DE19634330C2 - Einrichtung zum Regeln des Bremszylinderdruckes an Rädern von Schienenfahrzeugen - Google Patents
Einrichtung zum Regeln des Bremszylinderdruckes an Rädern von SchienenfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Regeln des Bremszylinderdruckes an
Rädern von Schienenfahrzeugen, mit jeweils einem an eine Steuerelektronik für die
Berechnung von Beschleunigungs- oder Verzögerungswerten angeschlossenen
Impulsgeber, jeweils einem gesteuerten Elektromagnetventil, das mit einem Druck
luftzylinder der Bremse einer Radachse oder eines Rades zusammenwirkt, wobei
der Bremsdruck des Druckluftzylinders jeweils an die Haftreibungsbeiwerte zwischen
Rad und Schiene anpaßbar ist, und pro Einheit, bestehend aus einem Radpaar oder
einem Rad, einer Bremszange, einem Druckluftzylinder, das Elektromagnetventil je
weils mit dem Impulsgeber an die Steuerelektronik angeschlossen und als Doppel
magnetventil ausgebildet ist.
Eine derartige Einrichtung ist aus der DE 42 42 392 A1 mit den wesentlichen
Gattungsmerkmalen bekannt. Dort ist eine Einrichtung zum Einstellen der
Bremskraft an einem Schienenfahrzeug beschrieben. Eine Radachse enthält einen
Druckluftzylinder, der über ein Doppelmagnetventil von einer Hauptleitung mit
Bremsdruck versorgt wird. Neben der üblichen Bremssteuerung ist auch ein
Gleitschutz vorhanden, der seine Informationen von einem Drehzahlfühler erhält.
Desweiteren ist ein Diagnosesystem vorgesehen, dessen Ergebnisse über einen
Monitor sichtbar gemacht werden können und die auch zum Führerstand übertragen
werden. Das Diagnosesystem überprüft allerdings nur während des Betriebes die
gesamte Peripherie und setzt eine voll funktionsfähige Einrichtung voraus. Allenfalls
könnte ein Fehler im Gleitschutz, z. B. ein Kurzschluß, angezeigt werden.
Aus der Kfz-Technik ist ein Verfahren zur Überprüfung eines Antiblockiersystems in
einem Fahrzeug bekannt (DE 44 30 782 A1). Dabei wird eine richtige Zuordnung
der Komponenten Radsensor, Bremsdruck-Modulator und Bremzylinder
vorgeschlagen. Die Modulatoren (Regelventile) werden bei einer Erstinstallation des
ABS oder bei einer Wiederinbetriebnahme auf eine korrekte Verdrahtung geprüft.
Durch die Erzeugung eines Ansteuersignals in einem besonderen Programmteil der
ABS-Elektronik kann der Anwender die Zuordnung eines gedrehten Rades zum
betätigten Modulator prüfen. Das Resultat ergibt sich durch das Geräusch des
betätigten Regelventils oder durch die Betätigung des entsprechenden
Bremszylinders. Das Verfahren setzt jedoch einen gewissen Einrichtungsaufwand
und einen Betätigungsaufwand voraus, die kompliziert erscheinen.
Zur Regelung des Bremszylinderdruckes werden Doppelmagnetventile eingesetzt,
die über zwei getrennte Magnetspulen angesteuert werden. Es ist mehrfach vorge
kommen, daß bei der Verdrahtung die Anschlüsse der Be- und Entlüftungsventile an
die Steuerelektronik verwechselt wurden. In diesem Fall nimmt der Bremszylinder
druck falsche Werte an und es stellt sich ein unbestimmter Wert ein. Die Folgen sind
unabsehbar, weil die Bremswirkung nicht mehr mit der Soll-Steuerung in Einklang zu
bringen ist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, anläßlich der Inbetriebnahme
eines Schienenfahrzeugs eine sichere Überprüfung der Verdrahtung von den
einzelnen Doppelmagnetventilen zur Steuerelektronik zu ermöglichen.
Die gestellte Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Doppelma
gnetventil jeweils mit unterschiedlich leistungsstarken Elektromagneten ausgerüstet
ist und daß eine Zuordnungsprüfung der Verdrahtung von den Doppelmagnetven
tilen zur Steuerelektronik durch in der Steuerelektronik hinterlegter programmierter
Funktionsfestlegung durchführbar ist. Dadurch kann eine automatische Überprüfung
der Verdrahtung von den Doppelmagnetventilen zur Steuerelektronik durchgeführt
werden. Es findet sogar auch nach Inbetriebnahme eine ständige Überwachung
statt, die z. B. von erheblicher Bedeutung nach Reparaturen oder Austausch von
Bauteilen ist.
Die Erfindung wird dadurch verbessert, daß die unterschiedlichen Leistungen des
Doppelmagnetventils mittels eines an den Mikroprozessor der Steuerelektronik
angeschlossenen Magnetventilausgangs-Verstärkers meßbar ist. Über die Meß
ergebnisse können dadurch weitere Funktionen ausgeübt werden.
Ein anderer Weg zur Verwirklichung der Erfindung besteht darin, daß die
unterschiedlichen Leistungen der Doppelmagnetventile mittels parallel zur Wicklung
geschalteten unterschiedlichen Widerständen meßbar sind. Die Widerstände können
sowohl im Spulenkörper als auch extern geschaltet werden.
Die Erfindung kann auch dadurch ausgeübt werden, daß die unterschiedlichen
Leistungen der Doppelmagnetventile durch unterschiedliche Frequenzen bzw.
Wechselspannungen und Kondensator-Schaltungen festlegbar sind und eine Im
pedanzmessung stattfindet.
Eine optische Sichtbarmachung des Meßergebnisses kann ferner dahingehend er
folgen, daß innerhalb der Steuerelektronik über einen internen Bus an den Mikro
prozessor eine Anzeigebaugruppe angeschlossen ist, die eine optische Anzeige auf
weist, auf der bei Fehlverdrahtung eine optische Information erfolgt.
Außerdem kann die optische Anzeige aus einem Display bestehen, auf dem eine
Fehlverdrahtung kodiert angezeigt wird.
Nach weiteren Merkmalen wird vorgeschlagen, daß innerhalb der Steuerelektronik
die Anzeigebaugruppe über einen seriellen Bus an den Mikroprozessor angeschlos
sen ist. Es können dadurch Aussagen über die Orte angegeben werden, an denen
sich der Verdrahtungsfehler befindet.
Eine andere Verbesserung sieht vor, daß die Anzeigebaugruppe eine Schnittstelle
aufweist, an die zwecks Abbildung eines Verdrahtungsfehlers im Klartext und/oder
als Graphik ein Computer mit Monitor bzw. Bildschirm anschließbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Mikrocomputergleitschutzes mit Elektromagnetven
tilen, Bremszangen und auf den Radachsen angeordneten Impulsgebern,
Fig. 2 ein Funktions-Blockschaltbild der in der Steuerelektronik enthaltenen Mikro
prozessorschaltung und
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Doppelmagnetventils mit Anschlüssen.
Die Einrichtung zum Regeln des Bremszylinderdruckes an einzelnen Rädern 1 oder
an einem Radpaar auf einer Radachse 2 von Schienenfahrzeugen 22 weist eine
Hauptluftleitung 3 auf (Fig. 1), über die eine Steuerelektronik 4 mittels eines Druck
schalters 5 geschaltet wird. Die Steuerelektronik 4 wird durch Signale einer Ansteu
erleitung 6 über das Anlegen einer Magnetschienenbremse informiert und berechnet
allgemein die Beschleunigungs- oder Verzögerungswerte und führt eine ständige
Diagnose in jedem Betriebszustand aus. An die Steuerelektronik 4 ist außerdem pro
Rad 1 oder Radachse 2 ein Impulsgeber G1, G2, G3, G4 angeschlossen. Über eine
Steuerventilleitung 7 sind Elektromagnetventile 8a, 8b, 8c, 8d verbunden, die mit
dem jeweiligen Druckluftzylinder 9a, 9b, 9c, 9d zusammenwirken. Die Elektro
magnetventile 8a, 8b, 8c, 8d regeln den Bremsdruck in den Druckluftzylindern
9a, 9b, 9c, 9d in der Weise, daß der Bremsdruck jeweils an die Haftreibungsbeiwerte
zwischen dem Rad 1 und der Schiene angepaßt wird. Es ist ferner jeweils eine
Funktionseinheit aus einem Rad 1/Radachse 2, einer Bremszange 10, einem
Druckluftzylinder 9a bzw. 9b bzw. 9c bzw. 9d und einem Elektromagnetventil 8a, 8b,
8c, 8d gebildet. Jede der Funktionseinheiten ist mit ihrem Impulsgeber G1, G2, G3
bzw. G4 an die Steuerelektronik 4 angeschlossen.
Jedes der Elektromagnetventile 8a, 8b, 8c, 8d ist als ein Doppelmagnetventil 11 mit
jeweils unterschiedlich leistungsstarken Elektromagneten 11a als Belüftungsventil
und eines Elektromagneten 11b als Entlüftungsventil ausgebildet (Fig. 2). Dabei ist
jedes der Doppelmagnetventile 11 elektrisch mit einem Magnetventilausgangs-Ver
stärker 12 eines in der Steuerelektronik 4 enthaltenen Mikroprozessors 13 verbun
den.
Die unterschiedlichen Leistungen der Doppelmagnetventile 11 können nicht nur
durch unterschiedliche Windungszahlen der Spulen-Wicklungen, sondern auch
mittels eines parallel zur Spulen-Wicklung geschalteten Widerstandes festgelegt
werden. Die unterschiedlichen Leistungen der Doppelmagnetventile 11 sind ferner
durch unterschiedliche Frequenzen bzw. Wechselspannungen und Kondensator-
Schaltungen festlegbar, wobei dann eine Impedanz-Messung stattfindet. Innerhalb
der Steuerelektronik 4 ist über einen internen Bus 23 an den Mikroprozessor 13 eine
Anzeigebaugruppe 15 angeschlossen, die eine optische Anzeige 16 aufweist, auf
der bei Fehlverdrahtung eine optische Information ersehen werden kann. Die
optische Anzeige 16 besteht z. B. aus einem Display 17, auf dem durch Ziffern oder
andere Zeichen die Fehlverdrahtung kodiert angezeigt wird. Mit einem weiteren
(seriellen) Bus 14 ist eine Kommunikationsmöglichkeit über einen Computer mit
Monitor bzw. Bildschirm gegeben, der an eine Schnittstelle 24 angeschlossen wer
den kann.
Fig. 3 zeigt schematisch das Doppelmagnetventil 11. Die beiden Spulenkörper
(Elektromagnete 11a und 11b) sind mit BV (Belüftungsventil) und EV (Entlüf
tungsventil) bezeichnet. Ein Eingang D ist mit dem Steuerventil verbunden (Fig. 1).
Der Ausgang C ist an den zugehörigen Druckluftzylinder (9a; 9b; 9c; 9d) ange
schlossen. Die Anschlüsse 18, 19 und 20 werden zur Ansteuerung des Belüftungs
ventils BV und des Entlüftungsventils EV mit der Steuerelektronik 4 verbunden.
In einem nichtangesteuerten Zustand wird der Druck im Druckluftzylinder 9a; 9b; 9c;
9d abhängig vom Steuerventilausgang eingestellt. Für den Fall, daß der Bremsdruck
in dem Druckluftzylinder 9a; 9b; 9c; 9d gleich gehalten werden soll, wird das Belüf
tungsventil BV angesteuert. Beim gleichzeitigen Ansteuern des Belüftungsventils BV
und des Entlüftungsventils EV wird der Bremsdruck des Druckluftzylinders 9a; 9b;
9c; 9d über das Entlüftungsventil EV in die Atmosphäre geleitet. In einer Situation, in
der die Anschlüsse 18,19 und 20 nicht wie gezeichnet geschaltet sind, wenn also
ein Verdrahtungsfehler vorliegt, findet ein gleichzeitiges Belüften und Entlüften des
Druckluftzylinders 9a; 9b; 9c; 9d statt, wodurch das Schienenfahrzeug 22 unkontrol
liert gebremst wird oder überhaupt keine Bremsung erfolgt.
Claims (8)
1. Einrichtung zum Regeln des Bremszylinderdruckes an Rädern von Schienen
fahrzeugen, mit jeweils einem an eine Steuerelektronik für die Berechnung
von Beschleunigungs- oder Verzögerungswerten angeschlossenen Impuls
geber, jeweils einem gesteuerten Elektromagnetventil, das mit einem Druck
luftzylinder der Bremse einer Radachse oder eines Rades zusammenwirkt,
wobei der Bremsdruck des Druckluftzylinders jeweils an die Haftreibungsbei
werte zwischen Rad und Schiene anpaßbar ist, und pro Einheit, bestehend
aus einem Radpaar oder einem Rad, einer Bremszange, einem Druckluft
zylinder, das Elektromagnetventiljeweils mit dem Impulsgeber an die
Steuerelektronik angeschlossen und als Doppelmagnetventil ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Doppelmagnetventil (11) jeweils mit unterschiedlich leistungsstarken
Elektromagneten (11a, 11b) ausgerüstet ist und daß eine Zuordnungsprüfung
der Verdrahtung von den Doppelmagnetventilen (11) zur Steuerelektronik (4)
durch in der Steuerelektronik (4) hinterlegte programmierte Funktionsfest
legungen durchführbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unterschiedlichen Leistungen des Doppelmagnetventils (11) mittels
eines an den Mikroprozessor (13) der Steuerelektronik (4) angeschlossenen
Magnetventilausgangs-Verstärkers (12) meßbar sind.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unterschiedlichen Leistungen der Doppelmagnetventile (11) mittels
parallel zur Wicklung geschalteten unterschiedlichen Widerständen meßbar
sind.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unterschiedlichen Leistungen der Doppelmagnetventile (11) durch
unterschiedliche Frequenzen bzw. Wechselspannungen und Kondensator-
Schaltungen festlegbar sind und eine Impedanzmessung stattfindet.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der Steuerelektronik (4) über einen internen Bus (23) an den
Mikroprozessor (13) eine Anzeigebaugruppe (15) angeschlossen ist, die eine
optische Anzeige (16) aufweist, auf der bei Fehlverdrahtung eine optische In
formation erfolgt.
6. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die optische Anzeige (16) aus einem Display (17) besteht, auf dem eine
Fehlverdrahtung kodiert angezeigt wird.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der Steuerelektronik (4) die Anzeigebaugruppe (15) über einen
seriellen Bus (14) an den Mikroprozessor (13) angeschlossen ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzeigebaugruppe (15) eine Schnittstelle (24) aufweist, an die
zwecks Abbildung eines Verdrahtungsfehlers im Klartext und/oder als Graphik
ein Computer mit Monitor bzw. Bildschirm anschließbar ist.
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DE19634330A1 DE19634330A1 (de) | 1998-02-26 |
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- 1996-08-24 DE DE1996134330 patent/DE19634330C2/de not_active Expired - Fee Related
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