DE19634979A1 - Verfahren zur Messung und Bestimmung von geometrischen Strukturen elektrisch leitfähiger planarer Strukturen - Google Patents
Verfahren zur Messung und Bestimmung von geometrischen Strukturen elektrisch leitfähiger planarer StrukturenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung
und Bestimmung von geometrischen Parametern elektrisch leit
fähiger planarer Strukturen von elektronischen Bauelementen.
Bisher werden geometrische Parameter elektrisch leitfähiger
Strukturen in aller Regel direkt gemessen. Dabei werden
Schichtdicken mit einem Profilometer und Strukturbreiten ent
weder auf optischem Wege oder mit Hilfe eines Rasterelektro
nenmikroskops bestimmt. Kantenwinkel können nur sehr schwie
rig mit aufwendigen präparativen Maßnahmen bestimmt werden.
Alle diese Meßverfahren sind extrem arbeitsintensiv und auf
wendig. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine Vielzahl von
Bauelementesystemen auf einer Scheibe - Wafer - hergestellt
wird, wie dies beispielsweise in der Halbleitertechnik oder
OFW-Technik (mit akustischen Oberflächenwellen arbeitende
Bauelemente) der Fall ist. Insbesondere kommen dabei die ge
nannten Meßmethoden nicht für eine Bestimmung von Änderungen
geometrischer Parameter über dem Wafer oder eine Prozeßüber
wachung in Betracht.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einfa
che Möglichkeiten zur Messung und Bestimmung von geometri
schen Parametern elektrisch leitfähiger planarer Strukturen
auf elektrischem Wege anzugeben.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß durch die Maßnahme nach dem kennzeichnen
den Teil des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteran
sprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispie
len gemäß den Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 und 2 eine schematische Aufsicht bzw. Seitenansicht
von elektrisch leitfähigen planaren Strukturen zur
Erläuterung von nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
zu messenden bzw. zu bestimmenden geometrischen Para
metern;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Interdigitalwand
lers, wie er bei OFW-Bauelementen zur Anwendung
kommt; und
Fig. 4 eine Ausführungsform eines Reflektors für OFW-
Bauelemente mit integral in diesem vorgesehenen elek
trisch leitfähigen planaren Strukturen zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Anhand der Fig. 1 und 2 werden zunächst geometrische Para
meter erläutert, welche gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
meßbar bzw. bestimmbar sind. Es sei angenommen, daß es sich
dabei beispielsweise um auf einem Halbleiterbauelementesystem
verlaufende Leiterbahnen oder um Elektrodenfinger in OFW-
Bauelementen handelt. In den Fig. 1 und 2 sind zwei Lei
terbahnen bzw. Elektrodenfinger 1 und 2 dargestellt, die ge
mäß Fig. 2 auf einem Substrat 10 verlaufen, bei dem es sich
beispielsweise um eine Isolationsschicht eines Halbleiterbau
elementesystems oder um ein piezoelektrisches Substrat eines
OFW-Bauelementes handelt.
Die im Rahmen vorliegender Erfindung interessierenden und zu
messenden bzw. zu bestimmenden Größen sind die Breite w, der
Abstand a, die geometrische Periode p, die Dicke d und der
Kantenwinkel α. Darüber hinaus sind das mit η bezeichnete Me
tallisierungsverhältnis, das ist das Verhältnis der Größen w
und p sowie die Anzahl Np der Perioden, das ist der n-fache
Wert der Größe p von Bedeutung.
Nachfolgend wird die Bestimmung des Metallisierungsverhält
nisses η durch Messung der Kapazität einer Interdigitalstruk
tur erläutert. Eine derartige Interdigitalstruktur ist in
Fig. 3 dargestellt und mit 20 bezeichnet. Sie umfaßt eine er
ste Anzahl von mit einer Sammelschiene 22 verbundenen Elek
trodenfinger 21 sowie eine zweite Anzahl von mit einer Sam
melschiene 24 verbundenen Elektrodenfinger 23. Diese Elektro
denfinger 21, 23 greifen wie bei Interdigitalwandlern von
OFW-Bauelementen üblich kammartig bzw. interdigital ineinan
der. Für die Erläuterung der Messung bzw. Bestimmung des Me
tallisierungsverhältnisses η sind noch die Apertur W, das ist
die Länge der Überlappung der Elektrodenfinger 21, 23 sowie
die relative Dielektrizitätskonstante εr eines Substrats, auf
dem die Interdigitalstruktur 20 angeordnet ist, von Bedeu
tung. Die absolute Dielektrizitätskonstante wird mit ε₀ be
zeichnet.
Die Kapazität eines Normalfingerwandlers, wie er durch den
Wandler 20 nach Fig. 3 gegeben ist, sei mit CN bezeichnet.
Sie hängt von der effektiven Dielektrizitätskonstanten ε₀, εr,
der geometrischen Periode p, dem Metallisierungsverhältnis η,
der Apertur W und der Anzahl der Perioden Np ab und ist in
guter Näherung durch folgende Formel gegeben:
Die Funktionen auf und unter dem Bruchstrich der vorstehenden
Formel sind Legendre-Funktionen. Die Apertur W ist vorgegeben
und bekannt und hängt vom Herstellungsverfahren - in aller
Regel eine Fotolithographie - der Interdigitalstruktur nicht
ab. Bei einem vorgegebenen Substrat für die Interdigital
struktur 20 ist auch die effektive Dielektrizitätskonstante
ε₀ × εr bekannt. Damit kann das Metallisierungsverhältnis η
durch Messung der Kapazität CN beispielsweise mit Hilfe eines
Spitzenmeßplatzes aus der vorstehenden Formel bestimmt wer
den. Entsprechend wäre es auch möglich, die relative Dielek
trizitätskonstante εr aus der Kapazitätsmessung zu bestimmen,
wenn das Metallisierungsverhältnis η bekannt sein sollte.
Praktische Probleme, die sich aus in jeder Messung auftreten
den parasitären Kapazitäten ergeben, können durch Messungen
an mehreren Digitalstrukturen eliminiert werden. Es werden
dazu entweder Wandler mit unterschiedlichen Aperturen W, die
ansonsten identisch ausgebildet sind, oder Wandler mit iden
tischer Apertur W aber verschiedenen Elektrodenfingerzahlen N
verwendet. Durch experimentelle Bestimmung der Steigung einer
Graden C (W) bzw. C(N) und Extrapolation von C an der Stelle
W = 0 ist die Summe der parasitären Kapazitäten ermittelbar.
Ein weiteres Problem sind Endeffekte, die in die Periode Np
eingehen. Derartige Effekte können jedoch durch entsprechend
lange Interdigitalstrukturen minimiert oder mit Hilfe eines
Ladungsverteilungsprogramms exakt berechnet werden.
Es sei schließlich darauf hingewiesen, daß anstelle einer
Normalfinger-Interdigitalstruktur entsprechend der Struktur
20 nach Fig. 1 auch andere Strukturen verwendbar sind, deren
Kapazität berechenbar ist.
Im folgenden wird die Bestimmung der Schichtdicke d durch ei
ne Widerstandsmessung an einem Mäander erläutert. Eine Mäan
derstruktur ist nicht eigens dargestellt, weil sie im Prinzip
lediglich einem mäanderförmigen Verlauf einer Leiterbahn ent
sprechend den Leiterbahnen bzw. Elektrodenfinger 1, 2 nach
den Fig. 1 und 2 entspricht.
Der ohmsche Widerstand eines Mäanders hängt vom spezifischen
Widerstand ρ, von der geometrischen Periode p, dem Metalli
sierungsverhältnis η, der Schichtdicke und der Länge L ab und
ist durch folgende Beziehung gegeben:
Die Größen L und P des Mäanders sind bekannt und werden durch
den Herstellungsprozeß (wie bereits erwähnt, in aller Regel
eine Fotolithographie) nicht verändert. Das Metallisierungs
verhältnis η kann aus der oben bereits erläuterten Kapazi
tätsmessung gewonnen werden. Der spezifische Widerstand ρ ist
ebenfalls bekannt, weil das Material für die Mäanderleiter
bahn vorgegeben ist. Damit kann durch Messung des Widerstan
des R und Auflösen der vorgenannten Gleichung nach d diese
Größe bestimmt werden.
Diese Meßmethode ist auch deshalb interessant, weil mit be
kannter Dicke d beispielsweise überprüft werden kann, ob ver
schiedene Herstellungsprozesse verschiedene Leitfähigkeiten
nach sich ziehen. Dabei handelt es sich also um eine einmali
ge Bestimmung von Materialparametern. Es ist damit auch die
Abhängigkeit des spezifischen Widerstandes ρ von der Schicht
dicke d meßbar.
Die erläuterte Methode kann standardmäßig zur Prozeßkontrolle
verwendet werden.
Das Problem von parasitären Widerständen kann auch hier durch
Verwendung von Mäandern verschiedener Länge L beseitigt wer
den. Dabei wird nur die Steigung der Geraden R(L) experimen
tell bestimmt. Eine Extrapolation von R an der Stelle L = 0
liefert die Summe der parasitären Widerstände.
Schließlich kann der Kantenwinkel α bei bekannten Größen
d (Schichtdicke) und w (Breite von Leiterbahn bzw. Elektroden
finger) mittels eines Simulationsmodells über die Berechnung
der Mittenfrequenz eines entsprechenden OFW-Resonators be
rechnet werden. Da als einzige noch freie geometrische Größe,
die in die Mittenfrequenz eingeht, der Kantenwinkel α übrig
bleibt, kann dieser durch Anpassung der Mittenfrequenz der
Simulation ermittelt werden.
Das oben erläuterte erfindungsgemäße Verfahren bietet den we
sentlichen Vorteil, daß Meß- bzw. Teststrukturen speziell bei
OFW-Bauelementen einen integralen Bestandteil von elektrisch
leitfähigen planaren Strukturen des Bauelementes selbst bil
den können. Tests können daher am zu verkaufenden Bauelement
durchgeführt werden. Daraus ergibt sich der weitere Vorteil,
daß kein Platz für Strukturen verschwendet wird, welche le
diglich Testzwecken dienen aber sonst keine Funktion haben.
Ein Ausführungsbeispiel eines so aufgebauten OFW-Resonators
ist in Fig. 4 dargestellt. In seinem generellen Aufbau han
delt es sich bei diesem Reflektor um einen Zweitor-Reflektor
mit einem Ein- und Auskoppel-Interdigitalwandler 40, 41 sowie
zwei die akustische Laufstrecke abschließenden Reflektoren 42
und 43 auf voneinander abgewandten Seiten der Interdigital
wandler 40, 41. Die Reflektoren 42 und 43 werden ihrerseits
durch Mäanderstrukturen 50 bis 54 und Interdigitalstrukturen
55, 56 - Reflektor 42 - bzw. Mäanderstrukturen 60 bis 62 und
eine Interdigitalstruktur 63 - Reflektor 43 - gebildet. Zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine Kapa
zitätsmessung beispielsweise an der Interdigitalstruktur 63
und eine Widerstandsmessung an mindestens einer der Mäander
strukturen 60 bis 62 des Reflektors 43 durchgeführt werden.
Eine Ausführungsform nach Fig. 4 bietet den zusätzlichen
Vorteil, daß die zu messenden Strukturen sehr dicht beieinan
derliegen und damit eine hohe Meßgenauigkeit und Ortsauflö
sung erreicht werden kann, wobei die oben genannten geometri
schen Größen einfach und schnell mit Hilfe eines automati
schen Spitzenmeßplatzes getestet werden können.
Claims (7)
1. Verfahren zur Messung und Bestimmung von geometrischen Pa
rametern elektrisch leitfähiger planarer Strukturen
(beispielsweise 60 bis 63) von elektrischen Bauelementen,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Kapazität und/oder der elektrische Widerstand einer elektrisch leitfähigen planaren Struktur (beispielsweise 63 bzw. 60 bis 62) gemessen wird.
daß die Kapazität und/oder der elektrische Widerstand einer elektrisch leitfähigen planaren Struktur (beispielsweise 63 bzw. 60 bis 62) gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß eine Kapazitätsmessung an einer elektrisch leitfähigen
planaren Struktur (beispielsweise 63 oder 60 bis 62) mit ei
ner derartigen geometrischen Form durchgeführt wird, daß ihre
Kapazität berechenbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kapazitätsmessung an einer elektrisch leitfähigen
planaren Interdigitalstruktur (beispielsweise 63) durchge
führt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kapazitätsmessung an einer elektrisch leitfähigen
planaren Mäanderstruktur (beispielsweise 60 bis 62) durchge
führt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Widerstandsmessung an einer elektrisch leitfähigen
planaren Mäanderstruktur (beispielsweise 60 bis 62) durchge
führt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Messung an einer einem integralen Bestandteil von
elektrisch leitfähigen planaren Strukturen von elektronischen
Bauelementen durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6 zur Messung und Bestimmung von
geometrischen Parametern elektrisch leitfähiger planarer
Strukturen von akusto-elektrischen Bauelementen - OFW-
Bauelemente -,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Interdigitalstruktur (63) und/oder einer Mäan
derstruktur (60 bis 62) in einem Reflektor (40 bis 43) gemes
sen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996134979 DE19634979C2 (de) | 1996-08-29 | 1996-08-29 | Verfahren zur Bestimmung der geometrischen Strukturen von Oberflächenwellenbauelementen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996134979 DE19634979C2 (de) | 1996-08-29 | 1996-08-29 | Verfahren zur Bestimmung der geometrischen Strukturen von Oberflächenwellenbauelementen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19634979A1 true DE19634979A1 (de) | 1998-03-12 |
DE19634979C2 DE19634979C2 (de) | 1998-11-05 |
Family
ID=7804053
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996134979 Expired - Fee Related DE19634979C2 (de) | 1996-08-29 | 1996-08-29 | Verfahren zur Bestimmung der geometrischen Strukturen von Oberflächenwellenbauelementen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19634979C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006032335A1 (de) * | 2004-09-17 | 2006-03-30 | Epcos Ag | Saw-bauelement mit reduziertem temperaturgang und verfahren zur herstellung |
DE102007040940A1 (de) * | 2007-08-30 | 2009-03-05 | Plast-Control Gmbh | Verfahren zur berührungslosen kapazitiven Dickenmessung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3408704C2 (de) * | 1983-03-07 | 1987-04-30 | Kollmorgen Technologies Corp., Dallas, Tex. | Verfahren zum Prüfen von starren oder flexiblen elektrischen Verbindungsnetzwerk-Schaltungen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
-
1996
- 1996-08-29 DE DE1996134979 patent/DE19634979C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE102007040940A1 (de) * | 2007-08-30 | 2009-03-05 | Plast-Control Gmbh | Verfahren zur berührungslosen kapazitiven Dickenmessung |
DE102007040940B4 (de) * | 2007-08-30 | 2010-08-12 | Plast-Control Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur berührungslosen kapazitiven Dickenmessung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19634979C2 (de) | 1998-11-05 |
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