DE19634699C1 - Chirurgische Vorrichtung zur Fixierung eines Kalottensegments - Google Patents
Chirurgische Vorrichtung zur Fixierung eines KalottensegmentsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine chirurgische Vorrich
tung zur Fixierung eines einer Schädelkapsel entnommenen Ka
lottensegments an der verbliebenen Schädelkalotte.
Derartige Vorrichtungen kommen bei craniochirurgischen Ein
griffen zum Einsatz. Bei diesen ist es erforderlich, daß der
Schädelkapsel eines Patienten ein Kalottensegment entnommen
wird, um auf diese Weise dem Operateur einen Zugang zum Ope
rationsbereich zu ermöglichen. Zur Entnahme des Kalottenseg
ments werden üblicherweise mehrere Trepanationsbohrungen in
die Schädelkapsel eingebracht und anschließend mittels Cra
niotomschnitte miteinander verbunden. Der dadurch erzeugte
Schnittspalt umgibt das Kalottensegment, das nunmehr der
Schädelkapsel entnommen werden kann. Im Anschluß an die Ope
ration wird das entnommene Kalottensegment wieder in die
Schädelkapsel eingesetzt und an der verbliebenen Schädelka
lotte fixiert. Zur Fixierung kommen üblicherweise Draht
schlingen oder Fäden zum Einsatz, die durch zusätzlich in das
Kalottensegment sowie die verbliebene Schädelkalotte dem
Schnittspalt benachbart eingebrachte Bohrungen hindurchge
führt werden und deren freie Enden anschließend miteinander
verrödelt bzw. verknotet werden (Lehrbuch NEUROLOGICAL
SURGERY, Editor Youmans, W.B. SAUNDERS COMPANY 1990, Seiten
2084, 2085, 2087 und 2092).
Es ist auch bekannt, zur Fixierung des Kalottensegments an
der verbliebenen Schädelkalotte Mikro-Platten zu verwenden,
die den Schnittspalt überdecken und mit den zu fixierenden
Knochenelementen verschraubt werden (DE 41 11 856 C1). Ebenso
wie die Verwendung von Drahtschlingen oder Fäden ist auch der
Einsatz der
bekannten Mikro-Platten sehr zeitaufwendig und deshalb ko
stenintensiv.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine chirurgische
Vorrichtung der gattungsgemäßen Art derart auszugestalten,
daß das Kalottensegment auf einfache Weise und unter geringem
Zeitaufwand an der verbliebenen Schädelkalotte fixiert werden
kann.
Diese Aufgabe wird bei einer chirurgischen Vorrichtung der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Vorrichtung klammerartig ausgestaltet ist und zwei an ei
nen Schnittspalt zwischen Kalottensegment und verbliebener
Schädelkalotte anlegbare und dem Schnittspalt benachbarte
Knochenbereiche zwischen sich aufnehmende Klemmbacken auf
weist, die über ein im Schnittspalt oder in einer Trepana
tionsbohrung positionierbares Gelenk miteinander verbunden
sind und die aus einer ersten, zueinander beabstandeten Stel
lung in eine zweite Stellung verstellbar sind, in der sie
zwischen ihnen gelagerte Knochenbereiche verklemmen.
Mittels der klammerartig ausgestalteten erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann das entnommene Kalottensegment auf einfache
Weise an der verbliebenen Schädelkalotte fixiert werden.
Hierzu wird die erfindungsgemäße Vorrichtung derart posi
tioniert, daß die beiden Klemmbacken im Bereich des Schnitt
spalts zur Anlage kommen und dem Schnittspalt benachbarte
Knochenbereiche des Kalottensegments sowie der verbliebenen
Schädelkalotte zwischen sich aufnehmen. Zur Fixierung der
beiden Knochenelemente ist es lediglich erforderlich, daß die
beiden Klemmbacken aus ihrer beabstandeten Stellung in ihre
verklemmende Stellung verstellt werden, in der sie die zwi
schen sich positionierten Knochenbereiche verklemmen und da
mit das Kalottensegment an der verbliebenen Schädelkalotte
fixieren. Die Positionierung der klammerartigen Vorrichtung
kann derart erfolgen, daß vor dem Einsetzen des Kalottenseg
ments in die Schädelkapsel die klammerartige Vorrichtung im
Bereich des Schnittspalts an die Schädelkapsel angelegt wird.
Anschließend wird das Kalottensegment in die Schädelkapsel
eingesetzt, wobei ein dem Schnittspalt benachbarter Bereich
des Kalottensegments zwischen die beiden Klemmbacken geführt
wird. Eine der beiden Klemmbacken untergreift somit im Be
reich des Schnittspalts sowohl das Kalottensegment als auch
die verbliebene Schädelkalotte, während die andere Klemmbacke
diese Knochenbereiche auf ihrer Außenseite überdeckt. Die
Klemmbacken sind über das Gelenk miteinander verbunden, das
beispielsweise die Trepanationsbohrung oder auch unmittelbar
den Schnittspalt durchgreifen kann.
Für eine dauerhafte Fixierung des Kalottensegments kann bei
spielsweise vorgesehen sein, daß in jede vor der Entnahme des
Kalottensegments in die Schädelkapsel eingebrachte Trepanati
onsbohrung eine erfindungsgemäße klammerartige Vorrichtung
eingesetzt wird. Nach dem Einsetzen des Kalottensegments in
die Schädelkapsel wird dieses somit in Umfangsrichtung von
mehreren klammerartigen Vorrichtungen umgeben, die in ihrer
verklemmenden Stellung das Kalottensegment sicher an der ver
bliebenen Schädelkalotte fixieren.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
chirurgischen Vorrichtung ist vorgesehen, daß eine Klemmbacke
durch die Trepanationsbohrung hindurchführbar ist. Hierdurch
wird die Handhabung der Vorrichtung zusätzlich vereinfacht,
da nunmehr zuerst das Kalottensegment in die Schädelkapsel
eingesetzt werden kann und erst danach die klammerartige Vor
richtung positioniert werden muß, indem eine Klemmbacke durch
die Trepanationsbohrung hindurch im Bereich des Schnittspalts
unter die dem Schnittspalt benachbarten Knochenbereiche des
Kalottensegments und der verbliebenen Schädelkalotte gescho
ben wird. Das Einsetzen des Kalottensegments wird somit nicht
durch die klammerartige Vorrichtung behindert.
Bei einer kostengünstig herstellbaren Ausführungsform ist
vorgesehen, daß das Gelenk als die beiden Klemmbacken mitein
ander verbindender, verformbarer Steg ausgebildet ist. Durch
den Steg werden die beiden Klemmbacken zunächst in ihrer be
abstandeten Stellung gehalten. Nach der Positionierung der
klammerartigen Vorrichtung kann der Steg so verformt werden,
daß die beiden Klemmbacken ihre verklemmende Stellung einneh
men. Hierzu ist es lediglich erforderlich, die beiden Klemm
backen zusammenzudrücken.
Bei einer konstruktiv besonders einfachen Ausgestaltung ist
vorgesehen, daß der Steg einstückig mit den Klemmbacken ver
bunden ist.
Es kann beispielsweise vorgesehen sein, daß der Steg und die
Klemmbacken als einstückiges, klammerartig gebogenes Stanz
teil ausgebildet sind. Zur Herstellung einer derartigen Aus
führungsform ist es lediglich erforderlich, einen entspre
chend geformten Rohling auszustanzen, der anschließend so ge
bogen wird, daß er zwei im Abstand und vorteilhafterweise
parallel zueinander angeordnete Klemmbacken aufweist, die
über einen stegförmigen Abschnitt, der beispielsweise quer zu
den Klemmbacken ausgerichtet ist, miteinander verbunden sind.
Von Vorteil ist es, wenn auf mindestens einer der einander
zugewandten Innenseiten der Klemmbacken ein vorspringendes
Halteelement angeordnet ist. Dieses schneidet in der verklem
menden Stellung der Klemmbacken in die dazwischen angeordne
ten Knochenbereiche ein und stellt somit einen Formschluß her
zwischen der klammerartig ausgestalteten Vorrichtung und ei
nem der zu fixierenden Knochenelemente.
Das Halteelement kann beispielsweise als Haltedorn ausgestal
tet sein.
Um sicherzustellen, daß die Klemmbacken nach dem Anlegen der
klammerartigen Vorrichtung sicher in ihrer verklemmenden
Stellung verbleiben, ist bei einer vorteilhaften Ausgestal
tung vorgesehen, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung ein
Sperrglied aufweist zur Fixierung der Klemmbacken in ihrer
verklemmenden Stellung.
Das Sperrglied kann in vorteilhafter Weise einen Rastvor
sprung und eine korrespondierende Rastaufnahme aufweisen. Der
Rastvorsprung greift in der verklemmenden Stellung der Klemm
backen in die Rastaufnahme ein und bildet einen Formschluß,
wodurch sichergestellt wird, daß eine Öffnungsbewegung der
Klemmbacken aus ihrer verklemmenden Stellung verhindert wird.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß an
den Innenseiten der Klemmbacken einander zugewandt jeweils
ein Rastarm gehalten ist, wobei an einem Rastarm der Rastvor
sprung und am anderen Rastarm die Rastvertiefung angeordnet
ist. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn an einem
Rastarm mehrere Rastaufnahmen in Längsrichtung des Rastarms
hintereinander angeordnet sind, so daß die beiden Klemmarme
in unterschiedlichen Stellungen zueinander fixiert werden
können. Statt der Ausgestaltung mit mehreren Rastaufnahmen
und einem einzigen Rastvorsprung kann auch eine alternative
Ausgestaltung vorgesehen sein in Form einer einzigen Rastauf
nahme und mehrerer in Längsrichtung des korrespondierenden
Rastarms hintereinander angeordneter Rastvorsprünge.
Von Vorteil ist es, wenn die Rastarme einstückig mit den
Klemmbacken verbunden sind, da sich dadurch eine konstruktiv
besonders einfache und stabile Vorrichtung ergibt.
Um das Positionieren der erfindungsgemäßen klammerartigen
Vorrichtung zusätzlich zu vereinfachen, ist bei einer beson
ders bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, daß die Klemmbak
ken aus ihrer beabstandeten Stellung gegen die Wirkung einer
elastischen Rückstellkraft auseinanderschwenkbar sind. Die
Klemmbacken können somit einen gegenüber ihrer beabstandeten
Stellung zusätzlich vergrößerten Abstand zueinander einneh
men, indem sie auseinandergeschwenkt werden. Um das an
schließende Zusammenführen der beiden Klemmbacken zu erleich
tern, erfolgt das Auseinanderschwenken gegen die Wirkung ei
ner elastischen Rückstellkraft.
Günstig ist es, wenn das Gelenk ein die Klemmbacken beim Aus
einanderschwenken aus ihrer beabstandeten Stellung mit einer
elastischen Rückstellkraft beaufschlagendes Federelement auf
weist. Mittels des Gelenks werden somit zum einen die beiden
Klemmbacken beweglich zueinander gehalten, zusätzlich wird
durch das vom Gelenk umfaßte Federelement die elastische
Rückstellkraft hervorgerufen. So kann beispielsweise vorgese
hen sein, daß das Gelenk als die beiden Klemmbacken miteinan
der verbindendes Federelement ausgestaltet ist, das zum Über
führen der Klemmbacken aus ihrer beabstandeten Stellung in
ihre verklemmende Stellung plastisch verformbar ist, während
es beim Auseinanderschwenken der Klemmbacken aus ihrer beab
standeten Stellung lediglich elastisch verformt wird. Das Fe
derelement kann zum Beispiel als Blattfeder ausgebildet sein.
Um die Handhabung der Klemmbacken beim Auseinanderschwenken
zu erleichtern, ist es von Vorteil, wenn die Klemmbacken je
weils einen Schwenkhebel zum Auseinanderschwenken aus ihrer
beabstandeten Stellung umfassen.
Die Schwenkhebel können in vorteilhafter Weise als einseiti
ge, vom Gelenk abstehende und im wesentlichen parallel zuein
ander ausgerichtete Fortsätze der Klemmbacken ausgebildet
sein. An den Fortsätzen können die Klemmbacken ergriffen wer
den, und indem man die Fortsätze aufeinander zu bewegt, wer
den die den Fortsätzen abgewandten Klemmbacken auseinanderge
schwenkt.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen klammerartigen Vor
richtung kommt jeder Werkstoff in Betracht, der körperver
träglich ist und der den sich aus der Konstruktion ergebenden
mechanischen Anforderungen genügt, beispielsweise ein körper
verträgliches Metall.
So ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen,
daß die Vorrichtung aus Titan oder einer körperverträglichen
Titanverbindung hergestellt ist.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung aus einem
resorbierbaren Kunststoff hergestellt ist, da bei der Verwen
dung derartiger Materialien Bildstörungen vermieden werden,
die bei postoperativen computertomographischen Untersuchungen
durch Metallverbindungen hervorgerufen werden können.
Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der nä
heren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische, perspektivische Darstel
lung eines menschlichen Schädels mit einem
mittels einer ersten Ausführungsform der er
findungsgemäßen chirurgischen Vorrichtung fi
xierten Kalottensegment;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der ersten Aus
führungsform der erfindungsgemäßen chirurgi
schen Vorrichtung aus Fig. 1 in beabstande
ter Stellung zweier Klemmbacken;
Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 2 in ver
klemmter Stellung der beiden Klemmbacken;
Fig. 4 eine schematische, perspektivische Darstel
lung einer zweiten Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen chirurgischen Vorrichtung und
Fig. 5 ein zangenartiges chirurgisches Instrument
zur Applikation der erfindungsgemäßen chirur
gischen Vorrichtung.
Wie eingangs erläutert, wird zur Eröffnung eines Zugangs zu
einem Operationsgebiet bei craniochirurgischen Eingriffen der
Schädelkapsel eines Patienten ein Kalottensegment entnommen,
das nach der Operation wieder in die Schädelkapsel eingesetzt
werden kann. Eine derartige Schädelkapsel 10 ist in Fig. 1
dargestellt. Zur Entnahme eines Kalottensegments 12 wurden in
die Schädelkapsel 10 Trepanationsbohrungen 14, 15 und 16 ein
gebracht, die über Craniotomschnitte 17, 18 und 19 so mitein
ander verbunden wurden, daß das Kalottensegment 12 von einem
Schnittspalt 20 umgeben ist und somit ohne weiteres der Schä
delkapsel 10 entnommen werden kann. Zur Fixierung des Kalot
tensegments 12 nach der Operation an der das Kalottensegment
12 umgebenden verbliebenen Schädelkalotte 22 wurden in die
Trepanationsbohrungen 14, 15 und 16 jeweils zwei erfindungs
gemäße chirurgische Vorrichtungen in Form von Fixationsklam
mern 24 eingesetzt, die jeweils einen einer Trepanationsboh
rung 14, 15 oder 16 benachbarten Endbereich des Schnittspalts
20 sowie sich daran beidseitig anschließende Knochenbereiche
des Kalottensegments 12 und der verbliebenen Schädelkalotte
22 zwischen sich einklemmen und dadurch das Kalottensegment
12 an der verbliebenen Schädelkalotte 22 fixieren. Die Fixa
tionsklammern 24 werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Fig. 2 und 3 erläutert.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, umfaßt eine Fixationsklammer
24 zwei im Abstand zueinander angeordnete, plattenförmige
Klemmbacken 25 und 26, die an einem Ende über einen dünnwan
digen, quer zu den Klemmbacken verlaufenden Steg 27 miteinan
der verbunden sind. Die Klemmbacken 25 und 26 überdecken ei
nen der Trepanationsbohrung 14 benachbarten Endbereich des
Schnittspalts 20 sowie diesem benachbarte Knochenbereiche der
verbliebenen Schädelkalotte 22 und des Kalottensegments 12.
Die beiden Klemmbacken 25 und 26 sind parallel zueinander an
geordnet, so daß die Klemmbacke 26, die zusammen mit dem Steg
27 durch die Trepanationsbohrung 14 hindurchgeführt werden
kann, das Kalottensegment 12 sowie die verbliebene Schädelka
lotte 22 in dem sich an den Schnittspalt 20 anschließenden
Bereich untergreift, während die Klemmbacke 25 außerhalb der
Schädelkapsel 10 positioniert ist.
Auf den einander zugewandten Innenseiten 28 und 29 tragen die
Klemmbacken 25 bzw. 26 jeweils zwei spitz zulaufende Halte
dorne 31, und an dem den Haltedornen 31 abgewandten Ende wei
sen die Klemmbacken 25 und 26 zu beiden Seiten des Stegs 27
jeweils zwei Verlängerungen 33 bzw. 34 auf. Diese bilden je
weils einen Hebelarm, so daß die Klemmbacken 25 und 26 zu
sätzlich auseinandergeschwenkt werden können, wenn die Ver
längerungen 33 und 34 in entgegengesetzte Richtung, d. h. auf
einander zu verschwenkt werden.
Die Fixationsklammer 24 ist aus einem einzigen Feinstanz- und
Biegeteil hergestellt. Hierzu wird zunächst ein entsprechend
geformter Rohling beispielsweise aus einem Titanblech ausge
stanzt, anschließend wird der Steg 27 an seinem an eine
Klemmbacke anschließenden Endbereich zusammen mit der zweiten
Klemmbacke um 90° verbogen, und durch eine weitere Verbiegung
des Stegs an seinem anderen Endbereich um weitere 90° wird
die zweite Klemmbacke im Abstand zur ersten Klemmbacke paral
lel zu dieser ausgerichtet, so daß sich insgesamt die in Fig.
2 dargestellte Form ergibt. Bereits vor dem Ausstanzen
werden aus dem Titanblech die von den Innenseiten der Klemm
backen vorstehenden Haltedorne ausgedrückt. Die Herstellung
der Fixationsklammer 24 läßt sich somit besonders kostengün
stig realisieren.
Zur Fixierung des Kalottensegments 12 an der verbliebenen
Schädelkalotte 22 wird die Fixationsklammer 24 mittels des
nachfolgend beschriebenen und in Fig. 5 dargestellten Appli
kators so zusammengedrückt, daß der Steg 27 verbogen wird und
die beiden Klemmbacken 25 und 26 die zwischen ihnen positio
nierten Knochenbereiche des Kalottensegments 12 sowie der
verbliebenen Schädelkalotte 22 verklemmen und dadurch gegen
seitig festlegen. Die beiden Klemmbacken 25 und 26 sind in
Fig. 3 in ihrer verklemmenden Position dargestellt, während
sie in Fig. 2 ihre beabstandete Stellung einnehmen.
Zur dauerhaften Fixierung des Kalottensegments 12 an der ver
bliebenen Schädelkalotte 22 können mehrere Fixationsklammern
24, wie in Fig. 1 dargestellt, zum Einsatz kommen. Hierbei
können die Fixationsklammern 24 nicht nur im Bereich der Tre
panationsbohrungen 14, 15 oder 16 angelegt werden, sondern
sie können längs des Schnittspalts 20 so verschoben werden,
daß sie auch eine Position zwischen zwei benachbarten Trepa
nationsbohrungen einnehmen können. Zu diesem Zweck wird für
den Steg 27 eine geringere Breite gewählt als für den
Schnittspalt 20, so daß der Steg 27 nicht nur in einer Trepa
nationsbohrung, sondern auch im Schnittspalt 20 positionier
bar ist.
Eine alternative Fixationsklammer 44 ist in Fig. 4 darge
stellt. Diese entspricht weitgehend der voranstehend be
schriebenen Fixationsklammer 24, so daß in Fig. 4 - und
ebenso in Fig. 5 - für identische Bauteile dieselben Bezugs
zeichen verwendet werden wie in den Fig. 2 und 3. Die
Fixationsklammer 44 unterscheidet sich von der Fixationsklam
mer 24 dadurch, daß nur an der Innenseite 28 der Klemmbacke
25 vorstehende Haltedorne 31 vorgesehen sind, während die In
nenseite 29 der Klemmbacke 26 keine derartigen Haltedorne
aufweist. Statt dessen trägt die Innenseite 29 eine ein
stückig mit der Klemmbacke 26 verbundene und sich bis in Höhe der
Innenseite 28 der Klemmbacke 25 erstreckende Zunge 46 mit in
Längsrichtung der Zunge 46 hintereinander angeordneten Rast
vertiefungen 47. In Höhe des freien Endes der Zunge 46 ist an
der Innenseite 28 der Klemmbacke 25 eine vorstehende Lasche
48 angeordnet, die an ihrem freien Ende eine Rastnase 49
trägt, die beim Zusammendrücken der beiden Klemmbacken 25 und
26 in eine der Rastvertiefungen 47 einrastet, so daß die
Klemmbacken 25 und 26 in ihrer verklemmenden Stellung fixiert
werden. Ein unbeabsichtigtes Öffnen der Fixationsklammer 44
wird somit zuverlässig verhindert.
Die Zunge 46 mit den Rastvertiefungen 47 kann ebenso wie die
Lasche 48 mit der Rastnase 49 durch Ausstanzen aus dem voran
stehend beschriebenen Rohling und anschließendes Verbiegen
der jeweiligen freien Enden hergestellt werden. Auch die
Fixationsklammer 44 besteht somit lediglich aus einem einzi
gen Feinstanz- und Biegeteil.
In Fig. 5 ist ein Applikator 52 zum Anlegen der Fixations
klammer 44 oder auch der Fixationsklammer 24 dargestellt. Der
Applikator 52 ist zangenförmig ausgebildet und umfaßt einen
starren Schaft 53, der an einem Träger 54 eines Griffteils 55
parallel zu seiner Längsachse verschiebbar gehalten ist.
Außer dem Träger 54 weist das Griffteil 55 einen schräg vom
Träger 54 abstehenden und einstückig mit diesem verbundenen
Griff 56 mit einer Fingeröffnung 57 auf. Am Griffteil 55 ist
ein entsprechend dem Griff 56 ausgestaltetes und eine Fin
geröffnung 58 aufweisendes Betätigungselement 59 gelenkig ge
halten, das durch den Griffteil 55 hindurch in an sich be
kannter und aus der Zeichnung nicht ersichtlicher Weise mit
dem Schaft 53 verbunden ist, so daß durch Verschwenken des
Betätigungselements 59 relativ zum Griff 56 der Schaft 53 in
Längsrichtung verschiebbar ist.
An ihrem freien Ende sind der Schaft 53 und der Träger 54 ab
gewinkelt und als im wesentlichen parallel zueinander verlau
fende Spannbacken 60 bzw. 61 ausgebildet, wobei die Spann
backe 60 durch Verschwenken des Betätigungselements 59 in Rich
tung auf die Spannbacke 61 verschoben werden kann.
Wird der Schaft 53 durch Verschwenken des Betätigungselements
59 in proximale Richtung verschoben, so nimmt die Spannbacke
60 einen Abstand zur Spannbacke 61 ein, so daß die Fixations
klammer 44 - und in entsprechender Weise gegebenenfalls auch
die Fixationsklammer 24 - zwischen die beiden Spannbacken 60
und 61 eingesetzt werden kann. Zur Fixierung des Kalottenseg
ments 12 wird dieses nach einem craniochirurgischen Eingriff
in die Schädelkapsel 10 eingesetzt. Anschließend werden meh
rere Fixationsklammern 24 und/oder 44 mit Hilfe des Applika
tors 52 durch die Trepanationsbohrungen 14, 15 oder 16 hin
durch an die den Trepanationsbohrungen benachbarten Endberei
che des Schnittspalts 20 angesetzt und anschließend durch
Verschwenken des Betätigungselements 59 des Applikators 52 in
Richtung auf den Griff 56 so zusammengedrückt, daß sich der
Steg 27 plastisch verformt und dadurch die an den Schnitt
spalt 20 angrenzenden und einer Trepanationsbohrung 14, 15
oder 16 benachbarten Knochenbereiche des Kalottensegments 12
und der verbliebenen Schädelkalotte 22 zwischen den Klemmbak
ken 25 und 26 verklemmt und gegenseitig fixiert werden. Um
die Fixationsklammern mit Hilfe des Applikators 22 auch in
einem Bereich des Schnittspalts 20 zwischen zwei Trepana
tionsbohrungen positionieren zu können, wird die Breite des
distalen Endbereichs des Trägers 54 geringer gewählt als die
Breite des Schnittspalts 20, so daß der distale Endbereich
des Trägers 54 den Schnittspalt 20 durchgreifen kann. Ent
sprechend wird bei der Fixationsklammer 44 die Breite der
Zunge 46 ebenso wie die Breite des Stegs 27 geringer als die
Breite des Schnittspalts 20 gewählt, so daß auch die Fixa
tionsklammer 44 ausgehend von einer Trepanationsbohrung längs
des Schnittspalts 20 verschoben werden kann.
Claims (18)
1. Chirurgische Vorrichtung zur Fixierung eines einer
Schädelkapsel entnommenen Kalottensegments an der
verbliebenen Schädelkalotte, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (24; 44) klammerartig ausgestaltet
ist und zwei an einen Schnittspalt (20) zwischen
Kalottensegment (12) und verbliebener Schädelkalotte
(22) anlegbare und dem Schnittspalt (20) benachbarte
Knochenbereiche zwischen sich aufnehmende Klemmbacken
(25, 26) aufweist, die über ein im Schnittspalt (20)
oder in einer Trepanationsbohrung (14; 15; 16) posi
tionierbares Gelenk (27) miteinander verbunden sind und
die aus einer ersten, zueinander beabstandeten Stellung
in eine zweite Stellung verstellbar sind, in der sie
zwischen ihnen gelagerte Knochenbereiche verklemmen.
2. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Klemmbacke (26) durch die
Trepanationsbohrung (14; 15; 16) hindurchführbar ist.
3. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk als die beiden
Klemmbacken (25, 26) miteinander verbindender,
verformbarer Steg (27) ausgebildet ist.
4. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Steg (27) einstückig mit den
Klemmbacken (25, 26) verbunden ist.
5. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Steg (27) und die Klemmbacken
(25, 26) als einstückiges, klammerartig gebogenes
Stanzteil ausgebildet sind.
6. Chirurgische Vorrichtung nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens
einer der einander zugewandten Innenseiten (28, 29) der
Klemmbacken (25, 26) ein vorspringendes Halteelement
(31) angeordnet ist.
7. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Halteelement als Haltedorn (31)
ausgestaltet ist.
8. Chirurgische Vorrichtung nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
(44) ein Sperrglied (47, 49) zur Fixierung der
Klemmbacken (25, 26) in ihrer verklemmenden Stellung
aufweist.
9. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sperrglied einen Rastvorsprung
(49) und eine korrespondierende Rastaufnahme (47)
aufweist.
10. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Innenseiten (28, 29) der
Klemmbacken (25 bzw. 26) einander zugewandt jeweils ein
Rastarm (46 bzw. 48) gehalten ist, wobei an einem
Rastarm (48) der Rastvorsprung (49) und am anderen
Rastarm (46) die Rastaufnahme (47) angeordnet ist.
11. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rastarme (46, 48) einstückig mit
den Klemmbacken (26 bzw. 25) verbunden sind.
12. Chirurgische Vorrichtung nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken
(25, 26) aus ihrer beabstandeten Stellung gegen die
Wirkung einer elastischen Rückstellkraft auseinander
schwenkbar sind.
13. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gelenk (27) ein die Klemmbacken
(25, 26) beim Auseinanderschwenken aus ihrer beabstan
deten Stellung mit einer elastischen Rückstellkraft be
aufschlagendes Federelement aufweist.
14. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken (25, 26) je
weils einen Schwenkhebel (33 bzw. 34) zum Auseinander
schwenken aus ihrer beabstandeten Stellung aufweisen.
15. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schwenkhebel als endseitige, vom
Gelenk (27) abstehende und im wesentlichen parallel zu
einander ausgerichtete Fortsätze (33, 34) der Klemmbak
ken (25 bzw. 26) ausgebildet sind.
16. Chirurgische Vorrichtung nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
(24; 44) aus einem körperverträglichen Werkstoff herge
stellt ist.
17. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorrichtung (24; 44) aus Titan
oder einer körperverträglichen Titanverbindung herge
stellt ist.
18. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorrichtung (24; 44) aus einem
resorbierbaren Kunststoff hergestellt ist.
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