DE19636976A1 - Betätigungsstange für ein medizinisches, insbesondere endoskopisches Instrument - Google Patents
Betätigungsstange für ein medizinisches, insbesondere endoskopisches InstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Betätigungsstange für ein medizini
sches, insbesondere endoskopisches Instrument, mit den im Ober
begriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Betätigungsstangen dieser Art, die beispielsweise in endoskopi
schen Zangen Anwendung finden, übertragen Zug- und Druck
kräfte von einer proximalseitig angeordneten Handhabe zu einem
distalseitig angeordneten Werkzeug, beispielsweise den Maulteilen
einer endoskopischen Zange. Aus Gründen der Hygiene ist es
häufig wünschenswert, das Instrument mehrteilig aufzubauen, so
daß es zu Reinigungszwecken schnell und einfach auseinander
genommen und später wieder zusammengesetzt werden kann. Ein
mehrteiliger Aufbau ist insbesondere bei der in der Regel inner
halb eines Schaftes geführten Betätigungsstange problematisch, da
die hierfür bekannten Formschlußverbindungen in Form üblicher
Gewindeverbindungen entweder radial ausladend bauen oder aber
den wirksamen Querschnitt der Betätigungsstange erheblich ver
ringern, was in der Praxis durch die aufgrund der Gewindean
bringung hervorgerufene Kerbwirkung noch verstärkt wird. Ins
besondere bei dünnen Betätigungsstangen sind derzeit keine
brauchbaren Formschlußverbindungen bekannt, so daß in der
Regel auf stoffschlüssige Verbindungen, das heißt Schweißen oder
Kleben zurückgegriffen werden muß. Die Klebverbindung scheidet
in der Regel aus, da die erforderliche Festigkeit insbesondere
nach mehrmaliger Sterilisationsbehandlung häufig nicht gewähr
leistet werden kann. Bei Schweiß- oder Lötverbindungen stellen
sich dann Probleme ein, wenn nicht oder nur schwer miteinander
verbindbare Werkstoffe eingesetzt werden, beispielsweise einer
seits Edelstahl und andererseits eine Nickel-Titanlegierung (Me
mory Metall) oder beispielsweise Stahl und Kunststoff.
Aus US-PS-3,220,757 sowie US-PS-5,439,309 sind Formschlußver
bindungen allgemeinster Art bekannt, die durch ineinandergrei
fende Verzahnungsprofile gebildet sind. Die dort offenbarten
Formschlußverbindungen sind auch beispielsweise für Stangen
anwendbar, wobei ein federvorgespannter Überwurf vorgesehen
ist, der die Verzahnungsprofile in radialer Richtung formschlüssig
sichert. Dieser radial vergleichsweise auftragende Überwurf macht
die Verbindung für schlanke, endoskopische Instrumente ungeeig
net. Auch sind die dort beschriebenen Formschlußverbindungen
recht labil. Durch die Profilanordnung im Bereich der Längsmit
telachse erfolgt eine Reduzierung des wirksamen Stangenquer
schnittes auf etwa die Hälfte. Darüberhinaus ist durch die Ver
zahnungsanordnung quer zur Längsachse eine hohe Kerbwirkung
gegeben. Die dort beschriebenen Formschlußverbindungen sind
daher für den Einsatz als Betätigungsstange für ein endoskopi
sches Instrument weniger geeignet.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Betätigungsstange zu schaffen, die mehrteilig und gegebenen
falls aus unterschiedlichen Werkstoffen aufgebaut ist, zugleich
eine geringe radiale Baugröße aufweist und hohe Zug- und/oder
Druckkräfte übertragen kann. Die Betätigungsstange soll darüber
hinaus kostengünstig und einfach in der Herstellung und Montage
sein.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die in Anspruch
1 aufgeführten Merkmale gelöst.
Demgemäß sieht die Erfindung also vor, die zueinander weisenden
stirnseitigen Enden der Teilstangen abzuschrägen und mit einem
Verzahnungsprofil zu versehen, so daß die Teilungsebene nicht
wie bei Gewindeverbindungen üblich quer zur Längsachse, son
dern schräg zur Längsachse der Betätigungsstange verläuft. Die
Verzahnungen der Profile sind bevorzugt so ausgebildet und an
geordnet, daß ihre Erhebungen im wesentlichen quer zu einer
schrägen Ebene gerichtet sind. Bei geeigneter Wahl des Winkels
der schrägen Ebene - dieser sollte möglichst flach sein - sowie des
Verzahnungsprofils können mit dieser Formschlußverbindung in
Richtung zur Längsachse der Betätigungsstange insbesondere auch
Zugkräfte übertragen werden, die nahezu denen entsprechen, die
bei vollem Schaftquerschnitt übertragbar sind. Mit der erfindungs
gemäßen Formschlußverbindung können also bei vergleichsweise
kleinem Querschnitt wesentlich höhere Kräfte übertragen werden
als mit denen aus US-PS-3,220,757 oder US-PS-5,439,309 bekann
ten.
Wenn die Betätigungsstange, wie dies bei endoskopischen Instru
menten üblich, mit nur geringem Spiel axial beweglich innerhalb
eines Schaftes geführt ist, dann kann der Schaft die Sicherung der
Formschlußverbindung in radialer Richtung, also zur Längsachse
bilden, so daß beim Entfernen der Betätigungsstange aus dem
Schaft diese in ihre Teilstangen zerlegbar ist.
Wenn es jedoch nicht um die Demontierbarkeit, sondern aus
schließlich um die Verbindbarkeit unterschiedlicher Werkstoffe
bei geringem Außendurchmesser geht, dann kann es zweckmäßig
sein, den Bereich dieser sich schräg überlappenden mit Verzah
nungsprofil versehenen Stirnflächen durch ein Mantelrohr zu
überdecken, das die Teilstangen in diesem Bereich möglichst
spielfrei umgibt. Wenn es auf die Lösbarkeit der Verbindung nicht
ankommt, wird dieses Mantelrohr vorteilhaft durch Kleben auf der
Betätigungsstange festgelegt. Diese Klebverbindung ist großflächig
und in der Praxis kaum belastet, so daß die sonst für Klebver
bindungen schädigenden Sterilisierungsvorgänge praktisch keine
Wirkung zeigen. Zum Ausgleich von Belastungsspitzen können im
übrigen auch die Verzahnungsprofile miteinander zusätzlich durch
Kleben verbunden werden.
Die Profile selbst können beispielsweise wellenförmig oder säge
zahnförmig ausgebildet sein. Eine steilere Ausbildung der Profil
zahnflanken wird in der Regel dann gewählt werden, wenn die
Teilstangen in radialer Richtung mit wenn auch geringem Spiel
durch einen Schaft gesichert sind. Je steiler und je höher die
Profilflanken sind, desto größer ist das zulässige radiale Spiel der
umgebenden Führung und desto kleiner sind die übertragbaren
Kräfte in Richtung der Längsachse der Stange. Umgekehrt werden
daher flache, wellenförmige Profile bei den Ausführungen zu
bevorzugen sein, bei denen der Verbindungsbereich der Teilstan
gen möglichst spielfrei durch ein Mantelrohr umgeben ist. Dann
können besonders hohe Kräfte übertragen werden.
Der Winkel der Teilungsebene, also der schrägen Ebene, in der
die Verzahnungsprofile angeordnet sind, wird zwischen 10° und
40° Grad zur Längsachse der Betätigungsstange liegen, bevorzugt
etwa in einem Bereich von 15° Grad dazu.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Verzahnungsprofile der
einen und der anderen Teilstange gleich ausgebildet sind, da diese
dann auf derselben Maschine gefertigt werden können, ohne diese
umstellen zu müssen.
Die erfindungsgemäße Formschlußverbindung eignet sich bevor
zugt für Betätigungsstangen kleinen Durchmessers, insbesondere
mit einem Durchmesser zwischen 0,5 mm und 1 mm, da es für
diese Durchmesserbereiche bisher keine alternativen Formschluß
verbindungen überhaupt gibt.
Eine bevorzugte Anwendung der Erfindung liegt darin, die Betäti
gungsstange aus Teilstangen unterschiedlichen Materials aufbauen
zu können. So kann beispielsweise eine Betätigungsstange aus drei
Teilstangen bestehen, wobei die endseitigen Teilstangen wie üb
lich aus Edelstahl bestehen und die dazwischen eingegliederte
Teilstange aus einer hochelastischen Nickel-Titanlegierung be
steht. Auf diese Weise kann in die Betätigungsstange eine Über
lastsicherung integriert werden, ohne den Durchmesser spürbar zu
vergrößern oder die endseitigen Werkstoffe daran anpassen zu
müssen. Es wird in diesem Zusammenhang insbesondere auf
DE-A-43 13 903 verwiesen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 im Längsschnitt den Verbindungsbereich zweier Teil
stangen der erfindungsgemäßen Betätigungsstange,
Fig. 2 in schematischer Darstellung eine endoskopische
Zange in Seitenansicht und Teilschnitt und
Fig. 3 in vergrößerter Darstellung einen Schnitt durch den
Zangenschaft im Bereich der Verbindung der Teil
stangen der Betätigungsstange.
In Fig. 1 ist eine Betätigungsstange 1 gemäß der Erfindung darge
stellt, die aus zwei Teilstangen 2 und 3 besteht. Die Betätigungs
stange 1 ist innerhalb eines in Fig. 2 dargestellten endoskopischen
Instrumentes 4 angeordnet. Bei dem in Fig. 2 dargestellen endo
skopischen Instrument handelt es sich um eine Zange, die zur
Betätigung von distalseitig angeordneten Maulteilen 5, 6 mit einer
Betätigungsstange 1 versehen ist. Diese Betätigungsstange 1 ist in
Richtung ihrer Längsachse 9 verschiebbar in einem Schaft 7 des
endoskopischen Instrumentes 4 geführt, so daß durch Betätigung
des proximalen Handhabenteils die Maulteile 5 und 6 bewegt
werden, in dem die Betätigungsstange 1 innerhalb des Schaftes
verschoben wird.
Die durch die Betätigung des endoskopischen Instrumentes 4 auf
die Teilstange 2 einwirkenden Kräfte werden durch die sich im
formschlüssigen Eingriff mit der Teilstange befindliche Teilstange
3 übertragen, die in an sich bekannter Weise mit den Maulteilen
5 und 6 schwenkbewegbar verbunden ist.
Die Verbindung der Teilstangen 2 und 3 erfolgt über ineinander
greifende Verzahnungsprofile 10, die an den zueinander weisenden
und schräg zu Längsachse 9 angeordneten Stirnseiten der Teil
stangen 2 und 3 vorgesehen sind. Bei der dargestellten Ausfüh
rungsform sind die Profile wellenförmig, so daß sie im Längs
schnitt etwa sinusförmig verlaufen. Die zueinander weisenden, die
Profilverzahnungen 10 aufweisenden Stirnseiten liegen im wesent
lichen in einer Ebene 8, die im spitzen Winkel α von 15° Grad
zur Längsachse 9 angeordnet ist. Die Verzahnungsprofile sind so
ausgebildet, daß eine Erhebung 12 bündig in die dazu gegenüber
liegende Vertiefung des Gegenprofils eingreift. Anstelle der wel
lenförmigen Profilierung kann auch eine sägezahnähnliche oder
andere geeignete Profilierung vorgesehen sein. Je nach verwende
ter Profilverzahnung ist gegebenenfalls auch der Winkel α anzu
passen.
Da die Flanken jeder Erhebung 12 schräg zur Längsachse 9 der
Betätigungsstange 1 gerichtet sind, ergibt sich im Belastungsfall
(Druck- oder Zugkraft in Richtung der Längsachse 9) auch eine
Querkraft, welche im wesentlichen radial zur Längsachse 9 gerich
tet ist. Um zu vermeiden, daß die Teilstangen durch diese Quer
kraft radial auseinanderdriften und damit auch ihren Formschluß
in Achsrichtung verlieren, muß die Betätigungsstange 1 zumindest
im Bereich der Teilungsebene 8 gegen radiales Ausweichen gesi
chert werden. Dies kann durch den Schaft erfolgen, in dem die
Stange 1 geführt ist oder aber wie bei der dargestellten Ausfüh
rungsform durch ein Mantelrohr 11, das die Teilstangen 2 und 3
im Bereich dieser Formschlußverbindung möglichst eng anliegend
umgibt. In Fig. 3 ist erkennbar, wie diese mit Mantelrohr 11
gesicherte Formschlußverbindung innerhalb des Instrumentenschaf
tes 7 mit Spiel liegt.
Dies wiederum bedingt, daß in der Regel im Bereich der Form
schlußverbindung der Teilstangen 2 und 3 kein Kraftschluß zwi
schen der Betätigungsstange und dem Mantelrohr 11 gegeben ist,
weshalb das Mantelrohr 11 dort durch Kleben mit der Betäti
gungsstange verbunden ist. Diese großflächige Klebung dient
ausschließlich zum Fixieren des Mantelrohres an der gewünschten
Stelle der Zugstange 1. Im übrigen kann durch geeignete Wahl
des Klebstoffes (Schmelzklebstoff, durch Lösungsmittel angreif
barer Klebstoff) das Mantelrohr 11 bei Bedarf durch Lösen der
Klebverbindung entfernt und die Formschlußverbindung zwischen
den Teilstangen gelöst werden.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist, wie aus Fig. 1 ersicht
lich, das Verzahnungsprofil beider Teilstangen 2 und 3 identisch
ausgebildet. Die Teilstangen 2 und 3 sind um 180° Grad gedreht
zueinander angeordnet, wobei die beiden Verzahnungsprofile
formschlüssig und bündig ineinandergreifen. Auf diese Weise
können die Verzahnungsprofile auf derselben Maschine mit der
derselben Grundeinstellung hergestellt werden.
Bezugszeichenliste
1 Betätigungsstange
2 Teilstange
3 Teilstange
4 Endoskopisches Instrument
5 Maulteil
6 Maulteil
7 Schaft
8 schräge Ebene
9 Längsachse
10 Verzahnungsprofil
11 Mantelrohr
α Winkel
12 Erhebungen
2 Teilstange
3 Teilstange
4 Endoskopisches Instrument
5 Maulteil
6 Maulteil
7 Schaft
8 schräge Ebene
9 Längsachse
10 Verzahnungsprofil
11 Mantelrohr
α Winkel
12 Erhebungen
Claims (12)
1. Betätigungsstange für ein medizinisches, insbesondere endo
skopisches Instrument (4), welche aus mindestens zwei Zug- und/-
oder Druckkräfte übertragenden Teilstangen (2, 3) besteht, die an
ihren zueinander weisenden Enden mindestens in Richtung ihrer
Längsachse (9) formschlüssig miteinander verbunden sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die zueinander weisenden stirnseitigen Enden
der Teilstangen (2, 3) schräg zur Längsachse (9) liegen und mit
formschlüssig ineinandergreifenden Verzahnungsprofilen (10)
versehen sind.
2. Betätigungsstange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhebungen (12) der Verzahnungsprofile (10) im wesentli
chen quer zu einer Ebene (8) gerichtet sind, die schräg zur Längs
achse (9) liegt.
3. Betätigungsstange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die schräge Ebene (8) einen Winkel α von 10° bis
40° Grad, vorzugsweise von etwa 15° Grad zur Längsachse (9) der
Betätigungsstange (1) aufweist.
4. Betätigungsstange nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die an den zueinander weisen
den stirnseitigen Enden der Teilstangen (2, 3) vorgesehenen Ver
zahnungsprofile (10) wellenförmig sind.
5. Betätigungsstange nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die an den zueinander weisen
den stirnseitigen Enden der Teilstangen (2, 3) vorgesehenen Ver
zahnungsprofile (10) sägezahnförmig sind.
6. Betätigungsstange nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzahnungsprofile (10) an
den zueinander weisenden Enden beider Teilstangen (2, 3) gleich
ausgebildet sind.
7. Betätigungsstange nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzahnungsprofile (10) an
den zueinander weisenden Enden beider Teilstangen (2, 3) kom
plementär zueinander ausgebildet sind.
8. Betätigungsstange nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilstangen (2, 3) im Be
reich der Verzahnungsprofile (10) durch ein Mantelrohr (11)
umgeben sind.
9. Betätigungsstange nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Mantelrohr (11) durch
Kleben mit den Teilstangen (2, 3) verbunden ist.
10. Betätigungsstange nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilstangen (2, 3) im Be
reich ihrer Verzahnungsprofile (10) miteinander durch Kleben
verbunden sind.
11. Betätigungsstange nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilstangen (2, 3) einen
Durchmesser von 0,5 mm bis 1 mm aufweisen.
12. Betätigungsstange nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilstangen (2, 3) aus unter
schiedlichen Werkstoffen bestehen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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