DE19633810C2 - Verfahren zum Bestimmen der Inhomogenitäten im Magnetfeld eines NMR-Magneten, zum Shimmen des Magnetfelds und zum Bestimmen des Frequenzsignals für einen bestimmten Raumpunkt - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen der Inhomogenitäten im Magnetfeld eines NMR-Magneten, zum Shimmen des Magnetfelds und zum Bestimmen des Frequenzsignals für einen bestimmten RaumpunktInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Bestimmen der Inhomogenitäten im Magnetfeld
eines Kernspinresonanz (NMR)-Magneten, zum Shimmen des Magnetfelds und zum
Bestimmen des Frequenzsignals für einen bestimmten Raumpunkt.
Ein homogenes Magnetfeld ist eine kritische Voraussetzung für NMR-Experimente.
Abbildungsverfahren wie auf Gradientenechos basierende Techniken, lokalisierte
Spektroskopie und Echo-Planar-Imaging sind einige der Experimente, die versagen
können, wenn die Homogenität des Magnetfelds in der untersuchten Probe schlecht
ist. Obwohl Bildgebung mit Spin-Echos nicht so empfindlich auf Inhomogenitäten
reagiert, ergeben sich mit einem homogenen Magneten dennoch bessere Resultate.
In konventionellen NMR-Systemen wird das Magnetfeld dadurch "geshimt", daß man
geeignete "Shimströme" durch "Shimspulen" schickt, die bezüglich des durch den
Magneten erzeugten Feldes unterschiedlich positioniert sind. Wenn geeignete Strö
me durch die Shimspulen fließen, erzeugen sie charakteristische Felder, die die In
homogenitäten des Magneten kompensieren. Allerdings müssen die Ströme durch
die Shimspulen oft manuell eingestellt werden, um deren geeignete, charakteristi
sche Felder zu erreichen. Dieses Verfahren kann mühsam und zeitaufwendig sein.
In Hochauflösungssystemen ist es nicht ungewöhnlich, einen Magneten stunden-
oder gar tagelang zu "shimen", um die vorgegebene Homogenitätsspezifikation zu
erreichen. Dieses Verfahren kann durch die Verwendung einer Simplex-Prozedur
automatisiert werden, aber dies kann ebenfalls zeitraubend sein und führt nicht im
mer zu optimalen Ergebnissen.
Ein mehr analytischer Lösungsansatz für das Problem ist, die inhomogene Feldver
teilung des Magneten zu bestimmen und daraus die Ströme durch die Shimspulen
zu berechnen, die nötig sind, um die Inhomogenitäten zu kompensieren. Das Feld
des Magneten kann gemessen werden, indem man eine kleine NMR-Sonde verwen
det, die mittels eines speziellen mechanischen Antriebs durch das Magnetfeld be
wegt wird. Allerdings ist auch diese Methode zeitaufwendig. Darüber hinaus bewirkt
die Sonde selbst eine Feldverzerrung und das gemessene Feld entspricht nicht dem
tatsächlichen, das auf eine Meßprobe einwirken würde.
Aus der DE 42 17 496 C2 ist ein Verfahren zum Einstellen der Sollstromwerte der
Shimspulen eines tesseral-harmonischen (off axis) Shimsystems bekannt, mit dem
insbesondere im Bereich des Zentrums des Shimsystems ein möglichst homogenes
Magnetfeld erzeugt werden soll. Anhand einer minimalen Anzahl von Meßpunkten
und einer dafür geeigneten Linearkombination der entsprechenden Meßwerte mit
und ohne Einschalten der jeweiligen Shimspule soll eine iterative Prozedur vermie
den werden.
Eine Reihe automatischer Shimprozeduren, die von der NMR-Bildgebung Gebrauch
machen, wurden bisher vorgestellt (siehe z. B. den Artikel "Automatic, Localized in
Vivo Adjustment of All First-and Second-Order Shim Coils" von Rolf Gruetter in
MRM: 29; 804-811 (1993)). Diese Methoden haben Vorteile, weil: 1) die Feldmes
sungen zu einer Zeit durchgeführt werden, während der sich eine interessierende
Probe im Feld des Magneten befindet und die von der Probe gesehenen Feldinho
mogenitäten direkt gemessen und kompensiert werden; 2) die Kenntnis der Feld-
oder Frequenzverteilung innerhalb der Probe es gestattet, ein beliebiges, interessie
rendes "Shimvolumen" zu spezifizieren; 3) Shimfelddiagramme mit denselben Meß
methoden kalibriert werden und daher durch Fehljustierungen verursachte Fal
schaufzeichnungen im Bild, Nichtlinearitäten und Fehler der Gradienten- oder Shim
spulen selbstkorrigierend sind und weil 4) die Shimprozeduren vollständig automati
siert werden können.
Es gibt grundsätzlich zwei Ansätze, die Frequenz- oder Feldverteilung in einer inter
essierenden Probe zu messen: Methoden der direkten Frequenzmessung, die spek
troskopische Bildgebungstechniken verwenden und auf Bildgebung basierende Me
thoden, wobei Frequenzen aus den gemessenen komplexen Bilddaten gewonnen
werden.
Frequenzmessungen, die auf lokalisierter Spektroskopie basieren, wurden beschrie
ben, die analog zu einer mechanischen Punkt-für-Punkt-Frequenzmessung sind.
Diese Verfahren sind schwer durchführbar, weil sie anfällig sind für durch Wirbel
ströme verursachte Artefakte und Signalanteile aus Probenbereichen außerhalb des
interessierenden Meßvolumens. Wenn Mehrfachresonanzen vorliegen, kann sich die
Voxel- oder Scheibenselektion kompliziert gestalten durch Teilvolumeneffekte oder
durch solche, die durch die chemische Verschiebung verursacht werden.
Eine ortsabhängige Frequenzaufzeichnung, die auf Bildgebung unter Einschluß der
chemischen Verschiebung (chemical shift imaging; CSI) basiert, verwendet einen
HF-Puls gefolgt von einem Satz von drei verschachtelten phasenkodierenden Gra
dientenpulsen, wonach das Signal erfaßt wird. Anschließend verwendet man eine
vierdimensionale (4D) Fouriertransformation zur direkten Ermittlung der Frequenz
verteilung in der Probe. Der primäre Nachteil dieser Methode liegt in den besonders
langen Datenerfassungszeiten, was an der Verwendung dreier Phasenkodiergra
dienten liegt. Gewöhnlich wird die Zuordnung einer Frequenz zu einem Voxel über
eine Analyse der Linienform bewerkstelligt. Allerdings kann diese Analyse kompli
zierter sein, wenn überlappende Resonanzen vorliegen, in welchem Fall oft eine
Nachbehandlung der Daten erforderlich wird aufgrund komplizierter Linienformen
und Phasenanomalien.
Von den auf Bildgebung basierenden Techniken hat die Gradientenechomethode
den Vorteil, daß der Pulsflipwinkel klein gewählt werden kann, so daß die Sequenz
mit kurzer Repetitionszeit wiederholt werden kann, was den Wirkungsgrad des Ver
fahrens erhöht. Echo-Planar-Imaging (EPI) ist ein auf Bildgebung beruhendes Ver
fahren, das die Datenerfassungszeit ungefähr um einen Faktor N verringern kann,
wobei N die Ausdehnung (Anzahl der Punkte) einer der phasenkodierenden Dimen
sionen ist. Allerdings ist die EPI-Methode extrem anfällig gegen Wirbelströme, die
durch das Pulsen starker Gradienten entstehen, und ebenso gegen Feldinhomoge
nitäten, was die Verwendung spezieller Hardware erforderlich macht.
Es hat sich gezeigt, daß die Analyse von Feldprofilen für Homogenisierungszwecke
dadurch durchgeführt werden kann, daß man einige wenige eindimensionale (1D)
Projektionen aufnimmt anstelle eines dreidimensionalen (3D) Datensatzes. Dieses
Verfahren wurde anhand einer Gradientenechomethode für Bildgebung und einer
Methode mit Aufnahme stimulierter Echos demonstriert. Das Verfahren bewirkt eine
erhebliche Einsparung an Datenerfassungszeit, womit es nutzbar wird für klinische
und andere Anwendungen, wo schnelle Shimmethoden erforderlich sind. Allerdings
stützen sich diese Echomethoden auf die Frequenzverschiebung zwischen Bildern,
die zu zwei verschiedenen Echozeiten aufgenommen wurden, wobei angenommen
wird, daß diese Verschiebung auf Inhomogenitäten des Magnetfelds beruht. Wenn
die Verschiebungen zu groß werden, entsteht ein Phasensprung zwischen den bei
den Echobildern, was Fehlrekonstruktionen (aliasing) zur Folge hat, die die Fre
quenzmessung unmöglich machen. Große Inhomogenitäten können auch zu einem
Signalverlust durch die Dephasierung der Spins und zu gravierenden Bildverzerrun
gen führen.
Die Subtraktion zweier Phasenbilder zur Ermittlung einer Frequenzverteilung (wie
oben beschrieben) führt auf ein Ergebnis in der Form eines Winkels im Bogenmaß
modulo 2π. Damit wird jede Phasenänderung größer als 2π im Phasenbild zurück
gefaltet (aliased) und führt zu einer Diskontinuität an den 2π-Grenzen. Wird der Pha
sensprung nicht korrigiert, kann die Shimberechnung aufgrund von Fehlern der Fre
quenzberechnung scheitern. Bisherige Ansätze, das Problem der mehrdeutigen
Phase zu lösen, vermeiden u. a. das Problem dadurch, daß die Pause zwischen den
Echozeitpunkten hinreichend kurz gewählt wird, so daß die Spins maximal eine Pha
senverschiebung akkumulieren, die noch kleiner als 2π ist. Allerdings kann dieser
Ansatz im Zusammenhang mit Hochfeldsystemen unzuverlässig werden. Die Ver
wendung Shims höherer Ordnung und große Suszeptibilitätseffekte bei diesen Feld
stärken verursachen üblicherweise große Feldgradienten in der Probe, was zu
mehrdeutigen Phasen und Rückfaltungen führt.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung werden die Ma
gnetfeldinhomogenitäten eines NMR-Magneten bestimmt, indem man eine endliche
Anzahl von 1D-Projektionen des Probenvolumens mißt. Die bevorzugte Anzahl von
Projektionen ist neun, drei entlang der Hauptachsen des Volumens und sechs ent
lang der Hauptdiagonalen des Volumens. Für jede der ausgewählten Projektionen
wird das freie Induktionssignal (FID) für zwei Zeiten t1 und t2 gemessen. Diese Si
gnale in der Zeitdomäne werden dann bezüglich der Phasenkodierdimension Fou
rier-transformiert. Um die Signalphase zu erhalten, werden die Signale in der Fre
quenz-(Orts-)domäne noch von kartesischen in Polarkoordinaten umgerechnet.
Da die Phasensignale mehrdeutig (zurückgefaltet) sein könnten, wird in der vorlie
genden Erfindung der Verlauf des Phasensignals im Ortsraum verfolgt. An Punkten,
wo eine Rückfaltung stattfindet, wird zu (oder von) der fraglichen absoluten Phase 2π
(360°) addiert (oder subtrahiert). Sobald alle Phasen (für eine bestimmte Gradienten
richtung) auf diese Weise entfaltet sind, wird die Frequenzverteilung für diese Gra
dientenrichtung durch Division der Differenz der entsprechenden entfalteten Pha
sensignale durch die Zeitdifferenz t2 - t1 erhalten. Wenn für jede der Gradientenrich
tungen der Frequenzverlauf derart bestimmt ist, können die geeigneten Kompensati
onsshimfelder angelegt werden.
Es können vorbestimmte Shimströme eingespeist werden, um die ermittelte, durch
Feldinhomogenitäten verursachte Frequenzverteilung zu kompensieren. Allerdings
kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung auch dazu verwendet werden, so
wohl den Effekt jeder tatsächlich verwendeten Shimspule auf das noch inhomogene
Volumen als auch die passenden Shimströme, um die Inhomogenitäten zu kompen
sieren, zu ermitteln. Für jede der Shimspulen wird die folgende Prozedur verwendet,
um das "Shim-Basis"-Frequenzprofil zu erhalten (d. h. das Frequenzprofil, das beides
anzeigt: den Effekt der Inhomogenitäten des Magneten und den Effekt des durch die
Shimspule erzeugten Magnetfelds).
Ein Nominalstrom wird durch die Shimspule geschickt und die sich daraus ergeben
de Frequenzverteilung wird gemessen, wobei die oben beschriebene Methode ver
wendet wird für jede der Gradientenrichtungen, die für die Bestimmung der Basisfre
quenzverteilung verwendet wurde (d. h. die gemessenen Verteilungen, wenn alle
Shimströme auf ihrem Nominalwert sind). Sobald diese Shim-Basis-Verteilungen
erfaßt sind, werden die bereits vorher ermittelten Basisfrequenzverteilungen von den
Shim-Basis-Verteilungen subtrahiert, was zu einer "Shim"-Frequenzverteilung für
jede der Gradientenrichtungen führt. Diese Shimverteilungen spiegeln den Effekt der
Shimspulen auf das Probenvolumen in Abwesenheit der detektierten Inhomogenitä
ten wieder.
Sobald man die Shimverteilungen erhalten hat, können die angepaßten Shimströme
mittels Matrixalgebra ermittelt werden. Insbesondere erhält man die optimalen Shim
ströme, indem man die Komponenten eines Vektors v bestimmt, der den Term (A . v -
b)2 minimiert, wobei die Matrix A die Shimfrequenzverteilungen enthält und der Vek
tor b die Basisfrequenzverteilungen.
Eine alternative Ausführungsform der Erfindung umfaßt das Ermitteln des Fre
quenzwerts für jeden Raumpunkt einer Verteilung ohne die gemessenen Zeitsignale
in die Frequenz-(Orts-)domäne zu transformieren. Die Zeitsignale werden für jeden
Raumpunkt detektiert und die Phase jedes Signals wird wie oben beschrieben er
halten. Allerdings wird für einen fraglichen Raumpunkt zur Bestimmung des Fre
quenzwertes die Ableitung des Phasensignals nach der Zeit über den ganzen Zeit
bereich des Signals ermittelt. Da die Frequenz als Funktion der Zeit konstant sein
wird, ist die Ableitung des Phasensignals eine Konstante, die die Frequenz reprä
sentiert. Obwohl Phasenrückfaltungen Diskontinuitäten sowohl im Phasensignal als
auch im Frequenzsignal bewirken, ebenso wie das letztliche Verschwinden des Si
gnals im Umgebungsrauschen, stellen diese Diskontinuitäten nur kurze Abweichun
gen vom ansonsten konstanten Frequenzwert dar. Als solche können sie als Arte
fakte eliminiert werden und der Mittelwert der Phasenableitung ist ein genaues Maß
der Frequenz.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beige
fügten Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter
ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren
in beliebigen Kombinationen Anwendung finden. Die beschriebenen Ausführungs
formen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben viel
mehr beispielhaften Charakter.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand konkreter Ausfüh
rungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 graphische Darstellung der in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung
verwendeten Pulssequenz;
Fig. 2 phasenkodierte Gradientenrichtung bezüglich eines x,z,y-
Koordinatensystems;
Fig. 3 Flußdiagramm zur Veranschaulichung der Schritte zur Bestimmung der
Feldinhomogenitäten eines NMR-Magneten;
Fig. 4 Flußdiagramm zur Veranschaulichung der Schritte zur Bestimmung der
Shimfeldverteilungen für Shimspulen zum Homogenisieren eines NMR-
Magneten;
Fig. 5 Flußdiagramm zur Veranschaulichung der Schritte zur Bestimmung der
geeigneten Shimströme zum Homogenisieren eines NMR-Magneten;
Fig. 6 Intensität (A), rückgefaltete (B) und entfaltete (C) Phasensignale für eine
bestimmte Frequenzverteilung;
Fig. 7 Zeitsignal der Intensität (A), Zeitsignal der Phase (B) und Ableitung (C)
des zeitlichen Phasensignals für einen bestimmten Raumpunkt im Pro
benvolumen.
Fig. 1 ist eine graphische Darstellung der in der vorliegenden Erfindung bevorzugten
Pulssequenz. Innerhalb des Feldes eines zu homogenisierenden Magne
ten ist ein Probenmaterial lokalisiert. Die interessierenden Kernspins in
nerhalb der Probe werden durch einen ersten HF-Puls 10 angeregt, des
sen Flipwinkel vorzugsweise kleiner als 90° ist, so daß die Sequenz ohne
Sättigung der Kernmagnetisierung schnell wiederholt werden kann. Ein
phasenkodierender Gradientenpuls 12 wird dann entlang einer bestimm
ten Richtung angelegt, was in der graphischen Darstellung der Fig. 2 mit
G(Φ, Θ) bezeichnet wird. Bezogen auf die Koordinatenachsen der Fig. 2
sind die Gradientenamplituden des Gradientenpulses 12:
Gx = G sin Φ cos Θ
Gy = G sin Φ sin Θ
Gz = G cos Θ
Gy = G sin Φ sin Θ
Gz = G cos Θ
Der Phasenkodiergradient wird von einem positiven Wert entlang der G(Φ, Θ)-
Richtung schrittweise auf einen negativen Wert geändert.
Wenn die Ortsachse in dieser Richtung als r bezeichnet wird, können Zeitpunkte t1
und t2 definiert werden, die zwei verschiedenen Zeiten entsprechen, zu denen ein
FID-Signal entlang der r-Achse detektiert wird. Diese beiden Zeitpunkte sind in Fig. 1
graphisch dargestellt und der Wert des FID-Signals zu diesen Zeiten kann als s(tr)1
bzw. s(tr)2 geschrieben werden. Wenn diese beiden Signale bezüglich der Phasen
kodierdimension tr Fourier-transformiert werden, erhält man zwei 1D-
Projektionsbilder S(r)1 bzw. S(r)2 entlang der G(Φ, Θ)-Richtung.
Die Differenz zwischen den beiden Projektionen, die durch den Effekt der Spinevolu
tion im inhomogenen Feld des Magneten während des Zeitintervalls von t1 bis t2 ent
steht, kann detektiert werden. Für den Zweck der vorliegenden Erfindung werden die
Phasenprofile der beiden Projektionen berechnet, indem man die Daten S(r) von
kartesischen in Polarkoordinaten umrechnet. Diese Umrechnung benutzt die Glei
chung:
P(r) = arctan(S(r)im/S(r)re)
wobei S(r)im der Imaginärteil der komplexen Fourier-transformierten Bilddaten ist und
S(r)re der Realteil dieser Daten. In dieser Weise werden für die Signale S(r)1 bzw.
S(r)2 P(r)1 bzw. P(r)2 gewonnen, die die Phase der Signale betreffen. Die Frequenz
verteilung entlang der G(Φ, Θ)-Richtung wird dann erhalten über die Rechnung:
F(r)1 = (P(r)2 - P(r)2)/(t2 - t1)
Diese Frequenzverteilung spiegelt direkt die Inhomogenität entlang der Gradienten
richtung G(Φ, Θ) wider.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung werden die Frequenzverteilun
gen entlang anderer Gradientenrichtungen durch das Probenvolumen in der oben
beschriebenen Weise erhalten. Das bevorzugte Beispiel verwendet insbesondere
neun verschieden Gradientenrichtungen: die Achsen x, y, z des Bezugskoordinaten
systems, die sechs Diagonalen xy, -xy, xz, -xz, yz und -yz (wobei z. B. xy die Rich
tung unter 45° bezüglich x in der xy-Ebene ist, -xy die Richtung unter 135° bezüglich
x, usw.). Jede der Frequenzverteilungen wird durch denselben Satz von Schritten
erhalten, der in Fig. 3 zusammengefaßt ist.
Nach dem Phasenkodierpuls in der ersten Richtung werden während des FID der
Probenspinsignale s(tr)1 bzw. S(tr)2 als Funktion der Zeit aufgenommen (Schritt 20).
Dann werden diese Signale in die Frequenzdomäne Fourier-transformiert um zwei
Projektionsbilder entlang der gewählten Gradientenrichtung zu erhalten (Schritt 22).
Die Bilddaten werden dann von kartesischen in Polarkoordinaten umgerechnet
(Schritt 24). Da diese "gefalteten" Phasenbilder noch mit Artefakten behaftet sein
können, ist es notwendig, sie zu "entfalten" (Schritt 26). Im bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel wird die Phasenentfaltung in der nachfolgend beschriebenen Weise
erreicht (Schritt 28). Dieses Profil liefert eine vernünftige Approximation der unter
schiedlichen Inhomogenitäten im Feld des NMR-Magneten.
Eine Modifikation der obigen Felderfassungsmethode kann auch dazu verwendet
werden, um für jede der Shimspulen ein Shim-Feldprofil zu erzeugen. Ein Verfahren
zur Berechnung eines Shim-Feldprofils ist im Flußdiagramm der Fig. 4 dargestellt.
Zuerst wird ein Shimstrom Is durch die Shimspule, für die ein Feldprofil generiert
werden soll, geschickt (Schritt 30). Dann wird mit der Methode der Fig. 3 ein Shim-
Basis-Feldprofil FSB erzeugt (Schritt 32). Das Basis-Feldprofil FB 34 (d. h. das Profil,
das gemessen wird, wenn alle Shimströme auf ihren Nominalwert gesetzt werden).
wird dann vom gemessenen Feldprofil FSB subtrahiert um das Shim-Feldprofil FS zu
erhalten (Schritt 36). Dieses Shim-Feldprofil repräsentiert den Effekt der Shimspule
auf das Probenvolumen in Abwesenheit von Inhomogenitäten des Magneten.
Obwohl Fig. 4 eine einfache Sequenz von Schritten zeigt, ist es dem Fachmann klar,
daß für jede Shimspule eine Feldverteilung für jede der Projektionsrichtungen (im
bevorzugten Ausführungsbeispiel neun) ermittelt werden muß. Da bei der Messung
aller Shim-Basis-Feldprofile FSB dieselben Projektionen verwendet werden wie bei
der Erzeugung des Basis-Feldprofils FSB, ist die Erzeugung jedes Shim-Feldprofils 42
FS einfach eine Frage der Subtraktion FB von FSB. Sobald für eine bestimmte Shim
spule das Shim-Feldprofil ermittelt ist, wird der Strom durch diese Spule abgeschaltet
und die Prozedur wird für eine weitere Shimspule wiederholt. Dieses Verfahren wird
so lange fortgesetzt, bis für jede Shimspule ein Shim-Feldprofil erzeugt wurde.
Das gesamte Shimverfahren ist im Flußdiagramm der Fig. 5 dargestellt. Zunächst
wird das Basis-Feldprofil FB gemessen (Schritt 40). Das Shim-Feldprofil FS 42 wird
zusammen mit den entsprechenden Eingabeparametern 44 benutzt, um in Kombina
tion mit dem Basis-Feldprofil FB die Shimströme für die Kompensation der Magnet
feldinhomogenitäten zu ermitteln (Schritt 46). Die Shimströme werden dann den
Spulen zugeführt (Schritt 48) und, falls nötig, der Vorgang wiederholt.
Die Eingabeparameter sind verschiedene numerische Werte, die, obwohl sie i. a.
während eines gegebenen Shimvorgangs konstant bleiben, ggf. zum Shimen unter
anderen Bedingungen geändert werden können. Diese Parameter umfassen: die
während der Ermittlung der Shim-Feldprofile verwendeten Shimspulenströme; die
Zeitverzögerung zwischen den Zeitpunkten t1 und t2; der Schwellenwert für die Un
terdrückung von verrauschten Signalen und die Anzahl der verwendeten Projektio
nen. In Variationen des Shimverfahrens können zwischen Iterationen gleicher Shim
vorgänge weitere Parameter geändert werden (jede Iteration umfaßt eine Berech
nung oder Neuberechnung der Shimströme während desselben Shimvorgangs).
Zum Beispiel kann die Anzahl der Shimspulen, die zur Berechnung herangezogen
werden, in aufeinanderfolgenden Iterationen erhöht werden. In einer anderen Vari
ante kann der Shimvorgang mit einer lokalisierten Region des Probenvolumens be
ginnen, die in folgenden Iterationen erweitert wird.
Für ein Shimverfahren, währenddessen die Eingabeparameter konstant bleiben,
werden das Shim-Feldprofil und das Basis-Feldprofil benutzt, um die geeigneten
Ströme für die Shimspulen zu bestimmen. Für jedes der 1D-Feldprofile (d. h. p Pro
jektionen) werden insgesamt m Datenpunkte oberhalb einer gewissen Intensitäts
schwelle genommen und in einen Spaltenvektor b eingeschrieben. Die Schwelle wird
verwendet, weil Datenpunkte darunter durch statistische Fluktuationen der
Rauschphase dominiert werden, die große Fehler der Frequenzmessung bewirken
können. In ähnlicher Weise werden die räumlich-äquivalenten m Punkte aus jedem
der normalisierten Shim-Feldprofile entnommen (d. h. normalisiert bezüglich der für
die Erzeugung der Shim-Basis-Feldprofile verwendeten Ströme), die gewonnen wer
den können, indem man die Shim-Feldprofile FS durch die Shimströme IS dividiert,
die während der Messung der Shim-Basis-Verteilungen verwendet wurden. Jeder
dieser Sätze von m Punkten wird in einen Vektor mit m Komponenten einge
schrieben und diese Vektoren (einer für jede von c Shimspulen) werden zu einer c ×
m-Matrix zusammengesetzt.
Die Berechnung der geeigneten Shimströme benutzt dann das bekannte Problem
der kleinsten Fehlerquadrate:
minimiere (A . v - b)2
wobei v ein Vektor ist, der den Werten der Shimströme entspricht. Die optimalen
Werte v0 der Shimströme sind die v-Werte, die das Argument des obigen Ausdrucks
der kleinsten Fehlerquadrate minimieren und können mittels bekannter Matrixmetho
den gefunden werden.
Vorzugsweise werden die Shimströme unter Verwendung eines allgemein verfügba
ren Algorithmus' (z. B. die in Section 2.6 von W. H. Press et al. in "Numerical Recipes
in C", Cambridge University Press, 1995 beschriebene Funktion "SVDCMP") be
rechnet um eine "Singular Value Decomposition" der in den Vektoren A und b ent
haltenen Daten durchzuführen. Solche Algorithmen sind dem Fachmann bekannt
und sind geeignet, die notwendige Matrixalgebra durchzuführen um des Argument
der kleinsten Quadrate auf die effektivste Weise zu minimieren.
Wie in Fig. 5 gezeigt, kann das Verfahren, die optimalen Shimströme zu erhalten,
mehrere Iterationen erfordern. Mit jeder Iteration wird das Basis-Feldprofil neu ge
messen und die Shimströme neu berechnet. Die Korrektur des Felds des Magneten
durch das der Shimspulen verbessert sich mit jeder Iteration, bis eine "Konvergenz"
erreicht ist. In diesem Fall kann die Konvergenz dadurch erkannt werden, daß sich
die Korrektur nicht weiter verbessert, was bedeutet, daß nun die Werte der Shim
ströme optimiert sind.
Wie oben erwähnt, kann das Problem der Phasenrückfaltung gravierende Fehler in
ein Echo-basiertes bildgebendes System einführen. Weil diese Methode auf Bildge
bung beruht, muß die Frequenz über die Subtraktion zweier Phasenbilder berechnet
werden, die den zu den Zeiten t1 und t2 gemessenen Datenpunkten entsprechen. Die
auf diese Art berechnete Phase gibt einen Wert im Bogenmaß modulo 2π. Daher
würde normalerweise jede Phasenänderung größer als 2π im Phasenbild verfälscht
oder "zurückgefaltet" sein, was zu Unstetigkeiten an den 2π-Phasengrenzen führt
(wenn allerdings die Phase über die "atan"-Funktion in "C" berechnet wird, wird der
wiedergegebene Wert im Bogenmaß innerhalb der ±π-Grenzen liegen und daher
werden die Diskontinuitäten bei ±π liegen).
Wenn die Grenzen der Phasensprünge nicht bekannt sind, werden die Shimberech
nungen aufgrund der entsprechenden Fehler der Frequenzmessung fehlschlagen.
Die vorliegende Erfindung "entfaltet" die Phasenbilder, indem die Phasenänderung
(dϕ/dr) entlang der Raumdimensionen verfolgt wird, um Phasensprünge zu detektie
ren, und die geeigneten Phasenkompensation zu dem gemessenen Phasensignal
addiert wird.
Die Fig. 6a bis 6c zeigen die Phasenänderung entlang eines Profils in z-Richtung,
die durch eine z2-Shimspule verursacht wird. In Fig. 6a wird der Betrag der Spindich
te entlang der z-Richtung dargestellt. Da jeder Teilstrich auf der horizontalen Achse
der Fig. 6a einen diskreten Datenpunkt repräsentiert, gibt es insgesamt 64 Daten
punkte, wobei der 32. Punkt etwa dem Zentrum der Magnetfeldverteilung entspricht.
Fig. 6b zeigt die entsprechende Phase des Signals der Fig. 6a. An den ±π-Grenzen
treten aufgrund der Phasenrückfaltung scharfe Diskontinuitäten der Signalphase auf.
Ohne Korrektur würde die Frequenzmessung Fehler enthalten, die auf diese Pha
sensprünge zurückgehen. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel wird, sobald die
Phasensprünge erkannt sind, die Phase an jeder Diskontinuität um 2π (360°) korri
giert. Das heißt, wenn die Phase am Punkt der Unstetigkeit einen positiven Wert hat,
werden dem beobachteten Phasensignal 2π hinzuaddiert. Hat die Phase an der Un
stetigkeit einen negativen Wert, werden von diesem Wert 2% abgezogen. So variiert
das dermaßen korrigierte Phasensignal stetig von einem minimalen Phasenwert bis
zu einem maximalen Phasenwert. Eine Darstellung des entfalteten Phasensignals ist
in Fig. 6c dargestellt.
Im allgemeinen liegen die Phasengrenzen bei π und -π bzw. 0 und 2π, obwohl dies
vom benutzten Nachweisverfahren abhängt. Üblicherweise werden unter diesen
Umständen Phasenbestimmungs-Softwareprogramme verwendet und das Nach
weisverfahren kann mit jeder der beiden Randbedingungen arbeiten. Im bevorzugten
Ausführungsbeispiel werden die Phasensprünge dadurch detektiert, daß die Ände
rung des Phasensignals von einem Meßpunkt zum nächsten größer ist als ein vor
gegebener Schwellenwert. Die Schwelle (z. B. ±π) wird höher angesetzt als jede auf
grund von Inhomogenitäten zu erwartende Phasenänderung aber niedrig genug,
daß keine phasenrückgefalteten Werte eingeschlossen werden können. Sobald die
Schwelle überschritten ist (in positiver oder negativer Richtung), wird der Meßwert,
der die Schwelle überschreitet, um -2π oder +2π korrigiert, abhängig davon, welche
Korrektur den Wert in den Bereich unterhalb der Schwelle zurückbringt. Da die auf
tretenden Phasenrückfaltungen in der Regel große Sprünge der detektierten Phase
sind, kann man sie leicht von gewöhnlichen Phasenänderungen unterscheiden.
Das Entfalten der Phase kann durchgeführt werden, bevor oder nachdem die Diffe
renz zwischen den Phasenverteilungen bestimmt wird. D. h. ein zurückgefaltetes
Phasendifferenzsignal Pw(r)D = Pw(r)2 - Pw(r)1 kann vor dem Phasenentfalten ermittelt
werden, das noch erkennbare Phasenunstetigkeiten aufgrund der Phasenrückfal
tung enthält. Die Phase kann dann anschließend entfaltet werden, indem man den
Wert des Phasendifferenzsignals korrigiert. Da Phasenrückfaltungen auch durch
die Differenzbildung zweier Phasenbilder entstehen können, sollte das Ergebnis der
Subtraktion ebenfalls verfolgt werden, um den Phasenwert zu korrigieren, falls eine
Phasenrückfaltung erkannt wird.
Die wahre Signalphase kann einfacher vorhergesagt werden, wenn zwischen den
beiden Zeitpunkten t1 und t2 mehr Punkte aufgenommen werden (die "wahre" Phase
bezieht sich auf die entfaltete Phase, wo die Phase kontinuierlich von einem negati
ven zu einem positiven Wert läuft ohne 2π-Wiederholung). Bei Verwendung des er
findungsgemäßen Verfahrens wird die Phasenvariation linear sein und die Steigung
dϕ/dt ergibt die Frequenz. Der Zusammenhang zwischen diesen Signalen wird durch
die Fig. 7a bis 7c demonstriert.
Fig. 7a zeigt die entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren gemessene In
tensität des komplexen Zeitsignals von einem einzigen Raumpunkt. Der freie Induk
tionszerfall der Spins an diesem Punkt bewirkt, daß die Signalintensität mit der Zeit
nachläßt. Wenn eine hinreichende Anzahl von Datenpunkten aufgenommen wird,
kann die Signalphase ebenfalls bestimmt werden. Für einen gegebenen Raumpunkt
ändert sich die Signalphase linear, während das Signal abfällt, d. h. die zeitliche Pha
senänderung dϕ/dt ist konstant. Diese Änderung ist im Diagramm der Fig. 7b darge
stellt, welches die zeitliche Phasenänderung des Raumpunkts der Fig. 7a zeigt.
Wie in Fig. 7b gezeigt, läuft die Signalphase nach Ablauf von etwa 80 msec Meßzeit
durch 2π. An diesem Punkt springt die Phase auf Null und setzt ihren linearen Ver
lauf fort bis sie schließlich aufgrund von Verzerrungen bei verschwindender Signal
stärke (Fig. 7a) abweicht. Mit dem oben beschriebenen Verfahren ist es notwendig,
solche Diskontinuitäten festzustellen, um Fehler der Frequenzmessungen aufgrund
falscher Phasenwerte zu vermeiden. Die Aufzeichnung des zeitlichen Phasensignals
der Fig. 7b ist ein Weg, den Phasenverlauf zu verfolgen. Allerdings kann, wie weiter
unten beschrieben, in einer alternativen Ausführungsform dieses Signal auch ver
wendet werden, um die gewünschte Frequenzinformation direkt zu erhalten.
Die Ableitung der Phase dϕ/dt ist ein Maß für die Frequenz. Als solches kann die
Ableitung der Phasenmessung in der Zeitdomäne verwendet werden, um einen ge
nauen Frequenzwert zu bestimmen. Fig. 7c veranschaulicht die zeitliche Änderung
der Frequenz dϕ/dt des Signals der Fig. 7a und 7b. Wie in dieser Figur gezeigt, ist
die Frequenz überall konstant mit Ausnahme des Punkts des Phasensprungs und
des Bereichs, wo die Signalintensität soweit abgefallen ist, daß Rauschen Verzer
rungen der Phasenmessungen verursacht. Die Phasenrückfaltung verursacht
scharfe Sprünge im Wert von dϕ/dt. Diese Sprünge sind jedoch so weit entfernt vom
normalen, konstanten Frequenzwert, daß sie als Artefakte eliminiert werden können.
Indem man diese Artefakte entfernt und auch diejenigen, die von Phasenrauschen
aufgrund des abgefallenen Signals herrühren, kann der Mittelwert von dϕ/dt be
stimmt werden, der den Frequenzwert für den jeweiligen Raumpunkt repräsentiert.
Wenn man die Frequenzwerte in der gerade beschriebenen Weise sammelt, erübrigt
sich der Schritt der Fourier-Transformation des Signals aus der Zeitdomäne. Im all
gemeinen wird angenommen, daß die Phase eine langsam veränderliche Funktion
entlang der Raumdimensionen ist und daß der Phasenunterschied zwischen zwei
benachbarten Pixeln kleiner ist als 2π. Aus diesem Grund wird eine Schwelle ver
wendet zum Ausfiltern von Frequenzsignalen unterhalb eines bestimmten Signal-zu-
Rausch-Niveaus, da bei schlechtem S/N-Verhältnis große Phasenfluktuationen er
zeugt werden können.
Da die Phasenrückfaltungsbedingung für jedes interessierende Voxel abgeschätzt
wird (durch Auswertung von dϕ/dt), ist diese unabhängig von der Phase benachbar
ter Voxel. Daher entstehen keine Probleme aufgrund von Frequenzmessungen eines
interessierenden Voxels durch rauschbehaftete Voxel in der Nachbarschaft. Aller
dings können bei Umgehung des Fourier-Transformationsschrittes, wie hier be
schrieben, keine Proben mit mehreren Resonanzen verwendet werden, da Pha
senänderungen aufgrund der chemischen Verschiebung nicht von den auf Feldin
homogenitäten beruhenden unterschieden werden können.
Bei Verwendung des Verfahrens der Fig. 3 kann ein 2D-Datensatz erhalten werden.
Nach einer 2D-Fourier-Transformation wird ein Bild der chemischen Verschiebung
entlang der G(ϕ, Θ)-Richtung erhalten. Dabei kann die Frequenzinformation entwe
der direkt in der Frequenzdomäne erhalten werden, wenn Mehrfachresonanzen auf
treten. Dem Fachmann ist klar, daß für den Fall besonders großer Inhomogenitätsef
fekte verzerrte Linienformen auftreten können, deren Phase schwierig aufzulösen
ist, insbesondere beim Vorliegen mehrerer Resonanzen. In so einem Fall kann eine
gründlichere Linienformanalyse erforderlich werden, um die Resonanzen zu trennen
und die durch Inhomogenitäten bewirkten Frequenzverschiebungen abzuschätzen.
Die vorliegende Erfindung gestattet eine erhebliche Ersparnis an Datenerfassungs
zeit. In einem konventionellen CSI (chemical shift Imaging) Experiment werden die
Phasenkodiergradienten entlang der x, y und z-Richtungen angelegt und erfordern
dadurch mindestens (Nx)(Ny)(Nz) Scans, wobei N die Anzahl der Kodierschritte für
jede der drei Richtungen ist. Beim Gradientenshimen von Systemen mit großen In
homogenitäten muß ein starker Signalverlust aufgrund der Spindephasierung wäh
rend des Phasenkodierintervalls erwartet werden. Es ist daher wünschenswert, das
Phasenkodierintervall so kurz wie möglich zu halten. In der vorliegenden Erfindung
wird die Anzahl von Scans auf N . p reduziert, wobei N die Anzahl der Phasenko
dierschritte und p die Anzahl der Projektionen ist (im bevorzugten Ausführungsbei
spiel ist p = 9). Das mit der vorliegenden Erfindung erzielte S/N-Verhältnis ist eben
falls größer als das mit der Gradientenechomethode erreichte, weil: das Signal in
Abwesenheit eines Gradienten gemessen wird; das Signal gewonnen werden kann
durch Aufsummieren der Frequenzen der mit Oversampling gewonnenen Daten
punkte zwischen t1 und t2; die Raumdimensionen entsprechen 1D-Projektionen des
Signals und jede Projektion erfordert Mehrfachscans zum Phasenkodieren.
Im obigen Text wurden u. a. die Begriffe "Feldprofil", "Feldverteilung",
"Frequenzprofil", "Frequenzverteilung" verwendet. Es ist dem Fachmann klar, daß
diese Begriffe im vorliegenden Zusammenhang wegen der strengen Proportionalität
von Resonanzfrequenz und Magnetfeldstärke über das gyromagnetische Verhältnis
äquivalent sind.
Die Erfindung wurde anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels vorgestellt
und beschrieben. Es versteht sich, daß eine Vielzahl von Abwandlungen möglich
sind, ohne den Rahmen der durch die beigefügten Ansprüche definierten Erfindung
zu verlassen.
Claims (11)
1. Verfahren zum Bestimmen der Inhomogenitäten in dem
Magnetfeld eines Magneten, welcher das Magnetfeld in ei
nem Probenbereich erzeugt, das folgende Schritte umfaßt:
- a) Erzeugen eines magnetischen Hochfrequenz (HF)-Impul ses in dem Probenbereich zur Anregung von Kernspins in dem Probenbereich;
- b) Anlegen eines phasenkodierenden Magnetfeld-Gradien tenimpulses an den Probenbereich in einer Richtung r;
- c) Erhalten eines ersten freien Induktionszerfall signals s(tr)1 von dem Probenbereich zu einem ersten Zeitpunkt t1;
- d) Erhalten eines zweiten freien Induktionszerfall signals s(tr)2 von dem Probenbereich zu einem zwei ten Zeitpunkt t2;
- e) n-maliges Wiederholen der Schritte a) bis d) mit un terschiedlichen Gradientenstärken des phasenkodie renden Magnetfeld-Gradientenimpulses, um ein Paar von Sätzen von n Signalen s(tr)1 und s(tr)2 zu er zeugen;
- f) Transformation der Sätze s(tr)1 und s(tr)2 von der Zeitdomäne tr in ein Paar von Bildsignalsätzen S(r)1 und S(r)2 in der Frequenzdomäne;
- g) Ermitteln eines Paares von Sätzen von n Phasensigna len P(r)1 und P(r)2 jeweils aus den Bildsignalsätzen S(r)1 und S(r)2;
- h) Ermitteln eines phasenentfalteten Differenzsignals P(r)D aus P(r)1 und P(r)2 durch Detektieren der Phasenänderung relativ zur Phase eines unmittelbar zuvor detektierten Punktes und, falls die Phasen änderung an einem bestimmten Punkt einen vorbe stimmten Wert, der eine Phasenrückfaltung anzeigt, überschreitet, Entfalten der Phase durch Anpassen der Phase an diesem bestimmten Punkt um 2π und Sub trahieren P(r)1 von P(r)2, um das Phasendifferenz signal P(r)D zu erhalten;
- i) Erstellen einer Basisfrequenzverteilung FB in der Gradientenrichtung durch Berechnung von FB = (P(r)D/(t2 - t2)) für jeden der Raumpunkte.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Schritte a) bis i)
für eine jede einer Vielzahl von Gradientenrichtungen
wiederholt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 mit dem Schritt des
Shimmens des Magneten, durch Bereitstellen von elektri
schen Strömen durch eine Vielzahl von Shimspulen, um die
Inhomogenitäten in dem Magnetfeld zu kompensieren.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß bei Schritt h) das Detektieren
und Anpassen der Phase vor dem Subtrahieren durchgeführt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß in Schritt h) das Subtrahieren vor dem
Detektieren und Anpassen der Phase ausgeführt wird.
6. Verfahren zur Ermittlung einer Shimfrequenz-Verteilung
in einem Probenbereich in einem Magnetfeld, wobei das
Verfahren beinhaltet:
- 1. a)-i) Feststellen der Imhomogenitäten in dem Magnetfeld durch ein Verfahren, wie es in einem der vorhergehenden Ansprüche beansprucht ist;
- 2. Leiten eines Stromes durch eine Shimspule;
- 3. Wiederholen der Schritte a) bis i), um eine Shim basisfrequenz-Verteilung FSB zu erhalten, wobei die Shimbasisfrequenz-Verteilung die Basisfrequenz-Vertei lung FB ist, die erhalten wird, während der Strom durch die Shimspule fließt; und
- 4. Bestimmen der Shimfrequenz-Verteilung durch Subtra hieren der Basisfrequenz-Verteilung FB von FSB.
7. Verfahren nach Anspruch 6, welches weiterhin die Wieder
holung der Schritte j) bis l) für jede der Vielzahl von
Shimspulen aufweist.
8. Verfahren zum Shimmen des Magnetfeldes eines Magneten,
wobei das Verfahren die Ermittlung einer Shimfrequenz-
Verteilung in einem Probenbereich in einem Magnetfeld
durch ein wie in Anspruch 6 beanspruchtes Verfahren auf
weist, wobei jede Ausführung der Schritte a) bis i) das
Ausführen der Schritte a) bis i) für eine Vielzahl von
unterschiedlichen Gradientenrichtungen beinhaltet, um
eine Vielzahl von Projektionen zu erhalten, wobei jede
Projektion eine Frequenzverteilung ist, die in einer der
Gradientenrichtungen erhalten wurde,
- a) Berechnen der geeigneten Shimströme zum Kompensieren von Inhomogenitäten des Magnetfeldes, indem man die Wer te für einen Vektor V berechnet, der den Term (A . v - b)2 minimiert, wobei A eine Matrix der Dimension c × m ist und c Shimfrequenz-Verteilungen mit jeweils m Datenpunkten enthält, wobei b ein Vektor ist, der m Datenpunkte von den Projektionen der Basisfrequenzverteilung FB enthält, und wobei die Datenpunkte räumlich den Datenpunkten der Shim-Frequenzprofile entsprechen; und
- b) Einspeisen der Shimströme in die entsprechenden Shim spulen.
9. Verfahren zum Bestimmen des Frequenzsignals für einen
bestimmten Raumpunkt in dem Probenvolumen einer NMR-
Apparatur, das folgende Schritte umfaßt:
Messen des zeitlichen Signals des freien Induktionszer falls des Raumpunktes zu einer Vielzahl von Zeitpunkten während einer Zerfallperiode;
Bestimmen der Phase des Signals des freien Induktions zerfalls des Raumpunktes als Funktion der Zeit; und
Bilden der Ableitung der Phase als Funktion der Zeit und Mittelung dieser Ableitung über ein vorgegebenes Zeitin tervall.
Messen des zeitlichen Signals des freien Induktionszer falls des Raumpunktes zu einer Vielzahl von Zeitpunkten während einer Zerfallperiode;
Bestimmen der Phase des Signals des freien Induktions zerfalls des Raumpunktes als Funktion der Zeit; und
Bilden der Ableitung der Phase als Funktion der Zeit und Mittelung dieser Ableitung über ein vorgegebenes Zeitin tervall.
10. Verfahren nach Anspruch 9, weiterhin dadurch gekenn
zeichnet, daß Anomalien im Phasensignal detektiert und
Werte der Ableitung, die zeitlich diesen Anomalien ent
sprechen, verworfen werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, weiterhin dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Ableitung Anomalien detektiert
werden und Werte der Ableitung, die zeitlich den Anoma
lien entsprechen, bei der Mittelung verworfen werden.
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