DE19636159A1 - Rotationszerstäuber - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Rotationszerstäuber für das Auftragen von Anstrichstof
fen mittels elektrostatischer Innen- oder Außenaufladung mit einer Sprühglocke mit
einer stirnseitigen Abrißkante, mit einem in einem Motorgehäuse angeordneten
Antriebsmotor, welches Gehäuse Versorgungsleitungen für die Zufuhr von An
strichstoff, Reinigungsfluid und Druckluft sowie wenigstens einen Hochspannungs
anschluß aufnimmt.
Es ist bekannt, daß bei den zum Auftragen von Anstrichstoffen, zum Beispiel von
elektrisch leitfähigen wasserlöslichen Lacken, mittels elektrostatischem Beschich
ten verwendeten Rotationssprühzerstäubern, die mit hoher Drehzahl rotierenden
Sprühglocken auf ihrer dem Antriebsmotor zugewandten rückwärtigen Außenfläche
verschmutzen, das heißt mit Farbresten und sonstigen Verunreinigungen bedeckt
sind.
Da solche Verunreinigungen sich nachteilig auf den Betrieb der Sprühvorrichtung
sowie auf das hiermit erzielte Arbeitsergebnis auswirken, muß dafür gesorgt wer
den, daß die Glockenaußenfläche beim bestimmungsgemäßen Farbauftrag stets
frei von Verunreinigungen ist.
Eine Spülvorrichtung zur Reinigung der Glockenaußenfläche ist in der
DE 195 17 477 A1 vorgeschlagen worden, wobei durch eine Spritzdüse das zur
Reinigung vorgesehene Reinigungsfluid, vorzugsweise Lösungsmittel, unmittelbar
auf die Glockenaußenfläche aufgespritzt wird. Dabei hat sich allerdings gezeigt
daß ein nicht unbeträchtlicher Teil des Lösungsmittels abprallt und demgemäß nicht
zur Reinigung der Glockenaußenfläche zur Verfügung steht, so daß ein erheblicher
Verbrauch an entsorgungspflichtigem Reinigungsfluid resultiert.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Spül
vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, welche auf konstruktiv einfa
che Weise einen sparsamen Verbrauch an Reinigungsfluid bei gleichzeitig guter
Reinigung der Glockenaußenfläche ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere Vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserun
gen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Demgemäß ist an der glockenseitigen Stirnseite des Motorgehäuses wenigstens
eine Sprühdüse für Reinigungsfluid angeordnet, welche mit einer in die dem Motor
gehäuse zugewandten rückseitigen Stirnseite der Sprühglocke eingeformten Ring
nut zusammenarbeitet, über welche das Reinigungsfluid an die Glockenaußenflä
che gelangt und dort befindliche Verunreinigungen ablöst und beseitigt.
Während, wie zuvor ausgeführt, im Stand der Technik das aufgesprühte Reini
gungsfluid nur zum Teil die zu reinigende Oberfläche der Sprühglocke erreicht be
ziehungsweise darauf als Film sich verteilt, während der Rest reflektiert wird und
zur Reinigung nicht zur Verfügung steht, bildet das erfindungsgemäß aufgebrachte
Reinigungsfluid einen die gesamte Außenfläche der Sprühglocke bedeckenden
Film, der aufgrund seiner reaktiven Eigenschaften anhaftende Farbreste ablöst und
quasi von der Glockenaußenfläche abspült.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die Ringnut mit wenigstens einer ra
dialen Ausnehmung versehen, durch welche das in die Ringnut eingebrachte Rei
nigungsfluid an die Glockenaußenfläche gelangt. Dabei ist entsprechend einer be
vorzugten Ausführungsform der Erfindung die Ringnut über wenigstens eine am
Nutgrund angeordnete radiale Bohrung mit der Glockenaußenfläche strömungs
mäßig verbunden, wobei mit sechs als Bohrungen oder als Schlitze ausgebildeten
radialen oder auch der Drehrichtung der Glocke folgenden evolventenartigen be
ziehungsweise tangentialen Durchgangsöffnungen die beste Wirkung erzielt wird.
Hierdurch wird erreicht, daß das nach außen gelangende Reinigungsfluid sich
filmartig auf der Glockenaußenfläche ausbreitet, wobei das auf der Glockenaußen
fläche befindliche Reinigungsfluid mitsamt aufgenommener Verunreinigungen an
die frontseitige Abrißkante der Sprühglocke strömt und dort fliehkraftbedingt die
Sprühglocke verläßt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Ringnut parallel zur Glockenaußen
wand in die Glockenrückseite eingeformt, wobei vorteilhafterweise die Ringnut ko
nische Nutflanken aufweist.
Ferner kann es vorteilhaft sein, daß die Ringnut unter einem Winkel zwischen 10°
und 30°, vorzugsweise 20°, gegenüber der Mittelachse der Sprühglocke geneigt in
die Glockenrückseite eingeformt ist.
Um eine einwandfreie Funktion der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung si
cherzustellen, ist die Spritzdüse für das Reinigungsfluid in geringem Abstand zur
Sprühglocke angeordnet. Vorzugsweise beträgt der Abstand zwischen der Spritz
düse für das Reinigungsfluid und der Rückseite der Sprühglocke höchstens 2 mm.
Gemäß einer alternativen, nicht weniger vorteilhaften Alternative kann vorgesehen
sein, daß die Spritzdüse für das Reinigungsfluid in die Ringnut eintaucht.
In beiden Ausführungsvarianten ist gewährleistet, daß die aus der Spritzdüse aus
tretende Menge an Reinigungsfluid komplett in die Ringnut einströmt und damit für
die Oberflächenreinigung zur Verfügung steht.
Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Anhand eines in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
sollen die Erfindung, vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen sowie be
sondere Vorteile der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Rotationszerstäubers mit Elektroden für die
Außenaufladung mit einer erfindungsgemäßen Sprühglocke und
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Sprühglocke im Längsschnitt mit dem anschlie
ßenden Motorgehäuse in Teildarstellung.
In Fig. 1 ist ein Rotationszerstäuber 10 mit einem Antrieb 12 und mit einer frontsei
tigen Sprühglocke 14 sowie mit konzentrisch um den Antrieb 12 angeordneten
Hochspannungselektroden 16 und einer die Hochspannungselektroden 16 spei
senden Hochspannungsverbindungsleitung 18 gezeigt. Die Hochspannungselek
troden 16 sind radial an einem Gehäuse 20 befestigt, welches einen den Antrieb 12
bildenden Motor, vorzugsweise Druckluft-Turbinenmotor, aufnimmt.
An der zur Sprühglocke 14 weisenden Stirnseite des Gehäuses 20 ist, wie aus Fig.
2 ersichtlich, eine Welle 22 zum Antrieb der Sprühglocke 14 herausgeführt sowie
eine Spritzdüse 24 zur Beaufschlagung der Sprühglocke 14 mit Reinigungsfluid.
Erfindungsgemäß ist an der dem Gehäuse 20 zugewandten Rückseite der Sprüh
glocke 14 eine Ringnut 26 parallel zur Außenfläche 28 der Sprühglocke 14 einge
formt, an deren Nutgrund Ausnehmungen 30 vorgesehen sind, welche eine Strö
mungsverbindung zur Außenfläche 28 bilden. Die Spritzdüse 24 und die Ringnut 26
mit den Ausnehmungen 30 bilden die erfindungsgemäße Reinigungseinrichtung für
die Beseitigung von Verunreinigungen und Farbrückständen auf der Mantelfläche
28 der Sprühglocke 14.
Die Wirkungsweise dieser Reinigungseinrichtung wird nachstehend erläutert.
Sobald ein Beschichtungszyklus, zum Beispiel das Lackieren einer Fahrzeugkaros
serie, welches ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung
darstellt, abgeschlossen ist, erfolgt die Reinigung der betreffenden Sprühglocke 14.
Dabei werden sowohl die innenliegenden Farbmittelwege und die frontseitige Stirn
fläche gereinigt als auch die Mantelfläche der Sprühglocke 14, auf welcher sich
Farbmittelreste und sonstige Verunreinigungen anlagern können.
Hierzu wird über die Spritzdüse 24 Reinigungsfluid, zum Beispiel Lösungsmittel, das
gegebenenfalls mit Druckluft angereichert ist, zugeführt und gelangt aufgrund der
strengen geometrischen Zuordnung des Ringkanals 26 zur radialen Position der
Spritzdüse 24 verlustfrei in die Ringnut 26, von wo aus das Reinigungsfluid flieh
kraftbedingt zum radial weiter außerhalb befindlichen Nutgrund fließt und durch die
dort vorgesehenen Ausnehmungen 30 an die Mantelfläche 28 gelangt.
Die Ausnehmungen 30 können radiale Bohrungen oder Schlitze sein. Sie können
aber auch evolventenartig, das heißt einer Evolvente folgend, oder tangential je
weils der Drehrichtung entsprechend durch die vorhandene Außenwandung geführt
sein.
Aufgrund dieser Anordnung wird erfindungsgemäß erreicht, daß das Reinigungs
fluid sich gleichmäßig über die Mantelfläche ausbreitet und hierbei die auf der
Mantelfläche eventuell angelagerten Verunreinigungen zunächst an löst und dann
ablöst und infolge der fliehkraftbedingten Strömung mit sich führt bis zu einer an
der Stirnseite der Sprühglocke befindlichen Abrißkante 29, an welcher im Farb
sprühbetrieb das betreffende Farbmittel und im sogenannten Spülbetrieb das be
treffende Spülmittel beziehungsweise Reinigungsfluid abgeschleudert wird.
Während bei den bisher bekannten Verfahrensweisen zur Reinigung der Außenflä
che infolge des direkten strahlförmigen Auftreffens des Reinigungsmittels auf die
Glockenaußenfläche Zerstäubungen resultieren, bei denen aufgenommene Farb
reste und Verunreinigungen mitgerissen werden, die sich anschließend unkontrol
liert, insbesondere bei der Außenaufladung, am Antriebsgehäuse 20 anlagern und
so zu Störungen führen können, wird mit Hilfe der erfindungsgemäßen Gestaltung
der Sprühglocke 14 zum Zwecke der Außenreinigung der Sprühglocke 14 eine
gleichbleibende Säuberung der Außenfläche 28 der Sprühglocke 14 ohne störende
Nebeneffekte erreicht.
Claims (12)
1. Rotationszerstäuber für das Auftragen von Anstrichstoffen mittels elektro
statischer Innen- oder Außenaufladung mit einer Sprühglocke mit einer stirnseitigen
Abrißkante, mit einem in einem Gehäuse angeordneten Antriebsmotor betriebenen,
welches Gehäuse Versorgungsleitungen für die Zufuhr von Anstrichstoff, Reinigungs
fluid und Druckluft sowie wenigstens einen Hochspannungsanschluß aufnimmt, da
durch gekennzeichnet, daß an der glockenseitigen Stirnseite des Motorgehäuses we
nigstens eine Sprühdüse für Reinigungsfluid angeordnet ist, welche mit einer in die
dem Motorgehäuse zugewandten rückseitigen Stirnseite der Sprühglocke eingeform
ten Ringnut zusammenarbeitet, über welche das Reinigungsfluid an die Glockenau
ßenfläche gelangt und dort befindliche Verunreinigungen ablöst und beseitigt.
2. Rotationszerstäuber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringnut mit wenigstens einer radialen Ausnehmung versehen ist, durch welche das in
die Ringnut eingebrachte Reinigungsfluid an die Glockenaußenfläche gelangt.
3. Rotationszerstäuber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringnut über wenigstens eine am Nutgrund angeordnete radiale Bohrung mit der
Glockenaußenfläche strömungsmäßig verbunden ist.
4. Rotationszerstäuber nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß sechs als Bohrungen oder als Schlitze ausgebildete radiale Aus
nehmungen den Ringkanal mit der Glockenaußenfläche strömungsmäßig verbinden.
5. Rotationszerstäuber nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ringnut parallel zur Glockenaußenfläche in die Glockenrück
seite eingeformt ist.
6. Rotationszerstäuber nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abstand zwischen der Spritzdüse für das Reinigungsfluid und
der Rückseite der Sprühglocke höchstens 2 mm beträgt.
7. Rotationszerstäuber nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spritzdüse für das Reinigungsfluid in die Ringnut eintaucht.
8. Rotationszerstäuber nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die aus der Spritzdüse austretende Menge an Reinigungsfluid
komplett in die Ringnut einströmt.
9. Rotationszerstäuber nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das aus der Ringnut durch die wenigstens eine radiale Ausneh
mung nach außen gelangende Reinigungsfluid sich filmartig auf der Glockenaußen
fläche ausbreitet.
10. Rotationszerstäuber nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das auf der Glockenaußenfläche befindliche Reinigungsfluid mit
samt aufgenommener Verunreinigungen an die Abrißkante strömt und dort fliehkraft
bedingt die Sprühglocke verläßt.
11. Rotationszerstäuber nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ringnut konische Nutflanken aufweist.
12. Rotationszerstäuber nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ringnut unter einem Winkel zwischen 10° und 30°, vorzugs
weise 20°, gegenüber der Mittelachse der Sprühglocke geneigt in die Glockenrücksei
te eingeformt ist.
Priority Applications (3)
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