DE4217496C2 - Shim-Verfahren - Google Patents
Shim-VerfahrenInfo
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Classifications
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R33/00—Arrangements or instruments for measuring magnetic variables
- G01R33/20—Arrangements or instruments for measuring magnetic variables involving magnetic resonance
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- G01R33/38—Systems for generation, homogenisation or stabilisation of the main or gradient magnetic field
- G01R33/387—Compensation of inhomogeneities
- G01R33/3875—Compensation of inhomogeneities using correction coil assemblies, e.g. active shimming
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen
der Soll-Stromwerte der Shimspulen eines insbesondere
tesseral-harmonischen (off-axis) Shimsystems, um im
besonderen im Bereich des Zentrums des Shimsystems
ein möglichst homogenes Magnetfeld zu erzeugen.
Ein solches Verfahren ist aus den Offenlegungsschrif
ten DE 35 08 332 A1, EP 02 19 013 A2, und dem
Zeitschriftenartikel "The ancient and honorable art
of shimming", G.N. Chmurny und D.I. Hoult, Concepts
in Magnet Resonance, 1990, 2, 131-149 bekannt. In der
Offenlegungsschrift DE 35 08 332 A1 sind ein Verfah
ren und eine Vorrichtung zur Erzeugung von besonders
homogenen Magnetfeldern beschrieben, bei denen die
Verteilung des zu homogenisierenden Hauptfelds an
zahlreichen Punkten gemessen wird, so daß in einer
einfachen und zuverlässigen Weise ein optimales Ma
gnetfeld herausgefunden wird, das mit einer Korrek
turmagnetfeld-Erzeugungseinrichtung mit Computer er
zeugt werden kann, und daß dieses Korrekturmagnetfeld
zur Optimierung und Erzeugung des besonders homogenen
Magnetfeldes verwendet wird. Die Erfindung verwendet
das Verfahren der kleinsten Quadrate, um optimale
Werte des Korrekturmagnetfeldes zu bestimmen.
Zunächst wird ein Kubus von 0,3 m Kantenlänge als Be
reich gewählt, worin das Magnetfeld in hohem Maße ho
mogen sein soll und die Hauptfeldverteilung in mehre
ren repräsentativen Ebenen, beispielsweise bei
z = 0,15 m, z = 0, z = -0.15 m über beispielsweise
343 Meßpunkte in dem Kubus werden aufgenommen. In
dieser Art und Weise wird die dreidimensionale Feld
verteilung des zu homogenisierenden Hauptfeldes durch
Bestimmung einer Vielzahl von lokalen Hauptfeldwerten
an vorgegebenen Koordinaten gemessen. Die dadurch ge
wonnenen Feldverteilungen werden durch Polynome dar
gestellt, die eine räumlich unveränderliche Kompo
nente, eine räumlich veränderliche Komponente und
eine vernachlässigbare Restkomponente enthalten und
aus den Termen der räumlich veränderlichen Komponen
ten des Hauptfelds werden die Regelströme durch die
Korrekturspulen berechnet, mit denen die jeweiligen
Inhomogenitäten kompensiert sind.
In der EP 02 19 013 A2 ist eine Methode für die
Minimierung der Inhomogenität eines statischen Haupt
felds durch die Verwendung einer Vielzahl n von Shim
spulen beschrieben. Das Verfahren wird derart durch
geführt, daß zunächst der Betrag des Hauptmagnetfelds
ohne Shimspulenfelder an einer Vielzahl von Orten
über die Oberfläche einer fiktiven Kugel gemessen
wird. Danach wird der Betrag und die Polarität jedes
von n Shimfeldern in Abhängigkeit von Betrag und Po
larität eines DC-Stromes, der durch die entsprechende
Shimspule fließt, an derselben Vielzahl von Orten
über der fiktiven Kugelfläche gemessen. Anschließend
wird ein Durchschnittsquadratfehler des Totalfeldes
zum Homogenfeld an einer Vielzahl von anderen Orten
innerhalb des Volumens der fiktiven Kugel festge
stellt. Schließlich wird der Betrag und die Polarität
jedes Stromes des n-fach-Shimspulensystems so ange
legt, daß der vorgehend festgestellte Fehler mini
miert wird. Das Verfahren geht davon aus, daß das Ma
gnetfeld in einer Reihenexpansion von Kugelfunktionen
expandiert ist und daß die jeweiligen Korrekturspulen
Teilfelder produzieren, die den Kugelfunktions-Poly
nomen entsprechen. Die Messungen über der Fläche der
fiktiven Kugel sind an Orten der Nullpunkte der ent
sprechenden Kugelfunktion durchgeführt, um in dieser
Weise die Stärke des Stroms durch die entsprechende
Shimspule festzustellen.
In dem Zeitschriftenartikel "The Ancient and Hono
rable Art of Shimming", G.N. Chmurny und D.I. Hoult,
ist ein Verfahren insbesondere zum Shimmen eines su
praleitenden Magneten für die Hochauflösungs-Kern
spinresonanz dargestellt. Im Gegensatz zu den obenge
nannten Druckschriften, wo eine Vielzahl von Meßwer
ten des Hauptfeldes mit und ohne Einschalten der
Shimspulen zunächst gewonnen und anschließend anhand
dieser gewonnenen Meßpunkte die Sollstromwerte der
Shimspulen durchgerechnet wurden, untersuchen Chmurny
und Hoult den Einfluß der verschiedenen Feld-Inhomo
genitäten auf die Linienbreite bzw. das oszillieren
de Kernresonanzsignal einer durch die Kernresonanz
angeregten Probe. Durch iterative Schritte und durch
Feststellung des Einflusses der verschiedenen Shim
spulen als Funktion ihrer Stromwerte auf das Kernre
sonanzsignal wird eine optimale Einstellung der Shim
spulen erreicht.
Die obengenannten Verfahren laut den Offenlegungs
schriften DE 35 08 332 A1 und EP 02 19 013 A2 haben den
Nachteil, daß eine große Anzahl von Meßpunkten gewon
nen werden muß unter bestimmten geometrischen Ver
hältnissen zueinander, so daß ein zeitintensives Ver
fahren und eine komplizierte mechanische Vorrichtung
zum Einstellen der verschiedenen Meßpunkte notwendig
ist. Außerdem benötigen sie einen Anpassungsalgorith
mus, um den nötigen Vergleich zwischen Meßdaten und
Homogenitätsbedingungen zu schaffen, was wiederum
nicht immer zu einer optimalen Lösung führt. Das
Chmurny-und-Hoult-Verfahren hat den Nachteil, daß
kein systematisches Verfahren, das auch bei der An
wendung durch einen unerfahrenen Betreiber oder Tech
niker zu einem zuverlässigen und wiederholbaren Er
gebnis führt, vorgeschlagen wird, was wiederum zu Er
gebnissen führt, die sehr stark auf der Erfahrung und
dem Können desjenigen, der das Verfahren durchführt,
abhängen. Zudem wird das erreichte Ergebnis nicht im
mer innerhalb tolerierbarer Grenzen der Homogenität
und/oder der zur Verfügung stehenden Einstellungszeit
liegen.
Daher ist es die Aufgabe dieser Erfindung, ein Ver
fahren zum Einstellen der Stromwerte der Shimspulen
eines insbesondere tesseral-harmonischen (off-axis)
Shimsystems nach dem Oberbegriff der Anspruch 1 vor
zustellen, das eine einfache, systematische und zu
verlässige Methode schafft, die selbst von unerfah
reneren Technikern mit wiederholbaren und zuverlässi
gen Ergebnissen durchgeführt werden kann, bei der
eine minimale Anzahl von Meßpunkten nötig sind und
ein Anpassungsalgorithmus vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem
zunächst Meßwerte des Haupt- und Magnetfeldes ohne
bzw. mit Zuspeisen eines Shimspulen-Normstroms an be
stimmten Meßpunkten erfaßt werden, wobei an jedem
Meßpunkt einmal das Hauptfeld und durch Einschaltung
jeweils einer Shimspule mindestens einmal das Magnet
feld abgetastet werden, bis alle an diesem Meßpunkt
zu messenden Shimfelder erfaßt sind und nach der Ge
winnung sämtlicher Meßwerte der Sollstromwert jeder
Shimspule durch jeweils eine auf das entsprechende
Shimfeld besonders empfindliche Linearkombination von
Meßwerten festgestellt wird, wobei jede Linearkombi
nation aus einer Magnetfeld- und einer Hauptfeld-Li
nearkombination besteht, die sich wiederum dadurch
voneinander unterscheiden, daß die Magnet- bzw.
Hauptfeld-Linearkombination mit bzw. ohne Zuspeisen
der entsprechenden Shimspulen-Normströme gewonnen
wurde. Das erfindungsgemäße Verfahren wird als OSAM
(off axis Shimming by Analysis of the Magnetic Field)
bezeichnet.
In dieser Weise wird die Aufgabe der Erfindung voll
ständig gelöst. Die Auswahl bestimmter Meßpunkte, die
die Symmetrieeigenschaften der Kugelfunktionen aus
nutzen und die Verwendung einer besonders empfindli
chen Linearkombination solcher Meßwerte, um die Soll
stromwerte der entsprechenden Shimspule festzustellen,
erlaubt eine minimale Anzahl von Meßpunkten mit maxi
maler Empfindlichkeit für die jeweilige Shimspule,
wobei eine effektive Entkoppelung der jeweiligen
Shimfelder erreicht ist, was wiederum dafür sorgt,
daß eine iterative Prozedur nicht durchgeführt werden
muß. Das Ein- und Ausschalten des Normstroms jeweils
einer Shimspule bis alle an diesem Punkt zu messenden
Shimfelder erfaßt werden ermöglicht eine schnelle Ge
winnung der Meßwerte aller Shimspulen ohne eine wie
derholt geometrische Einstellung dieser Meßpunkte,
was wiederum Zeit spart und zu einem zuverlässigen
Meßverfahren führt. Zudem ist eine separate Feststel
lung der Stärke der Shimspulen nicht notwendig, d. h.
das Verfahren ist "selbst-eichend".
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
wird das Shimverfahren iterativ wiederholt, wobei die
Shimspulen mit den Sollstromwerten des vorangehenden
Shimverfahrens gespeist werden, um Shimfelder zu er
zeugen, die Teil eines neuen Hauptfeldes sind, und
dieses neue Hauptfeld unter Anwendung eines zweiten
Shimverfahrens durch Anwendung einer zweiten Itera
tion des Verfahrens weiter homogenisiert wird.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das zunächst sehr
unhomogene Hauptfeld in einer ersten Durchführung des
Shimverfahrens weitgehend homogenisiert wird und in
einer zweiten Durchführung bzw. sukzessiv-iterativen
Durchführungen des Shimverfahrens immer homogener
wird. In dieser Weise können eventuelle Kopplungen
oder Meßfehler eines vorangehenden Shimverfahrens in
den sukzessiven Durchführungen des Verfahrens verbes
sert bzw. beseitigt werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfin
dung sind die Sollstromwerte durch die folgende Glei
chung festgelegt:
wobei N den Normstrom bezeichnet und Li N und Li O der
mit bzw. ohne dem Normstrom N erfaßten Shimfeld-Line
arkombination entspricht.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das lineare Ver
halten des Shimspulsystems optimal ausgenutzt wird,
um eine möglichst schnelle Feststellung des Soll
stromwertes der entsprechenden Shimspule zu gewinnen,
indem eine lineare Interpolation durchgeführt wurde.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
befindet sich das Zentrum auf einer parallel zum Ma
gnetfeld laufenden zentralen Achse (z-Achse), um wel
che die Meßpunkte in einem konstanten radialen Ab
stand angeordnet sind.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine wiederhol
bare und einfach einzustellende geometrische Anord
nung der Meßpunkte geschaffen ist, welche die Symme
trieeigenschaften der tesseral harmonischen Terme der
Kugelfunktion ausnutzt.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung befinden sich die Meßpunkte in einer zum
homogenen Magnetfeld senkrechten und das Zentrum ein
schließenden Zentralebene und/oder in beiden zur Zen
tralebene spiegelsymmetrisch versetzten und paral
lelen Teilebenen mindestens eines Ebenenpaars.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Stromsoll
werte der Shimspule, die eine z-Abhängigkeit aufwei
sen, mit einer minimalen Anzahl von Meßpunkten fest
gestellt werden können, die ferner die Symmetrieei
genschaften der Kugelfunktionen ausnutzt.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist
ein zweites Ebenenpaar vorgesehen, das vom Zentrum
noch weiter entfernt ist als das erste.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß insbesondere bei
spielsweise beim Einstellen Shimspulen vierter Ord
nung, die eine z3-Abhängigkeit aufweisen, eine grö
ßere Empfindlichkeit anhand des größeren z-Abstandes
gewonnen wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung wird das Verfahren in der Kernspinresonanz
spektroskopie und/oder Kernspinresonanztomographie
angewandt.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Anforderung
für außerordentlich hoch-homogene Magnetfelder von
10-8 Homogenität für die Spektroskopie bzw. von 10-5
über einem großen Volumen für die Tomographie erfüllt
werden kann. Das Vorhandensein der Kernreso
nanzmeßmethode ermöglicht, daß die Magnetfeldmessun
gen, die für die Durchführung des Verfahrens erfor
derlich sind, anhand der bereits vorhandenen Kern
spinresonanzvorrichtung durchgeführt werden können.
In einer Variation dieser Ausführungsform dienen die
durch das OSAM-Verfahren eingestellten Sollstromwerte
als Anfangswerte eines weiteren Shimverfahrens.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß ein zunächst ein
fach und zuverlässig einzustellendes Shimverfahren,
nämlich das OSAM-Verfahren, durchgeführt worden ist,
um Sollstromwerte zu fassen, die sehr nahe an dem
endgültigen optimalen Sollstromwert liegen, und an
schließend solche optimale Werte anhand konventionel
ler an sich bekannter Shimmethoden durchgeführt wer
den können, wobei die Technik der Kernspinresonanz
ausgenutzt wird, um eine möglichst schmale Kernspin
resonanz-Linie und/oder ein langsam abklingendes
Kernresonanzsignal zu erreichen. In dieser Art und
Weise werden die Vorteile von OSAM und die Vorteile
der an und für sich bekannten Kernspinresonanz-Shim
verfahren ausgenutzt.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung
und den beigefügten Zeichnungen. Es versteht sich,
daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils an
gegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombi
nationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiel der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Be
schreibung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Kugel- und Zylinderkoordinaten der Verfah
rensgeometrie.
Fig. 2 Erfindungsgemäßes Interpolationsverfahren.
Fig. 3 Flußdiagramm des erfindungsgemäßen Verfah
rens.
Fig. 1 zeigt die Geometrie des Verfahrens nach der
Erfindung. Die Koordinaten sind so, daß die z-Achse
parallel zum zu shimmenden Haupt- bzw. Magnetfeld B0
steht und durch das Zentrum läuft. Die gewöhnlichen
Zylinderkoordinaten ρ, R und Φ wie auch die entspre
chenden konventionellen Zylinderkoordinaten r, Φ und
z als auch die kartesischen Koordinaten x, y und z
sind angegeben.
Um ein möglichst homogenes Feld für beispielsweise
NMR-Spektroskopieanwendungen zu erreichen, verwendet
man zusätzliche Spulen, die Felder erzeugen, mit
Hilfe deren man Inhomogenitäten der Hauptspulen in
gewissen Grenzen kompensieren kann. Die optimalen
Ströme in diesen Spulen sind zunächst unbekannt und
müssen experimentell ermittelt werden. Jede Shimspule
erzeugt ein für sie charakteristisches magnetisches
Feld. Es läßt sich mathematisch beweisen, daß sich
das Feld in der Bohrung eines Magneten in der Umge
bung des magnetischen Zentrums durch eine Expansion
in Kugelfunktionen folgendermaßen schreiben läßt:
wobei die verschiedenen Variablen der Gleichung (1)
aus dem Zylinder- bzw. Kugelkoordinatensystem der
Fig. 1 zu entnehmen sind. Der Variablen a entspricht
der Radius der das Hauptmagnetfeld erzeugenden
Hauptspule, und
sind assoziierte Legendre-Polynome. Die Größen Alm
und Blm bezeichnet man als die Gradientenstärke des
Feldes. Wenn man Zylinderkoordinaten verwendet und
die ersten Glieder der Gleichung 1 ausschreibt, so
erhält man
H (r,z,Φ) = H₀ + 0 (z,z²,z³, . . .) + A₁₁rcos(Φ)
+ B₁₁rsin(Φ) + A₂₁zrcos(Φ) + B₂₁zrsin(Φ)
+ A₂₂r²cos(2Φ) + B₂₂r²sin(2Φ) + . . ., (3)
+ A₂₂r²cos(2Φ) + B₂₂r²sin(2Φ) + . . ., (3)
wobei die Abstände r, x, y und z dimensionslos und
auf den effektiven Magnetradius a bezogen sind, H0
das erwünschte homogene Feld ist, und nur tesseral
haromische Terme bis zur zweiten Ordnung ausgeschrie
ben sind. Die Terme entsprechen einer Zerlegung des
gesamten Feldes in Felder, die von den Shimspulen er
zeugt werden können. Jede einzelne Shimspule wird nun
dazu verwendet, die entsprechenden Terme dieser Summe
mit ihrem Feld zu kompensieren.
Im allgemeinen Fall ist es möglich, die Strom-Soll
werte einer Shimspule festzustellen, indem man das
Magnetfeld am Ort einiger ganz speziellen Punkte im
Raum mißt, die wegen der Symmetrie-Eigenschaften des
entsprechenden Gradientenfeldes besonders empfindlich
auf diese Feldkomponente bzw. Korrekturspule sind.
Durch eine Wiederholung der Messung, einmal mit und
einmal ohne Einschalten der entsprechenden Korrektur
spule ist es auch möglich, die von der entsprechenden
Shimspule erzeugte Feldstärke pro Einheitsstrom
Stärke der entsprechenden Shimspule gleichzeitig zu
bestimmen. Es gibt für jede Shimspule einen Satz von
Punkten (z, Φ) bei festem r, an denen man das Feld
messen muß und eine Linearkombination dieser Meß
werte, die es erlaubt, den entsprechenden Gradienten
des Feldes zu berechnen und die Stärke des Shims zu
bestimmen. Die Wahl der Punkte und der Rechenvor
schrift zeichnet sich dadurch aus, daß der Einfluß
der anderen Gradienten ganz oder zumindestens zum
großen Teil herausfällt.
Tabelle 1 faßt die Verhältnisse zwischen Gradienten
Variablen Alm und Blm und ihren entsprechenden funk
tionellen Feldverlauf in kartesischen bzw. Zylinder-Koordinaten
zusammen. Die entsprechende Bezeichnung
der Shimspule ist auch gegeben, so daß beispielsweise
die x-Spule den Feldverlauf des A11 Gradienten auf
weist.
Um das Korrekturverfahren zu veranschaulichen, kann
man ein konkretes Beispiel betrachten. Man nimmt bei
spielsweise an, daß das Hauptfeld nur A11- und A22-Gradienten
aufweist. Wenn man das Hauptfeld erst ein
mal ohne Einschalten der Gradientspule bei z = 0 und
Φ = 0 d. h. (0,0) und bei z = 0 und Φ = 180° d. h.
(0,180) mißt und die Differenz Δ zwischen diesen zwei
Meßfeldmessungen ausrechnet, gewinnt man eine Feld
differenz, die nur von dem A11-Term abhängt,
H (z,Φ) = H₀ + A₁₁rcos(Φ) = A₂₂rcos(2Φ) (4)
Δ = H (0,0) - H (0,180)
= 2 A₁₁r + A₂₂r²cos (0) - A₂₂r²cos (360)
= 2 A₁₁r,
Δ = H (0,0) - H (0,180)
= 2 A₁₁r + A₂₂r²cos (0) - A₂₂r²cos (360)
= 2 A₁₁r,
wobei die Messungen bei einem konstanten bestimmten
Radius r durchzuführen sind. Die Feldabhängigkeit des
A22-Terms ist durch diese Differenzbildung elimi
niert. Um für die x-Spule den Sollstromwert, der den
A11-Feldgradienten eliminiert, zu ermitteln, braucht
man nur die Messung laut Gleichung 4, aber mit einge
schalteter Spule zu wiederholen. Dadurch erhält man
einen zweiten Δ-Wert bei einem bestimmten Normstrom
wert der x-Spule.
Da Δ vom Einstellstrom der x-Spule linear abhängt,
erhält man die graphische Darstellung der Fig. 2, wo
bei auf der Abszisse der eingestellte Stromwert und
auf der Ordinate der Δ-Wert aufgetragen sind. Die
Messung ohne Strom liefert den Δ0-Meßwert und der
ΔN-Wert entspricht der Messung bei einem Shimspulen-Einstellungswert
von N. Der Sollwert der x-Spule ist
nämlich der Wert, wo Δ = 0, d. h. Punkt I in Fig. 2.
Dieser Punkt ist durch eine einfache lineare In
terpolation zwischen den zwei gewonnenen Δ-Messun
gen festzustellen, d. h.
wobei I der Sollstromwert, N der Stromwert der x-Spule
während der zweiten Messung, Δ0 der Δ-Wert
ohne Einschaltung der Shimspule und ΔN der entspre
chende Δ-Wert der x-Spule bei Stromstärke N bezeich
nen.
Durch eine gezielte Auswahl der Meßpunkte für be
stimmte Symmetrieeigenschaften der verschiedenen
Shimspulen können Δ-Werte gewonnen werden, die auf
einen bestimmten Gradienten besonders empfindlich,
aber gleichzeitig weitgehend unempfindlich bezüglich
der anderen Gradienten sind. Tabelle 2 listet einen
solchen Satz von Meßpunkten und deren entsprechende
Δ-Linearkombination für die verschiedenen Shimspu
len auf, wobei die Abkürzung (z,Φ) für die geometri
schen Meßpunkte benutzt worden ist. Die Tabelle weist
beim Messen einer bestimmten Spule auch darauf hin,
welche anderen Gradientenfelder mit dieser Messung
gekoppelt sind. Beispielsweise enthält das gezeigte
x-Spulen-Verfahren (unerwünschte) Kopplungen zum xz2- und
x3-Gradienten. Anhand dieser Tabelle sieht man,
daß die erfindungsgemäßen Meßpunkte und Linearkombi
nationen von einer möglichen Anzahl von 182 Kopplun
gen auf nur 8 reduziert werden.
Die restlichen Kopplungen sind grundsätzlich auch zu
eliminieren, da zusätzliche Information bezüglich
dieser gekoppelten Gradienten zur Verfügung steht,
die benutzt werden kann, um effektiv die eingekoppel
ten Gradienten von dem gewünschten Gradienten abzu
ziehen. Für den Fall des x- oder y-Gradienten sind
die gekoppelten Gradienten xz2, x3 bzw. yz2, y3 je
weils sauber ungekoppelt gemessen und durch ihre ent
sprechenden Meßpunkte und Linearkombinationen grund
sätzlich bekannt. Daher ist ihr Anteil bei der Ver
zerrung der Bestimmung des Sollstromwertes der x-Spule
korrigierbar. Für den xz- bzw. yz-Gradienten-Fall
benutzt man die Tatsache, daß bei der Bestimmung
des xz-Sollstromwertes die xz3-Spule gekoppelt ist,
aber auch bei der Feststellung des Sollstromwertes
der xz3-Spule ist eine xz-Kopplung vorhanden. Die
entsprechenden Δ-Wert-Linearkombinationen bilden
zwei Gleichungen mit zwei unbekannten Größen (die xz3
und xz Gradientenfelder) und sind deswegen jeweils
lösbar für die xz3- und xz-Werte. Solche Korrekturen
sind in der Regel klein und benötigen keine zusätzli
chen Meßpunkte oder Einschaltungen der entsprechenden
Gradientenfelder, sondern sind in der Berechnungs
phase der Linearkombination durchzuführen.
Die Tabelle 3 stellt ein effektives Meßprogramm zur
Durchführung der Erfindung dar. Man fängt an z. B.
bei z = -2 cm und Φ = 0° und mißt erst ohne und dann
mit Einschaltung der xz3-Shimspule. Φ wird dann auf
90° verändert, und es wird nochmals ohne sämtliche
Shimspulen und dann mit der yz3-Shimspule gemessen.
Der Winkel wird danach auf 180° eingestellt und erst
einmal ohne Shimspulen und danach mit Einschaltung
der xz3-Spule gemessen, und schließlich bei 270° mit
und ohne yz3. Das Feld wird dann bei z = -1 cm gemes
sen und bei 0° erst einmal ohne Gradientspulen und
dann mit der sukzessiven Einschaltung xz, xz2 und
(x2-y2)z gemessen. Alle Daten werden in dieser Weise
systematisch gewonnen und der die Linearkombination
bestimmende Rechenvorgang wird erst anschließend
durchgeführt. Wie oben erwähnt, werden alle Messungen
bei einem bestimmten radialen Abstand der zentralen
Achse r beispielsweise bei r = 0,75 cm durchgeführt.
Vorzugsweise wird dieser Meßvorgang erst durchgeführt
nach Einstellung des z-Gradientfeldes in einer an und
für sich bekannten Art und Weise. Selbstverständlich
darf der Meßvorgang erst durchgeführt werden, nachdem
die entsprechenden z = 0 und Φ = 0 Referenzpunkte
festgestellt worden sind und zwar bezüglich der Gra
dientenspulen in einer Art und Weise, die an und für
sich bekannt ist.
Messungen auch bei größerem oder sogar veränderlichem
Radius r und/oder Abstand z können selbstverständlich
durchgeführt werden, um eine verbesserte Empfindlich
keit bezüglich bestimmter Gradientenfelder zu gewin
nen, insbesondere für die Gradienten höherer Ordnung
anhand ihrer stärkeren r bzw. z-Abhängigkeiten.
Fig. 3 ist ein Flußdiagramm eines erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfah
rens. Zunächst stellt man in einer an und für sich
bekannten Art und Weise die z = 0 (Schritt 1) Ebene
fest. Danach wird in einem Schritt 2 der z-Shim opti
miert. Falls die Feldmessungen anhand des Kernspinre
sonanzverfahrens (NMR) gewonnen werden, ist diese Op
timierung durch die Einstellung einer möglichst
schmalen NMR-Resonanz-Linienbreite geschaffen. Nach
der Feststellung in einer an und für sich bekannten
Art und Weise beim Schritt 3 der Φ = 0 Position wird
begonnen zu messen. Zunächst wird in einem Schritt 4
die erste von m zu messenden z-Ebenen eingestellt.
Man beginnt, in Schritt 5 den ersten von n bei dieser
z-Ebene zu messenden Winkeln zu messen. Zunächst wird
in einem Schritt 6 eine Liste der l an diesem z, Φ
Meßpunkt zu messenden Shimspulen ausgelesen. Es wird
danach in Schritt 7 das Feld erst ohne Zuspeisen
sämtlicher Normströme erfaßt. In Schritt 8 werden
alle zu messenden Shimspulen sukzessive jeweils ein
mal eingeschaltet, das Feld gemessen und dann wieder
ausgeschaltet, bis die ganze Liste von den l zu mes
senden Spulen abgetastet ist. In Schritt 9 wird fest
gestellt, ob alle bei dieser Ebene abzutastenden Win
kel fertig sind und wenn nicht, wird der nächste Win
kel (Schritt 5) eingestellt, und bei diesem neuen
Winkel n die anschließenden Schritte 6 bis 9 nochmal
wiederholt, wobei im allgemeinen in Schritt 6 die Li
ste der zu messenden Spulen bei diesem neuen Meßwin
kel anders ist. Wenn alle zu messenden Winkel fertig
sind, vergleicht man in Schritt 10, ob alle zu mes
senden Ebenen durchgeführt worden sind. Wenn nicht,
wird die nächste Ebene eingestellt (Schritt 4) und
die entsprechenden Winkel und Meßwerte gewonnen. Bei
Schritt 11 sind alle Meßwerte gewonnen und man baut
die verschiedenen Linearkombinationen zusammen und
rechnet die Sollströme der verschiedenen Shimspulen
aus. In einem Schritt 12 werden die Soll-Werte der P
Shimspulen eingestellt.
Ein Vergleich zwischen dem erfindungsgemäßen Meßver
fahren (OSAM) und den endgültigen, durch ein an
schließend durchgeführtes Shimverfahren gemäß bei
spielsweise Chmurny und Hoult gewonnenen Sollstrom
werten für die tesseral-harmonischen Shimspulen eines
500 MHz-Kernspinresonanz-Magnetsystems ist der Ta
belle 4 zu entnehmen. Die relative Differenz zwischen
den nach OSAM eingestellten und den vollständig opti
mierten Werten ist aufgelistet. Mit dem OSAM-Verfah
ren gewinnt man in einer schnellen und wiederholbaren
Art und Weise Sollstromwerte, die den optimierten
Werten sehr naheliegen, ohne die langwierigen zusätz
lichen Einstellmaßnahmen, die wiederum zu den bezüg
lich des Standes der Technik oben erwähnten Schwierig
keiten führen.
Claims (13)
1. Verfahren zum Einstellen der Sollstromwerte Ii von Shimspulen
eines Shim-Systems, um einem Hauptfeld H⁰() eines
Magneten mit einem Zentrum =0, das auf einer parallel
zum Hauptfeld verlaufenden zentralen Achse liegt, eine
Anzahl i von den Shimspulen erzeugter Shimfelder Hi() zu
überlagern, wobei die i Shimfelder Hi() jeweils einem
Entwicklungsterm des Hauptfeldes nach orthogonalen Funktionen
entsprechen, dadurch gekennzeichnet, daß für jedes
Shimfeld Raumpunkte j, an denen das Shimfeld anhand der Symmetrieeigenschaften
der entsprechenden orthogonalen Funktion
eine große Amplitude aufweist, ausgewählt sind, daß
an den ausgewählten Raumpunkten das dort wirksame Magnetfeld
einmal ohne und einmal mit sukzessivem Einspeisen eines
Normstroms N in jeweils eine der für den
jeweiligen Raumpunkt vorbestimmten Shimspulen erfaßt wird,
und daß die Sollstromwerte Ii der Shimspulen durch Linearkombinationen
L⁰i bzw. Li der Haupt- bzw. Shimfelder gewonnen
werden, wobei die Linearkombinationen
mit gemeinsamem Koeffizienten aji so
ausgewählt sind, daß sie überwiegend eine Abhängigkeit
von jeweils nur einem Shimfeld Hi() aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit den Sollstromwerten Ii gespeisten
Shimspulen Shimfelder erzeugen, die Teil eines
neuen Hauptfeldes für eine sukzessive Wiederho
lung des Shimverfahrens sind.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sollstromwerte
durch die Gleichung
festgelegt sind,
wobei N den Normstrom bezeichnet und Li N der mit
dem Normstrom N erfaßten Shimfeld-Linearkombina
tion entspricht.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßpunkte in ei
nem konstanten radialen Abstand zur zentralen
Achse angeordnet sind.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßpunkte sich in
einer zum homogenen Magnetfeld senkrechten und
das Zentrum einschließenden Zentralebene und/oder
in beiden zur Zentralebene spiegelsymmetrisch
versetzten und parallelen Teilebenen mindestens
eines ersten Ebenen-Paars befinden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zum ersten Ebenen-Paar paralleles zweites
Ebenen-Paar vorgesehen ist, das vom Zentrum wei
ter versetzt ist als das erste Ebenen-Paar.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die einer Shimspule
zugeordneten und in einer Ebene liegenden Meß
punkte zur zentralen Achse azimutale Winkel mit
gleichen Abständen aufweisen.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßpunkte zur
zentralen Achse azimutale Winkel von 0, 30, 45,
60, 90, 120, 135, 150, 180, 210, 225, 240, 270,
300, 315, und 330 Grad aufweisen.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßpunkte zur
zentralen Achse azimutale Winkel bei bestimmten
Winkel-Graden aufweisen und daß bei 0 Grad Meß
werte für eine xz3 , xz, xz2, (x2-y2)z, x, (x2-y2),
xz2, und/oder x3 Shimspule, bei 30 Grad für
eine y3 Shimspule, bei 45 Grad für eine xyz und
xy Shimspule, bei 60 Grad für eine x3 Shimspule,
bei 90 Grad für eine yz3 , yz, yz2, (x2-y2)z, y,
(x2-y2), yz2, und/oder y3 Shimspule, bei 120 Grad
für eine x3 Shimspule, bei 135 Grad für eine xyz
und/oder xy Shimspule, bei 150 Grad für eine y3
Shimspule, bei 180 Grad für eine xz3 , xz, xz2,
(x2-y2)z, x, (x2-y2), xz2, und/oder x3 Shimspule,
bei 210 Grad für eine y3 Shimspule, bei 225 Grad
für eine xyz und/oder xy Shimspulen, bei 240 Grad
für eine x3 Shimspule, bei 270 Grad für eine yz3,
yz, yz2, (x2-y2)z, y, (x2-y2), yz2, und/oder y3
Shimspulen, bei 300 Grad für eine x3 Shimspule,
bei 315 Grad für eine xyz und/oder xy Shimspule,
und bei 330 Grad für eine y3 Shimspule erfaßt
werden.
10. Anwendung des Verfahrens nach einem der vorange
henden Ansprüche in der Kernspinresonanz-Spek
troskopie.
11. Anwendung des Verfahrens nach einem der vorange
henden Ansprüche in der Kernspinresonanz-Tomo
graphie.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte des
Haupt- bzw. Magnetfeldes anhand der Kernspinreso
nanz (NMR) erfaßt werden.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sollstromwerte
Anfangswerte eines weiteren Shimverfahrens wer
den.
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