflagefläche (3) durch mehrere an einer Seite befestigte auskragende Zinken (5) gebildet ist mit einer Übergabestation mit umlaufenden Übergabeketten (6) mit auskragenden Übergabezinken (7) und wobei die Geschwindigkeit der Übergabeketten (6) mit der Transportgeschwindigkeit des Kreisförderers gleich ist, und die Abgabe oder Aufnahme der Güter kontinuierlich stattfindet.

2. Kreisförderer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Auflageflächen (3) übereinander angeordnet sind.

3. Kreisförderer nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergabekette (6) über ein mechanisches Kopplungselement durch die Kreisfördererkette angetrieben wird.

4. Kreisförderer nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der Kreisförderkette und der Übergabekette (6) durch eine Steuerung aufeinander abgestimmt sind.

5. Kreisförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinken (5) der Auflageflächen (3) vor der Übergabe oberhalb der Übergabezinken (7) so angeordnet sind, daß sie sich während der Übergabe über eine Gefällestrecke (10) nach unterhalb der Übergabezinken (7) bewegen, wodurch die Zinken (5) zwischen die Übergabezinken (7) der Übergabestation eintauchen und das Ladegut (4) übergeben.

6. Kreisförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Horizontalkurve (8) vorgesehen ist zum seitlichen Herausfahren der Zinken (5).

7. Kreisförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einem Förderer (9) verbunden ist, auf dem das Ladegut (4) abgegeben oder von dem das Ladegut (4) aufgenommen wird.